Economic Trend Briefing Der Abschwung ist da - die Flash-Ergebnisse des Deloitte CFO Survey Herbst 2022
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Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Economic Trend Briefing Der Abschwung ist da – die Flash- Ergebnisse des Deloitte CFO Survey Herbst 2022 00
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Der Abschwung ist da – Flash-Ergebnisse des Deloitte CFO Survey Herbst 2022 Das Jahr 2022 brachte für Unternehmen Gleichzeitig bleiben die die Hälfte der Befragten beurteilt die und Konjunktur bisher sehr wenig gute, Inflationserwartungen der Lage als schlecht oder sehr schlecht, ein dafür umso mehr schlechte Nachrichten. Finanzvorstände für 2023 hoch und gutes Drittel als neutral und nur sehr Der Krieg in der Ukraine, die in der Folge liegen auch für 2024 sehr deutlich über wenige als gut (Indexwert Deutschland: - explodierenden Energiepreise, die hohe den Zielen der Europäischen 38, Indexwert Eurozone: -46). Inflation, die wirtschaftliche Schwäche in Zentralbank. Die Bei den Aussichten für Deutschland und China und den USA und die Kehrtwende Beschäftigungsabsichten rutschen in den die Eurozone für die nächsten zwölf in der Geldpolitik sind dabei nur die leicht negativen, die Monate erwarten über zwei Drittel der wichtigsten Faktoren. Im Investitionsabsichten in den deutlich Finanzvorstände eine Verschlechterung Zusammenspiel sorgten diese neuen negativen Bereich – und die und nur eine Minderheit eine Risiken dafür, dass der noch zu Beginn Erwartungen für die operativen Margen Verbesserung (Indexwert Deutschland: - des Jahres erwartete starke Aufschwung sind noch einmal pessimistischer als vor 53, Indexwert Eurozone: -57). Für die ausblieb. Stattdessen mussten die einem halben Jahr. Vor diesem USA und China sind die CFOs deutlich Konjunkturprognosen kontinuierlich Hintergrund ist es nicht überraschend, positiver gestimmt. Die wirtschaftliche herabgesetzt werden, auch wenn das dass Kostensenkungen strategische Lage in den USA wird positiv gesehen Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr Priorität für die deutschen (Indexwert: +26), in China negativer immerhin noch positiv war. Unternehmen haben. (Indexwert: -15). Bei den Aussichten liegen die entsprechenden Indexwerte Nachdem die Unternehmen seit Herbst Die wahrgenommene Unsicherheit im sehr viel höher als für Deutschland und 2020 sehr positiv gestimmt waren, hatte ökonomischen Umfeld erreicht die die Eurozone, wenn auch knapp negativ der vorangegangene CFO Survey im höchsten Werte seit Beginn des CFO (-5 für die USA, -4 für China). Frühjahr 2022 in der Folge des Ukraine- Survey im Jahr 2012. Gleichzeitig Kriegs einen tiefen verschieben sich die wichtigsten Bei den Geschäftsaussichten für das Stimmungsumschwung konstatiert. Der Risikofaktoren: Neben zunehmenden eigene Unternehmen im Vergleich zu aktuelle Deloitte CFO Survey Herbst Energiekosten sind steigende vor drei Monaten setzt sich der 2022 zeigt nun, dass die Stimmung in Lohnkosten und – nach wie vor – der Abschwung vom Frühjahr unvermindert den Unternehmen noch einmal stark Fachkräftemangel aus Sicht der fort. Deutlich über zwei Drittel sehen sie gesunken ist und dass sie sich im deutschen Unternehmen die pessimistischer, nur noch neun Prozent Abschwung sehen. An der Umfrage, die gravierendsten Risiken. positiver, was einem Indexwert von -63 zwischen dem 9. und dem 29. entspricht. Damit liegen die Werte sehr September 2022 durchgeführt wurde, Konjunktur- und Geschäftserwartungen nahe am bisherigen Tiefstwert der nahmen 124 Finanzvorstände deutscher auf dem Weg Richtung Tiefststand ersten Corona-Welle im März bzw. April Großunternehmen teil. Ein wichtiger Unterschied zu den 2020. Konjunkturerwartungen vom Frühjahr Die Konjunktur- und ist, dass inzwischen nicht mehr nur die Geschäftsaussichten gehen weiter wirtschaftlichen Aussichten, sondern zurück und nähern sich den Werten zu auch die Lage in Deutschland und in der Zeiten der ersten Corona-Welle an. Eurozone negativ gesehen werden. Über 01
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Besonders pessimistisch hinsichtlich der Inflation wie von der EZB angepeilt. Für 2022 stark fielen, liegen jetzt beide Geschäftsaussichten sind die die Eurozone gehen die CFOs von noch Indikatoren im negativen Bereich. Der Chemiebranchen (Indexwert: -100), die höheren Werten aus – 7,5 Prozent für Indexwert für Investitionen fällt von vier Immobilienwirtschaft (-88) und die 2023 und 5,2 Prozent für 2024. im Frühjahr auf -25, der für Autoindustrie (-78), während sich die Beschäftigung von 17 auf minus drei. Ein wichtiger Inflationstreiber ist die Konsumgüterindustrie zumindest im Sprich: Die Unternehmen agieren sehr Lohn- und Gehaltsentwicklung, die Vergleich noch relativ optimistisch zeigt viel vorsichtiger. Am niedrigsten liegt die entscheidend für die (-33). Investitionsbereitschaft in der Zweitrundeneffekte der Inflation ist. Autoindustrie und im Maschinenbau. Inflationserwartungen bleiben hoch Auch hier erwarten die CFOs eine Die derzeit hohe Inflation ist aus Sicht deutliche Dynamik nach oben. Im der CFOs keine vorübergehende Durchschnitt gehen sie davon aus, dass Angesichts der steigenden Kosten durch Erscheinung. Auf Deutschland bezogen Löhne und Gehälter in ihrem eigenen Inflation, Energiepreise und Lohnkosten rechnen sie für 2023 mit 7,1 Prozent Unternehmen in den nächsten zwölf beurteilen die befragten Unternehmen Inflation. Damit sind sie etwas Monaten um 5,4 Prozent steigen die Aussichten für ihre operativen optimistischer als die letzten Prognosen werden. Interessanterweise gehen hier Margen sehr negativ (Indexwert: -45). In der Wirtschaftsforschungsinstitute, die sowohl die Großunternehmen mit über einer langfristigen Perspektive liegen die Werte von knapp unter einer Milliarde Euro Umsatz wie auch Werte für Umsatz, Investitionen und beziehungsweise knapp über neun der große Mittelstand von derselben Beschäftigung deutlich über den Prozent annehmen.¹ Dafür geben sich Zunahme aus. In der Chemieindustrie Tiefstständen zu Zeiten der Eurokrise die CFOs etwas pessimistischer, was die sollen die Löhne mit 6,3 Prozent oder der ersten Corona-Welle; bei den Dauer der Inflationsphase angeht. besonders stark steigen. operativen Margen liegt der Wert nur Während die meisten Pläne für Investitionen und noch knapp über dem bisher erreichten Konjunkturforscher von einem Beschäftigungen negativ Tiefststand in der Eurokrise. deutlichen Rückgang der Inflation im Das wirtschaftliche Umfeld schlägt sich Jahr 2024 in Richtung zwei Prozent zunehmend in den Planungen der ausgehen, erwarten die CFOs für das Unternehmen nieder. Während die übernächste Jahr immer noch 4,8 Investitions- und Beschäftigungspläne Prozent Inflation – und damit eine im letzten Herbst nahe an ihren deutlich mehr als doppelt so hohe Höchstständen lagen und im Frühjahr 02
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 In diesem Umfelds ändern sich die beispielsweise Expansion in neue haben. Innovation in Form Einführung strategischen Prioritäten der Märkte, treten in den Hintergrund, neuer Produkte und Dienstleistungen Unternehmen. Vor allem eher offensiv während Kostensenkungen für über 70 bleibt aber durchaus wichtig für viele ausgerichtete Strategien, wie Prozent der Firmen nun klare Priorität Unternehmen. Risiken steigenden Energiekosten für alle dem Dauerthema Fachkräftemangel. Der Ukraine-Krieg hatte im Frühjahr die Teilnehmer aus den Sektoren Geopolitische Risiken folgen knapp Risikokarte der CFOs stark geändert und Automobil, Chemie, Gesundheitswesen dahinter, während das Risiko einer geopolitische Risiken an die Spitze des und Pharma ein hohes Risiko. Der schwächeren Inlandsnachfrage vor dem Rankings katapultiert. Im Herbst 2022 Fachkräftemangel wiederum birgt für Hintergrund von Kaufkraftverlusten sind es die steigenden Energiekosten, die überwältigende Mehrheit der durch Inflation und Rezessionssorgen die die Liste der wichtigsten Teilnehmer in der Automobilindustrie, stark zunimmt. Dagegen hat die Gefahr Risikofaktoren für das eigene dem Bauwesen, dem Gesundheitssektor steigender Rohstoffkosten im Vergleich Unternehmen in den nächsten 12 sowie der Transport- und zum Frühjahr deutlich abgenommen. Monaten anführen, gefolgt von der Logistikindustrie ein hohes Risiko. Sorge um steigende Lohnkosten und In einer Industrieperspektive sind die 03
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Die Ballung der aktuell herrschenden einen neuen Rekordwert in der Jahrzehnts. 85 Prozent der Risiken zeigt sich im Niveau der zehnjährigen Geschichte des CFO Survey Unternehmen schätzen mittlerweile die Unsicherheit, welche die CFOs – und liegt damit höher als während der Unsicherheit als hoch oder sehr hoch momentan im ökonomischen Umfeld Corona-Pandemie oder während der ein. sehen. Aktuell erreicht die Unsicherheit Eurokrise am Beginn des letzten Fazit oder operativen Margen den Allerdings gibt es auch einige Insgesamt zeigen die Ergebnisse des CFO Tiefstständen in der zehnjährigen stabilisierende Faktoren, wie den hohen Survey Herbst 2022, dass die schlechten Geschichte des CFO Survey. Auftragsbestand in der Industrie und Aussichten aus dem Frühjahr den nach wie vor sehr stabilen mittlerweile bei den Unternehmen Dies passt zum neuen konjunkturellen Arbeitsmarkt. Das Winterhalbjahr wird angekommen sind. Der Umfeld in Deutschland, in dem eine eine Herausforderung für die deutsche Stimmungsabschwung setzt sich weiter Rezession ab dem vierten Quartal bis Wirtschaft, bevor dann hoffentlich ab fort und nähert sich bei einigen zum Frühjahr 2023 das dem Frühjahr 2023 die Indikatoren wie Geschäftsaussichten wahrscheinlichste Szenario ist. Wachstumskräfte wieder einsetzen. 04
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Ansprechpartner Dr. Alexander Börsch Chefökonom & Director Research Tel: + 49 (0) 89 29036 8689 aboersch@deloitte.de ¹ Ifo Institut. Ifo Konjunkturprognose Herbst 2022, 12.9.2022. https://www.ifo.de/fakten/2022-09- 12/ifo-konjunkturprognose-herbst-2022-inflation- wuergt-privaten-konsum-ab-deutsche; Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2022. Energiekrise: Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust. https://www.ifw- kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW- Publications/- ifw/Gemeinschaftsdiagnose/Langfassungen/IfW_K iel_GD_2_2022_unkorrigiert_RZ.pdf 05
Economic Trend Briefing | CFO Survey Herbst 2022 Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die „Deloitte-Organisation“). DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns. Deloitte bietet branchenführende Leistungen in den Bereichen Audit und Assurance, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory und Risk Advisory für nahezu 90% der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten Unternehmen an. Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liefern messbare und langfristig wirkende Ergebnisse, die dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken, die unsere Kunden bei Wandel und Wachstum unterstützen und den Weg zu einer stärkeren Wirtschaft, einer gerechteren Gesellschaft und einer nachhaltigen Welt weisen. Deloitte baut auf eine über 175-jährige Geschichte auf und ist in mehr als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber, wie die mehr als 415.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild „making an impact that matters“ täglich leben: www.deloitte.com/de. Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen und weder die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen noch deren verbundene Unternehmen (zusammen die „Deloitte Organisation“) erbringen mit dieser Veröffentlichung eine professionelle Dienstleistung. Diese Veröffentlichung ist nicht geeignet, um geschäftliche oder finanzielle Entscheidungen zu treffen oder Handlungen vorzunehmen. Hierzu sollten Sie sich von einem qualifizierten Berater in Bezug auf den Einzelfall beraten lassen. Es werden keine (ausdrücklichen oder stillschweigenden) Aussagen, Garantien oder Zusicherungen hinsichtlich der Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen in dieser Veröffentlichung gemacht, und weder DTTL noch ihre Mitgliedsunternehmen, verbundene Unternehmen, Mitarbeiter oder Bevollmächtigten haften oder sind verantwortlich für Verluste oder Schäden jeglicher Art, die direkt oder indirekt im Zusammenhang mit Personen entstehen, die sich auf diese Veröffentlichung verlassen. DTTL und jede ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbständige und unabhängige Unternehmen. Stand 10/2022 06
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