Markets Weekly - Sparkasse Bremen

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Aktienmärkte
Kursbewegungen für das Geschichtsbuch
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Aufgrund eines weiteren Anstiegs des Ölpreises erwischten die
Aktienmärkte einen schwachen Wochenstart. Die Ankündigung eines
Treffens der Außenminister von Russland und der Ukraine sorgte aber
am Mittwoch für große Hoffnung auf eine Annäherung. Der DAX legte
über 1.000 Punkte zu. Prozentual betrug der Anstieg 7,9 Prozent, was
der fünftgrößte Tagesgewinn in der DAX-Geschichte war.
Wirkliche Fortschritte brachte das Treffen jedoch nicht. Stattdessen
rückte die Geldpolitik in den Fokus. Die Aussagen der EZB (siehe Seite
2) wurden an den Märkten als Hinweis auf Zinserhöhungen im zweiten
Halbjahr gewertet. Zusätzlich wird die US-Notenbank in der
kommenden Woche die Zinsen erhöhen (siehe Seite 3).
Die Aktie von Amazon stand wegen eines geplanten Aktiensplits im
Blick, Adidas und die Deutsche Post überzeugten unterdessen mit
ihren Jahreszahlen (siehe Seite 2). In der kommenden Woche werden
neben der Sitzung der US-Notenbank der ZEW-Konjunkturindex und
der weitere Verlauf in der Russland-Ukraine-Krise im Fokus stehen.

Renten und Volkswirtschaft
Vor Ausbruch des Krieges war die Industrieproduktion ge-
stiegen – Anleihekurse unter Druck
Im Januar ist die Produktion in Deutschland (Industrie, Energie und
Bau) gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent gestiegen. Auch die
Auftragseingänge legten um 1,8 Prozent zu. Diese Daten hätten einen
guten Start für die deutsche Konjunktur ins Jahr 2022 dargestellt.
Leider sind sie nur noch ein Blick in den Rückspiegel, denn durch den
Krieg in der Ukraine wird die Entwicklung gestört worden sein.
Welches Ausmaß der Krieg haben wird, werden erst die zukünftigen
Daten zeigen.
Der Anstieg bei Aktien setzte am Mittwoch die Anleihekurse unter
Druck. Diese Entwicklung wurde am Donnerstag durch die Aussagen
der EZB verschärft, weshalb die Woche insgesamt mit kräftigen
Kursverlusten abschließt.

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11.03.2022
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Unternehmensnachrichten
Amazon verkündet Aktiensplit – Adidas will weiter wachsen – Post mit Rekordgewinn
Adidas
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Umsätze im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 16 Prozent auf 21,2
Milliarden Euro gesteigert. Das vierte Quartal fiel wegen Problemen in China und bei den Lieferketten jedoch
schwächer aus. Der Umsatz sank währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Doch in diesem Jahr will
der DAX-Konzern wieder angreifen. So soll der Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent zulegen. Die operative
Marge soll sich weiter verbessern und der Gewinn auf 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro in 2022 steigen. Mit einem Kursplus
von über 13 Prozent sicherte sich Adidas am Mittwoch die Spitze der Gewinner im DAX.

Amazon
Der weltgrößte Einzelhändler macht seine Aktien optisch erschwinglicher. Der Verwaltungsrat beschloss am Mittwoch
einen 20-für-1-Aktiensplit. Somit werden für einen gehaltenen Anteilschein 19 weitere Aktien in das Depot gebucht.
Zusätzlich kündigte das Unternehmen auch den Rückkauf eigener Aktien für bis zu zehn Milliarden US-Dollar an. Die
Aktie reagierte nach Bekanntgabe der Nachricht mit einem Kursplus von über sieben Prozent.

Deutsche Post
Der Paketboom im Online-Handel und eine hohe Nachfrage nach anderen Logistik-Diensten haben für den höchsten
Gewinn in der Unternehmensgeschichte gesorgt. 2021 legte der Gewinn vor Steuern und Zinsen auf 7,98 Milliarden
Euro (Vorjahr: 4,85 Milliarden Euro) zu, unter dem Strich blieb ein Gewinn von fünf Milliarden Euro nach 2,9 Milliarden
Euro im Vorjahr. Vom Gewinn sollen auch die Aktionärinnen und Aktionäre profitieren – neben einer höheren
Dividende gab der Bonner Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Die Papiere der Deutschen Post
legten nach Bekanntgabe in der Spitze um mehr als 11 Prozent zu.

EZB hält sich alle Optionen offen
Anleihekäufe werden im zweiten Quartal reduziert – Fortsetzung hängt von künftigen Daten ab
Die EZB hat eine kleine Veränderung bei ihren Anleihekäufen beschlossen. So sollen im zweiten Quartal nicht mehr
Anleihen in einem Volumen von 120 Milliarden Euro gekauft werden, sondern nur noch für 90 Milliarden Euro. Noch
wichtiger aber ist die Frage, wie es mit den Anleihekäufen im dritten Quartal weiter gehen wird – und genau hierauf
gibt es keine Antwort. Wenn sich die Aussichten für die Inflation in den kommenden Monaten weiter erhöhen, dann
könnten die Käufe per Ende Juni eingestellt werden. Dieser Punkt ist deshalb relevant, weil sich die EZB selbst eine
klare Reihenfolge auferlegt hat: Bevor die Leitzinsen erhöht werden, müssen vorher die Anleihekäufe eingestellt
werden. Dies erklärt sich leicht, denn jeder Mensch, der schon mal Auto gefahren ist, weiß, dass es keinen Sinn hat,
gleichzeitig auf das Gaspedal und die Bremse zu treten.
Auf die Frage, wie es weiter geht, kann es im Moment schlicht keine Antwort geben. Auch der EZB-Rat kann nicht
wissen, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt und welche wirtschaftlichen Auswirkungen er auf die Konjunktur
im Euroraum haben wird. Aus diesem Grund legt sich die EZB im Moment nicht fest, sondern „fährt auf Sicht“. Sollte
sich abzeichnen, dass die Inflation weiter steigt, dann wird die Notenbank die Käufe per Ende Juni einstellen und
könnte dann im zweiten Halbjahr noch eine oder mehrere Zinserhöhungen folgen lassen. An den Märkten war die
Entscheidung der EZB so nicht erwartet worden, denn die Anleihekurse reagierten mit klaren Kursverlusten auf die
Bekanntgabe der Beschlüsse.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

                                                                                                                    1 Woche                     1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          13.564                      16.290                       12.438                      - 1,9 %                     - 13,2 %                  - 14,0 %                     - 7,6 %

  EuroStoxx 50                 3.665                       4.415                        3.387                       - 2,4 %                     - 13,0 %                  - 13,0 %                     - 4,4 %

  Dow Jones                    33.294                      36.952                       32.065                      - 1,3 %                     - 4,5 %                   - 6,9 %                      + 2,1 %

  S&P 500                      4.259                       4.818                        3.853                       - 2,4 %                     - 5,4 %                   - 9,6 %                      + 9,3 %

US-Notenbank vor Zinserhöhung
Arbeitslosigkeit sinkt und Inflation steigt weiter
 Die US-Notenbank (Fed) wird am kommenden Mittwoch
 die Leitzinsen erhöhen. Für sie ist die Ausgangslage
 anders als für die EZB. Erstens spielt der Krieg in der
 Ukraine eine viel geringere Rolle, da die US-Wirtschaft
 nicht so stark mit Russland verflochten ist. Zweitens
 brummt die Konjunktur. Allein im Februar wurden
 678.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeits-
 losenquote sank auf 3,8 Prozent. Damit liegt sie
 praktisch wieder auf dem Niveau von „vor Corona“.
 Drittens –und das sollte die wesentliche Motivation für
 die Fed sein – steigt die Inflation ungebremst weiter
 (siehe Grafik). Mit 7,9 Prozent wurde im Februar erneut
 der höchste seit 40 Jahren verzeichnet. Wie in den
 Vormonaten waren hierbei die Energiekosten der größte
 Preistreiber. Allerdings zeigt die Entwicklung der Kern-
 inflation, dass die Preise in den USA auf breiter Front
 steigen. Aus Sicht der Märkte geht es am kommenden
 Mittwoch nicht nur um den ersten Zinsschritt, sondern
 eher um die Frage, wie viele Schritte noch folgen werden.

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Ausgewählte wichtige Termine
  15.03.2022                     ZEW-Konjunkturindex (Euroraum)                                                      16.03.2022                     Notenbank-Sitzung (USA)

                                                                                                                                                                                                                    Seite 3 | 5

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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom-
plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in-
dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir
einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio-                                                      Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o-
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als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von                                                        nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver-
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Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die-
ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine
günstige Anlagerendite erzielt.
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Universitätsallee 14                                                                                                 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28359 Bremen
0421 179-3542                                                                                                        Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von Daten des
                                                                                                                     Bureau of Labor Statistics
sascha.otto@sparkasse-bremen.de
www.sparkasse-bremen.de

                                                                                                                                                                                                                    Seite 5 | 5

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