Markets Weekly - Sparkasse Bremen
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Markets Weekly Aktienmärkte Kursbewegungen für das Geschichtsbuch 11.03.2022 Aufgrund eines weiteren Anstiegs des Ölpreises erwischten die Aktienmärkte einen schwachen Wochenstart. Die Ankündigung eines Treffens der Außenminister von Russland und der Ukraine sorgte aber am Mittwoch für große Hoffnung auf eine Annäherung. Der DAX legte über 1.000 Punkte zu. Prozentual betrug der Anstieg 7,9 Prozent, was der fünftgrößte Tagesgewinn in der DAX-Geschichte war. Wirkliche Fortschritte brachte das Treffen jedoch nicht. Stattdessen rückte die Geldpolitik in den Fokus. Die Aussagen der EZB (siehe Seite 2) wurden an den Märkten als Hinweis auf Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr gewertet. Zusätzlich wird die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erhöhen (siehe Seite 3). Die Aktie von Amazon stand wegen eines geplanten Aktiensplits im Blick, Adidas und die Deutsche Post überzeugten unterdessen mit ihren Jahreszahlen (siehe Seite 2). In der kommenden Woche werden neben der Sitzung der US-Notenbank der ZEW-Konjunkturindex und der weitere Verlauf in der Russland-Ukraine-Krise im Fokus stehen. Renten und Volkswirtschaft Vor Ausbruch des Krieges war die Industrieproduktion ge- stiegen – Anleihekurse unter Druck Im Januar ist die Produktion in Deutschland (Industrie, Energie und Bau) gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent gestiegen. Auch die Auftragseingänge legten um 1,8 Prozent zu. Diese Daten hätten einen guten Start für die deutsche Konjunktur ins Jahr 2022 dargestellt. Leider sind sie nur noch ein Blick in den Rückspiegel, denn durch den Krieg in der Ukraine wird die Entwicklung gestört worden sein. Welches Ausmaß der Krieg haben wird, werden erst die zukünftigen Daten zeigen. Der Anstieg bei Aktien setzte am Mittwoch die Anleihekurse unter Druck. Diese Entwicklung wurde am Donnerstag durch die Aussagen der EZB verschärft, weshalb die Woche insgesamt mit kräftigen Kursverlusten abschließt. Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
11.03.2022 Markets Weekly Unternehmensnachrichten Amazon verkündet Aktiensplit – Adidas will weiter wachsen – Post mit Rekordgewinn Adidas Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Umsätze im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 16 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro gesteigert. Das vierte Quartal fiel wegen Problemen in China und bei den Lieferketten jedoch schwächer aus. Der Umsatz sank währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Doch in diesem Jahr will der DAX-Konzern wieder angreifen. So soll der Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent zulegen. Die operative Marge soll sich weiter verbessern und der Gewinn auf 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro in 2022 steigen. Mit einem Kursplus von über 13 Prozent sicherte sich Adidas am Mittwoch die Spitze der Gewinner im DAX. Amazon Der weltgrößte Einzelhändler macht seine Aktien optisch erschwinglicher. Der Verwaltungsrat beschloss am Mittwoch einen 20-für-1-Aktiensplit. Somit werden für einen gehaltenen Anteilschein 19 weitere Aktien in das Depot gebucht. Zusätzlich kündigte das Unternehmen auch den Rückkauf eigener Aktien für bis zu zehn Milliarden US-Dollar an. Die Aktie reagierte nach Bekanntgabe der Nachricht mit einem Kursplus von über sieben Prozent. Deutsche Post Der Paketboom im Online-Handel und eine hohe Nachfrage nach anderen Logistik-Diensten haben für den höchsten Gewinn in der Unternehmensgeschichte gesorgt. 2021 legte der Gewinn vor Steuern und Zinsen auf 7,98 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,85 Milliarden Euro) zu, unter dem Strich blieb ein Gewinn von fünf Milliarden Euro nach 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Vom Gewinn sollen auch die Aktionärinnen und Aktionäre profitieren – neben einer höheren Dividende gab der Bonner Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Die Papiere der Deutschen Post legten nach Bekanntgabe in der Spitze um mehr als 11 Prozent zu. EZB hält sich alle Optionen offen Anleihekäufe werden im zweiten Quartal reduziert – Fortsetzung hängt von künftigen Daten ab Die EZB hat eine kleine Veränderung bei ihren Anleihekäufen beschlossen. So sollen im zweiten Quartal nicht mehr Anleihen in einem Volumen von 120 Milliarden Euro gekauft werden, sondern nur noch für 90 Milliarden Euro. Noch wichtiger aber ist die Frage, wie es mit den Anleihekäufen im dritten Quartal weiter gehen wird – und genau hierauf gibt es keine Antwort. Wenn sich die Aussichten für die Inflation in den kommenden Monaten weiter erhöhen, dann könnten die Käufe per Ende Juni eingestellt werden. Dieser Punkt ist deshalb relevant, weil sich die EZB selbst eine klare Reihenfolge auferlegt hat: Bevor die Leitzinsen erhöht werden, müssen vorher die Anleihekäufe eingestellt werden. Dies erklärt sich leicht, denn jeder Mensch, der schon mal Auto gefahren ist, weiß, dass es keinen Sinn hat, gleichzeitig auf das Gaspedal und die Bremse zu treten. Auf die Frage, wie es weiter geht, kann es im Moment schlicht keine Antwort geben. Auch der EZB-Rat kann nicht wissen, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt und welche wirtschaftlichen Auswirkungen er auf die Konjunktur im Euroraum haben wird. Aus diesem Grund legt sich die EZB im Moment nicht fest, sondern „fährt auf Sicht“. Sollte sich abzeichnen, dass die Inflation weiter steigt, dann wird die Notenbank die Käufe per Ende Juni einstellen und könnte dann im zweiten Halbjahr noch eine oder mehrere Zinserhöhungen folgen lassen. An den Märkten war die Entscheidung der EZB so nicht erwartet worden, denn die Anleihekurse reagierten mit klaren Kursverlusten auf die Bekanntgabe der Beschlüsse. Seite 2 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
11.03.2022 Markets Weekly Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 13.564 16.290 12.438 - 1,9 % - 13,2 % - 14,0 % - 7,6 % EuroStoxx 50 3.665 4.415 3.387 - 2,4 % - 13,0 % - 13,0 % - 4,4 % Dow Jones 33.294 36.952 32.065 - 1,3 % - 4,5 % - 6,9 % + 2,1 % S&P 500 4.259 4.818 3.853 - 2,4 % - 5,4 % - 9,6 % + 9,3 % US-Notenbank vor Zinserhöhung Arbeitslosigkeit sinkt und Inflation steigt weiter Die US-Notenbank (Fed) wird am kommenden Mittwoch die Leitzinsen erhöhen. Für sie ist die Ausgangslage anders als für die EZB. Erstens spielt der Krieg in der Ukraine eine viel geringere Rolle, da die US-Wirtschaft nicht so stark mit Russland verflochten ist. Zweitens brummt die Konjunktur. Allein im Februar wurden 678.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeits- losenquote sank auf 3,8 Prozent. Damit liegt sie praktisch wieder auf dem Niveau von „vor Corona“. Drittens –und das sollte die wesentliche Motivation für die Fed sein – steigt die Inflation ungebremst weiter (siehe Grafik). Mit 7,9 Prozent wurde im Februar erneut der höchste seit 40 Jahren verzeichnet. Wie in den Vormonaten waren hierbei die Energiekosten der größte Preistreiber. Allerdings zeigt die Entwicklung der Kern- inflation, dass die Preise in den USA auf breiter Front steigen. Aus Sicht der Märkte geht es am kommenden Mittwoch nicht nur um den ersten Zinsschritt, sondern eher um die Frage, wie viele Schritte noch folgen werden. ..................................................................................................................................................................................................................................... Ausgewählte wichtige Termine 15.03.2022 ZEW-Konjunkturindex (Euroraum) 16.03.2022 Notenbank-Sitzung (USA) Seite 3 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
11.03.2022 Markets Weekly Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom- plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in- dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. ....................................................................................................................................................................................................................................... Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Aktienmärkte und Rohstoffe: volkswirtschaftliche Analysen, Notenban- volkswirtschaftliche Analysen: ken und Rentenmärkte: Dr. Sascha Otto Björn Mahler Steffen Dierking Leiter Wertpapier- und Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio- Analyst Wertpapier- und Portfolio- Portfoliomanagement management management 0421 179-3542 0421 179-1450 0421 179-1475 sascha.otto@sparkasse-bremen.de bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de steffen.dierking@sparkasse-bremen.de Seite 4 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
11.03.2022 Markets Weekly Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informations- Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio- Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o- nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver- unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaub- Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle nis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen o- Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die der Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, vorherige Ankündigung ändern. einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument ge- Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines solche Einschränkungen zu beachten. Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die- ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. ...................................................................................................................................................................................................................................... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ Universitätsallee 14 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd 28359 Bremen 0421 179-3542 Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von Daten des Bureau of Labor Statistics sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Seite 5 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
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