Empfohlene Publikationen - und Gedenkstätte Ravensbrück
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Empfohlene Publikationen Die im Folgenden vorgestellten Bände sind neuere Publikationen zur Ge- schichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Die Aufzählung er- folgt chronologisch, wobei jüngere Publikationen zuerst genannt werden. Golzio, Boris Die Geschichte von Francine R. : Widerstand und Deportation. April 1944 - Juli 1945. Übersetz. Aus dem Französischen Barbara Hahn u.a. Berlin : avant-verlag GmbH, 2021 ISBN 978-3-96445-047-0 In langen persönlichen Gesprächen mit Francine R., einer Überlebenden des Konzentrationslagers Ravensbrück, hat Boris Golzio das Schicksal die- ser beindruckenden Frau entdeckt und in einer Graphic Novel umgesetzt. Francine R. war während der deutschen Besatzung Frankreichs Mitglied der Résistance. Am 6. April 1944 wird sie zusammen mit ihrer Schwester von der Gestapo verhaftet. Beide werden anschließend in unterschiedliche Lager nach Deutschland deportiert. Schliesslich wird Francine im Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Sie erzählt aus erster Hand von den unmenschlichen Bedingungen der Zwangsarbeit und des (Über- )Lebens im Lager. Das Mädchen mit der Nummer 67203 : Albanische Partisaninnen im KZ Ravensbrück / Liria Xhunga ; Miro Xhunga. Übersetzt, eingeleitet u. herausgegeben von Cord Pagenstecher (ÜberLebenszeugnisse ; 11) Berlin : Metropol, 2021 ISBN 978-3-86331-566-5 1944 schloss sich die damals 17-jährige Liria den albanischen Partisanen an. Die deutschen Besatzer nahmen sie bald gefangen, verschleppten sie über Thessaloniki nach Ravensbrück und registrierten sie dort als „Mäd- chen mit der Nummer 67 203“. Ein halbes Jahr lang leistete sie Zwangsar- beit für die AEG in Berlin-Köpenick, bevor sie auf dem Todesmarsch befreit wurde. Nach langem Warten in einem sowjetischen Repatriierungslager kehrte sie im Herbst 1945 in ihr Heimatland zurück. Liria Xhunga schrieb im kommunistischen Albanien zusammen mit ihrem Mann Miro ihre Erinne- rungen nieder. Sie werden ergänzt durch kürzere Berichte anderer albani- scher Häftlinge. Wewer, Heinz Spuren des Terrors : Postalische Zeugnisse zum System der deutschen Konzentrationslager Berlin : Hentrich & Hentrich, 2020 ISBN 978-3-95565-350-7 „Spuren der Vernichtung“ zeichnet mit Hilfe postalischer Dokumente (Post- karten, Briefe etc.) den blutigen Weg von SS-Einsatzgruppen und Polizei- bataillonen in Polen und der Sowjetunion nach und stellt die brutalen Maß- nahmen der Unterwerfung und „ethnischen Neuordnung“ Polens, die Ghet- tos im besetzten Polen und die Vernichtungszentren dar. Ein Schwerpunkt des Buches ist die „Briefaktion des RSHA (Juden)“, das groß angelegte Täuschungsmanöver, in dem die SS todgeweihte Jüdinnen und Juden nö- tigte, der Außenwelt mitzuteilen, dass es ihnen gut gehe. Das Thema wird hier erstmals umfassend und systematisch untersucht. Der Autor hat unveröffentlichtes Material aus Sammlungen und Archiven in zwölf Ländern zusammengetragen und ausgewertet. Als Ergebnis legt er die bisher umfangreichste auf der Grundlage der „Social Philately“ erarbei- tete Darstellung der deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik in Osteuropa vor. Das Buch faksimiliert und kontextualisiert eine große Zahl authentischer Schriftstücke, die oft die letzten Lebenszeichen von Opfern des Völkermordes sind.
Französinnen in Ravensbrück : Zeugnisse deportierter Frauen / hrsg. von Amicale de Ravensbrück et desKommandos Dépendants. Aus dem Französischen v. Hinz, Carsten (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten, 27) Berlin : Metropol Verl., 2020 ISBN 978-3-86331-553-5 Mehr als 50 Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe liegt nun das kollekti- ve Zeugnis von Französinnen, die in das Frauen-Konzentrationslager Ra- vensbrück deportiert wurden, auch in deutscher Sprache vor. Ein Redakti- onskomitee von 18 Frauen hatte zu Beginn der 1960er-Jahre Überlebende gebeten, von ihrer Inhaftierung im KZ zu berichten. Annähernd 8000 Frau- en waren zwischen 1941 und 1944 aus Frankreich nach Ravensbrück de- portiert worden. Sie gehörten unterschiedlichen politischen Gruppierungen und gesellschaftlichen Schichten an. Die Zeugnisse sind von einer Vielfalt an Perspektiven und Deutungen geprägt. Die Frauen berichten ebenso de- tailliert wie schonungslos vom Alltag im Lager, von der Zwangsarbeit, von Erniedrigung und Sterben, aber auch von gegenseitiger Hilfe, Widerstand und Solidarität. Die Autorinnen schließen ihren Bericht mit einem leiden- schaftlichen Aufruf zu Einigkeit und Solidarität. Dieses Fazit aus der Erfah- rung von Ravensbrück bleibt aktuell – auch mehr als 75 Jahre nach der Befreiung des Lagers. Gisèle Guillemot Zwischenleben: Von Colombelles nach Mauthausen, 1943–1945 (ÜberLebenszeugnisse, 10) Berlin : Metropol Verl., 2020 ISBN 978-3-86331-521-4 „Zwischenleben“ hat die Widerstandskämpferin Gisèle Guillemot die Zeit ihrer Deportation bezeichnet. Im Herbst 1943 beginnt die Odyssee, die sie von Paris aus in 89 Tagen quer durch Deutschland über zahlreiche Ge- fängnisse und Lager schließlich bis nach Lübeck bringt. Auch Lübeck ist nur eine längere Zwischenstation auf dieser Irrfahrt, die noch nach Cottbus, Ravensbrück und schließlich bis in das KZ Mauthausen führen wird. Dort wird sie am 20. April 1945 befreit. Auf ihrer „Reise“ begegnet Guillemot auch „normalen Deutschen“. Sie stellt sich immer wieder die Frage nach deren Mitverantwortung und Schuld, die sie angesichts ihrer Situation er- staunlich differenziert und vorurteilslos beantwortet. Darin, in der klarsichti- gen Analyse und der dichten Beschreibung ihrer Erfahrungen besteht die besondere Qualität dieses Zeugnisses. Norman Warnemünde Erinnerungsstücke aus Ravensbrück : Geschichte(n) in zehn Objekten (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten, 26) Berlin : Metropol Verl., 2019 ISBN 978-3-86331-490-3 Ein Aufruf des Internationalen Ravensbrück-Komitees zur Stiftung von Er- innerungsstücken legte Mitte der 1950er-Jahre den Grundstein für die heu- te so umfangreiche museologische Sammlung der Gedenkstätte. Dieses Buch widmet sich zehn der in der Aufbauphase des Museums von ehema- ligen Häftlingen gestifteten KZ-Artefakte. Die Beiträge rekonstruieren die Geschichte(n) der Objekte sowie die Biografien ihrer Stifterinnen. Schlag- lichtartig erzählen sie von Geschichte und Alltag des Ravensbrücker La- gers. Ergänzt wird die Publikation durch einen Beitrag zur Sammlungsge- schichte.
Sabine Arend, Insa Eschebach (Hrsg.) Ravensbrück 1939–1945 : Christliche Frauen im Konzentrationslager Katalog zur Ausstellung (Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, 54) Berlin : Metropol Verl., 2018 ISBN 978-3-86331-382-1 Der Begleitband zur Ausstellung „Ravensbrück 1939–1945: Christliche Frauen im Konzentrationslager“ zeichnet die Lebenswege von dreizehn Frauen nach, die sich aufgrund ihrer religiösen Einstellung kritisch oder oppositionell gegenüber dem NS-Regime verhielten und deshalb verhaftet wurden. Zugleich wirft er ein Schlaglicht auf die Vielfalt unterschiedlicher konfessioneller Kulturen in Europa – die Häftlinge stammten aus römisch- katholischen, griechisch- und russisch-orthodoxen sowie verschiedenen reformatorisch-protestantischen Milieus. Ein Kapitel nimmt das religiöse Umfeld der Frauen in der Zeit vor ihrer Verhaftung in den Blick, ein zweiter Teil widmet sich den religiösen Praktiken im Lager. Auch die Rolle der evangelischen Kirche in der unweit des KZ gelegenen Stadt Fürstenberg während der NS-Zeit wird thematisiert. Sieben Essays vertiefen die The- men. Henning Fischer Überlebende als Akteurinnen : Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung und politisches Handeln, 1945 bis 1989 Konstanz : UVK Verlag, 2018 ISBN 978-3-86764-772-4 Das Buch beschreibt die Lebensgeschichten einer Gruppe von kommunis- tischen dt. Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin. Diese gründeten unmittelbar nach ihrer Befreiung und dem Ende des Nationalsozialismus ihre Lagergemeinschaft als gemeinsamen sozia- len und politischen Verband. Ausgehend von der biografischen Prägung der zentralen Protagonistinnen in der kommunistischen Bewegung der Weimarer Republik wie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeichnet die Studie die Themenfelder, politischen Absichten, Erfolge und Niederlagen der Lagergemeinschaften in DDR und BRD bis in die 1990er Jahre nach. So werden die Überlebenden als Akteurinnen ihres eigenen Lebens und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sichtbar. Ramona Saavedra Santis, Christl Wickert im Auftrag des "Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V." (Hrsg.) "... unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten" : Die medizinische Versorgung durch Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten, 20) Berlin : Metropol Verl., 2017 ISBN 978-3-86331-344-9 Krankenreviere in Konzentrationslagern haben in Öffentlichkeit und For- schung bislang wenig Aufmerksamkeit gefunden. Im Mittelpunkt des Ban- des und der begleitenden Ausstellung stehen das Krankenrevier im Frau- en-Konzentrationslager Ravensbrück und dessen Häftlingspersonal. Ärztinnen und Pflegerinnen mussten eine Gratwanderung zwischen den Befehlen der SS, den Bedürfnissen der Kranken und ihren eigenen Über- lebensinteressen bewältigen. Schriftzeugnisse und SS-Dokumente, Fotos und Zeichnungen ehemaliger Revierarbeiterinnen und ihrer Patientinnen schildern eindringlich den Alltag im Krankenrevier.
Internationaler Freundeskreis e. V. für die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Hrsg.) Zwangsarbeit für Siemens im Frauenkonzentrationslager Ravens- brück: Kommentierte Berichte von Zeitzeuginnen (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten, 19) Berlin : Metropol Verl., 2017 ISBN 978-3-86331-342-5 Von August 1942 bis April 1945 unterhielt die Firma Siemens & Halske AG eine sogenannte Fertigungsstelle direkt neben dem Frauenkonzentrations- lager Ravensbrück. In diesem Rüstungsbetrieb mussten bis zu 2300 weib- liche Häftlinge gleichzeitig Zwangsarbeit leisten. Im Zentrum der vorliegen- den Quellenedition stehen Auszüge aus Erinnerungsberichten von Überle- benden, die aus 15 europäischen Ländern stammten. Der Band enthält ei- nen Querschnitt durch das umfangreiche Genre autobiografischer Texte: Briefe, Zeugenaussagen, Haftberichte, Tagebücher, Entschädigungsan- träge, Autobiografen und Interviews. Dokumentiert wird das System der Zwangsarbeit im Kontext der ökonomischen Interessen der Konzentrati- onslager-SS und der Kriegsindustrie. Die Berichte der Zeitzeuginnen spie- geln die Vielfalt ihrer Erfahrungen im „Siemens-Kommando“ wider: Sie ge- ben Auskunft über die Arbeitsabläufe und Gewaltverhältnisse ebenso wie über den Widerstand, die Solidarität und die Selbstbehauptung der Häftlin- ge. Hiemesch, Wiebke: Kinder im Konzentrationslager Ravensbrück : (Über)Lebens- erinnerungen (Beiträge zur Historischen Bildungsforschung ; 50 ) Köln : Böhlau , 2017 ISBN 978-3-412-50900-2 Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ : Sowjet. Militärmedizinerin- nen in Ravensbrück / Texte: Margot Blank; Savedraa-Santis, Ramona [Berlin] : Dt.-Russ. Museum Berlin-Karlshorst, 2016 (Museumshefte) Eschebach, Insa (Hrsg.) Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück: neue Beiträge zur Ge- schichte und Nachgeschichte. (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten, 12) Berlin : Metropol Verl., 2015 ISBN 978-3-86331-216-3 Die Forschung zur Geschichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravens- brück hat sich in den vergangenen zwei Dekaden geradezu sprunghaft entwickelt. Dieser Band versammelt neue Studien zu einzelnen Häftlings- gruppen aus West- und Osteuropa, aber auch aus den USA. Weitere Bei- träge schildern das Schicksal von Frauen, die als „Zigeunerinnen“, „Gel- tungsjüdinnen“, „Mischehefrauen“ oder britische Agentinnen verfolgt wur- den oder denen man „Verkehr mit Fremdvölkischen“ vorwarf.
Gegenstand der Beiträge sind darüber hinaus der Alltag, die Kultur und die religiöse Praxis im Konzentrationslager Ravensbrück. Historische Quellen wie Fotografien und Zeichnungen sind ebenso Thema wie Fragen der Re- präsentation und der Erinnerungsgeschichte. Philipp, Grit Erika Buchmann (1902-1971) : Kommunistin, Politikerin, KZ- Überlebende Berlin : Metropol Verl., 2013 (Reihe Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten; 7) Erika Buchmann erlebte fünf politische Systeme: in jungen Jahren das Kai- serreich, mit der Weimarer Republik die erste deutsche Demokratie, dann die nationalsozialistische Diktatur, gegen die sie kämpfte und als deren Verfolgte sie im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert war. Nach Kriegsende wählte sie zunächst die Bundesrepublik Deutschland, 1956 siedelte die überzeugte Kommunistin in die DDR über. Oft geriet sie in Konflikte – mit der Partei, aber auch mit ihrer Rolle als Frau. Grit Philipp zeichnet Erika Buchmanns Leben als Verfolgte, politische Aktivistin wie auch als Ehefrau und Mutter nach. Beßmann, Alyn; Eschebach, Insa (Hrsg.) Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Geschichte und Erin- nerung. Berlin : Metropol Verl., 2013 (Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten; 41) ISBN 978-3-86331-122-3 Ravensbrück war das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS- Regimes. Etwa 120 000 Frauen und Kinder aus über 30 Ländern sowie 20 000 Männer wurden hierher verschleppt. Zum Lagerkomplex gehörten ne- ben dem Frauenlager ein kleineres für Männer, das Siemenslager, das „Jugendschutzlager“ Uckermark und zahlreiche Außenlager. Etwa 28 000 Häftlinge des KZ Ravensbrück kamen ums Leben. Der Katalog dokumentiert die Hauptausstellung der Gedenkstätte Ravens- brück, die die Geschichte und Nachgeschichte des Frauen-Konzentrations- lagers in all ihren Facetten zum Thema hat. Dargestellt werden neben der baulichen Entwicklung des ständig erweiterten KZ-Komplexes die unter- schiedlichen Häftlingsgruppen aus ganz Europa, ihre Verfolgungsgeschich- ten, die Lebensbedingungen in Ravensbrück wie auch die systematischen Massentötungen in der Endphase des Lagers. Der letzte Teil der Ausstel- lung widmet sich der Nachgeschichte: dem Nachwirken der KZ-Haft im All- tag der Überlebenden, der Geschichte der Gedenkstätte ebenso wie den Erinnerungen an Ravensbrück in West- und Osteuropa. Eschebach, Insa / Hrsg Homophobie und Devianz : Weibl. u. männl. Homosexualität im Natio- nalsozialismus Berlin : Metropol Verl., 2012 (Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Ge- denkstätten ; 6) ISBN 3-8258-6231-3 Den Nationalsozialisten galt Homosexualität als „Volksseuche“, die sie mit einer eigenen Einrichtung, der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homo- sexualität und Abtreibung, zu eliminieren suchten. Gemeint war nur die männliche Homosexualität. Etwa 50 000 Männer sind im Dritten Reich we- gen Verstoßes gegen § 175 verurteilt worden. Zwar wurde weibliche Ho- mosexualität nicht strafrechtlich verfolgt, sie konnte aber als „Asozialität“ stigmatisiert werden und damit die Überführung in ein Konzentrationslager bedeuten. Der Band versammelt Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung homosexueller Männer und Frauen und befasst sich mit homo- phoben Strategien der Diskriminierung in den Konzentrationslagern. Weite-
re Themen sind die Erinnerungsgeschichte seit 1945 und die Kontroversen um die Praxis des Gedenkens. Jaiser, Constanze Ein Schmuggelfund aus dem KZ - Erinnerung, Kunst & Menschen- würde : Projektmappe für einen fächerübergreifenden Unterricht Berlin : Metropol Verl., 2012 ISBN 978-3-86331-073-8 Mit dieser Projektmappe steht Ihnen die spannende Geschichte eines Schmuggelfundes zur Verfügung: ein in den 1970er-Jahren in einem Wald- stück bei Neubrandenburg ausgegrabener Glasbehälter mit Dokumenten, die polnische Häftlinge als zukünftige Beweismittel von Menschenrechts- verletzungen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück geschmuggelt haben. Der Behälter enthielt Briefe, Gedichte, künstlerische Dokumente, Erschießungslisten und Listen zu medizinischen Experimenten. Die daraus entwickelten Unterrichtseinheiten schlagen Brücken zwischen historischem Lernen und Menschenrechtsbildung. Tzani, Fotini Zwischen Karrierismus und Widerspenstigkeit - SS-Aufseherinnen im KZ-Alltag Bielefeld : Lorbeer-Verl., 2011 ISBN 978-3-938969-13-7 Etwa 4000 SS-Aufseherinnen versahen in nationalsozialistischen Konzent- rationslagern zwischen 1933 und 1945 ihren Dienst. Sie wurden angewor- ben, meldeten sich freiwillig oder wurden dienstverpflichtet. Dabei fallen in den Randbereichen ihres Verhaltensspektrums zwei gegensätzliche Min- derheiten auf, die sich deutlich von der angepassten Masse unterscheiden. Fotini Tzani analysiert in der vorliegenden Studie diese beiden Aufseherin- nen-Gruppen und kontrastiert ihre Verhaltensweisen zwischen Wider- spenstigkeit und Karrierismus. Dafür wertete sie äußerst ergiebige Quel- lenbestände zum KZ Flossenbürg aus und vergleicht diese mit Befunden zum KZ Ravensbrück und anderen Konzentrationslagern. Tzanis differen- zierte Analysen werden durch eine namentliche Aufseherinnenliste ergänzt und sind ein wichtiger Beitrag zur aktuellen NS-Forschung. Degen, Barbara "Das Herz schlägt in Ravensbrück" : Die Gedenkkultur der Frauen Opladen : Farmington Hills, Mich. : Budrich , 2010 (Haus der Frauengeschichte : Schriften aus dem Haus der Frauen- geschichte ; 5) ISBN 978-3-86649-288-2 Barbara Degen hat in diesem Buch mit eigenen Texten, mit Bildern, Ge- dichten, Notizen und Dokumenten der Frauen von Ravensbrück ein ein- drucksvolles Monument geschaffen für alle, die sich mit Nationalsozialis- mus, mit Frauensolidarität und mit Menschlichkeit angesichts höchster Not auseinander setzen möchten. Buber Agassi, Judith Die jüdischen Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück - Wer waren sie? Münster : LIT Verl., 2010 Dieses Buch analysiert ein fast vergessenes Kapitel des Holocaust. Es handelt von über 16.000 jüdischen Frauen und Mädchen, ihrer Herkunft, ihren Deportationsrouten und den Schicksalen, denen sie in dem Frauen- konzentrationslager Ravensbrück ausgesetzt waren. Als Historikerin geht Judith Buber Agassi den bedrückenden Umständen nach, beginnend in den Herkunftsländern und dem Schicksal, dem die Frauen während der 5 unterschiedlichen Phasen ausgesetzt waren, die das Lager in den 6 Jahren seiner Existenz durchlief. Als Soziologin analysiert die Autorin die sozialen
Beziehungen der jüdischen Gefangenen untereinander und ihr Verhältnis zu der nicht-jüdischen Mehrheit. Nach dem Beginn der massenhaften Er- mordung jüdischer Gefangener Anfang 1942 war es nicht mehr möglich, größere Gruppen zu organisieren. Aber die jüdischen Frauen entwickelten spezielle Formen. Man organisierte sich in kleinen Gruppen, sogenannten "Lagerfamilien". Als Soziologin für Gender-Fragen beschäftigt sich die Au- torin speziell mit dem Bildungshintergrund und dem kulturspezifischen Ver- halten jüdischer Frauen. Judith Buber Agassi legt eine differenzierte inter- disziplinäre Studie vor, einzigartig in ihrer Art. Kretzer, Anette NS-Täterschaft und Geschlecht : Der erste brit. Ravensbrück-Prozess 1946/47 in Hamburg Berlin : Metropol Verl., 2009 Der erste Hamburger Ravensbrück-Prozess gehört zu den großen, jedoch wenig erforschten westalliierten KZ-Prozessen der unmittelbaren Nach- kriegszeit. Angeklagt waren sieben Frauen und neun Männer des Frauen- Konzentrationslagers Ravensbrück. Die Studie untersucht die Funktion und Wirkung der Kategorie Geschlecht zwischen krimineller Schuld und Deu- tungsmustern von NS-Täterschaft. Im Mittelpunkt steht das Wechselverhältnis zwischen strafrechtlicher Re- konstruktion und gesellschaftlicher Repräsentation. Analysiert wird das Entstehen bestialisierender oder viktimisierender Geschlechterbilder vor Gericht und deren entkonkretisierende und entpolitisierende Entfaltung im bundesdeutschen NS-Verbrechensdiskurs. Sommer, Robert Das KZ-Bordell : Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialist. Konzent- rationslagern Paderborn u.a. : Schöningh, 2009 Dies ist die erste Gesamtdarstellung eines Themas, das bislang weitge- hend im Verborgenen geblieben ist: die Zwangsprostitution im Lagersys- tem der SS. Die Forschung hat das wie mit einem Tabu belegte Thema der sexuellen Gewalt im KZ bis heute meist ausgeklammert. Robert Sommer hat für seine Arbeit in allen relevanten Archiven recherchiert, er hat sogar Interviews mit Überlebenden führen können. Sein grundlegendes Buch zeichnet das Bild einer bisher unbekannten Realität des Schreckens. Irith Dublon-Knebel (Hrsg.) Schnittpunkt des Holocaust: Jüdische Frauen und Kinder im Konzentrationslager Ravensbrück Berlin, Metropol-Verlag, 2009, ISBN 978-3-940938-38-1 Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band 28 Tausende von jüdischen Frauen, Mädchen und Kindern waren im Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück und dessen Außenlagern inhaftiert. Jü- dische Häftlinge befanden sich im Lager, auch nachdem der industrielle Massenmord in den Osten »exportiert« wurde und die Konzentrationslager innerhalb Deutschlands »judenfrei« werden sollten. Der Sammelband umfasst soziohistorische Analysen des jüdischen Kapi- tels im Mikrokosmos von Ravensbrück von der Anfangsphase bis zur Be- freiung. Dabei werden Aspekte des nationalsozialistischen KZ-Systems, die Situation der Häftlinge, geschlechtsspezifische Aspekte des Holocaust, zwischenmenschliche Kontakte sowie die Beziehungen der verschiedenen Gruppen untereinander vor dem Hintergrund des Gesamtkontextes Kon- zentrationslager untersucht. Auch die Nachkriegserfahrungen der Überle- benden werden berücksichtigt.
Stefan Hördler / Sigrid Jacobeit (Hrsg.) Die Lichtenburg. Ein deutsches Konzentrationslager Berlin, Metropol-Verlag, 2009 ISBN 978-3-938690-75-8 Die Lichtenburg in Prettin an der Elbe nahm eine Schlüsselposition im Sys- tem der NS-Konzentrationslager ein. In dem Renaissanceschloss wurde eines der ersten Außenlager des KZ Sachsenhausen eingerichtet. Die Doppelrolle als monolateral geführtes Männer- und Frauenkonzentrations- lager ist einmalig in der Geschichte der KZ. Das Frauenlager war zudem das erste seiner Art und diente 1937 bis 1939 als zentrales Schutzhaftlager für das Deutsche Reich. Insa Eschebach / Regina Mühlhäuser (Hrsg.) Krieg und Geschlecht Sexuelle Gewalt im Krieg und Sex-Zwangsarbeit in NS- Konzentrationslagern Berlin, Metropol-Verlag, 2008, ISBN 978-3-940938-21-3 In Kriegs- und Krisengebieten kommt es regelmäßig zu sexueller Gewalt. Die Täter stammen aus unterschiedlichen sozialen Gruppen. Die Opfer können weiblich oder männlich, jung oder alt, arm oder reich sein. In den letzten 20 Jahren haben Menschenrechtsorganisationen, Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler Fälle sexueller Gewalt dokumentiert und die Bedeutung und Funktion dieser Gewaltform untersucht. Der vorlie- gende Band resümiert den aktuellen Forschungsstand. Thema ist auch die Geschichte der Bordelle, die die SS während des Zwei- ten Weltkriegs in zehn Konzentrationslagern einrichtete, um die Leistungs- bereitschaft männlicher Häftlinge bei der Zwangsarbeit zu steigern. Die SS rekrutierte die Frauen für diesen »Arbeitseinsatz im Bordell« im KZ Ravensbrück. Der Band fragt nach der besonderen Funktion und Bedeu- tung dieser Form sexueller Gewalt. Hahn, Judith Grawitz, Genzken, Gebhardt : Drei Karrieren im Sanitätsdienst d. SS Münster : Klemm & Oelschläger, 2008 ISBN 978-3-932577-56-7 Die drei ranghöchsten Ärzte im Sanitätsdienst der SS verfügten über Deu- tungsmacht und Befehlsgewalt im Bereich der medizinischen Wissenschaft und Praxis der SS. Sie bildeten SS-Ärzte aus, überwachten den Einsatz von SS-Sanitätseinheiten und organisierten Menschenversuche in Kon- zentrationslagern des „Dritten Reiches“. Die vorliegende Studie zeichnet die Karrieren der drei Ärzte nach und fragt, wie sie zu Tätern wurden. Karolin Steinke Züge nach Ravensbrück Transporte mit der Reichsbahn 1939-1945 Begleitband zur Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Trains to Ravensbrück Transports by the Reichsbahn 1939-1945 Berlin, Metropol-Verlag, 2009, ISBN 978-3-940938-27-5 Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band 26 Deutsch und Englisch Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück war von den Diensten der Deutschen Reichsbahn abhängig. Mit gewöhnlichen Personenwagen, ver- gitterten Zellenwagen und Güterwagen ließ die SS mehr als 123 000 Häft- linge aus ganz Europa in das Lager nördlich von Berlin transportieren. Seit 1939 mussten sie vor aller Augen am Bahnhof Fürstenberg (Havel) aus-
steigen. Drei Jahre später erhielt Ravensbrück einen eigenen Bahnhalte- punkt. Zahllose Waggons mit Raubgut und Rohstoffen für die Zwangsarbeit kamen ebenfalls auf dem Schienenweg. Der Katalog gibt den Inhalt der Ausstellung »Züge nach Ravensbrück« auf dem Freigelände der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück wieder. Ein historischer Güterwagen erin- nert dort an ein vergessenes Thema der Lagergeschichte. Kathrin Mess »... als fiele ein Sonnenschein in meine einsame Zelle« Das Tagebuch der Luxemburgerin Yvonne Useldinger aus dem Frauen-KZ Ravensbrück Berlin, Metropol-Verlag, 2008, ISBN 978-3-940938-01-5 Am 3. Dezember 1944, etwa 18 Monate nach ihrer Ankunft im Frauen-KZ Ravensbrück, beginnt die damals 23-jährige Luxemburgerin Yvonne Usel- dinger ein Tagebuch zu schreiben. Wegen ihres aktiven Widerstands ge- gen die nationalsozialistische Besetzung ihres Landes war sie im Jahr 1942 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und in das Landgerichtsge- fängnis Trier gebracht worden. Dort, in einem dem Gefängnis unterstehen- den Kloster, kam ihre Tochter Fernande zur Welt. Am 30. Juni 1943 wurde Yvonne Useldinger in das Frauen-KZ Ravens- brück überstellt, wo sie für den Rüstungskonzern Siemens & Halske arbei- ten musste. Die Schwierigkeit, im KZ ein Tagebuch zu führen und dabei eine dem Grauen entsprechende Sprache zu finden, ist Yvonne Useldinger bewusst: Ungeheuerliches soll beschrieben, Unfassbares überliefert werden. Es ent- steht ein authentisches, erschütterndes Zeugnis über die letzten Monate im Konzentrationslager. Silvija Kavcic Überleben und Erinnern Sloweninnen im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück Berlin, Metropol-Verlag, 2007 ISBN 978-3-938690-15-4 Die Studie nimmt erstmals die Verfolgungswege slowenischer Frauen wäh- rend des Nationalsozialismus in den Blick. Sie rekonstruiert die individuel- len Schicksale der Deportierten, aber auch die Bemühungen, als Kollektiv im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück zu überleben. Über 30 Inter- views mit zurückgekehrten Frauen bilden die Basis der Untersuchung. Gefragt wird aber auch nach den Erinnerungsmustern. Wie erzählen die Frauen von ihrer Verfolgung und wie reagierte die slowenische Gesell- schaft auf ihre Erinnerungen? Während das neu gegründete sozialistische Jugoslawien das Bild des heldenhaften Partisanen kultivierte, führten Ver- dächtigungen und staatliche Reglementierungen bei den Frauen zu einer Anpassung der Erinnerungen. Lidia Beccaria Rolfi Zurückkehren als Fremde Von Ravensbrück nach Italien :1945 -1948 Keine Befreiung von der Erinnerung Berlin, Metropol-Verlag, 2007 Herausgegeben von Johanna Kootz. Aus dem Italienischen von Martina Kempter ISBN 978-3-938690-67-3 Lidia Beccaria Rolfi 1925 -1996), deportiert wegen ihrer Beteiligung an der Resistenza, verlässt mit Tausenden Häftlingen am 27.April 1945 das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Eine Monate dauernde Rück- kehr nach Italien beginnt. Zunächst noch als Gefangene der Nazis,dann als Displaced Person,erlebt sie die wiedergewonnene Freiheit in den Sammel- lagern der Alliierten. Nüchtern und aus erzwungener Distanz beurteilt sie die Reaktionen ihrer Mitbürger auf die heimkehrenden KZ-Häftlinge. Eine selbstbewusste und politisch engagierte Frau schildert die Konfrontation mit den Zumutungen und Bewältigungsstrategien der italienischen Nach-
kriegsgesellschaft,in der sie eine Fremde ist und als unbequeme Zeugin behandelt wird. Als Lehrerin,Autorin und kritische Zeitgenossin versucht sie,die Erfahrungen der Deportation und Lagerhaft vor dem Verges- sen,aber auch vor verfälschenden Umdeutungen zu bewahren. Insa Eschebach (Hrsg. / ed.) Ravensbrück. Der Zellenbau Geschichte und Gedenken Begleitband zur Ausstellung Ravensbrück. The Cell Building History and Commemoration Essays accompanying the exhibition Berlin, Metropol-Verlag, 2007 Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band 18 ISBN 978-3-938690-59-8 Der Band dokumentiert aktuelle Forschungsergebnisse zur Geschichte und Nachgeschichte des Lagergefängnisses im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. In einem Beitrag zur Geschichte des Arrestgebäudes von 1939 bis 1945 wird über unterschiedliche Häftlingsgruppen und ihren häu- fig von Dunkelhaft und Nahrungsentzug geprägten Haftalltag berichtet. Darüber hinaus wird die Geschichte des Gebäudes unter bautypologischen Aspekten dargestellt. Ein eigener Teil des Bandes ist den nationalen Ge- denkräumen gewidmet, in denen sich vielfältige Formen europäischen Ge- denkens manifestieren. Annette Leo »Das ist so'n zweischneidiges Schwert hier unser KZ ...« - Das Frauen-KZ Ravensbrück im Gedächtnis der Fürstenberger Bürger Berlin, Metropol-Verlag, 2007 ISBN 978-3-938690-61-1 Fürstenberg ist ein Beispiel. Es steht für viele ostdeutsche Orte, in denen die Menschen ihre widersprüchlichen Erfahrungen ähnlich erzählen. Zwei- fellos hat die unmittelbare Nachbarschaft zum Frauenkonzentrationslager und später zur sowjetischen Garnison auf dem Gelände die Situation dra- matisch zugespitzt. Wie in einem Mikrokosmos drängen sich hier die Brü- che und Kontinuitäten in der Erinnerungslandschaft des vergangenen ge- walttätigen Jahrhunderts zusammen. Wolfgang Benz / Barbara Distel (Hrsg.) Ort des Terrors 4 - Geschichte der nationalsozialistischen Konzentra- tionslager | Flossenbürg | Mauthausen | Ravensbrück München, C.H. Beck Verlag 2006 ISBN-10: 3-406-52964-X, ISBN-13: 9783406529641 Mit einem Beitrag von Annette Leo über das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück und Beiträgen weiterer AutorInnen zu den Außenlagern.
Simone Erpel (Hrsg.) Im Gefolge der SS: Aufseherinnen des Begleitband zur Ausstellung Berlin, Metropol-Verlag, 2007 Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück diente zwischen 1942 und 1944 als zentrales Ausbildungslager für weibliches KZ-Personal. Über 3500 SS-Aufseherinnen hielten in ihren zumeist niederen Rängen das La- gersystem am Laufen. Sie nahmen Verbrechen billigend in Kauf oder wa- ren selbst daran beteiligt. Wer waren diese Frauen und wie wurde ihre Be- teiligung an den KZ-Verbrechen nach 1945 juristisch geahndet? Wie gin- gen überlebende Häftlinge mit den Erinnerungen an ihre Peinigerinnen um? Auf welche Weise wurde weibliche Täterschaft im öffentlichen Ge- dächtnis, aber auch im Familiengedächtnis und in der Nachbarschaft des ehemaligen Frauen-KZ tradiert? Die in dem Begleitband zur Ausstellung versammelten Beiträge gehen diesen Fragen nach. Sabine Kittel Placed for the Displaced. Biographische Bewältigungsmuster von weiblichen jüdischen Konzentrationslager-Überlebenden in den USA. Hildesheim, Georg Olms Verlag, 2006 Das Thema dieses Buches ist das Überleben der Haft im Konzentrations- lagerund das Weiterleben mit den traumatischen Erfahrungen. Es beruht auf lebensgeschichtlichen Interviews mit jüdischen Frauen, die im Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren. Ursprünglich aus Polen, Ungarn, Deutschland, den Niederlanden und der Tschechoslowakei kom- mend, emigrierten die meisten von ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg als sog. »Displaced Persons« in die USA; zum Zeitpunkt der Interviews waren sie zwischen 66 und 87 Jahren alt. Die Erzählungen der Frauen stellen je- weils ihr gesamtes Leben dar, da sie sowohl die Zeit im Konzentrationsla- ger als auch das spätere Leben in den Blick nehmen. Wie hatten es die Frauengeschafft, nach dem radikalen Verlust ihrer Identität in die »Normali- tät« zurückzukehren? Wie konnten sie einen Alltag aufbauen und Familien gründen? Fragen wie diese stehen im Zentrum der vorliegenden Studie, die sozialgeschichtlich angelegt ist. In welchem Maße das Selbstbild der Befragten mit ihren Handlungen und Möglichkeiten in Einklang steht, wird unter Berücksichtigung des individuellen Schicksals, der Geschlechtszuge- hörigkeit, der nationalen Herkunft und sozialstruktureller Faktorenunter- sucht. [Mehr Informationen...] Loretta Walz Und dann kommst du dahin an einem schönen Sommertag. Die Frauen von Ravensbrück. München, Antje Kunstmann Verlag, 2005 Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager der NS- Geschichte. 1980 hat Loretta Walz begonnen, Überlebende in Videointer- views zu befragen und sich dabei für das »ganze Leben« der Frauen inte- ressiert: wie sie aufgewachsen, wie sie zum Widerstand, ins KZ gekommen sind, wie sie überleben konnten und ihre Erfahrungen ihr weiteres Leben beeinflussten. Die Frauen berichten von grausamer Erniedrigung und un- menschlicher Arbeit, von medizinischen Experimenten und Zwangssterili- sationen, dem Krankenrevier, in dem noch 1944 Kinder geboren wurden, aber auch von ungebrochener Solidarität und Tapferkeit, von kluger Sabo- tage und heimlicher Hilfsbereitschaft. In den Stimmen der Frauen aus 15 west- und osteuropäischen Ländern wird die Geschichte des Konzentrati- onslagers, von Widerstand und Verfolgung aus weiblicher Sicht lebendig. Mit ihrer behutsamen und sehr persönlichen Annäherung bahnt Loretta Walz zugleich dem Umgang mit Erinnerung neue Wege. Außerdem ist eine DVD mit dem Titel »Die Frauen von Ravensbrück« er- schienen. [Mehr Informationen...]
Petra Fank / Stefan Hördler (Hrsg.) Der Nationalsozialismus im Spiegel des öffentlichen Gedächtnisses. Formen der Aufarbeitung und des Gedenkens. Berlin, Metropol-Verlag, 2005 Gedenkbuch für die Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück 1939-1945 Herausgegeben von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Wissenschaftliche Leitung: Bärbel Schindler-Saefkow unter Mitarbeit von Monika Schnell Berlin, Metropol-Verlag, 2005 60 Jahre nach der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravens- brück erscheint das Gedenkbuch mit den Namen von 13 161 Frauen, Männern und Kindern, die als Häftlinge nach Ravensbrück verschleppt wurden und dort bei Vernichtungsaktionen ermordet worden sind oder an Hunger, Kälte, Erschöpfung und auf Todestransporten starben. Viele seit der Befreiung unbekannt gebliebene Schicksale konnten aufgeklärt wer- den. An dem Projekt Gedenkbuch Ravensbrück wurde über viele Jahre weltweit gearbeitet. Batsheva Dagan Gesegnet sei die Phantasie - verflucht sei sie! Erinnerungen von »Dort«. Berlin, Metropol-Verlag, 2005 Batsheva Dagans Gedichte sind eine Erinnerung an ihre Erlebnisse als junges Mädchen im Konzentrationslager. Auch wenn sich Poesie und KZ auszuschließen scheinen, so haben Verfolgte gerade während der Haft ly- rische Zeugnisse verfasst, weil sie die Schrecken des Erlebten in dieser besonderen Form ausdrücken wollten. In einer bildreichen, direkten Sprache, die auch für Jugendliche verständ- lich ist, gibt die Autorin im Rückblick Antworten auf die Frage, was es be- deutete, unter den Bedingungen von Verfolgung und Konzentrationslager zu leben. Die Illustrationen von Yaakov Gutermann begleiten ihre Schilde- rungen, sodass in der sehr persönlichen Zwiesprache von Gedicht und Bild zugänglich wird, worin das Ungeheuerliche des Holocaust bestand. Simone Erpel Zwischen Vernichtung und Befreiung. Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in der letzten Kriegs- phase. Berlin, Metropol-Verlag, 2005 In der letzten Kriegsphase ermordete die SS im Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück Tausende von inhaftierten Frauen, wäh- rend sie andererseits auf Befehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler eine große Zahl Häftlinge im Frühjahr 1945 freigab. Diese Widersprüch- lichkeit ist der Ausgangspunkt der vorliegenden Studie, die die Systematik des Auflösungsprozesses des Frauen-KZ untersucht. Im Zentrum steht die Frage, wie es dazu kam, dass angesichts der sich deutlich abzeichnenden Kriegsniederlage die SS Massenverbrechen verübte und zugleich Häftlinge an das Internationale und Schwedische Rote Kreuz freigab.
Constanze Jaiser / Jacob David Pampuch (Hrsg.) Europa im Kampf 1939-1944. Internationale Poesie aus dem Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück. Berlin, Metropol-Verlag, 2005 2 Bände im Schuber (Faksimile, Begleitband und Hör-CD mit Stimmen von Überlebenden) Mit dem Nachdruck einer in den Jahren 1943/44 heimlich im Konzentrati- onslager Ravensbrück entstandenen Sammlung von Gedichten und Lie- dern liegt ein historisches Zeugnis von einzigartiger Konzeption und Auf- machung vor. Im Original mit Tusche geschrieben und mit Illustrationen versehen, enthält es Texte von Frauen aus elf Nationen. Die von den bei- den Tschechinnen Vlasta Kladivová und Vera Hozáková als Buch angeleg- te Sammlung "Europa u boji 1939-1944" bietet die einmalige Gelegenheit, einen Querschnitt lyrischer Selbstäußerungen aus einem Konzentrations- lager, ausgewählt von den Betroffenen selbst, vorzustellen. Auf der Hör-CD werden die Gedichte von Überlebenden in ihrer Mutter- sprache vorgetragen. Der Begleitband enthält Nachdichtungen namhafter Autorinnen. Darüber hinaus informiert er über die Entstehung von Hand- schrift und Hör-CD, über die Dichterinnen und Sprecherinnen und liefert zum Verständnis jedes Gedichtes wichtige Hintergründe. Menachem Kallus Als Junge im KZ Ravensbrück. Berlin, Metropol-Verlag, 2005 Menachem Kallus erzählt die autobiografische Geschichte eines aus den Niederlanden verschleppten jüdischen Jungen, der nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Niederlande seinen Lebensweg durch deutsche Kon- zentrationslager antreten muss. Zusammen mit seiner Mutter wird er in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Als Kind lernt er, sich in der Lagerwelt der Erwachsenen zu behaupten. Er berichtet vom Alltag in Ravensbrück und Sachsenhausen, von den Sorgen und der ständigen To- desangst, bis nach der Evakuierung im Frühjahr 1945 der Tag der Befrei- ung naht. Insa Eschebach Öffentliches Gedenken. Deutsche Erinnerungskulturen seit der Wei- marer Republik. Frankfurt (Main), Campus, 2005 Mit den Worten »Ein Land vereint im Gedenken« kommentierte der NDR die deutschen Reaktionen auf die Attentate des 11. September 2001. Öf- fentliches Gedenken zielt stets auf die Herstellung einer imaginären Ge- meinschaft in Form eines »Wir«. Zugleich sind die Praktiken des Geden- kens - das Niederlegen von Kränzen, Schweigeminuten, das Verlesen von Namen der Toten, die Entnahme von Erde von Orten des Massensterbens - Ausdruck religiöser und nationaler Traditionen, ob es sich um Gedenkfei- ern an Kriegerdenkmälern oder an Orten ehemaliger Konzentrationslager handelt, in der DDR, der BRD oder im wieder vereinten Deutschland. Insa Eschebach untersucht Praktiken öffentlichen Gedenkens im 20. Jh. und in- terpretiert sie als Formen der Sakralisierung wie der Trivialisierung des gewaltsamen Todes. [Leseprobe]
Ulrike Dittrich, Sigrid Jacobeit [Hg.] KZ-Souvenirs. Erinnerungsobjekte der Alltagskultur im Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen. Potsdam: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, 2005 Mit Beiträgen von [in der Reihenfolge der Platzierung im Band] Christiane Holm (Andenken, Überbleibsel und Souvenir. Zur Genese einer modernen Erinnerungsfigur und ihrer Transformation im Holocaust-Gedenken), Jörg Skriebeleit (»Gruß aus Flossenbürg«. Tourismus und KZ-Gedenkstätten), Alexander Prenninger (Symbole und Rituale der Befreiungsfeiern in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Anne Bitterberg (Souvenirs im Herinne- ringscentrum Kamp Westerbork? Gründe für eine Corporate Identity der Holocaust-Gedenkstätte), Ulrike Dittrich (»Wir wollen mit diesem Angebot helfen, das antifaschistische Erbe lebendig zu vermitteln« - Verkaufsmate- rialien der Nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR), Matthias Heyl (Souvenirs der Tat - von der geteilten Erinnerung. Elliptische Annäherung und Distanzierung - Widerstand und Wiederholungszwang), Nicole Mehring (Das Bunkermuseum Emden: Koffer, Zigarettendose, Besteck - Andenken der Alltagskultur und Repräsentationen des Nationalsozialismus), Agata Siwek und Paul van den Berkmortel (Original Souvenirs Auschwitz- Birkenau), Ronald Hirte (Fund - Foto - Kunstwerk - Soundwalk. Archäologi- sche Momente bei Souvenirs) Die Broschüre ist als PDF-Datei auf der Website der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung herunterladbar. Rochelle G. Saidel The Jewish Women of Ravensbruck Concentration Camp. University of Wisconsin Press, 2004 Verlagstext: Ravensbrück was the only major Nazi concentration camp for women. Located about fifty miles north of Berlin, the camp was the site of murder by slave labor, torture, starvation, shooting, lethal injection, "medi- cal" experimentation, and gassing. Between 1939 and 1945, 132,000 women from twenty-three countries were imprisoned in Ravensbrück, including political prisoners, Jehovah's Wit- nesses, "asocials" (including Gypsies, prostitutes, and lesbians), criminals, and Jewish women (who made up about 20 percent of the population). On- ly 15,000 survived. Drawing upon more than sixty narratives and interviews of survivors in the United States, Israel, and Europe as well as unpublished testimonies, doc- uments, and photographs from private archives, Rochelle Saidel provides a vivid collective and individual portrait of Ravensbrück's Jewish women pris- oners. Their memoirs provide new perspectives and information about sat- ellite camps (there were about 70 slave labor sub-camps). Here is the story of real daily camp life with the women's thoughts about food, friendships, fear of rape and sexual abuse, hygiene issues, punishment, work, and re- sistance. Saidel includes accounts of the women's treatment, their daily struggles to survive, their hopes and fears, their friendships, their survival strategies, and the aftermath. On April 30, 1945, the Soviet Army liberated Ravensbrück. They found only 3,000 extremely ill women in the camp, because the Nazis had sent other remaining women on a death march. This book reclaims the lost voices of the victims and restores the personal accounts of the survivors. "Thanks to Rochelle Saidel's sensitive interviews and meticulous research, together with the many previously unpublished photographs and haunting drawings by the inmates, this book will increase public recognition of Ra- vensbrück's victims and survivors." Eetta Prince-Gibson, The Jerusalem Post "This book is the outcome of over twenty years of indefatigable research in archives and libraries, and of interviews in several countries with survivors of Ravensbrück. Saidel presents their deeply moving stories against a carefully constructed context of the camp's history....This book is clearly a labor of deep commitment and love." Ruth Schwertfeger, author of Women of Theresienstadt and The Wee Wild One
"The histories of these Jewish survivors are very moving. Readers interest- ed in visual historical materials will appreciate the wide range of photo- graphs and illustrations depicting life in this camp." â€―Nechama Tec, author of Resilience and Courage: Women, Men, and the Holocaust Rochelle Saidel is senior researcher at the Center for the Study of Women and Gender at the University of São Paulo as well as founder and execu- tive director of the Remember the Women Institute. She is author of Never Too Late to Remember: The Politics behind New York City's Holocaust Museum and The Outraged Conscience: Seekers of Justice for Nazi War Criminals in America. She is curator of the exhibit Women of Ravensbrück: Portraits of Courage for the Florida Holocaust Museum in St. Petersburg. For more information about this book, see Rochelle Saidel's Web site at: www.rememberwomen.org Helga Amesberger / Katrin Auer / Brigitte Halbmayr Sexualisierte Gewalt. Weibliche Erfahrungen in NS-Konzentrationslagern. Sexualisierte Gewalt im Zusammenhang mit nationalsozialistischer Verfol- gung ist ein Themenbereich, welchem bislang nur geringes öffentliches und wissenschaftliches Interesse entgegengebracht wurde. In diesem Buch werden auf der Grundlage lebensgeschichtlicher Erinnerungen von Frauen die verschiedenen Formen sexualisierter Gewalt während der Ver- folgung diskutiert. Neben Sexzwangsarbeit in KZ- und SS-Bordellen, sexu- eller Ausbeutung, Vergewaltigung und Folter sowie Zwangsabtreibungen und -sterilisationen umfassen diese Gewalterfahrungen auch demütigende Untersuchungsmethoden, erzwungenes Nacktsein und das Fehlen jegli- cher Intimsphäre. Frauenspezifische Aspekte wie Schwangerschaft und Menstruation im KZ werden ebenso behandelt wie mögliche Folgewirkun- gen dieser Gewalterfahrungen auf das Leben der Frauen nach 1945. Ebenfalls wird thematisiert, wie Frauen über sexualisierte Gewalt reden können. Mandelbaum Verlag 2004, ISBN 3-85476-II8-X Bernhard Strebel Das KZ Ravensbrück. Geschichte eines Lagerkomplexes. Mit einem Geleitwort von Germaine Tillon. Paderborn, Schöningh, 2003 Verlagstext: Das Frauen-KZ - vor allem unter diesem Begriff ist das Kon- zentrationslager Ravensbrück bis heute in bedrückender Erinnerung ge- blieben. Besonders die eindringlichen Bücher der heute 96-jährigen fran- zösischen Ethnologin und Widerstandskämpferin Germaine Tillion haben die Schrecken dieser Jahre nachfühlbar gemacht; sie, die Ravensbrück überlebte und deren Mutter dort ermordet wurde, hat das Vorwort zu die- sem Buch geschrieben. Bernhard Strebel nimmt erstmals den gesamten Lagerkomplex Ravensbrück in den Blick. Sein Buch ist die erste deutsch- sprachige Gesamtdarstellung zu einem der vor Kriegsbeginn eingerichte- ten Konzentrationslager. Ravensbrück war zum einen das zentrale Frauen- lager des KZ-Systems (und das größte im Reichsgebiet), es entwickelte sich jedoch ab Frühjahr 1941 zunehmend zu einem regelrechten Lager- komplex, der u.a. ein Männer- und ein Jugendlager sowie 20 Fertigungs- hallen von Siemens & Halske und das zugehörige Siemenslager umfasste. Auf breiter Grundlage (Lagerdokumente, Justizunterlagen, Häftlingsberich- te) forscht die Untersuchung nach den Tätern und Täterinnen, nach Her- kunft und Zusammensetzung der Häftlinge, nach den Existenzbedingungen im Lagerkomplex, nach der Zwangsarbeit in SS-Betrieben und der Rüs- tungsindustrie und nach den vielgestaltigen Gesichtern von Terror und Mord.
Linde Apel Jüdische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939-1945 Berlin, Metropol-Verlag, 2003 ISBN 3-936411-03-4 Sie sind bisher von der Forschung weitgehend unbeachtet geblieben: jüdi- sche Frauen, die in den Jahren 1939 bis 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren. Linde Apel fragt nach ihren Haftbedingun- gen, dem System der Zwangsarbeit und den Formen ihres gewaltsamen Sterbens. Die Untersuchung, die auf neu erhobenen ebenso wie auf vorliegenden und erstmals ausgewerteten mündlichen und schriftlichen Selbstzeugnis- sen jüdischer und nichtjüdischer Frauen sowie auf Gestapo-Akten und KZ- Dokumenten basiert, leistet einen Beitrag zur Konzentrationslagerfor- schung und zur Geschichte des Holocaust. Linde Apel, geb. 1963, studierte Politische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin. Sie leitet derzeit die "Werkstatt der Erinnerung" in der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Gabriele Knapp Frauenstimmen. Musikerinnen erinnern an Ravensbrück. Berlin, Metropol-Verlag, 2003 Verlagstext: Für viele Frauen, die zwischen 1939 und 1945 im Konzentra- tionslager Ravensbrück inhaftiert waren, stellte Musik eine unentbehrliche Überlebenshilfe dar. »Frauenstimmen« lässt sieben von ihnen in ausführli- chen Lebensbildern zu Wort kommen. Weitere einhundertvierzig Kurzbio- grafien von professionellen und Laienmusikerinnen aus zahlreichen euro- päischen Ländern geben einen umfassenden Eindruck von den musikali- schen Aktivitäten der Häftlingsfrauen, darüber hinaus aber auch von den verzweifelten Überlebenskämpfen unter den Gewaltverhältnissen des Kon- zentrationslagers. Für diese Forschungsarbeit wurde die Autorin am 11. Februar 2005 mit dem erstmals vergebenen Hosenfeld-Szpilman-Preis ausgezeichnet. [rbb- online | stern-online | Universität Lüneburg] Jack G. Morrison Ravensbrück. Das Leben in einem Konzentrationslager für Frauen 1939-1945. Zürich, Pendo, 2002 Verlagstext: Das Stammlager Ravensbrück war das einzige KZ aus- schließlich für Frauen. Morrison zeichnet ein umfassendes Bild vom tägli- chen Leben in diesem Frauenlager. Er analysiert die verschiedenen Häft- lingsgruppen und deren soziale Dynamik, die Lebensbedingungen zwi- schen Zwangsarbeit und drohender Deportation. Der Autor beschreibt alle Aspekte des Lebens im Schatten des drohenden Todes: Hunger, Schmutz, Krankheiten, Strafen, aber auch die Beziehungen der Gefangenen unterei- nander und die verschiedenen kulturellen Aktivitäten, die die Frauen aller Pein zum Trotz entfalteten, und schließlich die Befreiung durch die Rote Armee. Eine sehr lesbare Darstellung mit eindrucksvollen Zeichnungen von Häftlingen, die zahlreiche Berichte Überlebender einbezieht.
Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr Vom Leben und Überleben. Wege nach Ravensbrück. Das Frauenkonzentrationslager in der Erinnerung. Das "Frauenkonzentrationslager Ravensbrück" war eine der schrecklichen Stätten des Grauens während der nationalsozialistischen Herrschaft. 80 km nördlich von Berlin gelegen, wurden dorthin 130.000 Frauen aus zahl- reichen Ländern Europas deportiert, in seinen Mauern gequält, gedemütigt ausgebeutet und viele von ihnen ermordet. Die vorliegenden zwei Bände behandeln das Schicksal der gefangenen Österreicherinnen. Band 1: Dokumentation und Analyse ISBN 3-85371-175-8, Promedia Verlag 2001 Im Mittelpunkt des ersten Bandes steht eine vergleichende Analyse der Unterschiede in der Sozialisation, in der Verfolgungsgeschichte und in den persönlichen "Verarbeitungsstrategien" - jeweils eingebettet in den histori- schen gesellschaftspolitischen und sozioökonomischen Kontext. Band 2: Lebensgeschichten ISBN 3-85371-176-6, Promedia Verlag 2001 Für die Überlebenden, die einen Teil ihrer Jugend im Konzentrationslager verbringen mussten, ist "Ravensbrück" auch nach einem halben Jahrhun- dert der Befreiung noch erschreckend gegenwärtig. Die Erinnerungen da- ran lassen sich nicht auslöschen. Im vorliegenden zweiten Band erzählen 42 Antifaschistinnen ihr Leben. Der nationalsozialistische Terror spielt darin eine zentrale Rolle, dennoch haben die Frauen auch eine Geschichte da- vor und danach, deren persönliche und gesellschaftliche Aufarbeitung dazu beiträgt, die Verfolgungserfahrungen und den gelebten Widerstand vor dem Vergessen zu bewahren. Christa Schikorra Kontinuitäten der Ausgrenzung. »Asoziale« Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Berlin, Metropol-Verlag, 2001 Verlagstext: Zu den »Asozialen« zählten während des Nationalsozialis- mus Frauen, Männer und auch ganze Familien, die als Randexistenzen unangepasst lebten und dem Konzept des »reinen Volkskörpers« innerhalb der »Volksgemeinschaft« entgegenstanden. Das Stereotyp "asozial" findet sich in unterschiedlichen Stationen und Kontexten der Ausgrenzung und Verfolgung wieder: in den Begründungen zur Einweisung in ein kz durch die Kriminalpolizei ebenso wie in Beurteilungen der Insassinnen von Für- sorgeeinrichtungen und Arbeitshäusern, schließlich im Konzentrationslager durch die von der SS bestimmten Maßnahmen gegenüber dieser Häft- lingsgruppe. Für einige »asoziale« Häftlinge stand die Deportation in ein Vernichtungslager am Ende der Ausgrenzung. Christa Schikorra untersucht zunächst die Voraussetzungen und Mecha- nismen der Verfolgung von »asozialen« Frauen und beschreibt anschlie- ßend deren Situation im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Constanze Jaiser Poetische Zeugnisse. Gedichte aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück 1939- 1945. (Edition »Ergebnisse der Frauenforschung an der Freien Universität Ber- lin«, Bd. 55) Stuttgart und Weimar, Metzler, 2000
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