Jan-Mär 2020 1 - NS-Dokumentationszentrum
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Programmübersicht 01.01.–31.03.2020 Ausstellungen Do 28| 11| 2019 bis Wechselausstellung Tell me about yesterday tomorrow Alle Ebenen So 30| 08| 2020 Dauerausstellung München und der Nationalsozialismus Ebene 1– 4 Veranstaltungen Jeden Sonntag Offener Rundgang München und der Nationalsozialismus Dauerausstellung 11.00 Every 1st Satur- Guided tour in English Munich and National Socialism Permanent day of the month Exhibition 11.00 a.m. Jeden Dienstag Offener Rundgang Tell me about yesterday tomorrow Alle Ebenen bis 30|08|2020 17.30 Sa 11|01|2020 Inszenierung 10 Vaterunser Münchner 20.00 Christiane Huber Kammerspiele, So 12|01|2020 Kammer 3 19.00 Mo 13|01|2020 Szenische Lesung Die nationalsozialistischen Krankenmorde in München Münchner 20.00 und Gespräch Kammerspiele, Kammer 1 Sa 18|01|2020 Gedenkveranstaltung Gedenken an die Deportierten kbo-Isar-Amper- 10.00 Klinikum München-Ost Mo 20|01|2020 Lesung und Gespräch Unsere Zeit verstehen Literaturhaus 20.00 Brüder München Jackie Thomae Di 21|01|2020 Lehrer*innenfortbildung Tell me about yesterday tomorrow Treffpunkt Foyer 14.00–17.00 Do 23|01|2020 Film und Gespräch Film um 10 Auditorium 10.00 Leni ... muss fort Leo Hiemer Do 23|01|2020 Thematischer Rundgang Das Bild vom Nationalsozialismus – zum Umgang Treffpunkt Foyer 17.30 mit Fotos als historischer Quelle
Programmübersicht 01.01.–31.03.2020 Do 23|01|2020 Buchpräsentation Zwischen Prag und Nikolsburg. Jüdisches Leben in LMU München 19.00 den böhmischen Ländern Kateřina Čapková, Martina Niedhammer und Mirjam Zadoff Sa 25|01|2020 Workshop Geschichte am historischen Ort: München als zentrale Treffpunkt Foyer 10.00–16.00 Kultstätte der NSDAP Sabine Brantl und Thomas Rink Mo 27|01|2020 Gedenkveranstaltung Holocaust-Gedenktag Auditorium 10.00–19.00 Filmvorführung „Zeuge der Zeit“ Mo 27|01|2020 Thematischer Rundgang Erinnerung an Rassismus, Krieg und Nationalsozialismus Treffpunkt Foyer 16.30 Fr 31|01| 2020 Konferenz Tell me about yesterday tomorrow Literaturhaus Sa 01|02| 2020 Public Art – City. Politics. Memory Symposium München 10.00–20.00 Sa 01|02|2020 Seminar „Das wird man doch mal sagen dürfen“ – Treffpunkt Foyer 10.00–15.00 Radikalisierung der Mehrheitsgesellschaft? Sa 08|02|2020 Workshop Schreibwerkstatt mit Robert Domes Treffpunkt Foyer 10.00–18.00 So 09|02|2020 10.00–16.00 Mi 12|02|2020 Vortrag Gobelins für den „Führer“ Auditorium 19.00 Anja Prölß-Kammerer Mo 17|02|2020 Lesung Tell me about yesterday tomorrow Auditorium 19.00 TAXI Cemile Sahin Do 20|02|2020 Thematischer Rundgang Die Wiege der Gewalt. Treffpunkt Foyer 17.30 München als Gründungs- und Aufstiegsort der NSDAP So 23|02|2020 Offener Rundgang Das ehemalige Zwangsarbeitslager Neuaubing Erinnerungsort 11.00 Neuaubing Do 12|03|2020 Thematischer Rundgang Geschlechterrollen im Wandel Treffpunkt Foyer 17.30 Fr 13|03|2020 Gedenkveranstaltung Zur Erinnerung an die Deportation der Münchner Platz der Opfer des ab 15.00 Sinti und Roma am 13. März 1943 Nationalsozialismus und Auditorium Sa 14|03|2020 Preisverleihung Stanislav Zámečník-Studienpreis Auditorium 18.00
Programmübersicht 01.01.–31.03.2020 Mi 18|03|2020 Vortrag und Gespräch Unsere Zeit verstehen Auditorium 19.00 Tiere im Nationalsozialismus Jan Mohnhaupt Thu 19|03|2020 Lecture This is America Auditorium 7.00 p.m. Learning from the Germans: Race and the Memory of Evil Susan Neiman Sa 21|03|2020 Workshop Tell me about yesterday tomorrow Treffpunkt Foyer 10.00–18.00 Tell me about yesterday tomorrow Schreibwerkstatt mit Lena Gorelik Di 24|03|2020 Buchvorstellung und Die Geschichte einer beispiellosen Rettungsaktion – Auditorium 19.00 Gespräch wie es zu Schindlers Liste kam Regina Pemper, Viktoria Hertling und Ellen Presser Do 26|03|2020 Thematischer Rundgang Verwaltung und Verantwortung – Arbeitsalltag Treffpunkt Foyer 17.00 und Verbrechen Mo 30|03|2020 bis Spring School Mit „alternativen Fakten“ gegen „Lügenpresse“ Treffpunkt Foyer Do 02|04|2020 und „Meinungsdiktatur“ Di 31|03|2020 Lesung und Konzert Und eisig weht der kalte Wind. Auditorium 19.00 Ricardo-Lenzi Laubinger Foto: Orla Connolly/NS-Dokumentationszentrum München
Wechselausstellung Die Ausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ bringt zeitgenössische 28|11|2019 bis 30|08|2020 Kunst in Dialog mit der Erinnerungsarbeit des NS-Dokumentationszentrums München. Werke von über 40 internationalen Künstler*innen beschäftigen sich Tell me about vor dem Hintergrund der historischen Ausstellung mit der Deutung von Vergan- genheit und deren Anknüpfung an unsere heutige Zeit. Die Kunstwerke wid- yesterday tomorrow men sich einer Vielzahl von Themen: dem Wiedererstarken von Nationalismus, Rassismus oder Antisemitismus, der gewaltvollen Ausbeutung von Mensch und Eine Ausstellung des NS-Dokumentations- Natur, den kulturellen wie politischen Auswirkungen von Krieg, Unterdrückung zentrums München über die Zukunft der und Trauma sowie der einseitigen Erzählung nationaler Mythen. Ausgehend von Vergangenheit der Geschichte des Nationalsozialismus werfen die zu einem großen Teil neuen Arbeiten den Blick auf globale Lebensrealitäten. Sie erweitern die deutsche Geschichte um internationale Perspektiven und entwickeln vielstimmige Erzäh- lungen von Vergangenem und Zukünftigem. Offene Rundgänge jeden Dienstag (ausgenommen Feiertage), 17.30 Uhr Weitere Veranstaltungen im Programmteil und auf yesterdaytomorrow.nsdoku.de. Ort NS-Dokumentationszentrum München, alle Ebenen Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Special Exhibition The exhibition “Tell me about yesterday tomorrow” opens up a dialogue 28|11|2019 to 30|08|2020 between contemporary art and the remembrance work performed by the Munich Documentation Centre for the History of National Socialism. Against Tell me about the background of the permanent exhibition, works by over 40 international artists explore how the past is interpreted and create links to the present. yesterday tomorrow The works are dedicated to numerous topics: the resurgence of nationalism, An exhibition on the future of the past racism and anti-Semitism, the violent exploitation of humans and nature, the cultural and political impact of war, oppression and trauma, as well as the biased narratives of national myths. Taking the history of National Socialism as a starting point, the works, most of which are new, turn our attention towards present-day realities around the globe. They expand German history to inter- national perspectives and develop polyphonic narratives of the past and future. Tours in German every Tuesday (except on holidays), 5.30 p.m. Further events in this booklet and on yesterdaytomorrow.nsdoku.de. Place NS-Dokumentationszentrum München, all areas Admission free Organiser NS-Dokumentationszentrum München
Dauerausstellung Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Die Dauerausstellung München und der dokumentiert die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Gezeigt Nationalsozialismus werden Fotografien, Dokumente und Texte auf Deutsch und Englisch sowie Filmprojektionen und Medienstationen. „München und der Nationalsozialismus“ widmet sich auf rund 1.000 qm der Ebene 4 Geschichte des Nationalsozialismus in München vom Ersten Weltkrieg bis Ursprung und Aufstieg der NS-Bewegung in die Gegenwart. Im Fokus stehen die besondere Rolle Münchens und die 1918–1933 gesellschaftlichen und politischen Bedingungen, die den Aufstieg der Hitler- Bewegung möglich machten. Die Dauerausstellung thematisiert Herrschaft Ebene 3 und Gesellschaft im nationalsozialistischen München. Sie beschreibt die An- Herrschaft und Gesellschaft im National- fänge der Diskriminierung und Ausgrenzung, die stetige Radikalisierung und sozialismus 1933–1939 schließlich den Weg in Krieg und Vernichtung. Das Haus dokumentiert die Verbrechen von Münchnerinnen und Münchnern im Zweiten Weltkrieg eben- Ebene 2 so wie die Auswirkungen des Vernichtungskriegs. Der Maschinerie des Terrors München und der Krieg 1939–1945 | Nach 1945 werden Beispiele des Widerstands und der Auflehnung gegenübergestellt. Schließlich führt die Dokumentation über den Zusammenbruch des Regimes Ebene 1 im Jahr 1945 hinaus und zeigt die Nachwirkungen und auch das Wiederauf- Auseinandersetzung mit der NS-Zeit nach 1945 leben nationalsozialistischer Ideen bis in unsere Tage. Wechselausstellung Foto: Jens Weber Blick in die Dauerausstellung
Offener Rundgang Die Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ behandelt Jeden Sonntag, 11.00 Uhr die Themen Ursprung und Aufstieg des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen München Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Leitthemen und -fragen sind unter anderem „Warum München?“, „Ausgrenzung und Verfolgung“ und und der Nationalsozialismus „Was hat das mit mir zu tun?“. Der 90-minütige Rundgang bietet einen Überblick über die vier Hauptabschnitte der Dauerausstellung. Er beginnt mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Ausbruch der Novemberrevolution im Jahr 1918 und erläutert die Ent- stehungs- und Aufstiegsphase der NSDAP. Darauf folgt eine kurze Darstellung der Funktionsweisen des NS-Staats und der Lebensbedingungen während des Regimes. Anschließend werden die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs beschrieben. Schließlich nimmt der Rundgang die Auswirkungen und Folgen des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart in den Blick. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt im Foyer Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Public guided tour in English The permanent exhibition “Munich and National Socialism” examines the Every 1st Saturday in the month, 11.00 a.m. topics of the origins and rise of National Socialism in Munich, the special role of the city in the terror system of the dictatorship and the difficult process of Munich coming to terms with the past since 1945. The guiding themes of the permanent exhibition include “Why Munich?”, “Exclusion and Persecution” and “What and National Socialism has this got to do with me?”. The 90-minute guided tour provides an overview of the four main sections of the permanent exhibition. It starts with the end of World War I and the outbreak of the November Revolution in 1918 and explains the emergence and rise of the NSDAP. This is followed by a brief presentation on the functioning of the Nazi state and living conditions during the regime. Subsequently, the effects of World War II are described. Finally the guided tour examines the effects and consequences of National Socialism to the present day. Place NS-Dokumentationszentrum München, Foyer Organiser NS-Dokumentationszentrum München
Inszenierung Die Verschleppung und Versklavung von Millionen Menschen und deren rück- Samstag 11|01|2020 (Premiere), 20.00 Uhr sichtslose Ausbeutung waren eines der großen Verbrechen des NS-Staates. Sonntag 12|01|2020, 19.00 Uhr Im gesamten Gebiet des Deutschen Reichs wurden zwischen 1939 und 1945 etwa 13 Millionen Menschen fremder Nationalität als Zwangsarbeiter*innen 10 Vaterunser eingesetzt; davon war ein Drittel in der Landwirtschaft tätig. „Denen ist es doch gut gegangen“, erzählen viele Bauern und Bäuerinnen in den Interviews, Christiane Huber die die Regisseurin Christiane Huber seit 2018 im Landkreis Altötting, ihrer Herkunftsregion, geführt hat. In ihrer Recherche stößt sie jedoch auf grausame Morde an Zwangsarbeiterinnen und deren Neugeborenen in der sogenannten „Ausländerkinderpflegestätte“ in Burgkirchen. Sie begibt sich auf die Suche nach letzten Zeitzeug*innen in Bayern, Polen und der Ukraine. Dabei sind es vor allem das Vergessen und die unterdrückte Erinnerung, die sich wie ein Schleier über die Orte und die Gemeinschaften legen. Mit „10 Vaterunser“ fragt Christiane Huber, inwiefern die damaligen Erfahrungen von Gewalt als Grundton in unserer Gegenwart spürbar bleiben. Ort Münchner Kammerspiele, Kammer 3 Mit Maria Hafner, Anna Maria Sturm, Weronika Zalewska Eintritt Tickets unter www.kammerspiele.de oder +49 89 23396600 Das Projekt entstand in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum Veranstalter Münchner Kammerspiele in Ko- München und wird von den Münchner Kammerspielen koproduziert. Gefördert operation mit dem NS-Dokumentationszentrum wird es vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. München Foto: Sven Zellner
Szenische Lesung und Gespräch Mindestens 300.000 psychisch kranke Menschen und Menschen mit Behin- Montag 13|01|2020 derungen wurden zwischen 1939 und 1945 von Ärzten und Pflegepersonal 20.00 Uhr in Deutschland und Osteuropa ermordet. Initiiert von Adolf Hitlers „Euthanasie“- Erlass vom 1. September 1939 und zentral von Berlin aus gesteuert, wurden Die nationalsozialistischen die als „lebensunwert“ eingestuften Erwachsenen und Kinder mit Gas, über- dosierten Medikamenten, durch gezieltes Verhungernlassen oder bewusste Krankenmorde in München Vernachlässigung umgebracht. Die erste Verlegung von Patient*innen in eine Tötungsanstalt fand vor 80 Jahren, am 18. Januar 1940, aus der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar statt. Über 2000 Münchner*innen fielen dem Kran- kenmord zum Opfer. Nach 1945 gerieten diese Verbrechen bald in Verges- senheit, sie wurden verdrängt und geleugnet. Erst nach Jahrzehnten begann die systematische Erforschung der Gewaltverbrechen. Allmählich werden die Ort Münchner Kammerspiele, Kammer 1 Opfer in das familiäre und kollektive Gedächtnis zurückgeholt. Eintritt Tickets unter www.kammerspiele.de oder +49 89 23396600 Die Lesung aus historischen Dokumenten lässt ein eindrückliches Bild der Veranstalter NS-Dokumentationszentrum damaligen Geschehnisse entstehen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem München in Kooperation mit den Münchner Psychiater Michael von Cranach und der Historikerin Sibylle von Tiedemann Kammerspielen, der Gedenkinitiative für die statt. „Euthanasie“-Opfer, dem kbo-Isar-Amper- Klinikum München-Ost, der Münchner Volks- Es lesen Shirin Lilly Eissa und Samouil Stoyanov unter der dramaturgischen hochschule und Gegen Vergessen – Für Demo- Leitung von Martin Valdés-Stauber. Die Recherchen stammen von Michael kratie e.V. von Cranach und Sibylle von Tiedemann. Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln Die Münchner Schauspielerin Emmy Rowohlt wurde 1944 Opfer der „Hungerkost“ in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar.
Gedenkveranstaltung Am 18. Januar 1940 wurden die ersten 25 Patienten aus der „Heil- und Pflege- Samstag 18|01|2020 anstalt Eglfing-Haar“ in die Tötungsanstalt Grafeneck im heutigen Baden- 10.00 Uhr Württemberg zwangsverlegt, wo sie noch am selben Tag ermordet wurden. Zahllose weitere Transporte folgten, initiiert und organisiert von Ärzt*innen Gedenken an die Deportierten und Pflegepersonal, die die ärztliche Hilfs- und Fürsorgepflicht damit grausam pervertierten. Das kbo-Isar-Amper-Klinikum nimmt diese erste Deportation vor 80 Jahren zum Anlass, in einer Gedenkveranstaltung der Opfer zu erinnern, die Beteiligung des eigenen Berufsstandes an den Verbrechen zu reflektieren und den erinnerungskulturellen Umgang mit den nationalsozialistischen Kran- kenmorden heute zu diskutieren. Es begrüßt und moderiert der Ärztliche Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums, Peter Brieger. Redebeiträge unter anderem von Rainer Schneider, stellvertre- tender Bezirkstagspräsident, Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Ort kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost, Grafeneck e.V., Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gesellschaftshaus, Ringstraße 36, 85540 Haar sowie zwei Angehörige von „Euthanasie“-Opfern, Josef Held und Lisa Wan- Teilnahme frei ninger. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet vom Jewish Chamber Veranstalter kbo-Isar-Amper-Klinikum München- Orchestra Munich. Ost in Kooperation mit dem NS-Dokumenta- tionszentrum München, der Technischen Uni- versität München, der Gedenkinitiative für die „Euthanasie“-Opfer und dem Bezirk Oberbayern Foto: kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost
Lesung und Gespräch Zwei Männer, zwei Möglichkeiten: Mick und Gabriel wurden im gleichen Unsere Zeit verstehen Jahr geboren, sind Kinder desselben Vaters. Doch außer seiner dunklen Haut Montag 20|01|2020 scheint er ihnen nichts hinterlassen zu haben, was sie verbindet. Der eine 20.00 Uhr lebt ein Leben auf dem Beifahrersitz, frei von Verbindlichkeiten. Der andere ist ein prominenter Architekt, lebt in London, ist Familienvater. Plötzlich stürzen Brüder beide ab, aus unterschiedlichen Gründen. Die Fragen, die sie sich stellen, sind dieselben. Jackie Thomae Der gefeierte Roman „Brüder“ von Jackie Thomae (Hanser Berlin) hinterfragt Herkunft und Individualität – nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019 und diskutiert im Rahmen unserer Reihe über Erinnerungskultur. Der Lesung schließt sich ein Gespräch der Autorin mit Marie Schmidt (Süddeutsche Zei- tung) an. Ort Literaturhaus München, Saal Eintritt 12 € | 8 € ermäßigt Veranstalter Stiftung Literaturhaus in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München Foto: Urban Zintel Fotos: Orla Connolly/NS-Dokumentationszentrum München Jackie Thomae
Lehrer*innenfortbildung Historische Ereignisse und unser Wissen darüber prägen unser Verständnis Tell me about yesterday tomorrow der heutigen Welt und unsere Vorstellung von Zukünftigem. Die aktuelle Dienstag 21|01|2020 Wechselausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ bringt zeitgenössische 14.00 –17.00 Uhr Kunst in einen Dialog mit der Erinnerungsarbeit des NS-Dokumentations- zentrums München. Werke von über 40 internationalen Künstler*innen beschäf- Tell me about tigen sich vor dem Hintergrund der historischen Dauerausstellung mit der Deutung von Vergangenheit und deren Anknüpfung an unsere heutige Zeit. yesterday tomorrow Die ausgestellten Werke verhandeln ausgehend von der Geschichte des Nationalsozialismus mit den Mitteln der Kunst Merkmale, Auswirkungen und Folgen von Rassismus, Genozid und Diktatur in ihrer gegenwärtigen Bedeu- tung. Die Fortbildung stellt ausgewählte Kunstwerke vor, die im Kontext der Dauerausstellung zur Reflexion darüber einladen, wie gesellschaftliche Ort NS-Dokumentationszentrum München, Gruppen emotional mobilisiert werden, indem Ängste ebenso wie Sehnsüch- Treffpunkt Foyer te heraufbeschworen werden, wie Menschen als „Andere“ stigmatisiert und Teilnahme frei kollektive Narrative zugunsten politischer Ideologien vereinnahmt werden. Anmeldung unter buchung@mpz.bayern.de, online unter www.mpz-bayern.de oder Informationen zu Vermittlungsangeboten für Schulklassen im Rahmen der +49 89 9541152-18 Wechselausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ werden auf Veranstalter NS-Dokumentationszentrum www.yesterdaytomorrow.nsdoku.de und www.nsdoku.de bekannt gegeben. München in Kooperation mit dem Museums- pädagogischen Zentrum München Foto: SZ Photo, Grafik: Boy Vereecken
Film und Gespräch Der Allgäuer Regisseur Leo Hiemer drehte den Film „Leni“ 1993 nach der Film um 10 wahren Geschichte von Gabi Schwarz. Ein fünfjähriges Mädchen, im Film heißt Donnerstag 23|01|2020 es Leni, das bei Allgäuer Bauern als Pflegekind untergebracht ist, muss von 10.00 Uhr einem Tag auf den anderen seiner Heimat Lebewohl sagen. Die jüdische Mutter ist zu diesem Zeitpunkt bereits Opfer der nationalsozialistischen Rassenideo- Leni ... muss fort logie geworden. Das Mädchen wird in der „Heimanlage für Juden in Berg am Laim“ untergebracht. Verzweifelte Bemühungen des Pflegevaters und des Leo Hiemer Dorflehrers, das Kind zurückzuholen, bleiben erfolglos. Das Heim wird wenig später aufgelöst, und sämtliche Insassen werden nach Auschwitz deportiert. Leo Hiemers Film schildert einfühlsam das Aufwachsen Lenis in der ländlichen Idylle des Allgäus, das Drama, das plötzlich über die Familie hereinbricht, und die vergeblichen Rettungsversuche in München. Am Ende bleibt nur die Erinne- rung an ein kleines Kind, das der menschenverachtenden Ideologie der Ort NS-Dokumentationszentrum München, Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Auditorium Eintritt frei Der Film wurde mit vielen internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. 2019 Anmeldung für Schulklassen unter veröffentlichte Leo Hiemer ein Buch über das Vorbild für die „Leni“ aus seinem veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de Film: „Gabi. Geboren im Allgäu. Ermordet in Auschwitz“. Im Anschluss an die Veranstalter NS-Dokumentationszentrum Filmvorführung findet ein Gespräch mit dem Regisseur statt. München in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Filmtage in München. und Oberbayern Foto: Anna Embritz, Archiv Leo Hiemer Gabi Schwarz, Vorbild für die „Leni“ aus dem gleichnamigen Film, kurz vor ihrer Deportation, 1943
Buchpräsentation Kafka, Golem und allgemein das jüdische Prag sind es, an die viele Menschen Donnerstag 23|01|2020 denken, wenn die Rede auf die jüdische Geschichte Böhmen und Mährens 19.00 Uhr kommt. Nur zu gern vergisst man, dass es auf dem Gebiet der heutigen Tsche- chischen Republik seit dem Mittelalter ein blühendes Gemeindeleben gab, das Zwischen Prag und bis in das 20. Jahrhundert hinein an vielen kleinen, oftmals weit verstreuten Orten bestand. Ein internationales, neunköpfiges Autorenteam hat es sich daher Nikolsburg. Jüdisches Leben in zur Aufgabe gemacht, erstmals eine wissenschaftlich fundierte Überblicksdar- den böhmischen Ländern stellung zu verfassen, die in sieben Kapiteln die Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern von der Frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart Kateřina Čapková, Martina Niedhammer erzählt. Dabei geht es ebenso um Kontakte der jüdischen Bevölkerung mit ihren und Mirjam Zadoff nichtjüdischen Nachbarn wie um den Blick in die Provinz. Auf diesen Aspekt verweist auch das titelgebende Nikolsburg (Mikoluv) in Mähren, das einst eine der größten und einflussreichsten jüdischen Gemeinden des Landes beher- Ort Ludwig-Maximilians-Universität München, bergte und zugleich ein wichtiges jüdisches Verwaltungszentrum außerhalb der Hauptgebäude, A 017 berühmten Prager Gemeinde war. Eintritt frei Veranstalter LMU (Lehrstuhl für Osteuropäische Über das Buch „Zwischen Prag und Nikolsburg. Jüdisches Leben in den böh- Geschichte und Lehrstuhl für Jüdische Geschich- mischen Ländern“ sprechen die Autorinnen Kateřina Čapková und Martina te und Kultur), Kulturzentrum der Israelitischen Niedhammer mit Mirjam Zadoff. Kultusgemeinde München und Oberbayern, NS- Dokumentationszentrum München und Collegium Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Carolinum © Privatarchiv Kateřina Čapková Deutschsprachige Postkarte (ca. 1900) des Stadtpanoramas von Teplitz-Schönau mit der Synagoge im Zentrum, rechts eine tschechischsprachige Notiz
Thematischer Rundgang Fotografien haben eine suggestive und unmittelbare Wirkung auf den Be- Donnerstag 23|01|2020 trachter. Sie erwecken den Anschein, objektiv zu sein – sind es jedoch 17.30 Uhr nicht. Sie geben Ereignisse aus einer bestimmten Perspektive und mit einer bestimmten Intention wieder. Der Rundgang stellt ausgewählte Fotos der Das Bild vom National- Dauerausstellung des NS-Dokumentationszentrums vor. Die Teilnehmenden lernen die Hintergründe der Entstehung kennen und analysieren gemeinsam sozialismus – zum Umgang mit die jeweilige Bildsprache. Dadurch erhalten sie ein Instrumentarium, um Fotos als historischer Quelle die Wirkungsmacht der Bilder zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer Teilnahme frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Workshop Im Fokus des Workshops steht die ästhetische Erscheinung und funktionale Samstag 25|01|2020 Bedeutung von Architektur im Nationalsozialismus ebenso wie die Auseinan- 10.00–16.00 Uhr dersetzung mit den baulichen Zeugnissen als Orte zeitgenössischer Kultur. Mit dem „Haus der Deutschen Kunst“ und den Parteibauten am Königsplatz Geschichte am historischen Ort: waren 1933/1937 die ersten architektonischen Vorzeigeprojekte des NS- Regimes entstanden. Die Bauten Paul Ludwig Troosts sind bis heute aufs München als zentrale Kultstätte engste mit München und seiner besonderen Rolle als nationalsozialistische der NSDAP Kunstmetropole, als Zentrum des Parteiapparats der NSDAP und als Ort des Parteikults verbunden. Im Rahmen des Workshops werden zunächst die his- torischen Orte Königsplatz und Haus der Kunst besucht und ihre Geschichte erläutert. Anschließend wird die ehemalige Funktion des Königsplatzes und des „Hauses der Deutschen Kunst“ als Stätten der NS-Propaganda diskutiert. Neben ihrer architektonischen Konzeption wird auch die Geschichte ihrer Nutzung nach 1945 betrachtet. Ort NS-Dokumentationszentrum München und Welche Rolle spielen die baulichen Hinterlassenschaften des NS-Regimes Haus der Kunst, Treffpunkt NS-Dokumentations- für unsere Auseinandersetzung mit diesem historischen Erbe? Welche Projekte zentrum, Foyer wurden infolge der langjährigen aktiven Aufarbeitung mit der eigenen belas- Teilnahme 10 € teten Vergangenheit entwickelt und realisiert? Und wie sollen wir künftig Anmeldung unter archiv@hausderkunst.de mit dem Thema umgehen? (begrenzte Teilnehmerzahl) Veranstalter NS-Dokumentationszentrum Mit Thomas Rink, NS-Dokumentationszentrum München, und Sabine Brantl, München in Kooperation mit dem Haus der Kunst Haus der Kunst
Gedenkveranstaltung Was bleibt, wenn die letzten Zeugen nicht mehr sind? Wie kann auch den Montag 27|01|2020 nachfolgenden Generationen die Dimension des Zivilisationsbruchs im 10.00–19.00 Uhr Filmvorführung 20. Jahrhundert, der Holocaust, vermittelt werden? Diese Fragen waren Anlass 16.30 Uhr Offener Rundgang für die Filmreihe „Zeuge der Zeit“ von ARD-Alpha. Sie widmet sich ohne Ablenkung den Worten der Überlebenden, ihren Erlebnissen und Gefühlen, Holocaust-Gedenktag ihrem Vermächtnis. Jedes Interview im Sinne einer „Oral History“ ist aus- schließlich einem Zeitzeugen gewidmet. Teilweise berichten die Interviewten hier zum ersten Mal ausführlich über das, was ihnen widerfahren ist: keine Kommentarstimme, keine Historiker, gezielter, reduzierter Einsatz von Archiv- bildern, kurze Infotafeln, bewusst gewählte, zurückhaltende Musikakzente. Die fast unmerkliche Kamera lässt den Menschen erzählen: nah, intensiv und fokussiert. Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags lässt das NS-Dokumen- tationszentrum einen Tag lang die Zeitzeugen sprechen und zeigt von 10–19 Uhr Filme aus der Reihe „Zeuge der Zeit“ (Auditorium). Zusätzlich findet um 16.30 Uhr ein offener Rundgang zum Thema „Erinnerung an Rassismus, Krieg Ort NS-Dokumentationszentrum München und Nationalsozialismus“ statt. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk Foto: Bayerischer Rundfunk
Konferenz Wem gehören die Räume der Stadt und wie verändern sie sich? Wie steht es Tell me about yesterday tomorrow um die vielzitierte Behauptung, Kunst in der Öffentlichkeit sei per se demokra- Freitag 31|01|2020 tisch, sogar politisch? Wer spricht dann und für wen? Wie können zeitgenös- Samstag 01|02|2020 sische Kunstpraktiken, die zusehends die Rolle klassischer Denkmäler über- jeweils 10.00–20.00 Uhr nehmen, kollektives Gedenken gestalten? Wo ist also der Platz der Kunst – ganz konkret, aber auch im metaphorischen Sinne? Public Art – Aus Münchner, nationaler und internationaler Perspektive beleuchtet das City. Politics. Memory Symposium „Public Art – City. Politics. Memory“ spezifische Aspekte der Kunst Symposium im öffentlichen Raum. Städtische Dichte und Strukturwandel, aktuelle Dimen- sionen von Öffentlichkeit und die Möglichkeiten von Kunst, an Gestaltungspro- zessen der öffentlichen Sphäre teilzuhaben sowie der künstlerische Umgang mit Erinnerung im Stadtraum sind Kernthemen. Was bedeutet Kunst für eine Stadtgesellschaft im Jahr 2020? Wo stehen wir? Und wo wollen wir hin? Ort Literaturhaus München Im Rahmen des Symposiums werden Kurator*innen-Rundgänge durch die Eintritt frei Ausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ angeboten. Zwei der an der Anmeldung bis zum 13.01.2020 unter Ausstellung beteiligten Künstler*innen, Ken Lum und Michaela Melián, neh- symposium@publicartmunich.de men außerdem als Referent*innen an dem Symposium teil. Veranstalter Kulturreferat der Landeshaupt- stadt München in Kooperation mit dem NS- Zusätzliche Informationen zum Programm unter www.publicartmunich.de. Dokumentationszentrum München PUBLIC ART Symposium Fr 31.1. — Sa 1.2.2020 Tagungsort CITY Literaturhaus München POLITICS MEMORY
Seminar „Umvolkung“, „Lügenpresse“, „Volksverräter“ – immer häufiger werden Samstag 01|02|2020 Begriffe aus dem nationalsozialistischen und rechtsextremistischen Sprach- 10.00 –15.00 Uhr gebrauch auch von heutigen Politiker*innen unkritisch öffentlich verwendet. Dabei galt gerade die sprachliche Desensibilisierung in der Aufstiegsphase „Das wird man doch mal des Nationalsozialismus als erster Schritt zu Ausgrenzung und Verfolgung. sagen dürfen“ – Radikalisierung Entsprechend stellt sich die Frage: Welche Parallelen und welche Unterschie- der Mehrheitsgesellschaft? de bestehen zwischen nationalistischen Strukturen in der Weimarer Republik und heutigen rechtspopulistischen Tendenzen? Im Seminar betrachten wir zunächst zentrale Bausteine der nationalsozialis- tischen Weltanschauung. Vor diesem Hintergrund wird nach Verbindungen bzw. Kontinuitäten zu heutigen Formen antidemokratischen und rassistischen Denkens gefragt und diskutiert, inwieweit einzelne dieser Elemente auch für die gesellschaftliche Mitte anschlussfähig geworden sind. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer Teilnahme frei Anmeldung unter vermittlung.nsdoku@ muenchen.de Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München und Burg Schwaneck
Workshop Sie sind als Angehörige eines „Euthanasie“-Opfers auf Spurensuche und Samstag 08|02|2020 haben Dokumente gesammelt? Sie fragen sich, wie aus den nüchternen Akten 10.00–18.00 Uhr eine lebendige Geschichte werden soll? Wie Sie Struktur und Ordnung in das Sonntag 09|02|2020 Material bekommen? Sie wissen nicht, wie Sie anfangen sollen oder stecken 10.00–16.00 Uhr beim Schreiben fest? Schreibwerkstatt mit Diese Probleme sind lösbar: einerseits durch Handwerk, das jeder lernen kann, andererseits durch kreative Methoden. Beides wird in unserer Schreibwerk- Robert Domes statt vermittelt. Wir befassen uns mit dem biographischen Schreiben, das auf Tatsachen beruht. Wir begeben uns auf die Suche nach dem Leben, das hinter den Fakten steckt. Wir lernen, wie wir unserer Geschichte ein Gerüst und eine Form geben, wie wir einen roten Faden entwickeln, den Stoff ordnen und mit Leben füllen. Schließlich üben wir das Handwerk des Schreibens. Dabei geht es um Verständlichkeit, um die Wirkung der Worte, um Satzbau, Sprache und Ort NS-Dokumentationszentrum München, Stil. In praktischen Übungen erarbeiten wir dafür einen Werkzeugkasten. Für Treffpunkt Foyer die Teilnahme ist keine Schreiberfahrung notwendig. Sinnvoll ist es, wenn die Eintritt frei Teilnehmenden eigene Texte, Ideen oder recherchiertes Material mitbringen. Anmeldung unter info@ns-euthanasie- aufarbeitung.de (begrenzte Teilnehmerzahl) Mit Robert Domes, Autor von „Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Veranstalter NS-Dokumentationszentrum Ernst Lossa“, und einer historischen Einführung von Sibylle von Tiedemann, München mit freundlicher Unterstützung der Mitherausgeberin des Gedenkbuchs für die Münchner Opfer der Gruber-Stiftung NS-„Euthanasie“-Morde. Angehörige von „Euthanasie“-Opfern Foto: Orla Connolly recherchieren und schreiben die Lebens- geschichte ihrer ermordeten Verwandten.
Vortrag Die Tapisserie wurde im Nationalsozialismus als besonders prestigeträchtiges Mittwoch 12|02|2020 Kunsthandwerk ideologisch vereinnahmt. Im Gobelin sah man die angemessene 19.00 Uhr Dekoration, die das Repräsentationsbedürfnis der NS-Machthaber befriedigte. NS-Repräsentationsbauten waren mit einer Vielzahl von historischen Gobelins Gobelins für den „Führer“. ausgestattet, und es wurden zahlreiche Tapisserien in unterschiedlichen Manu- fakturen neu gefertigt. Einige bestehende Manufakturen, wie jene in München Die Geschichte der und später in Wien, wurden für ideologische Zwecke vereinnahmt, einige neu Nürnberger Gobelinmanufaktur gegründet, wie 1941 die Nürnberger Gobelin-Manufaktur. In Berlin sollte eine und der„Bildwirkerei“ eigene Manufaktur für die Ausstattung der Berliner Repräsentationsbauten im Nationalsozialismus sorgen. Anja Prölß-Kammerer gibt einen Überblick über die Ideologisierung der Tapisserie im Nationalsozialismus und geht dann speziell auf die Geschichte der Anja Prölß-Kammerer Nürnberger Gobelin-Manufaktur zur Ausstattung der Bauten auf dem dortigen Reichsparteitagsgelände ein. Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Die Fäden der Moderne. Matisse, Picasso, Miró ... und die französischen Gobelins“ der Kunsthalle München statt. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Anja Prölß-Kammerer ist Kunsthistorikerin und leitet die Einrichtung „Pädagogik Eintritt frei rund um das Dokumentationszentrum“ beim Kreisjugendring Nürnberg-Stadt. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit der Kunsthalle München Werner Peiner (1896–1984), Die Erdkugel, 1941–1944, Manufacture des Gobelins, 700 × 460 cm, Wolle, Seide, Gold- und Silber- fäden, Musée du Louvre, Paris Copyright: Werner Peiner / VG Bild-Kunst, Bonn 2019 / Foto: Isabelle Bideau
Lesung Eine Mutter entdeckt einen Mann, der ihrem Sohn ähnelt. Ihrem Sohn, den Tell me about yesterday tomorrow sie an einen Krieg verloren hat. Der Krieg hat der Mutter auch die Hoheit Montag 17|02|2020 über ihre eigene Geschichte genommen – und sie fasst den Entschluss sich 19.00 Uhr diese wiederzuholen, indem sie diesem Mann, den sie auserwählt hat, dazu bringt, die Rolle ihres Sohnes zu spielen. Ihr Plan: eine Erzählung im Stil US- TAXI amerikanischer Serien, Regie: sie, Rosa Kaplan. Der Plan scheint zu funktio- nieren, so gut sogar, dass dieser unbekannte Mann, der nun bei Rosa wohnt, Cemile Sahin wirklich zu ihrem Sohn wird und schließlich sogar dazu bereit ist, für seine neue Mutter zu töten. In ihrem Roman gelingt Cemile Sahin der Spagat zwischen einer neuen, eigenen Form und einer sehr klaren, zeitlosen erzählerischen Sprache. Ein Roman, bei dessen Lektüre man ähnlich tief in eine Geschichte versinkt, die nicht die eigene ist, wie der Protagonist des Buches. Cemile Sahin ist Journalistin, Autorin und Künstlerin. Für die Ausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ hat sie die Videoarbeit „ich glaube Re- Ort NS-Dokumentationszentrum München, porterin Cemile Sahin war lange nicht mehr in der Türkei“ beigesteuert. Auditorium Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München
Thematischer Rundgang Ausgehend von der besonderen Situation in München nach dem Ersten Donnerstag 20|02|2020 Weltkrieg zeigt der Rundgang auf, wie die Stadt zum Sammelbecken rechts- 17.30 Uhr extremer Kreise wurde. Besonderes Augenmerk liegt auf den Anfangsjahren der NSDAP, dem Aufstieg der Partei in München sowie auf dem Scheitern des Die Wiege der Gewalt. „Hitlerputsches“ im Jahr 1923 und den damit verbundenen Folgen. Es wird ein inhaltlicher Bogen geschlagen von der Gründung der Partei im Jahre 1919 München als Gründungs- und bis zur Inszenierung der Macht in der „Hauptstadt der Bewegung“ während Aufstiegsort der NSDAP der Regime-Phase. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer Teilnahme frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Offener Rundgang 13 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkriegs Zwangs- Sonntag 23|02|2019 arbeit für das NS-Regime leisten. Allein in München gab es über 150 000 11.00 Uhr ausländische Arbeitskräfte, die größtenteils in einer von mehr als 550 Sam- melunterkünften im Stadtgebiet untergebracht waren. Das ehemalige Zwangsarbeits- Ein ehemaliges NS-Zwangsarbeitslager ist noch fast vollständig erhalten. lager Neuaubing Es wurde 1942 von der Reichsbahn am Rand des Stadtteils Neuaubing errichtet. Als bauliche Zeugen der massenhaften Ausbeutung stehen die acht erhaltenen Baracken unter Denkmalschutz. Es ist der einzige erhaltene Lagerkomplex dieser Art in Süddeutschland. Während des Zweiten Welt- kriegs lebten hier etwa 1000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Tsche- chien, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie verrichteten schwere körperliche und „kriegswichtige“ Arbeit im nahe gelegenen Ausbesserungswerk der Reichsbahn. Das NS-Dokumentationszentrum München wird in Neuaubing einen Ort Erinnerungsort Zwangsarbeitslager Erinnerungsort einrichten. Angela Hermann und Paul-Moritz Rabe zeigen bei Neuaubing, Ehrenbürgstr. 9, 81249 München einem Rundgang über das Gelände die Spuren der Vergangenheit, erzählen Eintritt frei die Geschichte des Ortes und der dort untergebrachten Zwangsarbeiterinnen Veranstalter NS-Dokumentationszentrum und Zwangsarbeiter. München in Kooperation der Münchner Volkshochschule
Thematischer Rundgang Ausgehend von der Zeit der Weimarer Republik, die für Frauen eine Reihe Donnerstag 12|03|2020 von neuen Rechten brachte und für Menschen mit queerer Identität vielfältige 17.30 Uhr kulturelle Räume öffnete, werden in diesem Rundgang Wandlungen der Geschlechterrollen im 20./21. Jahrhundert thematisiert. Geschlechterrollen im Wandel Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen wie: Wie warb das NS-Regime um Frauen und Mädchen? Welche Identifikationsangebote wurden gemacht? Stimmte die propagierte Frauenrolle mit der Realität überein? Was änderte sich durch den Krieg? Was bedeutete die NS-Herrschaft für lesbische Frauen, schwule Männer oder Menschen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen wollten? Und wie wirkte sich die nationalsozialistische Geschlechterordnung auf politisch oder rassistisch Verfolgte, KZ-Häftlinge oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsar- beiter aus? Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer Teilnahme frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Orla Connolly
Gedenkveranstaltung Die Münchner Polizei ließ am 13. März 1943 131 Sinti und Roma aus Mün- Freitag 13|03|2020 chen und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportie- ab 15.00 Uhr ren. Am 8. März 1943 begannen die Verhaftungen der Sinti- und Romafami- lien, die im Polizeigefängnis in der Ettstraße festgesetzt wurden. Nur wenige Zur Erinnerung an die Deportation dieser Frauen, Männer und Kinder überlebten das sogenannte Zigeunerlager in Auschwitz-Birkenau. Am 13. März 2020 gedenkt die Landeshauptstadt der Münchner Sinti und Roma am München der Opfer dieses Völkermords. Um 15 Uhr erinnert eine öffentliche 13. März 1943 Namenlesung am Platz der Opfer des Nationalsozialismus an die deportier- ten Sinti und Roma. Das NS-Dokumentationszentrum bietet um 17 Uhr Rund- gänge durch die Dauerausstellung an. Ab 19 Uhr findet die Gedenkveranstal- tung im Auditorium statt. Im Zentrum der diesjährigen Veranstaltung steht das Thema Umgang mit Antiziganismus aus historischer Perspektive bis in die Gegenwart. Der Politikwissenschaftler Markus End hält den Gastvortrag. Der Gedenktag wird von einer Arbeitsgruppe konzipiert, der das Kulturre- Ort Platz der Opfer des Nationalsozialismus und ferat der LHM, das Stadtarchiv, NS-Dokumentationszentrum, die Fachstelle NS-Dokumentationszentrum München für Demokratie, Drom Sinti und Roma, Stattreisen e.V., die KZ-Gedenkstätte Eintritt frei. Bitte beachten Sie, dass die Teil- Dachau, die Lagergemeinschaft Dachau, Madhouse gemeinnützige GmbH, nehmerzahl für die Rundgänge im NS-Dokumen- der Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e.V., das tationszentrum begrenzt ist. Polizeipräsidium München und die Seelsorge für Ethnische Minderheiten der Veranstalter Arbeitsgruppe „Gedenken an die Erzdiözese München und Freising angehören. aus München deportierten Sinti und Roma“ Josef Maria Schneck (1930–1944), vermutlich um 1934 Foto: Privatbesitz Elisabeth Schneck-Guttenberger
Preisverleihung Das Comité International de Dachau (CID) vergibt seit 2017 den Stanislav Samstag 14|03|2020 Zámečník-Studienpreis. Es stiftet den Preis im Gedenken an die Opfer der 18.00 Uhr nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager, insbesondere im KZ Dachau. Das CID ist eine internationale Vereinigung und besteht aus Stanislav Zámečník-Studienpreis den Organisationen ehemaliger Häftlinge des KZ Dachau und deren Familien. Mit dem Stanislav Zámečník-Studienpreis des Comité International de Dachau wird eine thematisch einschlägige, herausragende wissenschaftliche Arbeit gewürdigt. Stanislav Zámečník (1922–2011), ein tschechischer Überlebender des KZ Dachau, arbeitete nach der Befreiung und seiner Ausbildung zum Historiker an der ersten Ausstellung der 1965 eröffneten KZ-Gedenkstätte Dachau mit. Wegen Unterstützung des „Prager Frühling“ erhielt er nach dessen Nieder- schlagung Berufsverbot. Erst ab 1989 konnte er wieder ungehindert als Wissen- schaftler tätig sein. Zámečník publizierte wichtige Beiträge in den „Dachauer Heften“. Im Jahr 2002 erschien seine bis heute maßgebliche Monographie Ort NS-Dokumentationszentrum München, „Das war Dachau“, die in viele Sprachen übersetzt wurde. Auditorium Teilnahme frei Der Stanislav Zámečník-Studienpreis 2019 wird an Johannes Meerwald ver- Veranstalter Comité International de Dachau liehen für seine Masterarbeit „Spanische Häftlinge im KZ-Komplex Dachau (CID) in Kooperation mit dem NS-Dokumenta- (1940–1945). Deportation, Lagerhaft, Folgen“. Die Laudatio auf den Preisträger tionszentrum München hält Barbara Distel, von 1975 bis 2008 Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Vortrag und Gespräch Kartoffelkäfer als Kriegswaffe und Schweine zur „Volkserziehung“ – Tiere Unsere Zeit verstehen wurden vom Nationalsozialismus vereinnahmt. Die Hundezucht diente den Na- Mittwoch 18|03|2020 tionalsozialisten als Vorbild für ihren Rassenwahn. Insekten waren im Volks- 19.00 Uhr schulunterricht Teil der Kriegsvorbereitung. Und der Hirsch sollte den Mythos vom „deutschen Wald“ stützen. Tiere im Nationalsozialismus In Tagebüchern und Fachzeitschriften, Schulfibeln und Propagandamaterial Jan Mohnhaupt stößt Jan Mohnhaupt auf Tiere und ihre besondere Rolle im Nationalsozialis- mus. Im Stil einer historischen Reportage begibt er sich auf ihre Spuren, von den Pferden an der Ostfront bis zu den Katzen in deutschen Wohnzimmern. Er macht deutlich, dass auch dieser Ausschnitt der NS-Geschichte das natio- nalsozialistische Weltbild überraschend klar widerspiegelt. Jan Mohnhaupt ist freier Journalist und Autor. Über sein Buch spricht er mit Knut Cordsen (Bayerischer Rundfunk). Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit dem Literaturhaus München und dem Hanser Verlag Foto: gemeinfrei Pferdebändiger, Bronzeskulptur nach einem Modell von Mathias Gasteiger, 1937 in München-Riem aufgestellt
Lecture Susan Neiman delivers an urgently needed perspective on how a country can This is America come to terms with its historical wrongdoings. Neiman grew up as a white girl Thursday 19|03|2020 in the American South during the civil rights movement and she is a Jewish 7.00 p.m. woman who has spent much of her adult life in Berlin. She uses this unique perspective to combine philosophical reflection, personal history, and conver- Learning from the Germans: sations with both Americans and Germans who are grappling with the evils of Race and the Memory of Evil their national histories. She also provides examples for other nations, whether they are facing resurgent nationalism, ongoing debates over reparations, or Susan Neiman controversies surrounding historical monuments and the contested memories they evoke. Susan Neiman is director of the Einstein Forum. Born in Atlanta, Georgia, Neiman studied philosophy at Harvard and at the Freie Universität Berlin, and was a professor of philosophy at Yale and Tel Aviv University. She is the Venue NS-Dokumentationszentrum München, author of “Slow Fire: Jewish Notes from Berlin”, “The Unity of Reason: Re- Auditorium reading Kant, Evil in Modern Thought”, “Moral Clarity: A Guide for Grown-up Admission free Idealists” and “Who Grow Up?”. Organisers Amerikahaus München and Bavarian American Academy, Bavarian Center Part of the International Weeks against Racism. for Transatlantic Relations, in cooperation with the Munich Documentation Centre for the History of National Socialism Photo: Cindy König Susan Neiman
Workshop Die Wechselausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ bringt zeit- Tell me about yesterday tomorrow genössische Kunst in einen Dialog mit der Erinnerungsarbeit des NS- Samstag 21|03|2020 Dokumentationszentrums München. Werke von über 40 internationalen 10.00 –18.00 Uhr Künstler*innen beschäftigen sich mit der Deutung der Vergangenheit und ihrer Bedeutung für unsere heutige Zeit. In dem Tagesworkshop mit der Tell me about yesterday tomorrow Münchner Autorin Lena Gorelik werden wir uns schreibend mit diesem Dia- log auseinandersetzen. Schreibwerkstatt mit Lena Gorelik In einem Rundgang durch die Ausstellung erhalten die Teilnehmer*innen zunächst einen Überblick über die Geschichte des Nationalsozialismus in München. Gleichzeitig werden ausgewählte Werke der Wechselausstellung vorgestellt. Zusammen mit der Autorin Lena Gorelik entwickeln die Teilnehmer*innen dann ausgehend von dem Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Kunst Ort NS-Dokumentationszentrum München, und Geschichte eigene Texte. Es entstehen individuelle Arbeiten mit ganz Treffpunkt Foyer persönlichen Bezügen zum Thema. Teilnahme frei Anmeldung unter vermittlung.nsdoku@ muenchen.de (begrenzte Teilnehmerzahl) Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München
Buchvorstellung und Gespräch Mieczysław (Mietek) Pemper, geboren am 24. März 1920, hatte entscheidenden Dienstag 24|03|2020 Anteil an der Entstehung von Schindlers Liste und damit der Rettung zahl- 19.00 Uhr reicher Mithäftlinge. Pemper, inhaftiert im KZ Krakau-Płaszów, war zwangsver- pflichtet als Stenograf des Lagerkommandanten Amon Göth. Es gelang ihm, Die Geschichte einer Informationen aus geheimen SS-Unterlagen an Oskar Schindler weiterzugeben. Schindler wusste daher um die Wichtigkeit der Deklaration seiner Email- und beispiellosen Rettungsaktion – Munitionsfabrik als kriegswichtige Produktionsstätte und konnte so mehr wie es zu Schindlers Liste kam als 1000 jüdische Mitarbeiter retten. Steven Spielberg setzte ihm mit seinem gleichnamigen Spielfilm ein Denkmal. Regina Pemper, Viktoria Hertling und Ellen Presser Mietek Pemper veröffentlichte 2005 gemeinsam mit der Historikerin Viktoria Hertling und der Journalistin Marie Elisabeth Müller das Buch „Der rettende Weg“, das 2018 unter dem Titel „Wie es zu Schindlers Liste kam“ im Verlag Hoffmann und Campe neu aufgelegt wurde. Der Zeitzeuge mit dem außerge- wöhnlichen Gedächtnis starb 2011 in Augsburg. Anlässlich Mietek Pempers Ort NS-Dokumentationszentrum München, 100. Geburtstag stellt seine Nichte Regina Pemper gemeinsam mit Viktoria Auditorium Hertling das Buch vor und spricht über die Erinnerungsleistung des Schoah- Eintritt frei Überlebenden und Zeitzeugen. Das Gespräch wird moderiert von Ellen Presser Veranstalter NS-Dokumentationszentrum (Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern). München in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. und Oberbayern Foto Bernd-Ulrich Wagner Mietek Pemper (1920–2011)
Thematischer Rundgang Der Rundgang gibt einen Einblick in die Struktur und Arbeitsweise der Münch- Donnerstag 26|03|2020 ner Stadtverwaltung während der nationalsozialistischen Herrschaft mit 17.00 Uhr Schwerpunkt auf der Sozialverwaltung bzw. der öffentlichen Jugendhilfe. Welche Rolle spielten das Wohlfahrtsdezernat und das Jugendamt im Prozess Verwaltung und Verant- der Ausgrenzung und Verfolgung von „nonkonformen“ Jugendlichen und wie war der NS-ideologische Blick auf Kindheit, Jugend, Erziehung und wortung – Arbeitsalltag und Familie verankert? Welche Handlungsspielräume gab es für die Bediensteten? Verbrechen Wie haben sie diese genutzt? Abschließend wird darüber diskutiert, welche Verantwortung Mitglieder der Stadtverwaltung und die behördliche Sozialarbeit heute haben. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer Teilnahme frei Anmeldung unter vermittlung.nsdoku@ muenchen.de Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München und Stadtjugendamt Spring School 2020 Rechtsextremisten nutzen digitale Netzwerke, um gegen demokratische 30|03 –02|04|2020 Politiker*innen, gesellschaftliche Vielfalt und kritische Journalist*innen zu hetzen. Im Internet verbreiten sich Hassbotschaften und Gewaltaufrufe rasend Mit „alternativen Fakten“ gegen schnell. Rechte Nutzer*innen werden in ihren radikalen Ansichten weiter bestärkt, weil die Algorithmen der Betreiberplattformen darauf ausgerichtet „Lügenpresse“ und „Meinungs- sind, den Usern eben solche Meldungen und Kommentare anzuzeigen, die ihre diktatur“. Wie rechte Medien gegen Überzeugungen bestätigen. Rechtsterroristen wie die Attentäter von Utøya, Demokratie und Vielfalt hetz(t)en Christchurch und Halle nutzen das Internet, um ihre Verbrechen anzukündigen und sich von ihren Gesinnungsgenossen für die Gewalttaten feiern zu lassen. Doch die mediale Verbreitung rechter Hetze ist nicht allein ein Phänomen des Internetzeitalters. Im Deutschland der 1920er Jahre war es insbesondere die Münchner Zeitungs- und Verlagslandschaft, die antisemitische und rassis- tische Propaganda verbreitete und den Nationalsozialisten im Kampf um die mediale Deutungshoheit den Boden bereitete. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Die Vorträge und Workshops der Spring School beleuchten zunächst die Treffpunkt Foyer historischen Facetten rechter und nationalsozialistischer Propaganda in den Teilnahme 20 € 1920er Jahren. Danach werden heutige Formen von Hassbotschaften und Anmeldung unter vermittlung.nsdoku@ Hetze vorgestellt. Die Spring School richtet sich an Studierende, Lehrkräfte muenchen.de und Multiplikator*innen. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Lesung und Konzert Die bewegende Lebensgeschichte des Sinto Ricardo-Lenzi Laubinger und sei- Dienstag 31|03|2020 ner Familie steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Am 16. Mai 1940 wurden 19.00 Uhr Eltern, Großeltern und zahlreiche Mitglieder der weiteren Verwandtschaft Ricardo Laubingers von Hamburg aus in verschiedene Konzentrations- und Ver- Und eisig weht der kalte Wind. nichtungslager verschleppt. Einzig seine Mutter überlebte die NS-Verfolgung. Das Schicksal einer deutschen In seinem Buch dokumentiert und verarbeitet Ricardo Laubinger die traumati- schen Erfahrungen und das Sterben in seiner Familie. Er zeigt aber auch, dass Sinti-Familie die Diskriminierung und Ausgrenzung von Sinti und Roma nicht 1945 endete, sondern sich bis in die Gegenwart zieht. Ricardo-Lenzi Laubinger Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von Musikern des Ricardo Laubinger-Swingtetts, das im Anschluss an Lesung und Gespräch einige Sinti- Swing-Konzerteinlagen gibt. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit der Sinti-Union Hessen e.V. und Madhouse gemeinnützige GmbH Ricardo Laubingers Mutter vier Jahre nach der Befreiung, 1949 Foto: Ricardo Laubinger
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