Ergebnisse Projekt BE20plus - Potentiale, Langfristperspektiven und Strategien für Bioenergieanlagen zur Stromerzeugung nach 2020 - FNR
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Ergebnisse Projekt BE20plus Potentiale, Langfristperspektiven und Strategien für Bioenergieanlagen zur Stromerzeugung nach 2020 Tino Barchmann, Martin Dotzauer Online-Fachtagung - Biomasse in künftigen Energiesystemen – Post EEG – 30.03.2021
Agenda • Die “Post-EEG”-Frage im größeren energiepolitischen Kontext • Zielstellung, Forschungsfragen und untersuchte Geschäftsfelder des Projektes BE20plus • Kernergebnisse aus den Teilvorhaben I bis VI • Handlungsempfehlungen & Ausblick 2
CO2-Emissionsbudget Deutschland bis 2050 Klimaschutzplan 2050 (95 % Minderungspfad) Klimaschutzplan 2050 (80 % Minderungspfad) 2° Szenario KSZ – KS95 Historisch (UBA NIR) 1.300 1.200 • Übereinkommen von Paris 1.100 „deutlich unter 2°C“, 1.000 „möglichst 1,5°C“ Millionen t CO2-Äq. 900 800 700 • Dt. Klimaschutzplan bis 600 2020: - 40 %, bis 2030: 500 400 - 55 % (ggü. 1990) 300 200 • KlimaschutzG 100 - 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Quelle: Koch et al., 2018 4
Entwicklung der Biomasseanlagen nach Art der Biomasse und der Summe der Brutto-Stromerzeugung in TWhel • Install. ele. Leistung 2019: 8.919 MW (inkl. Biomethan, Klär- / Deponiegas) • Stromerzeugung (Brutto): ~ 45 TWh Strom (Brutto) • ~ 70 % der Bruttostromerzeugung (~ 32 TWh) für Biogas inkl. Biomethan Quelle: Eigene Darstellung, DBFZ 2020. Datenbasis Zeitreihen der AGEE-Stat von 1990 -2019 vgl. (BMWi 2020). *Prognose für 2020 und 2021 nach Abschätzung DBFZ (Biomasse ohne Biomethan) und dena (Biomethan). 5
Anlagenbetrieb im EEG • Im Zuge der EEG-Novellen 2014 und 2017 wurden die Vergütungsanreize insbesondere für Neuanlagen stark zurückgefahren • Trendumkehr im EEG 2021 erkennbar, z. B. bzgl. Ausschreibungsvolumen, Höchstgebots- preise für Neubau und Bestand, Güllekleinanlagen, Flexdeckel, Biomethanausschreibungen • Sofern keine Neuanlagen gebaut werden und die Bestandsanlagen nach 20 außer Betrieb gehen, sinkt der Gesamtbestand kontinuierlich • Ein Weiterbertrieb für Bestandsanlagen kann diese Entwicklung zeitlich hinauszögern • Das energie-, forst- und landwirtschaftliche Umfeld sind stark reguliert, wobei derzeit nur in wenigen Fällen ein Anschlussbetrieb bei Bioenergie ohne staatliche Förderung möglich ist 6
Bioenergie in der Energiewende – generelle Trends • Strom: Fokus auf Flexibilisierung & System-DL (Wind & PV als Rückgrat der Stromproduktion), steigende Qualitätskriterien einer bedarfsgerechter Strombereitstellung (täglich / saisonal) • Wärme: mehr Wärme höherwertig nutzen & vermarkten (Erhöhung Gesamteffizienz) • Fokus auf landwirt. Rest- und Abfallstoffe, Reduzierung Anteil NawaRo (Maisdeckel) • THG-Reduktion: bessere Verwertung im landwirtschaftlichen Bereich & Effizienzsteigerung • Flankierende Maßnahmen (Auswahl): CO2-Bepreisung für Verkehr & Wärme, EE-Richtlinie (RED II), European Green Deal, Atom- und Kohleausstieg, etc. 7
„Post-EEG“-Frage – Was ist das? • Wie weiter nach 20 Jahren EEG-Förderung (Verlängerung, neues Geschäftsfeld, Stilllegung)? • Bioenergie soll, zumindest teilweise, nach 20 Jahren im Sinne der Nachhaltigkeit zunehmend auf „eigenen marktwirtschaftlichen Füßen“ stehen • Bei Laufzeitverlängerung nach EEG ist dies an steigende Anforderungen geknüpft • Welches Geschäftsfeld passt zu „meiner“ bestehenden bzw. geplanten Bioenergieanlage? • Welche Kompetenzen zeichnen Bioenergieanlagen aus und machen sie systemrelevant? • Wo soll die Bioenergie zukünftig im Jahr 2030 und 2050 stehen & welche Rolle soll sie im Energiesystem und in der Landwirtschaft kurz-, mittel- und langfristig ein- und übernehmen? 8
Bestandsentwicklung, steuerbare Leistung, THG- Minderung, Wertschöpfung etc. – wie geht es weiter? Bestandsentwicklung Bioenergie - Referenzszenario 9.000 Kumulierte installierte Leistung [MWel] Altholzkraftwerke 8.000 (H)KW der Papier- ? 7.000 Zellstoffindustrie Holz-(heiz-)kraftwerke 6.000 Güllekleinanlagen 5.000 P_Zusatz 4.000 NawaRo-Biogasanlage 3.000 Abfall-Biogasanlage 2.000 Biomethan-BHKW 1.000 Pflanzenöl-BHKW 0 Quelle: DBFZ, 2018 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 9 Jahre
Projekt BE20plus Potentiale, Langfristperspektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020
Projektportrait – BE20plus • Projektdauer: 01.11.2017 – 31.08.2020 • Projektleitung: • Projektpartner: • Zuwendungsgeber: 11
Zielstellung BE20plus • Übergeordnetes Ziel des Projektes BE20plus ist „[…] auf Basis energiewirtschaftlicher und technisch-ökonomischer Analysen verschiedene Geschäftsfelder zu entwickeln und zu evaluieren, die Betriebsstrategien und Perspektiven für Bestandsanlagen adressieren.“ • Die Anlagenbetreibenden benötigen in der Regel mit ausreichendem Vorlauf Informationen über zukünftige (Weiter-) Betriebsstrategien. • Mit dem Ausschreibungsdesign im EEG wurde eine Möglichkeit für den (temporären Weiterbetrieb) geschaffen, die aber sehr hohe Anforderungen an die Bestandsanlagen stellt (technisch wie ökonomisch). 12
Forschungsfragen • Welche Geschäftsfelder können Anlagen prinzipiell bewirtschaften? • Welche weiteren Faktoren beeinflussen den Anschlussbetrieb? • Wie viele Anlagen können einen Folgebtrieb umsetzen? • Wie sieht ein idealer Bioenergieanlagenbestand aus, welcher langfristig eine kostengünstige erneuerbare Energieversorgung absichert? • Welche Betriebsstrategien sind dazu geeignet, einen Anschlussbetrieb erfolgreich umzusetzen? • Welche regulatorischen Anpassungen sind ggf. notwendig, um die politischen Ziele zur Energiewende effizient zu erreichen? 13
Betriebsperspektive vs. Systemperspektive Forschungsgegenstand: Bioenergieanlage Ziel: Ziel: • Ökonom. Bewertung für einen 10-jährigen • Analyse der Anschlussbetrieb Entwicklungspfade von Bioenergietechnologien • Prognose im Strom- und Anlagenbestands- Wärmemarkt (Ausbau, entwicklung Stromerzeugung, Kosten) Quelle: DBFZ, 2016 • Zeithorizont: 2020 bis • Zeithorizont: 2020 bis 2035 2045 14
Untersuchte Geschäftsfelder - Übersicht Innovative innovative Geschäftsfelder 3.1 Verteilnetz-SDL / Regionale Flexibilität (kumulativ) Geschäftsfelder (kumulativ) 3.2 Öko-SDL / Bienenschutz 3.3 Nitratentlastung / Wasserschutz Optimierte Geschäftsfelder 2.1 Erhöhung KWK-Anteil optimierte (kumulativ) Geschäftsfelder 2.2 EPEX-Spot (kumulativ) 2.3 Regelleistung Referenz- Referenz- 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Geschäftsfelder geschäftsfelder Stilllegung §104* Eigenstrom Biomethan ASD -PBem ASD +Pinst (alternativ) (alternativ) ASD = Ausschreibungsdesign Pinst = installierte ele. Leistung PBEM = Bemessungsleistung Status Quo 15 Quelle Grafik: DBFZ, 2019
Kernergebnisse BE20plus Eine Auswahl Link zu Vorträgen der Doppelabschlussveranstaltung Bioenergie Post-EEG vom 19.02.2020 in Berlin: https://www.dbfz.de/pressemediathek/weitere-publikationen/sonstige-vortraege
Ergebnisse Teilvorhaben DBFZ – I Priorisierte Geschäftsfelder Planzenöl HKW-Papier-/ Zellstoff Gülle-BGA NawaRo-BGA Abfall-BGA Altholz & Holzheiz-KW Biomethan Legende: HKW_AH_10000 PZI_KWK_20000 HKW_H_10000 HKW_H_2000 HKW_H_5000 BHK_M_1000 BGA_N_1000 BGA_A_1000 BGA_A_2000 HKW_H_250 BHK_M_250 Prioritäre BGA_G_150 BGA_N_250 BGA_N_500 BGA_N_750 BGA_A_750 BHK_P_250 HKW_H_50 BHK_M_50 BGA_G_75 Geschäfts- 1.0 - Stilllegung felder 2021 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.5 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 1.1 - §104 2022 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.5 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 Abs. 3 EEG 2017 2023 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.5 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2024 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 1.2 - Eigenstrom 2025 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2026 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2027 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 1.3 - Biomethan 2028 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2029 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 1.4 - ASD mit 2030 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 Reduzierung PBEM 2031 1.2 1.0 1.5 1.5 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2032 1.2 1.0 1.3 1.3 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 2033 1.2 1.0 1.3 1.3 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 1.5 - ASD mit 2034 1.2 1.0 1.3 1.3 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 Erhöhung PInst 2035 1.2 1.0 1.3 1.3 1.5 1.4 1.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.2 1.4 1.4 1.1 Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021 17
Ergebnisse Teilvorhaben DBFZ – II Szenario S2_G2 – Bestandsentw. Bioenergie • Erhalt von Anlagen bei fester BE20plus: Variationen der Haupteinflussparameter Biomasse und Abfallvergärung Variation der Einsatzstoffpreise S1: S2: S3: niedrig mittel hoch G3: RGF+oGF+iGF S1_G3 S2_G3 S3_G3 Ausscheiden der Stufen der allermeisten NawaRo- Geschäfts- G2: S2_G2 RGF+oGF S1_G2 S2_G2 S3_G2 BGA nach EEG 2017 feldkaskade G1: RGF S1_G1 S2_G1 S3_G1 Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021 18
Ergebnisse Teilvorhaben IZES - I Mögliche Pläne nach der EEG-Laufzeit (Mehrfachnennung möglich [n = 33]) Umfrage Betreibende: Betrieb der BGA aufgeben Betriebsaufgabe vor Auslaufen des EEGs Pläne und Konsequenzen „Post EEG Biogas“! Ausschreibungsdesign Biomethanproduktion Habe ich mir noch keine Gedanken… Konsequenzen bei Aufgabe der Biogasanlage für 0 5 10 15 20 den Betrieb. (Mehrfachnennungen möglich [n=37]) Anzahl [n] Verlust eines bedeutenden Standbeins Wegfall des Wärmeverkaufs (z.B.Wärmenetz) Wegfall der Eigenwärmenutzung Wegfall von Arbeitsplätzen Aufgabe der Flächen (Acker und Grünland) Gülle (Eigene oder Zukauf) wird zukünftig… Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021 0 5 10 15 20 25 30 Anzahl [n] 19
Ergebnisse Teilvorhaben IZES - II Anteile von in Deutschland produziertem Biomethan und e-Methan in 2030, bezogen auf den dt. Gasverbrauch in 2018 Methan-potential 2030 bottom- Anteil am dt. up – top-down-Analyse Erdgasverbrauch 2018 (Durchschnitt) bio-CH4 24,9 – 32,5 TWh 2,7 – 3,5 % e-CH4 41,5 TWh 4,5 % bio-CH4 + e-CH4 66,4 – 74,0 TWh 7,2 – 8,0 % Quelle: Matschoss, P., Steubing. M., Pertagnol, J., Zheng, Y., Wern, B., Dotzauer, M., Thrän, D.: A consolidated potential analysis of bio-methane and e-methane using two different methods for a medium-term renewable gas supply in Germany. Energy, Sustainability and Sustainability, erarbeitet innerhalb von BE20Plus 20
Ergebnisse Teilvorhaben IER - I Entwicklung des Strommixes in Deutschland zwischen 2020 und 2045 für die REF- und Trendszenarien I und II (Trend II: 15 % Reduktion der Rohbiogaskosten) Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021 21
Ergebnisse Teilvorhaben IER - II Bruttostromerzeugung aus Biogas für Referenz- und Trendszenarien • Dekarbonisierung führt zu höherer Stromerzeugung aus BGA-Repowering- und BGA-Neubau (flexibel): mehr Strom aus Neubau Ausgleich des Braun- und Steinkohleausstiegs • Weiterbetrieb BGA durch Repowering und Flexibilisierung ist aus Systemperspektive kostengünstiger Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021
Ergebnisse Teilvorhaben UHH • Stand der Anlagen mehrheitlich gut (teilweise bereits flexibilisiert, Substrate in Umstellung, technisch / biologisch größtenteils in Ordnung) • BGA bei 85 % der Betriebe Haupteinnahmequelle und stark mit dem Gesamtbetrieb / Umgebung verwoben (Gülleverwertung, Wärmelieferung) Rückbau sehr aufwendig • Belastbarkeits-/ Komplexitätsgrenze der Betreibenden ist erreicht • Ohne BGA würden die Betreibenden die LW ausbauen und die Behälter als Güllelager nutzen • Aber: Ungenutzte Potentiale bei Wärmevergütung und Anlageneffizienz (Prozessbiologie, Messtechnik, Leckagen) • Erfolgversprechende Geschäftsideen sahen die Betreibenden nur wenige • Die Betreibenden wünschen sich Planungssicherheit, weniger Bürokratie & faire Entlohnung 23
Ergebnisse Teilvorhaben UFZ - I Zwei untersuchte Nahwärmenetzoptionen • Option A: Nahwärmenetz ab Anlage Anwendbar für alle Bioenergieanlagen Suchradius für Wärmesenke: 1.500 m • Option B: Mikrobiogasleitung + BHKW am Standort der Wärmesenke Anwendbar nur für Biogasanlagen Suchradius Wärmesenke: 1.500 - 5.000 m • Rund 50 % aller Anlagen haben geeignete Wärmesenken im Umkreis von max. 5 km Größtes Potenzial im Industrie- und Gewerbesektor (ca. 106 TWh!) Weitere Informationen: 24 Steubing, M., Dotzauer, M., Zakaluk, T. et al. (2020) Bioenergy plants’ potential for contributing to heat generation in Germany. Energ Sustain Soc 10, 14
Ergebnisse Teilvorhaben UFZ - II • Bildung von Anlagenpools Anlagen ab min. 375 kW Max. 10 km zu Gasleitung und möglichem Einspeisepunkt Mind. 5 MW gepoolte Leistung • 1.683 Biogasanlagen in 225 Pools Entspricht rund 19 % der BGA in D • Gesamte inst. Leistung: 1,12 GW • ~ 2,5 Mrd. m³/a Biomethan Weitere Informationen: Matschoss, P., Steubing, M., Pertagnol, J. et al. (2020) A consolidated potential analysis of bio-methane and e-methane using two different 25 methods for a medium-term renewable gas supply in Germany. Energ Sustain Soc 10, 41
Ergebnisse Teilvorhaben NEXT • Flexible Biogasanlagen sind in der Lage, lokale Netzengpässe zu reduzieren • Das Potential ist, je nach Gebiet, unterschiedlich • Aktuell ist jedoch noch kein Marktplatz für lokale Flexibilität vorhanden • Analyse der Kurzfristmärkte: Bei einer Optimierung der Einspeisung über alle Kurzfristmärkte, können Mehrerlöse durch den Einsatz der Flexibilität erzielt werden Quelle: Schlussbericht BE20plus, 2021 26
Handlungsempfehlungen & Ausblick
Gemeinsame Handlungsempfehlungen • (1) Systemdienstleistungen (Strom / Wärme): Flexibilität und Versorgungssicherheit im Strom- und Wärmesektor, Optimierung der Gesamt-Energiesystemkosten • (2) Ökosystemdienstleistungen: Wasserschutz & Naturschutz (z. B. Bienenpfennig) können zusätzliche Einkommen in Größenordnungen von jeweils 10 – 30 €/MWh generieren • (3) Einsatzstoffmix optimieren: Erhöhung des Einsatzes landwirtschaftlicher Rest- und Abfallstoffe (Stroh, Gülle, Festmist, Rübenblatt, Trester, etc.) • (4) Anlagentechnik / Betrieb: Rechtssicherer Weiterbetrieb, Umbau- und Anpassungsmaßnahmen für den flexiblen Anlagenbetrieb, Analyse der eigenen Kosten- und Erlöseffizienz, Auseinandersetzung mit der Thematik Post-EEG und Anschlussoptionen 28
Gemeinsame Handlungsempfehlungen • (5) Sonstige Systemwirkungen: Bioenergie und Tourismusförderung, individuelle Lösungen und direkte Ansprache der örtlichen Akteure sind gefragt • (6) Gasaufbereitung / Biomethan: Einspeise- und Speicherpotentiale des Erdgasnetzes nutzen Umstellung von Vor-Ort-Verstromung auf Biomethanproduktion sollte geprüft werden Anlagen-Pooling und gemeinsame Aufbereitung von Biomethan sind Möglichkeiten für eine Direktvermarktung von Biomethan an die Industrie. • (7) Wärme(-auskopplung): Mögliche Wärmeabnehmende im Umfeld der Anlagen sollten ermittelt und dieses Potential bei entsprechender Eignung genutzt werden. Das größte Potential besteht im Bereich Gewerbe und Industrie. 29
Zusammenfassung & Ausblick • Bis zur Novelle des EEG 2021 passte der Regulierungsrahmen (vor allem das EEG 2017) für Bioenergie eher nicht zu den pol. Zielen (Klimaschutzprogramm 2030: 8,4 GWel / 42 TWhel) • Im Detail kann eine Umstrukturierung des Geschäftsfeldes hohe Hürden haben Eigenstromversorgung: hohe rechtliche und administrative Herausforderungen Umrüstung auf Biomethaneinspeisung mit hohen Investitionen verbunden Herausforderungen des EEG 2021 (z. B. Flexzuschlag, endogene Mengensteuerung) Konkurrenz unter den Anlagen steigt ab Mitte der 20er Jahre bei Ausschreibungen • Der Weiterbetrieb bleibt für viele Anlagen betriebswirtschaftlich ambitioniert • “Weiche” Faktoren wurden nicht explizit berücksichtigt, spielen aber dennoch eine erhebliche Rolle bzgl. einer Laufzeitverlängerung & der Wahl des Geschäftsfeldes 30
Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft Ansprechpartner DBFZ Deutsches Tino Barchmann Biomasseforschungszentrum tino.barchmann@dbfz.de gemeinnützige GmbH +49 341 2434 375 Torgauer Straße 116 D-04347 Leipzig Martin Dotzauer Tel.: +49 (0)341 2434-112 martin.dotzauer@dbfz.de E-Mail: info@dbfz.de +49 341 2434 385 www.dbfz.de
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