Wie die effektive und effiziente Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in Deutschland gefördert werden kann Dr. Dominik ...

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Wie die effektive und effiziente Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in Deutschland gefördert werden kann Dr. Dominik ...
Intersektorale Versorgung: Belegärzte

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KBV Sicherstellungskonferenz, Berlin, 28. Juni 2017

Belegarztwesen reaktivieren!
Wie die effektive und effiziente Zusammenarbeit zwischen ambulanter
und stationärer Versorgung in Deutschland gefördert werden kann

Dr. Dominik von Stillfried
Wie die effektive und effiziente Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in Deutschland gefördert werden kann Dr. Dominik ...
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                                                                   im Rahmen des
                                                                   Zi-Forums
                                                                   am 31.05.2017

                                                                   Wie
                                                                   Verbesserungen
                                                                   mit behutsamer
                                                                   Weiterentwicklung
                                                                   bestehender
                                                                   Rechtsgrundlagen
                                                                   einzuleiten sind …

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Wie die effektive und effiziente Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in Deutschland gefördert werden kann Dr. Dominik ...
aktuelle Herausforderungen
   aus Sicht der Gutachter

   Allgemeine Rahmenbedingungen
   • Trend zur Zentrenbildung und Spezialisierung
   • zunehmende Relevanz von Mindestmengen- oder Strukturvorgaben zur
     Qualitätssicherung
   • mittelfristiger Abbau von Krankenhauskapazitäten insbesondere in
     Ballungsräumen
   • adäquate Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung
   • Spannungsfeld zwischen Kooperation und Wettbewerb der beteiligten
     Akteure
   • Strukturerhalt und –entwicklung auch in ländlichen Regionen
   • effektive und effiziente Zusammenarbeit an der Sektorengrenze
     sicher stellen und verhindern, dass sich durch die Entwicklungen
     im stationären und ambulanten Bereich Lücken in der Versorgung
     ergeben
    nach Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

SEITE   3                                         D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
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aktuelle Herausforderungen
   aus Sicht der Gutachter

   Koordination

   „Die in den letzten Jahren erfolgte und durchaus begrüßenswerte
   Flexibilisierung der ärztlichen Berufsausübung hat auch dazu geführt, dass ein
   Patient seltener immer nur „seinen“ primären Behandler antrifft, sondern
   verschiedene Ärzte gemeinsam die Versorgung übernehmen.

   Es ist zu prüfen, inwiefern in einem derartigen Setting neben dem Arzt eine
   weitere qualifizierte Kraft im Sinne einer über eine einzelne
   Behandlungsepisode hinausgehend verantwortliche Bezugsperson zu
   etablieren ist. Moderne IT-Systeme können derartige Brüche in der
   Versorgung mildern, jedoch nicht vollständig kompensieren.“

    Quelle: Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016 – Hervorhebung hinzugefügt

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Belegärzte
   Basis einer „gelingenden Kooperation der beiden Sektoren“

   „Um die medizinische Versorgung zukünftig auch unter Berücksichtigung aktueller
   Urbanisierungstendenzen und des demographischen Wandels sicherstellen zu können,
   müssen der ambulante und der stationäre Bereich zusammen gedacht werden. […]
   Eine konkrete, bereits im Gutachten (s. 3.2.3) ausgeführte Option wäre hierbei die
   Reaktivierung des Belegarztwesens in ländlichen Regionen. Dadurch wäre es
   möglich, dem Personalnotstand in ländlichen Krankenhäusern mit qualifizierten
   ambulanten Fachärzten zu begegnen und zudem die Patientenorientierung durch eine
   kontinuierliche Behandlung zu verstärken.“
   ggf. ergänzt durch
   -    Delegation ärztlicher Leistungen an medizinisch qualifiziertes Personal
   -    gezielte Kooperation in Netzwerken zur optimalen Nutzung knapper
        Personalressourcen

    Warum gerade „Reaktivierung des Belegarztwesens“?

    Quelle: Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016 - – Hervorhebung hinzugefügt

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Ausgangslage
   Belegärztliche Leistungen seit 2000 um 75% zurückgegangen

    Quelle: Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016 – Daten: Destatis 2017

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Probleme kleinerer Krankenhäuser
   kleinere Krankenhäuser: bis 299 Betten

   -    geringe Spezialisierung
   -    geringer Vernetzungsgrad insbesondere mit ambulanter fachärztlicher
        Versorgung
   -    geringerer Schweregrad der Fälle (Case Mix Index, CMI < 1),
        während große KH (> 600 Betten) einen CMI von ca. 1,2 aufweisen
   -    Leistungskatalog im Schnitt < 50% aller verfügbaren DRGs
   -    höchste Kreditausfallwahrscheinlichkeiten für kleine nicht spezialisierte KH
   -    Höchste Anteile von Jahresabschlüssen mit Defizit (44%) in kleineren KH
        mit niedrigem CMI
   -    Versorgungsstruktur entspricht nicht mehr dem Stand der heutigen bzw.
        künftigen Medizin – Schließung oder Umwidmung

    Ballungsräume: Schließung möglich und wünschenswert
    ländliche Räume: Schließung oft schwierig – alternative Lösung nötig
    nach Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

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Bündel alternativer Maßnahmen
    1. Belegarztwesen reaktivieren
    - Wohnortnahe ambulante und stationäre Versorgung erhalten
    - verbesserte Vergütungsbedingungen für Krankenhäuser und für
      Belegärzte im Vergleich zu Angestellten und Honorarärzten

    nach Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

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Minderlöse für KH bei belegärztlichen
   Leistungen
                                                       Erlös      Erlös Belegabteilung Abweichung
        DRG                                        Hauptabteilung      (inkl. EBM)        in %
                     Eingriffe an Kniegelenk,
        I18B    Ellenbogengelenk und Unterarm          2.029 €                 1.890 €                 -7%
                                                                                                        -7%
                   Arthroskopie einschließlich
                     Biopsie an Kniegelenk,
        I24Z    Ellenbogengelenk und Unterarm          1.837 €                 1.649 €               -10%
                                                                                                      -10%
                     Eingriffe an Kniegelenk,
        I18B    Ellenbogengelenk und Unterarm          2.029 €                 1.883 €                -7%
                                                                                                       -7%
                     Eingriffe an Kniegelenk,
        I18A    Ellenbogengelenk und Unterarm          2.916 €                 2.752 €                 -6%
                                                                                                        -6%
                       Andere Eingriffe am
                   Schultergelenk oder an der
        I16Z                 Klavikula                 2.674 €                 2.296 €               -14%
                                                                                                      -14%
                   Arthroskopie einschließlich
                     Biopsie an Kniegelenk,
        I24Z    Ellenbogengelenk und Unterarm          3.657 €                 3.077 €                -16%
                                                                                                       -16%
                Eingriffe am Schultergelenk oder
               bestimmte Osteosynthesen an der
        I29Z                 Klavikula                 3.433 €                 3.177 €                 -7%
                                                                                                        -7%
                  Mäßig komplexe Eingriffe an
        I32F          Handgelenk und Hand              2.706 €                 2.202 €               -19%
                                                                                                      -19%
   Quellen: niedersächsisches Ärzteblatt 2/2016
   Berechnung des Zi auf Basis bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten
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Bündel alternativer Maßnahmen
    1. Belegarztwesen reaktivieren
    - Wohnortnahe ambulante und stationäre Versorgung erhalten
    - verbesserte Vergütungsbedingungen für Krankenhäuser und für
      Belegärzte im Vergleich zu Angestellten und Honorarärzten
    - Aufnahme in Krankenhausplan bzw. Abschluss Versorgungsvertrag entfällt
      für belegärztliche Abteilungen (Begünstigungsklausel)
    - Kündigung dreiseitiger Verträge nach § 115 SGB V
    - Fördertatbestände benennen
    - Schiedsfähigkeit herstellen
    - Innovationen unterstützen
    - Verbots- statt Erlaubnisvorbehalt für stationäre Leistungen
    - Belegärzte in Vereinbarungen über wahlärztliche Leistungen einbeziehen

    nach Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

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Bündel alternativer Maßnahmen
                                                       1. Belegarztwesen
                                                           reaktivieren

    2. Praxiskliniken/bettenführende
       Praxen oder MVZ fördern                                            3. Portalpraxen einrichten
    -    überwiegend ambulante Tätigkeit                                  -   Öffnungszeiten auch zu
    -    kein ökomischer Zwang zur Aufnahme                                   Praxisöffnungszeiten
         von Patienten                                                    -   qualifizierte Ersteinschätzung
    -    Standort für qualifiziertes                                      -   hausärztliche Besetzung, ggf.
         medizinisches Personal                                               fachärztliche Ergänzung
    -    koordinierte Behandlung leichterer                               -   zentrale Standorte
         Fälle

                                4. ASV ausbauen
                                -    für stationsersetzende Leistungen
                                -    Verbotsvorbehalt
                                -    Abrechnungsweg über KVen
                                -    Bereinigung stationärer Budgets
                                -    Vorlage von Musterverträgen und
                                     Managementunterstützung durch KVen
    nach Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

SEITE   11                                        D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Belegärzte können stationäre Versorgung
   sichern!
   Beispiele ‚aus der Provinz‘

    Quelle: Goffrier B. et al Zi Paper 6/2015

SEITE   12                                      D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Führt Belegarztwesen zu vermehrter
   stationärer Inanspruchnahme?
    Versorgungsrelation DRG-Fälle                                            Versorgungsrelation Kapitel 36 EBM

                                                        Versorgungsrelation:
                                                   tatsächliche Leistungshäufigkeit /
                                                     erwartete Leistungshäufigkeit
                                                       (alters- und geschlechts-
                                                                adjustiert)

    Quelle: Zi, ärztliche Abrechnungsdaten 2015, DRG-Daten Destatis 2015

SEITE   13                                        D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Führt Belegarztwesen zu vermehrter
   stationärer Inanspruchnahme?
                                                                                                                     Lesebeispiel:
                                                                                                                 belegärztliche Leistung
                                                                                                                   8,2-fach höher als
                                                                                                                 erwartet, die stationäre
                                                                                                                   Inanspruchnahme
                                                                                                               insgesamt etwas geringer
                                                                                                                      als erwartet

                                            Nein!
                    Im regionalen Vergleich keine positive Korrelation mit
                                    Krankenhausfallzahl
    Quelle: Zi, ärztliche Abrechnungsdaten 2015, DRG-Daten Destatis 2015

SEITE   14                                        D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Gedankenmodell
   für die „Reaktivierung“ des Belegarztwesens
   -     Förderung des persönlich koordinierenden Arztes
   -     Teil eines Team-Praxisstruktur, die Erreichbarkeit/zeitliche Kontinuität
         gewährleistet
   -     Begleitung / interkollegiale Abstimmung über gesamte
         Behandlungsepisode
   -     primär ambulanter Versorgungsschwerpunkt,
         mit der Option der stationären Behandlung im Bedarfsfall
   -     Kernstück zur Umwandlung nicht mehr adäquater Krankenhausstrukturen
         in moderne interdisziplinäre Behandlungszentren
   -     Grundlage künftiger Weiterbildungsverbünde, die sowohl ambulant wie
         stationär agieren müssen
   -     Bestandteil einer Versorgungsstruktur, die vermeidbare
         Krankenhausaufnahmen reduziert

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Potenziell vermeidbare Krankenhausaufnahmen

                                                                        ambulant-sensitive
                                                                          Krankenhaus-
                                                                         aufnahmen 2012
                                                                         Quelle: Sundmacher L (2015)
                                                                          www.versorgungsatlas.de

                                                                                Gelsenkirchen => 8.118 (WL)

                                bundesweit                                                EQ
                                rd. 7 Mrd.                                                 ≈
                                Einsparpotenzial                                          2,4

                                                                               Oldenburg => 3.380 (NI)

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Quelle: IGES-Gutachten im Auftrag des Zi (veröffentlicht 15.06.2015)
SEITE   17                                    D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Potenziell vermeidbare Ausgaben:
   Krankenhausaufnahmen ohne ärztliche Einweisung

                                                                                                            bundesweit
                                                                                                            ca. 2-5 Mrd.
                                                                                                            Einsparpotenzial

   Quelle: Zi auf Basis der Fachserie 12 Reihe 6.4; 2009 – 2015; Statistisches Bundesamt

SEITE   18                                 D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
siehe
        auch:

SEITE   19      D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Bettenführende Hausarztpraxen (24-hour general practice)
   Ein Beispiel aus Neuseeland
   “GPs take direct responsibility for out-of-hours care, with a centralised nurse
   triage system, along with a number of centres that provide extended opening
   hours (extended care including radiology and fracture care). […]
   The 24-hour surgery has a 5-bed observation unit, X-ray, bloods and a range
   of other diagnostic tests. Over the years – backed by HealthPathways and
   telephone access to hospital specialists – it has increasingly handled more
   complex cases. […]
   It now sees 75,000-plus patients a year, almost as many as the 80,000
   attendances at the emergency department. It takes more patients out of hours
   and at weekends than the emergency department.”
    Quelle: Timmins N, Ham C. The quest for integrated health and social care. A case study in Canterbury, New Zealand. King‘s Fund,
    London 2013

        Teil der Wiederaufbau-Strategie nach dem Erdbeben in Christchurch 2011
        Ziele: Verbesserung der Versorgungsqualität mit weniger finanziellen
         Ressourcen; Reduktion der Krankenhausaufnahmen und Stärkung
                                des ländlichen Raums

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Bettenführende Hausarztpraxen (24-hour general practice)
   Ein Beispiel aus Neuseeland

   “… organisational leaders have made a long-term commitment to training and
   development that has brought impressive results.

   In effect, they have drawn on the intrinsic motivation of staff to provide high
   standards of care by providing them with skills to review how services are
   currently provided and change them.“
    Quelle: Timmins N, Ham C. The quest for integrated health and social care. A case study in Canterbury, New Zealand. King‘s Fund,
    London 2013

                 Erfolgreiche Umsetzung der Versorgungsziele
                                         und
        höhere Motivation der Ärzte, in ländlichen Regionen zu praktizieren
                             (Nigel Millar, Chief Medical Officer, Canterbury, persönliche Kommunikation Mai 2017)

SEITE   21                                         D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
Belegarztprinzip ‚neu erfunden‘
   - regionale Lösungen, in 5-10 Jahren … ?
    räumliche Konzentration
     haus- und fachärztlicher
     Versorgung
    Anlaufstelle /
     ‚ambulantes Erdgeschoss‘
    bettenführende Praxen                                                                     ‚residenter Bereich‘
    als Praxisklinik oder im Verbund
                                                                                                   per Einweisung
     mit Krankenhaus (residenter Bereich)
                                                                                                   ‚Belegbereich‘
    gemeinsame Personal-
                                                                Praxis-Zentrum
     und Gerätenutzung
    Konzentration der Dienste
    Grundlage einheitlicher
     Bedarfsplanung

        krankenhausfern / krankenhausersetzend / am Krankenhausstandort

SEITE   22                     D. Stillfried, Belegarztwesen reaktivieren! / KBV Sicherstellungskonferenz 28.06.2017 / www.zi.de
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Finanzierungselemente
   aus Sicht der Gutachter

    1. Neue Vergütungsanreize
             „Bei der Kalkulation von Fallpauschalen wird das INEK verpflichtet, eine strukturell
             gleiche Erlössituation wie bei Hauptabteilungen herzustellen.“
             „ Langfristig sind im ambulanten wie im stationären Bereich Vergütungssysteme,
             die ein volumengetriebenes Geschäftsmodell unterstützen, kaum haltbar.
             Entwicklungen, die eine erfolgreiche Versorgung honorieren, sind hier klar zu
             präferieren.“

    2. Strukturfonds für Strukturwandel
             - 10 Mrd. Euro für 10 Jahre
             - Drittelfinanzierung Gesundheitsfonds&PKV/Bund/Bundesländer
             - für benannte förderungsfähige Projekte (Umwandlung von KH in Beleghäuser
               bzw. –abteilungen, Praxiskliniken, Portalpraxen, Gesundheitszentren …)
             - Investitionsaufwand & Anschubfinanzierung für 5 Jahre
             - geförderte Projekte sind zugelassenen KH nach §108 SGB V gleichgestellt

    Quelle: Nagel E, Neukirch B, Schmid A, Schulte G. Wege zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit in der ambulanten und
    stationären Versorgung in Deutschland. Gutachten, Berlin 2016

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Vielen Dank für
                                   Ihre Aufmerksamkeit
                                   www.zi.de

                                   Zentralinstitut für die
                                   kassenärztliche Versorgung
                                   in der Bundesrepublik Deutschland
                                   Herbert-Lewin-Platz 3
                                   10623 Berlin

                                   Tel. +49 30 4005 2450
                                   Fax +49 30 4005 2490
                                   zi@zi.de

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