Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa - www.abbvie-care.de - AbbVie Care

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Ernährung
bei Morbus Crohn
und Colitis ulcerosa

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Vorwort                                                         04        Milch und Milchprodukte                                 24
                                                                          Kalzium für gesunde Knochen                             25
                                                                          Lactoseintoleranz: wenn Milchzucker Beschwerden macht   25
Ernährung bei CED: individuell und ausgewogen                   06
Ernährung in der schubfreien Zeit                               07
Mit dem Ernährungstagebuch zur verträglichen Kost               07        Fleisch, Wurst und Eier                                 26
Gesunde Ernährung: ausgewogen und abwechslungsreich             08
                                                                          Proteine für mehr Energie                               27
Bewusst und genussvoll essen                                    10
Keimarme Kost: Zubereitung und Verarbeitung von Lebensmitteln   11
                                                                          Fisch                                                   28

Besonderheiten der Ernährung: Schub und Komplikationen          12        Omega-3-Fettsäuren: natürlicher Entzündungshemmer       29

Mangelernährung keine Chance geben                              14
Besondere Ernährungsformen                                      14
                                                                          Fette und Öle                                           30
Ernährung bei Komplikationen                                    15
                                                                          Fette: sparsam verwenden, bewusst auswählen             31

Getränke                                                        16
                                                                          Zucker                                                  32
Trinken: Basis der gesunden Ernährung                           17
                                                                          Süße Versuchung                                         33

Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte                                  18
                                                                          Salz, Kräuter und Gewürze                               34
Gesunde Frische: reichlich Vitamine und Mineralstoffe           20
Ballaststoffe: unverdaulich, aber nützlich                      21        Raffinierte Würze durch frische Kräuter                 35

                                                                     10
Getreide und Kartoffeln                                         22        10 Tipps: Essen und Trinken mit Genuss                  36

Volle Kraft aus Korn und Knolle                                 23
Kohlenhydrate: wichtiger Nährstoff                              23        Weitere Informationen                                   38
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    Vorwort   Welchen Einfluss hat die Ernährung auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
              (CED)? Muss ich Diät halten? Worauf sollte ich beim Essen achten? Für Menschen mit
              Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa stellen sich viele Fragen zur Ernährung. CED be-
              treffen den Verdauungstrakt, und auch die typischen Symptome zeigen sich dort. Das
              Thema Essen und Trinken erhält dadurch einen besonderen Stellenwert. Neben Bauch-
              schmerzen oder Durchfall können auch Appetit­losigkeit oder die Angst davor, etwas
              nicht zu vertragen, die Nahrungsaufnahme erschweren. Andererseits ist es gerade für
              Menschen mit einer chronischen Erkrankung wichtig, den Körper mit allen wichtigen
              Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und so mit Energie zu versorgen, um die
              Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Ist die Erkrankung aktiv, gehen darüber hinaus –
              z. B. bei Durchfällen – viele Stoffe, die der Körper braucht, und auch Flüssigkeit in erhöh-
              tem Maß verloren. Diese Verluste müssen rechtzeitig ausgeglichen werden.
              Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für die Ernäh­rung bei Morbus Crohn und
              Colitis ulcerosa. Wie der Speiseplan im Einzelnen gestaltet werden sollte, hängt von
              der jeweiligen Krankheitsaktivität und individuellen Verträglichkeiten ab. Eine auf die
              persönlichen Bedürfnisse ausgerichtete, ausgewogene und gesunde Ernährung kann
              die medikamentöse Therapie von CED zwar nicht ersetzen, sie kann jedoch unterstüt-
              zend positiv auf den Erkrankungsverlauf und das allgemeine Wohlbefinden einwirken
              und so auch einen Beitrag zur Lebensqualität leisten. Es lohnt sich also, sich mit der Er-
              nährung auszukennen und zu wissen, welche Lebensmittel selbst vertragen oder nicht
              vertragen werden. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, was zu einer ausgewogenen
              und gesunden Ernährung gehört und was Sie dabei berücksichtigen sollten,
              wenn Sie an einer CED erkrankt sind.
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    Ernährung bei CED:   Ernährung in der schubfreien
                         Zeit
                                                                            Mit dem Ernährungstage-
                                                                            buch zur verträglichen Kost

    individuell und      „Die“ CED-Diät gibt es nicht. Für Men-
                         schen mit Morbus Crohn oder Colitis
                                                                            Generell gibt es Lebensmittel, die eher
                                                                            besser oder eher weniger gut vertragen

    ausgewogen
                         ulcerosa ist es wichtig, die eigene Er-            werden. Trotzdem lässt sich dies nicht
                         nährung individuell auf die Krankheits-            verallgemeinern und kann von Fall zu Fall
                         aktivität und eventuelle Komplikationen            unterschiedlich sein. Für Menschen mit
                         abzustimmen sowie darauf, was individu-            CED gilt es daher herauszufinden, wel-
                         ell bekömmlich ist. Der behandelnde Arzt           che Lebensmittel individuell bekömm-
                         oder eine qualifizierte Ernährungsbera-            lich sind. Das geht am besten mit einem
                         tung sind die richtigen Ansprechpartner            Ernährungstagebuch. Darin wird über
                         für alle Fragen rund um die Ernährung.             einen längeren Zeitraum notiert, zu wel-
                         Grundsätzlich muss zwischen der Ernäh-             cher Uhrzeit welche Lebensmittel bzw.
                         rung in schubfreien und in Phasen mit              welche Getränke zu sich genommen
                         Krankheitsaktivität unterschieden wer-             wurden und ob sie Beschwerden verur-
                         den. In der beschwerdefreien Zeit sollte           sacht haben. Dies sollte in regelmäßigen
                         sich die Lebensmittelauswahl an einer              Abständen wiederholt werden, da sich
                         ausgewogenen und abwechslungsrei-                  Unverträglichkeiten über die Zeit ändern
                         chen Ernährung orientieren. Sie trägt zur          können.
                         Gesundheit bei, steigert das allgemeine
                         Wohlbefinden und versorgt den Körper
                         mit allen wichtigen Nährstoffen. Indivi-
                         duelle Unverträglichkeiten sollten dabei
                         berücksichtigt werden. Die Energiezu-
                         fuhr sollte so ausgewählt sein, dass es
                         nicht zu einer Gewichtsabnahme kommt.

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                                         für ein Ernährungs­t agebuch
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                                         (www.leben-mit-ced.de).
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    Gesunde Ernährung: ausgewogen und abwechslungsreich

    In der Ernährungspyramide ist über-         Auf der vierten Ebene finden sich die
                                               ●	

    sichtlich abgebildet, wie sich eine aus-    tierischen Lebensmittel. Milch und
    gewogene Ernährung zusammensetzt.           Milchprodukte sowie Fisch, Fleisch,
    Jeder Kasten eines Lebensmittels sym-       Wurst und Eier gehören dazu. Sie
    bolisiert eine Portion. Grün bedeutet,      sind gelb gekennzeichnet, sollten also
    diese Lebensmittel können reichlich ver-    maßvoll verzehrt werden.
    zehrt werden, Gelb steht für „maßvoll
                                                 ie fünfte und sechste Ebene bilden
                                                D
                                               ●	
    essen“.
                                                die rote Spitze der Pyramide. Sparsam
    Bei Rot heißt es: Aufgepasst! Diese         verwendet werden sollten demnach
    Speisen am besten nur in kleinen Mengen     Fette und Öle, Süßigkeiten, Snacks
    ganz bewusst genießen.                      und Alkohol.
      Getränke bilden die Grundlage der
    ●	

      Ernährung. Wasser ist der wichtigste
      Bestandteil auf dem täglichen Speise-
      plan.
      Die zweite und dritte Ebene ge-
    ●	

      hört den pflanzlichen Lebensmitteln
      Gemüse und Obst, gefolgt von Ge-
      treideprodukten und Kartoffeln.
      Zusammen mit den Getränken bilden
      sie den grünen Bereich.

                                                                                         © aid infodienst, Idee: S. Mannhardt
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     Bewusst und genussvoll essen                                                           Keimarme Kost:
                                                                                            Zubereitung und Verarbeitung von Lebensmitteln
     Bei der Ernährung kommt es nicht nur        Mehrere kleine Mahlzeiten werden im
                                                ●	                                         Da Medikamente wie Azathioprin, Me-             ●	Vorsicht bei Geflügel! Wenn möglich
     darauf an, was gegessen wird, auch das      Allgemeinen besser vertragen als we-       thotrexat und Biologika allein, aber vor           nur im eigenen Haus zubereiten und
     „Wie“ spielt eine Rolle:                    nige große.                                allem in Kombination das Immunsystem               essen.Ist das Fleisch nicht ganz durch,
                                                                                            schwächen, sollten Menschen mit CED                kann es Salmonellen enthalten.
       ine ruhige Atmosphäre und genug
      E
     ●	                                         Auch die Art der Zubereitung hat einen
                                                ●	
                                                                                            unter einer immunsuppressiven The-
      Zeit beim Essen können den Appetit         Einfluss auf die Bekömmlichkeit von                                                        ●	Trinken Sie keine Frischmilch vom
                                                                                            rapie auf eine sogenannte „keimarme
      und die Verdauung fördern.                 Speisen. Garen, Grillen oder Dämpfen                                                          Bauernhof, auch Rohmilch­    produkte,
                                                                                            Kost“ achten, um Infektionen zu vermei-
                                                 ist fettreichen Zubereitungsarten wie                                                         z. B. Rohmilchkäse, sind tabu.
      Gründliches Kauen hilft bei der Verdau-
     ●	                                                                                    den. Ein paar einfache Hygieneregeln
                                                 Frittieren oder Braten daher vorzu-
      ung und dabei, dass Nährstoffe besser                                                 bei der Zubereitung und Verarbeitung                ssen Sie nur hart gekochte Eier. Vor-
                                                                                                                                               E
                                                                                                                                            ●	
                                                 ziehen. In schonend gegarten Lebens-
      aufgenommen werden können.                                                            von Lebensmitteln helfen, Bakterien                sicht ist bei „versteckten“ Eiern, z. B. in
                                                 mitteln bleiben zudem mehr wichtige
                                                                                            und Keimen aus dem Weg zu gehen:                   Mayonnaise und Tiramisu, angebracht:
      Zu heißes oder zu kaltes Essen kann
     ●	                                         Inhaltsstoffe, z. B. Vitamine, erhalten.
                                                                                                                                               Vor allem im Sommer können sie zu
      den Verdauungs­trakt unnötig belasten.                                                ●	 Lebensmittelreste sind ein idealer
                                                                                                                                               Lebensmittelvergiftungen führen.
                                                                                                Nährboden für Krankheitser­reger. La-
                                                                                                gern Sie Lebensmittel deshalb grund-        ●	Vernichten Sie Lebensmittel, auch
                                                                                                sätzlich dunkel und kühl.                      wenn sie nur leicht ange­  schimmelt
                                                                                                                                               sind. Das Abschneiden der verdor-
                                                                                            ●	 Die Arbeitsflächen in der Küche sollten
                                                                                                                                               benen Stelle reicht nicht aus, um den
                                                                                                Sie heiß abwaschen, damit sich dort
                                                                                                                                               Schimmel zu beseitigen. Also weg-
       Eher gut verträglich                       Eher nicht gut verträglich                    keine Keime ansiedeln können.
                                                                                                                                               werfen!
       Zubereitungsarten:                         Zubereitungsarten:                        ●	 Leicht verderbliche Lebensmittel wie
       Kochen, Dünsten, Dämpfen,                  Frittieren, Panieren, stark Anbraten,         Milch, Fleisch, Wurst, Fisch und (offene)
       leichtes Anbraten im Ofen oder             fettreiches Braten (mit Speck und             Säfte sollten zügig verbraucht werden.
       in der Mikrowelle, Garen, Grillen          Zwiebeln), Rösten                         ●   In rohem Fleisch können Erreger wie
                                                                                                 z. B. Toxoplasmen, Listerien oder Hepa-
                                                                                                 titis-E-Viren (Wild) enthalten sein. Wa-
                                                                                                 schen Sie deshalb Fleisch (und Fisch!)
                                                                                                 vor dem Zubereiten immer gründlich
                                                                                                 und garen Sie es gut durch (Kerntem­
                                                                                                 peratur > 70 °C).
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     Besonderheiten             Ist die chronisch-entzündliche Darmer-
                                krankung in einer aktiven Phase, kann
                                                                            Die genaue Vorgehensweise hinsicht-
                                                                            lich der Ernährung während eines

     der Ernährung:
                                der Darm mit der abwechslungsreichen        Schubs oder bei Komplikationen sollte
                                und ausgewogenen Ernährung, wie sie         umfassend mit dem behandelnden Arzt
                                in der schubfreien Zeit empfohlen wird,     erörtert werden.
                                überfordert sein. Oft werden dann nur

     Schub und Komplikationen
                                                                            Nach Abklingen eines Entzündungs-
                                wenige Lebensmittel vertragen. Der
                                                                            schubs ist der langsame Kostaufbau bis
                                weitgehende Verzicht auf Ballaststoffe
                                                                            zum Übergang zur voll­wertigen Ernäh-
                                kann helfen, die entzündete Darm-
                                                                            rung notwendig. Ablauf und Länge die-
                                schleimhaut in dieser Zeit zu schonen.
                                                                            ser Umstellung sind unterschiedlich und
                                Leicht verdauliche und ggf. pürierte
                                                                            orien­tieren sich auch an der Ernährungs-
                                Speisen können die Nahrungsaufnahme
                                                                            form während der akuten Krankheits-
                                erleichtern. Beson­ders wichtig während
                                                                            phase.
                                eines Krankheitsschubs ist es, den Kör-
                                per mit ausreichend Flüssigkeit, Kalorien
                                und Nährstoffen zu versorgen.
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     Mangelernährung keine                     Besondere                                  Ernährung bei Komplikationen
     Chance geben                              Ernährungsformen
     In einer Entzündungsphase hat der         Reicht die Umstellung auf besonders        Neben einem Schub können auch Kom-         Wird ein künstlicher Darmausgang
     Körper einen erhöhten Nährstoff- und      leicht bekömmliche Speisen nicht aus,      plikationen Einfluss auf die Ernährung     (Stoma) angelegt, muss die Ernährung
     Flüssigkeitsbedarf. Die Entzündung des    um Mangelzuständen vorzubeugen,            nehmen. Dazu gehört z. B. das Kurz-        individuell angepasst werden. Nach
     Darms mindert jedoch die Nährstoff-       stehen unterschied­liche weitere Ernäh-    darm-Syndrom. Es kann entstehen,           Anlage des Stomas ist ein langsamer
     aufnahme; Durchfälle führen zu Flüssig-   rungsformen zur Verfügung. Trinknah-       wenn krankheitsbedingt größere Teile       Kostaufbau notwendig. Besonders
     keitsverlust. Auch Medikamente kön-       rung ist eine Möglichkeit. Sie kann die    des Darms entfernt werden müssen. Die      wichtig ist es, Flüssigkeits- und Elekt-
     nen einen Einfluss auf die Aufnahme       Nährstoffaufnahme über den Dünn-           Folge können Durchfälle oder ein Man-      rolytverluste auszugleichen.
     von Nährstoffen haben. Gleichzeitig       darm erleichtern, da die enthaltenen       gel der Nährstoffe, die eigentlich über
     können Schmerzen, Übelkeit oder           Nährstoffe bereits so aufgespalten sind,   den entfernten Darmabschnitt aufge-
     Appetit­losigkeit das Essen wesentlich    dass der Darm sie gut aufnehmen kann.      nommen werden, sein. Drohende Man-
     erschweren. So kann es auch zu einer      Reicht diese Option nicht aus, kann die    gelzustände müssen dann ausgeglichen
     Unterversorgung mit einzelnen Vita-       Nahrungszufuhr über eine Dünndarm-         werden.
     minen, Mineralstoffen oder Spuren-        oder Magensonde (enterale Ernäh-
                                                                                          Bei Engstellen im Darm (Stenosen) kön-
     elementen kommen. Einem Gewichts-         rung) erfolgen. In seltenen Fällen, wenn
                                                                                          nen Ballaststoffe zu Beschwerden füh-
     verlust oder einer Mangelernährung        die Erkrankung besonders aktiv ist oder
                                                                                          ren. Je nach Ausprägung der Stenose
     muss daher rechtzeitig entgegengewirkt    schwere Komplikationen (z. B. ausge-
                                                                                          sollte auf Ballaststoffe und faserreiche
     werden.                                   prägtes Fistelleiden oder Verengungen
                                                                                          Lebensmittel verzichtet werden. Dies
                                               des Darms) vorliegen, kann eine Infu-
                                                                                          kann Schmerzen oder gar einen Darm-
                                               sionstherapie (parenterale Ernährung)
                                                                                          verschluss vermeiden. Zu den faserrei-
                                               notwendig werden. Die Nährstoffauf-
                                                                                          chen Lebensmitteln zählen z. B. Spargel,
                                               nahme erfolgt dabei unter Umgehung
                                                                                          Fenchel, Blattspinat, Ananas, Nüsse,
                                               des Magendarmtraktes über eine Infu-
                                                                                          Trauben und Zitrusfrüchte. Vollkorner-
                                               sionslösung. Darüber hinaus kann ein
                                                                                          zeugnisse sollten durch Weißmehlpro-
                                               Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen
                                                                                          dukte ersetzt werden. Bei entzündlichen
                                               und Spurenelementen durch Nahrungs-
                                                                                          Stenosen können blähende Speisen Pro-
                                               ergänzungen ausgeglichen werden. All
                                                                                          bleme bereiten und sollten daher gemie-
                                               diese Ernährungsformen sollten nur mit
                                                                                          den werden.
                                               ärztlicher Beratung erfolgen.
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      Getränke
                                               Eher gut verträglich                        Eher nicht gut verträglich
                                               Getränke:                                   Getränke:
                                               milder Tee und Kaffee, Getreide-            säurehaltige Säfte (z. B. Orangen-,
                                               kaffee, säure­armer (eventuell              Johannisbeer- und Grapefruitsaft),
                                               verdünnter) Obstsaft (z. B. Apfel,          Sauerkrautsaft, kohlensäurereiches
                                               Pfirsich, Banane, Birne, Traube),           Wasser, starker Kaffee, eisgekühlte
                                               stilles Mineralwasser, Gemüsesaft           Getränke, hochprozentiger Alkohol

                                             Trinken: Basis der gesunden Ernährung

     Alkohol: ein Gläschen in Ehren?         Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr        Mineralwasser – bei CED am besten
                                             ist die Basis einer gesunden Ernährung.     ohne Kohlen­säure – eignet sich besonders
     Ein generelles Alkoholverbot für
                                             Ein gesunder Erwachsener benötigt           gut als Getränk und versorgt den Körper
     Menschen mit Morbus Crohn oder
                                             1,5 bis 2 Liter pro Tag. Durch eine chro-   je nach Sorte gleichzeitig mit wichtigen
     Colitis ulcerosa gibt es nicht. Unab-
                                             nisch-entzündliche      Darmerkrankung      Mineralstoffen. Säurehaltige Getränke
     hängig von der CED ist jedoch nur
                                             kann der Flüssigkeitsbedarf wesentlich      wie Säfte hingegen können den Darm
     ein gelegentlicher, geringer Alkohol-
                                             gesteigert sein, z. B. bei andauernden      reizen. Starker Kaffee oder Tee wiede-
     konsum empfehlenswert. Während
                                             Durchfällen. Auch nach Anlage eines         rum regen die Darmbewegung an und
     eines Schubs sollte gänzlich auf
                                             künstlichen Darmausgangs ist der Flüs-      können sich daher ungünstig auf Durch-
     alkoholische Getränke verzich-
                                             sigkeitsbedarf erhöht. Die Menge des        fälle auswirken.
     tet werden. In hochprozentiger
                                             Trinkens muss daher individuell ent-
     Form kann Alkohol zudem
                                             sprechend des Erkrankungsverlaufs
     die Darmschleimhaut rei-
                                             angepasst werden. Kommt es zu einer
     zen. Erkundigen Sie sich
                                             Gewichtsabnahme während eines
     auch bei Ihrem Arzt, ob es
                                             Schubs, kann der Flüssigkeitsverlust
     zu Wechselwirkungen zwi-
                                             dafür ursächlich sein.
     schen Ihren Medikamen-
     ten und Alkohol kommen
     kann. Ob Alkohol in Maßen
     und welche Sorte vertragen
     wird, muss individuell aus-
     probiert werden.
Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa - www.abbvie-care.de - AbbVie Care
18                                                                                                     19

     Obst, Gemüse und
     Hülsenfrüchte      Eher gut verträglich
                        Obst:
                        als Kompott, Bananen, reife Äpfel,
                                                               Eher nicht gut verträglich
                                                               Obst:
                                                               unreifes Obst, Obst mit harter
                        weiche Birnen, Erdbeeren, Himbee-      Schale, rohes Steinobst (z. B. Pflau-
                        ren, Heidelbeeren, Pfirsiche, Nekta-   men, Kirschen), kernreiche Bee-
                        rinen, Aprikosen, Melonen, Mango,      renfrüchte (z. B. Johannisbeeren,
                        Kiwi                                   Stachelbeeren), Zitrusfrüchte, Wein-
                                                               trauben, Trockenobst, Avocados
                        Gemüse:
                        gegartes Gemüse, Auberginen,           Gemüse:
                        Möhren, Blumenkohl, Romanesco,         rohes Gemüse, sauer eingelegtes
                        Spargel, Brokkoli, Zucchini, Spinat,   Gemüse, Salate aus rohem Gemüse
                        Mangold, Fenchel, Chicorée, Bam-       oder mit fettreichen Soßen, Weiß-
                        bussprossen, Sellerie, Chinakohl,      kohl, Grünkohl, Rot­kohl, Rosen-
                        Kohlrabi, geschälte Gurken, Rote       kohl, Wirsing, Sauerkraut, Paprika,
                        Beete, Kürbis, Schwarzwurzeln,         Zwiebeln, Porree, Gurken als Salat,
                        geschälte Tomaten, Kopfsalat,          Rettich, Radieschen, Pilze, Oliven,
                        Endivie, Feldsalat                     Rhabarber
                        Hülsenfrüchte:                         Hülsenfrüchte:
                        feine grüne Erbsen, feine grüne        getrocknete Hülsenfrüchte
                        Bohnen, Sojaprodukte                   (z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen)
                                                               sowie viele frische Hülsen­früchte
                                                               (z. B. dicke Bohnen), Kichererbsen
20                                                                                                                                                                           21

     Gesunde Frische: reichlich Vitamine und Mineralstoffe                                    Ballaststoffe: unverdaulich, aber nützlich

     Obst, wie auch Gemüse, ist ein wesent-      auch die Bildung der entzündungsför-         Ballaststoffe sind unverdauliche Koh-
     licher Lieferant von Vitaminen, Mineral-,   dernden Fettsäuren vermindert.               lenhydrate. Sie sind ausschließlich in     Frisch oder tiefgekühlt?
     Ballast- sowie sekundären Pflanzenstof-                                                  pflanzlichen, nicht in tierischen Nah-
                                                 Antioxidantien sind essenziell, d. h., der                                              Am besten ist frisches Obst und
     fen. Sie werden für viele wichtige Kör-                                                  rungsmitteln enthalten. Ballaststoffe
                                                 Körper benötigt sie, kann sie aber nicht                                                Gemüse mit kurzen Lieferwegen
     perfunktionen gebraucht. Unser Körper                                                    haben viele nützliche Eigenschaften: Sie
                                                 selbst bilden. Vitamin C, Vitamin E, Pro-                                               und -zeiten, das nach dem Kauf
     kann Vita­mine und Mineralstoffe nicht                                                   erhöhen die Speichelsekretion während
                                                 vitamin A, die Spurenelemente Selen und                                                 bald verbraucht wird. Tiefkühl-
     selbst produzieren und die meisten auch                                                  des Verdauungsvorgangs, führen zu ei-
                                                 Zink sowie die sekundären Pflanzen­stoffe                                               ware kann jedoch auch eine gute
     nicht langfristig speichern. Daher ist es                                                ner besseren Sättigung und regen die
                                                 Carotinoide und Flavonoide zählen dazu.                                                 Alternative sein. Sie wird in der
     wichtig, dass wir diese Stoffe täglich zu                                                Darmtätigkeit an. Allgemein bekannt
                                                                                                                                         Regel bereits kurz nach der Ernte
     uns nehmen. Fünf Portionen Obst und         Bestimmte rohe Obst- und Gemüsesor-          ist, dass Getreide und Getreideproduk-
                                                                                                                                         schockgefrostet und licht- sowie
     Gemüse pro Tag sind für eine gesunde        ten können eine abführende Wirkung ha-       te, insbesondere Vollkorn, einen hohen
                                                                                                                                         luftdicht verpackt. Dadurch blei-
     Ernährung empfehlenswert. Eine Porti-       ben. Diese wird durch Schälen oder auch      Ballaststoffanteil haben. Gemüse und
                                                                                                                                         ben viele Vitamine erhalten.
     on entspricht etwa einer Hand voll oder     durch Garen gemindert. Einige Sorten         Obst sind jedoch ebenso wichtige Bal-
     auch einem Glas Saft.                       können darüber hinaus auch Beschwer-         laststofflieferanten in unserer Nahrung.
                                                 den durch Blähungen verursachen. Wel-
     In unserem Körper entstehen jeden Tag                                                    Für Menschen mit CED ist ein hoher
                                                 che das sind, ist unterschiedlich. Zu den
     sogenannte freie Radikale, z. B. durch                                                   Ballaststoffanteil in der Ernährung emp-
                                                 Sorten, die in vielen Fällen blähend wir-
     verschiedene Stoffwechselvorgänge. In                                                    fehlenswert. Ballaststoffe binden Was-
                                                 ken, gehören Hülsen­früchte, Kohl, Zwie-
     einem gewissen Maß werden sie vom                                                        ser und können so den Stuhl eindicken.
                                                 beln, rohes Steinobst, Trockenfrüchte
     Organismus auch benötigt, u. a. bei                                                      Kommt es allerdings zu Verengungen
                                                 sowie weitere Lebensmittel wie frisches
     der Abwehr von Bakterien und Viren.                                                      des Darms, kann es nötig werden, auf
                                                 Brot und Gebäck.
     Durch Entzündungsprozesse im Kör-                                                        Ballaststoffe zu verzichten. Auch wäh-
     per jedoch, wie sie sich auch bei CED                                                    rend eines Schubs kann der Verzicht auf
     zeigen, können zu viele freie Radikale                                                   Ballaststoffe empfehlenswert sein.
     entstehen und Schaden anrichten. Sie
     können Zellmem­branen angreifen und
     einen Stoffwechselprozess in Gang
     setzen, bei dem entzündungsfördernde
     Fettsäuren entstehen. Antioxidantien
     fangen freie Radikale ab und machen sie
     unschädlich. Dadurch werden sowohl
     Schäden durch die freien Radikale als
22                                                                                                                                                                            23

     Getreide                                                                     Volle Kraft aus Korn
                                                                                  und Knolle
                                                                                                                               Kohlenhydrate:
                                                                                                                               wichtiger Nährstoff

     und Kartoffeln                                                               Getreide, Getreideprodukte und Kar-
                                                                                  toffeln sind ein wichtiger Bestandteil
                                                                                                                               Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken und
                                                                                                                               auch Kartoffeln haben einen hohen Anteil
                                                                                  einer gesunden und ausgewogenen Er-          an Kohlenhydraten und sind daher wichti-
                                                                                  nährung. Sie enthalten fast kein Fett,       ge Energie­lieferanten. Alle Kohlenhydrate
                                                                                  aber viele Vitamine, Mineral-, sekundäre     sind eigentlich Zucker. Sie unterscheiden
                                                                                  Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe.          sich jedoch in ihrer Zusammensetzung.
     Eher gut verträglich                    Eher nicht gut verträglich
                                                                                                                               Für die ausgewogene und gesunde Ernäh-
                                                                                  Vollkornprodukte sind besonders reich an
     Getreideprodukte:                       Getreideprodukte:                                                                 rung sollten sogenannte langkettige Koh-
                                                                                  Ballaststoffen, Vitaminen und Mineral-
     fein gemahlenes Getreide (z. B.         grob geschrotete Vollkorn­                                                        lenhydrate aus Stärke bevorzugt werden,
                                                                                  stoffen. Diese wichtigen Nährstoffe be-
     Mehl und Grieß), Getreideflocken,       produkte, ganze Körner, Weizen,                                                   wie sie in Kartoffeln, Getreide und Getrei-
                                                                                  finden sich vor allem in den Randschich-
     Buchweizen, Grünkern, Dinkel,           fertige Müsli­mischungen                                                          deprodukten, aber auch Gemüse enthal-
                                                                                  ten und im Keimling von Getreidekörnern,
     Hafer, Hirse, Quinoa, Amaranth,                                                                                           ten sind. Sie müssen vor der Verwertung
                                             Backwaren:                           der Bereich, der bei Weißmehl entfernt
     Reis, Nudeln                                                                                                              vom Körper erst aufgespalten werden
                                             grobes Vollkornbrot, Pumperni-       wird. Für Menschen mit CED sind Voll-
                                                                                                                               und stehen daher nicht sofort als Energie-
     Backwaren:                              ckel, frische oder fette Backwaren   kornprodukte mit fein gemahlenem Ge-
                                                                                                                               lieferant zur Verfügung. Der Blutzucker­
     altbackenes Brot, fein gemahlenes       (z. B. Sahne- oder Cremetorten),     treide oft besser verträglich als mit grob
                                                                                                                               spiegel wird durch sie nur langsam erhöht.
     Vollkornbrot, Zwieback, Toastbrot,      Blätterteig, Fettgebackenes          geschroteten oder ganzen Körnern. Da-
     Knäckebrot, fettarmes Gebäck,                                                rüber hinaus gehören Vollkornprodukte        Anders ist dies bei Trauben-, Frucht-, Haus-
                                             Kartoffeln:
     Produkte aus Rühr-, Hefe-, Biskuit-                                          und auch Kartoffeln neben Hülsenfrüch-       halts-, Malz- oder Milchzucker, den soge-
                                             zubereitet als Pommes frites,
     und Quark-Öl-Teig                                                            ten zu den pflanzlichen Eiweißlieferanten    nannten kurzkettigen Kohlenhydraten.
                                             Brat­kartoffeln, Kartoffelpuffer,
                                                                                  in unserer Nahrung. Doch aufgepasst:         Sie gehören zu den schnell verfügbaren
     Kartoffeln:                             Kroketten, Rösti, Kartoffelsalat
                                                                                  Dunkler Teig oder Körner bedeutet nicht      Kohlenhydraten, die den Blutzuckerspie-
     zubereitet als Salzkartoffeln, Püree,   mit Mayonnaise
                                                                                  immer Vollkorn. Viele dunkle Brotsorten      gel sehr rasch in die Höhe schnellen lassen.
     Pellkartoffeln, Folienkartoffeln,
                                                                                  sind z. B. mit Malz eingefärbt. Weißmehl-
     Herzoginkartoffeln, Kartoffelauf-                                                                                         Menschen mit CED haben keinen erhöh-
                                                                                  produkte haben oft Körner auf der Krus-
     lauf oder Klöße                                                                                                           ten Bedarf an Kohlenhydraten. Soll jedoch
                                                                                  te. Auch klangvolle Namen wie Fitness-
                                                                                                                               eine Gewichtszunahme erreicht werden,
                                                                                  brötchen oder Mehrkornbrot bezeichnen
                                                                                                                               kann der Anteil dieses Nährstoffes in der
                                                                                  nicht unbedingt Vollkornprodukte. An-
                                                                                                                               Nahrung erhöht werden.
                                                                                  ders ist das bei „Vollkornbrot“: Das darf
                                                                                  nur so genannt werden, wenn der Mehlan-
                                                                                  teil mindestens zu 90 % aus Vollkornmehl
                                                                                  oder -schrot besteht.
24                                                                                                                                                                       25

     Milch und                                                                    Kalzium für gesunde
                                                                                  Knochen
                                                                                                                             Lactoseintoleranz: wenn Milch-
                                                                                                                             zucker Beschwerden macht

     Milchprodukte                                                                Milch und Milchprodukte enthalten viel
                                                                                  Kalzium, den mengenmäßig wichtigsten
                                                                                                                             Die Entzündung des Darms bei CED
                                                                                                                             kann zu einer Milchzuckerunverträg-
                                                                                  Mineralstoff in unserem Körper. Kalzi-     lichkeit (Lactoseintoleranz) führen. Das
                                                                                  um ist am Knochen­aufbau beteiligt und     Enzym Lactase wird in der Dünndarm-
                                                                                  spielt auch bei der Blutgerinnung eine     schleimhaut gebildet und hat die Auf-
                                                                                  Rolle. Bei einer ausgewogenen gesun-       gabe, Milchzucker zu spalten, sodass
                                                                                  den Ernährung sind zwei bis drei Porti-    er vom Körper aufgenommen werden
     Eher gut verträglich                    Eher nicht gut verträglich           onen Milch und Milchprodukte täglich,      kann. Ist der Darm entzündet, wird
                                                                                  z. B. Joghurt, Quark oder Käse, ideal.     weniger Lactase produziert, und der
     Milchprodukte:                          Milchprodukte:
                                                                                  Während einer Behandlung mit Korti-        Milchzucker kann nicht gespalten wer-
     Milch, fermentierte Milchprodukte       Sahne in großen Mengen, Crème
                                                                                  koiden sollte besonders auf eine ausrei-   den. Eine Lactoseintoleranz macht sich
     (z. B. Joghurt, Dickmilch, Butter-      fraîche, Crème double, sehr würzi-
                                                                                  chende Kalziumzufuhr geachtet wer-         durch Durchfall, Blähungen und Bauch-
     milch, Kefir, Sauer­milch), Quark,      ge und lange gereifte Käsesorten,
                                                                                  den, da die Therapie Osteoporose, also     schmerzen bemerkbar. Der Arzt kann
     Sahne in kleinen Mengen, milde,         Schimmelkäse
                                                                                  einen vermehrten Knochenabbau, för-        sie durch einen Test feststellen. Fermen-
     weiche und kurz gereifte Käsesor-       (z. B. Gorgonzola, Roquefort)
                                                                                  dern kann.                                 tierte Milchprodukte wie Joghurt, Dick-
     ten (z. B. junger Gouda, Butter­käse,
                                                                                                                             milch oder Käse enthalten keine Lac-
     Brie, Frischkäse)
                                                                                                                             tose. Zudem kann bei einer Unverträg-
                                                                                    Rohmilchprodukte                         lichkeit auf lactosefreie Milch ausge-
                                                                                    Um Bakterieninfektionen (insbeson-       wichen werden. Auch Tofu und andere
                                                                                    dere durch Listerien) zu vermeiden,      Sojaprodukte sind eine gute Alterna-
                                                                                    sollten Menschen mit CED unter           tive. Ist ein Krankheitsschub vorbei,
                                                                                    einer immunsuppressiven Therapie         wird auch Milchzucker häufig wieder
                                                                                    auf den Genuss von Rohmilch und          vertragen.
                                                                                    Rohmilchprodukten verzichten.
26                                                                                                                                                                     27

     Fleisch, Wurst                                                               Proteine für mehr Energie

     und Eier                                                                     Fleisch und Fleischprodukte liefern das
                                                                                  für den Körper gut verwertbare Eisen
                                                                                                                             Fleisch sollte in Maßen gegessen wer-
                                                                                                                             den, da sich der Verzehr von großen
                                                                                  sowie Vitamin B1, B6 und B12. Zwei-        Mengen möglicherweise negativ auf
                                                                                  bis dreimal Fleisch in der Woche deckt     den Krankheitsverlauf auswirkt. Fer-
                                                                                  den Bedarf an diesen Nährstoffen.          ner scheint es Hinweise zu geben, dass
                                                                                  Fleisch und Eier, wie auch Fisch, Milch    der Konsum, insbesondere von großen
                                                                                  und Milchprodukte, Vollkornproduk-         Mengen rotem Fleisch, das Risiko zur
                                                                                  te und Kartoffeln, enthalten zudem viel    Entwicklung von Darmkrebs erhöht.
                                                                                  Protein (Eiweiß). Neben dem Aufbau         Auch auf den Verzehr von rohem Fleisch
                                                                                  von Körpermasse gehört auch die Un-        sollte verzichtet werden, da sich hier-
                                                                                  terstützung des Immunsystems zu den        durch das Risiko zur Entwicklung einer
                                                                                  Aufgaben dieses wichtigen Energielie-      Infektionskrankheit erhöht.
                                                                                  feranten. Ist die Darmschleimhaut ent-
                                                                                  zündet, werden größere Mengen Pro-
                                                                                  tein ausgeschie­den. Für Menschen mit
                                                                                  CED ist es daher wichtig, genug Proteine
                                                                                  mit der Nahrung aufzunehmen.
     Eher gut verträglich                 Eher nicht gut verträglich
     Fleisch:                             Fleisch:
     in Maßen mageres und zartes          geräuchertes, gepökeltes, paniertes,
     Fleisch von Huhn, Pute, Rind, aber   scharf gewürztes oder scharf ange-
     auch von Wild, Lamm, Kaninchen,      bratenes Fleisch, sehr fettes Fleisch
     Ziege, fettarm zubereitet            vom Rind, Hammel oder Schwein,
     (gekocht, gegrillt, geschmort)       von Gans oder Ente, Innereien –
                                          insbesondere in großen Mengen
     Fleischprodukte:
     magere Wurstsorten, Braten- und      Fleischprodukte:
     Geflügelaufschnitt, gekochter        geräucherte oder fette Wurst- und
     Schinken, luftgetrockneter Schin-    Aufschnittsorten (z. B. Leberwurst,
     ken, Lachsschinken                   Salami, Cervelatwurst)
     Ei:                                  Ei:
     zubereitet als weich gekochtes Ei,   zubereitet als hart gekochtes Ei,
     Rührei, Omelette, Eierstich          Spiegelei, fettreiche süße oder
                                          pikante Eierspeisen, Mayonnaise
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Fisch                                                                          Omega-3-Fettsäuren: natürlicher Entzündungshemmer

                                                                               Fisch ist reich an Jod und Selen, diese      Empfehlenswert für Menschen mit
                                                                               Stoffe sind z. B. wichtig für die Schild-    CED ist es jedoch, zwei- bis dreimal wö-
Eher gut verträglich                    Eher nicht gut verträglich             drüsenfunktion. Vor allem Kaltwasserfi-      chentlich Fisch zu essen. Frischer Fisch
                                                                               sche haben darüber hinaus einen hohen        auf dem Speiseplan ist am besten, doch
Fisch:                                  Fisch:                                 Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Studien        auch Konserven oder Tiefkühlprodukte
fast alle Fischsorten (z. B. Forelle,   fetter Fisch (z. B. Aal, Lachs, Kar-   weisen darauf hin, dass die Einnahme         können eine Alternative sein.
Hecht, Zander, Rotbarsch, Kabeljau,     pfen oder Makrele), eingelegter        von Omega-3-­Fettsäuren als Arzneimit-
Scholle, Seelachs, Heilbutt) fett-      Fisch in Marinade oder Öl, frittier-                                                Auf den Verzehr von Sushi sollten Men-
                                                                               tel einen positiven Effekt auf die Symp-
arm zubereitet (z. B. gekocht, ge-      ter, panierter oder geräucherter                                                    schen mit CED unter einer immunsup-
                                                                               tomatik von CED haben kann. Dieser
grillt, gedünstet oder geschmort)       Fisch, fertige Fischsalate                                                          pressiven Therapie hingegen verzichten,
                                                                               scheint bei Colitis ulcerosa ausgepräg-
                                                                                                                            da roher Fisch das Risiko für die Entwick-
                                                                               ter zu sein als bei Morbus Crohn. Eine ge-
                                                                                                                            lung einer Infektionskrankheit erhöht.
                                                                               nerelle Empfehlung, Omega-3-Fettsäu-
                                                                               ren einzunehmen, gibt es jedoch nicht.

                                                                                 Kaltwasserfische
                                                                                 Fische aus kalten Meeren werden als Kaltwasser­fische oder auch als fetter See-
                                                                                 fisch bezeichnet. Doch obwohl fetter Fisch eher nicht so gut verträglich ist, wird
                                                                                 er wegen seiner Fettsäuren benötigt. Wichtig ist hierbei besonders, auf eine
                                                                                 fettarme Zubereitung zu achten. Kaltwasserfische enthalten einen hohen
                                                                                 Anteil an Omega-3-Fettsäuren in ihren Zellmembranen. Die Omega-3-Fett-
                                                                                 säuren machen die Zellen flexibler und ermöglichen den Fischen so das Über-
                                                                                 leben in kalten Gewässern. Zu den Sorten mit einem besonders hohen Anteil
                                                                                 an Omega-3-Fettsäuren zählen z. B. Hering, Lachs, Makrele oder Sardine.
31

Fette                                  Fette: sparsam verwenden, bewusst auswählen

und Öle                                Fette sind wichtige Energielieferanten in
                                       unserer Nahrung und werden vom Kör-
                                                                                    mehrfach ungesättigten Fettsäuren
                                                                                    (z. B. in Sonnenblumenöl, Maisöl und
                                       per z. B. für die Verwertung fettlöslicher   Sojaöl) und kein Cholesterin enthalten.
                                       Vitamine benötigt. Enthalten sind Fette      Einfach und mehrfach ungesättigte Fett-
                                       sowohl in tierischen wie auch in pflanz-     säuren stehen dem Organismus für ver-
                                       lichen Lebensmitteln. Fettreiche Le-         schiedene wichtige Aufgaben zur Verfü-
                                       bensmittel wie auch fettreiche Zuberei-      gung. Gesättigte Fettsäuren hingegen
                                       tungsarten sind für Menschen mit CED         wirken sich negativ auf Herz und Gefäße
                                       oft weniger gut verträglich. Daher sind      aus. Einige Fettsäuren können vom Kör-
                                       bei der Zubereitung von Speisen eher         per nicht selbst hergestellt und müssen
Fettfehlverdauung                      fettarme Methoden wie Grillen oder           daher über die Nahrung aufgenommen
Bei Menschen mit CED kann es           Dünsten empfehlenswert. Darüber hi-          werden. Sie bezeichnet man als essen-
zu einer Fettverdauungsstörung         naus sollten pflanzliche Fette bevor-        ziell. Bestimmte mehrfach ungesättigte
kommen. Die Folge sind sogenann-       zugt werden, da viele einen hohen An-        Fettsäuren, z. B. Omega-3-Fettsäuren,
te Fettstühle, bei denen vermehrt      teil an einfach ungesättigten Fettsäuren     gehören dazu.
Fett ausgeschieden wird. Ist dies      (z. B. in Olivenöl oder Rapsöl) bzw.
der Fall, sollten die herkömmlichen
Fette in der Nahrung reduziert
und durch leicht resorbierbare
MCT-Fette (mittelkettige Triglyze-
ride) ersetzt werden. Produkte mit
MCT-Fetten sind in Reformhäu-            Eher gut verträglich                         Eher nicht gut verträglich
sern und in der Apotheke erhältlich.     Fette und Öle:                               Fette und Öle:
                                         Butter, Speiseöle, natives                   größere Mengen Öl, frittierte und
                                         (nicht raffiniertes) Olivenöl,               fettreiche Speisen, Mayonnaise,
                                         Rapsöl                                       fette Wurstsorten, Speck, Schmalz,
                                                                                      Talg, stark erhitzte oder gebräunte
                                                                                      Fette, Erdnussbutter
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Zucker   Süße Versuchung

         Es wird immer wieder diskutiert, ob be-     den Inhalts­angaben von Lebensmitteln
         stimmte Lebensmittel, insbesondere          nicht immer auf den ersten Blick zu er-
         Zucker, zu den auslösenden Faktoren         kennen. So verbirgt sich hinter Glucose
         von CED gehören. Dies, wie auch eine        Traubenzucker, Fructose ist die Bezeich-
         krankheitsverstärkende Wirkung, konn-       nung für Fruchtzucker, Sirup ist eine
         te jedoch bislang für Morbus Crohn oder     dickflüssige Zuckerlösung und Saccha-
         Colitis ulcerosa nicht belegt werden.       rose steht für Haushaltszucker.
         Zucker – also raffinierte Kohlenhydrate –
                                                     Zuckeraustauschstoffe (z. B. Sorbit,
         ist bei CED nicht verboten, sollte aber
                                                     Xylit oder Isomalt) sollten eher ge-
         im Rahmen einer gesunden Ernährung
                                                     mieden werden. Da der Dünndarm
         nur in Maßen genossen werden.
                                                     diese Stoffe nicht vollständig aufneh-
         Zucker verbirgt sich übrigens nicht nur     men kann, verbleiben sie im Darm und
         in Speisen, auch viele Getränke wie Li-     können dort Wasser binden. Deshalb
         monaden, Softdrinks oder Säfte haben        können sie den Stuhl verflüssigen oder
         einen hohen Zucker­gehalt. Zudem hat        zu Blähungen führen.
         Zucker viele Namen und ist daher auf

           Eher gut verträglich                        Eher nicht gut verträglich
           Zucker:                                     Zucker:
           in kleineren Mengen, fettarme               in größeren Mengen, fettreiche
           Süßwaren (z. B. Fruchtbonbons,              Süßwaren (z. B. Marzipan,
           Lakritz, Pfefferminz, Weingummi),           Mousse au Chocolat, Nougat,
           Gelee, Honig, Marmelade, Schoko-            Sahnebonbons, Trüffel), Zucker-
           lade, Zuckerrübensirup, fettarmes           austausch­stoffe (z. B. Sorbit)
           Gebäck
35

Salz, Kräuter und                                                              Raffinierte Würze durch frische Kräuter

Gewürze                                                                        Wie beim Zucker lautet auch für Salz
                                                                               der Merksatz „weniger ist mehr“. Emp-
                                                                                                                           hackt und dann frisch über das Essen
                                                                                                                           gestreut oder kurz mitgekocht. Wer
                                                                               fohlen werden fünf Gramm Salz täglich.      keinen Garten für ein Kräuterbeet hat,
                                                                               Zusätzlich sind viele salzige Lebensmit-    kann auch auf der Fensterbank das
                                                                               tel für Menschen mit CED eher weniger       würzige Grün im Topf ziehen. Frische
                                                                               gut verträglich, z. B. gepökelte Fleisch-   Kräuter bringen übrigens nicht nur Ge-
                                                                               produkte.                                   schmack ins Essen, sie sind auch gesund.
Eher gut verträglich                     Eher nicht gut verträglich                                                        Sie enthalten viele Vitamine, Mineral-
                                                                               Salz kann bei der Zubereitung von Spei-
                                                                                                                           stoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Gewürze:                                 Gewürze:                              sen leicht eingespart werden. Statt-
milde Gewürze (z. B. Muskat,             scharfe Gewürze (z. B. Cayenne­       dessen lässt sich mit frischen Kräutern     Bei Stomaträgern hingegen kann es zu
Kümmel, Lorbeerblätter, Vanille,         pfeffer, scharfer Curry, Chili),      oder milden Gewürzen Geschmack und          Natriumverlusten kommen, die ausge-
Ingwer, Zimt, Paprika), frische, tief-   Zwiebeln, Knoblauch, scharfer Senf,   Vielfalt ins Essen bringen. Je frischer     glichen werden müssen. Dies kann über
gefrorene und getrocknete Kräuter        stark säurehaltiger Essig, Meer­      die Kräuter sind, desto mehr Aroma          eine ausreichende Salzaufnahme erfol-
(z. B. Dill, Petersilie), milder Essig   rettich, größere Mengen Salz          haben sie. Am besten werden sie erst        gen, da Salz Natrium enthält.
(z. B. Balsamico), milder oder süßer                                           kurz vor der Zubereitung gepflückt, ge-
Senf, sparsam verwendetes Salz
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     10 Tipps:
     Essen und Trinken mit Genuss
     Es gibt keine CED-Diät! Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung              Der Natur den Vortritt lassen! Versorgen Sie sich und Ihren Körper lieber mit fri-
     und Berücksichtigung der individuellen Unverträglichkeiten tragen Sie jedoch       schem Obst und Gemüse als mit Vitaminpräparaten oder anderen Nahrungsergän-
     wesentlich zu Ihrem allgemeinen Wohlbefinden bei.                                  zungsmitteln. Denn: Obst und Gemüse sättigen nicht nur, die Natur bietet auch
                                                                                        Vitamine, Spurenelemente oder Mineralstoffe oft in einer Form an, die bestmöglich
     Erlaubt ist, was bekommt! Finden Sie heraus, was Ihnen guttut und optimieren
                                                                                        vom Körper aufgenommen werden kann.
     Sie danach Ihre Ernährung. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost ist
     dafür die Grundlage. Mit einem Ernährungstagebuch finden Sie heraus, ob es         Aus der Region und saisonal! Äpfel aus Neuseeland, Birnen aus China oder feine
     Lebensmittel gibt, die Sie individuell nicht vertragen.                            grüne Bohnen aus Kenia? Wenn Obst und Gemüse bereits eine Weltreise hinter sich
                                                                                        haben, können Licht und Wärme oft schon einen Teil der Vitamine zerstören. Greifen
     Selbst ist der Koch! Nur wenn Sie Speisen selbst zubereiten, wissen Sie genau,
                                                                                        Sie daher – wenn möglich – zu regionalen Produkten. Obst oder Gemüse außerhalb
     welche guten und frischen Lebensmittel in Ihrem Essen stecken. Sie gehen damit
                                                                                        der für sie typischen Saison zu kaufen, macht sich häufig auch im weniger aromati-
     auch verstecktem Fett und Zucker, wie sie sich in vielen fertigen Lebensmitteln
                                                                                        schen Geschmack bemerkbar. Eine ungünstige CO2-Bilanz kommt noch hinzu.
     verbergen, aus dem Weg.
                                                                                        In Ruhe genießen! Nicht nur was, auch wie wir essen, spielt eine Rolle. Nehmen Sie
     Abwechslungsreiche Kost! Sie können aus einer unglaublichen Vielfalt von un-
                                                                                        sich Zeit für Ihre Mahlzeiten, genießen Sie Ihr Essen bewusst und schaffen Sie eine
     terschiedlichen Lebensmitteln wählen. Schöpfen Sie dieses Angebot voll aus.
                                                                                        angenehme Atmosphäre.
     So wird Ihr Essen niemals langweilig, und Sie versorgen Ihren Körper mit allen
     wichtigen Nährstoffen.                                                             Trinken ist die Basis der Ernährung! Ob die CED aktiv ist oder nicht, denken Sie
                                                                                        in jedem Fall daran, Ihren Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
     Schonende Zubereitung! Nicht nur auf die Auswahl von Lebensmitteln kommt
     es an – schenken Sie auch der Zubereitung das nötige Augenmerk. Wertvolle
     Inhaltsstoffe wie Vitamine können bei langer starker Hitzeeinwirkung leicht ver-
     loren gehen. Also besser dünsten als braten oder frittieren.
     Verbieten ist verboten! Bei allen Anregungen und Empfehlungen für die Ernäh-
     rung sollten Sie eines nicht vergessen: Genuss und Freude am Essen und Trinken
     stehen an erster Stelle. Gesunde Ernährung muss schmecken, und manchmal ge-
     hören dazu auch Lebensmittel, die nicht in großem Umfang konsumiert werden
     sollten. Genießen Sie diese maßvoll und bewusst.
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   Weitere
   Informationen
  Bitte beachten Sie, dass die im Internet angebotenen Informationen eine
  qualifizierte Beratung durch einen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen können.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung         DCCV e. V.                               LEBEN MIT CED                             AbbVie Care
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und ausgewogene Ernährung.                  und bietet vielseitige Unterstützung     fundiert präsentiert die Seite Informa-   schen Erkrankung sowie Informationen
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Stand 11/19
                                   DE-IMMG-200004
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