Erzählte Welt. Reportagen Festival Bern 30. 8. bis 1. 9. 2019 Programmheft - reportagenfestival.ch
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Freitag 30. August Samstag 31. August 01 Eröffnung 16:30–18:00 Hotel Schweizerhof Bern 13 Reporter erzählen Gefangen im 4. Stock 13:15–14:15 Schulthess-Saal Samstag 31. August 14 Panel-Diskussion Rohstofffluch 13:15–14:15 Distelzwang 02 Panel-Diskussion Alltag und Zukunft in Iran 10:15–11:15 Historisches Museum 15 Speed-Dating 15 Minuten zu zweit 14:00–16:00 Progr 03 Reporter erzählen Vom Satan besessen 10:15–11:15 Schulthess-Saal 16 Panel-Diskussion Moderne Sklaverei 14:15–15:15 Polit-Forum Bern 04 Panel-Diskussion Frauen im Reporterberuf 10:15–11:15 Distelzwang 17 Reporter erzählen Heilige Kühe 14:15–15:15 Teo Jakob / USM 05 Werkstatt Interview 10:30–12:30 Progr 18 Reporter erzählen Der Weltreporter 14:15–15:15 Kulturlokal ONO 06 Werkstatt Reisereportage 10:30–12:30 Progr 19 Panel-Diskussion Gefährliche Routen 15:30–16:30 Historisches Museum 07 Werkstatt Comic-Reportage 10:30–16:30 Hochschule der Künste 20 Reporter erzählen Der gute Tschetschene 15:30–16:30 Schulthess-Saal 08 Speed-Dating 15 Minuten zu zweit 11:00–13:00 Progr 21 Panel-Diskussion Die besten Reportagen 15:30–16:30 Distelzwang 09 Reporter erzählen Reporter in Gefahr 11:45–12:45 Polit-Forum Bern 22 Panel-Diskussion Schreiben im Exil 16:00–17:00 Polit-Forum Bern 10 Reporter erzählen Hinrichtung im Supermarkt 11:45–12:45 Teo Jakob / USM 23 Reporter erzählen Das Geschäft mit Blut 16:00–17:00 Teo Jakob / USM 11 Reporter erzählen Die Götter von Sanhe 11:45–12:45 Kulturlokal ONO 24 Reporter erzählen Flucht aus dem Beauty-Salon 16:00–17:00 Kulturlokal ONO 12 Panel-Diskussion Unfreie Presse 13:15–14:15 Historisches Museum 25 Preisverleihung True Story Award 20:00–21:30 Stadttheater Bern
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 26 Panel-Diskussion Wohin steuert Lateinamerika? 10:15–11:15 Historisches Museum 39 Reporter erzählen Brauchen wir Tierversuche? 14:15–15:15 Schulthess-Saal 27 Reporter erzählen Wutbürger zähmen 10:15–11:15 Schulthess-Saal 40 Reporter erzählen Journalismus im Königreich 14:15–15:15 Distelzwang 28 Panel-Diskussion Erzählung und Wahrheit? 10:15–11:15 Distelzwang 41 Reporter erzählen «Ich verkaufe Menschen» 14:30–15:30 Polit-Forum Bern 29 Werkstatt Reportage 10:30–12:30 Progr 42 Reporter erzählen 900 Millionen Wähler 14:30–15:30 Teo Jakob / USM 30 Werkstatt Factchecking 10:30–12:30 Progr 43 Reporter erzählen Das Gute am Klimawandel 14:30–15:30 Kulturlokal ONO 31 Werkstatt Übersetzen 10:30–12:30 Progr 44 Panel-Diskussion Destination USA 15:45–16:45 Historisches Museum 32 Speed-Dating 15 Minuten zu zweit 11:00–13:00 Progr 45 Reporter erzählen Die Kunst, richtig zu fragen 15:45–16:45 Schulthess-Saal 33 Reporter erzählen Ein Genozid als Comic 11:45–12:45 Polit-Forum Bern 46 Panel-Diskussion Ambazonia 15:45–16:45 Distelzwang 34 Reporter erzählen Die Neymar AG 11:45–12:45 Teo Jakob / USM 47 Panel-Diskussion Der brasilianische Trump 16:00–17:00 Polit-Forum Bern 35 Reporter erzählen Ein Parasit für Arm und Reich 11:45–12:45 Kulturlokal ONO 48 Reporter erzählen Cleopatra geht fremd 16:00–17:00 Teo Jakob / USM 36 Reporter live Sotschis Soundtrack 13:15–14:00 Theater am Käfigturm 49 Reporter erzählen Sieben Schritte in die Diktatur 16:00–17:00 Kulturlokal ONO 37 Speed-Dating 15 Minuten zu zweit 14:00–16:00 Progr 50 Reportagen live Reporter unplugged 17:30–18:30 Theater am Käfigturm 38 Panel-Diskussion China zieht in die Stadt 14:15–15:15 Historisches Museum Programmänderungen vorbehalten, siehe: reportagenfestival.ch
Grusswort Grusswort Herzlich willkommen in Bern! Die Lizenz zum Fragen Bern ist eine Stadt voller Geschichte Reporter sind privilegiert. Ihr Beruf – und Geschichten. Das erstmals statt- erlaubt es ihnen, immer wieder neuen findende Reportagen Festival Bern Menschen zu begegnen. Sie kommen viel passt deshalb ideal in die Schweizer herum, treffen auf unterschiedlichste Bundesstadt. Das geschriebene Wort soziale Milieus und erleben Abenteuer hat im Politzentrum Bern besonders liches. Und sie dürfen ständig und in viel Gewicht. Es freut mich, dass beim jeder Situation Menschen ansprechen Reportagen Festival das Erzählen von und drauflosfragen. Dabei: Neugierig wahren, authentischen Geschichten im wären wir ja alle, aber oft verkneifen wir Fokus steht. Dank dem Festival und es uns, jemanden anzusprechen, auch der Verleihung des True Story Award wenn uns eine Frage unter den Nägeln dürfen wir in Bern zahlreiche Reporter brennt. Der Reporter hingegen hat die innen und Reporter aus der ganzen Lizenz zum Fragen. Und darin liegt viel- Welt begrüssen. Diese geben uns Ein leicht sein grösstes Privileg. blicke in ihre Arbeit und erzählen von Am Reportagen Festival Bern drehen wir ihren Erlebnissen. Im deutschsprachigen den Spiess für einmal um: Jetzt dürfen Raum existiert kein vergleichbares Sie fragen! Ob am Ende einer Veranstal- Festival. Ich freue mich sehr, dass mit tung oder im eigens zum Fragenstellen der diesjährigen Premiere der Grund- unter vier Augen geschaffenen Format stein gelegt wird für ein jährlich wieder Speed-Dating: 60 Reporterinnen und kehrendes Fest rund um das Erzählen Reporter geben Ihnen gerne Auskunft, von wahren Geschichten aus der ganzen deswegen sind sie nach Bern gekommen. Welt. Ich wünsche Ihnen viel Freude, Nutzen Sie die Gelegenheit und fragen spannende Einblicke, überraschende Sie, was Sie von Journalisten schon immer Momente und ein unvergessliches Som- wissen wollten! mer-Wochenende in Bern. Sabrina Jörg, Rocío Puntas Bernet, Alec von Graffenried Daniel Puntas Bernet Stadtpräsident Festival- und Programmleitung 6 7
Erzählte Welt Das Reportagen Festival Bern will Das Herzstück des Festivals ist der Menschen zusammenbringen, die sich erste globale Reporterpreis, der True für das Schicksal anderer rund um Story Award (mehr dazu auf S. 10). den Globus interessieren. Es bietet 36 von 39 Nominierten sowie die die einzigartige Gelegenheit, während wichtigsten Vertreter der vierzehnspra- drei Tagen mit Reporterinnen und chigen Jury kommen alle nach Bern. Reportern aus den unterschiedlichsten Sie werden über ihre Arbeit, ihre Recher- Weltregionen zusammenzukommen. chen und über das Leben und die Mit Journalisten, die ganz nah dran aktuelle Situation in ihren Herkunfts sind an den Leuten und ihrer Realität. ländern sprechen und diskutieren. Die sich im Kleinen mit dem beschäfti- gen, was das Grosse ausmacht. Es Das Festival bietet 50 Veranstaltungen ermöglicht den Austausch mit Autorin- an verschiedenen Orten mitten in Bern. nen und Autoren, die mit ihren Der Eintritt zu sämtlichen Veranstal- wahren Geschichten Brücken schlagen, tungen, ausser der Preisverleihung, Verständnis schaffen, Veränderung ist kostenlos. Dazwischen trifft man sich anstreben und Dinge tatsächlich ins in den Festival-Bars und -Restaurants Rollen bringen. rund um den Kornhausplatz. Ein Sprung in die Aare sorgt für Abkühlung. Das Festival will darüber hinaus an- schaulich vermitteln, wie Medien funktionieren. Es bietet eine Plattform für das Zusammenkommen von Lesern mit Journalistinnen und Journalisten. Fragen stellen und mitdiskutieren ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Die Teams des Magazins Reportagen und von Bern Welcome laden ein zu drei Sommertagen, die den Horizont erweitern. 8 9
True Story Award Der True Story Award ist die erste Texte gelesen, bewertet und insgesamt global ausgerichtete Auszeichnung für 39 davon ausgewählt. Alle Nominierten Reporterinnen und Reporter, die wurden vom 30. August bis 1. September für Zeitungen, Magazine und Online- 2019 ans Reportagen Festival Bern Medien schreiben. Der Preis zeichnet eingeladen und präsentieren hier ihre Reportagen aus allen Ländern und Geschichten einem breiten Publikum. in den weltweit meistverbreiteten Spra- Die achtköpfige Hauptjury trifft sich am chen aus. Gewürdigt werden Texte, Festival persönlich zur Sitzung und die sich durch umfassende Recherche, bestimmt gemeinsam die drei Gewinner, journalistische Qualität und gesellschaft- welche am Samstag, 31. August, im liche Relevanz hervorheben. Stadttheater Bern als Höhepunkt des Festivals ausgezeichnet werden. Der Preis will Journalistinnen und Journalisten auf der ganzen Welt moti- Idee und Konzeption des True Story vieren und in ihrer Arbeit stärken. Award stammen vom Magazin Vielerorts beeinträchtigt der Verlust Reportagen, durchgeführt wird die einer mehrstimmigen und unab Verleihung des Awards und das hängigen medialen Darstellung von damit verbundene Reportagen Festival Ereignissen oder Entwicklungen Bern in enger Zusammenarbeit mit die freie und kritische Meinungsbil- Bern Welcome. Die Ausrichtung dung. Umso wichtiger sind mutige des Preises erfolgt über die dafür einge- und innovative Reporterinnen und richtete Stiftung True Story Award. Reporter – in sämtlichen Gesellschaften und Ländern. Für sie wurde der True Story Award ins Leben gerufen. Bei der ersten Durchführung des True Story Award 2019 wurden 924 Repor tagen aus 98 Nationen in 21 verschie denen Sprachen eingereicht. Ein Jury-Team aus 29 Ländern hat alle diese 10 11
Bern «Sie ist die schönste, die wir je gesehen den Fussball und die Temperatur haben», sagte Goethe über Bern. Wir der Aare. Denn dieser Fluss, der die wissen ja, dass er, wie die meisten Lite- Hüften unserer Altstadt so charmant raten, gerne masslos übertreibt. Aber umschmiegt, ist unser kollektiver seit die Unesco die Berner Altstadt zum Herzschrittmacher. Welterbe erklärt hat, verfolgt uns der Verdacht, es sei unser Städtchen vielleicht Manche erkennen im Aareschwimmen doch nicht so übel. gar Kommunistisches: Im zügig dahinziehenden Wasser, so der Gedanke, Ja, wir haben, was man Sehenswürdig- seien alle gleich, der Asylsuchende keiten nennt. Mit dem Mundartrock aus Syrien schwimme dort auf Augen- haben wir auch Hörenswürdigkeiten. höhe mit dem Vorstandsvorsitzenden Und hinter jeder zweiten Seitengasse aus dem Kirchenfeld. Solche Gedanken verbirgt sich ein Schauplatz der reich- beweisen: In Bern endet die Politik haltigen Berner Literatur – oder ein nicht am Haupteingang des Bundes Bundesrat, der, fern von Bodyguards, hauses, sondern zieht als bunter Diskurs Freiluftpolitik betreibt. durch die Quartiere. Bern pflegt den Tanz und das Theater, Wem es übrigens zu eng wird in der wandelt alte Schulhäuser in Kulturstätten Stadt, zu kulturbeflissen oder zu intel- um, ist, bilingue verwurzelt, mit allen lektuell, der kann sich ringsum mit Sprachwassern gewaschen, zählt dank Kuhweiden, Wäldern, aussichtsreichen der Uni zu den Pionieren der Weltraum- Bergen und rustikalen Dorfbeizen forschung und bildet mit Albert Ein- eindecken. Dort duftet es dann nicht stein den Angelpunkt der allgemeinen nach Goethe, sondern nach Gotthelf. Relativitätstheorie. Gefragt, wie relativ das Absolute sei, flüchten wir Berner Urs Mannhart aber gerne in eine Beiz, verpassen bei Schriftsteller einem Kaffee, einem Moscht oder einem lokal gebrauten Bier ein Tram nach dem anderen und reden über Gottheiten, 12 13
Festival-Informationen Tickets Speed-Dating Die Veranstaltungen des Reportagen Festivals Jeweils während 15 Minuten steht Ihnen eine Repor Bern sind kostenlos. Um sich einen Platz in den einzel- terin oder ein Reporter für ein persönliches Gespräch nen Veranstaltungen zu sichern, können Sie unter zur Verfügung. Stellen Sie den Nominierten, den reportagenfestival.ch/tickets Online-Tickets lösen. Jury-Mitgliedern oder der Reportagen-Redaktion die Sie erhalten aber auch spontan Zutritt. Hier gilt: Fragen, die Ihnen auf der Zunge brennen. Eintritt Es hat Platz, solange es Platz hat. Für die Veranstaltun- nur mit kostenlosem Online-Ticket. gen Speed-Dating und Werkstatt ist der Bezug eines reportagenfestival.ch/tickets Online-Tickets notwendig. Die Preisverleihung ist als einzige Veranstaltung kostenpflichtig. Werkstatt Wollten Sie schon immer wissen, wie Sie Ihre Reise- Sprachen eindrücke in eine Geschichte verpacken? Wie man Alle Teilnehmenden sprechen in ihrer Muttersprache. herausfindet, was von dem stimmt, was in der Zeitung Die Veranstaltungen – ausser die Speed-Datings – steht? Oder reizt es Sie, zeichnerisch die Welt abzu werden von Dolmetschern auf Deutsch übersetzt. bilden? Nehmen Sie an einem der sechs Workshops teil. Eintritt nur mit kostenlosem Online-Ticket. Info-Stand reportagenfestival.ch/tickets Beim Kornhausplatz befindet sich der Info-Stand des Festivals. Hier erfahren Sie alles rund um Reportagen live die Veranstaltungen oder können sich eine Festivals- Reporterinnen und Reporter können nicht nur schrei- ausgabe des Magazins Reportagen sichern. ben, sondern auch erzählen! Am Eröffnungsanlass [1] sowie zum Festivalsabschluss [50] erzählen Nomi- Reporter erzählen nierte die Geschichte hinter den Geschichten auf der Während jeweils einer Stunde erzählen die nominierten Bühne. Am Sonntag findet mit Sotschis Soundtrack eine Reporterinnen und Reporter von den Hintergründen besondere Veranstaltung statt: Schauspieler der ihrer Reportage. Sie schildern, was die Menschen in Hochschule der Künste Bern (HKB) inszenieren im ihren Herkunftsländern bewegt. Moderiert werden Theater am Käfigturm eine Reportage [36]. diese Veranstaltungen von bekannten Schweizer Jour- nalistinnen und Journalisten. Preisverleihung Als Höhepunkt des ersten Reportagen Festivals wird Panel-Diskussionen der True Story Award verliehen. Schauspieler der HKB Zwei bis drei Gäste diskutieren während einer Stunde inszenieren die nominierten Reportagen, der Gewinner- über ein spezifisches Thema. Moderiert werden Text wird von den Schauspielern Julia Gräfner, diese Veranstaltungen von bekannten Schweizer Jour- Christian Brückner und Ricardo Flachs Nóbrega vorge- nalistinnen und Journalisten. tragen. Tickets sind erhältlich unter: reportagenfestival.ch/tickets 14 15
Freitag 30. August Samstag 31. August 16:30–18:00 10:15–11:15 Eröffnung Panel-Diskussion 1 2 Hotel Schweizerhof Bern Bernisches Historisches Museum Begrüssung: Alec von Graffenried Gäste: Fatemeh Karimkhan, Alireza Gholami, Amir Hassan Cheheltan Gäste: Patrick Feuz, Christian Dorer, Moderation: Bernhard Ott Larissa Bieler, Luzi Bernet Moderation: Franz Fischlin Alltag und Zukunft in Iran Bern schreibt Geschichte 2019 jährt sich die Islamische Revolution in Iran zum 40. Mal. Zu feiern gibt es wenig: Die Kündigung des An der Eröffnungsfeier zum ersten Reportagen Festival Atom-Abkommens durch die USA hat die Spannungen Bern stehen Geschichten aus aller Welt im Zentrum. im Golf erhöht. Wie sehen die Menschen in Iran Sechs nominierte Reporter präsentieren in kurzen ihr Land, das für viele im Westen noch immer auf der Erzählungen ihre Reportagen. Vier Schweizer Chef «Achse des Bösen» liegt? redaktoren diskutieren über die Kraft der Geschichten und deren Bedeutung in Zeiten von Fake News. Fatemeh Karimkhan ist Autorin und Journalistin. Eröffnet wird der Anlass vom Berner Stadtpräsidenten. Sie bereist ihr Land regelmässig, um über den Alltag ihrer Landsleute vor Ort zu berichten. Patrick Feuz ist Chefredaktor von Der Bund. Christian Dorer ist Chefredaktor der Blick-Gruppe. Alireza Gholami ist Schriftsteller und Journalist, Larissa Bieler ist Chefredaktorin von swissinfo.ch. bekannt für seine Interviews und Berichte in progres- Luzi Bernet ist Chefredaktor der NZZ am Sonntag. siven Magazinen, die dann oft verboten werden. Franz Fischlin ist Moderator beim SRF und leitet Amir Hassan Cheheltan ist Schriftsteller und Kolumnist den Medienclub. der FAZ. Die meisten seiner Romane erschienen auf Englisch und Deutsch – aber nicht auf Persisch. Sprachen: Deutsch und Englisch Bernhard Ott ist Redaktor bei Der Bund. Sprachen: Deutsch und Persisch 16 17
Samstag 31. August Samstag 31. August 10:15–11:15 10:15–11:15 Reporter erzählen Panel-Diskussion 3 4 Schulthess-Saal (Uni-Bibliothek) Gesellschaft zum Distelzwang Gast: Urszula Jabłońska Gäste: Sara Manisera, Moderation: Marc Lehmann Amal El-Mekki, Sarah Eleazar Moderation: Esther Göbel Vom Satan besessen Frauen im Reporterberuf Wer Star Wars schaut, Harry Potter liest oder Yoga be- treibt, ist gefährdet: Im 21. Jahrhundert glauben Jahrzehntelang war das Reporter-Business ein von Män- viele Katholiken in Polen daran, dass diese Tätigkeiten nern dominierter Beruf, doch die Zahl der weiblichen den Teufel heraufbeschwören. Der Exorzismus boomt, Reporterinnen wächst. Vor welchen Herausforderungen weit über 100 Teufelsaustreiber arbeiten im Auftrag stehen sie? der polnischen Kirche. Angeblich vom Teufel besessen sind auffallend oft weibliche Teenager – und in Sara Manisera ist freie Reporterin aus Italien mit nicht wenigen Fällen finden Exorzismus und Kinds- Schwerpunkt Naher Osten. Ihre Reportagen aus Syrien missbrauch unter dem gleichen Kirchendach statt. und dem Irak wurden mehrfach ausgezeichnet. Urszula Jabłońska arbeitet als Reporterin für verschie- Amal El-Mekki ist eine unabhängige tunesische Jour- dene polnische Magazine. 2017 publizierte sie Affordable nalistin, die sich auf Menschenrechte spezialisiert hat. people, ein Buch über den Menschenhandel in Süd Sie arbeitet für nationale und internationale Titel. ostasien. Sie ist Mitgründerin von Rekolektyw, der Vereinigung junger polnischer Reporter. Sarah Eleazar ist eine freie Journalistin aus Pakistan. Sie schreibt über Arbeitsrechte und religiöse Minder- Marc Lehmann arbeitete nach dem Studium als heiten in ihrem Land. Programmleiter eines Privatradios und Blattmacher bei Der Bund. Seit 2015 leitet er bei SRF das Esther Göbel ist Reportagen-Redakteurin, Buchautorin Tagesgespräch. Zwischen 2007 und 2014 war er SRF- und Feministin. Osteuropa-Korrespondent. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprachen: Deutsch und Polnisch 18 19
Samstag 31. August Samstag 31. August 10:30–12:30 10:30–12:30 Werkstatt Werkstatt 5 6 Progr Progr Nur mit Online-Ticket! Nur mit Online-Ticket! Die hohe Kunst des Wie schreibe ich eine Interviews Reisereportage? Mit Jacqui Banaszynski Mit Urs Mannhart Lernen Sie von einer der ganz grossen amerikanischen Reisereportagen sind grossartig. Weil sie den Leser auf Reporterinnen, wie man auf Recherche Menschen den Beifahrersitz schnallen, ihm den Staub fremder begegnet und welches zu jedem Zeitpunkt die richtigen Strassen ins Gesicht pusten − und weil sie Brücken bau- Fragen sind. Jacqui Banaszynski bereiste als Repor en, weg von Vorurteilen, hin zu einem besseren Ver- terin während dreissig Jahren alle sieben Kontinente. ständnis. Reisereportagen sind auch schrecklich, weil Sie schrieb über Verbrechen, Schönheitswettbewerbe, sie so vieles verschweigen. Verpasste Züge, peinvolle den Papst, Olympische Spiele, familiäre Tragödien, Missverständnisse oder den tätowierten Brocken im Hungerkrisen, Schlittenhunde und Flüchtlingscamps. Nachtzug mit seinen Knastgeschichten und einer Vision 1988 gewann sie mit Aids in the Heartland, eine Serie Europas, welche die kühnsten merkelschen Träume über ein homosexuelles Paar in Minnesota, welches an in den Schatten stellt. Während Reisereportagen immer Aids litt, den Pulitzer Prize. auch repräsentative Fassaden darstellen, flirtet im Hinterhof bisweilen eine lange gesuchte Wahrheit mit Jacqui Banaszynski unterrichtet Creative Writing am der Poesie. Poynter Institute und ist Professorin ordinarius an der School of Journalism an der Universität Missouri. Urs Mannhart schreibt, liest und landwirtet. Sein Sie gibt weltweit Workshops für Redaktoren, Schrift- jüngster Roman, Bergsteigen im Flachland, wurde steller und Reporter. mit dem C.-F.-Meyer-Preis ausgezeichnet. Soeben ist Mannhart – Reportagen-Autor seit erster Stunde Sprache: Englisch – zurückgekehrt von einer zwei Monate dauernden Russland-Reise. 20 21
Samstag 31. August Samstag 31. August 10:30-16:30 11:00–13:00 Werkstatt Speed-Dating 7 8 Hochschule der Künste Bern, Progr Fellerstrasse 11 Nur mit Online-Ticket! Nur mit Online-Ticket! 15 Minuten zu zweit mit: Die Comic-Reportage Reden Sie mit der ägyptischen Schriftstellerin Mit Christoph Schuler und Mansura Eseddin über künstlerische Freiheit in der Militärdiktatur Ägyptens. Hannah Brinkmann Fragen Sie die italienische Kriegsreporterin Francesca Wie zeichnet man einen Text? Wie schreibt man eine Mannocchi, wie man mit Extremisten und Schleppern Zeichnung? Das im deutschsprachigen Raum noch ins Gespräch kommt. junge und aufstrebende Genre der Comic-Reportage fordert Journalisten und Illustratoren gleichermassen Sprechen Sie mit Suthichai Yoon darüber, wie heraus. In dieser zweitägigen Werkstatt zeigen zwei mithilfe von Social Media Journalismus im Königreich Profis allen journalistisch interessierten Comic-Zeich- Thailand funktioniert. nerinnen, beziehungsweise zeichnerisch begabten Fragen Sie Franz Fischlin, den Leiter des Medienclubs Journalisten, wie es geht. beim SRF, was Sie schon immer über den Journalismus in der Schweiz wissen wollten. Hannah Brinkmann ist Illustratorin und arbeitet als Nonfiction-Zeichnerin in Hamburg. Sie ist Mitbegrün- Erfahren Sie vom französischen Reporter Bruno derin des Online-Magazins Odradek, das journalistischen Meyerfeld, wieso ihn seine Recherchen immer wieder Content bildlich, illustrativ und interaktiv umsetzt. in Länder wie Somalia führen. Christoph Schuler ist Journalist und Herausgeber des Erfahren Sie von der Chefredaktorin Daniela Pinheiro, Comic-Magazins Strapazin, das regelmässig Nonfiction- wie sie sich als einzige Frau in Brasilien an der Spitze Comics publiziert. Während des Reportagen Festivals eines grossen Medienkonzerns durchzusetzen weiss. zeigt Strapazin im Bus des NomadLab auf der Schützen- matte eine Ausstellung zum Thema Comic-Reportagen. Sprachen: Muttersprache oder Englisch 22 23
Samstag 31. August Samstag 31. August 11:45–12:45 11:45–12:45 Reporter erzählen Reporter erzählen 9 10 Polit-Forum Bern Teo Jakob / USM Gast: Pavla Holcova, Aditya Adhikari Gast: Olesya Gerasimenko Moderation: Christian Dorer Moderation: Daniel Di Falco Reporter in Gefahr Hinrichtung im Supermarkt Gleich zwei nominierte Reportagen handeln von Sie imitierten Hinrichtungen mit Homosexuellen in Morden an Journalisten. In der Slowakei wurden 2018 einem Shoppingcenter, malten einen 65 Meter langen Ján Kuciak und seine Freundin zu Hause erschossen. Phallus auf eine St. Petersburger Zugbrücke, ein Er recherchierte über die Verbindungen zwischen Mitglied führte sich ein Huhn aus dem Supermarkt- slowakischen Politikern und der italienischen Mafia. Regal in die Vagina ein und liess sich dabei filmen: In Nepal wurde der Journalist Dekendra Thapa von Das sind nur einige der Aktionen von Woina, einer maoistischen Rebellen ermordet. Polizei und Politik russischen Aktivistengruppe. 2011 gewannen die fehlt der Wille, das Verbrechen aufzuklären. Künstler damit den National Innovation Art Prize in Russland. Was haben sie bewirkt? Und was ist aus Pavla Holcova ist eine Investigativ-Journalistin und den Vorgängern von Pussy Riot geworden? Mitgründerin einer tschechischen Investigativ-Platt- form. Sie hat mit Ján Kuciak gemeinsam recherchiert. Olesya Gerasimenko arbeitet als Journalistin in Moskau für BBC Russland und schreibt oft über Natio Aditya Adhikari ist ein nepalesischer Schriftsteller nalismus, regionale Themen und politische Opposition. und Journalist. Er hat ein Buch über die maoistische Ihr Buch Un-nited Russia erklärt, wie das heutige, Revolution geschrieben. moderne Russland funktioniert. Christian Dorer ist Chefredaktor der Blick-Gruppe, Daniel Di Falco ist Redaktor des Kleinen Bunds und die Teil des Ringier Verlags ist – zu dem auch die Nach- lebt in Bern. Der Fall der russischen Kunstaktivisten richtenseite aktuality.sk gehört, für die Kuciak arbeitete. führt ihn zur Frage, was schwerer zu verstehen ist: Russland oder unser westliches Verständnis von Kunst. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprachen: Deutsch und Russisch 24 25
Samstag 31. August Samstag 31. August 11:45–12:45 13:15–14:15 Reporter erzählen Panel-Diskussion 11 12 Kulturlokal ONO Bernisches Historisches Museum Gast: Du Qiang Gäste: Mikhail Ratgauz, Moderation: Simon Leu Rania Abouzeid, Wu Qi Moderation: Patrick Feuz Die Götter von Sanhe Unfreie Presse Am Rande der 12-Millionen-Metropole Shenzhen leben die «Sanhe Gods»: Wanderarbeiter und Tagelöh- Von 180 Ländern rangieren Jordanien, Russland und ner, die lieber in illegalen Fabriken arbeiten, als sich China hinsichtlich Pressefreiheit auf den Rängen 101, bei Foxconn & Co. anstellen zu lassen. Die meisten von 149 und 177. Was bedeutet das im Alltag von Journa- ihnen haben ihren Personalausweis verkauft und listen? Stimmt die westliche Vorstellung, dass guter leben von zwielichtigen Geschäften. Es ist eine Gemein- Journalismus nur mit einer freien Presse möglich ist? schaft in einer sich selbst versorgenden Subkultur, einzigartig in China und der Welt. Rania Abouzeid ist eine in Beirut stationierte Kriegs- reporterin aus Jordanien, die seit 15 Jahren über den Du Qiang ist renommierter Sachbuchautor und Mittleren Osten berichtet. Reporter, der für das People’s Literature Magazine in Schanghai arbeitet. Sein bisher wichtigstes Buch Mikhail Ratgauz ist Journalist, Filmkritiker und ist Pacific Massacre, ein Bericht über 33 chinesische Herausgeber des russischen Online-Magazins colta.ru. Hummerfischer, die sich wegen katastrophaler Arbeitsbedingungen gegenseitig töteten. Wu Qi arbeitete bei Southern People Weekly, bevor er mit Dandu ein eigenes Longform-Magazin gründete. Simon Leu ist Moderator der SRF-Primetimesendung Rendez-vous, Produzent und Dozent an der Schweizer Patrick Feuz ist Chefredaktor von Der Bund und weiss, Journalistenschule MAZ. dass Pressefreiheit manchmal auch in der Schweiz subtilen Angriffen ausgesetzt ist. Sprachen: Deutsch und Chinesisch Sprachen: Deutsch und Englisch 26 27
Samstag 31. August Samstag 31. August 13:15-14:15 13:15–14:15 Reporter erzählen Panel-Diskussion 13 14 Schulthess-Saal (Uni-Bibliothek) Gesellschaft zum Distelzwang Gast: Ewa Wołkanowska-Kołodziej Gäste: Eleonora Vio, Moderation: Gudrun Sachse Juan Miguel Álvarez Moderation: Lorenz Kummer Gefangen im vierten Stock Rohstofffluch Sich vom Sofa zu erheben, kostet sie eine Ewigkeit. Der Spaziergang des Tages besteht darin, auf den Balkon In Kongo werden Rohstoffe vielerorts noch immer von zu gehen, um etwas frische Luft zu schnappen, denn Hand abgebaut. Zu den schwierigen Arbeitsbedingun- der Weg in den Park ist gespickt mit tausend Hinder- gen gesellt sich für Frauen Diskriminierung. In Kolum- nissen. Alte Menschen, die in Polen in einem Block bien vergiftet der Abbau von Gold Gewässer und ohne Lift leben, sind in ihrer Wohnung gefangen. Eine gefährdet die Gesundheit der Anwohner. Lässt sich Viertelmillion Menschen über siebzig verlassen in Rohstoffabbau und Nachhaltigkeit nicht vereinen? Warschau ihre Wohnung kaum noch. Welche Verant- wortung hat der Staat für diese Menschen? Eleonora Vio ist eine italienische Journalistin, die sich auf geschlechtsspezifische Themen spezialisiert hat. Ewa Wołkanowska-Kołodziej ist in Litauen geboren und 2015 gründete sie die Medienplattform Nawart Press. studierte Ethnologie und Anthropologie in Warschau. Anschliessend besuchte sie die Polish School of Repor- Juan Miguel Álvarez ist kolumbianischer Journalist, der tage. Sie wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet und über Kultur und Menschenrechte schreibt. Seine Arti- schreibt für die Gazeta Wyborcza und Duzy Format. kel erscheinen in den wichtigsten Medien des Landes. Gudrun Sachse studierte Kunst- und Architektur Lorenz Kummer war Auslandredaktor bei Der Bund geschichte und Europarecht. Seit 2000 ist sie als und arbeitete anschliessend neun Jahre lang als Journalistin und Autorin tätig – 13 Jahre davon Rohstoffverantwortlicher bei Swissaid. Seit 2017 ist er als Redaktorin beim NZZ Folio. Ihre Folio-Kolumne für «Brot für alle» tätig. Wer wohnt da? wurde mehrfach ausgezeichnet. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprachen: Deutsch und Polnisch 28 29
Samstag 31. August Samstag 31. August 14:00–16:00 14:15–15:15 Speed-Dating Panel-Diskussion 15 16 Progr Polit-Forum Bern Nur mit Online-Ticket! Gäste: Tiphaine Gosse und Ian Yee Moderation: Sophie Reinhardt 15 Minuten zu zweit mit: Fragen Sie Reportagen-Redaktor Daniel Peterlunger, Moderne Sklaverei wie die Inhalte des Magazins zustande kommen Ian Yee verbringt mehr als ein Jahr zusammen mit – oder unterbreiten Sie ihm gleich eine Geschichte. einem Team von jungen Journalisten undercover, um Reden Sie mit Antonio Melquíades über die schwierige ein Netzwerk aufzudecken, das Studenten aus Bang Arbeit eines Investigativ-Reporters in Brasilien. ladesh nach Malaysia vermittelt, um sie auszubeuten. In Mauretanien entkommen zwei versklavte Brüder Erfahren Sie, warum die türkische Schriftstellerin ihren Herren und bringen sie vor Gericht. Zwei Bei- Ece Temelkuran eines Tages realisierte, dass ihr Land spiele von Sklaverei im 21. Jahrhundert. plötzlich nicht mehr ihr Land war. Ian Yee ist seit sechs Jahren Dokumentarfilmer und Sprechen Sie mit Leila Guerriero, einer der besten arbeitet für R.AGE, eine malaysische Online-Plattform Reporterinnen Südamerikas, über Journalismus oder für multimediale investigative Geschichten. argentinischen Tango. Tiphaine Gosse ist eine französische Journalistin Wenn Sie Afrika interessiert, fragen Sie die britische und Fotografin. Ihre Arbeit über den Sklavenhandel in Reporterin Michela Wrong. Als langjährige Reuters- Mauretanien führte dazu, dass sie aus dem Land ver- Korrespondentin kennt sie sich aus. trieben wurde. Fragen Sie Patrick de Saint-Exupéry, warum er mit einem Comic-Band über Rwandas Genozid berichtete Sophie Reinhardt wurde Journalistin, weil ihr Men- – und ob er tatsächlich etwas mit Dem kleinen schenrechte ein besonderes Anliegen sind. Sie studierte Prinzen zu tun hat. Politikwissenschaft und ist Redakteurin bei Der Bund. Sprachen: Muttersprache oder Englisch Sprachen: Deutsch und Englisch 30 31
Samstag 31. August Samstag 31. August 14:15–15:15 14:15–15:15 Reporter erzählen Reporter erzählen 17 18 Teo Jakob / USM Kulturlokal ONO Gast: Rohini Mohan Gast: Jon Lee Anderson Moderation: Anna Trechsel Moderation: Daniel Puntas Bernet Heilige Kühe Der Weltreporter Mohammed Akhlaq war Schreiner, Elektriker und Wenige Stunden nachdem am 11. September 2001 Klempner in seinem Dorf im Gliedstaat Uttar Pradesh. die Zwillingstürme in New York zusammengebrochen Mit Beginn der Agrarkrise schielten die hinduistischen waren, setzte sich Jon Lee Anderson ins Flugzeug Bauern argwöhnisch auf die gutgehenden Geschäfte Richtung Kabul. Er recherchierte bereits vor Ort, als des Muslims Akhlaq. Eines Nachts 2015 stürmten ein George W. Bush tags darauf der Weltöffentlichkeit Dutzend Männer in sein Haus und schlugen Akhlaq erstmals den Namen Usama bin Ladin als Drahtzieher zu Tode. Angeblich soll er – in Indien eine Gottesläs- des Attentats nannte. Im Laufe seiner langjährigen terung – Rindfleisch gegessen haben. Reporterkarriere begegnete er u. a. Fidel Castro, Augusto Pinochet und Hugo Chavez. Rohini Mohan arbeitet als unabhängige Journalistin und lebt in Bangalore. Sie schreibt über Menschen- Jon Lee Anderson ist seit 40 Jahren Reporter. Er rechte und Politik in Südasien für Harper’s, New York arbeitet für den New Yorker und veröffentlichte viel Times oder Caravan. Ausserdem ist sie Autorin des beachtete Bücher wie eine 800-seitige Biografie von preisgekrönten Buches The Seasons of Trouble: Leben Che Guevara (Che. Die Biografie) oder Die verwundete inmitten der Ruinen des Bürgerkriegs von Sri Lanka. Stadt über den Fall von Bagdad und Saddam Hussein. Anna Trechsel hat Islamwissenschaft studiert und Daniel Puntas Bernet ist Gründer und Chefredaktor arbeitet als Produzentin für die SRF-Sendung Echo der von Reportagen. Jon Lee Anderson lernte er an einem Zeit. Zuvor leitete sie die Auslandredaktion der NZZ Hamburger Journalistentreffen kennen, wo er allein am Sonntag und war Auslandredaktorin bei Der Bund. in einer Ecke sass und an einem Bier nippte. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprachen: Deutsch und Englisch 32 33
Samstag 31. August Samstag 31. August 15:30–16:30 15:30–16:30 Panel-Diskussion Reporter erzählen 19 20 Bernisches Historisches Museum Schulthess-Saal (Uni-Bibliothek) Gäste: Daniel Howden, Gast: Shura Burtin Taina Tervonen, Annalisa Camilli Moderation: Dmitrij Gawrisch Moderation: Sacha Batthyany Der gute Tschetschene Gefährliche Routen Der Tschetschene Oyub Titiyeb ist 60 Jahre alt, ehe- Der Weg nach Europa endet für viele Afrikaner in maliger Lehrer und Boxtrainer. Während des Zweiten der Sahara oder im Mittelmeer. Europas Bemühungen, Tschetschenienkrieges (1999–2009) arbeitete er für dem Flüchtlingsstrom Einhalt zu gebieten, lässt die russische Menschenrechtsorganisation Memorial; die Fliehenden noch gefährlichere Routen nutzen. als Guerillakämpfer, der Menschen rettete. Wegen angeblichen Drogenbesitzes sitzt er heute in Grosny Daniel Howden arbeitet als Investigativ-Journalist im Gefängnis. Shura Burtin hat ihn dort besucht im Migrationsbereich. Niger beschreibt er als Labora- und erzählt die Geschichte Tschetscheniens zehn Jahre torium der EU-Subventionspolitik. nach Kriegsende. Taina Tervonen ist eine finnische Journalistin Shura Burtin wurde 1972 in Moskau geboren. Er arbeitet und Filmemacherin. Sie suchte in Westafrika nach als Journalist für Ogonek, Moscow News, Polit.Ru der Identität von ertrunkenen Flüchtlingen. und Russian Reporter. Burtin arbeitet in der Regel zusammen mit seiner Frau Julia Vishnevets und Annalisa Camilli beschreibt, wie die Zurückweisung mit einigen Menschenrechts-NGO, vor allem dem eines Flüchtlingsschiffes von Italiens Regierung das Komitee Civic Assistance und Memorial. Schleppergeschäft in Libyen verändert. Dmitrij Gawrisch ist in Kiew geboren, wuchs ab seinem Sacha Batthyany war Korrespondent für den Tages- zwölften Lebensjahr in der Schweiz auf und studierte Anzeiger und die SZ in Washington und arbeitet seit 2018 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bern. in der Hintergrund-Redaktion der NZZ am Sonntag. Er ist Reportagen-Autor und schreibt fürs Theater. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprachen: Deutsch und Russisch 34 35
Samstag 31. August Samstag 31. August 15:30–16:30 16:00–17:00 Panel-Diskussion Panel-Diskussion 21 22 Gesellschaft zum Distelzwang Polit-Forum Bern Gäste: Margrit Sprecher, Franz Fischlin Gäste: Xiaolu Guo, Nuruddin Farah Moderation: Hannes Britschgi Moderation: Dana Grigorcea Die besten Reportagen Schreiben im Exil der Welt Die eine kommt aus China und lebt in London, der andere stammt aus Somalia und lebt in Kapstadt. Die weltweit besten Reportagen finden – geht das über- Wie schreibt man im Exil über die einstige Heimat? haupt? Was macht eine aussergewöhnliche Reportage aus? Und was guten Journalismus? Die 50-köpfige Xiaolu Guo ist Autorin und Filmemacherin. Sie hat Jury des True Story Award kürte von 924 Einsendungen zahlreiche Bücher verfasst und schreibt regelmässig aus 98 Ländern in 21 Sprachen die besten Texte. für den Guardian. Ihr Film She, a Chinese gewann 2009 Kriterien waren die Intensität der Recherche, die hand- den Goldenen Leoparden in Locarno. 2018 war sie werkliche Umsetzung und die Wirkung der Arbeiten. Gastprofessorin an der Universität Bern. Einblicke in eine spannende Jury-Arbeit. Nuruddin Farah gilt als einer der bedeutendsten afrika- Margrit Sprecher ist eine der bekanntesten Reporter nischen Schriftsteller der Gegenwart. Sein Werk befasst innen der Schweiz und Jury-Präsidentin des True Story sich seit einem halben Jahrhundert vornehmlich mit Award. der postkolonialen Situation in seiner Heimat Somalia. Franz Fischlin ist Moderator der Tagesschau und Dana Grigorcea ist eine rumänisch-schweizerische leitet den Medienclub auf SRF. Er ist eines der drei Schriftstellerin und Philologin. Sie arbeitete für Mitglieder der deutschsprachigen Jury. zahlreiche Filmmedien und schrieb Reportagen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die NZZ. Hannes Britschgi ist Leiter der Ringier Journalistenschule und Jury-Präsident des Zürcher Journalistenpreises. Sprachen: Deutsch und Englisch Sprache: Deutsch 36 37
Samstag 31. August Samstag 31. August 16:00–17:00 16:00–17:00 Reporter erzählen Reporter erzählen 23 24 Teo Jakob / USM Kulturlokal ONO Gast: Kathleen McLaughlin Gast: Ba Rui Moderation: Regula Freuler Moderation: Sonja Hasler Das Geschäft mit Blut Flucht aus dem Kathleen McLaughlin ist wegen einer chronischen Beauty-Salon Krankheit auf regelmässige Bluttransfusionen angewie- sen. So schmuggelt sie jahrelang auf ihren Reisen Zwölf Jahre lang sperrte eine Bordellbesitzerin mehr amerikanisches Blutplasma nach China. Daraus resul- als ein Dutzend junger Frauen in einem Schönheits tiert eine Recherche über den globalen Bluthandel, salon in Schanghai ein. Sie machte sie mit Schlägen die einen Bogen spannt von den neunziger Jahren, als gefügig und zwang sie, sich zu prostituieren. Der aufgrund der hohen Zahl an HIV-Infektionen und des 100 Quadratmeter grosse Salon war in mehrere Räume staatlich geförderten Plasmahandels in China Zehntau- unterteilt, wo die missbrauchten Frauen assen, sende starben, bis in die USA von heute, wo «Pay-for- schliefen und Freiern zur Verfügung stehen mussten. Plasma»-Zentren Profit mit dem Blut anderer machen. Bis zwei von ihnen fliehen konnten und ihre Ge- schichte erzählten. Kathleen McLaughlin arbeitet als Asien-Korrespon- dentin für Science, Economist und Washington Post und Ba Rui ist seit sieben Jahren Journalistin und arbeitet schreibt für den Guardian über den amerikanischen für Portrait, eines der einflussreichsten Nachrichten- Westen. Zuvor war sie mehrere Jahre als China-Korres magazine in China. pondentin tätig. Sonja Hasler arbeitete lange Zeit als Fernsehmoderatorin Regula Freuler ist Redaktorin im Ressort Wissen (Rundschau, Arena), bevor sie nach einer Auszeit der NZZ am Sonntag. Zuvor war sie jahrelange Kultur zum Radio wechselte. Seit 2015 moderiert sie die Ge- redaktorin für verschiedene Medien. Sie hat in Bern, sprächssendung Persönlich. Berlin und Zürich studiert. Sprachen: Deutsch und Chinesisch Sprachen: Deutsch und Englisch 38 39
Plan und Adressen CKE SP EI BRÜ CH ER GA 11 AU S SS E NH AA SCH BAHNHOF R BE ÜTT KO R RG E ERS RGA TRA SSE SSE N ÄG Z E L IG L AT AS S i E 10 BRU N NG HA LD E USP AS S NEU HAL DE PO ST GA SS 1 E NG ZEU NHA AS S GH A 2 E US G AS S E E GAS S POST E WA IS 8 13 RATHAU SGASSE SSE i SGA BÄRENGRABEN ↓ IT 3 GK E KR EU ZG AS SE I 12 9 GE R E CHT SS E N GA MARK SE 4 T GASSE KRAM GASSE ER GAS 7 NK BÄR ENP LAT Z AL JU S PIT ZYTGLOGGE MÜNSTER GASSE AMTHAU SGASSE SCHAUPLATZGA SSE 6 ER M Ü N ST KOCHER GASSE AS S E DE S G BUN K IR C BUNDE SHAUS HEN FELD BRÜC DA LM KE AZ I BR ÜC KE E SE SS MA RI EN ST AS A RA SS E R ST L AT Z TR P EN E T IA H E LV RS K C AA Ü BR 5 1 Tourist Information, Hauptbahnhof, Bahnhofplatz 10a 08 Teo Jakob / USM, Gerechtigkeitsgasse 36 2 Hotel Schweizerhof Bern, Bahnhofplatz 11 09 Kulturlokal ONO, Kramgasse 6 3 Theater am Käfigturm, Spitalgasse 4 10 Stadttheater, Kornhausplatz 20 4 Polit-Forum Bern, Marktgasse 67 11 Progr, Speichergasse 4 5 Bernisches Historisches Museum, Helvetiaplatz 5 12 Info-Stand, Kornhaus-Arkaden, Kornhausplatz 18 6 Schulthess-Saal (Uni-Bibliothek), Münstergasse 61-63 13 Festival-Square, Kornhausplatz 7 Gesellschaft zum Distelzwang, Gerechtigkeitsgasse 79 40 41
Samstag 31. August Samstag 31. August 20:00–21:30, Türe 19:00 Ricardo Tomas Flachs Nóbrega ist ein deutscher Schauspieler, der an der Hochschule der Künste Bern Preisverleihung studiert hat und in Bochum und Zürich auftrat. Susanne Wille ist Journalistin und Moderatorin beim 25 Schweizer Fernsehen. Michael Schönert ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur, der seine Theaterausbildung in Bern Stadttheater Bern und Zürich absolvierte. Schauspieler: Christian Brückner, Julia Gräfner, Ricardo Tomas Flachs Nóbrega Sprache: Deutsch und Englisch Moderation: Susanne Wille Regie: Michael Schönert Preise: Kategorie 1: CHF 55 (CHF 49 für Studierende) True Story Award Kategorie 2: CHF 45 (CHF 39 für Studierende) Kategorie 3: CHF 35 (CHF 29 für Studierende) Als Höhepunkt des ersten Reportagen Festivals wird der True Story Award verliehen. Doch wer eine klassi- Tickets: reportagenfestival.ch/tickets sche Preisverleihung erwartet, liegt falsch: Sechs Schauspieler der Hochschule der Künste Bern (siehe S. 55) inszenieren die nominierten Reportagen aller Die Hauptjury 39 Nominierten aus 21 Ländern. Drei dieser Geschich- Jon Lee Anderson, USA ten werden von der Hauptjury des True Story Award Leila Guerriero, Argentinien ausgezeichnet, der Gewinner-Text wird von den Margrit Sprecher, Schweiz (Jurypräsidentin) Schauspielern Julia Gräfner, Christian Brückner und Nuruddin Farah, Somalia Ricardo Tomas Flachs Nóbrega vorgetragen. Durch Patrick de Saint-Exupéry, Frankreich den Abend führt Susanne Wille. Raina Abouzeid, Libanon Suthichai Yoon, Thailand Christian Brückner ist ein deutscher Schauspieler, Xiaolu Guo, China Hörspiel- und Synchronsprecher. Bekannt ist er als die deutsche Stimme von Robert De Niro. Die 39 Nominierten Julia Gräfner ist eine österreichische Schauspielerin. Sie wurde 2015 mit dem Nestroy-Preis als beste Aditya Adhikari, Nepal Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Ahmed El-Shamy, Ägypten Alejandro Millán, Kolumbien Alireza Gholami, Hassan Homayoun, Iran 42 43
Samstag 31. August Sonntag 1. September Preisverleihung 25 10:15–11:15 Amanda Ferné Audi, Brasilien Panel-Diskussion Amal El-Mekki, Tunesien 26 Amindeh Blaise Atabong, Kamerun Annalisa Camilli, Italien Antonio Melquíades, Brasilien Ba Rui, China Bastian Berbner, Deutschland Bernisches Historisches Museum Bruno Meyerfeld, Brasilien Daniel Howden, Giacomo Zaudoni, Griechenland Gäste: Leila Guerriero, Alberto Du Qiang, China Salcedo Ramos, Martín Caparrós Elena Kostyuchenko, Russland Moderation: Franziska Engelhardt Eleonora Vio, Italien Ewa Wołkanowska-Kołodziej, Polen Eve Fairbanks, Südafrika Wohin steuert Fatemeh Karimkhan, Iran Hossam Bahgat, Ägypten Lateinamerika? Ian Yee, Elroi Yee, Samantha Chow, Shanjeev Reddy, Venezuela droht nach Jahren der Misswirtschaft ein Malaysia Bürgerkrieg, Kolumbien versucht, die früheren Gueril- Jan Christoph Wiechmann, Brasilien las in die Gesellschaft zu integrieren, und Argentinien Juan Miguel Álvarez, Kolumbien schlittert von einer Wirtschaftskrise in die nächste. Kathleen McLaughlin, USA Warum schafft es Lateinamerika nicht, voranzukommen? Mark Arax, USA Martín Caparrós, Argentinien Leila Guerriero gehört zu den besten Reporterinnen Moritz Aisslinger, Deutschland Südamerikas. Sie ist Autorin mehrerer Bücher. Olesya Gerasimenko, Russland Pavla Holcova, Tschechien Alberto Salcedo Ramos ist Dozent an der von Gabriel Pedro Lopes Guimarães, Brasilien García Márquez gegründeten Journalistenschule Rohini Mohan, Indien in Cartagena. Er schreibt für The New York Times. Sara Manisera, Italien Sarah Eleazar, Sher Ali Khan, USA Martín Caparrós hat über 30 Bücher veröffentlicht. Shura Burtin, Russland Der Hunger wurde in 20 Sprachen übersetzt. Tahereh Rahimi, USA Taina Tervonen, Frankreich Franziska Engelhardt ist freie Reporterin und berichtet Tiphaine Gosse, Frankreich regelmässig aus Lateinamerika. Urszula Jabłońska, Marcin Wójcik, Polen Zichao Liu, China Sprachen: Deutsch und Spanisch 44 45
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 10:15–11:15 10:15–11:15 Reporter erzählen Panel-Diskussion 27 28 Schulthess-Saal (Uni-Bibliothek) Gesellschaft zum Distelzwang Gast: Bastian Berbner Gäste: Shahnaz Bashir, Moderation: Christof Gertsch Mansura Eseddin Moderation: Ruedi Widmer Wutbürger zähmen Wie viel Erzählung Irland wagt ein Experiment: Eine Versammlung aus hundert Bürgern diskutiert wichtige Themen und erträgt die Wahrheit? beeinflusst das Parlament. So entsteht lebendige Politik. Der Text Ich und der ganz andere ist die Geschichte Der Spiegel-Reporter Claas Relotius hat vergangenes einer Freundschaft zweier Männer, die füreinander erst Jahr das Nachrichtenmagazin in eine Krise gestürzt. nur Vorurteile übrighaben. Sie zeigt, wie es gelingen Seine ausgezeichneten Erzählungen – so stellte sich kann, Wutbürgern wieder Vertrauen in die Politik heraus – waren mit Fiktion angereichert. Seither zurückzugeben. fragen sich viele im Journalismus, ob man Wahrheit überhaupt noch erzählerisch darstellen darf. Bastian Berbner lebt in Hamburg und verfasst seine Reportagen aus der ganzen Welt vornehmlich für Shahnaz Bashir unterrichtet narrativen Journalismus die Zeit und das Magazin der Süddeutschen Zeitung. Im an der Central University of Kashmir. Er schreibt August 2019 erscheint sein Buch 180 Grad, ein Buch sowohl Kurzgeschichten als auch Reportagen. über Grabenkämpfe zwischen Links und Rechts, Jung und Alt, Arm und Reich. Mansura Eseddin ist Schriftstellerin, Journalistin und Co-Herausgeberin des Literaturmagazins Akhbar Christof Gertsch ist seit 2016 Reporter bei Das Magazin. al-Adab. Auch sie gehört der True-Story-Award-Jury an. Zuvor arbeitete er beim Burgdorfer Tagblatt, der Berner Zeitung und der NZZ am Sonntag. Wie sich die Demo- Ruedi Widmer ist Dozent an der Zürcher Hochschule kratie verbessern liesse, interessiert Gertsch besonders. der Künste und leitet den Master Kulturpublizistik. Sprache: Deutsch Sprachen: Deutsch und Englisch 46 47
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 10:30–12:30 10:30–12:30 Werkstatt Werkstatt 29 30 Progr Progr Nur mit Online-Ticket! Nur mit Online-Ticket! Wie schreibe ich eine Was stimmt vom dem, was Reportage? die Medien schreiben? Mit Sabine Riedel Mit Raffaela Angstmann Oft steht am Anfang einer grossen Reportage eine Immer mehr Menschen misstrauen Pressetiteln. In Meldung im Lokalteil der Zeitung. Ob sich dahinter das Zeiten von Fake News und Informationsüberfluss ist Potenzial für eine Geschichte verbirgt, findet nur dies nachvollziehbar. Um das Vertrauen der Leserin- heraus, wer der Sache nachgeht. In dieser Werkstatt nen und Leser in die Medien zu stärken, beschäftigen schlüpft der Teilnehmer in die Rolle des Redaktors Magazine zunehmend Factchecker. Doch auch die und muss entscheiden, was eine Geschichte ist. Leser können Inhalte mit einfachen Mitteln auf deren Wer sind die Protagonisten? Wie nähert man sich ihnen? Wahrheitsgehalt überprüfen. In der Werkstatt mit der Wie stellen sich Gesprächssituationen her? Welche Factcheckerin von Reportagen erfahren Sie, wieso Fragen stellt man? Und wie macht man anschliessend Reporter Factchecker als Sparring-Partner brauchen. aus alldem eine gute Geschichte? Und Sie lernen die kritische Denkweise für diese Arbeit und die dafür notwendigen Werkzeuge kennen. Sabine Riedel liebt es, Geschichten zu erzählen, seit sie Eine Werkstatt für Journalisten und Leser; für Fake- als Studentin oft im Zug unterwegs war. Damals gab News-Geschädigte, Neugierige und Perfektionisten. es noch kaum Grossraumwagen, und in der Intimität eines Abteils passierte es immer wieder, dass ein Raffaela Angstmann ist Reporterin, arbeitet im Reisender begann zu erzählen. Riedel hat als Lokalre- Newsroom der NZZ und als Redaktorin von Reportagen, daktorin bei der Frankfurter Rundschau ihre langjährige wo sie u. a. fürs Factchecking zuständig ist. Auch journalistische Reporter-Karriere begonnen. Seit die 39 nominierten Texte des True Story Award hat 2011 ist sie regelmässige Autorin von Reportagen. sie nochmals auf Herz und Nieren geprüft. 48 49
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 10:30–12:30 11:00–13:00 Werkstatt Speed-Dating 31 32 Progr Progr Nur mit Online-Ticket! Nur mit Online-Ticket! Zwischen dem richtigen 15 Minuten zu zweit mit: und dem treffenden Wort Fragen Sie Margrit Sprecher, Jury-Präsidentin des Mit Karin Betz True Story Award, wie sie mit der Qual der Wahl umging – und wie man gute Geschichten findet. Übersetzen scheint in Zeiten, in denen Maschinen Hören Sie von Jon Lee Anderson, was er über Usama wie Google translate oder DeepL immer besser werden, bin Ladin wusste – und wieso ihn der New Yorker einfacher denn je. Dass zwischen dem vermeintlich bereits einen Tag nach 9/11 nach Kabul schickte. richtigen Wort und dem treffenden Wort mitunter Welten liegen, weiss Karin Betz. Anhand des Textes Fragen Sie die indische Kriegsreporterin Rohini 废物俱乐部 (The Vagabond Club) des nominierten Mohan alles, was Sie schon immer über den Bürger- Reporters Du Qiang zeigt sie in dieser Werkstatt, wie krieg Sri Lankas wissen wollten. literarisches Übersetzen funktioniert. Erfahren Sie von Reporter Juan Miguel Álvarez, Karin Betz übersetzt literarische Texte aus dem wie er im Regenwald Kolumbiens zum Goldbergbau Chinesischen, Englischen und Spanischen. Sie hat in und den Folgen recherchierte. Deutschland, China und Japan Sinologie, Philosophie Erfahren Sie von der brasilianischen Journalistin und Politik studiert und in der internationalen Amanda Ferné Audi, wie es sich in einem Dorf lebt, Projektkoordination im Bildungs- wie im Wirtschafts- in dem eine Familie alles kontrolliert. bereich gearbeitet. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören Mo Yan, Liao Yiwu und Liu Cixin. Fragen Sie Daniel Puntas Bernet, wie er auf Neben dem Übersetzen ist sie Dozentin für inter die grössenwahnsinnige Idee kam, einen globalen kulturelle Seminare und Übersetzungsworkshops. Journalistenpreis ins Leben zu rufen. Sprachen: Muttersprache oder Englisch 50 51
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 11:45–12:45 11:45-12:45 Reporter erzählen Reporter erzählen 33 34 Polit-Forum Bern Teo Jakob / USM Gast: Patrick de Saint-Exupéry Gast: Pedro Lopes Guimarães Moderation: Barbara Achermann Moderation: Mikael Krogerus Ein Genozid als Comic Die Neymar AG 1994 starben beim Genozid in Rwanda innerhalb Es war der bisher grösste Deal im Fussballgeschäft: von 100 Tagen eine Million Menschen. Wie lässt sich 2016 wechselte Neymar Jr. für 222 Millionen Dollar vom als Reporter das grauenvolle Gemetzel zwischen FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Eingefädelt Hutu und Tutsi angemessen beschreiben? Patrick de hatte den Transfer die Vermarktungsfirma Neymar AG, Saint-Exupéry war Zeuge davon, hat vielfach darüber aufgebaut vom Vater des Fussballstars. Ob Medienprä- geschrieben und fand mit der Hilfe des Comic-Zeich- senz, Sponsoringverträge oder TV-Rechte: Die Neymar ners Hippolyt endlich eine ihm angemessene Form. AG kontrolliert alles. «Bis zu einem gewissen Punkt Entstanden ist der Comicband La fantaisie des Dieux. ist Neymar Jr. mein Sohn», sagt der Vater, «doch sobald er das Haus verlässt, wird er zu meinem Business.» Patrick de Saint-Exupéry arbeitete viele Jahre als Kriegsreporter, bevor er mit XXI und 6 Mois zwei er- Pedro Lopes Guimarães arbeitet als Sportreporter beim folgreiche Magazine gründete. Seine langjährige brasilianischen Kanal UOL Esporte, einem der grössten Auseinandersetzung mit Rwanda und der Rolle Frank- Newsportale Brasiliens. Er hat die WM-Kampagnen reichs beim Genozid 1994 führte zu mehreren 2014 und 2018 begleitet und sich auf Wirtschaft und Buchpublikationen. Politik rund um den Fussball spezialisiert. Barbara Achermann ist Redaktorin bei der Zeit. 2016 Mikael Krogerus ist gebürtiger Finne, der in Dänemark wurde sie für ihre Reportage über Rwanda mit studierte und in Basel lebt. Nach Jahren beim NZZ dem Schweizer Medienpreis «real 21» ausgezeichnet. Folio arbeitet er seit 2015 als Redaktor beim Magazin. Nach weiteren Recherchen entstand das Buch Gemeinsam mit Roman Tschäppeler hat er u. a. den Frauenwunderland. Die Erfolgsgeschichte von Ruanda. Bestseller 50 Erfolgsmodelle verfasst. Sprachen: Deutsch und Französisch Sprachen: Deutsch und Portugiesisch 52 53
Sonntag 1. September Sonntag 1. September 11:45–12:45 13:15–14:00 Reporter erzählen Reportagen live 35 36 Kulturlokal ONO Theater am Käfigturm Gast: Antonio Melquíades Schauspieler: Daniela Luise Schneider, Seraphina Schweiger, Ben Gageik, Stefan Schönholzer, Moderation: Claude Fankhauser Philip Neuberger, Sebastian Schulze Autor: Dmitrij Gawrisch Ein Parasit für Arm Regie: Michael Schönert und Reich Sotschis Soundtrack Im Nordosten Brasiliens breitet sich eine Seuche aus: der Chagas-Parasit. Wer davon befallen ist, muss bei Zwei Jahre nach den Olympischen Winterspielen im falscher Behandlung mit dem Tod rechnen. Es wird russischen Sotschi reiste der Reportagen-Autor Dmitrij befürchtet, dass eine Viertelmillion Menschen darunter Gawrisch an den Ort am Schwarzen Meer, um in Erfah- leiden, ohne es zu wissen. Warum breitet sich der rung zu bringen, was das Putin-Prestige-Projekt Parasit in einer der ärmsten Gegenden so schnell aus? Olympia tatsächlich gebracht hat. Er schrieb eine der Und wieso landen die Mittel zur Bekämpfung in ungewöhnlichsten Reportagen überhaupt, denn sie den Taschen von Politikern? besteht nur aus O-Ton. Daher lag es für den Theaterregis- seur Michael Schönert nahe, daraus ein Bühnenstück Antonio Melquíades ist investigativer Reporter und zu schaffen, eine szenische Lesung der besonderen Art. spezialisiert auf die Aufdeckung von Menschenrechts- vergehen. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehört Dmitrij Gawrisch ist ein Berner Theaterautor mit die Aufdeckung von übermässigem Pestizid-Einsatz ukrainischen Wurzeln und lebt in Berlin. Für Reportagen der Agrarwirtschaft. schreibt er regelmässig. Claude Fankhauser ist Reportagen-Gründer, interessiert Michael Schönert ist ein deutscher Schauspieler sich für neuste Entwicklungen in der Wissenschaft und Regisseur, der seine Theaterausbildung in Bern und hat sich in seiner Tätigkeit als Redaktor stets für und Zürich absolvierte. Menschen, die keine Stimme haben, starkgemacht. Sprache: Deutsch Sprachen: Deutsch und Portugiesisch 54 55
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