Europa fördert NRW Ein Überblick - Sabine Verheyen
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Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen und Leser, diese Broschüre soll Ihnen einen kurzen, knappen entsprechende Erläuterungen zum Beispiel auch Überblick darüber geben, wie Europa NRW auf der Website der EU-Kommission unter fördert. Dabei erschien es teilweise sinnvoll, auch folgenden Adressen: die einschlägigen Fachbegriffe zu verwenden. Sollten Ihnen einige dieser Begriffe unklar http://europa.eu/scadplus/glossary/index_de.htm sein, so sprechen Sie uns gerne an. Sie finden http://europa.eu/abc/eurojargon/index_de.htm Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in den Programmbeschreibungen dieser Broschüre nur maskuline Formen verwendet, die stets für beide Geschlechter gelten. Alle Angaben in dieser Broschüre erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. 2
Inhaltsverzeichnis Vorwort Europa sichtbar machen – ganz konkret . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Politische Prioritäten – der Einfluss der Bürgerinnen und Bürger . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ein breiter Förderansatz – klare Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Am Gelde hängt‘s – der Haushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Informationen zu Europa – ganz in Ihrer Nähe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Europa in NRW – NRW in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 01 Zusammen wachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die regionale Entwicklung fördern 02 Den Wandel meistern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Soziale Herausforderungen gemeinsam bestehen 03 Landliebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Die Zukunft der ländlichen Räume sichern 04 Nicht nur für die Schule… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Lebenslang lernen, in allen Bereichen 05 Wissen schafft Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Die internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen 06 Sauber! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Umwelt nutzen – Umwelt schützen 07 Zusammenstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Aus Schwächen Stärken machen 08 Wir sind hier nicht allein… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Europa in der Welt Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Kontaktadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3
Vorwort Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, in unserer Region gehört Europa bereits Mit der vorliegenden Broschüre möchten seit langem zum Alltag. Ob in den Kreisen wir Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, Düren, Heinsberg, Euskirchen oder in der was Europa hier bei uns vor Ort konkret StädteRegion Aachen – wir profitieren Tag bewegt. Vor allem aber möchten wir Sie damit für Tag und in vielfältiger Weise von den ermutigen, neue Projekte zu entwickeln und Vorzügen des europäischen Einigungsprozesses. so dazu beizutragen, dass die vielfältigen Errungenschaften wie die Freiheit des Fördermöglichkeiten der Europäischen Union Reiseverkehrs oder die freie Wahl des Wohnortes für unsere Region optimal genutzt werden. und des Arbeitsplatzes tragen wesentlich zur Gerne unterstützen wir Sie bei der Nutzung der hohen Lebensqualität in unserer Region bei. Die vorhandenen Angebote. gute Zusammenarbeit mit unseren belgischen und niederländischen Nachbarn in der Euregio-Maas-Rhein ist Vorbild für viele andere Ihre Grenzregionen in Europa. Sabine Verheyen Die Gelder, die im Rahmen von europäischen Kommunalbeauftragte der CDU/CSU-Gruppe im Fördermitteln in die Region fließen – etwa Europäischen Parlament im Bereich der Forschungsförderung, der Innovationsförderung für Unternehmen, der Förderung der Arbeitsmobilität oder der Unterstützung von Projekten zur Entwicklung des ländlichen Raumes – sind ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche, strukturelle und gesellschaftliche Entwicklung unserer Region. 4
Zielsetzung Europa sichtbar machen – ganz konkret Ob Wirtschaftsförderung, Bildung oder Umwelt- – sei es, sich den Folgen der Globalisierung zu schutz – nicht überall, wo Europa drin ist, steht stellen, die Energieeffizienz zu erhöhen, eine auch Europa drauf. Immer wieder fragen uns Städtepartnerschaft zu fördern oder auch eine die Bürger, Unternehmen und Kommunen ganz individuelle Weiterbildungsmaßnahme, an nach einem kompakten und verständlichen der Sie sich beteiligen möchten. Wir möchten Überblick über die Ziele und Schwerpunkte mit dieser Broschüre dazu beizutragen, dass europäischer Politik und den Programmen für Europa und die damit verbundenen Potentiale die Regionen. Mit der vorliegenden Broschüre besser sichtbar werden; zu oft wird der Beitrag wollen wir diesem Wunsch entsprechen. Wir Europas – etwa zur Entwicklung der Regionen – wollen aufzeigen, welche Impulse die EU für die diskret verschwiegen und vielfach unbegründet Entwicklung unserer Regionen gibt und so für wird der EU eine überbordende Bürokratie die europäische Idee werben. zugeschrieben. Ganz bewusst treten wir NRW-Europaabgeord- Wenn wir Sie neugierig gemacht haben sollten, nete dabei nicht mit dem Anspruch an, einen dann nutzen Sie gerne die benannten Links erschöpfenden Leitfaden für die Inanspruch- und Kontaktstellen zu den verschiedenen nahme der bestehenden Förderinstrumente Programmen oder sprechen Sie die erwähnten vorzulegen. Vielmehr möchten wir einen ersten Informationsstellen an, um sich vertieft zu infor- Überblick über die aus unserer Sicht besonders mieren. Natürlich stehe ich Ihnen mit meinen bedeutsamen Programme geben. An konkreten Kolleginnen und Kollegen auch persönlich gerne Beispielen aus NRW möchten wir aufzeigen, zur Verfügung, wenn Sie Ihre Ideen einbringen in welcher Breite Europa die Menschen, den oder ein Projekt in Brüssel platzieren möchten. Mittelstand, die Institutionen und so die Regionen unterstützt, wenn sie sich für die gemeinsamen Ziele engagieren wollen. Dr. Markus Pieper Regionalpolitischer Sprecher der CDU/CSU- Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Gruppe im Europäischen Parlament Broschüre als Einstieg in eine vertiefte Ausein- andersetzung mit den Themen nutzen, die sich Europa auf die Fahnen geschrieben hat und die uns alle mehr oder minder täglich berühren 5
Einflussnahme Für die politische Prioritätensetzung Europas – auch für die Förderpolitik – kommt dem Europäischen Parlament eine zentrale Rolle zu. Das gilt einmal mehr seit dem 1. Dezember 2009 und dem Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon. Politische Prioritäten – der Einfluss der Bürgerinnen und Bürger Das Parlament in einer Schlüsselrolle Die Einflussmöglichkeiten des Parlaments und damit letztlich der Bürgerinnen und Bürger Europas werden mit dem Vertrag von Lissabon beträchtlich ausgeweitet. Das Parlament beschließt zusammen mit dem EU-Ministerrat Gesetze, die in allen Mitgliedstaaten der EU gültig sind und die so unser tägliches Leben in vielen Bereichen betreffen. Die insgesamt 751 Abge- ordneten aus den 27 EU-Mitgliedstaaten werden Auch die nationalen Parlamente bieten direkt gewählt und bilden das größte multinatio- Bürgerinnen und Bürgern Einflussmöglichkeiten nale Parlament der Welt: 99 von ihnen kommen auf europäische Politik; dem EU-Ministerrat mit aus Deutschland. Präsident des Europäischen Vertretern aller Mitgliedstaaten kommt nach wie Parlaments ist der Pole Jerzy Buzek, der der Euro- vor eine Schlüsselrolle zu. päischen Volkspartei (EVP) angehört. Konsultation der Bürgerinnen und Bürger NRW ist umfassend vertreten als gängige Praxis Die CDU-Landesgruppe NRW im Europäischen Ein zentrales Ziel der Europäischen Kommission Parlament gehört ebenfalls der EVP an und ist ist die aktive Einbeziehung der Bürgerinnen und mit insgesamt neun Abgeordneten vertreten. Sie Bürger. Zu grundlegenden strategischen Fragen decken alle Kernbereiche der europäischen Politik aber auch zu ganz spezifischen Fachthemen ab: von der Außenpolitik über die Agrar- und werden deshalb immer wieder europaweite Regionalpolitik, Umwelt und Binnenmarkt bis Konsultationsverfahren durchführt, an denen hin zu Industrie, Forschung und Energie. Somit sich Interessierte ausnahmslos beteiligen können. ist sichergestellt, dass die nordrhein-westfälischen Die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten Interessen in Straßburg, Brüssel und Luxemburg bilden zentrale Elemente für die Ausgestaltung auf allen Ebenen vertreten sind. eines Europas der Bürgerinnen und Bürger. 6
Förderansatz So vielfältig wie die Herausforderungen, so vielfältig sind auch die Förderinstrumente. Mentalität und Vorgehensweisen mögen sich in den europäischen Mitgliedstaaten unterscheiden – über die grundlegenden Ziele besteht jedoch Einigkeit. Ein breiter Förderansatz – klare Ziele Den Schwächeren helfen Wissen und Innovation konsequent fördern Strukturelle Ungleichgewichte in den Mitglied- Das weltweite Innovationstempo beschleunigt staaten ausgleichen, Wachstum und Beschäfti- sich fortlaufend Um international wettbe- gung vor allem in den schwächer entwickelten werbsfähig zu bleiben, werden Forschung Regionen der EU fördern; das sind zentrale Ziele und Innovation vielfach unterstützt – ganz des Europäischen Fonds für Regionale Entwick- besonders in technologischen Zukunftsfeldern lung (EFRE). und durch den Austausch von Wissen Hier liegt der Schlüssel für Wachstum und Wettbewerbs- Den Strukturwandel im ländlichen Raum fähigkeit in Europa meistern Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) hat Globale Mitverantwortung annehmen wesentliche Ziele erreicht: Sicherung eines Globalisierung, Klimawandel, nachhaltige angemessenen Lebensstandards für die Land- Energieversorgung und demografische bevölkerung, Stabilisierung der Märkte, Entwicklung – nur einige der großen Heraus- vertretbare Preise und eine moderne agrarische forderungen, mit denen alle Mitgliedstaaten der Infrastruktur. europäischen Gemeinschaft konfrontiert sind und die sich zum Teil auch nur global lösen Soziale Ungleichgewichte abbauen lassen Aus diesem Grund engagiert sich die EU Die Sicherung des sozialen Friedens ist ein auch weltweit in der Entwicklungspolitik zentrales Anliegen Soziale Ungleichgewichte in Europa sollen korrigiert werden Zentrales Förderinstrument ist der Europäische Sozial- fonds (ESF), woraus unterschiedliche Aktivitäten gefördert werden können; besondere Bedeutung haben Beschäftigungs- und Qualifizierungs- maßnahmen 7
Haushalt Die EU darf keine Kredite aufnehmen. Rund 65% des EU-Haushalts stammen unmittelbar von den Mitgliedstaaten. Diese zahlen jährlich auf Basis ihrer Wirtschaftskraft einen Anteil ihres Bruttonationaleinkommens – also ihrer wirtschaftlichen Leistung – an die EU. Darüber hinaus tragen jeweils zu ca. 17% Einnahmen aus Zöllen, Agrar- und Zuckerabgaben sowie aus den je- weiligen Mehrwertsteuereinnahmen der Mitgliedstaaten zur Finanzierung des EU-Haushalts bei. Am Gelde hängt‘s – der Haushalt Große Aufgaben – große Beträge? Vergleich noch sehr groß dar. Der EU-Haushalt Im Haushaltsplan sind die Einnahmen und ist also gar nicht so groß, wie es auf den ersten Ausgaben der EU festgelegt. Dieser wird jähr- Blick erscheint. Umso wichtiger ist für Europa ein lich von der EU-Kommission aufgestellt und zielgerechter und effizienter Mitteleinsatz. gemeinsam vom Europäischen Rat und Euro- päischen Parlament beschlossen. Im Jahr 2010 Klare Ziele – deutliche Schwerpunkte! verfügt die EU über einen Haushalt von rund 141 Den größten Haushaltsposten der EU bildet Mrd. Euro. Absolut gesehen ist dies eine immense die Unterstützung von Forschung, Innovation, Summe! Nicht vergessen werden darf hierbei aller- Beschäftigung und regionaler Entwicklung. dings, dass die EU mittlerweile 27 Mitgliedstaaten Hierfür stehen 2010 insgesamt 64 Mrd. Euro umfasst, von denen ein großer Teil noch ganz zur Verfügung. Zweiter großer Ausgabenposten erheblichen Entwicklungsbedarf aufweist. sind mit 59,6 Mrd. Euro die Landwirtschaft und Zum Vergleich: Der Haushalt der Bundesrepu- die Entwicklung des ländlichen Raums. Rund blik Deutschland weist für das Jahr 2010 über 8,1 Mrd. Euro sind 2010 für Außenpolitik, 327,7 Mrd. Euro aus, also mehr als doppelt so Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre viel wie der gesamte EU-Haushalt. Selbst der Hilfe ausgewiesen. Die Verwaltungskosten für Haushalt unseres Bundeslandes NRW mit insge- sämtliche EU-Institutionen liegen bei 5,6% des samt 53,26 Mrd. Euro für 2010 stellt sich im Gesamtbudgets. EU-Haushalt 2010 Verpflichtungsermächtigungen nach Rubriken Mrd. € % des gesamten Variationen (%) Haushalts gegenüber 2009* 1. Nachhaltiges Wachstum: 64.3 45.4 + 3.3 · Wettbewerbsfähigkeit 14.9 10.5 + 7.9 · Kohäsion 49.4 34.9 + 2.0 2. Bewährung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen 59.5 42.0 + 5.4 · Direktzahlung und marktbezogene Ausgaben 43.8 31.0 + 6.4 · Entwicklung des ländlichen Raums, Umwelt, Fischerei 15.7 11.0 + 2.6 3. Unionsbürgerschaft, Freiheit, Sicherheit und Rechte: 1.7 1.2 + 10.5 · Freiheit, Sicherheit und Recht 1.0 0.7 + 16.2 · Unionsbürgerschaft 0.7 0.5 - 2.8 4. EU als globaler Akteur 8.1 5.7 + 0.5 5. Verwaltungsausgaben (für alle EU Institutionen): 7.9 5.6 + 3.8 · davon Kommission 3.6 2.5 + 2.6 Verpflichtungsermächtigungen (gesamt) 141.5 100 + 3.6 % EU-27 BNE 1.20 * mit Ausnahmen der in 2009 beschlossenen außerplanmäßigen Maßnahmen: Wirtschaftsrettungsplan, EU Solidaritätsfonds, Food Facility Quelle: http://ec.europa.eu/budget/budget_detail/current_year_de.htm 8
Informationsquellen Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern ist ein zentrales Anliegen Europas. Flächendeckend wurden deshalb zielgruppenorientierte Netzwerke geschaffen, die vor Ort informieren und beraten. Sie unterstützen auch die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, wenn es gilt, europäische Politik und Programme zu vermitteln. Informationen zu Europa – ganz in Ihrer Nähe! Für Bürgerinnen und Bürger: Für den Gesamtüberblick: Das EUROPE DIRECT Informationsnetzwerk Europa in NRW Datenbank Die EUROPE DIRECT Einen guten Überblick über nordrhein- Informationsstellen wenden westfälische Experten zum Thema Europa sich an Bürgerinnen und gibt seit 2005 die Datenbank „Europa in Bürger und halten kostenfrei NRW – Wer macht was in NRW für Europa“ vielfältige Informationsange- (www.datenbank-europa-nrw.de). Diese Daten- bote bereit. In NRW stehen bank wurde mit finanzieller Unterstützung der derzeit 12 solcher Informa- Landesregierung von der Forschungs-Initiative tionsstellen zur Verfügung (http://ec.europa. NRW in Europa (FINE) aufgebaut und enthält eu/deutschland/maps/nordrhein-westfalen_ mittlerweile Kontaktdaten von über 1.000 de.htm). Daneben besteht am Standort Bonn europarelevanten Personen und Institutionen auch eine offizielle Vertretung der Europäischen im Lande. Die Datenbank ermöglicht die Kommission. schnelle Identifikation von Ansprechpartnern und Kooperationspartnern in NRW sowie den Für Unternehmen: Austausch von Informationen. Das ENTERPRISE EUROPE NETWORK Ein breites Informations- und Über diese Informationsstellen sind ggf. auch Beratungsangebot für insbe- die Kontaktdaten weiterer spezialisierter Infor- sondere kleine und mittlere mations- und Beratungsstellen erhältlich. Unternehmen, wirtschafts- und forschungsnahe Einrichtungen sowie Hochschulen hält das ENTERPRISE EUROPE NETWORK vor, das von der EU-Kommission in mehr als 40 Ländern eingerichtet worden ist. Das Angebotsspektrum umfasst u.a. die Beratung bei Internationalisierungs- und Innovationsvorhaben, bei der Suche nach geeig- neten internationalen Projektpartnern sowie bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln (www.nrweuropa.de). 9
Abgeordnete Europa in NRW – NRW in Europa Dr. Renate Sommer Herne / Ruhrgebiet Enge Kontakte zu den Menschen sind ein Schlüssel für die Verwirklichung eines › Ausschuss für bürgerliche Europas der Bürgerinnen und Bürger. Wir Freiheiten, Justiz und Inneres › Ausschuss für Umweltfragen, verstehen uns als Bindeglied und Mittler Volksgesundheit und Lebens- zwischen den Menschen in unserem Land mittelsicherheit und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern › Türkei-Delegation des EP in der EU-Administration. Eines unserer zentralen Ziele ist es, Ihre Interessen und Erwartungen in Brüssel wirksam Karl-Heinz Florenz zu vertreten und damit nicht zuletzt die Neukirchen-Vluyn / Niederrhein Weichen zu stellen, dass auch die Förder- › Ausschuss für Umweltfragen, instrumente der EU für NRW nutzbar sind. Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit Dazu arbeiten wir u.a. in verschiedenen › Berichterstatter zum Neu Klimawandel Ausschüssen mit, die vom Parlament eingerichtet worden sind. Allerdings sind wir auch außerhalb der hier ausgewiesenen Ausschussthemen gerne für Sie ansprechbar. Klaus-Heiner Lehne Düsseldorf / Bergisches Land › Rechtsausschuss, Vorsitzender › Ausschuss für Wirtschaft und Aach A Währung Sabine Verheyen Aachen / Region Aachen › Ausschuss für Kultur und Bildung › Ausschuss für regionale Entwicklung › Kommunalbeauftragte der CDU/CSU-Gruppe im EP 10
Dr. Markus Pieper Lotte / Münsterland › Ausschuss für regionale Entwicklung, Stellvertretender Vorsitzender › Ausschuss für Industrie, Elmar Brok Forschung und Energie Bielefeld / Ostwestfalen-Lippe › Haushaltskontrollausschuss › Auswärtiger Ausschuss, Außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion › Ausschuss für konstitutionelle Lotte Angelegenheiten Bielefeld Herne Dr. Peter Liese Meschede / Südwestfalen ukirchen-Vluyn › Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Düsseldorf Meschede Lebensmittelsicherheit, Gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion › Auswärtiger Ausschuss Leichlingen hen Herbert Reul Leichlingen / Bergisches Land Bonn › Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, Vorsitzender › Ausschuss für die Rechte und Freiheiten der Bürger, Justiz und innere Angelegenheiten Axel Voss Bonn / Mittelrhein › Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres › Haushaltsausschuss › Petitionsausschuss 11
Zusammen wachsen 01 Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) Regionalentwicklung als Kernaufgabe Im Rahmen der europäischen Strukturförderung 2007-2013 erhält Nordrhein-Westfalen ca. 1,3 Mrd. Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Diese Gelder werden gemeinsam mit weiteren Mitteln der Landesregierung für das sogenannte Ziel 2-Programm NRW verwendet, welches unter dem Motto „Innovation wagen – Aufbruch in eine kreative Ökonomie“ umfangreiche Fördermaßnahmen in verschiedenen Bereichen vorsieht. Die Ideen der Menschen in Nordrhein- Dieses Oberziel wird durch zwei Hauptziele Westfalen sind von entscheidender Bedeutung konkretisiert: für die Entwicklung des Landes. Kreativität und · Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen stehen daher im Mittelpunkt der Förderung von Innovationsprozessen und nordrhein-westfälischen Strukturförderung, bei spezifischen Stärken des gesamten Landes der zündende Ideen „made in NRW“ gesucht · Konvergenz durch Erhöhung der Wettbewerbs- werden, wie zukunftsweisende Technolo- fähigkeit in strukturell stark benachteiligten gien und Dienstleistungen, ungewöhnliche Gebieten. Kooperationen oder neue Ansätze für den Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirt- Förderprioritäten schaft. Kleine und mittlere Unternehmen sind Drei spezifische Förderprioritäten spiegeln für diese Entwicklungen besonders wichtig und die Ziele des Programms wider. Sie bilden werden daher auch besonders gefördert. die Grundlage für die Entwicklung konkreter Förderinstrumente. Grundlage für das Ziel 2-Programm NRW ist das von der EU-Kommission genehmigte „Operatio- Stärkung der unternehmerischen Basis nelle Programm Regionale Wettbewerbsfähigkeit Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Beschäftigung 2007-2013“. In diesem sind sind Motoren des Strukturwandels und Wachs- u.a. die Ziele, Themenschwerpunkte und Mittel- tumsträger für Beschäftigung. Diese Priorität verteilung der EFRE-Förderung in Nordrhein- sieht daher Förderinstrumente vor, welche die Westfalen festgelegt. Grundlagen für die Innovationstätigkeit und Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von KMU Programmziele in Nordrhein-Westfalen verbessern sollen. Schwerpunkt der Ziel 2-Förderung ist die Das Reaktionsvermögen der Unternehmen im Verbesserung der Wettbewerbs- und Anpassungs- Strukturwandel kann hierbei über die Förderung fähigkeit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft von Investitionen erhöht werden. Beratung und sowie die Schaffung von Beschäftigung. Information tragen zur Entwicklung innovativer 12
01 Zusammen wachsen Unternehmenskonzepte und Produkte durch gefördert. Darüber hinaus soll die Entwicklung die Unternehmen bei. Darüber hinaus werden und experimentelle Erprobung innovativer struk- Existenzgründer als Anbieter neuer Produkte, turpolitischer Ansätze und Instrumente sowie Verfahren, Ideen und Problemlösungen in ihrer der Erfahrungsaustausch in Netzwerken zu einer Anfangsphase gestärkt. Weiterentwicklung des strukturpolitischen Instru- mentariums in Nordrhein-Westfalen führen. Innovation und wissensbasierte Wirtschaft Die Fähigkeit von Unternehmen und Regionen, Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung stetig neue, den sich wandelnden Märkten Hauptziel dieser Priorität ist die Angleichung der angepasste Produkte und Dienstleistungen zu Lebensverhältnisse in NRW. Daher werden hier entwickeln, sind heutzutage wichtige Wett- strukturell besonders stark belastete Regionen bewerbsfaktoren. Hier setzen verschiedene und Stadteile gefördert, um bestehende inner- Förderinstrumente im Rahmen der zweiten städtische Divergenzen und die Gefahr einer Priorität an, die Innovationsprozesse und Inno- Abwärtsspirale zu verringern. Die Entwicklung vationsfähigkeit unterstützen. Die Zusammen- und Umsetzung integrierter Konzepte auf arbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in lokaler Ebene unter Einbeziehung einer breiten international leistungs- und wettbewerbsfähigen Partnerschaft zielen darauf ab, die sozialen, Clustern und Netzwerken dient dazu, neues ökonomischen und ökologischen Lebensbedin- Wissen und neue Technologien in marktfähige gungen in diesen städtischen Problemgebieten Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Die zu verbessern. Im Bereich der lokalen Ökonomie Förderung bezieht sich hier insbesonders auf können ferner modellhafte Einzelvorhaben zur Bereiche, in denen Nordrhein-Westfalen schon Verbesserung von Standortqualitäten unterstützt jetzt besondere Stärken aufweist. Eine regional werden. Insbesondere sind hier Maßnahmen ausgerichtete Innovationsförderung soll zudem in strukturschwachen industriell geprägten gezielte Forschungs- und Innovationspotenziale Regionen, wie dem Ruhrgebiet und dem Bergi- aufzeigen. Unter „Innovation“ werden dabei nicht schen Städtedreieck, vorgesehen. Die Förderung nur technologische Errungenschaften, sondern umfasst u.a. die bedarfsorientierte Entwicklung auch organisatorische, logistische, finanz- und von (Brach-)Flächen und wirtschaftsnahen personalwirtschaftliche, vermarktungsrelevante Infrastrukturen sowie die Verbesserung der und designorientierte Neuerungen verstanden. Qualitätsstandards bestehender Gewerbeflächen Zur erhöhten Innovations- und Wettbewerbsfä- auf der Basis regionaler Entwicklungsstrategien. higkeit der Regionen tragen auch Maßnahmen Weiterhin werden strukturpolitisch relevante zur Modernisierung der vorhandenen wirtschafts- Teile des Emscher-Umbaus und Projekte zur nahen Forschungsinfrastrukturen bei. Weiterhin Erschließung des industriellen Erbes für wirt- werden innovative Vorhaben bzgl. einer verbes- schaftliche und kulturelle Zwecke unterstützt. serten Energie- und Ressourceneffizienz und die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien Projektbeispiel: Im Rahmen des Clusterwettbewerbs Bio.NRW konnte die Forschungsplattform „ExpressO: Proteinexpression und Optimierung“ mit ihren innovativen Ideen überzeugen. Unter der Federführung der Universität Düsseldorf können in einem Konsortium aus mehreren Partnern Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich der Biotechnologie umgesetzt werden. Beteiligt ist u.a. das Institut für Klaus-Heiner Lehne ver- Bioorganische Chemie (IBOC). tritt die Region Düsseldorf 13
Zusammen wachsen 01 Umsetzung · familie@unternehmen.NRW (Vereinbarkeit Die EFRE-Förderung in NRW erfolgt haupt- von Beruf und Familie) sächlich auf der Grundlage von Wettbewerben, · InnoMeT.NRW (Innovative Medizintechnik) die durch eine „klassische“ Projektförderung · Medien.NRW (Innovation, Konvergenz und ergänzt wird. Damit sollen die besten Konzepte Vernetzung im Medienbereich) und Ideen im Land durch die Förderung quali- · StandortInnenstadt.NRW (Ideen für die tativ hochwertiger, innovativer Fördervorhaben Innenstädte im Ruhrgebiet) umgesetzt werden. Neben der unternehmens- individuellen, innovationsorientierten Mittel- Europäischer Fonds für standsförderung definiert die Landesregierung Regionale Entwicklung (EFRE) gemäß ihrer Strategie „Stärken stärken“ daher Verantwortliche EU-Stelle(n): Cluster sowie Schwerpunktthemen und -techno- Generaldirektion Regionalpolitik logien, für die landesweite Wettbewerbe ausge- Kontaktstelle in Deutschland / NRW: schrieben werden. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW / Ziel 2-Sekretariat NRW Alleine in den ersten beiden Programmjahren NRW.Bank sind im Rahmen von 22 Wettbewerben 1514 Laufzeit: 2007–2013 Projektskizzen eingereicht worden, von denen Gesamtbudget: Ca. 1,3 Mrd. Euro 422 sogenannte Siegerprojekte für eine Förderung Fördergebietskulisse: Nordrhein-Westfalen ausgewählt wurden. Nachstehend ist eine kleine Förderhöhe: Auswahl an Wettbewerbsthemen aufgeführt: Je nach Programmbereich unterschiedlich · BIO.NRW (Industrielle Biotechnologie) Fördersatz: · Create.NRW (Kultur- und Kreativwirtschaft) Je nach Programmbereich unterschiedlich · Erlebnis.NRW (Tourismus und Naturerlebnisse) · Energie.NRW (Effiziente Umwandlung und >>> Nähere Informationen: Nutzung) www.ziel2-nrw.de · Ernährung.NRW (Ideen für die Ernährungs- www.nrwbank.de branche) Projektbeispiel: Ein Nanobioanalytik-Zentrum (NBZ) schafft in Münster deutschlandweit einmalige Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, die nanoanalytische Verfahren und Geräte entwickeln. Das NBZ bietet den Betrieben auf 3.000 Quadratmetern Räume, Spezialgeräte und Labore zur Entwicklung von Produkten, Methoden oder Geräten, die der Analyse biologischer und medizinischer Materialien dienen. Dies schafft rund 100 Arbeitsplätze, die dann den Schritt von der wissenschaftlichen Forschung zur wirtschaftlichen Anwendbarkeit vollziehen. Mit diesem Projekt gelingt die Kombination der europäischen Forschungsförderung Dr. Markus Pieper mit der EU-Strukturpolitik. Während die EU-Forschungsprogramme vertritt das Grundlagenforschung für Nanotechnologie an der Universität Münster Münsterland direkt aus Brüssel unterstützen, trägt die durch Brüssel mitfinanzierte und vom Land NRW umgesetzte regionale EU-Strukturpolitik die Innovationen in die Region. Die EU fördert den Bau des Nanobioanalytik-Zentrums im Rahmen des NRW-Ziel 2 Programms insg. mit ca. 6,4 Mio. Euro. 14
01 Zusammen wachsen URBACT II zielt darauf ab, nachhaltige Stadtentwicklungspolitiken zu unterstützen, indem verschiedene Städte in Europa zusammenarbeiten, ihre Erfahrungen austauschen und voneinander lernen. Hierdurch sollen gute Beispiele und Know-How zur nachhaltigen Stadtentwicklung in andere Städte und Regionen verbreitet und dort angewendet werden. URBACT II Stadtentwicklung unterstützen Städte entwickeln sich stetig weiter und sind Weiterhin können Arbeitsgruppen mit sechs bis dabei immer neuen Herausforderungen ausge- acht Partnerstädten gefördert werden. setzt. Eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik kann effektiver umgesetzt werden, wenn Städte Der Begriff „Städte“ ist bei URBACT II im sich gegenseitig über ihre Erfahrungen austau- weitesten Sinne aufzufassen. Gemeint sein schen. Hier setzt das Programm URBACT II können Metropolregionen, Städte, Gemeinden, an, welches eine Fördergrundlage für diesen Stadtviertel und Stadtbezirke. Daneben können Austausch auf europäischer Ebene bietet. auch weitere Akteure beteiligt werden, bspw. Universitäten. Gefördert werden daher Austauschaktivitäten zwischen europäischen Städten und Akteuren URBACT II baut auf den Erfahrungen des sowie gemeinsame Bildungsmaßnahmen zu Vorgängerprogramms aus der Förderperiode folgenden Bereichen: 2000-2006 auf. Nordrhein-Westfalen ist beim URBACT II-Programm mit den Städten Städte – Motoren für Wachstum und Aachen, Duisburg und Düsseldorf bereits in drei Beschäftigung verschiedenen Netzwerken beteiligt. · Förderung des Unternehmergeistes · Verbesserung von Innovation und wissens- URBACT II basierten Wirtschaft Verantwortliche EU-Stelle(n): · Beschäftigung und Humankapital Generaldirektion Regionalpolitik bzw. URBACT Sekretariat Attraktive und integrative Städte Kontaktstelle in Deutschland / NRW: · Integrierte Entwicklungspolitik von sozial Nicht vorgesehen benachteiligten Gebieten und Gebieten, Laufzeit: 2007–2013 die von sozialer Benachteiligung bedroht sind Gesamtbudget: 53,3 Mio. Euro · Soziale Integration Fördergebietskulisse: EU-Mitgliedstaaten · Umweltaspekte und weitere assoziierte Länder · Stadtplanung und „Governance“ Förderhöhe: I.d.R. max. 700.000 Euro Fördersatz: Max. 70–80% Hauptinstrument von URBACT II sind thematische Netzwerke mit acht bis zwölf >>> Nähere Informationen: europäischen Partnerstädten. Jede Stadt soll auf http://urbact.eu der Grundlage der Austauschaktivitäten einen konkreten lokalen Aktionsplan erstellen. 15
Zusammen wachsen 01 Mit dem Ziel, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu stärken, fördert INTERREG Kooperationsprojekte zwischen Städten und Regionen innerhalb der EU. Auf diese Weise sollen gemeinsame Lösungen zu ähnlichen regionalpolitischen Fragestellungen in Bereichen wie Innovation, Nachhaltigkeit und Erreichbarkeit gefunden werden. INTERREG IV Grenzen überwinden INTERREG IV ist das primäre Finanzierungs- und Mönchengladbach. Zudem können sich instrument zur Umsetzung des sogenannte ebenfalls die Kreise Coesfeld und Warendorf, der „Ziel 3“ der Europäischen Union: „Europä- Rhein-Kreis Neuss und die Städte Duisburg und ische territoriale Zusammenarbeit“. Hierfür Münster als sogenannte „angrenzende Gebiete“ werden Mittel aus dem Europäischen Fonds für beteiligen. regionale Entwicklung (EFRE) verwendet. Im · Deutschland-Niederlande-Belgien: Rahmen von grenzüberschreitenden Projekten EUREGIO Maas Rhein (www.interregemr.info) können sich Konsortien aus nationalen, regio- Das Programmgebiet umfasst die Regio Aachen nalen und lokalen Behörden und Einrichtungen, (NRW), den südlichen Teil der Provinz Limburg Universitäten und Nichtregierungsorganisa- (NL), die Provinzen Limburg und Lüttich sowie tionen sowie teilweise private Akteure betei- die Deutschsprachige Gemeinschaft (B). ligen. INTERREG wird über drei verschiedene Programmausrichtungen umgesetzt, denen INTERREG B – unterschiedliche Gebietskulissen zugrunde transnationale Zusammenarbeit liegen. NRW ist an allen drei Ausrichtungen Die transnationale Zusammenarbeit verfolgt beteiligt. das Ziel einer integrierten territorialen Entwick- lung in spezifischen staatenübergreifenden INTERREG A – Kooperationsräumen. In transnationalen grenzübergreifende Zusammenarbeit Projekten sollen räumliche Bedingungen sowie In benachbarten Grenzregionen wird auf Auswirkungen auf andere Bereiche im jeweiligen der Grundlage gemeinsamer Strategien und Gebiet berücksichtigt werden, um eine ausgegli- Entwicklungsprogramme die Weiterentwicklung chene räumliche Entwicklung zu unterstützen. der wirtschaftlichen und sozialen Zusammen- Die Kooperation erfolgt auf Basis gemeinsamer arbeit unterstützt. Durch die Nachbarschaft zu Programme der jeweiligen Kooperationsräume. den Niederlanden und Belgien befinden sich in Hierin werden Themen- und Handlungs- NRW folgende Fördergebiete: felder festgelegt, die die generelle Richtung für · Deutschland-Niederlande transnationale Projekte mit Partnern aus den (www.deutschland-nederland.eu) verschiedenen teilnehmenden Mitgliedstaaten Das deutsch-niederländische INTERREG IV vorgeben. Im Vordergrund stehen die Bereiche A-Programm umfasst die vier Grenzregionen „Innovation“, „zukunftsfähiges Umwelt- und Ems Dollart Region, Euregio, Euregio Rhein- Risiko-Management“, „interne und externe Waal und Euregio Rhein-Maas-Nord. Die Erreichbarkeit der Kooperationsräume“ sowie drei Letzteren beziehen Teile NRWs ein. Zum „attraktive und wettbewerbsfähige Städte und Fördergebiet gehören die Kreise Borken, Kleve, Regionen“. NRW ist am Kooperationsraum Steinfurt, Viersen, Wesel sowie die Städte Krefeld Nordwesteuropa (NWE) beteiligt. Dieser 16
01 Zusammen wachsen umfasst Regionen aus Deutschland, Belgien, wird INTERREG mittlerweile in der vierten Frankreich, Irland, Luxemburg, Niederlande, „Auflage“ umgesetzt und wird auch in der dem Vereinigten Königreich sowie der Schweiz. kommenden Förderperiode ab 2014 ein NWE-Website: www.nweurope.eu. wichtiger Bestandteil der europäischen Förder- politik sein. Bisher konnten europaweit in INTERREG C – allen Programmausrichtungen eine Vielzahl interregionale Zusammenarbeit von Projekten umgesetzt werden, bei denen Am INTERREG C-Programm können Projekte nordrhein-westfälische Partner große Anteile mit Partnern aus allen EU-Mitgliedstaaten sowie haben. der Schweiz und Norwegen gefördert werden (www.interreg4c.eu). INTERREG Insbesondere Akteure auf kommunaler und Verantwortliche EU-Stelle(n): regionaler Ebene sollen im Rahmen internatio- Generaldirektion Regionalpolitik bzw. jeweils naler Projekte vom Erfahrungsaustausch und zuständige Programmsekretariate/-infostellen -transfer im Bereich der Regionalpolitik profi- Kontaktstelle in Deutschland / NRW: tieren. Über Kooperationsnetze sollen regional- Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und politische Ansätze, Strategien und Instrumente Energie NRW entwickelt bzw. verbessert werden. Thematisch Laufzeit: 2007–2013 ist das Programm auf die Bereiche „Innovation Gesamtbudget: Ca. 7,75 Mrd. Euro (INTER- und wissensbasierte Wirtschaft“ sowie „Risiko- REG A/B/C europaweit) prävention und Umwelt“ fokussiert. Fördergebietskulisse: Mit den INTERREG-Programmen wurde ein Deutschland-Niederlande bzw. Maas-Rhein wichtiges Förderinstrument auf europäischer (INTERREG A) / Nordwesteuropa (INTER- Ebene für „raumbezogene“ Projektansätze REG B) / europaweit (INTERREG C) geschaffen, bei denen sowohl die Programm- Förderhöhe: räume insgesamt als auch die einzelnen teil- Je nach Programmgebiet unterschiedlich nehmenden Städte und Regionen von der inter- Fördersatz: I.d.R. max. 50% nationalen Zusammenarbeit profitieren. In der aktuellen Förderperiode (2007–2013) >>> Nähere Informationen: www.interreg.de Projektbeispiel: Im Rahmen des INTERREG IVB-Projekts RoCK – Regions of Connected Knowledge beschäftigen sich elf Partner aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und England mit Aspekten des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs, darunter die Städte Aachen und Mönchengladbach sowie der Aachener Verkehrsverbund. Ziel ist u.a. der verbesserte Austausch zwischen Regionen durch die Schaffung von direkten, schnellen und grenzübergreifenden Bahnverbindungen. Konkret sollen die Voraussetzungen für IC- und weitere Bahnverbindungen geschaffen werden. Dabei gilt es Sabine Verheyen u.a. technische Barrieren im grenzüberschreitenden Verkehr zu vertritt die überwinden und den Komfort durch ein grenzübergreifendes deutsch- Region Aachen niederländisches Tarifsystem zu verbessern. Weiterhin wird in Aachen eine Machbarkeitsstudie für eine innovative Anbindung der RWTH-Erweiterungsgebiete an den Bahnhof Aachen West durchgeführt. Während der Gesamtlaufzeit 2007-2013 stehen für das Projekt EU-Mittel in Höhe von 5,9 Mio. Euro zur Verfügung. 17
Zusammen wachsen 01 Die Aufgabe der EIB besteht darin, zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Unter Berücksichtigung dieser wirtschaftspolitischen Ziele der EU finanziert sie ein breites Spektrum von Vorhaben im Energie-, Infrastruktur- und Industriesektor. Die Europäische Investitionsbank (EIB) Wichtige Infrastruktur Durch den Vertrag von Rom wurde die Euro- Finanzinstitute, die die Mittel dann an ihre päische Investitionsbank (EIB) 1958 als Bank Kunden zur Finanzierung von Programmen oder der Europäischen Union für langfristige Finan- Vorhaben weiterleiten, die den Zielen und Krite- zierungen gegründet. Sie ist zwar Teil des insti- rien der EIB entsprechen. tutionellen Systems der EU, trifft ihre Entschei- Neben Darlehen bietet die EIB auch projekt- dungen jedoch autonom. Die benötigten Mittel vorbereitende technische Hilfe an. Zu nennen für ihre Finanzierungstätigkeit stammen daher sind hier beispielsweise die Programme ELENA nicht aus dem EU-Haushalt, sondern werden zur Vorbereitung von lokalen Investitions- auf den Kapitalmärkten beschafft. Im Jahr 2008 programmen im Energiebereich und JESSICA nahm die EIB bspw. fast 60 Mrd. Euro auf. zur Unterstützung von Investitionen zur nach- haltigen Stadtentwicklung. Die EIB finanziert Projekte von öffentlichen Weiterhin ist die EIB auch an dem 1994 und privaten Körperschaften und Unternehmen gegründeten Europäischen Investitionsfonds in Europa sowie einigen Partnerländern in (EIF) beteiligt. Hauptzweck dieses Fonds ist die folgenden Bereichen: Förderung der Gründung, des Wachstums und · Investitionen von kleinen und mittleren Unter- der Entwicklung kleiner und mittelständischer nehmen Unternehmen mit Hilfe der Instrumente Risiko- · Zusammenhalt und Konvergenz zur Entwick- kapital und Garantien. lung der wirtschaftlich schwächeren Regionen der EU Europäische Investitionsbank (EIB) · Ökologische Nachhaltigkeit Verantwortliche EU-Stelle(n): · Innovation Europäische Investitionsbank (EIB) · Transeuropäische Netze in den Bereichen Kontaktstelle in Deutschland / NRW: Verkehr, Energie und Telekommunikation Nicht vorgesehen · Energie Fördergebietskulisse: · Humankapital insbesondere im Gesundheits- EU-Mitgliedstaaten und weitere assoziierte und Bildungswesen Länder Förderhöhe: Unterschiedlich Die Förderung der EIB erfolgt hauptsächlich Fördersatz: I.d.R. Max. 50% über zinsgünstige Darlehen. Zum einen vergibt die EIB Einzeldarlehen für Projekte mit einem >>> Nähere Informationen: Gesamtvolumen von mind. 25 Mio. Euro. www.eib.org Darüber hinaus können auch sogenannte Globaldarlehen bereit gestellt werden. Hierbei handelt es sich um Kreditlinien an Banken und 18
01 Zusammen wachsen Große verheerende Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Waldbrände, Erdbeben oder Vulkanausbrüche stellen Regionen vor besondere Herausforderungen. Der Solidaritätsfonds der Europäischen Union (EUSF) wurde eingerichtet, um der betroffenen Bevölkerung auf schnelle, wirksame und flexible Weise zu helfen. Der Solidaritätsfonds Solidarisch in der Not Die schweren Überschwemmungen in Mittel- · Säuberung der von der Katastrophe betroffenen europa im Sommer 2002 hat die Europäische Gebiete (einschl. Naturräume) Union zum Anlass genommen, ein Finanzierungs- Der betroffene Staat kann bei der Kommission instrument zu schaffen, das Solidarität mit den Mittel beantragen und ist dann für die Abwick- Regionen zeigt und auf die dringenden Bedürfnisse lung der Finanzhilfe selbst verantwortlich. der Bevölkerung eingeht. Seitdem konnte der sog. Solidaritätsfonds bei über dreißig Katastrophen- Solidaritätsfonds fällen in Europa zum Einsatz kommen. Der Fonds Verantwortliche EU-Stelle(n): wird vor allem nach Naturkatastrophen größeren Generaldirektion Regionalpolitik Ausmaßes eingesetzt, die gravierende Folgen für die Kontaktstelle in Deutschland / NRW: Lebensbedingungen, die Umwelt oder die Wirt- Nicht vorgesehen schaft von Regionen innerhalb Europas hat. Laufzeit: Ab 2002 Der Solidaritätsfonds ergänzt die Maßnahmen Gesamtbudget: 1 Mrd. Euro jährlich der betroffenen Mitgliedstaaten für folgende Fördergebietskulisse: wesentliche Rettungsmaßnahmen: EU-Mitgliedstaaten und Beitrittsstaaten · Kurzfristiger Wiederaufbau zerstörter Infra- Fördersatz: 100% der förderfähigen Ausgaben strukturen und Ausrüstungen in den Bereichen (ausschließlich nicht versicherbare Schäden) als Energieversorgung, Wasser, Telekommunika- Ergänzung der öffentlichen Anstrengungen des tion, Verkehr, Gesundheit und Bildung Empfängerstaats · Bereitstellung von Notunterkünften und Mobilisierung von Hilfsdiensten >>> Nähere Informationen: · Sicherung der Schutzeinrichtungen und http://ec.europa.eu/regional_policy/ Maßnahmen zum Schutz des Kulturerbes index_de.htm (Rubrik „Die Mittel“) Projektbeispiel: Am 18. Januar 2007 tobte der Orkan Kyrill in weiten Teilen Europas. Das Zentrum des Sturms und der daraus entstandenen Schaden lag in Nordrhein-Westfalen, und dabei insbesondere in Südwestfalen. Über 11 Millionen Bäume wurden zerstört. Das Land Nordrhein-Westfalen sowie die betroffenen Kreise und Kommunen erhielten insgesamt mehr als 101 Mio. Euro aus dem Europäischen Solidaritätsfonds. Damit wurden insbesondere kommunale Straßen und Wege in Südwestfalen Dr. Peter Liese vertritt die Region finanziert: Siebenstellige Beträge gingen aber auch in die Kreise Südwestfalen Euskirchen, Höxter und Paderborn sowie in den Oberbergischen Kreis. Die Europäische Union stellte damit mehr Mittel zur Verfügung als das Land NRW. Die Bundesregierung stellte den Opfern der Katastrophe gar keine Mittel zur Verfügung. 19
Den Wandel meistern 02 Der Europäische Sozialfonds (ESF) Soziales Europa Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das Finanzierungsinstrument der europäischen Strukturförderung zur Umsetzung von beschäftigungspolitischen Zielen in Europa. Mit der Förderung werden die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten, die Steigerung der Beschäftigtenquote durch Verbesserung von Bildung und Qualifizierung sowie die dauerhafte soziale Integration von benachteiligten Personengruppen angestrebt. Die ESF- Mittel in Deutschland werden in Abstimmung mit den arbeitsmarktpolitischen Zielen des Bundes und der Länder eingesetzt. Europäischer Sozialfonds (ESF) in Nordrhein- · „Potenzialberatung“ zur Verbreitung innova- Westfalen tiver und produktiver Formen von Arbeits- Der ESF wurde bereits mit Gründung der Eu- organisationen ropäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1957 ins · „Beschäftigtentransfer“ zur Unterstützung Leben gerufen. Seit dieser Zeit schafft er Arbeits- betrieblicher Strukturmaßnahmen und des plätze, unterstützt die Menschen bei Ausbildung Personaltransfers und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt bei. Verbesserung des Humankapitals Mit Beginn der aktuellen Förderphase wurden · „Betrieb und Schule (BUS)“ und „Werkstatt- die ESF-Programme des Landes Nordrhein- jahr“ zur Verbesserung der Ausbildungsreife Westfalen aktualisiert. · „3. Weg in der Berufsausbildung“, „Verbund- Der ESF in NRW ist von 2007 bis 2013 mit ausbildung“, „Sonderprogramm Ausbildung“ rund 684 Mio. Euro für die Förderung von ar- und „Teilzeitberufsausbildung“ zur Verbesse- beitsmarktpolitischen Maßnahmen ausgestattet. rung des Zugangs zu Ausbildung Hiermit sollen spezifische qualitative Akzente unter dem Motto „In Menschen investieren“ Verbesserung der Arbeitsmarktchancen und gesetzt werden. Integration benachteiligter Personen Das nordrhein-westfälische ESF-Programm um- · „Jugend in Arbeit plus“ zur Verbesserung der fasst drei thematische Prioritätenachsen, die über Arbeitsmarktchancen und Integration benach- konkrete Förderinstrumente umgesetzt werden: teiligter Personen · „Aktion 100 zusätzliche Ausbildungsplätze“ Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbs- zur Verbesserung der beruflichen Integration fähigkeit von Beschäftigen und Unternehmen von schwerbehinderten Menschen · „Bildungsscheck“ zur Steigerung der Weiter- · „JobPerspektive in Nordrhein-Westfalen“ zur bildungs- und Innovationsaktivität von Weiterentwicklung der zielgruppenorientierten Beschäftigten und Unternehmen Arbeitsmarktpolitik 20
02 Den Wandel meistern Die Fördermaßnahmen richten sich an kleine Laufzeit: 2007–2013 und mittlere Unternehmen, Qualifizierungsge- Gesamtbudget: 684 Mio. Euro sellschaften, Bildungs- und Beschäftigungsträger, Fördergebietskulisse: Nordrhein-Westfalen kommunale Träger, Kammern und Verbände Förderhöhe: oder sonstige Projektträger. Ergänzend kön- Je nach Programmbereich unterschiedlich nen auch innovative Modellprojekte mit euro- Fördersatz: päischen Partnern gefördert werden. Hierbei Je nach Programmbereich unterschiedlich wird an die frühere EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL angeknüpft. >>> Nähere Informationen: www.arbeit.nrw.de ESF in Nordrhein-Westfalen Verantwortliche EU-Stelle(n): Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Kontaktstelle in Deutschland / NRW: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie 16 Regionalagenturen Europäischer Sozialfonds (ESF) Beschäftigungsgruppen wie Geringqualifizierte, in Deutschland Migranten, Frauen und von Arbeitslosigkeit Ein Sprachkurs für ausländische Mitbürger, die bedrohte Personen. eine Arbeit suchen, Kindertagespflege direkt · Bestehende Existenzgründungen sollen gefestigt im eigenen Unternehmen oder Maßnahmen werden. für arbeitslose Jugendliche – Der ESF fördert, · Die Zahl der Unternehmensgründungen im wo Menschen sich um bessere Erwerbschancen Technologiebereich soll erhöht werden, indem bemühen. Das ESF-Bundesprogramm zielt das Gründungsklima an Hochschulen und darauf ab, die Anpassungs- und Wettbewerbs- Forschungseinrichtungen nachhaltig verbessert fähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten wird. zu erhöhen, die Berufsausbildung und Weiter- bildung zu verbessern und lebenslanges Lernen Verbesserung des Humankapitals zu fördern sowie die Integration in das Berufs- · Unterstützung Jugendlicher, z.B. zur Reduzie- leben für spezifische Zielgruppen zu verstärken. rung der Quote junger Menschen ohne Berufs- Die Umsetzung erfolgt über vier Prioritäten- abschluss und für mehr Chancengleichheit für achsen, worunter konkrete Förderprojekte bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche entwickelt werden können. Diese richten sich · Förderung der Weiterbildung, insbesondere insbesondere an Verwaltungen, Nichtregie- von bisher eher bildungsfernen Bevölkerungs- rungsorganisationen, Wohlfahrtsverbände und gruppen („Bildungsprämie“) Sozialpartner, die im Bereich Beschäftigung und · Integration zugewanderter Akademiker sozialen Eingliederung aktiv sind. · Unterstützung der Bildungsforschung Anpassungsfähigkeit und Unternehmergeist Beschäftigung und soziale Integration · Die Arbeitsmarktchancen von Beschäftigten · Verbesserung der beruflichen Eingliederung sollen erhöht werden. Daher werden insbe- von Migranten durch beschäftigungsbezogene sondere KMU bei ihren Weiterbildungsak- Sprachkurse tivitäten unterstützt. Im Mittelpunkt stehen · Förderung von bis zu 100.000 sozialversiche- 21
Den Wandel meistern 02 rungspflichtigen, zusätzlichen Arbeitsplätzen in Die einzelnen Programme in der Förderperiode Regionen mit besonders hoher und verfestigter 2007–2013 knüpfen in verschiedenen Bereichen Langzeitarbeitslosigkeit („Kommunal-Kombi“) an erfolgreichen Vorgängerprogrammen an. · Verbesserung der sozialen, schulischen und Auch werden im Laufe der Förderperiode noch beruflichen Integration von jungen Menschen weitere Programme hinzukommen. mit schlechteren Startchancen sowie des Einstiegs und Wiedereinstiegs von Frauen ESF in Deutschland in das Erwerbsleben in strukturschwachen Verantwortliche EU-Stelle(n): Gebieten („Stärken vor Ort“) Generaldirektion Beschäftigung, soziale · Förderung von sozialraumorientierten arbeits- Angelegenheiten und Chancengleichheit marktpolitischen Maßnahmen („BIWAQ“) Kontaktstelle in Deutschland / NRW: · Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Rassismus und Erhöhung der Toleranz (BMAS) (Federführung) („XENOS“) Laufzeit: 2007–2013 · Förderung der sozialen, schulischen und Gesamtbudget: Ca. 3,5 Mrd. Euro beruflichen Integration junger Menschen Fördergebietskulisse: Deutschland mit schlechteren Startchancen („Kompetenz- Förderhöhe: agenturen“ und „Schulverweigerung – Je nach Programmbereich unterschiedlich Die 2. Chance“) Fördersatz: · Förderung verschiedener Ansätze zur Gleich- Je nach Programmbereich unterschiedlich stellung von Frauen im Berufsleben, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf >>> Nähere Informationen: und zur familienfreundlicheren Unterneh- www.esf.de menskultur Transnationale Maßnahmen · Vorhaben zum Fachkräfteaustausch etwa durch Studienbesuchsprogramme · Projekte zur Erhöhung der Beschäftigungs- chancen von Jugendlichen, Auszubildenden und Erwerbstätigen Projektbeispiel: „Transsoest“ heißt das Konzept, mit dem sich „Arbeit Hellwig Aktiv“ (AHA) im Kreis Soest in einem Partnerverbund im Rahmen des ESF-Förderprogramms „Integration durch Austausch (IDA)“ beworben hat und schließlich als eines von 73 Projekten bundesweit ausgewählt worden ist. Ziel ist es, die Beschäftigungschancen arbeitsloser Jugendlicher und junger Erwachsener durch einen transnationalen Austausch zu erhöhen. Das Projekt wird in Kooperation mit der gleichnamigen niederländischen Partnerstadt Soest durchgeführt. Zunächst sind elf junge Menschen mit vier Betreuern aus dem Kolping-Bildungszentrum Werl für drei Monate in die Niederlande gestartet, um dort in verschiedenen regionalen, gemeinnützigen Projekten mitzuarbeiten und Kontakte zu knüpfen. Der Auslandsaufenthalt soll das Selbstbewusstsein von Jugendlichen, die bisher keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden konnten, stärken und ihnen durch die gewonnen Erfahrungen zu besseren Chancen auf den Arbeitsmarkt verhelfen. Im Laufe der Projektlaufzeit bis 2012 sollen noch viele weitere junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren die Möglichkeit bekommen, an dem Projekt teilzunehmen. 22
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