Terra nova KRAFTRAUM - STRATEGIE UND IMPULSPROJEKTE FÜR DIE ENTWICKLUNG EINES MODELLRAUMS IM RHEINISCHEN ZUKUNFTSREVIER - Kreisstadt Bergheim
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KRAFTRAUM :terra nova STRATEGIE UND IMPULSPROJEKTE FÜR DIE ENTWICKLUNG EINES MODELLRAUMS IM RHEINISCHEN ZUKUNFTSREVIER
vorwort Die drei Städte Bergheim, Bedburg und damit im Zusammenhang stehender Un- Einrichtungen wie das Management der Elsdorf haben sich als einer der ersten ternehmen und Arbeitsplätze in besonde- Internationalen Bau- und Technologie- interkommunalen Planungsverbünde rer Weise betroffen. Umso wichtiger sind ausstellung/ Zukunftsagentur Rheinisches des Rheinischen Reviers im Rahmen des gemeinsam abgestimmte, übergeordnete Revier unter einem Dach zusammenkom- REGIONALE 2010 Projektes :terra nova Konzepte und Strategien sowie geeignete men. Von hier aus können wichtige Im- frühzeitig auf den Weg gemacht, ihren Einstiegs- und Modellprojekte für eine pulse für alle relevanten Themenbereiche gemeinsamen Raum zukunftsfähig zu ge- zukunftsfähige Neuausrichtung des :terra und Kompetenzfelder eines KRAFTRAUMS stalten. Vor dem Hintergrund der schon nova-Raumes. :terra nova und das Rheinische Zukunfts- damals absehbaren Strukturveränderun- revier insgesamt ausgehen. Hinzu kommt gen im Rheinischen Revier wurden in en- Vor diesem Hintergrund haben die drei eine Reihe weiterer innovativer Impul- ger Kooperation mit dem Rhein-Erft-Kreis, Städte Bergheim, Bedburg und Elsdorf in sprojekte und -standorte innerhalb des dem Unternehmen RWE Power und wei- enger Kooperation mit dem Unterneh- KRAFTRAUMS, auf die sich die drei Städte teren regionalen Schlüsselakteuren eine men RWE Power und weiteren regiona- Bergheim, Bedburg und Elsdorf gemein- langfristige Zusammenarbeit vereinbart. len Schlüsselakteuren das vorliegende sam verständigt haben. Dabei wurde gemeinsam ein erster inter- strategische Konzept KRAFTRAUM :terra kommunaler Masterplan :terra nova mit nova erarbeitet. Ziel ist es dabei, bereits Die Entwicklung des KRAFTRAUMS :terra beispielhaften Modellprojekten als Basis in den nächsten Jahren einen innovativen nova hin zum (über)regionalen Modell- einer inhaltlich-räumlichen Gesamtstrate- Modell- und Referenzraum für das Rhei- raum kann auf bestehende Kompeten- gie erarbeitet. Dieser erfolgreiche Prozess nische Zukunftsrevier zu profilieren, in zen und eine langjährige vertrauensvolle war Vorbild und Impuls für den Einstieg in dem zukunftsfähige Projektansätze syner- Zusammenarbeit aller relevanten Schlüs- die Entwicklung einer Innovationsregion getisch zusammenwirken können und auf selakteure zurückgreifen. Gleichzeitig Rheinisches Revier und deren Weiterent- beispielhafte Weise die relevanten Frage- bedarf es erheblicher finanzieller, orga- wicklung zum Rheinischen Zukunftsrevier. stellungen des anstehenden Strukturwan- nisatorischer und personeller Ressourcen dels beantworten. – nicht nur für Strategien, Management Anfang 2019 hat mit der Empfehlung der und Kommunikation – sondern insbeson- Kommission „Wachstum, Strukturwandel Als zentrales Einstiegs- und Impulsprojekt dere für den Aufbau einer leistungs- und und Beschäftigung“ zum energie- und kli- für die Entwicklung eines zukunftsfähigen zukunftsfähigen baulich-räumlichen Infra- mapolitisch begründeten Kohleausstieg KRAFTRAUMS :terra nova, ist im Zent- struktur als Basis für die Umsetzung des der Strukturwandelprozess zusätzlich an rum des Rheinischen Zukunftsreviers die Geplanten in Form von Projekten und not- Dynamik gewonnen. Dabei ist der un- Errichtung einer Klimahülle geplant. In wendigen Investitionen. Das vorliegende mittelbar am Tagebau Hambach liegen- dem energieoptimierten und architekto- strategische Konzept macht deutlich, dass de KRAFTRAUM :terra nova inklusive des nisch ansprechenden Baukörper werden die Weichen hierfür im KRAFTRAUM :ter- großen Kraftwerksstandortes Niederau- innovative Unternehmen, wissenschaftli- ra nova bereits gestellt sind. ßem und einer Vielzahl direkt und indirekt che Institutionen, Start-Ups und zentrale Sascha Solbach Volker Mießeler Andreas Heller Bürgermeister der Stadt Bedburg Bürgermeister der Kreistadt Bergheim Bürgermeister der Stadt Elsdorf 3 KRAFTRAUM :terra nova
inhaltsverzeichnis 03 VORWORT 05 INHALTSVERZEICHNIS 06 AUSGANGSLAGE 08 STATUS QUO PROJEKTRAUM 10 PERSPEKTIVE 12 KRAFTRAUM 14 GESAMTKONZEPT 16 RAUM UND INFRASTRUKTUR 20 INKA :TERRA NOVA 22 KLIMAHÜLLE 28 INTERKOMMUNALES GE/GI GEBIET A61 30 FORUM HEPPENDORF 34 RESSOURCENSCHUTZSIEDLUNG BEDBURG 38 WEITERE - STADT- UND DORFENTWICKLUNG 40 FORUM :TERRA NOVA 44 WEITERE - FREIRAUM UND TOURISMUS 46 KRAFTRAUM - SHUTTLE 48 WEITERE - INFRASTRUKTUR UND DIGITALISIERUNG 50 ENERGIE UND INDUSTRIE 54 ENERGY HUB NORD 56 DIGITALES GEMEINSCHAFTSSTADTWERK 58 WEITERE - ENERGIE UND INDUSTRIE 60 RESSOURCEN UND AGROBUSINESS 64 FOOD CAMPUS 68 INNOVATIONSZENTRUM NIEDERAUSSEM 72 INNOVATION UND BILDUNG 76 SCHLOSS CAMPUS :TERRA NOVA 80 WEITERE - INNOVATION UND BILDUNG 82 ORGANISATION UND AUSBLICK 86 IMPRESSUM 5 KRAFTRAUM :terra nova
status quo projektraum DIE LANDSCHAFT IM NÖRDLICHEN RHEIN-ERFT-KREIS IST GEPRÄGT VOM BRAUNKOHLETAGEBAU. DER PROJEKT- UND KRAFTRAUM :TERRA NOVA BEGREIFT DIES ALS BESONDERHEIT UND ALLEINSTEL- LUNGSMERKMAL DER REGION. DER KRAFTRAUM :TERRA NOVA BEFINDET SICH IM ZENTRUM DES RHEINISCHEN ZUKUNFTSREVIERS UND GRENZT AN DEN BRAUNKOHLETAGEBAU HAMBACH AN. Mönchengladbach BA B 57 RB 39 46 Tagebau Garzweiler B B 59 BA BA B 61 7 47 B B 55 RB 44 38 B BA BAB 4 1 Tagebau Inden B BA Köln BA B Aachen 61 BAB 4 Tagebau Hambach B 477 Kernraum Rheinisches Zukunftsrevier Lage im Raum Planungsverbund :terra nova Klimahülle / INKA :terra nova Der KRAFTRAUM umfasst die Gebiete der für hat das EEFA – Energy Environment tigte, Elsdorf: 1157 Beschäftige). Durch drei Städte Bedburg, Bergheim und Els- Forecast Analysis GmbH & Co. KG 2010 diese Aufstellung wird deutlich, wie eng dorf, und ist besonderer Weise von den in einer Untersuchung für die RWE Pow- die heutige Wirtschaftsstruktur mit der anstehenden Strukturwandelprozessen er AG einen Beschäftigungs- und Inves- Braunkohleindustrie und den damit direkt betroffen. titionseffekt von 2,11 Arbeitsplätze pro und indirekt im Zusammenhang stehen- Arbeitsplatz eines RWE Power AG Mit- den Arbeitsplätzen verflochten ist. Allein mit Blick auf die RWE-Mitarbeiter- arbeiters ermittelt (vgl. EEFA – GmbH & zahlen der Städte (insgesamt: 2235 Mit- Co. KG 2010: Bedeutung der rheinischen Zusammen haben diese Städte aus dem arbeiter, davon Bergheim: 959 Beschäf- Braunkohle – sektorale und regionale Rhein-Erft-Kreis eine Gesamtfläche von tigte, Bedburg: 904 Beschäftigte, Elsdorf: Beschäftigungs- und Produktionseffekte. 243 km2 und 112.000 Einwohner. Der 372 Beschäftigte) ergibt sich eine hohe Münster: S. 68). Ausgehend von dem in Rhein-Erft-Kreis umschließt fast zur Gänze volkswirtschaftliche Abhängigkeit. Eben- der Untersuchung genannten Faktor las- das linksrheinische Köln und ist geprägt so müssen die vor- und nachgelagerten sen sich insgesamt 6950 Arbeitsplätze, sowohl von der landwirtschaftlichen Nut- Bereiche, die mit den Arbeitsplätzen im die vom Braunkohleausstieg betroffen zung als auch von Industrieanlagen sowie Sektor der Braunkohle im Zusammen- sind, berechnen (davon Bergheim: 2982 Rohstoffgewinnung und der Energiewirt- hang stehen, berücksichtigt werden. Hier- Beschäftigte, Bedburg: 2811 Beschäf- schaft. ausgangslage 8
Alle drei Städte sind gut an das überregi- überregionaler Bedeutung entstanden ist. der Bestandgebäudes in der Bedburger onale Verkehrssystem angebunden. Die Die Kreisstadt Bergheim hat sich mit der Innenstadt angenommen. Rheinmetropolen Köln und Düsseldorf Erarbeitung und der breiten Öffentlich- sowie die Oberzentren Mönchengladbach keitsbeteiligung im Zuge der Entwicklung Die Stadt Elsdorf weist ca. 22.300 Einwoh- und Aachen sind vom KRAFTRAUM :terra eines Stadtentwicklungskonzepts (STEK ner auf, grenzt an den Tagebau Hambach nova aus alle innerhalb von 30 bis 45 Mi- 2035) sowie weitere Integrierte Stadtent- und besteht aus elf Stadtteilen. Die städ- nuten mit dem Auto zu erreichen. Maß- wicklungskonzepte (INSEK Innenstadt, tebauliche Entwicklung Elsdorfs konzent- geblich hierfür sind die Bundesautobahn INSEK Quadrath-Ichendorf) auf den Weg riert sich auf die Wohnsiedlungsbereiche (BAB) A 61 in Nord-Süd-Richtung und die gemacht, neue Strategien zu entwerfen Elsdorf, Berrendorf und Heppendorf, da- Bundesautobahn A 4 in Ost-West-Rich- und Impulse zu setzen. bei liegt ein gebündeltes Angebot an öf- tung. Ebenso ist die Schieneninfrastruk- fentlichen und privaten Einrichtungen der tur in Bergheim und Bedburg bereits gut Als Mittelzentrum hat die Stadt Bedburg Versorgung, der Bildung und Kultur, der ausgebaut. So ist die Kreisstadt Bergheim ca. 25.000 Einwohner und ist geprägt sozialen und medizinischen Betreuung schon heute vom Kölner Hauptbahnhof durch den Braunkohleabbau und den und der Freizeitgestaltung vor. Elsdorf innerhalb von 30 Minuten erreichbar. Ein Strukturwandel. So ist das Landschafts- erarbeitet zurzeit ein Integriertes Städ- weiterer Ausbau der S-Bahn (S12) ist ge- bild Bedburgs von der Rekultivierung tebauliches Entwicklungskonzept(ISEK), plant. ehemaliger Tagebauflächen geprägt, Mobilitätskonzept, Freiraum- & Touris- letztendlich sind attraktive Naherholungs- muskonzept und einen Masterplan für Die Kreisstadt Bergheim zählt über 65.000 gebiete und ein ausgebautes Wegenetz die Tagebaukante. Hierbei zeigt die Stadt Einwohner. Als attraktives und lebendi- entwickelt worden. Ein Schwerpunkt der neue Impulse und Ziele für den Struktur- ges Mittelzentrum bietet Bergheim gute örtlichen Stadtentwicklung ist die städ- wandel sowie für die Arbeits- und Woh- Arbeitsplätze, ansprechende Einkaufs- tebauliche und funktionale Aufwertung nentwicklung auf. möglichkeiten und eine hohe Wohn- und der Bedburger Innenstadt. Durch diese Freizeitqualität. Die wichtigsten Institutio- Schwerpunkte und durch die Erarbeitung nen haben hier ihren Sitz, sodass ein Be- einer städtebaulichen Perspektive wird hörden- und Dienstleistungszentrum von sich dem Umbau und der Neugestaltung 9 KRAFTRAUM :terra nova
kraftraum :terra nova 1 INKA :terra nova 5 2 Klimahülle :terra nova 3 Schloss Campus :terra nova 4 Kraftwerk / Innovationszentrum Kohle Niederaußem 15 5 Energy HUB Nord 6 Regionale Gewerbestandorte A61 6 7 FORUM :terra nova 8 Zukunftsterrassen 9 Biosphärenband / Speedway 10 Food Campus 11 Innovationsforum und Quartier Heppendorf 12 Südrand-Entwicklung Elsdorf 13 Gemeinschaftsstadtwerke 14 KRAFTRAUM - Shuttle 15 Ressourcenschutzsiedlung 9 6 8 10 perspektive 12
4 1 3 2 13 14 12 6 11 7 13 KRAFTRAUM :terra nova
gesamtkonzept AUFBAUEND AUF DER KOOPERATION IM RAHMEN DER REGIONALE 2010 UND AUSGEHEND VOM GE- MEINSAMEN IMPULS-PROJEKT KLIMAHÜLLE SOLL IN DEN NÄCHSTEN JAHREN DER KRAFTRAUM :TER- RA NOVA INSGESAMT ZU EINEM BEISPIELHAFTEN MODELLRAUM FÜR DAS RHEINISCHE ZUKUNFTS- REVIER UND ANDERE REGIONEN WEITERENTWICKELT WERDEN. Der KRAFTRAUM :terra nova geht auf den munalen Masterplan :terra nova, der die feldinitiative Hambach sowie der Pla- Projektraum :terra nova der REGIONALE folgenden Projektbausteine umfasst und nungsverbund „Rheinisches Sixpack“.[1] 2010 zurück. In dessen Rahmen wurde zu einem inhaltlich räumlichen Gesamt- eine erste gemeinsame Vereinbarung ei- konzept verknüpft: Mit Blick auf die avisierte Internatio- ner längerfristigen Kooperation der drei nale Bau- und Technologieausstellung Kommunen Bergheim, Bedburg, Elsdorf, • Gestaltung der Nördlichen Tagebau- (IBTA) für das Zukunftsrevier bietet der des Rhein- Erft-Kreises und der RWE Po- kante Hambach (Zukunftsterrassen, KRAFTRAUM :terra nova ideale Voraus- wer AG formuliert. Darauf aufbauend FORUM :terra nova) setzungen für die Realisierung beispiel- besteht die Chance, im Rahmen des Rhei- • Gestaltung der ehemaligen Fern- hafter Modellprojekte[2] entlang der zur nischen Zukunftsreviers und mit Blick auf bandtrasse (Biosphärenband, Speed- Gestaltung des Strukturwandels benann- eine Internationale Bau- und Technolo- way) ten Zukunftsfelder: gieausstellung (IBTA) diesen Projektraum • Entwicklung eines interkommunalen zu einem beispielhaften Modellraum Kompetenzareals (INKA) für Energie(- RAUM UND INFRASTRUKTUR weiterzuentwickeln und entlang der un- land)wirtschaft im Bereich der ehe- terschiedlichen Zukunftsfelder geeignete maligen LEP VI-Fläche ENERGIE UND INDUSTRIE Impulsprojekte auf den Weg zu bringen. • Weiterentwicklung des Innovati- onszentrums Kohle am Kraftwerks- RESSOURCEN UND AGROBUSINESS Bereits seit Mitte der 2000er Jahre setzen standort Niederaußem sich Bergheim, Bedburg und Elsdorf ge- INNOVATION UND BILDUNG meinsam mit der Gestaltung der sich im In den letzten Jahren stand nach Grün- Zuge der Tagebautätigkeit vollziehenden dung eines interkommunalen Zweckver- Strukturveränderungsprozesse auseinan- bandes :terra nova vor allem die Konzi- der. Vor diesem Hintergrund wurde durch pierung und Vorbereitung der INKA :terra die Kommunen Bergheim, Bedburg, Els- nova-Flächenentwicklung im Fokus. Dar- dorf in Kooperation mit dem Rhein-Erft- auf aufbauend und ausgehend vom dar- Kreis und dem Unternehmen RWE Power gestellten Impuls-Projekt Klimahülle soll das Projekt :terra nova gemeinsam auf in den nächsten Jahren der KRAFTRAUM den Weg gebracht. Ziel des schon damals :terra nova insgesamt zu einem beispiel- weit in die Zukunft reichenden Projektes haften Modellraum für das Rheinische war die Entwicklung einer „Zukunfts-Land- Zukunftsrevier und andere Regionen wei- schaft Energie“, die heutige Technologien terentwickelt werden. und Prozesse der Rohstoffgewinnung und Energieerzeugung sichtbar macht und Der KRAFTRAUM :terra nova umfasst als gleichzeitig neue Perspektiven aufzeigt. gemeinsamer, strategischer Ansatz die Mit der gemeinsamen Unterzeichnung gesamten Stadtgebiete der Städte Ber- einer „Charta :terra nova“ wurde dies- gheim, Bedburg und Elsdorf. Er verknüpft bezüglich eine langfristige Zusammenar- die für den Strukturwandel relevanten beit der benannten Akteure vereinbart. Themen und Standorte zu einer integrier- Im Rahmen der REGIONALE 2010 wurde ten Gesamtstrategie. Der KRAFTRAUM ein intensiver Beteiligungs- und Qualifi- :terra nova ist eingebunden in überge- zierungsprozess zur Ausgestaltung eines ordnete Raumgefüge und Strategien und gemeinsam getragenen :terra nova-Kon- konkretisiert diese für den interkommu- zeptes vollzogen. Mehrere Experten- nalen Modellraum. Hierzu gehören ins- und Bürgerwerkstätten sowie mehrere besondere das „Agglomerationskonzept“ Planungsverfahren und Wettbewerbe für die Region Köln/Bonn, das Stadt-Um- führten im Ergebnis zu einem interkom- land-Netzwerk „S.U.N.“, die Tagebauum- Weitergehende Informationen zu den übergeordneten Konzepten und Strategien finden Sie unter den weiterführenden Links auf Seite 87 [1] Die Faszination des Kraftraums :terra nova und seiner Modellprojekte wird auch anhand einer Vielzahl studentischer Arbeiten an Hoch- [2] schulen der Region deutlich. Einige dieser studentischen Vorüberlegungen und Skizzen werden beispielhaft zur illustration einiger Modell- projekte verwendet. perspektive 14
GEMEINSCHAFTSSTADTWERKE FORUM HEPPENDORF KRAFTRAUM - SHUTTLE INKA BEDBURG A61 FORUM :TERRA NOVA SCHLOSS CAMPUS :TERRA NOVA ZUKUNFTS- UND INNOVATIONSSTANDORT ENERGY HUB NORD KOHLENSTOFF NIEDERAUSSEM SCHLOß PAFFENDORF PROJEKTENTWICKLUNG ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT RESSOURCENSCHUTZ-SIEDLUNG FOOD CAMPUS BEDBURG-KASTER D R . - I N G . W O L F G A N G WACKERL 2020 INKA :TERRA NOVA KLIMAHÜLLE Onur Akter / Abdallah M AT R I K ELNU M M ER
raum und infrastruktur
Schrägluftbild von Bergheim
raum und infrastruktur DIE IN IHRER DIMENSION HERAUSRAGENDE RÄUMLICHE TRANSFORMATION IM ZUGE DES BRAUN- KOHLEABBAUS, DER -VERSTROMUNG UND FOLGELANDSCHAFTSGESTALTUNG MACHEN DAS RHEINI- SCHE REVIER IN DEN KOMMENDEN JAHRZEHNTEN ZUR GRÖSSTEN LANDSCHAFTSBAUSTELLE EURO- PAS. Es gilt, den räumlichen Umbau so zu ge- Raumentwicklung, die (teil)räumliche KRAFTRAUM :terra nova. Hinzu kom- stalten, dass die infrastrukturellen und Konzepte und Standorte miteinander men die besonderen Anforderungen räumlichen Voraussetzungen für den verknüpft und dabei den Ansprüchen der an das Thema Bauen aufgrund der Wandel des Reviers in eine nachhaltige Wirtschafts-, Siedlungs-, Infrastruktur- Energiewende sowie des Klima- und und zukunftsfähige Wirtschafts- und In- und Freiraumentwicklung gleichermaßen Ressourcenschutzes. Auf Ebene des dustrieregion geschaffen werden. gerecht wird: Stadtquartiers und des Dorfes gestal- ten in Bergheim, Bedburg und Elsdorf Der KRAFTRAUM :terra nova ist in beson- • Der KRAFTRAUM :terra nova verfügt Bürger gemeinsam mit Politik, Ver- ders starker Hinsicht direkt betroffen von über mehrere geeignete Standorte waltung, Unternehmen und Instituti- den sich innerhalb des Rheinischen Re- für die Entwicklung zukunftsfähiger onen der Region die Zukunft vor Ort. viers vollziehenden Strukturveränderun- Gewerbe- und Industriegebiete. Ne- gen: Der Tagebau Hambach im Süden Els- ben der Entwicklung des interkommu- dorfs und der räumlich und funktional eng nalen Kompetenzareals (INKA) :terra damit im Zusammenhang stehende Kraft- nova mit der Klimahülle sind dies ins- werksstandort Niederaußem prägen die- besondere die Neuausrichtung/ (Teil) sen in besonderer Weise. So ergeben sich Konversion des Kraftwerksstandortes insbesondere durch den Tagebau massive Bergheim-Niederaußem sowie inno- Herausforderungen für die Entwicklung vative Flächenentwicklungen entlang der Infrastruktur, die Verkehrsentwick- der A61 in Bedburg, Elsdorf und Ber- lung, für Fragen der Raumentwicklung gheim. wie für die Wiedernutzbarmachung der Tagebaue. • Die im Zuge der Tagebauentwicklung raumgreifenden Strukturveränderun- Im Zuge einer gemeinsamen, aktiven gen und die Nähe zu den dynamisch Strukturwandelgestaltung besteht für wachsenden Zentren der Rheinschie- diesen interkommunalen Projektraum ne, v.a. Köln, führen zu besonde- die einmalige Chance einer umfassen- ren Herausforderungen und Chan- den Neuausrichtung zum Zukunfts- und cen für eine zukunftsfähige Dorf-, Modellraum. Ziel ist eine integrierte Quartiers- und Stadtentwicklung im QUARTIERE UND KLIMAFREUND- DÖRFER DER INN QUARTIERE UND LICHKEIT INNOVATIVE ZUKUNFT UND DÖRFER DER NEUE UND QUALITATIV HOC ZUKUNFT WOHNFORMEN NEUE HOCHWERTIGE FL WOHNFORMEN FLÄCHEN- ENTW ENTWICKLUNG SÜMFPUNGSWASSER- NUTZUNG BÜRGER- BÜRGER- SCHAFTLICHES SCHAFTLICHES ENGAGEMENT ENGAGEMENT raum und infrastruktur 18 18
• Das Rheinische Revier ist ein „Land- schaftsraum in Bewegung“. Dies gilt in besonderer Weise für den KRAFTRAUM :terra nova. Dort wur- den in der Vergangenheit bereits gewaltige Landschaftsveränderun- gen nach Abschluss der Tagebaue in Bergheim und Bedburg im Rahmen der Rekultivierung durchgeführt. Die Konzeption einer Folgenutzung für den noch laufenden Tagebau Ham- bach bietet die einmalige Chance, parallel zur Tagebauentwicklung eine „Zukunftslandschaft Energie“ als ein- Für die aktive Gestaltung des Struk- zigartige Rekultivierungslandschaft hoher Qualität zu gestalten und turwandels im Rheinischen Revier ausgehend von innovativen Einzel- ist eine kluge und vorausschauende projekten ein zusammenhängendes Freiraumsystem hoher regionaler Raumentwicklung und Flächenpo- Wertschöpfung für die Region zu eta- blieren. litik als regionale Perspektive un- erlässlich. Die großen Landschafts- Nicht zuletzt ergeben sich durch die Braunkohlentagebaue massive Heraus- und Raumveränderungen im Zuge forderungen für die Entwicklung der der Braunkohletätigkeit und Re- Infrastruktur in der Region, die Verkehr- sentwicklung ebenso wie den Breitband- kultivierung implizieren auch die ausbau. Vor diesem Hintergrund nutzt der KRAFTRAUM :terra nova den anstehen- Möglichkeit einer vorausschauen- den räumlichen Transformationsprozess für die Herstellung neuer nachhaltiger den, zukunftsfähigen Neuordnung Mobilitätsachsen und –angebote in Ver- bindung mit dem Ausbau einer zukunfts- des Raumes. Dafür muss es gelin- fähigen, digitalen Infrastruktur. gen, regionale Dialog- und Leitbild- prozesse unter aktiver Beteiligung möglichst vieler gesellschaftlicher Akteure in Gang zu bringen. Vor diesem Hintergrund beschreibt das strategische „Zukunftsfeld Raum und Infrastruktur“ die Zielsetzung einer integrierten, nachhaltigen Raumentwicklung im Rheinischen Revier. 19 KRAFTRAUM :terra nova
inka :terra nova IM PROJEKTRAUM WIRD EIN INTERKOMMUNALER WISSENSCHAFTS- UND GEWERBE PARK ENTSTE- HEN. EINGEBUNDEN IN FREILAND-LABORE RENOMMIERTER WISSENSCHAFTSEINRICHTUNGEN (F&E- FLUR) UND ANGRENZEND AN EINE NEUE INNOVATIVE BIOGASANLAGE DER INNOGY ENTSTEHT IM ERTSEN SCHRITT EIN 20 HA GROSSES, MODELLHAFTES KOMPETENZAREAL FÜR INNOVATIVE UNTER- NEHMEN. KLIMAOPTIMIERTER WISSENSCHAFTS- flächenintensiver Großvorhaben der In- senschaftlichen Einrichtungen und proto- UND GEWERBEPARK dustrie. Diese sogenannte LEP VI-Fläche typischen Anlagen kombiniert, soll dieses ist nicht mehr Gegenstand des neuen Gebiet insbesondere neue Arbeits- und Die Städte Bergheim, Bedburg, Elsdorf LEP NRW. Heute geht es darum, für das Technologiefelder wie Energie, Agrobu- sowie der Rhein-Erft-Kreis und die RWE Rheinische Zukunftsrevier neue Wege siness, Healthcare sowie auch Wissen- Power AG haben bereits im Juni 2010 ge- ressourcenoptimierter und nachhaltiger schafts- und Forschungseinrichtungen meinsam den interkommunalen Zweck- Technologien aufzuzeigen und zukunfts- neben weiteren Gewerbebereichen verband :terra nova gegründet, um die fähige Wirtschaftsfelder zu erschließen. darstellen. Durch Einbindung der am gemeinsame Entwicklung einer „Zu- Eingebunden in Freiland-Labore renom- Standort vorhandenen Energieressour- kunftslandschaft Energie“ anzustoßen. mierter Wissenschaftseinrichtungen und cen (innovative Biogasanlage der innogy Im Zentrum steht das Interkommunale Hochschulen (F&E-Flur) und angrenzend mit 7,4 MW zur Versorgung des Gebietes Kompetenz-Areal :terra nova (INKA :terra an einer neuen innovativen Biogasan- mit Heizgas, Sümpfungswasserleitung zur nova), ein innovativer, klimaoptimierter lage der innogy entsteht in einer ersten Versorgung von Gebäuden und Anlagen Wissenschafts- und Gewerbepark. Der Entwicklungsstufe ein 20 ha großes, mo- über Wärmetauscher, geplante Windkon- Zweckverband :terra nova und weite- dellhaftes Kompetenzareal für innovative zentrationszone zur Stromversorgung) re renommierte wissenschaftliche Ein- Institutionen und Unternehmen. soll das neuartige Konzept eines klimaop- richtungen engagieren sich gemeinsam timierten Wissenschafts- und Gewer- mit privaten Investoren wie der FAKT Insgesamt ist es Ziel, am :terra no- be-Parks möglich werden. Hinzu kommen AG für ein zukunftsfähiges Konzept. Ber- va-Standort die Region auf die Zukunft Überlegungen, im Umfeld des interkom- gheim-Paffendorf, der Standort des inter- auszurichten und einen starken Impuls für munalen Kompetenzareals :terra nova kommunalen Kompetenzareals befindet einen nachhaltigen Strukturwandel zu ge- ein zukunftsfähiges „Quartier der kurzen sich in der Mitte des KRAFTRAUMS :terra ben. Als interkommunaler Wissenschafts- Wege“ zu entwickeln, d.h. Wohnen und nova und damit im Zentrum des Rhei- und Gewerbe-Park, der die Ansiedlung Arbeiten überall dort, wo möglich wieder nischen Zukunftsreviers. Ursprünglich thematisch affiner Gewerbebetriebe näher zueinander zu organisieren. war dieser Bereich gemäß LEP NRW Teil (vorwiegend im Bereich der Energie- und einer Vorhaltefläche für die Ansiedlung Grünen Technologie) mit innovativen wis- raum und infrastruktur 20 20
kompetenzareale Schrägluftbild der INKA :terra nova Fläche im Dreieck Bergheim, Bedburg und Elsdorf 21 KRAFTRAUM :terra nova
klimahülle DIE KLIMAHÜLLE :TERRA NOVA IST EINSTIEGS- UND IMPULSPROJEKT FÜR DIE ENTWICKLUNG EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN MODELLRAUMS. IM ZENTRUM DES RHEINISCHEN REVIERS KOMMEN INNOVATI- VE UNTERNEHMEN, WISSENSCHAFTLICHE INSTITUTIONEN, START-UPS UND ZENTRALE EINRICHTUN- GEN WIE DAS MANAGEMENT DER INTERNATIONALEN BAU- UND TECHNOLOGIEAUSSTELLUNG / ZRR UNTER EINEM DACH ZUSAMMEN. „ALLESKÖNNER“ KLIMAHÜLLE kubator einer wissensbasierten Regional- letagebau als Wärmeenergie versorgt. entwicklung den Transfer zwischen Wis- Im Sommer können Ventilationsöffnun- Ein erster Entwicklungsabschnitt des in- senschaft und Wirtschaft zu intensivieren, gen für Frischluft sorgen. Solarzellen auf terkommunalen Wissenschafts- und Ge- und Forschungserkenntnisse schneller in dem Dach und ggf. an Fassadenflächen werbe-Parks :terra nova soll mit einer die praktische Anwendung und damit in können zur Stromerzeugung genutzt und modellhaften Klimahülle mit 50.000 qm eine regionale Wertschöpfung zu über- Energiespeicher für Wärme sowie Kälte Nutzfläche bebaut werden. Als adressbil- führen. Das enge Nebeneinander von eingebaut werden. Auf Basis einer kom- dendes und gleichzeitig rahmengebendes renommierten Wissenschaftseinrichtun- binierten Nutzung von Geothermie und Impulsprojekt verknüpft die Klimahülle gen und innovativen Unternehmen unter Photovoltaik liefert die Klimahülle damit optimale, technische Voraussetzungen für einem gemeinsamen Dach ermöglicht ein weitgehend energieneutrales Kon- die Ansiedlung kompetenter Betriebe und Synergien wie die gemeinsame Präsenta- zept. Hierdurch sollen im Vergleich zu Institutionen mit einer herausragenden tion nach außen, fördert Kooperation und einem Gewerbepark ohne Hülle Einspa- Marken-Architektur (Corporate Design) unterstützt neuartige Start-Ups. Eine Viel- reffekte von 2.380.000 kWh und 1.273 für den KRAFTRAUM :terra nova und das zahl innovativer Unternehmen und Grün- Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden. Mit Rheinische Zukunftsrevier insgesamt. Das der profitieren durch die räumliche Nähe der FAKT AG steht ein potenzieller Inves- Konzept der Klimahülle vereint eine Viel- und entwickeln unter dem gemeinsamen tor bereit, der die Klimahülle errichten zahl von Vorteilen wie die Reduzierung Dach der Klimahülle neue Geschäftsideen und darunter einen klimaoptimierten des Energie- und Flächenbedarfs, die Ein- für das Rheinische Zukunftsrevier. Forschungs- und Businesspark bauen und sparung von Baumaterial sowie ganzjäh- betreiben will. Bereits 2007 wurden im rig witterungsunabhängige Arbeits- und MODELLSTANDORT FÜR KLIMA- Rahmen des vom Bundesministerium für Präsentationsräume mit hoher Aufent- SCHUTZ UND KLIMAANPASSUNG Bildung und Forschung (BMBF) geförder- haltsqualität. Die Klimahülle soll als hoch- ten, interdisziplinären Forschungsprojek- wertiger Architekturbaustein entstehen Klimahüllen sind gerade vor dem Hinter- tes „Klimahüllen für Gewerbegebiete“ die und initial für eine städtebaulich und in- grund neuer gesellschaftlicher Herausfor- Vorteile dieser Bauform untersucht. Ne- haltlich ambitionierte, qualitätsvolle Ent- derungen wie Energiewende, Klima- und ben der gestalterischen Aufwertung, die wicklung des Gesamtstandortes wirken. Ressourcenschutz ein neues vielverspre- Landschaft und Ortsränder durch den Bau Die städtebauliche Gesamtentwicklung chendes Konzept für nachhaltige und einer Klimahülle erfahren können, hat das soll über ein qualitätssicherndes Verfah- zukunftsfähige Gewerbegebiete neuer Konzept der Klimahülle auch bedeutende ren (Wettbewerb, Werkstattverfahren) im Art. Die Grundidee liegt darin, die Viel- funktionale und ökologische Vorteile und Rahmen der IBTA sichergestellt werden. zahl einzelner Gebäude und Hallen durch leistet in mehrfacher Hinsicht einen wich- eine große, kompakte und transparente tigen Klimaschutz-Beitrag: KEIMZELLE FÜR NEUE IDEEN UND Halle zu ersetzen. Innerhalb der Klima- START-UP – CENTER FÜR DAS RHEINI- schutzhülle liegen privat genutzte und Reduzierung des Energiebedarfs SCHE ZUKUNFTSREVIER öffentliche Bereiche eng nebeneinander. Allein durch die transparente Hülle wird Eine ganzjährig witterungsunabhängige, der Heizenergiebedarf um etwa 70% re- Die adressbildende Architektur der Kli- marktartige Atmosphäre mit hoher Auf- duziert und soll durch weitere Maßnah- mahülle kann vielfältige Bausteine eines enthaltsqualität ermöglicht kurze Wege. men auf Null-Energie-Niveau gesenkt regionalen „Science to Business-Centers“ Zusätzliche Nutzungen innerhalb der Kli- werden. auf internationalem Niveau integrieren: mahülle wie Gastronomie, Ausstellungen, Renommierte Wissenschaftseinrichtun- Messen und kulturelle Veranstaltungen Einsparung von Baumaterial gen und innovative Unternehmen wie das können die Attraktivität weiter steigern Ressourcenschonendes Bauen: innerhalb Fraunhofer Institut, das Forschungszent- und bringen städtisches Leben ins Gewer- der Klimahülle können die Einbauten bau- rum Jülich oder SME Management finden begebiet. Es entwickelt sich eine völlig technisch einfach gehalten werden (ohne entsprechende Rahmenbedingungen vor, neue Art zu arbeiten, zu verkaufen und an architektonisch-gestalterischer Quali- um gemeinsam F&E-Vorhaben durchzu- zu kommunizieren. Gleichzeitig greift tät einzubüßen), die Klimahülle selbst ist führen sowie prototypische Anlagen, Ver- das Konzept der Klimahülle die stand- erweiterbar fahren und Produkte u.a. mit den Gemein- ortbezogenen Ressourcenpotenziale in schaftsstadtwerken zu entwickeln. Ziel besonderer Form auf: Ganzjährig wird der Kommunen und der Region ist es, mit die Klimahülle durch 21 Grad warmes einem Science to Business-Center als In- Sümpfungswasser aus dem Braunkoh- raum und infrastruktur 22 22
kompetenzareale 23 KRAFTRAUM :terra nova
Reduzierter Flächenbedarf Impulsprojekt für das Rheinische Zu- MODELLSTANDORT FÜR DAS ARBEI- Durch eine effektivere Organisation lässt kunftsrevier TEN DER ZUKUNFT sich der Flächenbedarf um 30 Prozent senken. Üblicherweise hat jeder Betrieb Anpassungsfähigkeit/Flexibilität Die Klimahülle bietet ideale Rahmenbe- seine eigenen abgegrenzten Hallen, ob- Innere und äußere Flexibilität der Kli- dingungen für das Arbeiten der Zukunft: wohl sich die Nutzungen mehrerer ohne mahülle, hohe Anpassungsfähigkeit und „Durch das Zusammenfassen von unter- merkliche Einschränkungen in größeren, Übertragbarkeit auf unterschiedliche schiedlichen Gewerbearten unter einem kompakten Einheiten gemeinsam unter- Standorte Dach werden komplett neue Arbeitswel- bringen lassen. ten entstehen. Die Innen- und Außenwelt Impulsprojekt Standortentwicklung verschmelzen in einem fließenden Über- Neue Arbeitswelten Die Klimahülle wird zum Initial für die Ent- gang zu einem eigenen kleinen Mikrokos- Enges Nebeneinander privat genutzter wicklung des INKA zu einem innovativen, mos, in dem die neuesten Technologien Parzellen und öffentlich zugänglicher Be- nachhaltigen und qualitätsvollen Arbeits- und Materialien dem Menschen dienen reiche, marktartige, städtische Atmosphä- standort der Zukunft in Übergang zum und nicht umgekehrt.“ (Architekt Ralf re mit hoher Aufenthaltsqualität („Stadt Siedlungsraum und mit zukünftig hervor- Baumgärtner) Unter einem Dach tüfteln kurzer Wege“) ragender Anbindung an die Ballungszen- und entwickeln eine Vielzahl innovativer tren Köln und Düsseldorf (Erfttal S-Bahn) Unternehmen und Gründer an den Ge- Markenarchitektur/Adressenbildung schäfts-Ideen für die Zukunft des Rheini- „Adresse“ Klimahülle als überregionales schen Reviers. Durch das enge Nebenei- Aushängeschild des :terra nova-Areals nander der unterschiedlichen Akteuren und der ZRR, zeichenhaftes, regionales wird der Austausch von Ideen und das raum und infrastruktur 24 24
Anstoßen von Kooperationen einfacher. ADRESSBILDENDE ARCHITEKTUR UND tional wie ästhetisch überzeugenden Flexible Raumangebote und innovative FLEXIBLE RAUMSTRUKTUR Leuchtturmprojekt für das Rheinische Co-Working-Spaces können kurzfristig auf Zukunftsrevier werden. Ein internationa- Unternehmen und ihre dynamischen Ide- Die Klimahülle wird von ihrer räumli- ler Architekturwettbewerb auf Basis des en und Ansprüche reagieren – und nicht chen Ausdehnung 260 Meter lang und vorliegenden Konzeptes soll dem hohen umgekehrt. Die neue Möglichkeiten, 100 Meter breit sein. Innerhalb der Hülle Anspruch einer Internationalen Bau- und Angebote und Technologien der Digitali- finden sich flexible, modulare Einbauten Technologieausstellung gerecht werden sierung stehen innerhalb der Klimahülle als „Haus in Haus“-Systeme, die sich den und die bestmögliche Lösung für das Mo- als Infrastruktur einer zukunftsfähigen jeweiligen Nutzungsanforderungen der dellprojekt sicherstellen. Arbeitswelt allen Nutzern zur Verfügung. unterschiedlichen Akteure optimal anpas- Gleichzeitig bieten großzügige, kommuni- sen können. Die 16 Meter hohe Dachflä- ANLAUFSTELLE UND HUB ZENTRALER kative Gemeinschaftsflächen hoher Auf- che schützt die Einbauten wie eine zweite EINRICHTUNGEN FÜR DAS ZUKUNFTS- enthaltsqualität ein angenehmes Arbeits- Haut gegen Wind, Regen und zu starke REVIER umfeld. Die räumliche Anbindung des Sonneneinstrahlung. Als Material für die Modellstandortes an ein zukunftsfähiges Hülle ist im oberen Teil der Seitenwände Aufgrund seiner zentralen Lage inner- Stadtquartier ermöglicht kurze Wege zwi- eine textile Hightech-Membran vorgese- halb des Kernraums der Rheinischen schen Wohnen, Arbeiten und Freizeit. hen, im unteren Teil werden Glaselemen- Braunkohleregion und seiner optimalen te verbaut. Die Dachfläche wird ebenfalls verkehrlichen Anbindung bietet die Kli- mit textilen Membranen überspannt, mahülle den idealen Standort für zentrale in die Photovoltaik-Zellen eingearbeitet Einrichtungen der Organisation des Rhei- sind. Die Klimahülle soll zu einem funk- nischen Zukunftsreviers, wie das avisierte 25 KRAFTRAUM :terra nova
Management der Internationalen Bau- wurfsfassung des Bebauungsplans zu be- und Technologieausstellung / Zukunft- rücksichtigen. RWE Power AG wurde von sagentur Rheinisches Revier. der Zweckverbandsversammlung gebe- ten, FAKT.AG die 5 ha-Fläche entlang der PROJEKTENTWICKLUNG, TRÄGER- Kreisstrasse 41 in Abhängigkeit von der SCHAFT UND FINANZIERUNG Bauleitplanung zur Errichtung und zum Betrieb der Klimahülle anzubieten. Es ist Die Klimahülle wurde von der Essener das Verständnis aller Beteiligten, dass das FAKT.AG als komplett privatwirtschaftli- Vorhaben wegen seines adressgebenden ches Projekt und auf eigene Vorkosten und identitätsstiftenden Charakters für entwickelt. Es wurde von Anfang an so das Gesamtvorhaben INKA :terra nova konzipiert, dass es abgesehen von einer gerade in der Konzeptions- und Planungs- öffentlichen Anschubfinanzierung privat- phase, aber auch im Hinblick auf die Ver- wirtschaftlich finanzierbar ist. Die wesent- marktung, einer engen Zusammenarbeit lichen Einnahmen der Klimahülle werden aller Akteure, insbesondere des Vorha- Einkünfte aus der Vermietung der in der benträgers mit den beteiligten Gebiets- Klimahülle geschaffenen ca. 50.000 m² körperschaften, der Landesregierung, Nutzfläche sein. Die FAKT.AG entwickelt Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Re- das Projekt seit 2013 in enger Zusammen- gion Köln/Bonn e.V. sowie den regionalen arbeit mit dem Zweckverband :terra nova Wissenschaftsinstitutionen und künfti- sowie der RWE Power AG. Im März 2016 gen Nutzern und Finanzierungspartnern beschloss die Zweckverbandsversamm- bedarf. Um diesen kontinuierlichen Aus- lung einstimmig, das Projekt Klimahülle tausch und eine Projektqualifizierung auf mit dem Investor FAKT.AG als Ankerpro- höchstem Niveau sicherzustellen, ist ge- jekt für das Interkommunale Kompeten- plant einen gemeinsamen wissenschaftli- zareal (INKA) :terra nova gemeinschaftlich chen Projektbeirat für die Klimahülle :ter- fortzusetzen und eine Realisierung des ra nova zu etablieren. Vorhabens bei der Erarbeitung der Ent- transparente Dachhaut als Regen und Wetterschutz nal kraftanlage Klimahülle aus Polycarbonat als leichter, lichtdurchlässiger Baustoff mit hoher Wärmedämmung Ug< 1.0 2,0 MW) Prozesswärme heizt Klimahülle Vorwärmung der Frischluft in der Klimahülle Stirlingmotor zur Erwärmung der Einbauten Umwandlung von durch die Sonnenstrahlen, Wärmeenergie für Einbauten als z. B. Tiefkühlung Vollholzkonstruktion in und zur Brettstappelbauweise zur Stromerzeugung Erhöhung der Speichermasse im Gebäude 12°C -24°C Erdkanal für Frischluftzufuhr Installationsschacht Batterien als Strompuffer Sümpfungswasser +21°C Ladestation Wasserbecken Nahwärme Biogas für Transportfahrzeuge Wasserverdunstung sorgt für innerhalb der Klimahülle einen Wärmeausgleich raum und infrastruktur 26 26
abmessung GRÖSSE DER KLIMAHÜLLE IM VERGLEICH KLIMAHÜLLE 260 x 100 m MONT CENIS 180 x 75 m FUSSBALLFELD 105 x 68 m 26.000 m2 13.500 m2 Solarzellen aus Dünnschichtmodulen zur Stromerzeugung in Dach-und Fassadenflächen 0 W/m²K Vorwärmung der Frischluft in der Klimahülle Büro/Werkstatt/Versand +18°-20°C 12°C Bepflanzung zum Wärmeausgleich Installationsschacht Erdkanal für Kaltwasserzufuhr Sprinklertank Sümpfungswasser +21°C Tank als Wärmepuffer Nahwärme Biogas 27 KRAFTRAUM :terra nova
interkommunales ge/gi gebiet a61 IN WEITERENTWICKLUNG DER BEREITS EINGEÜBTEN ZUSAMMENARBEIT IM KONTEXT DES INTER- KOMMUNALEN KOMPETENZAREALS :TERRA NOVA HABEN SICH DIE STÄDTE BERGHEIM, BEDBURG UND ELSDORF DARAUF VERSTÄNDIGT, AUCH BEI WEITEREN GEWERBE- UND INDUSTRIEFLÄCHENENT- WICKLUNGEN VON REGIONALER UND ÜBERREGIONALER BEDEUTUNG ZU KOOPERIEREN. FORTFÜHRUNG INTERKOMMUNALER die Neuausweisung von Flächen wird ver- operation insbesondere für überregional KOOPERATION AUF BEDBURGER UND gleichsweise restriktiv gehandhabt. Die bedeutsame Flächenentwicklungen wie ELSDORFER STADTGEBIET großen raumverändernden strukturel- das avisierte GE-/GI-Gebiet an der A61 in len Prozesse innerhalb des Rheinischen Bedburg eine unerlässliche Grundvoraus- In 2019 haben die Städte Bedburg, Elsdorf Reviers wie die großdimensionierten Ta- setzung dar. Gleichzeitig stellt sich die Fra- und Bergheim eine gemeinsame Absichts- gebauentwicklungen und die sich daran ge, wie unter den genannten Vorzeichen erklärung unterschrieben, mit der sie ver- anschließenden, notwendigen Rekulti- eine zukunftsfähige und marktorientierte deutlichen, dass sie bei der Realisierung vierungsprozesse wirken sich zusätzlich Flächendisposition und -profilierung des neuer Gewerbegebiete kooperieren wol- negativ auf die Flächenverfügbarkeit aus. Standortes aussehen kann. Im Idealfall len. Dabei soll auf den Erfahrungen des Im Kontext dieser Rahmenbedingungen können dort 70 Hektar entwickelt wer- Interkommunalen Kompetenzareals, kurz war es Ziel des kreisweiten Gewerbeflä- den. An diesem Standort muss für die INKA: terra nova, auf Bergheimer Stadtge- chenkonzeptes, den notwendigen Bedarf Hauptfläche nur mit zwei Eigentümern biet aufgebaut werden. Zu den notwendi- an Gewerbe- und Industrieflächen für den verhandelt werden, was den Entwick- gen Schritten einer interkommunalen Ge- Rhein-Erft-Kreis zu ermitteln und geeigne- lungsprozess wesentlich vereinfacht. Da werbe- und Industrieentwicklung gehören te Suchräume für regional und überregi- die Fläche optimal verkehrlich angebun- neben einer gemeinsam abgestimmten onal bedeutsame Flächenentwicklungen den ist, ist es Ziel, nicht nur Logistikflä- Planung auch Vereinbarungen für eine ge- zu definieren. Ziel des Konzeptes ist die chen mit Logistikarbeitsplätzen, sondern meinsame Flächenentwicklung, einer ge- Erweiterung der „Wahlmöglichkeiten“ auch die Entwicklung hochwertiger Indus- rechten Kostenaufteilung, einer gemein- von Gewerbe‐ und Industrieflächen im triearbeitsplätze zu schaffen. Dabei sol- samen Vermarktungsstrategie sowie eine Rhein‐Erft‐Kreis, um flexibel und passge- len inhaltliche und räumlich-funktionale Gewerbesteuerzerlegungsvereinbarung, nau auf die Anforderungen unterschiedli- Bezüge zum nahegelegenen Modellpro- damit Aufwand und Nutzen inkl. positiver cher Ansiedlungsoptionen und Branchen jekt „Energy Hub Nord“ mit NRWs größ- steuerlicher Effekte gerecht verteilt wer- reagieren zu können. Im Ergebnis soll tem Onshore-Windenergie-Park für eine den. Selbstverständlich bleibt auch bei eine angemessene Ausstattung und vor Profilierung genutzt werden. Das Projekt interkommunalen Flächenentwicklungen allem Flexibilität der Kommunen in der „Energy Hub Nord“ soll zum Impulsgeber die Planungshoheit immer bei der jewei- Flächendisposition für die gewerblich‐ für den Einsatz neuer Technologien und ligen Belegenheitskommune. industrielle Entwicklung gesichert sein. die Ansiedlung kompetenter Unterneh- Unter anderem werden innerhalb des Ge- men im neu entstehenden interkommu- AMBITIONIERTE FLÄCHENENTWICK- samtkonzeptes im Norden und Süden des nalen Industriegebiet an der A61 werden. LUNG VON ÜBERREGIONALER BEDEU- Rhein-Erft-Kreises Suchräume für inter- TUNG kommunal zu entwickelnde Standorte zur NEUE QUALITÄTSANSPRÜCHE AN EIN Deckung der überregionalen Bedarfslage GEWERBE- UND INDUSTRIEGEBIET Beginnen wollen die drei Städte mit der benannt, darunter u.a. die benannte Be- DER ZUKUNFT gemeinsamen Entwicklung einer Fläche dburger Fläche direkt an der A61-Abfahrt. auf Bedburger Stadtgebiet in direkter Bei der Auswahl potenziell geeigneter Das Ziel der gemeinsamen Flächenent- Nähe zur Autobahnanschlussstelle „Bed- Flächen wurde darauf geachtet, dass in wicklung ist ein zukunftsfähiges Gewerbe- burg“ an der A61/ L279. Bereits im Gewer- entsprechenden Suchräumen möglichst und Industriegebiet, das verschiedenen beflächenkonzept des Rhein-Erft-Kreises, wenige Einschränkungen für die Bürge- Qualitätsansprüchen gerecht werden soll. im Chartgutachten des Büros Dr. Jansen rinnen und Bürger der jeweiligen Städte Durch bauliche Verdichtung und vertikale vom März 2017 wurde diese Fläche als bestehen und eine infrastrukturelle An- Gewerbe- und Industriebauten, gemein- Suchraum der Priorität 1 mit überregio- bindung gegeben ist. schaftliche Nutzungen, zentrale Einrich- naler Bedeutung definiert. Vor dem Hin- tungen des ruhenden Verkehrs und Kon- tergrund zunehmender umweltrelevanter HOCHWERTIGE INDUSTRIEARBEITS- zentration ökologischer Flächen soll der Bindungen, schwieriger Grunderwerbs- PLÄTZE DIREKT AN DER A61 Landschaftsverbrauch minimiert werden möglichkeiten und der notwendigen und der Raum flächeneffizient gestaltet Identifikation geeigneter Flächengrößen In Anbetracht der ambitionierten Neuo- werden. Innerhalb des Gewerbe- und gestaltet sich die Flächendisposition für rientierung der Rheinischen Tagebaure- Industriegebietes soll das nachhaltige Betriebe immer problematischer. Gleich- gion zum „Rheinischen Zukunftsrevier“ Bauen, mit optimierten Energiekonzep- zeitig ist das Ziel des Flächensparens im und der regional- und landesplanerischen ten und der Einsatz innovativer Techno- Landesentwicklungsplan verankert und Vorgaben stellt die interkommunale Ko- logien im Vordergrund stehen, um eine raum und infrastruktur 28 28
kompetenzareale hohe Energie- und Ressourceneffizienz zu INHALTLICHE PROFILIERUNG BEI aufzubauen. Unabhängig davon wäre es gewährleisten. Ein weiterer wichtiger An- GLEICHZEITIGER FLEXIBILITÄT sicherlich hilfreich, eine Art strategische spruch an das Gewerbe- und Industriege- Masterplanung für das Gelände in Verbin- biet der Zukunft sind integrierte Mobilität Ziel der Flächenentwicklung ist eine in- dung mit einem Beratungshandbuch und und nachhaltige Logistikkonzepte (Green haltliche Profilierung bei gleichzeitiger –angebot zur Qualitätssicherung durch- Logistics). Dazu sind zum einen eine gute Beibehaltung einer maximalen Flexibili- zuführen. Ein standortansässiges „Scien- ÖPNV-Anbindung und zentrale Verkehr- tät. Aufgrund des engen inhaltlichen wie ce-to-Business“-Center als innovatives sachsen nötig, aber zum anderen ebenso räumlichen Bezuges des Areals zum nahe- Gründer- und Transferzentrum könnte Quartiersparkhäuser, Carsharing-Syste- gelegenen „Energy Hub Nord“ (vgl. Seite als Impulsgeber und Inkubator zusätzlich me und Angebote für alternativen Indi- …) sollen die in unmittelbarer Nähe ver- dabei helfen, kompetente und innovative vidualverkehr. Neben integrativen Mo- orteten Technologien und Anlagen auch Unternehmen anzusiedeln. Vorstellbar bilitätskonzepten soll vor allem auch die die energetische Versorgung des INKA wären beispielsweise Hersteller und Zu- Integration von Innovationszentren und an der A61 sicherstellen. Darüber hin- lieferbetriebe zur Produktion und War- Science-to-Business-Centern verbessert aus kann das „Energy Hub Nord“ bei der tung von Anlagen Erneuerbarer Energien werden. Dadurch sollen Impulsgeber und Profilierung des Kompetenzstandortes (inkl. Speicherung, Verteilung und Effi- Inkubatoren besser eingebunden und der helfen: Der weithin sichtbare, NRW-Mo- zienzsteigerung etc.) sowie Betriebe zur Raum für innovative Entwicklung genutzt dellraum für die Erzeugung, Umwand- Verarbeitung, Veredelung, Verpackung, werden. „Nur wenn wir eng abgestimmt lung, Speicherung, Verteilung und flexible intelligenten Logistik und Vermarktung vorgehen, haben auch die kleinsten Städ- Nutzung regenerativer Energien rund um von Produkten/Ausgangsstoffen, die in onlinete des Rhein-Erft-Kreises eine Chance auf NRWs größten Onshore-Windpark stellt den nahegelegenen Gewächshäusern eine sinnvolle Entwicklung der Stadtge- ein absolutes Alleinstellungsmerkmal dar hergestellt werden (z.B. Gemüse, Heil- biete.“ Gemeinsame Erklärung der Bür- und kann eine Vermarktung des Gebietes pflanzen, Algen, Aquaponik etc.). Ausdruck wurde mit TIM-online (www.tim-online.nrw.de) am 01.04.2020 um 23:42 Uhr erstellt. germeister der Städte Bergheim, Bed- sowie eine Ansiedlung thematisch affi- burg, Elsdorf. ner Unternehmen zusätzlich befördern, Land NRW (2020) - Lizenz dl-de/zero-2-0 (www.govdata.de/dl-de/zero-2-0) - Keine amtliche Standardausgabe. Für Geodaten anderer Quellen gelten die Nutzungs- und Lizenzbedingungen der jeweils zugrundeliegenden Dienste. ohne enge Zugangsvoraussetzungen oder hohe Hürden für potenzielle Investitionen Luftbild des interkommunalen GE/GI Gebiet an der A61 / Bedburg 29 KRAFTRAUM :terra nova
forum heppendorf DER STANDORT ELSDORF-HEPPENDORF MIT DEM FORUM HEPPENDORF STEHT SEIT ÜBER 30 JAHREN FÜR FORTSCHRITTLICHE TECHNOLOGIEENTWICKLUNGEN, INNOVATIVE PROJEKTE UND UNTERNEH- MENSMODELLE UND IST SEIT JEHER EIN TREIBER FÜR DIE DIGITALISIERUNG IN DEUTSCHLAND. AUSGANGSLAGE die digitale Transformation des Energie- PROJEKTBAUSTEINE • versorgungssystems. Die angesiedelten MASSNAHMEN Das Rheinische Revier steht vor einer Akteure nehmen die Sicherstellung der strukturellen und technologischen Neu- Energieversorgung im Klimawandel in die Der Gesamtansatz „FORUM Heppendorf“ ausrichtung. Das Energiesystem der Hand, indem sie beispielsweise Projekte integriert neben der zukunftsfähigen, Zukunft bedarf eines regionalen Ener- zur Einführung zukunftsfähiger Versor- räuml. wie inhaltl. Weiterentwicklung des giemanagements, das mit Hilfe der Di- gungssysteme initiieren, virtuelle Flä- Standortes insbes. zwei wesentl. Projek- gitalisierung eine Vielzahl dezentraler chenkraftwerke aufbauen und Lösungen bausteine: Bausteine der Energieerzeugung, -spei- für ein dezentrales Energiemanagement cherung und –verteilung in Verbindung entwickeln. Marktplayern aus Energie- BAUSTEIN 1 • mit einer Reduzierung und Flexibilisierung wirtschaft und Industrie sowie der Wis- ENERGYCAREHOUSE des Verbrauchs miteinander verknüpft senschaft wird eine optimale Plattform und aufeinander abstimmt. Beim Aufbau, zur Zusammenarbeit geboten. In den mit Das FORUM Heppendorf soll das Konzept der Organisation und Koordination eines modernster Technik ausgestatteten Räu- eines „EnergyCareHouse™“ integrieren, solchen dezentralen „Flächenkraftwer- men werden Innovationen geboren und das unter der Federführung von SME kes“ spielen die neuen Möglichkeiten der stetig weiterentwickelt. (Verbund-)Projekte wertschöpfungso- Digitalisierung eine zentrale Rolle. rientiert initiiert und führt, auf einem Heppendorf ist als eigenständige Ortslage Spezial-Campus Menschen weiterbildet, Der Standort Elsdorf-Heppendorf mit dem der Stadt Elsdorf abgesehen vom FORUM und darüber hinaus insbes. Produkte und FORUM Heppendorf steht seit über 30 Heppendorf in erster Linie von klassischen Geschäftsideen, z. T auch auf eigenes ge- Jahren für fortschrittliche Technologieen- Wohnnutzungen (v.a. Einfamilienhäuser) schäftliches Risiko, zur Marktreife führt. twicklungen, innovative Projekte und Un- geprägt. Die historische Ortsmitte hat Das EnergyCAREHouse™ im FORUM Hep- ternehmensmodelle und ist seit jeher ein abgesehen von Kirche und Kindergarten pendorf ist: Treiber für die Digitalisierung in Deutsch- kaum mehr öffentliche Funktionen inne. land. Hier entstand in den neunziger Derzeit erarbeitet die Stadt Elsdorf ein • ein Ort der Begegnung im geschütz- Jahren die größte digitale Bilddatenbank ISEK für den Ortsteil Heppendorf. ten Raum (Vertrauensraum) Europas für Handel und Industrie (EDIT). Portale wie koeln.de wurden hier ebenso ZIELSETZUNG • ein national wie mittlerweile interna- entwickelt wie e-Portale für Finanzdienst- tional anerkannter Branchentreff der leister. Die weltweit erste Offset-Digital- Mit den beiden Unternehmen und Im- ENERGIE für Menschen, Wirtschaft, druckmaschine von Heidelberger Druck pulsgebern SME Management und Zippel Industrie und Institutionen wurde in Heppendorf prototypisch getes- Media sind zwei renommierte Pioniere tet. Das ehemals rein „digitale“ Ökosys- der digitalen Branche in Elsdorf-Heppen- • ein technologisch und energiewirt- tem hat sich in den letzten Jahren unter dorf verortet, die zu zentralen Impulsge- schaftliches Ökosystem der Federführung der SME Management bern nicht nur für Elsdorf, sondern für das GmbH (SME) zum deutschlandweit füh- Rheinische Revier insgesamt werden kön- • parteipolitisch und wirtschaftlich renden Ökosystem für regionale ENER- nen. Ziel ist die Etablierung eines FORUM unabhängig GIESICHERHEIT fortentwickelt – und das Heppendorf mit Schwerpunkt im Bereich inmitten der Kulisse des Strukturwandels. der Digitalisierung und neue Energiesys- • sofort nutzbar, ohne Wartezeit Die Zukunftsfelder der WSB-Kommissi- teme. Als Science-to-Business-Center on und des Strukturstärkungsgesetzes soll das FORUM den Transfer zwischen • ein „Missing Link“ zwischen bereits werden hier also bereits konkret umge- Forschung und Anwendung fördern und existierenden und noch zu errichten- setzt. Innovative Unternehmen wie das dazu beitragen neue Technologien in die den Arealen (vgl. u.a. CAMPUS SME Management arbeiten bereits heute regionale Wirtschaft zu überführen. Da- Erftstadt, Klimahülle) an bundesweiten Modellprojekten der bei ist es Ziel, vor dem Hintergrund des Energiewende Hier wird die Zukunft der anstehenden Strukturwandels das Ener- • ein FuturePoint im nördlichen Wir- Energiewirtschaft gemacht: Im FORUM giesystem der Zukunft mitzugestalten und kungsraum des Rheinischen Reviers Heppendorf finden junge Start-Ups, er- gleichzeitig neue digitale Märkte und Be- fahrene Unternehmen und innovative rufsfelder zu erschließen. Projekte optimale Voraussetzungen für raum und infrastruktur 30 30
kompetenzareale 31 KRAFTRAUM :terra nova
Das EnergyCAREHouse soll zu einem Vor- reiter und Impulsgeber für innovative Lebens- und Arbeitskonzepte im Struk- turwandel des Rheinischen Reviers – mit dem fachlichen Fokus auf Regionale Ener- giesicherheit. Zur Erfolgssicherung bedarf es weiterer, verbessernde Rahmenbe- dingungen, z.B. hinsichtlich der energeti- schen Sanierung des Gebäudes und der Anbindung an den ÖPNV beziehungswei- se einer alternativen Mobilitätslösung, um die „Keimzelle“ weiter zur Entfaltung kommen zu lassen. Die Gewinnung wei- terer Institutionen mit regionaler Verant- wortung als Anker-Mieter ist ebenfalls ausschlaggebend. So kann das FORUM Heppendorf als ein Ort weiterwachsen, an dem zum Kernthe- ma „Energie – regionale Energiesicher- heit“ alles aus einer Hand angeboten wer- den kann – von der Initialisierung einer Idee, über die Finanzierung und Förder- mittelgewinnung, Aus- und Weiterbildung von Teams bis hin zum „go-to-market“ („One-Stop-Agency-Modell“). BAUSTEIN 2 • ZUKUNFTSQUARTIER Rund um das FORUM Heppendorf soll ein innovatives ZukunftsQuartier entstehen. Hier kann ein attraktives und vielfältiges, zukunftsorientiertes Wohn- und Lebens- angebot im Umfeld des FORUMS (Woh- nen, Arbeiten und Erholen der Zukunft) geschaffen werden, das dem zukunftso- rientierten Qualitätsanspruch der bereits aktuell schon ansässigen Unternehmen gerecht wird und dadurch neue Perspekti- ven für Elsdorf-Heppendorf und das Rhei- nische Zukunftsrevier schafft. raum und infrastruktur 32 32
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