Evaluation von acht Passivhaus-Kitas in Hannover Dr.-Ing. Stefan Plesser

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Evaluation von acht Passivhaus-Kitas in Hannover Dr.-Ing. Stefan Plesser
Evaluation von acht Passivhaus-Kitas in Hannover
Dr.-Ing. Stefan Plesser

                                                     Fotos: Olaf Mahlstedt

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Forschungsprojekt

                    8 Passivhaus-Kitas in Hannover
                    Optimierung von Qualitätssicherungsprozessen
                    für Nachhaltige Gebäude

                    Landeshauptstadt Hannover
                    enerydesign braunschweig GmbH
                    4A-Side GmbH, Braunschweig

                    Forschungsprojekt gefördert durch

                    Deutsche Bundesstiftung Umwelt
                    proKlima – der enercity-Fonds
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8 annähernd identische Nicht-Wohngebäude

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Bautypen

3x Typ                                     5x Typ
Staffelgeschoss                            Villa

1. OG                                      1. OG

EG                                         EG
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Kenndaten

                                     Typ                          Typ
                                     Staffelgeschoss              Villa
Standort:    Hannover
Bauzeit:     2012-2013
NGF:         ca. 950 m²
Geschosse:   2

Nutzung:     öffentliche und
             private Träger

             3 Krippengruppen
             á 15 Kinder +
             2 Kindergartengruppen
             á 25 Kinder

                                                                          Fotos: Olaf Mahlstedt

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Energiedesign

2 Wärmversorgungskonzepte:

5x Gas-Brennwertkessel                     3x Fernwärme

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Energiedesign

A/Ve-Verhältnis:        0,6-0,7 m-1
U-Wert Außenwand:       ca. 0,13 W/(m²K)

U-Wert Verglasung:      ca. 0,6 W/(m²K)
                                                                                     Überström-
Luftdichtheit n50:      0,2-0,4 1/h (gemessen)                        Luftauslässe
                                                                                     öffnungen

Gasbrennwertkessel oder Fernwärme
Frischwasserstationen

Zu-/Abluftanlagen, teilweise mit Überströmung
Zu bel. Raumvolumen: ca. 2.700 m³
Nennvolumenstrom:        3.400-3.900 m³
Wärmebereitst.-grad      78% effektiv
(Kreuzstrom-Wärmeübertrager)
Ca. 12 variable Zuluft-Volumenstromregler

LED-Beleuchtung in Aufenthaltsbereichen
Automationsstation für Heizung und Lüftung
Kleinkälte mit außenliegendem Verflüssiger
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Fazit

             •   Das Projekt wurde mit ambitionierten Zielsetzungen von allen
                 Beteiligten konstruktiv umgesetzt.
             •   Es wurde ein hochwertiges Qualitätsmanagement umgesetzt.

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Ergebnisse des Monitorings: Qualitätssicherung nach proKlima
                       Qualitäts-   Gebäudehülle                          Gebäudetechnik                                     Passivhaus-
                       sicherung                                                                                             Bilanz
                                    Prüfung Entwurfs- und                 Prüfung Entwurfs- und Ausführungsplanung
                                    Ausführungsplanung:                   Lüftungsanlage:

                                                                          -     Raumluftqualität, Betriebsstundenprognose,
                                    -    Flächen- und                           Zeitschaltprogramme, Volumenströme,
                                         Volumenberechnung                      Wärmebereitstellungsgrad, Druckverluste
                                                                                Kanalnetz, Schalldämpfer
                                    -    energetische Kennwerte der       Prüfung Entwurfs- und Ausführungsplanung
                       Schritt 1         Gebäudehülle                     Heizungsanlage:
                                    -    Wärmebrückenoptimierung,                                                            Laufender
                                                                          -    Erzeugung, Speicherung, Verteilung,
                                         Luft- und Winddichtheit der                                                         Abgleich der
                                                                               Heizregister, Heizflächen, Pumpen
                                         Anschlussdetails                                                                    Passivhaus-
                                                                          -    Heizlastberechnung und hydraulischer          Bilanz bis zur
                                    -    Sommerkomfort nach DIN 4108
                                                                               Abgleich                                      Fertigstellung

                                    Vor-Ort-Prüfung während der           Vor-Ort-Prüfung Lüftungsanlage während der
                                    Bauphase: Check, ob die               Bauphase:
                                    Komponenten bauphysikalisch korrekt
                                    eingebaut sind und mit den Ansätzen   -    Montage Kanalnetz
                       Schritt 2    der Passivhaus-Bilanz
                                    übereinstimmen                        Vor-Ort-Prüfung Heizungsanlage während der
                                                                          Bauphase:

                                                                      -     Rohrnetz Heizungsanlage
                                    Luftdichtheitsmessung             Check von Zugänglichkeit, Sicherheitseinrichtungen,
                       Schritt 3                                      Reinheit sowie Anlagendokumentation inklusive
                                                                      Einstellungen zur Inbetriebnahme
                       Schritt 4    Abschlusstestat Passivhaus-Standard

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Evaluation von acht Passivhaus-Kitas in Hannover Dr.-Ing. Stefan Plesser
Fazit

             •   Das Projekt wurde mit ambitionierten Zielsetzungen von allen
                 Beteiligten konstruktiv umgesetzt.
             •   Es wurde ein hochwertiges Qualitätsmanagement umgesetzt.
             •   Im Rahmen des DBU-Projekts wurde ein Betriebsmonitoring für
                 das Jahr 2014 und Nutzerworkshops durchgeführt.

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Ergebnisse des Monitorings: Raumklima in einzelnen Räumen von 5 Kitas

Raumtemperatur > 26°C:                                                  Mittlere Raumlufttemperatur:
ca. < 300 h/a                                                                               23-24°C

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Ergebnisse des Monitorings: Raumklima in einzelnen Räumen von 5 Kitas

CO2 > 1.200 ppm:                                                        Mittlere CO2-Konzentration:
< 200 h/a                                                                           600 – 800 ppm

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Ergebnisse des Monitorings: Energie

Endenergieverbrauch Strom:
Ø 37 kWhE/(m²EBFa)

Einzelwerte:
31-44 kWhE/(m²EBFa)

EnEV-Verbrauchskennwert:
20 kWhE/(m²EBFa)

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Ergebnisse des Monitorings: Energie

Endenergieverbrauch Wärme:
Ø 69 kWhE/(m²EBFa)

Einzelwerte:
57 - 87 kWhE/(m²NGFa)

EnEV-Verbrauchskennwert:
110 kWhE/(m²NGFa)

Trinkwarmwasserbereitung:
Ø 26 kWhE/(m²EBFa)

Heizwärmeverbrauch (o. RLT):
30 - 39 kWhE/(m²EBFa)
Dynamische Heizung:
< 6 kWhE/(m²EBFa)
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Ergebnisse des Monitorings: Energie

Primärenergieverbrauch
(einschließlich Ausstattung):

Ca. 150 kWhPE/(m²EBFa)

Fernwärmeversorgung:
Ca. 100 kWhPE/(m²EBFa)

Gas:
ca. 179 kWhPE/(m²EBFa)

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Fazit

             •   Das Projekt wurde mit ambitionierten Zielsetzungen von allen
                 Beteiligten konstruktiv umgesetzt.
             •   Es wurde ein hochwertiges Qualitätsmanagement umgesetzt.
             •   Im Rahmen des DBU-Projekts wurde ein Betriebsmonitoring für
                 das Jahr 2014 und Nutzerworkshops durchgeführt.

             •   Die Kitas wurden von den Nutzern positiv angenommen.
             •   Das Raumklima im Betrieb ist gut.
             •   Energiekennwerte liegen höher als vom Bauherrn erwartet:

                  •   Strom:        37 kWhE/(m²EBFa) (PHPP: 18 kWhE/(m²EBFa))
                  •   Wärme:        69 kWhE/(m²EBFa) (PHPP: 45 kWhE/(m²EBFa)

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Ergebnisse des Monitorings: Qualitätsdefizite im Betrieb

                                 Abweichungen zwischen Planung und Nutzung:

                                 •   Raumtemperaturen: 23-24°C statt 20°C
                                      entspricht ca. 5 kWhE/(m²EBFa)

                                 •   Die Kitas haben eine elektrische Grundlast von ca. 1,1 kW
                                      entspricht ca. 9 kWhE/(m²EBFa)
                                     Nicht (explizit) in der Planung berücksichtigte Ausstattung u.a.
                                       • Behinderten-Notruf
                                       • Vier Sonnenschutzsteuerungseinheiten
                                       • Klingelanlage
                                       • Brandmeldeanlage
                                       • Einbruchmeldeanlage
                                       • Sicherheitsbeleuchtung
                                       • Gebäudeautomation.

                                 •   Berücksichtigung von Wärmeverlusten durch den Windfang?
                                     (Öffnungszeiten beider Türen gleichzeitig: ca. 0,5 h/d)

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Ergebnisse des Monitorings: Qualitätsdefizite im Betrieb

                                 Qualitätsdefizite im Betrieb:

                                 •   Nutzungsgrad Gasbrennwertkessel (40 kW th):
                                     ca. 0,8 (Ziel: 0,9-0,95)

                                 •   Lüftungsgeräte in 2 Kitas laufen an Wochenenden durch
                                 •   Nachtlüftung in 7 Kitas (2-5 Uhr) mit kaum messbarem Effekt
                                 •   CO2-Regelung setzt nur oberhalb der Grundlüftung ein (Abluft
                                     Nebenräume: 1.800 m³/h); nur ein schwaches Regelverhalten
                                 •   Spezifische Ventilatorleistung: ca. 0,4 - 0,7 Wh/m³ (Ziel: 0,33 Wh/m³)

                                 •   Beleuchtungsleistung: > 3 W/m² statt 2 W/m²

                                  Einsparpotential Strom (im Betrieb): 5 - 10 kWhE/(m²EBFa)

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Ergebnisse des Monitorings: Umfang des Qualitätsmanagements

                              •   Interne Qualitätssicherung durch den Generalunternehmer
                              •   Zusätzliche Prüfungen in Planung, Errichtung und Inbetriebnahme
                                  durch Mitarbeiter der Landeshauptstadt Hannover
                              •   Qualitätsmanagement nach proKlima durch ein unabhängiges
                                  Ingenieurbüro mit umfangreicher Passivhaus-Erfahrung

                              •   Dokumentation von mehr als 800 Sachverhalten explizit protokolliert
                              •   Analyse von mehr als 50 Mio. Messwerten im Monitoring

18.04.2015                               www.energydesign-bs.de                                Seite 19
Fazit

             •   Das Projekt wurde mit ambitionierten Zielsetzungen von allen
                 Beteiligten konstruktiv umgesetzt.
             •   Es wurde ein hochwertiges Qualitätsmanagement umgesetzt.
             •   Im Rahmen des DBU-Projekts wurde ein Betriebsmonitoring für
                 das Jahr 2014 und Nutzerworkshops durchgeführt.

             •   Die Kitas wurden von den Nutzern positiv angenommen.
             •   Das Raumklima im Betrieb ist gut.
             •   Energiekennwerte liegen deutlich höher als vom Bauherrn
                 auf Basis der Planung erwartet:
                  •   Strom:        37 kWhE/(m²EBFa) (PHPP: 18 kWhE/(m²EBFa))
                  •   Wärme:        69 kWhE/(m²EBFa) (PHPP: 45 kWhE/(m²EBFa)

                 Vom Leuchtturm in die Breite:
                  Die Herausforderung liegt nicht im Konzept,
                  sondern in der Skalierung!
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Empfehlungen EQM – Energie- und Qualitätsmanagement

                                                        •       Zielkonzept in der Planung:
                                                                 •   Fokus auf einzelne, messbare Größen
                                                                 •   Präzise Prüf- und Doku-Vorgaben
                                                        •       Prüfung der Entwurfs- und
                                                                Ausführungsplanung
                                                        •       Konformitätsprüfungen auf der Baustelle
                                                        •       Begleitung der Inbetriebnahme
                                                        •       Monitoring der ersten beiden Betriebsjahre
                                                                auf Basis der EVU-Zähler und ggf. der
                                                                Gebäudeautomation

                                                         Standardisierte Energiekonzepte
                                                         EQM als Standard-Dienstleistung
                                                          durch unabhängige Dritte

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Empfehlungen EQM – Energie- und Qualitätsmanagement

                             Empfehlung für die Gebäudeautomation:

                             Für die Prüfung und Bewertung der funktionalen Qualität einer Anlage
                             – als Voraussetzung für Abnahmen, im Zuge einer Inbetriebnahme, für
                             Probetriebe und die kontinuierliche Überwachung des Betriebs –
                             sind alle erforderlichen Daten aus dem Betrieb in einem offenen, nicht-
                             proprietären Format an eine externe Stelle zur Verfügung zu stellen.

                             Einladung zur Abstimmung von LV-Texten im Rahmen des
                             Forschungsprojekts GA Spec & Check

                              https://www.tu-braunschweig.de/igs/forschung/specundcheck

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