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Fahrenheit 451
nach Ray Bradbury

MATERIALIEN
Premiere: 18.04.19 um 19.30 Uhr im Großen Haus
Theater Pforzheim
Spielzeit 2018/19

Kontakt:
Junges Theater Pforzheim
Theater Pforzheim
Am Waisenhausplatz 5
75172 Pforzheim
Tel. 07231/39-3259
E-Mail: swantje.willems@pforzheim.de
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INHALT

VORWORT .................................................................................................................. 2
ANKNÜPFUNGSPUNKTE ............................................................................................ 3
BESETZUNG ................................................................................................................ 4
TEAM .......................................................................................................................... 5
PREMIERE und weitere Vorstellungen ........................................................................ 6
DIE HANDLUNG – „Fahrenheit 451“ (Roman) .......................................................... 7
DER AUTOR – Ray Bradbury ...................................................................................... 8
EXKURS – Die Pforzheimer Inszenierung ................................................................... 9
EXKURS – H. D. Thoreau: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat ....... 10
ÜBUNG – Momentaufnahme – Fragen zur Vorstellung ........................................... 11
ÜBUNG – Szenenwerkstatt „Fahrenheit 451“ .......................................................... 12
ÜBUNG – Timeline: Fahrenheit 451 mal anders ...................................................... 13
JUNGES THEATER UNTERWEGS – Theater in Ihrer Einrichtung ................................ 14
ANHANG 1 – Beispiel Timeline zu Fahrenheit 451 ................................................. 15
QUELLEN .................................................................................................................. 16

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VORWORT

Liebe Pädagoginnen, liebe Pädagogen,

mit „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury greift das Theater Pforzheim das Schwerpunkt-
thema der Abschlussprüfung Deutsch der Realschulen in Baden-Württemberg für das
Schuljahr 2018/2019 auf.
Insbesondere junge Menschen stehen am Ende ihrer Schulzeit vor weitreichenden Entschei-
dungen.
Wir leben in einer Zeit, die nach Individualität schreit und doch passen wir uns der Masse
an. Unsere Nachbarn kennen wir nicht mehr. In den sozialen Medien sind wir mit zig
Follower vernetzt und doch fühlen wir uns einsam. Längst sollte sich jeder von uns fragen:
In welcher Gesellschaft wollen wir leben?
Welchen Anteil kann ich dazu beitragen, dass diese Gesellschaft meiner Idee vom Zu-
sammenleben entspricht?

Herzliche Grüße von Ihrem Team Junges Theater Pforzheim
Swantje Willems, Anja Noël und Joanna Willenbrink

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ANKNÜPFUNGSPUNKTE

„Fahrenheit 451“ zeigt einen negativen Zukunftsentwurf in einer totalitären Gesellschaft.
Die Auffassung von Glück hat sich stark gewandelt. Die Frage „Bist du glücklich?“ bringt
Guy Montag aus der Fassung und er beginnt nachzudenken. Die Beziehung zwischen Guy
Montag und seiner Frau Mildred ist eine Art Blaupause der Gesellschaft. Zwar leben die
beiden in einer Beziehung und doch ist jeder einsam und allein.
Was bedeutet Glück? Wann bin ich glücklich?
Und was brauche ich eigentlich, um glücklich zu sein?
Das Leben in „Fahrenheit 451“ hat mechanische, einstudierte Züge. Alles scheint nach
einem vorgegebenen Muster zu laufen und die Figuren scheinen mehr leere Hüllen als
Individuen zu sein. Moral ist in dieser Gesellschaft vollkommen abgeschafft. Die Zeit wird
totgeschlagen mit dümmlicher TV Unterhaltung und sinnloser Konversation.
Wie weit sind wir noch von so einer Gesellschaft wie in „Fahrenheit 451“ entfernt?
Warum haben soziale Medien und das Fernsehen so großen Einfluss auf unsere Gesell-
schaft?
Hat die Gesellschaft noch Macht über die Medien oder haben die Medien schon längst
die Macht über uns?
Schafft sich die Gesellschaft selbst ab?

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BESETZUNG

Guy Montag                    Clemens Ansorg
Mildred, Ehefrau              Konstanze Fischer
Clarissa, Nachbarin           Steffi Baur
Verbrannte Frau               Anne-Kathrin Lipps

Feuerwehrchor
Beatty                        Markus Löchner
Stoneman                      Bernhard Meindl
Black                         Lars Fabian

Zwei Sanitäter                Bernhard Meindl
                              Lars Fabian

Freundinnen von Mildred
Mrs. Phelps                   Katja Thiele
Mrs. Bowles                   Mira Huber

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TEAM

Inszenierung              Hannes Hametner

Bühne                     Jörg Brombacher

Kostüme                   Mareile von Stritzky
                          Luisa Pflüger

Videoinstallationen       Philippe Mainz

Dramaturgie               Peter Oppermann

Regieassistenz            Alexander Doderer

Spieldauer                ca. 90 Minuten
                          ohne Pause

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PREMIERE und weitere Vorstellungen

Die Premiere fand am 18. April 2019 um 19.30 Uhr im Großen Haus statt.
Die nächsten Vorstellungen im April und Mai:

Dienstag, 23.04.2019
Beginn: 20:00

Freitag, 03.05.2019
Beginn: 19:30

Mittwoch, 08.05.2019
Beginn: 20:00

Dienstag, 21.05.2019
Beginn: 20:00

Freitag, 24.05.2019
Beginn: 19:30

Samstag, 25.05.2019
Beginn: 19:30

Weitere Spieltermine unter

https://www.theater-pforzheim.de/veranstaltungen/ansicht-veranstaltun-
gen/event/d/s/eventDetail/2019-04-18/2000/fahrenheit-451-8601.html

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DIE HANDLUNG – „Fahrenheit 451“ (Roman)

Guy Montag gehört zu einer Einheit von Feuerwehrleuten in einem totalitärem Staat: Es werden
Bücher und auch die Häuser verbrannt. Montags Frau Mildred lebt in ihrer eigenen Welt aus
Tablettenkonsum und Dauerbeschallung durch TV-Serien. Als Montag nach einem seiner Einsätze
auf dem Heimweg ist, trifft er auf die 16-jährige Clarisse McClellan, die ihn mit ihrer unbefan-
genen Art beeindruckt. Zuhause angekommen rettet er seiner Frau das Leben, die versucht hat,
sich mit Tabletten zu vergiften. Allerdings leugnet sie dies. In der Folge beginnen Montag und
Clarisse eine Freundschaft, die Montag inspiriert und er anfängt, über sich, sein Tun und seine
Umwelt nachzudenken.

Auf der Feuerwache wird Montag vom Mechanischen Hund angeknurrt. Dieser Hund ist darauf
konditioniert, Staatsfeinde zu erkennen. Montag ist verunsichert. Und dann ist plötzlich auch noch
Clarisse verschwunden. Beim nächsten Einsatz wird Montag Zeuge, wie sich eine alte Frau zu-
sammen mit ihren Büchern selbst anzündet und verbrennt. Guy Montag ist zu tiefst erschüttert.
Zudem erfährt er, dass Clarisse tot ist. Am nächsten Morgen meldet er sich krank, worauf Haupt-
mann Beatty bei ihm zu Hause erscheint und sich verständnisvoll gibt, ihm aber ins Gewissen
redet: Sollte er ein Buch besitzen, so drohen ihm keine Sanktionen, wenn er es wieder abgibt.
Kurze Zeit später taucht der Mechanische Hund vor Montag‘s Haustür auf. Montag holt mehrere
Bücher aus einem Versteck, die er vor dem Verbrennen bewahrt hat und bittet seine Frau instän-
dig, mit ihm zu lesen, was die empört ablehnt. Sie zieht die dümmliche TV-Unterhaltung vor.

In diesem Zusammenhang erinnert Montag sich an eine Begegnung mit Professor Faber und sucht
ihn, zusammen mit einem Buch, auf. Beide Männer beschließen, einen arbeitslosen Drucker mit
der Herstellung von Büchern zu betrauen und so den Staat zu unterwandern. Von Faber erhält
Montag einen Knopf fürs Ohr, um unbemerkt mit ihm in Kontakt zu bleiben.

Wieder zu Hause angekommen, trifft er auf seine Frau Mildred und ihre geistlosen Freundinnen
und liest ihnen Lyrik vor. Die Frauen sind empört und laufen davon. Montag geht auf die Feuer-
wache, um das Buch abzugeben. Hauptmann Beatty begegnet ihm mit Spott und Ironie. Schließ-
lich werden sie zu einem Einsatz gerufen. Das Ziel: Montags Haus, denn die Frauen haben ihn
inzwischen denunziert.

Seine Frau Mildred flieht und Montag verbrennt sein eigenes Haus. Beatty entdeckt den Ohr-
stöpsel bei Montag und droht, nun auch Faber aufzusuchen. Daraufhin verbrennt Montag den
Hauptmann und flieht ebenfalls. Zum Abschied sucht er Professor Faber auf, der ihm von umher-
ziehenden Intellektuellen erzählt, die Montag außerhalb der Stadt aufsuchen soll.

Inzwischen ist Krieg ausgebrochen. Montag flieht vor dem Mechanischen Hund und trifft auf die
Intellektuellen und ihren Wortführer Granger. Diese Menschen haben Werke abendländischer
Kultur auswendig gelernt, um sie zu bewahren und wieder einzuführen, sobald die Zeit reif dafür
sein sollte. Die Jagd nach Montag wird im TV übertragen. Anstelle von Montag wird schließlich
ein völlig Unbeteiligter erschossen, damit der Staat sein Gesicht wahren kann.

Montag schließt sich der Gruppe an. Als sie sich aufmachen, um das Lager zu verlassen, kommt
es zu einem Bombenangriff auf die Stadt, die dabei komplett zerstört wird. Montag und die
Intellektuellen beschließen, in die Stadt zurückzukehren und ihren Beitrag zum kulturellen Neu-
aufbau zu leisten.
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DER AUTOR – Ray Bradbury

                                                                       „Fahre in die Welt hinaus.
                                                           Sie ist fantastischer als jeder Traum.“
                                                                                     Ray Bradbury

                                              RAY BRADBURY
Ray Bradbury wurde am 1920 in Waukegan im US-Bundesstaat Illinois als Sohn eines Amerika-
ners und einer Schwedin geboren.

Aus einer Verlagsfamilie stammend begann er bereits in seiner Kindheit mit dem Schreiben. Nach
dem Umzug der Familie nach Los Angeles trat Ray Bradbury 1937 der „Los Angeles Science
Fiction League" sowie dem „Los Angeles Poetry Club" bei, noch ehe er im darauffolgenden Jahr
seinen Schulabschluss erreichte.

Noch im Laufe seines Abschlussjahres veröffentlichte Ray Bradbury in der Zeitschrift „Imagina-
tion!" seine erste Kurzgeschichte und arbeitete daraufhin als freischaffender Schriftsteller. Der
Durchbruch gelang ihm 1948 mit seinem Debüt „Die Mars-Chroniken".

Es folgten weitere Romane, u.a. im Jahr 1953 sein berühmtestes Werk „Fahrenheit 451".
Unter verschiedenen Pseudonymen war Ray Bradbury auch an verschiedenen Serien- und Spiel-
filmproduktionen beteiligt, wie z.B. als Drehbuchautor von "Moby Dick" oder "Twilight Zone".

Im Laufe seines Lebens wurde Ray Bradbury mit unzähligen Preisen geehrt, u.a. erhielt er acht
Mal den Locus-Award, zwei Mal den O’Henry Memorial Award sowie den Benjamin Franklin
Award und den begehrten Grand Master Award from the Science Fiction Writers of America.
Für sein filmisches Schaffen erhielt er neben einer Oscar-Nominierung zwei Mal einen Emmy
sowie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Im Jahr 2007 wurde er im Rahmen der
Pulitzer-Preis-Verleihung für sein Lebenswerk geehrt.

2012 verstarb Bradbury in Los Angeles.

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EXKURS – Die Pforzheimer Inszenierung

Für die Pforzheimer Inszenierung wurde ei-            IN KÜRZE
gens eine neue Fassung von „Fahrenheit 451“
erstellt. Die Fassung orientiert sich am Origi-        Der Held in der Krise: Radikalisierung
nal von Ray Bradbury. Ebenso wurden viele               Montags
der Dialoge im Original-Wortlaut übernom-              Zwei einschneidende Erlebnisse bringen
                                                        Montag ins Zweifeln:
men.
                                                        - Clarisse fragt „Bist du glücklich?“
                                                        - Mrs. Hudson, die verbrannte Frau
Das Bühnenbild von Jörg Brombacher besticht            Die Beziehung vom Guy und Mildred als
durch sterile Klarheit. Neben einem drehba-             Spiegel der Gesellschaft
ren Bühnenelement werden Videos und Live               Original-Dialoge aus dem Roman
Cam auf die Wände projiziert. Epische Texte            Video und Live Cam
fügen sich als Rahmen um das Geschehen.                Epische Texte als Rahmen

Im Fokus der Inszenierung von Hannes Hametner steht Guy Montag als Held in der Krise:

Was verändert einen Menschen derart, dass er sich für eine Sache radikalisiert?

Es gibt zwei eklatante Momente, die Guy Montag an seinem bisherigen Leben zweifeln lassen.
Zum einen ist da die Begegnung mit Clarisse, dem jungen Mädchen, das so unbeschwert durchs
Leben geht, dass es Guy Montag ganz schwindelig wird. Sie stellt Montag Fragen, die bisher
noch niemand an ihn gestellt hat. Insbesondere die Frage „Bist du glücklich?“ empört ihn. Was
für eine Frage, natürlich ist er glücklich. Doch insgeheim lässt ihn diese Frage keine Ruhe und
Montag beginnt, sein Leben in Frage zu stellen: seinen Job bei der Feuerwehr, seine Beziehung
zu seiner Frau Mildred und das totalitäre Staatssystem.

Auf der anderen Seite steht der Einsatz bei Mrs. Hudson, eine Bücherliebhaberin. Entgegen al-
ler Spielregeln befindet sie sich noch im Haus als die Feuerwehrmänner eintreffen. Sie ist nicht
bereit, ihre Bücher dem Feuer zu überlassen und verbrennt sich selbst mit ihren geliebten Bü-
chern. Dieser Vorfall hinterlässt bei Montag einen tiefen Eindruck. Warum können einem Men-
schen Bücher so viel bedeuten, dass er mit ihnen untergeht? Guy Montag fängt an, nachzuden-
ken und sich gegen das System aufzulehnen.

Von seiner Frau kann er nicht allzu viel erwarten. Sie ist in ihrer Welt zwischen TV-Shows und
Tablettensucht gefangen und interessiert sich nicht für Montag‘s Befindlichkeiten und zeigt ihn
letztendlich bei der Feuerwehr wegen Besitzes von Büchern an.

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EXKURS – H. D. Thoreau: Über die Pflicht zum Ungehorsam
gegen den Staat
Der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Henry
Thoreau (1817 – 1862) musste im Jahr 1846 für eine
Nacht ins Gefängnis, da er sich weigerte seine Steuer-
schuld zu begleichen. Er begründete seine ausblei-
bende Steuerschuld damit, dass er nicht gewillt sei, die
amerikanische Regierung resp. die Sklaverei und den
Mexiko-Krieg zu unterstützen.

Inspiriert von dieser Nacht verfasste er das Essay „Über
die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“, das erst
1966 in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht
wurde.

Thoreau erinnert eindrücklich daran, dass die Macht ei-
ner jeden Regierung eine geborgte ist – dass aber die
Regierenden, einmal gewählt, diese Tatsache nur allzu schnell aus den Augen verlieren. Die po-
litische Elite koppelt sich vom Volk ab, handelt maßlos und selbstgerecht und beginnt jenen zu
schaden, die sie einmal gewählt haben. Diese Gefahr besteht nicht nur in autokratischen, sondern
ebenso in demokratischen Systemen. – Eine demokratische Wahl legitimiert z.B. nicht, dass eine
Regierung eine illegale Geheimüberwachung der eigenen Bevölkerung duldet, und damit die
eigene Verfassung bricht.

Mahatma Gandhi verteilte »Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat« unter seinen
Schülern, später wurde die Schrift im französischen Widerstand gegen Hitlerdeutschland gele-
sen. In den sechziger Jahren beeinflussten Thoreaus Gedanken die Bürgerrechtsbewegungen,
ebenso wie die Hippie-, Friedens- und Umweltbewegung der Siebziger und Achtziger. Und auch
heute hat Thoreaus Schrift nichts von ihrem Wert und ihrer Aktualität verloren.

 Auszüge aus seinem Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“:

 „Wozu hat denn jeder Mensch en Gewissen? Ich finde, wir sollten erst Menschen sein,
 und dann Untertanen.“

 „Nur eine einzige Verpflichtung bin ich berechtigt einzugehen, und das ist, jederzeit zu
 tun, was mir recht erscheint.“

 „Lege in deine Stimme das ganze Gewicht, wirf nicht nur einen Papierzettel, sondern
 deinen ganzen Einfluss in die Waagschale.“

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ÜBUNG – Momentaufnahme – Fragen zur Vorstellung

Momentaufnahme
Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit. Die Klasse sitzt mit geschlossenen Augen im Kreis
oder kann sich auch auf den Boden legen, sofern dies möglich ist.
Ermöglichen Sie den Schülerinnen und Schülern eine Reise zurück ins Theater. Lassen Sie
die Klasse nochmals tief in das Geschehen eintauchen.

Regen Sie die Erinnerung durch Fragen gezielt an:

Zum Stück
    Durch welche Figur wird Guy zum Bücherdieb?
    Wer oder Was bringt ihn dazu, an seinem beruflichen Tun zu zweifeln?
    Was passiert, als Mildred die Bücher entdeckt? Wie ist ihre Reaktion?
    Wie nimmt Montag die Beziehung zu seiner Frau Mildred war?
    Welchen Stellenwert nimmt die verbrannte Frau in Montags Leben ein?
    Wie kann sich Montag gegen Hauptmann Beatty behaupten?

Allgemeine Fragen zum Aufbau
    Was ist dir am Anfang zuerst aufgefallen?
    Was hast du auf der Bühne wahrgenommen?
    Wie begann das Theaterstück? Erinnerst du dich noch an den ersten Auftritt?
    Welches Bild hast du noch im Kopf?
    Wie hast du den Schluss erlebt? Erinnerst du dich noch an die letzte Szene?
    Welche Figur ist dir besonders im Gedächtnis geblieben?
    Wie hast du das Theaterstück wahrgenommen? War es lustig, seltsam, traurig,
     etc.?
    Wie haben die Kostüme gewirkt? Haben sie die Rollen hervorgehoben und unter-
     stützt?
    Erinnere dich an das Bühnenbild: Welchen Effekt hat das Bühnenbild für dich?
    Was hat dich besonders beeindruckt?
    Was hat dir nicht gefallen?

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ÜBUNG – Szenenwerkstatt „Fahrenheit 451“

Gruppenübung
Die Aufgabe besteht darin, die Textauszüge zu        Zeitaufwand ca. 45 – 60 Minuten
analysieren und als Gruppe eine kleine Szene
auf Basis der untenstehenden Auszüge zu erar-        Benötigt werden:
beiten.                                               Papier
                                                      Stifte
Die Textauszüge werden auf dem Boden ausge-           Ggf. Requisiten und Kostüme
legt. Jede*r Einzelne der Gruppe geht durch den
Raum und liest die Auszüge. Sobald man sich für
einen Auszug entschieden hat, bleibt man dort stehen. Durch dieses Vorgehen gibt es
für jeden Textauszug eine Gruppe.

Textauszug 1
„Letzte Nacht dachte ich an all das Kerosin, das ich in den letzten Jahren verbraucht
habe. Und ich dachte an die Bücher. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass hinter jedem
Buch ein Mensch steht. Jedes einzelne musste erst von einem Menschen erdacht werden.
Er hat vielleicht lange gebraucht, bis er es auf dem Papier hatte. Nicht einmal dieser
Gedanke war mir bisher gekommen. […] Es hat einer vielleicht sein Leben lang daran
gearbeitet, hat sich in der Welt umgetan und seine Erfahrungen zu Papier gebracht,
und dann komme ich, und in zwei Minuten ist das alles nie gewesen.“

Fragen zu Szenenerarbeitung:
   - Welche Veränderung durchlebt Guy Montag?
   - Was ist der Auslöser dafür?

Textauszug 2
„Wir müssen alle gleich sein. Nicht frei und gleich geboren, wie es in der Verfassung
steht, sondern gleich gemacht. Jeder ein Abklatsch des andern, dann sind alle glücklich,
dann gibt es nichts Überragendes mehr, vor dem man den Kopf einziehen müsste, nichts,
was einen Maßstab abgäbe.“

Fragen zu Szenenerarbeitung:
   - Wie sähe die Welt aus, wenn Individualität keine Rolle mehr spielt?
   - Wie sähe der einzelne Mensch aus?

Textauszug 3
„Vergiss vor allem nicht, Montag, wir sind die Glückshüter, du und ich und die anderen.
Wir stemmen uns gegen die wenigen, die alle unglücklich machen wollen mit ihrem Dich-
ten und Denken. Wir schützen den Deich. Halte durch. Lass es nicht zu, dass die Welt in
Tiefsinn und Trübsal ertrinkt. Wir sind auf dich angewiesen. Ich glaube, du bist dir gar
nicht bewusst, wie wichtig du bist, um das Glück der heutigen Welt zu wahren.“

Fragen zu Szenenerarbeitung:
   - Was passiert mit einer Person, die unter Druck gesetzt wird?
   - Warum sind die Feuerwehrmänner „Glückshüter“?

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ÜBUNG – Timeline: Fahrenheit 451 mal anders

                                                 Zeitaufwand ca. 60 Minuten

                                                 Benötigt wird:
                                                  eine lange Bahn Papier (min. 3 Meter)
                                                  verschiedene bunte Stifte

Vorbereitung:
Für diese Übung sollten die Schüler*innen den Inhalt resp. die Szenenfolge von Fahrenheit
451 kennen.

Die Papierbahn wird auf den Boden gelegt und eine Timeline aufgezeichnet.

                                   TIMELINE
    Erste Szene Fahrenheit 451                                 Letzte Szene Fahrenheit 451

Alle Schüler*innen verteilen sich um die Timeline.

Die Person, der eine Szene oder ein besonderer Moment des Stücks einfällt, erzählt der
Gruppe/Klasse kurz davon:

  - Wo, im Stück, findet sich diese Szene/dieser Moment?
  - Warum ist der Person diese Szene/dieser Moment besonders präsent?

Dann nimmt die Person einen Stift zur Hand und markiert die Szene auf der Timeline.
Dies kann auf unterschiedlicher Weise erfolgen:

  - Benennung der Szene
  - Ein Zitat / ein markanter Satz der Szene
  - Eine kleine Zeichnung oder Bild zur genannten Szene

Ein Beispiel findet sich unter Anhang1 - Timeline zu Fahrenheit 451

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JUNGES THEATER UNTERWEGS – Theater in Ihrer Einrichtung

Theater hautnah und pur im Klassenzimmer
Das Junge Theater unterwegs bietet verschiedene Stücke, die als Klassenzimmerstück o-
der mobile Produktion direkt an Ihre Institution kommen. Diese Stücke sind zum individu-
ellen Termin buchbar. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Nachgespräch mit einer
Theaterpädagogin und den Darstellern.

 Die Produktionen:

 „Der Drachentöter“ von Margrit Dürr und Julian Metzger
 für Kinder ab 3 Jahren
 Ein Musiktheaterstück über Siegfried aus der Nibelungensage und die Frage „Wann bin ich ein Held?“

 „Ginpuin“ von Winnie Karnofka
 für Kinder ab 5 Jahren
 Ein vomischer Kogel macht eine Reise ans andere, andere Ende der Welt.

 „Das Herz eines Boxers“ von Lutz Hübner
 für Kinder ab 10 Jahren
 Ein Jugendstück über eine außergewöhnliche Freundschaft und Respekt zwischen Jung und Alt

 „Shut up“ von Jan Sobrie und Raven Ruëll
 für Jugendliche ab 12 Jahren
 Die Themen Mobbing und bedingungslose Freundschaft zwischen drei völlig unterschiedlichen Jugend-
 lichen stehen hier im Vordergrund.

 „Jihad Baby!“ von Daniel Ratthei
 für Jugendliche ab 15 Jahren
 Ein Jugendlicher im Sog des Radikalismus. Kann ihm seine Freundin Jenny helfen?

Kosten: 3,50 Euro pro Zuschauer, mindestens 100 Euro (Klassenzimmerstück, bei 28 Zu-
schauern oder weniger).
Weitere Informationen und die Möglichkeit, passende Termine zu vereinbaren, gibt
es beim Jungen Theater Pforzheim:
https://www.theater-pforzheim.de/das-theater/junges-theater/junges-theater-unter-
wegs.html
Anja Noël, Tel.: 07231/ 39-1473 oder Mail an: anja.noel@pforzheim.de

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ANHANG 1 – Beispiel Timeline zu Fahrenheit 451

                                            © Swantje Willems

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QUELLEN

TEXTE

Textauszüge Roman aus „Fahrenheit 451“: Ray Bradbury, Heyne-Verlag, 19. Auflage,
ISBN 978-3-453-16412-3

Biografie Ray Bradbury: https://www.droemer-knaur.de/autoren/9222079/ray-
bradbury

Inhaltsangabe Fahrenheit 451: Königs Erläuterungen spezial, „Fahrenheit 451“, Sabine
Hasenbach, Bange Verlag, 1. Auflage 2018

H.D. Thoreau „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“, Diogenes Verlag,
ISBN 978-3-257-20063-8

Über H.D. Thoreau: eClassica – Buchreihe, Amazon Media EU S.à r.l.

BILDNACHWEISE
Titelbild und Inszenierungsfotos: Sabine Haymann

Porträt Ray Bradbury: Michael Ochs Archive/Getty Images über
http://www.msnbc.com/the-last-word-29

Porträt H. D. Thoreau: B. D. Maxham - http://eserver.org/thoreau/images.htmlSlightly
edited (contrast, brightness), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/in-
dex.php?curid=10285

Timeline „Fahrenheit 451“: Swantje Willems

Impressum
Herausgeber:
Theater Pforzheim
Junges Theater
Am Waisenhausplatz 5
75172 Pforzheim

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