Fairness LEITLINIE FÜR - REWE Group

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LEITLINIE FÜR

Fairness
INHALT
           Unter Fairness
         verstehen wir die
   Achtung und Stärkung
    von Menschenrechten
 und die Verbesserung von
Arbeitsbedingungen sowie            I.    VERSTÄNDNIS UND GELTUNGSBEREICH  ..                                                                                   ..  ..  ..  ..         .4

      die Förderung eines          II.    ANSATZ FÜR FAIRERE LIEFERKETTEN  . .                                                                         . .  . .  . .  . .  . .  . . 6

                             		 2.1 Risikoanalyse der Lieferketten  . .
           fairen Handels.                                                                                                 . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . . 8

                             		 2.2 Ableitung von Fokusrohstoffen und Schwerpunktthemen  ..                                                                                            .9

                             			               2.2.1 Fokusrohstoffe und Risikoländer  ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..   9
                             			               2.2.2 Kinder- und Zwangsarbeit   ..                                           ..   ..   ..   ..   ..   ..   ..   ..   ..   .. 12

                             			               2.2.3 Existenzsicherndes Einkommen   ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    .. 14
                             		 2.3 Umsetzung von Maßnahmen                                                         ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    .. 15

                             			               2.3.1 Internes Management                                       . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . 15

                             			               2.3.2 Lieferkettenmanagement . .                                            . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . .  . 18

                             			               2.3.3 Stakeholder Management                                              ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    .. 24

                             		           2.4 Regelmäßige Berichterstattung                                               ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    .. 26

                                   III.   ZIELE  ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..     26

                              Quellenverzeichnis                                       ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    ..    .. 27
4 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                                    REWE Group · Leitlinie für Fairness · 5

I. V
    ERSTÄNDNIS UND                                                                                      Die vorliegende Leitlinie beleuchtet in diesem Zuge das Management des Hand-
                                                                                                    lungsfeldes Fairness in den Lieferketten der Eigenmarkenprodukte. Unter Fairness
   GELTUNGSBEREICH                                                                                  versteht die REWE Group die Achtung und Stärkung von Menschenrechten und die
                                                                                                    Verbesserung von Arbeitsbedingungen sowie die Förderung eines fairen Handels.
    Als international führendes Handels- und Touristikunternehmen weiß die REWE                           Die REWE Group ist überzeugt, dass das Unternehmen und seine globalen Liefer-
Group um ihre besondere Rolle als Mittler zwischen Herstellern, Dienstleistern und Kon-             ketten langfristig nur Bestand haben können, wenn direkt und indirekt Beschäftigte so-
sumenten. Die Herstellung der REWE Group-Eigenmarkenprodukte hat Auswirkungen                       wie Rohstoffproduzenten vom Handel profitieren. Die fairere Gestaltung von Lieferketten
auf Mensch (sozial), Tier und Natur (ökologisch). Die Kunden der REWE Group setzen                  ist ein besonderer Schwerpunkt der REWE Group, da das Unternehmen in vielen Län-
voraus und sollen darauf vertrauen können, dass sich die REWE Group als Handelsunter-               dern tätig ist, in denen die staatlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der Menschen-
nehmen der Verantwortung in den Lieferketten ihrer Eigenmarken bewusst ist und sich                 rechte unzureichend sind. Vor diesem Hintergrund wurde die vorliegende Leitlinie zum
den Auswirkungen annimmt.                                                                           Thema Fairness verfasst, die einen Baustein bei der Umsetzung der menschenrechtli-
     In ihrer „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“ bekennt sich die REWE Group zu              chen Sorgfaltspflicht darstellt.
ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Die darin beschriebene Wertebasis ist                  Der Geltungsbereich der Leitlinie umfasst alle Lieferketten für Eigenmarken der
Grundlage des verantwortlichen Handelns des Unternehmens (REWE Group, 2011).                        REWE Group, die in Deutschland bei REWE, PENNY und toom Baumarkt vertrieben
Für die Eigenmarken der REWE Group werden diese Werte ergänzend in der Strategie                    werden. Die vorliegende Leitlinie definiert einen verbindlichen Handlungsrahmen für die
„Grüne Produkte“ (REWE Group, 2018) konkretisiert. Die Strategie wird durch einen                   REWE Group und die Geschäftsbeziehungen mit Vertragspartnern in diesen Lieferketten.
umfangreichen Managementansatz umgesetzt, welcher die Prinzipien und Instrumente                    Festgelegte Anforderungen und Ziele werden konsequent überprüft, bei Bedarf werden
zur Durchführung der Maßnahmen definiert. Alle Ebenen des Managementansatzes                        neue Maßnahmen sowie Ziele vereinbart. Darüber hinaus wird die Leitlinie auf Basis
orientieren sich inhaltlich an den drei definierten Handlungsfeldern:                               aktueller Trends und Entwicklungen aktualisiert.
  • Ressourcenschonung,                                                                                 Die REWE Group richtet ihr Handeln an folgenden international gültigen Standards
  • Fairness und                                                                                    und Richtlinien aus:

  • Tierwohl.                                                                                         • die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN)
                                                                                                      • die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen
                                                                                                        (UNGP)

                                                                                                      • die Konventionen und Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
                                                                   Strategie                            zu Arbeits- und Sozialstandards
                                                                    Grüne
                                                                   Produkte                           • die Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC)
                                                                                                      • die UN-Kinderrechtskonvention
                                                                                                      • die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau
                                                                                                      • die Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
                                                                                                        (OECD) für multinationale Unternehmen sowie

                                          Abbildung 1: Handlungsfelder der Säule „Grüne Produkte“     • die Forced Labour Priority Principles des Consumer Good Forum (CGF)
6 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                                                REWE Group · Leitlinie für Fairness · 7

                                                                                                                                                              Der Mensch steht im
II. A
     NSATZ FÜR FAIRERE                                                                                                                                       Mittelpunkt des REWE
    LIEFERKETTEN                                                                                                                                              Group-Prozesses für fairere
Den Kern des Aufbaus fairerer Lieferketten bei der REWE Group bildet ein
vierstufiger Prozess. Dieser dient dazu, potenziell nachteilige Auswirkungen des                                                                              Lieferketten
unternehmerischen Handelns auf die Menschenrechte systematisch zu er-
mitteln, zu minimieren und zu verhindern (vgl. auch Abb. 2):

Schritt 1: Mit ausführlichen Risiko- und Hotspotanalysen werden Auswirkungen
identifiziert (Kapitel 2.1).

Schritt 2: Aus den im ersten Schritt gewonnenen Erkenntnissen leiten sich
Fokusrohstoffe und Schwerpunkthemen ab (Kapitel 2.2).                                  Wir sind uns unserer Verantwortung
                                                                                                                                                                                                   Wir planen umsichtig: Wir analysieren
                                                                                       bewusst: Unser Ziel ist die Stärkung
                                                                                                                                                                                                   die Risiken in unseren Lieferketten
Schritt 3: Die Fokusrohstoffe und Schwerpunktthemen werden mit entspre-                von Menschenrechten und die Ver-
                                                                                       besserung der Arbeitsbedingungen
                                                                                                                                                                                                   kontinuierlich und nehmen unsere
                                                                                                                                                                                                   Sorgfaltspflicht ernst.
chenden Maßnahmen bearbeitet, um negativen Effekten entgegenzuwirken.                  in unseren Lieferketten.
                                                                                                                                                    1. Risikoanalyse

Diese Maßnahmen werden durch einen Managementansatz auf drei verschie-
denen Ebenen umgesetzt (Kapitel 2.3):                                                                                                                nes Manageme
                                                                                                                                                  ter            nt
                                                                                                                                                In
  • Innerhalb des Unternehmens: beispielsweise durch Schulung von
     Einkäufern (internes Management – Kapitel 2.3.1)

                                                                                                                                                                           Stakeholder
                                                                                                                                        ement
  • In der Lieferkette: beispielsweise durch Anforderungen an Lieferanten, den

                                                                                                                                   anag
     Einkauf zertifizierter Rohstoffe oder Projekte
                                                                                                               4. Monitoring
     (Lieferkettenmanagement – Kapitel 2.3.2)                                                                                                                                                  2. Ableitung von

                                                                                                                                 nm

                                                                                                                                                                                       Ma
                                                                                                               und Reporting                                                                 Fokusrohstoffen und

                                                                                                                                e

                                                                                                                                                                                         n
                                                                                                                                                                ag

                                                                                                                               t
                                                                                                                                                  et                                         Schwerpunktthemen
  • Über die eigene Lieferkette hinaus: beispielsweise durch die Weiterent-
                                                                                                                                                                   em
                                                                                                                                               erk                   ent
                                                                                                                                           Lief
     wicklung von Standardorganisationen
     (Stakeholder Management – Kapitel 2.3.3)                                                                                                                                                      Wir packen an: Durch Kooperationen
                                                                                       Wir stehen sicher: Wir stellen ver-                                                                         (mit Lieferanten,Brancheninitiativen
                                                                                       bindliche Anforderungen an unsere                                                                           und Zivilgesellschaft), Projekte und
Schritt 4: Die durchgeführten Aktivitäten werden überwacht und evaluiert. Die          Lieferanten und Produzenten und                                                                             Trainings unterstützen wir die
                                                                                       kontrollieren diese.                                                                                        Umsetzung von Verbesserung in
Erkenntnisse aus dem Monitoring fließen in die Weiterentwicklung der Maßnah-                                                                                                                       unseren Lieferketten
men ein (Kapitel 2.4).                                                                                                                               3. Umsetzung
                                                                                                                                                   der Anforderungen
                                                                                                                                                    und Maßnahmen

                                                                                   Abbildung 2: REWE Group Prozess für fairere Lieferketten
8 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                     REWE Group · Leitlinie für Fairness · 9

2.1 Risikoanalyse der Lieferketten                                                                                             2.2 Ableitung von Fokusroh-
Die REWE Group bewertet kontinuierlich die Risiken von Menschenrechtsverletzungen
                                                                                                                               stoffen und Schwerpunkt-
in ihren Lieferketten. Einerseits basieren diese Analysen auf externen, speziell für die
                                                                                                                               themen
REWE Group angefertigten Hot-Spot-Analysen zu Warenbereichen, spezifischen Pro-                                                Auf Basis der durchgeführten Risiko- und Hot-
dukten oder Rohstofflieferketten. Andererseits wird die Einschätzung und Erfahrung der                                         Spot-Analysen wurden Fokusrohstoffe sowie
verantwortlichen Mitarbeiter und des externen Stakeholderbeirates für Nachhaltigkeit                                           Schwerpunktthemen definiert, bei denen das
                                                                                                 Insbesondere in den
berücksichtigt – diese sind Experten in ihrem jeweiligen Themenbereich und stehen                                              Handeln der REWE Group bedeutende Aus-
                                                                                                Lieferkettenstufen des
in ständigem Kontakt mit Stakeholdern wie zivilgesellschaftlichen Organisationen oder                                          wirkungen auf Menschenrechte hat.
Lieferanten.
                                                                                                  ROHSTOFF-
Wo es sinnvoll ist, wird die REWE Group im Rahmen des NH-Berichts weitere Informatio-
nen zu einzelnen produkt- oder rohstoffspezifischen Analysen in Bezug auf Menschen-
                                                                                                   ANBAUS                      2.2.1 Fokusrohstoffe und Risikoländer
                                                                                                                               Insbesondere in den Lieferkettenstufen des
rechtsthemen veröffentlichen.                                                                und der Verarbeitung liegt ein
                                                                                                                               Rohstoffanbaus und der Verarbeitung liegt ein
Anfang 2017 führte die REWE Group eine umfassende Input-Output-Risikoanalyse zur
Strategieausrichtung durch. Diese bestand sowohl aus qualitativen als auch aus quan-
                                                                                                  ERHÖHTES                     erhöhtes Risiko der Missachtung von Arbeits- und
                                                                                                                               Sozialstandards. Sie stehen daher im Fokus der
titativen Elementen. Im Rahmen der qualitativen Untersuchung wurden Studien und                     RISIKO                     Aktivitäten der REWE Group.
Reports ausgewertet und Interviews mit Einkäufern und Nichtregierungsorganisationen
                                                                                                   der Missachtung             Auf Basis der Risikoanalyse wurden folgende
geführt, um wesentliche Nachhaltigkeitsthemen entlang der Wertschöpfungsketten zu
                                                                                           von Arbeits- und Sozialstandards.   kritische Rohstoffe im Zusammenhang mit dem
ermitteln. Der quantitativen Analyse lag ein makroökonomisches Modell zugrunde.
                                                                                                                               Handlungsfeld Fairness definiert: Kaffee, Kakao,
Dabei wurden REWE Group-spezifische Einkaufsdaten mit Informationen über                         Sie stehen daher im           Tee, Palmöl, Fisch, Obst und Gemüse allgemein
Produktions- und Ursprungsländer verknüpft.
                                                                                                                               mit besonderem Fokus auf Bananen und Ananas
                                                                                                 FOKUS DER                     sowie Baumwolle und Textilien und Natursteine.
                                                                                                AKTIVITÄTEN                    Für die Lieferkettenstufe der Verarbeitung orien-
                                                                                                   der REWE Group.             tiert sich die REWE Group an der Einschätzung von
                                                                                                                               amfori: Diese Risikobewertung für Länder beruht
                                                                                                                               auf den Governance-Indikatoren der Weltbank so-
                                                                                                                               wie weiteren Indizes und wird jährlich aktualisiert.

                                                                                                                               Die Risikoanalyse zeigt zudem, dass die Fairness-
                                                                                                                               Risiken in den Lieferketten der REWE Group über
                                                                                                                               die Rohstoffe und die Verarbeitung hinweg häufig
                                                                                                                               ähnlich sind.
Baumwolle
            Baumwolle        Fisch
                             Fisch         Kaffee
                                           Kaffee        Kakao
                                                         Kakao         Orangensaft
                                                                       Orangensaft
                                                                                                                                                                  Deutschland                       Norwegen                              Türkei                            Russland
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hauptbezugsländer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Weltkarte mit
        PalmölPalmöl   Tee    Tee Obst und     Bananen
                                        Obst und
                                  GemüseGemüse
                                                     Bananen         Naturstein
                                                           AnanasBananen
                                                                                                                                                                  Niederlande                        Spanien                              Italien                            Belgien                                                    derBSCI
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fokusrohstoffe der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Risikoländern
                 Länder mit
                 Länder mit
                 hohem  Risiko
                 hohem Risiko
                                         Länder  mit
                                         Länder mit
                                         niedrigem  Risiko
                                         niedrigem Risiko
                                                                     keine prioritären
                                                                           prioritären
                                                                     Sourcing-Länder
                                                                     Sourcing-Länder                                                                                                                                                                                                                                                    REWE    Group
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          und Fokusrohstoffen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        China                          Thailand

                 USA                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Indien                          Vietnam

               Mexiko                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Malaysia                      Indonesien

            Nicaragua                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Malediven
                                             Dominikanische
                                               Republik

           Costa Rica                                Ecuador

                 Peru                            Kolumbien

                                                                                                                                               Marokko                            Ghana                                    Kenia
              Panama                                 Brasilien

                                                                                                                                        Elfenbeinküste                      Burkina Faso                                   Sambia

Identifizierte Fairness-Risiken in den Lieferketten der REWE Group

                                                                                                                                                                           Vereinigungsfreiheit
             Kinderarbeit                                                 Zwangsarbeit                                    Diskriminierung                                     und Recht auf                                           Existenzsicherndes                                       Überstunden                                       Arbeitssicherheit
                                                                                                                                                                          Kollektivverhandlungen                                          Einkommen
Als Kinderarbeit gilt, wenn Kinder unter 13 Jahren               Zwangsarbeit äußert sich häufig durch eine         Das gesetzliche Verbot zur Diskriminierung                                                                                                                        Gesetzliche Arbeitszeiten variieren abhängig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Trotz gesetzlicher Vorgaben bezüglich des
mehr als einige Stunden pro Woche leichte Arbeit                 Einschränkung der Bewegungsfreiheit, das          aufgrund von Geschlecht, Rasse, Hautfarbe,                                                                  Ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht einen       vom Produktionsland. Geringe Einkommen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Gesundheitsschutzes und der Sicherheitsstan-
   verrichten oder Kinder unter 15 Jahren eine                Einbehalten des Lohns und der Personalpapiere         Sprache, Religion, politischer Anschauung,                Das Recht auf Vereinigungsfreiheit und              angemessenen Lebensstandard. Die Höhe eines         fluktuierende Nachfrage, kurze Lieferzeiten,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dards treten immer wieder Verstöße auf.
  gefährliche oder belastende Arbeit verrichten.              sowie Verschuldung gegenüber dem Arbeitgeber            nationaler oder sozialer Herkunft oder             Kollektivverhandlungen wird auch heute noch in         existenzsichernden Einkommens ist abhängig vom     sinkende Preise und verstärkter Wettbewerb tragen
    In vielen Risikoländern wird das Verbot von              oder einer Arbeitsvermittlung. Da häufig legal oder   Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit          vielen Ländern verletzt. Gewerkschaften werden          Sektor, Produktionsland und Lohnniveau. Bauern     zu Überstunden bei. In manchen Branchen wird
 ausbeuterischer Kinderarbeit nicht ausreichend              illegal eingewanderte Migranten oder Leiharbeiter        ist schwer zu kontrollieren und wird oft         verboten oder eingeschränkt und die Zugehörigkeit            und Arbeiter haben oft keine ausreichenden                bis zu 16h am Tag gearbeitet.
              umgesetzt und verfolgt.                            betroffen sind, wird Zwangsarbeit oft nicht                 unzureichend umgesetzt.                                zu Gewerkschaften verfolgt.                      Einnahmen aus ihrer landwirtschaftlichen
                                                                  angezeigt und ist schwer zu kontrollieren.                                                                                                                                  Produktion oder Arbeit.
12 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                      REWE Group · Leitlinie für Fairness · 13

2.2.2 Kinder- und Zwangsarbeit
Im Rahmen der Analysen haben sich zwei Schwerpunkthemen herauskristalli-
siert, die sich durch eine Vielzahl der Fokusrohstoffe und Länder ziehen. Diese
sind „Kinder- und Zwangsarbeit“ sowie „Existenzsicherndes Einkommen“.

     Der Begriff Kinderarbeit schließt nach der Definition der ILO Kinder aus,
die älter als zwölf Jahre sind und nur einige Stunden pro Woche eine leichte
Arbeit verrichten. Ebenfalls ausgeschlossen sind Kinder, die älter als 15 Jahre
sind und deren Arbeit nicht als gefährlich eingestuft wird (ILO 1973). Von Kin-
dern verrichtete gefährliche oder missbräuchliche Arbeit ist jede Tätigkeit oder
Beschäftigung, die sich schädlich auf die Sicherheit, die körperliche oder see-
lische Gesundheit oder die sittliche Entwicklung des Kindes auswirkt oder aus-
wirken kann. Gefahren können auch von einer übermäßigen Arbeitsbelastung
ausgehen – selbst dann, wenn eine Tätigkeit oder Beschäftigung als solche
nicht als gefährlich gilt.
                                                                                                       Zwangsarbeit und Sklaverei gehören in vielen Wertschöpfungsketten
                                                                                                  nicht der Vergangenheit an. Auch heute noch befinden sich in vielen Teilen
                                                                                                  der Welt Millionen von Menschen in Situationen extremer Ausbeutung, die
                                                                                                  sie aufgrund von Verschuldung und damit verbundener Schuldknechtschaft,
                                                                                                  Drohungen, Gewalt, Zwang, Irreführung und Machtmissbrauch aus eigener
                                                                                                  Kraft nicht verlassen können.

                   152                                        21 Mio.
                                                                                                       Häufig äußert sich Zwangsarbeit durch eine Einschränkung der Bewe-
                                                                                                  gungsfreiheit, das Einbehalten des Lohns und der Personalpapiere sowie

                   Mio.
                  arbeitende Kinder
                                                        ca.
                                                              Menschen sind Opfer
                                                               von Zwangsarbeit
                                                                                                  Verschuldung gegenüber dem Arbeitgeber oder einer Arbeitsvermittlungs-
                                                                                                  organisation. Migranten, Saisonarbeiter und ungelernte Arbeiter sind häufig
                                                                                                  auf Arbeitsvermittlungen angewiesen, die oft informell und teilweise auch
                                                                                                  kriminell organisiert sind und für ihre Dienste Teile des Lohns einbehalten.
                                                                                 Insgesamt wird   In vielen Fällen wird die Vermittlung auf Kredit gewährt, den der Arbeiter nur

       ca.   50 %                                             Rund
                                                                                 von Einnahmen

                                                                                      150
                                                                                                  durch seine Beschäftigung zurückzahlen kann. Somit entsteht eine starke
                                                                                                  Abhängigkeit. Zudem arbeiten die genannten Gruppen oft ohne schriftliche

                                                     90%
        davon leiden unter                                                      von ca.           Verträge, sind leicht ersetzbar und halten sich häufig sogar illegal im Land
        gefährlichen oder
         ausbeuterischen                                                           Mio. $ aus     auf – ihre Rechte können sie nicht einklagen. Diese Faktoren führen in vielen
       Arbeitsbedingungen                                                         Zwangsarbeit    Fällen dazu, dass sie Arbeitsstellen aus einem Mangel an Alternativen und
                                                der Zwangsarbeit herrscht         ausgegangen.
                                                                                                  aufgrund von Angst nicht verlassen können. Die Situation wird ausgenutzt,
                                              in der Privatwirtschaft und ist
                                               in allen Wirtschaftszweigen                        indem die Arbeiter sehr geringe Löhne erhalten und viele Überstunden leisten
                                                        anzutreffen.                              müssen.

Quellen: ILO, 2017b, ILO, 2017a, ILO, 2014b
14 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                              REWE Group · Leitlinie für Fairness · 15

2.2.3 Existenzsicherndes Einkommen                                                         2.3 Umsetzung von Maßnahmen
Ein existenzsicherndes Einkommen stellt sicher, dass die Lebenshaltungskosten und          Basierend auf den Ergebnissen der Risikoanalyse gibt die Grafik auf der folgenden Sei-
somit die Grundbedürfnisse der Menschen, das heißt Nahrung, Unterkunft, Kleidung,          te einen Überblick über die Maßnahmen hinsichtlich der identifizierten Fokusrohstoffe
Bildung sowie die Gesundheit der Beschäftigten und ihrer Familien abgedeckt werden         und Schwerpunkthemen. Zu den einzelnen Fokusrohstoffen ist jeweils aufgezeigt, ob die
können. Existenzsicherndes Einkommen bildet eine Schnittstelle mit vielen anderen          REWE Group eine spezifische Leitlinie hat, welches Ziel sich die REWE Group zum Ein-
Menschenrechts­themen, wie z. B. Diskriminierung, Kinderarbeit oder hohe Überstun-         kauf zertifizierter Rohstoffe für ihre Eigenmarken gesetzt hat, ob es Projekte im Ursprung
den. Frauen verdienen häufig weniger als Männer. Das geringe Einkommen der Eltern          gibt und an welchen relevanten Initiativen die REWE Group beteiligt ist. Ergänzt werden
ist oftmals ein Grund, dass Kinder arbeiten müssen. Geringe Stundenlöhne führen dazu,      die rohstoffspezifischen Aktivitäten durch übergreifende Maßnahmen, wie z. B. das
dass Arbeiter Überstunden machen müssen, um ihren Lebensunterhalt finanzieren zu           Social-Improvement Programm, das sich auf die Lieferkettenstufe der Verarbeitung
können.                                                                                    bezieht, oder die Entwicklung eines Beschwerdemechanismus-Systems.

    Die Höhe eines existenzsichernden Einkommens setzt sich aus verschiedenen              Die Wertschöpfungskette der REWE Group ist vielstufig und verzweigt. Die Rohstoffe der
Bestandteilen wie Essen, Unterkunft, Schulgeld, Investitionen in die Rohstoffproduktion    Produkte kommen aus der ganzen Welt. Um die Komplexität zu bewältigen und die Ein-
oder Rücklagen zusammen und ist abhängig von Faktoren wie z. B. dem Land. Für die          haltung von Menschenrechten und guten Arbeitsbedingungen in der Breite zu fördern,
Berechnung existiert heute noch keine offizielle Definition, aber es gibt bereits viele    hat die REWE Group einen übergreifenden Managementansatz erarbeitet. Dieser zeigt
Ansätze. Die Berechnung des existenzsichernden Einkommens ist komplex, da viele            drei Ebenen auf, auf denen Aktivitäten umgesetzt werden.
Produzenten verschiedenen Tätigkeiten nachgehen oder mehrere Rohstoffe anbauen.

      Die Ursachen für ein nicht-existenzsicherndes Einkommen sind häufig strukturell
                                                                                           2.3.1 Internes Management
bedingt und können durch Zertifizierungen und Standards allein nicht gelöst werden,                                                                              nes Manageme
da diese sich teilweise auf die gesetzlich festgelegten Mindestlöhne beziehen. In vielen   Die REWE Group arbeitet daran, nachhaltige                        nter            nt
                                                                                                                                                            I
Ländern reicht der gesetzliche Mindestlohn aber nicht für ein ausreichendes Einkom-        Beschaffung weiter in ihre Einkaufsprozes-
men der Beschäftigten aus. Er wird von den Regierungen teilweise niedrig angesetzt,        se zu integrieren, um Nachhaltigkeitsaspekte
                                                                                           bei jeder Einkaufsentscheidung zu berück-

                                                                                                                                                                                     Stakeholder M
um die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden. Auch in der Rohstoff-

                                                                                                                                                 nagement
produktion liegt das Einkommen vieler Bauern unter der Armutsgrenze. Viele der Roh-        sichtigen. Durch die Bereitstellung von Risi-
stoffe werden über Börsen gehandelt. In den letzten Jahren sind die Weltmarktpreise        koanalysen und Briefings, die Abstimmung
z. B. für Kakao und Kaffee stark gefallen.                                                 von verbindlichen Zielen mit den Einkaufs-

                                                                                                                                               ma
                                                                                           bereichen sowie Schulungen zu Nachhaltig-

                                                                                                                                              n

                                                                                                                                                                                                  an
                                                                                                                                            te
                                                                                                                                                               et         ag
                                                                                           keitsthemen trägt die REWE Group zu einer                        erk
                                                                                                                                                                             em
                                                                                                                                                        Lief                   ent
                                                                                           internen Sensibilisierung bei.

                                                                                           Regelmäßig werden Mitarbeiter der REWE
                                                                                           Group zu relevanten Arbeits- und Sozialstandardthemen geschult, so dass die definier-
                                                                                           ten Standards – wie beispielsweise die Einforderung von Sozialaudits – in der Auswahl
                                                                                           der Lieferanten sowie im Einkaufsprozess Berücksichtigung finden. Interne Reportings
                                                                                           ermöglichen eine kontinuierliche Weiterentwicklung innerhalb des Themas Fairness. Die
                                                                                           externe Kommunikation schafft Transparenz gegenüber Stakeholdern.
18 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                                                                                                                                                                                          REWE Group · Leitlinie für Fairness · 19

      Baumwolle
      und Textil
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Obst und
               Leitlinie
   Ziel: 100% Baumwolltextilien aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Gemüse
   nachhaltigerer Baumwolle (GOTS,                                                                                                 Kakao                              Orangensaft                                 Palmöl                                                                                   Ziel: 100% zertifizierte Ananas und
    Cotton made in Africa, recycelte
       Baumwollfasern) bis 2025                     Fisch                                 Kaffee                                                                  Ziel: 100% zertifizierter Orangensaft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Bananen bis 2016 (Rainforest Alliance)
                                                                                                                                                                                                                        Leitlinie
 Beiratsmitglied Cotton Made in Africa
                                                                                                                                       Leitlinie
                                                                                                                                                                     bis 2025 (Fairtrade, Rainforest                                                                                                     Mitglied im Technical Committee von             Naturstein
    (CmiA), Bündnis für nachhaltige
                                                       Leitlinie                 Ziel: 100% zertifizierte Eigenmarken
                                                                                 bis Ende 2020 (Fairtrade, Rainforest
                                                                                                                           Ziel: 100% zertifizierter Kakao bis                Alliance, Bio)              Ziel: 100 % zertifiziertes Palmöl bis                           Tee                                    Global-G.A. P. GRASP
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mitglied bei Rainforest Alliance
   Textilien und Bangladesh Accord                                                                                        2016 (Fairtrade, Fairtrade Sourcing                                                        2013 (RSPO)                                                                                                                                 Leitlinie
                                         Ziel: 100% zertifizierte Eigenmarken-            Alliance, UTZ, Bio)           Program, Rainforest Alliance, UTZ, Bio)      Mitglied Fruit Juice Plattform                                                                                                              Standards Committee
      on Fire and Building Safety
                                                 Fischprodukte bis 2020                                                                                                                                      Gründungsmitglied Forum                            Ziel: 100% zertifizierter Grüntee        Mitglied beim World Banana Forum           Ziel: Kontinuierlicher Ausbau des
                                               (MSC, ASC, GlobalGAP, Bio)          Bauernprojekt Peru Incahuasi+             Gründungsmitglied Forum                 Orangensaftprojekt Brasilien               Nachhaltiges Palmöl                                   und Earl Grey bis 2017                                                      Sortiments an zertifizierten Produkten
 Projekt mit CmiA zu Frauenförderung                                                                                            Nachhaltiger Kakao                                                                                                                     (Rainforest Alliance)                   Projekt Mittelamerikafond

                                                                                                                                   Entwicklung eines Beschwerdemechanismus-System

                                                                                                                                                        Social Improvement Programm

                                                                                                                                                                  REWE GROUP

Maßnahmen zur
Förderung fairerer                                                                                                                                                                                                Baumwolle           Fisch          Kaffee             Kakao       Orangensaft

Lieferketten der                                                                                                                                                                                             Palmöl            Tee            Obst und
                                                                                                                                                                                                                                              Gemüse
                                                                                                                                                                                                                                                              Bananen           Ananas      Naturstein

                                                                                                                                                                                                                        Länder mit                 Länder mit                      keine prioritären

REWE Group
                                                                                                                                                                                                                        hohem Risiko               niedrigem Risiko                Sourcing-Länder

                                                                                                                                                                                                          Die Formulierung der Ziele ist teilweise verkürzt dargestellt. Die genaue Definition und den definierten Geltungsrahmen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Leitlinie.
18 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                                              REWE Group · Leitlinie für Fairness · 19

2.3.2 Lieferkettenmanagement                                                                                        Die Geschäftspartner sind verpflichtet, Mindestanforderungen wie international und
                                                                                                               national geltende Gesetze sowie die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorga-
Risiken in der Lieferkette werden den Handlungsfeldern Ressourcenschonung, Fairness
                                                                                                               nisation (ILO) zu befolgen. Damit geht die Verpflichtung einher, insbesondere folgende
und Tierwohl zugeordnet. Die Nachhaltigkeitsrisiken, die mit Blick auf diese Handlungs-
                                                                                                               Prinzipien einzuhalten:
felder in der Lieferkette auftreten, geht die REWE Group gezielt durch ein systema-
tisches Lieferkettenmanagement an, welches von einer engen Zusammenarbeit mit                                    • Jegliche Formen von Diskriminierung sind untersagt. Geschäftspartner verpflichten
Lieferanten sowie dem Engagement auf Ebene der Produktionsstätten und der Rohstoff-                                sich, Personen nicht aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder aus anderen
erzeugung geprägt ist, denn die ganze Lieferkette trägt Verantwortung für die Umset-                               Gründen auszugrenzen oder zu bevorzugen.
zung fairerer Lieferketten. Durch das Lieferkettenmanagement erhöht die REWE Group
                                                                                                                 • Alle Unternehmen der Lieferkette müssen ihren Beschäftigten mindestens die
zunächst, wo noch nicht vorhanden, die Transparenz entlang der Lieferkette für die                                 national geltenden Mindestlöhne regelmäßig (mindestens monatlich) auszahlen.
Eigenmarkenprodukte. So können Risiken identifiziert und daraufhin besser vermieden
bzw. direkt adressiert werden. Darüber hinaus wird die Integration von Nachhaltigkeit als                        • Geschäftspartner müssen sicherstellen, dass die Arbeitszeiten den national
Teil der Lieferantenbewertung gefördert.                                                                           geltenden gesetzlichen bzw. branchenüblichen Arbeitszeiten entsprechen.

Im Lieferkettenmanagement folgt die REWE Group im Bereich Fairness einem dreistufi-                              • Die Geschäftspartner halten Arbeitsschutzvorschriften nach nationalem Recht und
gen Ansatz, der die Formulierung von Anforderungen, die Kontrolle und die Entwicklung                              internationalen Standards ein.
der Lieferanten und Lieferketten umfasst.                                                                        • Alle Geschäftspartner ermöglichen den Arbeitnehmern, ihr Recht auf Vereinigungs-
                                                                                                                   freiheit und Kollektivvereinbarungen auszuüben.

                                                                                                                 • Die Geschäftspartner tragen dafür Sorge, in ihren Betrieben keine Kinder zu
                           Entwicklung
                        Projekte im Ursprung
                                                                           Entwicklung
                                                                         Trainingsprogramm
                                                                                                                   beschäftigen. Hierbei gelten die nationalen Gesetze bzw. die von der ILO gesetzten
                                                                                                                   Standards.

                                                                                                                 • Die Geschäftspartner müssen einen fairen und respektvollen Umgang mit den
                             Kontrolle                                       Kontrolle
                     Audits und Zertifizierungen                     Audits und Zertifizierungen
                 z.B. Rainforest Alliance, Fairtrade,                BSCI, SMETA, SA 8000...
                              GRASP...                                                                             Beschäftigten gewährleisten.

                           Verpflichtung                                   Verpflichtung
                                                          Textil-Leitlinie, Social Compliance Anforderungen,
                                                                                                                 • Jede Form von Zwangs- bzw. Pflichtarbeit oder Menschenhandel sind durch die
                    Rohstoff-Leitlinien, Verträge,
                 Leitlinie Nachhaltiges Wirtschaften         Leitlinie Nachhaltiges Wirtschaften, Verträge         Geschäftspartner auszuschließen.
                       Rohstoffe/Anbau                           Verarbeitung/Produktion                            Audits und Standards sollen die sozialen Bedingungen in der Breite verbessern. Er-
Abbildung 3: Dreistufiger Ansatz zum Lieferkettenmanagement in den Lieferkettenstufen Anbau                   füllen die Geschäftspartner der REWE Group die Anforderungen nicht, so wird das wei-
              und Verarbeitung                                                                                 tere Vorgehen auf Basis einer Empfehlung durch die Nachhaltigkeitsabteilung diskutiert
                                                                                                               und entschieden. Im Falle vorsätzlicher grober Missachtung der Anforderungen behält
Alle Geschäftspartner in den Eigenmarken-Lieferketten der REWE Group sind verpflich-                           sich die REWE Group Sanktionen vor. Grundsätzlich setzt das Unternehmen aber auf
tet, die Produktionsstätten zu benennen, in denen Produkte für die REWE Group herge-                           individuelle Maßnahmen und Nachhaltigkeitsprojekte zur Lieferantenentwicklung. Bei-
stellt werden. Durch eine Sensibilisierung und die Verpflichtungen der Vertragspartner                         spielsweise zielen Trainingsprogramme darauf ab, negative Auswirkungen entlang der
werden konkrete Regeln geschaffen, um Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette um-                           Lieferkette gezielt zu reduzieren. Bei Auditierungen und vornehmlich auch bei Trainings
zusetzen. Die Anforderungen werden von der Nachhaltigkeitsabteilung der REWE Group                             werden bestehende Systeme genutzt, um die eigenen Kräfte mit weiteren Partnern zu
im Einkaufsprozess überprüft.                                                                                  bündeln und gemeinsam Verbesserungen zu bewirken.
20 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                         REWE Group · Leitlinie für Fairness · 21

Verarbeitung in Risikoländern: Das Social-Improvement-Programm
Alle Produktionsstätten der ersten Lieferkettenstufe aus definierten Risikoländern        umgesetzt, seitens des Managements der Fabriken mangelt es jedoch teilweise an Ver-
werden in das Social-Improvement-Programm der REWE Group integriert, dass dem             ständnis für den hinter den Anforderungen liegenden Sinn und Zweck. Es fehlt zudem an
dreistufigen Ansatz zum Lieferkettenmanagement folgt. Sofern noch kein Sozialaudit        Wissen und Erfahrung, selbst Lösungen für Probleme zu entwickeln. Auch das Bewusst-
vorhanden ist, werden neue Lieferanten und Produktionsstätten über die Anforder­ungen     sein für die positiven Auswirkungen, die die Einführung und Umsetzung von sozialen Ma-
der REWE Group informiert und bei der Vorbereitung des ersten Audits unterstützt.         nagementsystemen auf ein Unternehmen haben kann, ist teilweise nicht vorhanden. Für
Im zweiten Schritt werden alle Produktionsstätten in Risikoländern verpflichtet, Audits   ihre strategisch wichtigen und relevanten Lieferanten hat die REWE Group aus diesem
anerkannter Zertifizierungen oder Überprüfungssysteme vorzuweisen. Diese Audits           Grund ein Trainingsprogramm aufgesetzt. Dieses soll den Lieferanten helfen, die Bedeu-
werden – sowohl angekündigt als auch unangekündigt – von unabhängigen Dritten             tung der Einhaltung der REWE Group-Standards für nachhaltige Geschäftspraktiken zu
durchgeführt. Anerkannte Sozialaudits sind unter anderem Audits nach dem Standard         verstehen und Systeme und Arbeitsweisen zu etablieren, um nachhaltiges Wirtschaften
der amfori BSCI oder dem SA8000-Standard sowie SMETA-Audits der Supplier Ethical          zu stärken. Dafür werden Manager strategischer Produktionsstätten in einem 18-mo-
Data Exchange.                                                                            natigen modularen Trainingsprogramm in den Punkten Gesundheit und Sicherheit, Be-
                                                                                          schwerdemechanismen, Löhne und Arbeitszeit sowie ethische Personalbeschaffung
Um Arbeits- und Sozialstandards kontinuierlich zu verbessern, dokumentiert die REWE
                                                                                          geschult. Wo es sinnvoll ist, umfasst das Programm Gruppentrainings, in denen gemein-
Group die Auditergebnisse. Falls die Vorgaben nicht eingehalten werden, werden ge-
                                                                                          same Herausforderungen verschiedener Produktionsstätten adressiert werden. Um Fort-
meinsam mit den Lieferanten Verbesserungsmaßnahmen definiert und die Produktions-
                                                                                          schritte zu dokumentieren, werden Kennzahlen definiert und fortlaufend gemessen. Im
stätten dazu aufgefordert, an amfori BSCI-Schulungen und -Trainings teilzunehmen.
                                                                                          Nachhaltigkeitsbericht wird zu Entwicklungen des Social-Improvement-Programmes
Wenn Produktionsstätten nicht bereit sind, Verbesserungen zu erwirken, behält sich die
                                                                                          berichtet.
REWE Group in letzter Konsequenz das Recht vor, die Geschäftsbeziehung zu beenden.

Die Risikoanalysen, Fabrikbesuche und die Arbeit mit den Stakeholdern zeigen, dass es     Sozialstandards in den Lieferketten der Fokusrohstoffe
an vielen Stellen der Lieferkette immer noch an Wissen und Management-Erfahrungen         Die Umsetzung von Sozialstandards im Rohstoffbereich folgt ebenfalls dem dreistufigen
fehlt, Prozesse und Richtlinien zur Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen und Men-      Ansatz des Lieferkettenmanagements. Um die Einhaltung verbindlicher Arbeits- und
schenrechte umzusetzen. So werden zwar die Anforderungen aus den Sozialstandards          Sozialstandards in der Lieferkette zu gewährleisten, verlangt die REWE Group Zertifizie-
                                                                                          rungen wie beispielsweise Fairtrade oder Rainforest Alliance/UTZ. Insbesondere bei
                                                                                          den identifizierten Fokusrohstoffen unterstützen die Zertifizierungen die Umsetzung
                                                                                          der Anforderungen der REWE Group, und sorgen darüber hinaus für Transparenz in der
                                                                                          Lieferkette. Viele der identifizierten Fokusrohstoffe werden von Kleinbauern produziert.
                                                                                          Es ist daher ein Bestreben kleinbäuerliche Strukturen zu unterstützen und Kleinbauern
                                                                                          z. B. mit dem Einkauf zertifizierter Produkte und durch Projekte gezielt zu fördern. Je-
                                                                                          doch sind auch die Regierungen in den Produktionsländern wichtige Akteure, wenn es
                                                                                          um den Schutz und die Förderung von Kleinbauern geht. Weitere Einzelheiten zu den
                                                                                          Rohstoffen können den spezifischen Leitlinien entnommen werden.

                                                                                                Auch im Rohstoffsektor gibt es vielfache Herausforderungen, die nicht allein
                                                                                          durch Standards gelöst werden können. Ein weiterer Ansatzpunkt zur Förderung von
                                                                                          guten Arbeitsbedingungen und der Stärkung von Menschenrechten sind daher Projek-
                                                                                          te in den Herkunftsgebieten der Ware. Mehr zum Engagement der REWE Group in diesem
                                                                                          Bereich kann den Leitlinien und dem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht ent-
                                                                                          nommen werden.

Abbildung 4: Teil der Materialen aus dem REWE Group Onboarding Prozess für Lieferanten
22 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                                  REWE Group · Leitlinie für Fairness · 23

Beschwerdemechanismen
Beschwerdemechanismen (BSM) ermöglichen es den Betroffenen von Verstößen gegen              BSM im Zusammenhang mit Auditierungssystemen haben Vor- und Nachteile.
Arbeits- oder Menschenrechte, ihr Anliegen vorzubringen. Somit lassen sich potenziell       Von Vorteil ist die Tatsache, dass Auditoren sich bereits vor Ort befinden und die Be-
nachteilige Auswirkungen frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergrei-            kanntheit und das Funktionieren von Mechanismen prüfen können. Auf der anderen
fen, um Verstöße abzustellen, diese in Zukunft zu vermeiden und den Betroffenen             Seite erreichen BSM von Standardorganisationen die Arbeiter unter Umständen nicht
Entschädigungen zukommen zu lassen. Effektive BSM sind Teil der Anforderungen der           oder werden als nicht vertrauensvoll wahrgenommen. Beispiele zeigen, dass eine aus-
UN Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte und sollen eine Reihe von Kriterien er-     reichende Bekanntmachung von vertrauenswürdigen BSM (z. B. durch Nennung in Trai-
füllen: Legitimität, Transparenz, Berechenbarkeit, Zugänglichkeit, Rechte-Kompatibilität,   nings) wirkungsvoll ist. Einige Branchen setzen bereits auf bestimmte Standardsysteme
Ausgewogenheit.                                                                             – hier anzusetzen kann daher in der Breite mehr bewirken. Zudem fördert die Bünde-
                                                                                            lung den Aufbau einiger guter statt vieler unterschiedlicher BSM.
     BSM umfassen den Eingang einer Beschwerde oder die Meldung eines Missstands,
die Bearbeitung des Anliegens und die Behebung des Missstands. Dabei gibt zwei                   Zum Teil entsprechen die durch Standardorganisationen bereitgestellten BSM
Möglichkeiten, BSM zu managen:                                                              jedoch nicht den Effektivitätskriterien. Daher setzt sich die REWE Group verstärkt dafür
                                                                                            ein, diese Mechanismen weiterzuentwickeln. Zudem werden interne Prozesse entwi-
    • intern (also aus dem Unternehmen heraus) oder                                         ckelt, wie bei der Aufdeckung von Missständen vorgegangen werden muss und welche
    • extern (Beschwerdestelle außerhalb des Unternehmens)                                  Wiedergutmachungsmaßnahmen getroffen werden müssen (siehe auch den folgenden
                                                                                            Abschnitt zum Thema Kinderarbeit).
     Darüber hinaus können verschiedene Instrumente etabliert werden, um Beschwer-
den anzubringen, von der Offenen Tür bis hin zu Telefonhotlines oder Apps. Alle Systeme     Bearbeitung der Schwerpunktthemen
und Mittel haben Vor- und Nachteile, so sind externe Mechanismen ggf. sehr kostenin-        Neben der Verpflichtung zum Einkauf zertifizierter Fokusrohstoffe, dem Social-Impro-
tensiv im Aufbau und in der Betreuung. Interne Mechanismen sind effizient, aber werden      vement-Programm und dem Aufbau von Beschwerdemechanismen will sich die REWE
oft als nicht vertrauenswürdig wahrgenommen. Immer hängt der Erfolg eines BSM auch          Group in den nächsten Jahren mit weiteren Maßnahmen verstärkt der Bearbeitung der
von seiner Bekanntheit ab. Daher ist oft ein Mix aus internen und externen BSM sinnvoll.    ausgewählten Schwerpunktthemen widmen.
     Der Fokus eines BSM liegt auf der Behebung der Missstände und Wiedergutma-                 Zum Thema Kinderarbeit werden Risikolieferketten ausgewählt und analysiert, wie
chung des Schadens. Dies reicht je nach Missstand von formalen Entschuldigungen über        Kinderarbeit umfassender angegangen werden kann.
die Zahlung von Strafen, wo Parteien widerrechtlich gehandelt haben, bis zur monetären
Wiedergutmachung an die Betroffenen.                                                              2018 ist die REWE Group dem Center for Child Rights and Corporate Social Re-
                                                                                            sponsibility (CCR CSR) beigetreten und die REWE Far East nimmt am Child Labor Reme-
     Die REWE Group hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 ein Beschwerde-         diation Rapid Response System der CCR CSR teil.
mechanismus-System aufzubauen. Dazu wird geprüft, welche Lieferketten als relevant
einzustufen sind. Anschließend analysiert die REWE Group, welche BSM bereits existie-            Beim Schwerpunktthema Zwangsarbeit verpflichtet sich die REWE Group, die
ren, welche Ergänzungen sinnvoll sind und wie diese umgesetzt werden können.                Prinzipien des Consumer Goods Forums (CGF) umzusetzen und zu diesem Zweck
                                                                                            weitere Anforderungen und Maßnahmen zu definieren.
     Im Jahr 2017 hat die REWE Group eine Studie zur Weiterentwicklung des Themas
BSM in ihrer Lieferkette durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen Bereichen
                                                                                            JEDER ARBEITER                           KEIN ARBEITER                           KEIN ARBEITER SOLLTE
der Lieferkette bereits stellenweise interne und externe BSM vorhanden sind. So über-       HAT EIN RECHT                            SOLLTE FÜR SEINE                        ZUR ARBEIT VERPFLICHTET
prüft amfori BSCI beispielsweise während der Audits das Vorhandensein interner BSM.         AUF BEWEGUNGSFREIHEIT                    ARBEITSSTELLE ZAHLEN                    ODER GEZWUNGEN WERDEN
Auch viele Rohstoffstandards setzen auf interne und/oder externe BSM.                       Abbildung 5: Die drei Prinzipien des Consumer Goods Forum (Consumer Goods Forum, 2016)

https://www.rewe-group.com/de/nachhaltigkeit/gruene-produkte/leitlinien
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24 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                            REWE Group · Leitlinie für Fairness · 25

Aufgrund der komplexen, strukturellen Ursachen für geringe Löhne und Einkommen               Gründungsmitglied beim Forum Nachhaltiger Kakao: Die Multistakeholder-Initiative en-
muss im Fokus der Bearbeitung des Schwerpunktthemas „Existenzsicherndes Einkom-              gagiert sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Kakaobäuerinnen und -bau-
men“ die Entwicklung neuer und wirksamer Ansätze stehen. Dazu können, neben di-              ern, den Schutz natürlicher Ressourcen und der Biodiversität sowie für den Anbau und
rekten Aktivitäten in der Lieferkette auch Aktivitäten wie regionale oder branchenweite      die Vermarktung nachhaltigen Kakaos.
Ansätze oder Kooperationen mit Regierungen zählen. Zentrales Thema wird hier die Zu-
                                                                                             Mitglied bei der CSR FruitJuice Plattform: Die Plattform treibt soziale und ökologische
sammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern sein. Die Ausarbeitung von Konzepten
                                                                                             Verbesserungen in den Lieferketten der Fruchtsaftindustrie voran.
zur Operationalisierung des Themas und Entwicklung von Lösungsansätzen ist ein wich-
tiger Arbeitsschritt für die REWE Group.                                                     Mitglied beim World Banana Forum: Das Forum bringt unterschiedliche Stakeholder der
                                                                                             weltweiten Bananenlieferkette zusammen, um einen nachhaltigen Anbau, die Einhal-
Die konkreten Ziele der REWE Group können dem Kapitel III. „Ziele“
                                                                                             tung von Menschenrechten und die Verbesserung von Arbeitsbedingungen zu erreichen.
entnommen werden.
                                                                                             Mitglied beim Bangladesh Accord on Fire and Building Safety: Ziel des Accord ist die
                                                                                             Erhöhung der Sicherheit in der Textilbranche durch unabhängige Inspektoren, die bei
2.3.3 Stakeholder Management                                                                 Fabrikbesuchen die Gebäudesicherheit, den Brandschutz und die elektrische Sicherheit
                                                                                             prüfen.
Die Herausforderungen der Bearbeitung von Nachhaltigkeitsrisiken in der Herstellung
der Eigenmarkenprodukte liegen oft in den globalen Handelsstrukturen und sind be-            Mitglied beim Bündnis für nachhaltige Textilien: Das Bündnis ist eine Partnerschaft un-
einflusst durch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Ein wichtiger            terschiedlicher Stakeholder, um Verbesserungen entlang der globalen Wertschöpfungs-
Ansatzpunkt zur Identifikation der relevanten Themen und zur Umsetzung der Nach-             kette in der Textilindustrie durchzusetzen.
haltigkeitsstrategie ist daher ein gutes Stakeholder Management. Dazu steht die REWE
                                                                                             Beiratsmitglied bei Cotton Made in Africa: Diese Initiative wurde mit dem Ziel ins Leben
Group mit Stakeholdern in kontinuierlichem Austausch. Außerdem lädt das Unterneh-
                                                                                             gerufen, die Lebensbedingungen der Menschen in den afrikanischen Baumwollanbauge-
men regelmäßig zu Dialogveranstaltungen ein. Zudem engagiert sich die REWE Group
                                                                                             bieten zu verbessern.
in nationalen und internationalen Initiativen, die sich mit den Themen Menschenrechte
und Arbeitsbedingungen im jeweiligen Kontext befassen.                                       Mitglied im Technical Committee von Global G.A.P. GRASP: GRASP ist ein Modul zur
                                                                                             sozialen Risikobewertung von Betrieben, die nach dem Global G.A.P.-Standard zertifi-
Mitglied bei amfori BSCI: Damit verpflichtet sich das Unternehmen selbst sowie alle
                                                                                             ziert sind. Die zentrale Aufgabe des Technical Committee ist die Beratung des Lenkungs-
Lieferanten und Produzenten, den Verhaltenskodex von amfori BSCI einzuhalten. Die
                                                                                             ausschusses hinsichtlich strategischer und technischer Weiterentwicklungen.
REWE Group ist aktiv in Arbeitsgruppen und dem Mitgliederausschuss vertreten, um die
Weiterentwicklung mitzugestalten.                                                            Mitglied im Rainforest Alliance Standards Committee: Rainforest Alliance ist ein Nach-
                                                                                             haltigkeitsstandard für die Produktion von Agrarrohstoffen und -produkten. Das Stan-
Mitglied beim Consumer Goods Forum: Die Organisation soll Einzelhändlern und Kon-
                                                                                             dards Committee entscheidet auf Grundlage der öffentlichen Standardkonsultationen
sumgüterherstellern dabei helfen, zusammen mit anderen wichtigen Interessengruppen
                                                                                             über die inhaltliche Weiterentwicklung.
daran zu arbeiten, das Vertrauen der Verbraucher zu sichern und positive Veränderun-
gen unter dem Motto „Better Lives through Better Business“ voranzutreiben.                   Mitglied beim Center for Child Rights and Corporate Social Responsibility
                                                                                             CCR-CSR unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von Kinderrechts-Policies.
Gründungsmitglied beim Forum Nachhaltiges Palmöl: Ziel der Multi-Stakeholder-Initiati-
ve ist es, den Anteil nachhaltig erzeugten Palmöls signifikant zu erhöhen und gleichzeitig
existierende Zertifizierungen und Standards zu verbessern.
26 · REWE Group · Leitlinie für Fairness                                                                                                              REWE Group · Leitlinie für Fairness · 27

2.4 Regelmäßige Berichterstattung                                                        Quellenverzeichnis
Die REWE Group ist überzeugt, dass Transparenz und die Bereitstellung umfangreicher
Informationen eine Grundvoraussetzung für mehr Fairness in der Lieferkette sind. Die
REWE Group berichtet regelmäßig und öffentlich über Fortschritte sowie Hindernisse
bei der Umsetzung der Maßnahmen und der Erreichung der angestrebten Ziele. Dies ge-      REWE Group (2011): Leitlinie nachhaltiges                ILO (2017b): Global estimates of child labour: Results and
schieht im Rahmen von Pressemeldungen, über die Homepage der REWE Group oder             Wirtschaften.                                            trends, 2012-2016,
                                                                                         http://www.rewe-group.com/dam/de/presse/leitlinien/      https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/@dgreports/
über den Nachhaltigkeitsbericht der Unternehmensgruppe. Zu spezifischen Themen er-
                                                                                         nachhaltiges-wirtschaften/LL_Nachh_Wirtschaften_         @dcomm/documents/publication/wcms_575499.pdf
folgt eine gesonderte Berichterstattung wie etwa durch Veröffentlichungen im Rahmen      D_2014                                                   Zugriff: 29.10.2018
des Textilbündnisses.                                                                    Zugriff: 22.08.2018
                                                                                                                                                  ILO (1973) Übereinkommen 138, über das Mindestalter für
                                                                                         REWE Group (2018):                                       die Zulassung zur Beschäftigung, 1973 Consumer Goods
                                                                                         https://rewe-group-nachhaltigkeitsbericht.de/2017/       Forum (2016): Industry Priority Principles,

III. ZIELE                                                                               gri-bericht/produkte/gri-gruene-produkte/
                                                                                         Zugriff: 10.1.2019
                                                                                                                                                  https://www.theconsumergoodsforum.com/wp-content/
                                                                                                                                                  uploads/2018/08/Priority-Industry-Principles-One-Pager.pdf
                                                                                                                                                  Zugriff: 30.11.2018
Für die Umsetzung der definierten Maßnahmen setzt sich die REWE Group Ziele. Die-
                                                                                         amfori/BSCI (2018): Country Risk Classification,
se geben dem Engagement der REWE Group eine eindeutige Ausrichtung und unterlie-         https://www.amfori.org/sites/default/files/amfori%20     Pressemitteilung Nachhaltiger Saft:
gen einer kontinuierlichen Fortschrittsprüfung. Folgende Ziele hat sich die REWE Group   BSCI%20CRC%20V2018_HM_AD.pdf                             https://www.rewe-group.com/de/newsroom/pressemittei-
gesetzt:                                                                                 Zugriff: 29.10.2018                                      lungen/1664-rewe-und-penny-bauen-nachhaltiges-saftsor-
                                                                                                                                                  timent-aus
Ziel 1: Social-Improvement-Programm. Bis Ende 2020 stellt die REWE Group sicher,         ILO (2014a): Wages and Working Hours in the Textiles,    Zugriff: 10.01.2019
dass 100 Prozent der Tier-1-Produktionsstätten in Risikoländern in das Social-Improve-   Clothing, Leather and Footwear Industries,
                                                                                         http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/@ed_dialogue/    Pressemitteilung Nachhaltiger Kaffee:
ment-Programm integriert sind.
                                                                                         @sector/documents/publication/wcms_300463.pdf            https://www.rewe-group.com/de/newsroom/pressemitteilun-
Ziel 2: Trainingsprogramme für Lieferanten. Die REWE Group setzt sich bis zum Jahr       Zugriff: 22.10.2018                                      gen/1649-rewe-group-stellt-zu-100-prozent-auf-zertifizier-
                                                                                                                                                  ten-kaffee-um
2030 das Ziel, dass 100 Prozent ihrer strategischen Lieferanten am Trainingsprogramm
                                                                                         ILO (2014b): Profits and Poverty: The Economics of       Zugriff: 10.01.2019
(Capacity Building) teilnehmen.                                                          Forced Labour,
                                                                                         https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---ed_norm/     Leitlinien der REWE Group:
Ziel 3: Beschwerdemechanismus. Die REWE Group hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025        ---declaration/documents/publication/wcms_243391.pdf     https://www.rewe-group.com/de/nachhaltigkeit/
ein Beschwerdemechanismus-System für relevante Lieferketten zu etablieren.               Zugriff: 13.11.2018                                      gruene-produkte/leitlinien
                                                                                                                                                  Zugriff: 10.01.2019
Ziel 4: Bekämpfung von Kinderarbeit. Die REWE Group setzt es sich zum Ziel, eine         ILO (2017a): Global Estimates of Forced Labour and
Kinderrechts-Policy zu entwickeln.                                                       Forced Marriage,                                         Nachhaltigkeitsbericht der REWE Group
                                                                                         https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/   https://rewe-group-nachhaltigkeitsbericht.de/2017/sites/
Ziel 5: Die REWE Group wird eine detaillierte Risikoanalyse zum Thema Zwangsarbeit       ---dcomm/documents/publication/wcms_575479.pdf           default/files/pdfs/de/rewe_group_gri-bericht_downloadver-
durchführen.                                                                             Zugriff: 29.10.2018                                      sion/index.pdf Seite 76 ff
                                                                                                                                                  Zugriff: 10.1.2019
Ziel 6: Existenzsicherndes Einkommen. Die REWE Group will im Dialog mit anderen Un-
ternehmen und Stakeholdern auf existenzsichernde Löhne und Einkommen hinwirken.

Die Ziele zur Zertifizierung der Fokusrohstoffe und Bearbeitung weiterer Themen können
den jeweiligen spezifischen Leitlinien entnommen werden.
Impressum
Herausgeber: REWE Group
Corporate Responsibility
50603 Köln

Telefon: +49 221 149-1791

Der Dialog zum Thema Fairness ist uns ein
wichtiges Anliegen. Für Anregungen und
Rückfragen kontaktieren Sie uns unter:
nachhaltigkeit@rewe-group.com

Stand: Februar 2019
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