FAKE: AFD HETZT MIT 2 JAHRE ALTEM BILD VON G20 GEGEN 1. MAI-PROTESTE - VOLKSVERPETZER
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Fake: AfD hetzt mit 2 Jahre altem Bild von G20 gegen 1. Mai-Proteste AfD hetzt mit falschem Bild Auf Twitter veröffentlichte Alice Weidel ein AfD-Bild, das Szenen einer Straßenschlacht zeigt. Mit dem Text auf dem Bild „1. Mai: Politik verschließt die Augen! Linksextreme werden behandelt wie rohe Eier“ und ihrem dazugehörigen Text unterstellt die AfD-Parteivorsitzende, „Linksextreme“ würden sich in „Krawallorgien“ Straßenschlachten mit der Polizei anlässlich der 1. Mai Demonstrationen liefern. Die Unterstellung, dass sich dabei ausschließlich um Sozialhilfeempfänger handelt ignorieren wir einmal als offensichtliche Provokation und typische AfD-Falschbehauptung. Später dazu mehr.
Screenshot twitter.com Der Text und das Bild suggerieren eindeutig, dass es sich bei dem Bild um aktuelle „Krawallorgien“ vom 1. Mai handeln soll. Doch das stimmt nicht. Alice Weidel hat ein Foto der G20- Proteste in Hamburg aus dem Jahr 2017 für diese Hetze genommen. Denn auf dem Bild ist ausgerechnet der berühmte „Riot-Bike-Guy“ der G20 Proteste zu sehen, der auf vielen Bildern der G20-Proteste zu sehen war (Mehr dazu).
„Riot-Bike-Guy“ Bild: https://queeranarchism.tumblr.com Dabei handelt es sich um den Hamburger Martin Bühler. Auf der Tumblr-Seite Queer Anarchism wurde sein Auftritt als Demo- Strategie interpretiert. Er sollte von der Polizei angegriffene Demonstranten durch seinen Auftritt als Zivilist Zeit gegeben haben, zu fliehen, da die Polizei nicht mit einem Zivilisten gesehen werden wolle, während sie überzogene Gewalt anwende. Das Verhalten der Polizei wurde im Anschluss an G20 heftig kritisiert, es wurden 138 Verfahren gegen die Beamten eingeleitet, auch vielen Verhafteten konnte nichts nachgewiesen werden (Mehr dazu). Doch so spektakulär war der Auftritt Bühlers gar nicht. Wie die VICE berichtet, habe sich Bühler als neutraler Beobachter nur die Auseinandersetzungen ansehen wollen – und sich deshalb zwischen die Fronten gestellt. Damit ist jedoch eindeutig belegt, dass das Bild im Juli 2017 aufgenommen wurde und nicht 1. Mai-Proteste von 2019 zeigt. Auch gab es 2019 nirgendwo den
Einsatz eines Wasserwerfers. Zusätzlich lässt sich noch bemerken, dass Weidel ausgerechnet ein Foto ausgewählt hat, in der drei Kamera tragende Journalisten zu sehen sind. Keine „Linksextremisten“. Ein ziemlicher Reinfall. Was wirklich am 1. Mai 2019 geschah Am 1. Mai gab es keine Krawalle. Zumindest nichts, was auch nur ansatzweise mit G20 oder den Krawallen in Paris zu vergleichen wäre, wo es hunderte Festnahmen und dutzende Verletzte gab (Quelle). Die meisten Demonstrationen, die man irgendwie als „links“ bezeichnen könnte, blieben absolut friedlich. Da wären eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Leipzig, ebenfalls der DGB friedlich in Augsburg (Und dort hat der CSU-Bürgermeister gesprochen, also wie „links“ das ist, darüber lässt sich streiten). Auch Berlin und Hamburg haben weitestgehend friedliche Kundgebungen erlebt (Quelle). Ein paar der unzähligen friedlichen Demos gegen rechtsextreme Aufmärsche: In Wismar demonstrierten 1100 Demonstranten friedlich gegen 250 Neonazis (Quelle), in Chemnitz „Aufstehen gegen Rassismus“ , in Leipzig „Leipzig nimmt Platz“ und in Dresden „Dresden nazifrei“.(Quelle). Das sind natürlich nicht zwangsläufig „linke“ Demos, denn um gegen Faschismus zu sein, reicht es, Demokrat zu sein. Einzig bemerkenswert sind ein paar Flaschenwürfe bei der Demonstration „Revolutionärer 1. Mai“ in Berlin mit rund 5000 Teilnehmern und zwei Körperverletzungen in Chemnitz. Darüber hinaus gab es auch viele rechtsextreme Demonstrationen von der AfD, Pro Chemnitz, „Der Dritte Weg“, Pegida, der ADPM und der NPD, die teilweise gemeinsam demonstrierten. Man überlegt sich, ob Weidel mit ihrem Vorwurf derjenigen, „die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben und stattdessen auf
Kosten des deutschen Steuerzahlers leben“ dann nicht diese Gruppen mitgemeint hat. Banale Hetze und Fake News Letztlich bleibt also von den Unterstellungen nichts übrig. In Deutschland gab es keine „Krawallorgien“ und keine Auseinandersetzungen mit der Polizei auf einer politischen Demo. Diese Behauptungen sind gelogen. Auch das Bild, das die Bilder von Krawallen von G20 wieder hervorrufen soll, ist nicht vom 1. Mai, eben weil es von den G20 Protesten stammt. Nirgends hat die AfD geschrieben, dass dies nicht ein aktuelles Fotos sein soll und damit ihre Fans in die Irre geführt. Es ist also wieder einmal Fake News, um das rechte Bauchgefühl der moralischen Überlegenheit zu füttern. Es hat jedoch nichts mit der Realität zu tun. Weidel musste ein fast 2 Jahre altes Foto verwenden, weil aktuell nichts dergleichen passiert ist. Und das Bild zeigt ausgerechnet auch noch vor allem Journalisten. Und zur Behauptung, es handele sich bei den „Linken“ um Sozialhilfeempfänger: Die meisten „linken“ Demos (und mit „links“ ist einschließlich auch die CSU gemeint) wurden von der DGB organisiert. Also Gewerkschaften. Zusammenschlüsse von Arbeitnehmern. Man könnte also leichter beweisen, dass die „Linksextremen“ arbeiten und Steuern zahlen als die Teilnehmern*innen der rechtsextremen Demos. Danke an Gegen die Alternative für Deutschland für die Recherche zum Bild! Artikelbild: Screenshot twitter.com/queeranarchism.tumblr.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen
oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter So widerlich reagieren BILD- Leser auf Hakenkreuze auf Zäunen von Ramadan-Festival LEser hetzen zusammen mit nazis Wie die BILD berichtet, wurden beim geplanten „Festi Ramazan“ in Dortmund nicht nur mehrere Hakenkreuze auf die Zäune geschmiert, es wurden auch Sabotagen begangen. Aufgestellte Wassertanks wurden beschädigt, die Hydraulik eines Gabelstaplers kaputt gemacht. Zelte wurden sogar mit Fäkalien beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt bereits. Es deutet einiges darauf hin, dass der Hass auf Muslime inzwischen so weit verbreitet ist, dass diese Menschen soweit gehen. Doch zwei Faktoren führen zu einer sehr widerlichen Reaktion. Die ständige flüchtlingsfeindliche und muslimfeindliche
Berichterstattung der BILD (Mehr dazu) hat dazu geführt, dass sich natürlich genau dieses Klientel massenhaft in ihren Kommentarspalten wiederfindet. Und wie wir bereits berichtet haben, interessiert die BILD Hetze und Hass in ihren Kommentarspalten nicht und sie moderiert sie nicht (Mehr dazu). Es kommt das, was man erwarten würde: Anstatt dass in den Kommentarspalten über die Hassverbrechen geredet wird – um die es ja eigentlich geht – stimmen unzählige Kommentierende einfach fröhlich mit ein in der Hetze gegen Muslime. Den Tätern – den Kriminellen! – wird Recht gegeben. Man verbreitet Lügen und Fake News. Und verbreitet weiter den Mythos, dass Muslime nicht zu unserer Gesellschaft gehören und dass sie kollektiv feindselig seien. Und die BILD lässt wieder einmal alles stehen und unkommentiert. Hass, hass und hass Also nochmal: Hier haben wir einen Bericht darüber, wie ein paar Menschen Opfer von Hassverbrechen werden, weil sie ein Fest feiern wollen. Und wie reagiert ein großer Teil der Kommentierenden? Sie möchten das Fest einfach absagen lassen.
Vermutlich rechtsradikale Muslimhasser malen Hakenkreuze und beschmieren Zelte mit Kot und man fordert, dass das Fest „abgeschafft“ werden soll? Diese Kommentierenden – und wie man sieht alles Topkommentare und Top-Fans! – geben dem Hassverbrechen Recht. Sie legitimieren es. Keiner distanziert sich von der Aktion, ganz im Gegenteil. Sie alle halten es für gerechtfertigt. Jeder zweite spricht von Schweinefleisch und macht sich über die Religion der Muslime lustig oder äußert Unverständnis darüber, warum Menschen religiöse Feste feiern. Das ist so absurd, so geheuchelt, so widerlich und so hasserfüllt. Und die BILD lässt das alles unkommentiert stehen. Dass ihre Leser so von der Erwähnung eines muslimischen Festes getriggert werden, dass sie völlig vergessen, worum es eigentlich geht, zeigt, wie gut die BILD ihre Leser darauf trainiert hat, bei der Erwähnung von Muslimen ihren Hass loszulassen. Selbst wenn Muslime hier Opfer von genau solchen Muslimhassern geworden sind. Das sind die gleichen Leute, die nur bei einem Foto von
Menschen, die nicht weiß sind und zufällig in einem Schnappschuss lächeln, während im Hintergrund Notre Dame brennt (Mehr dazu) völlig empört eskalieren. Wenn auch nur ein (vermeintlicher) Muslim eines dieser Dinge bei einem christlichen Fest geschrieben hätte, hätten sich alle Rechten darauf gestürzt. Die Doppelmoral ist unbeschreiblich. Es geht noch widerlicher Dieser dämliche Kommentar hat sogar über 1000 Likes. 1. Das hat immer noch rein gar nichts mit dieser Meldung zu tun. 2. Man gibt den Tätern wieder Recht, indem man über das Absagen dieses Festes redet, das ist genau das, was diese erreichen wollen. So viel Angst erzeugen, dass es abgesagt wird. Und 3. Wo wird denn irgendwas abgesagt? Vor allem wegen Muslimen, wie es der Kommentar suggeriert. Es wird nichts wegen Muslimen abgesagt. Wer etwas davon gehört hat, sitzt rechten Fake News auf. Als Beispiele wird in den Kommentaren das Stuttgarter Silvesterfest genannt, das abgesagt wurde. Ja, wurde es, aber weil man wegen des
Brandschutzes weiträumig hätte absperren müssen und so nicht ausreichend für Sicherheit hätte sorgen können (Quelle). Auch das Chemnitzer Stadtfest wird aufgeführt, das dieses Jahr abgesagt wird. Ja, und zwar wegen rechtsextremen Muslimhassern, die die Sicherheit bedrohen! Mehr dazu: Polizei korrigiert Fake News über Chemnitz: AfD auf Twitter bloßgestellt Wintermärkte Und das hier – auch wieder ein Top-Fan mit hunderten Kommentaren – sind astreine Fake News. Nein, niemals hat irgendwer aufgrund von Toleranz einen Weihnachtsmarkt in Wintermarkt umbenannt. Seit Jahren widerlegen wir jede einzelne Meldung, zusammen mit unseren Freunden von Mimikama. Hört endlich auf, diesen Mist zu verbreiten. Es ist nicht wahr. Zipfelmann? Jahresendfigur? Der große Mimikama-Überblick über die Weihnachts-Fakes
Und das ist natürlich nur ein Kommentar mit wenigen Likes, aber ich wollte auch nicht vorenthalten, wie niedrig und widerlich die Kommentare teilweise waren. Es werden Hassverbrechen und Anschläge auf Muslime verübt und da kommen Rechtsradikale und verbreiten dazu ihre Terrorfantasien. Große Klasse. Aber dann rumheucheln, dass Muslime so terrorversessen seien und einen bedrohen. Muslime sind übrigens weltweit die größten Opfer von Terror (Mehr dazu). Die BILD hat zum Zeitpunkt der Veröffentlichung diesen Artikels hier noch nicht reagiert. So verkommen sind die Kommentarspalten bei BILD Und das alles spielt doch auch überhaupt gar keine Rolle: Was haben diese Menschen, die hier einfach ihr Fest abhalten wollen, mit irgendetwas davon zu tun? Mit Terror, vermeintlich abgesagten Festen und so weiter? Hört endlich auf, alle Menschen in Sippenhaft zu nehmen. Wenn ein weißer Christ z.B.
aus Südamerika nach Bagdad geht und dort einen Anschlag verübt haben Weiße und Christen dort auch nichts damit zu tun! Lasst sie doch ihr Fest feiern. Was stört es euch? Betrifft es euch irgendwie? Geht einfach nicht hin! Wo ist das Problem? Niemand sieht es für nötig, sich von diesen Hassverbrechen zu distanzieren. Die meisten scheinen das nicht einmal bemerkt zu haben oder sehen darin überhaupt kein Problem. Da beschwert man sich, dass angeblich die eigenen religiösen Feste vage wegen „Toleranz“ umbenannt werden, was nicht einmal stimmt, aber sieht dann kein Problem darin, dass ein anderes religiöses Fest mit Fäkalien beworfen wurde. Im Gegenteil, man fordert direkt sogar mehr davon. Hat ein Muslim auch nur jemals so etwas gefordert? Dass ein Weihnachtsmarkt mit Gülle besprüht werde? Jeder einzelne dieser islamophoben Heuchler wäre ausgerastet. Das tun sie ja offensichtlich jetzt schon, wenn Muslime die Opfer sind. Das ist keine „legitime Kritik“, das ist absurd. Das hat nichts mehr mit der Realität zu tun. Das ist einfach purer, sinnloser und sogar anlassloser Hass. Und die BILD bietet dafür den perfekten Nährboden. Indem sie Muslime immer wieder so framed, und indem sie ihre Kommentarspalten genau so stehen lässt. Artikelbild: Mix and Match Studio, shutterstock.com, Screenshot facebook.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen
Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Wie der MDR dabei hilft, dass Klimawandelleugner Baby- Eichhörnchen zum Tode verurteilen könnten Baby-Eichhörnchen, Klimawandelleugnnger und der MDR Ich als Tierärztin und Betreiberin einer Eichhörnchenaufzuchtstation war schon sehr erschrocken, als ich auf folgenden Beitrag des MDR stieß:
Gepostet von MDR – Mitteldeutscher Rundfunk am Montag, 29. April 2019 Abgesehen davon, dass die Aussage von Frau Calvi schlicht und ergreifend falsch ist und kleine Tierkinder das Leben kosten kann, so konnte ich über die Dame kaum etwas finden im Internet. Keine Veröffentlichungen, außer, dass sie Pressereferentin der Deutschen Wildtierstiftung ist, an der Axel-Springer Schule Journalismus studiert hat und bei der BILD tätig war (Quelle: Xing). Was ist also die deutsche Wildtierstiftung? Bei Wikipedia finde ich dazu folgendes: „Die Deutsche Wildtier Stiftung ist eine durch den Unternehmer Haymo Rethwisch 1992 gegründete, private gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Hamburg, die sich für den Schutz und die Förderung von Wildtieren in Deutschland einsetzt. Stiftungsvorsitzender ist Fritz Vahrenholt (ehemaliges Vorstandsmitglied von Shell Deutschland sowie vormaliger Geschäftsführer von RWE Innogy), der die menschengemachte globale Erwärmung leugnet„ UPPS! Ist der MDR da etwa auf eine neoliberale Lobbyorganisation hereingefallen? Anscheinend schon, denn wenn man weitersucht, findet man viele Hinweise auf diese Tatsache. Bei mitwelt.org steht: „Wildtier Stiftung & Kritik 2019: Tarnorganisation der Klimawandelleugner & Windradgegnerlobby, oder industrienaher – neoliberaler“ Naturschutzverband?“ Und stimmt das? Es scheint so zu sein. Denn Alleinvorstand der Stiftung ist Fritz Vahrenholt, der sich mit seinem Buch „Die
kalte Sonne“ schon ganz klar auf die Pfade der Klimawandellleugner begibt. Vahrenholt bestimmt also als Alleinvorstand über Wohl und Weh der Stiftung. „In der Fachwelt wurden die Thesen Vahrenholts einhellig verworfen. Zudem äußerten mehrere Wissenschaftler, die im Buch zitiert wurden, um die dort aufgestellten Thesen zu stützen, sie seien falsch wiedergegeben worden“ (Quelle, Quelle, Quelle) Klimawandelleugnung und Eichhörnchen Vahrenholt referierte auch schon an dem AfD-nahen Klimafolgenleugnungsinstitut EIKE und hat viele Verbindungen zum politischen Arm der Klimawandelleugner, wie die Zeitung Kontext schon herausstellte: „Dabei weiß Vahrenholt wohl nur zu gut, wie Lobbying auch gegen die Energiewende geht: Neben Lars G. Josefsson, dem ehemaligen Vattenfall-Chef (der schwedische Energiekonzern betrieb bis vor kurzem Braunkohletagebaue in Ostdeutschland), und Roland Tichy, Rechtspopulist, Ex-Handelsblatt- Chefredakteur und Energiewendekritiker, sitzt er im Beirat der Berliner Consultum Communications GmbH. „Das gut vernetzte PR- und Beratungsunternehmen öffnet seinen Klienten durch sein weites Netzwerk aus Kontakten, Tür und Tor zu politischen Entscheidungsträgern“, beschreibt das Onlinelexikon Lobbypedia die „Public-Affair“-Agentur.“ Nun also der MDR, der genau dieser Deutschen Wildtierhilfe glaubt, wenn es um Eichhörnchenkinder geht. Die Deutsche Wildtierhilfe ist mitnichten ein renommiertes Projekt, das sich für den Umweltschutz stark macht. Sondern eine Lobbyorganisation, in der Klimawandelleugner und deren Anhänger sich mit der Bekämpfung von Windenergie und der Förderung der Kohle und Atomkraft hervortun. Da bin ich dann
mal so frei und frage, warum prüft man seine Quellen nicht besser? Vor allem, wenn die Aussagen dieser Organisation sowohl bei den Eichhörnchen, als auch beim Klimawandel nicht von der Wissenschaft getragen werden. Wer wirklich ernsthaft wissen möchte, was man mit kleinen Eichhörnchen macht, die einem nachlaufen, die möchte ich auf die Seiten des Eichhörnchen Notrufes e.V. verweisen! Artikelbild: pixabay.com, CC0, Screenshot facebook.com/MDR Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Hat Juncker Grenzkontrollen als „Irrfahrt“ bezeichnet? – Was die AfD nicht verstanden hat Die geistigen Irrfahrten der AfD Die AfD hat, so scheint es für den unbedarften Twitter-User, wieder einen großen Skandal aufgedeckt: „++ Absurd: @JunckerEU bezeichnet Grenzkontrollen als „Irrfahrt“ ++“ titelt die Partei in ihrem Tweet vom 23.4.2019.
Screenshot twitter.com Die Kommentare darunter unterstützen zwar nur in Teilen die AfD, dafür dort umso polemischer: „Wo bekommt er bloß immer den Schnaps her der alte Lustmolch [verschiedene Smileys] ich glaube mit jedem Glas wird bei ihm die Merkel hübscher.“ spottet ein User, „Es gibt Kriterien für „Verminderte Schuldfähigkeit“ … bei Jean–Claude greifen Mehrere !“ glaubt ein anderer Benutzer zu wissen.
Doch bleiben wir beim eigentlichen Thema: Hat der EU- Kommissionspräsident tatsächlich behauptet, dass Grenzkontrollen eine „Irrfahrt“ seien, wie es auf Twitter klingt? Möchte Juncker tatsächlich sämtliche Grenzkontrollen aufheben und die geliebte „Festung Europa“ im Chaos versinken lassen? Nein. Natürlich möchte er das nicht. Er bezeichnete genauer gesagt nur die Tatsache, dass Polen und Ungarn einer gemeinsamen Lösung der „Flüchtlingskrise“ durch nationalistische Alleingänge in Form von Grenzkontrollen im Weg standen (und nach wie vor stehen) als „Irrfahrt“. Weiterhin merkt er richtigerweise an: „Sie begründen das immer mit dem mangelnden Schutz der Außengrenzen. Aber warum haben sie dann dem Vorschlag der Kommission nicht vorbehaltlos zugestimmt? Dann würde sich die Frage nach den Binnengrenzen schon heute nicht mehr stellen.“ (zitiert nach welt.de). Nationalistische Alleingänge sind „Irrfahrten“ Juncker spricht hier ein Problem an, welches die Europäische Union als Ganze 2015 lähmte. Einzelne Parteien (wie auch die sogenannte „Alternative für Deutschland“) aber auch
Regierungen wie die Ungarns unter dem Autokraten Orban forderten einerseits, man solle angesichts der Flüchtlingsströme aus Nahost die Außengrenzen Europas dicht machen, andererseits verweigerten sie jegliche nötige Solidarität innerhalb der Union, die nötig gewesen wäre, um das gesamteuropäische Problem „Migration“ zu lösen. Damit zeigten sie auch, dass es ihnen zu keinem Zeitpunkt darum ging, ein langfristiges Projekt zur Lösung der Flüchtlingsfrage zu entwickeln, sondern dass es vor allem um das opportunistische Ausnutzen der aktuellen Stimmung im Land ging, um Wählerstimmen zu generieren. Screenshot facebook.com Zurück zur AfD: Immerhin auf Facebook rückte die Partei für die (wenigen) Follower, die die Beschreibung der Artikel lesen, ein paar mehr Details raus. Da heißt es zum Einstieg: „Der Dauer-Ischias-geplagte Kommissionschef schaut selig auf seine Handlangerin in Deutschland.“ Abgesehen davon, dass es eine gewisse Selbstoffenbarung ist, sich als politische Partei
über gesundheitliche Probleme eines Konkurrenten lustig machen zu müssen, ist die Aussage „Handlangerin in Deutschland“ völlig fern der Realität. Ein Handlanger ist nun mal (lt. Duden) „jemand, der nur untergeordnete Arbeit für andere verrichtet“. Frau Merkel ist seit 2005 Bundeskanzlerin in Deutschland – soll sie damals „untergeordnete Arbeiten“ des Premierministers von Luxemburg erledigt haben, was Juncker ja bis 2013 war? Diese unterschwellige Verschwörungstheorie ist also vollständig an den Haaren herbeigezogen (insbesondere weil ausgerechnet Juncker im oben zitierten welt.de-Artikel auch Deutschland für seine Grenzkontrollen zu Österreich kritisiert). AfD hat nichts verstanden Doch die AfD glaubt auch mit Fakten glänzen zu können: Luxemburg habe „ganze 1060 Asylbewerber aufgenommen“ bemerkt die Beschreibung spöttisch. Damit glaubt man wohl aus irgendeinem Grund, die Aussagen des Kommissionspräsidenten widerlegen zu können. Selbst wenn dies ein valides Argument wäre: Der UNHCR geht von deutlich höheren Zahlen im Bereich von über 3.000 aus – und diese immer noch scheinbar geringe Zahl vernachlässigt die Tatsache, die u.a. eine luxemburgische Seite offenbaren: Das kleine Land westlich von Deutschland hat einen Ausländeranteil von fast 50% – übertriebener Nationalismus ist den Luxemburgern also wirklich nicht vorzuwerfen (Quelle). Ansonsten weiß der Post nicht wirklich mit Inhalt zu überzeugen – Merkel wird, wie in rechten Verschwörerkreisen üblich, als „Außenposten von Brüssel“ bezeichnet (während ironischerweise dieselben Leute gern behaupten, Brüssel sei unter Merkels Herrschaft – die Herren Verschwörungstheoretiker mögen sich bitte einigen!), dann gibt es noch etwas Wahlwerbung für die italienischen Populistenkollegen von der Lega und schließlich für sich selbst als „konservative“ Kraft bei der Europawahl. Dass Konservative im Normalfall eher nicht
das Parlament abschaffen wollen, in das sie gewählt werden, entgeht der AfD dabei mal wieder. Wir fassen zusammen: Am Anfang des Artikels zeigt sich die AfD als „Aufklärer“ und „Aufdecker“, doch je länger der Artikel geht, desto deutlicher wird, dass es wieder nur der selbe Einheitsbrei aus Denunziation, Populismus und Nationalismus ist, den wir von der Partei gewöhnt sind. Artikelbild: Mark Nazh, shutterstock.com, Screenshot twitter.com, Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Faktencheck: Nein, Mövenpick- Eis unterstützt nicht die AfD Verwirrende namen Beim Genießen eines Mövenpick-Eises kann man liebevoll an verschiedene Dinge denken, aber die AfD finanziert sie nicht. Schon seit langem macht diese oder eine ähnliche Formulierung die Runden in Social Media. Kernaussage: Der Mövenpick- Besitzer spendet an die AfD, also Mövenpick boykottieren. Screenshot facebook.com/twitter.com Eigentlich nicht. Es ist richtig, dass im Zuge der AfD- Spendenaffäre bekannt wurde, dass der in der Schweiz lebende Milliardär August von Finck die AfD unterstützt. Er habe unter anderen auch indirekt mehrere AfD-Veranstaltungen gesponsert. Finck hatte Jahre zuvor die CSU und FDP unterstützt und danach regelmäßig Parteien und Gruppen im rechten und libertären Milieu (Quelle).
Die Verwirrung um „Mövenpick“ Und ja, er besitzt die Aktienmehrheit der an der Hotel- und Restaurantgruppe Mövenpick und seine Familie leitet und besitzt einen großen Teil der Mövenpick Holding AG. ABER: Das Mövenpick-Eis (genau wie die Hotels) gehörte dem Hotelier Ueli Prager, der seit 1972 das Eis produzierte. Die Markenrechte für Deutschland für das Eis verkaufte man an Schöller 1974 (Quelle). 1992 kaufte Finck die Aktienmehrheit an Mövenpick – Also die Hotelkette, aber nicht das Eis. Die Firma Schöller wurde 2002 dann von Nestlé gekauft und 2003 auch wie die Markenrechte am „Mövenpick-Eis“. Das heißt, das deutsche Eis Mövenpick hatte niemals wirklich etwas mit von Finck zu tun, der die Mövenpick-Hotelkette 20 Jahre später kaufte und zu einer Holding umbaute. Aber das sind die Hotels, nicht das Eis. Auf Anfrage heißt es: „Die Marke Mövenpick Ice Cream gehört zu Froneri, respektive Nestlé, und hat rein gar nichts mit der Mövenpick Gruppe und deren Gründerfamilie zu tun.“ Mövenpick /= Mövenpick-Eis Ich kann die Verwirrung also sehr gut nachvollziehen. Aber ja: Mövenpick-Eis hat nichts mit der Mövenpick-Gruppe zu tun, außer dass sie verwirrenderweise den exakt gleichen Namen haben, weil Schöller vor fast 50 Jahren die Markenrechte für „Movenpick“ erworben hatte. Aber das Eis in Deutschland hat nichts mit der Mövenpick Holding zu tun und auch nicht mit von
Finck. Glaubt mir, ich bin da selbst nicht ganz durchgestiegen. Und was jetzt? Naja, wenn man etwas boykottieren möchte, dann wie wäre es mit den anderen Unternehmen? Die Familie Finck hat das Bankhaus Merck Finck und Co. (an Barclays Bank verkauft) sowie die Münchner Rückversicherungsgesellschaft und die Allianz-Versicherungs AG gegründet. Die von Fincks saßen und sitzen oft noch in den Aufsichtsräten und Vorstände Und die Unterstützung von Fincks für die AfD ist kein Ausrutscher, wie bereits angedeutet. 2008 unterstützte er die FDP und CSU insgesamt mit 2 Millionen Euro – kurz darauf wurden mit deren Stimmen Steuersenkungen für Hoteliers beschlossen („Mövenpick-Affäre“). Sein Vater, Freiherr August von Finck senior hat mit Hitler zusammengearbeitet und das NS- Regime unterstützt (Quelle). Von Finck junior hat später die Markenrechte des Konzerns Degussa erworben, um diesen für Goldhandel zu nutzen. Damit hat er sich auch am Goldhandel der AfD beteiligt. Heikel ist das, weil die Degussa die Firma war, die über Tochterfirmen das Zyklon B für die Gaskammern der KZs lieferte und in ihren Schmelzöfen das Zahngold der vergasten Juden eingeschmolzen wurde (Quelle). Ich will jetzt was boykottieren! Das soll jetzt nicht heißen, dass alle sich Mövenpick-Eis kaufen sollen oder dass man nicht auch Mövenpick-Eis boykottieren kann, wenn man das möchte. Es gibt dazu immer noch die Mövenpick Weine, Fine Foods, Restaurants und so weiter. (Die Hotels & Resorts wurden 2018 von AccorHotels gekauft). Gespendet an die AfD haben außerdem noch die „so:cas GmbH“, Hentschke Bau GmbH, die LST Luft-, Sanitär-, Klimatechnik GmbH (Quelle) und die Goal AG (Quelle). Weitere Spender listet die Lobbypedia auf (Hier).
Von denen wir wissen. Die AfD steckt nicht umsonst derzeit in einer großen Spendenaffäre mit verschleierten Spendern, Tarnkonten und Strohmännern (Mehr dazu). Vielleicht erfahren wir bald mehr über Spender und Unternehmen. Und die kann man dann ja boykottieren, wenn man möchte. Das Mövenpick-Eis ist es aber nicht. Zum Thema Die größten Steuergeld- & Spendenskandale der AfD Artikelbild: pixabay.com, CC0, Screenshot facebook.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
AfD fälscht eigene zerstörte Plakate – und ruft zur Verschandelung von anderen auf? Kommentar zu zerstörten Wahlplakaten. Die AfD macht Wahlkampf mit ihren Wahlplakaten, aber nicht so wie die anderen Parteien. Wenn sie nicht gerade französische Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, deren Aussage sie absichtlich falsch darstellt, missbraucht, postet sie Fotos ihrer zerstörten Wahlplakate. Fail! Wie sehr die AfD mit diesem Wahlplakat eines Sklavenmarkts daneben liegt
Screenshot facebook.com Das ist der Wahlkampf der AfD. Die AfD setzt fast ausschließlich auf Emotionen. Fakten und Tatsachen werden es ja wohl nicht sein, sonst würde sie nicht den Klimawandel leugnen und fast täglich dabei erwischt werden, wie sie Fake News verbreitet. Studien zeigen, dass die AfD mehr lügt als alle anderen Parteien – und dass ihre Wähler*innen am anfälligsten dafür sind (Mehr dazu). Diese Lügen haben einen Zweck: Emotionen zu erregen. Oft sind es Wut und Empörung, häufig aber auch das Gefühl des ungerecht behandelt Werdens. Oder auch: Das Rumopfern. Um ihre
radikalen Ansichten und Positionen rechtfertigen zu können, müssen sie sich als maximal unterdrückt und unfair behandelt darstellen. Siehe die rechtsextremen Identitären, die sich für Twitter glatt selbst aus einer Vorlesung warfen (Mehr dazu) oder den Fall Magnitz mit dem erfundenen „Kantholz“. Fall Magnitz: Helfender Handwerker widerspricht der AfD- Darstellung Opferrolle – Gefälschter vandalismus? Es ist für ihre widersprüchliche Eigendarstellung (Retter des Abendlandes, aber auch Opfer) sehr wichtig, dass sie immer wieder – am besten von den „Linken“ und „Grünen“ – unfair behandelt wird. Und zerstörte Wahlplakate bieten sich da bestens an. Zerstörte und bemalte Wahlplakate sind so alt wie der Wahlkampf selbst. Und berechtigte Empörung darüber ebenfalls. Für Zerstörung von Wahlplakaten drohen Geldstrafen oder sogar bis zu zwei Jahre Haft wegen Sachbeschädigung. „Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert“, sagt das Strafgesetzbuch. Und natürlich werden Wahlplakate von der AfD absichtlich zerstört, keine Frage. Ob die AfD öfter Opfer von Wahlplakatzerstörungen wird, kann niemand wirklich sagen, da es keine offiziellen Statistiken gibt. Was wir aber wissen ist, dass es anscheinend nicht oft genug passiert. In Witten hat die AfD heruntergerissene Plakate fotografiert und die Piraten angezeigt – weil sie den Piratenchef Löpke „mutmaßlich auf frischer Tat ertappt“ hätten. Dieser ist empört und zeigte die AfD wiederum wegen Verleumdung an. „Ich laufe sicherlich als Wittener Ratsmitglied am helllichten
Tag an einer viel befahrenen Straße herum und reiße Wahlplakate ab! Und wie erwischt man eigentlich jemanden ‚mutmaßlich‘?“ Den angeblichen Beweis blieb die Partei bisher schuldig. Allerdings haben sich Zeugen gemeldet, die gesehen haben wollen, wie der AfD-Kreissprecher seine eigenen Plakate selbst dort platziert habe, um die Fotos davon zu machen (Mehr dazu). Aufruf zur Verschandelung von Grünen- Plakaten? Die Opferdarstellung bekommt allerdings erst recht Risse, wenn wiederum AfD-Politiker Fotos von Verschandelungen der Plakate anderer Parteien verbreiten – und feiern.
Screenshot twitter.com Wäre Herr Krah genau so erfreut über ein Beschmieren von Plakaten seiner Partei? Man könnte ihm den Tweet sogar problemlos als Aufruf zum Beschmieren der Plakate – und damit zu einer Straftat – auslegen. „Trau dich, Deutschland!“? Was, Plakate zu beschmieren? Wer glaubhaft das Opfer spielen will, sollte sich vielleicht nicht so über die Verschandelungen der Plakate anderer Parteien freuen. Oder dieses Beispiel:
Listenkandidat für die AfD Sachsen, Zaunick Á Propos: Gestern wurde ein Wahlplakat der Linken angezündet in Waldheim (Quelle). In Velten haben mehrere Jugendliche anscheinend wahllos Plakate zerstört (Quelle). In Köln wurden CDU-Wahlplakate, die Axel Voss zeigten, abgerissen (Quelle). Grüne Plakate werden auch massenhaft abgerissen: Sämtliche GRÜNE-Plakate auf der Zwickauer Bahnhofstraße wurden letzte Nacht abgerissen und zerstört. Anzeige ist… Gepostet von Wolfgang Wetzel am Samstag, 27. April 2019 Und das sind nur Beispiele, auf die ich in den letzten Tagen zufällig gestoßen bin. Für jede Partei lassen sich problemlos dutzende Beispiele finden. Leute zerstören Wahlplakate. Das ist zwar Mist, aber leider relativ normal. Und die AfD soll
sich nicht so aufspielen und so tun, als sei sie hier wieder einmal das große Opfer, denn sie ist es nicht. Erst recht nicht, wenn sie bei anderen mit zweierlei Maß misst. Der Wahlkampf mit (zerstörten) Wahlplakaten Wahlplakate zerstören ist Scheiße. Auch wenn die Wahlplakate selbst Scheiße sind. Und ich verstehe den Impuls, wirklich. Aber es kostet Geld und Aufwand. Und wir können das besser. Das füttert letztlich nur ein falsches AfD-Opfernarrativ. Dabei kann man sich doch auch so über aufgehängte Wahlplakate der AfD lustig machen. Die Mitglieder der #AfD Dithmarschen sind nicht nur mit der normalen Politik und der Demokratie völlig überfordert – sondern auch damit, Plakate richtig herum aufzuhängen. #NoAfD #FCKAfD #EUWahl Gepostet von Linksjugend 'solid Dithmarschen am Sonntag, 28. April 2019 Wahlplakate aller Parteien werden beschmiert und zerstört, das ist leider so. Keine Partei hat da als einzige die Opferdarstellung gepachtet. Und erst recht nicht eine AfD, die nicht einmal davor zurückschreckt, Fake News und Lügen zu verbreiten, um diese Darstellung zu etablieren. Und dann Schmierereien auf anderen Plakaten feiert oder sogar dazu aufruft. Artikelbild: Screenshots twitter.com/Fotos Wolfgang Wetzel Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst
du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Dieser rechte Troll erklärt, wie er gegen „Linke“ hetzt & Diskussionen zerstört Don’t feed the troll Es gibt eine alte, immer noch gültige Internet-Weisheit, die besagt, Trolle soll man nicht füttern. Was das heißt: Leute, die die Anonymität des Internets nutzen, um anderen Leute Streiche zu spielen und sie zu verarschen, die soll man ignorieren. Fangfragen, sich dumm stellen, vom Thema ablenken und so weiter sind alles typische Trolltaktiken. Alles mit dem Ziel, eine emotionale Reaktion beim Gegenüber zu provozieren. Abgesehen davon, dass es meistens echt nervig ist, sind einzelne Trolle in der Regel relativ harmlos.
Zumindest war das früher so, in den unschuldigen Zeiten des Internets, in den Chatrooms, Wikis und Blogs. Während Psychologen hinter dem Troll-Verhalten Langeweile, Suche nach Aufmerksamkeit oder Rache, aber auch Spaß und Unterhaltung vermuten, ist es oft eben auch das Ziel, einer Community größtmöglichen Schaden zuzufügen (Quelle). Besonders dieser Aspekt wird in Social Media bereits professionalisiert und in großem Maßstab betrieben. Ich muss, glaube ich, nicht extra auf staatlich betriebene Troll-Armeen aus Nordkorea (Hier), Russland (Hier) oder auch den USA (Hier) eingehen. Und natürlich gibt es die auch in Deutschland. Neben der Verbreitung von politischer Propaganda ist auch ein Ziel, die Kommentarspalten in Social Media zu destabilisieren. Kommentierende sollen emotional agitiert werden und sich schlecht fühlen. Sie sollen hoffnungslos gemacht und desillusioniert werden. Durch das Vorgaukeln einer Mehrheit sollen sie aus dem Diskurs verdrängt werden. Und man will ihre Zeit mit sinnlosen Diskussionen verschwenden. Das ist keine Unterstellung, sagt dieser Troll Das haben wir schon öfter verfolgen können. Besonders im Dunstkreis der AfD, die 85% des Traffics von Parteien beherrscht (Quelle) ist dies zu beobachten. Es ist bereits bekannt, dass die AfD ihre illegalen Parteispenden unter anderem für gekaufte Likes ausgegeben hat (Quelle). Rechtsextreme Trollgruppen störten politische Debatten, kaperten Hashtags und versuchten im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 Stimmung für die AfD zu machen (Mehr dazu). Erst jüngst entdeckten wir, dass bis zu 50% der Hasskommentare gegen Greta Thunberg von Fake-Accounts stammten. Greta Thunberg: Bis zu 50% der Hass-Kommentare stammen von
Fake Accounts Die Recherchegruppe #DieInsider, die die rechtsextremen Facebook-Gruppen beobachtet, hat kürzlich einen interessanten Kommentar entdeckt, der die Motivation und die Strategie hinter den Troll-Kommentaren beschreibt. Dieser rechte Troll erklärt, wie er die Diskussion zerstören möchte, seine politischen Gegner falsch darstellen und Verwirrung stiften will. Schauen wir uns das einmal an. Die „Strategie“
Screenshot #DieInsider So moin Leute.
Gestern hab ich Etwas mit Klemens K[…] geschrieben. Ich hab mal ein Paar schöne Diskussionstaktiken im metapolitischen Raum aufgeschnappt, die ich gerne mal bei Facebook nutze. Im Prinzip geht es um die extrem-Überspitzung der Linken Forderungen. Fordert ein Linker nun, dass Homoehe erlaubt werden soll, so fordert man hinterher, dass auch Pädosexualität eine Lobby bekommen sollte. So schreibt man halt, dass Pädophile Nichts dafür können, dass Sie Opfer der Gesellschaft sind und die üblichen Textbausteine. Hinter ein „LGBTQ“ hängt man absichtlich ein „P“ und die Menge tobt. Anschließend kann man Ihnen Hass und Hetze unterstellen. Ich sag euch, das macht ein Heidenspaß. Natürlich entspricht das nicht meiner Meinung, aber indem man sie einfach mit Ihren Ansichten noch um zwei Level überdreht, triggert man die richtig. Diese Diskussionen sind natürlich lächerlich ohne Ende und sorgen dafür, dass der neutrale Leser einfach schockiert ist von den Linken Forderungen und kann so dafür sorgen, dass eben Ihre Forderungen samt der Klientel negativ geframed werden. Denkt dran, die Leute mit denen Ihr diskutiert, die sind eh unereichbar, doch die sind nur immer mein Instrument um Diskussionen zum Entgleisen zu bringen. Man kann herrlich mit denen Spielen. Man muss Sie einfach nach Strich und Faden parodieren, schon läufts Was heißt das? Ich möchte darauf hinweisen, dass trotz meiner ausholenden Einleitung und seiner Wortwahl wie „Framing“ und „metapolitischer Raum“ weit weniger intellektuelle Tiefe hinter der Sache steckt, als es vielleicht den Anschein erweckt. Doch es beschreibt relativ gut die Absichten der rechtsextremen Trolle: „Diskussionen zum Entgleisen zu bringen“. Reale oder vermeintliche Forderungen von „Linken“
sollen wissentlich falsch dargestellt werden. Ironischerweise ist es gleichzeitig auch eine argumentative Bankrotterklärung. Warum muss man „Linke“ mit Dingen kritisieren und diffamieren, die sie nie gesagt haben oder fordern? Heißt das nicht, dass der Troll an ihren echten Forderungen nichts kritisierenswertes findet? Wieso werden „linke“ Forderungen erst durch die Falschdarstellungen schlecht? Doch das vielleicht für ein anderes Mal. Diese vermeintliche „Parodie“, bei der es sich natürlich nur um Hetze handelt, findet sich auch in angeblichen „Satire“- Bildern, die vor allem grünen Politiker*innen Fake-Zitate in den Mund legen. Das Ziel ist das gleiche. Mehr dazu: Wie Rechte mit Fake-Zitaten auf Facebook Stimmung machen Neben der Absicht, ihre politischen Gegner in den Schmutz zu ziehen, sollen diese auch in sinnlose Diskussionen gezogen werden. Sie sollen sie dazu gebracht werden, sich für diese absurden Dinge zu rechtfertigen, sie sollen dazu gebracht werden, dem Troll etwas zu erklären. Was natürlich niemals klappen wird. Um es in seinen Worten zu sagen: „Denkt dran, die Leute mit denen Ihr diskutiert, die sind eh unereichbar [sic]“. Screenshot #DieInsider Ziel ist auch, berechtigte Kritik ständig zu wiederholen, auch
an den unpassendsten Stellen, um ihre Wirkkraft auszureizen und ins Lächerliche zu ziehen. Durch eine Kopie der Argumentation an völlig sinnlosen Stellen soll der Eindruck erweckt werden, diese Argumentation sei immer unpassend. Um sie dann an sinnvollen Orten ebenfalls ablehnen zu können. Auch hier wird indirekt zugegeben, dass diese Dinge manchmal wohl gerechtfertigt sind, sonst müsste man diese „Spielzeuge“ nicht angreifen. Doch das sind keine genies Vielleicht hat es die Rechtschreibung schon preisgegeben, aber letztlich sind diese Trolle keine Genies. Ihre Strategien mögen gefährlich sein, insbesondere in der Masse, und können gerade ungeübten Diskutierenden Schwierigkeiten bereiten. Aber letztlich ist das meiste zum Glück nur heiße Luft. Ein vermeintliches Beispiel, wie das Trollen funktionieren soll hat Patrick K. auch angeführt: Screenshot #DieInsider Ach und hier übrigens, hab einen Screenshot der neuen Arag Werbung bei Facebook. Denen unsterstelle ich jetzt Antisemitismus und Hetzerei, weil der Hai eine lange Nase hat. Würd mich freuen, wenn ihr ebenfalls dieses „auffällige Merkmal“ kommentiert. Das könnte eine köstliche Diskussionsrunde werden
Das ist der Screenshot:
Screenshot #DieInsider Nach den großspurigen Worten ist das dann doch schwer enttäuschend. Denn weder ist sein „Argument“ besonders überzeugend, noch klar, noch effektiv. Bis zur Veröffentlichung dieses Artikels hat dieser Kommentar auch keine einzige Reaktion hervorgerufen. Am Ende sind Trolle oft auch nur eines: Heiße Luft. Die Likes gibt’s nur von anderen Trollen. Wie reagieren? Trolle versuchen eure Zeit zu stehlen und Nerven zu rauben. Sie versuchen in Diskussionen Lügen und Propaganda zu verbreiten. Ihre politischen Gegner ins Lächerliche zu ziehen. Sie versuchen in den Kommentarspalten, mit Shitstorms und Hashtags eine Mehrheit zu simulieren, die es gar nicht gibt. Aber die, die mit Fakten, echten Menschen und ehrlichen Argumenten diskutieren wollen, müssen sich das nicht gefallen lassen. Ignoriert diese Trolle. Blockt sie. Nur fünf Prozent aller Accounts sind für 50 Prozent der Likes bei Hasskommentaren verantwortlich! Wenn wir alle kollektiv jeden, der Beleidigungen, Hass und Lügen verbreitet, ignorieren oder blocken, nehmen wir ihnen ihre ganze Macht. Sie tragen selbsterklärt doch nichts zur Diskussion bei, natürlich haben sie ihr Recht an dieser damit verspielt. Und oft sich es sowieso Bots und Fake-Accounts. Und nein, das schränkt NICHT deren Meinungsfreiheit ein und ist KEINE Zensur, falls das jemand denkt. Die Meinungsfreiheit gibt dir das Recht, zu sagen, was du willst, NICHT, dass dich jeder hören muss. Niemand muss deren Hass und Lügen lesen. Niemand ist gezwungen, mit irgendjemandem zu diskutieren. Und das wiederum ist euer gutes Recht. Die AfD hat selbst Blocklisten, womit sie kritische Stimmen ausblendet. Auch das ihr Recht. (Auch wenn hier die Frage bleibt, ob eine Partei,
die als Volksvertreter auftreten will, sich so vor Kritik immunisieren darf.) Verschwendet eure Zeit nicht. Schont euren Blutdruck. Lest ein Buch, genießt die Sonne. Setzt euch für das ein, was euch wichtig ist. Und lasst die traurigen Rechtsextremen so tun, als seien sie irgendwelche Machiavellis, während sie am Ende doch nur stumpfe Trolle sind. Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter 3 Dinge, die Medien beim
Berichten über den Klimawandel beachten müssen Was die medien besser machen müssen Die BBC, eine der größten internationalen Medienorganisationen, hat im September letzten Jahres interne Richtlinien für ihre Journalist*innen herausgegeben, wie sie über Themen zum Klimawandel berichten sollen (Mehr dazu). Die Richtlinien wurden deshalb eingesetzt, weil zuvor eine britische Klimaskeptiker-Gruppe in einem Interview unwidersprochen Unwahrheiten über den Klimawandel verbreiten durfte. Die BBC hatte sich ungewollt zum Vehikel von Lügen gemacht. Das ist keine seriöse Berichterstattung. Und darin liegt der Knackpunkt: Journalismus soll neutral und ausgewogen sein. Aber das trifft nur auf Meinungen und (demokratische) Weltanschauungen zu. Niemand hat das Recht darauf, Lügen zu verbreiten oder mit nachweislich falschen Aussagen Sendezeit zu bekommen. Auch deutsche Medien sollten sich ein Beispiel daran nehmen. Danke an Rico Grimm, der mich auf das Thema aufmerksam gemacht hat. 1. Der Klimawandel ist real Dieser Punkt ist relativ einfach. Der menschengemachte Klimwandel ist real. Das ist unbestritten. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Das belegt auch der Bericht des Weltklimarats (Hier), für welchen 800 Wissenschaftler*innen zehntausende Studien ausgewertet und beurteilt haben. Auf diesem Bericht basiert auch das Klimaabkommen von Paris und die Notwendigkeit, dass wir bis 2050 klimaneutral sein müssen.
Über 99% aller Wissenschaftler*innen, die zum Klima forschen bestätigen das (Hier). Doch in der Bevölkerung ist der Anteil nicht so hoch. Führende Politiker*innen von der AfD, aber auch in der FDP (Beer) leugnen den Klimawandel. Bei führenden Medien dürfen Klimawandelleugner Kolumnen schreiben, wie von Altenbockum bei der FAZ (Hier) oder Broder bei der Welt. Tatsächlich zeigen Recherchen sogar, dass ein Netz an Klimaskeptikern gezielt versucht, Unwahrheiten zu verbreiten, um die Skepsis zu schüren (Mehr dazu). 2. Weg mit der „Falschen Fairness“! Ein generell richtiges Werkzeug journalistischer Arbeit ist der Versuch, in einem Bericht „beide“ Seiten zu Wort kommen zu lassen. Doch beim Klimawandel ist das absurd. In einem Artikel über den Klimawandel muss man nicht extra jemanden erwähnen, der ihn leugnet. In einer Reportage über den Holocaust werden auch keine Holocaust-Leugner eingeladen, um ihre Meinung zur Sache zu sagen. Für „alternative“ Fakten braucht man keinen Platz machen. Das ist nicht „unfair“ oder diskriminierend. Man darf sich nicht von denjenigen, die davon profitieren, dass die Öffentlichkeit belogen wird, dazu drängen lassen, ihnen Sendezeit zu schenken. Das heißt nicht, dass hier eine Opposition oder dergleichen totgeschwiegen werden soll. Wissenschaft und Diskurs leben schließlich von unterschiedlichen Meinungen. Auch Widersprüche dürfen nicht automatisch ignoriert werden. Deshalb: 3. Wenn Klimaskeptiker reden, dann… Klimaskeptiker und -kritiker können durchaus auch einmal zu Wort kommen. Nicht, wenn es um die Existenz des menschengemachten Klimawandels geht, aber vielleicht um dessen Geschwindigkeit, Ausmaß oder darüber, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Dabei ist jedoch höchst relevant, dass jeder über den Hintergrund dieser Personen Bescheid weiß.
Handelt es sich um Wissenschaftler, Industrielobbyisten, Parteimitglieder und so weiter? Ein gutes Beispiel wäre die mediale Präsenz von Scheuers „100 Lungenärzten“, die die Feinstaubgrenzwerte in Frage stellten. Der Aufruf enthielt keine einzige Studie, basierte auf Rechenfehlern, wurde fast nur von Laien unterzeichnet, die nie auf dem Gebiet geforscht haben und einige waren nicht einmal Lungenärzte, sondern z.B. ein Motorenentwickler, der für Daimler gearbeitet hatte. Doch viele Medien behandelten sie wie Experten. Keine Belege, keine Experten: 5 Fakten zu den 100 Lungenärzten gegen Schadstoffgrenzwerte Die Industrie nutzt seit Jahrzehnten Unsicherheiten oder Streitpunkte in der Klimaforschung aus, um Skepsis zu streuen und auch die Medien, um diese Zweifel zu verbreiten. Alles mit dem Ziel, weiter ungehindert Geld zu verdienen. Exxon wusste beispielsweise von ihren Experten bereits 1981 vom menschengemachten Klimawandel, hat danach aber noch 27 weitere Jahre Klimawandelleugner finanziert (Quelle). Keine Bühne für Klimawandelleugner Es ist deshalb wichtig, dass Medien nicht auf falsche Ansprüche hereinfallen, wenn sie von Klimawandelleugnern ausgenutzt werden. Der Stand der Wissenschaft ist eindeutig. Und dort, wo er es nicht ist, muss man transparent damit umgehen, wen man zu Wort kommen lässt. Es darf nicht sein, dass sich die Medien zum Vehikel von Lügnern machen lassen und zu Helfershelfern von Propaganda. Bei einem Weiter so in der deutschen Energiepolitik können wir Klimaneutralität erst deutlich nach 2100 erreichen, mit fatalen Konsequenzen für den #Klimawandel. Das Umbautempo muss mindestens um Faktor 5 steigen.#ScientistsForFuture #FridaysForFuture #ParentsForFuture pic.twitter.com/2Llv2YD7eq
— Volker Quaschning (@VQuaschning) April 27, 2019 Der Klimawandel ist real, und daran gibt es nach 40 Jahren Forschung nichts mehr zu rütteln. Die Diskussion sollte vielmehr darüber gehen, auf welchem Wege wir am besten die Klimaziele erreichen. Und zwar schneller als bisher, denn unsere Klimaziele für 2020 werden wir verpassen. Wir dürfen uns nicht mehr von Klimawandelleugnern ausbremsen lassen. Und dürfen ihnen deshalb dabei auch nicht helfen. (Mehr dazu) Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Fail! Wie sehr die AfD mit diesem Wahlplakat eines Sklavenmarkts daneben liegt So viel falsch Die Berliner AfD verwendet für ihren Europawahlkampf einen Ausschnitt aus einem Gemälde des 19. Jahrhunderts. Eine nackte Frau, umbringt von turbantragenden Männern. „Damit aus Europa kein ,Eurabien‘ wird!“ schreibt die AfD dazu, sowie „Europäer wählen die AfD!“ Was die AfD damit sagen möchte, ist klar: „Muslime“ werden weiße Europäer irgendwann als Sklaven handeln. Und Brüste sind natürlich auch ein Hingucker. Die perfekte AfD-Werbung. Und in der Tat ist das eine typische AfD-Werbung. Denn sie beweist, dass sie keine Ahnung von Geschichte und Kultur hat, dass sie Tatsachen verdreht und falsch darstellt und dass sie dabei auch noch Rhetorik von rechtsextremen Massenmördern verwendet. Die perfekte AfD-Werbung eben. Denn das Wahlplakat zeigt nicht das, was die AfD denkt, dass es zeigt. Der osmanische Sklavenmarkt Nehmen wir da zuerst einmal das missbrauchte Gemälde. Gemalt vom Franzosen Jean-Léon Gérôme (1866) zeigt es laut Bildbeschreibung einen Sklavenhändler, der eine aus Abessinien stammende Sklavin auf einem osmanischem Sklavenmarkt begutachtet. Passt nicht so ganz in die Darstellung, oder? Ironischerweise hatte das Bild damals einen ähnlichen Zweck: Es sollte vage nahöstliche „barbarische“ Sklavenpraktiken
zeigen und gleichzeitig als Entschuldigung dienen, eine nackte Frau zu betrachten. „Das Bild ist Teil der AfD-Serie ,Aus Europas Geschichte lernen’“, schreibt die AfD. Und beweist damit, dass sie das genau nicht getan hat. Nicht nur ist ein wesentlicher Teil des Gemäldes die absichtliche, voyeuristische Zurschaustellung einer nackten Frau, sondern es handelt sich darüberhinaus um einen Käufer einer Frau aus Abessinien, also einer Afrikanerin. Das Gesicht des Käufers ist verdeckt, es könnte sich also genauso gut um einen Europäer handeln, der afrikanische Sklaven einkauft. So wie es historisch ja sehr oft der Fall war (Hier). Aber vielleicht meint die AfD ja einen anderen Teil der europäischen Geschichte? Immerhin schreibt sie von „Eurabien“. „Eurabien“ stammt aus Breiviks Manifest Es ist höchst bitter, aber die Wortschöpfung „Eurabien“ wurde genau so auch vom Terroristen und Massenmörder Anders Breivik verwendet, der in seinem Manifest vor einer „Verschwörung gegen Europa“ warnte und eben auch vor einem „Eurabia“, einer vermeintlichen „Invasion“ durch den Islam. Was möchte die AfD von einem Mann lernen, der 77 Menschen ermordet hat? Etwas ähnliches gilt übrigens auch für die Rhetorik des Christchurch-Mörders. Mehr dazu: 6 Dinge, die der Christchurch-Terrorist mit AfD & Co. gemeinsam hat Aufgefordert, das Plakat abzuhängen Jetzt meldete sich auch das US-Kunstmuseum Clark Art Institute, in welchem das Gemälde Gérômes hängt. Sie forderten die AfD auf, ihre Plakate mit diesem Motiv abzuhängen und nicht länger für ihren Wahlkampf zu benutzen. „Wir verurteilen die Verwendung des Gemäldes scharf“ und „bestehen“ auf eine
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