Fassung und Ableitung der Quelle Mäderen 2009 2013
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Wasserversorgung Sattel Fassung und Ableitung der Quelle Mäderen 2009 - 2013 Zusammenfassung der Bauberichte von Josef Föhn (Gemeinderat) Paul Hardegger (Gemeindeingenieur) Oskar Schuler (Brunnenmeister) aus Anlass der Eröffnung der Quelle Mäderen vom 1. Juni 2013. Dieser Zusammenfassung liegen die ausführlichen Berichte der Berichterstatter zu- grunde.
Die Erschliessung der Quelle Mäderen (Gemeinderat Josef Föhn) Die Wasserversorgung Sattel ist eine selbständiges und nach kaufmännischen Grundsätzen geführtes Unternehmen der politischen Gemeinde Sattel. Dieses Unternehmen nahm seinen Betrieb offiziell am 15. Juni 1974 auf. Der Grundstein für die Wasserversorgung war der Kauf der Quelle Eumatt am 19. Juli 1966. Bis Anfang 2013 wurde das Wasser ausschliesslich von der Eumatt-Quelle geliefert und über das Verteilnetz ins Reservoir Halten gepumpt. Aufgrund des Wachstums der Gemeinde stiegen die Anzahl Anschlüsse und der Wasserver- brauch stetig, sodass nach neuen Quellen gesucht werden musste. Neue Vorschriften von Bund und Kanton verlangten von den Wasserversorgungen zudem mindestens zwei unab- hängige Wasserbezugsmöglichkeiten. In den Jahren 1994 bis 1998 wurden verschiedene Quellen in der Gemeinde untersucht. Aus Qualitäts- und Quantitätsgründen konnte nur die Quelle Mäderen als mögliche zweite Quelle in Betracht gezogen werden. Gestützt auf die generelle Wasserplanung 1998 beschloss die Wasserkommission, die Quel- le Mäderen nun genauer zu überprüfen. Mit der Quelleneigentümerin, der Oberallmeindkor- poration Schwyz (OAK), konnte im Jahr 1999 für die Nutzungsrechte ein Vorvertrag abge- schlossen werden. In den nächsten Jahren wurde die Quellschüttung regelmässig gemessen und ab 2002 die Qualität der Quelle geprüft. Aufgrund dieser Untersuchungen war klar, dass die Quelle Mäderen die beste Möglichkeit für die Wasserversorgung Sattel darstellt, neben der Quelle Eumatt eine zweite Wasserbezugsmöglichkeit zu realisieren. Erste Grobkostenberechnungen durch alt Brunnenmeister Josef Lüönd zeigten, dass es sich lohnt, die Quelle zu nut- zen, und das trotz der 2,2 km langen Ableitung (via Lauito- bel) zum Reservoir Halten. Wegen dieser langen Leitung und der anspruchsvollen und aufwendigen Quellfassung sowie der Tatsache, dass die für die weitere Projektierung relevan- ten Daten über Qualität und Menge des Wassers erst nach einer erfolgreichen Quellfassung vorliegen würden, entschied die Wasserkommission, das Geschäft zu etappieren (1. Etappe Quellfassung, 2. Etappe Ableitung). 1. Etappe Quellfassung Die Gemeinde Sattel wollte das Quellrecht von der OAK erwerben, was diese aber ablehnte. Mit dem Verwaltungsrat der OAK, der vor Jah- ren beschlossen hatte, keine Quellrechte mehr zu verkaufen, konnte gegen eine jährliche Ent- schädigung von ca. Fr. 2'000.-- jedoch ein Quellrechts- und Dienstbarkeitsvertrag ausge- handelt werden. Im Jahr 2005 wurden Färbver- suche bei der Quelle durchgeführt und aufgrund dieser Versuche wurde von der Firma Jäckli AG eine provisorische Schutzzone ausgeschieden. Die Kosten für die Quellfassung wurden auf Fr. 130‘000.- veranschlagt. Das Geschäft wurde der Gemeindeversammlung vom 17. April 2009 unterbreitet und am 17. Mai 2009 wurde der Kredit mit 400 Ja- gegenüber 24 Nein-Stimmen deutlich angenommen. Im Sommer 2009 wurden diverse Unternehmer kontaktiert, die für die Offertstellung in Frage kamen, ist doch das Fassen einer Quelle eine höchst anspruchsvolle Arbeit, die Erfahrung braucht. Schliesslich wurde der Auftrag an die Firma Schelbert AG, Strassen- und Tiefbau, Muotathal, vergeben. Diese empfahl sich aufgrund ihrer Erfahrung mit Quellfassungen in
ähnlichen Gebieten und stellte dafür mit Baggerführer Adolf Gwerder einen sehr erfahrenen Mann. Vom 24. September 2009 bis 21. November 2009 wurde die Quellfassung von der Firma Schelbert AG gebaut. Baggerführer Adolf Ulrich und Gemeindeingenieur Paul Hardegger, der die Bauführung innehatte, leisteten qualitativ sehr hochwertige Arbeit. Leider konnte der Kostenvoranschlag von Fr. 130'000.- nicht eingehalten werden. Es resul- tierten Mehrkosten von Fr. 65’215.35, die vom Stimmbürger an der Gemeindeversammlung vom 16. April 2010 genehmigt wurden. Da im Jahre 2009 die Spezialfinanzierung Wasser mehrwertsteuerpflichtig wurde, konnten noch Fr. 13’717.10 Mehrwertsteuer vom Bund zu- rückgefordert werden. 2. Etappe Ableitung Nachdem die Quellfassung Ende 2009 fer- tiggestellt war und die Qualitäts- und Men- genproben gut bis sehr gut ausfallen waren, wurde im Sommer 2010 die Ableitung pro- jektiert. Die zwei Varianten – Ableitung direkt 2.2 km oder über den Mostelberg 3.9 km – wurden genauer untersucht. Schlussendlich und nachdem für die Mehrkosten der Lei- tungsführung über den Mostelberg eine für die Wasserversorgung kostenneutrale Lö- sung gefunden werden konnte, fiel der Ent- scheid zugunsten der Variante Mostelberg. Die vier Wasserversorgungen im Gebiet Mostelberg (Wasserversorgung Mostelberg AG, Wasserversorgungsgenossenschaft Eggried, Wasserversorgung Hermann Marty und Wasserversorgung Josef Nussbaumer) beteiligten sich mit je Fr. 10'000.--, die Sattel Hoch- stuckli AG mit Fr. 40'000.-- und die politische Gemeinde mit Fr. 20'000.--, womit die Mehr- kosten der längeren Ableitung gedeckt waren. Dank dieser Leitungsführung sind nun alle grösseren Wasserversorgungen in der Gemeinde miteinander verbunden und die Wasser- versorgungen auf dem Mostelberg haben ihre Notwasserversorgung sichergestellt. Die Sat- tel-Hochstuckli AG kann das Mäderenwasser gegen Entgelt während acht Wochen pro Win- ter für die Beschneiung nutzen. Die Ableitung tangiert zwei Gemeinden (Schwyz und Sattel), 48 Grundstücke und 25 verschiedene Grundbesitzer. Die Leitung führt durch Wald, Wiesen (teilweise mit Drainage- röhren), Strassen, Baugebiet, auch durch Schutzgebiete (Flachmoorflächen), was Ab- sprachen mit den kantonalen Behörden erfor- derte und zu verschiedenen Auflagen beim Bauen führte. Für die Reservoirableitung wurden mit den folgenden Kosten gerechnet. Ableitung Fr. 416'000.— Umgebungsarbeiten und Fassung Fr. 90'000.— Installationen Reservoir Halten Fr. 60'000.— Brunnenstube Fr. 46'000.— Reserven Fr. 58'000.— Total Fr. 670'000.—
Das Projekt wurde der Gemeindeversammlung am 10. Dezember 2010 vorgestellt. Am 13. Februar 2011 wurde der Kredit an der Urne mit 553 Ja- gegen 100 Nein-Stimmen deutlich angenommen. Im Januar und Februar 2011 liess die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem EBS durch das Ingenieurbüro entegra in Chur eine Grobanalyse durchgeführt über die Möglichkeit eines Trinkwasserkraftwerkes. Aufgrund dieser Studie bewilligte die Gemeindeversammlung vom 15. April 2011 einen Nachkredit von Fr. 50'000.-- zu Lasten der politischen Gemeinde. Mit diesem Betrag konnten die Leitungsdurchmesser um ca. 3-4 cm vergrössert werden auf mindestens 100 mm Innen-Durchmesser. Damit war die Grundlage für ein Trinkwasserkraft- werk gelegt. Das Trinkwasserkraftwerk wurde in Partnerschaft mit dem EBS dann auch zügig umgesetzt und am 29. Januar 2013 in Betrieb genommen. Mit der erwarteten Stromproduktion von 90‘000 kWh kann der Strombedarf von 25 Haushalten gedeckt werden. Finanzierung In den Jahren 2011 und 2012 wurden die verschiedenen Arbeiten ausgeführt, sodass seit Januar 2013 das Mäderenwasser ins Netz fliesst. Die Ableitung konnte im vorgesehenen Kostenrahmen abgerechnet werden. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden für die gesamte Anlage von der Quellfassung bis zum Reservoir Halten folgende Beträge aufgewendet: a) Kosten 1. Etappe Fr. 195'215.35 inkl. MwSt. 2. Etappe Fr. 763'768.10 inkl. MwSt. Total Fr. 958'983.45 inkl. MwSt. abzüglich Mehrwertsteuer 66'386.30 Total Kosten Fr. 892'597.15 ohne MwSt. b) Beteiligungen Beteiligungen am Leitungsbau über den Mostelberg: SHAG Fr. 40'000.00 4 Wasserversorgungen Gebiet Mostelberg-Egg Fr. 40'000.00 Pol. Gemeinde Fr. 20'000.00 Beteiligung politische Gemeinde Vergrösserung des Leitungsdurchmessers für Stromproduktion Fr. 50'000.00 Total Beteiligungen Fr. 150'000.00 c) Nettokosten Total Kosten Quelle Mäderen für die Wasserversorgung der Gemeinde Sattel Fr. 742'597.15
Quellenausbau Mäderen (Gemeindeingenieur Paul Hardegger) Die Quelle Mäderen liegt im Mäderenwald auf rund 1‘340 m.ü.M. In diesem Gebiet besteht der Felsuntergrund aus dem sogenannten Wägitalerflysch, welcher bei der Alpenfaltung auf die subalpine Molasse überscho- ben wurde. Die subalpine Molas- se steht im unteren Hangteil ge- gen die Steineraa an und besteht aus einer Wechsellagerung von Mergel, Sandsteinen und Nagel- fluh. Der Wägitalerflysch besteht aus einer unregelmässigen Wechsellagerung von Ton- und Mergelschiefern mit dünnen Sandstein- und Kalkbänken. Die- se Gesteinsschichten können an der Forststrasse oberhalb der Quelle Mäderen beobachtet wer- den. Die Schichten fallen dabei unterschiedlich, vorwiegend je- doch steil gegen Süden ein. Über dem Fels liegt verbreitet Gehän- geschutt, welcher aus den Verwit- terungsprodukten der Felsunterlage entstanden ist. Es handelt sich dabei um sandig-tonigen Silt (Lehm) mit wenig verwitterten Gesteinsbruchstücken in Kies- und Blockgrösse. Der Ge- hängeschutt neigt in steilen Hanglagen zu Kriech- und Rutschbewegungen. Im Hanggebiet nahe der Quelle sind häufig schief stehende Bäume zu beobachten. Diese weisen auf Kriech- und Rutschbewegungen des Untergrundes hin. Zwischen der Forst- strasse in die Spilmettlen und den Quellauf- stössen vor der Neufassung der Quelle liegt eine muldenartige Vertiefung. Dabei dürfte es sich um eine Sackungsmulde handeln, welche durch ein früheres Rutschereignis entstanden ist. Färbversuch 2005 Neben der Qualität und Quantität der Quellschüt- tung spielt auch die grundsätzliche Möglichkeit zu einer vernünftigen Schutzzonenausscheidung eine wichtige Rolle. Zu diesem Zweck wurde ein zweifacher Färbversuch mit einem Traktor und einem Druckfass unter der Leitung des Büro Jäckli durchgeführt. Einspeiseorte waren die Forststrasse gerade unmittelbar oberhalb der Quelle und das Weidegebiet nordöstlich des Gip- fels der Alp Spilmettlen. Aufgrund dieser Färb- versuche konnte ein Vorschlag für eine Schutz- zone ausgearbeitet werden. Diese Schutzzone liegt vollständig im Wald, wird aber von der Forststrasse Richtung Spilmettlen tangiert.
Ausbau Probefassung Die konkreten Arbeiten zur Quellfassung be- gannen im August 2009 mit der Abholzung durch die OAK, der Vermessung des Geländes und Rammversuchen. Im September 2009 folg- ten dann mehrere Begehungen mit verschiede- nen Radiästheten sowie der Schelbert AG zur unterirdischen Ortung der Hauptzuflüsse. Am 23.09.2009 wurde dann schlussendlich die Baustelleneinrichtung erstellt und es konnte am folgenden Tag mit den Aushubarbeiten begon- nen werden. Am Donnerstag, 24.09.2009, wur- de zuerst der Waldboden abgetragen und an- schliessend die Bestockung – soweit notwendig – entfernt. Aufgrund der umfangreichen Vorabklärungen und in Kombination mit der anstehenden Geologie wurde durch die Bauleitung entschieden, am Ort mit der grössten Wahrscheinscheinlichkeit, das Hauptvor- kommen des Quellaufstosses zu suchen (kleine Senke) und als Erstes ein tieferes Loch zur Sondie- rung mit dem Bagger zu realisieren. Zur grossen Freude aller Beteiligten stiess man nach Entfernung etlicher grosser Flyschbrocken bereits um 15.00 Uhr, also nach rund zwei Stunden, zum ersten Mal auf in rund 5 m Tiefe auf Wasser mit einer Wasser- temperatur von rund 5.9 Grad. Beim Wasseraustritt der bisherigen Fassung wurde während dieser ersten Grabung und auch in der folgenden Arbeitswoche keine Trübung oder gar ein Rückgang der Quellschüttung festgestellt. Erst am Montag, den 07.10.2009 abends wurde protokolliert, dass die beiden bisherigen Quellaufstösse nun of- fensichtlich tangiert sind (Rückgang um rund 10 lt/min). Der an diesem Tag ab 17.20 Uhr durchge- führte Färbversuch mit Fluroeszin ergab (Eingabe- stelle ganz hinten im Graben), dass der Farbstoff nach rund 30 Minuten den provisorischen Mess- überfall erreicht hat und der Farbstoff neben einer Trübung auch in einer der beiden Quellaufstösse festgestellt werden konnte. Somit konnte an diesem Tag nachgewiesen werden, dass die beiden Syste- me definitiv zusammenhängen. Nun musste noch entschieden werden, wie die Bau- grube gesichert werden soll. Es waren verschiedene Varianten vorhanden, die verglichen wurden. Man entschied sich schlussendlich für die Vari- ante Baumstämme mit Maschendrahtzaun (siehe Abb.), die die grösstmögliche Flexibiltät bei hoher Sicherheit gewährleistete. Die Installation dieses effizienten Systems war allerdings ebenfalls zeitintensiv; gestattete schlussendlich aber, dass der Graben mit einer Tiefe bis zu 8 m begehbar war für die eigentlichen Fassungsarbeiten.
Am Montag, 12.10.2009, kam es dann zu ersten starken Re- gengüssen mit dem ersten Schnee des Jahres am Abend. Die Arbeiten mussten ein ers- tes Mal bis am Donnerstag, 15.10.2009, unterbrochen wer- den. Am Montag, 19.10.2009, wur- den gemeinsam mit dem Geo- logen, Herrn Eggimann, die ersten Fassungsunterteilungen festgelegt aufgrund der ersicht- lichen Wasseraufstösse (grund- sätzlich alle von unten). Am 21.10.2009 wurde mit den Schalungsarbeiten der Trennwand 1 ganz hinten begonnen, nachdem am 20.10.2009 (Sattler Märcht) die Sohle des Grabens nochmals behutsam um rund 50 cm abgesenkt worden war, jedoch ohne eine grössere Wassermenge zu erhalten. Hingegen wurden jetzt vermehrt tendenziell erstmals eher seitli- che Zuflüsse sichtbar. Ein weiteres Abtiefen wurde daher nicht mehr in Erwägung gezogen. Am 28.10.2009 wurde bereits die Trennmauer 5 erstellt. Die Fassungkammern wurden so gut wie möglich gereinigt und dann mit gewa- schenem Kies aufgefüllt. Die einzelnen Was- seraufstösse wurden vorher noch genau ver- messen. An den jeweiligen Trennmauern wur- de zudem eine rund 20 bis 30 cm dicke Lehm- schicht als Dichtsperre aufgezogen. Ab- schliessend wurde der Kies mit einem Trenn- fliess abgedeckt und mit einer Lehmschicht überzogen und anschliessend mit einem Be- tondeckel (u.a. auch noch mit Armierungsei- sen) abgeschlossen. Darüber wurde dann noch eine Drainage zum Schutz installiert. Im November 2009 wurden die Arbeiten zu Ende geführt, teilweise mit grösseren wetterbe- dingten Unterbrüchen. Am 21.11.2009 wurden die letzten Erdbewegungen ausgeführt und am 24.11.2009 wurde die Forststrasse nochmals kurzfristig durch die OAK freigegeben, um die Maschinen und das Material abzutransportieren.
Definitiver Ausbau Quellfassung 2011 Ab Frühjahr / Sommer 2011 wurden folgende Arbeiten ausgeführt: • Verschiebung und Materialausgleich, Umgebungsgestaltung mit teilweisem Verdichten im Fassungsgebiet und Umfeld • Abtrag und interne Verschiebung bestehender Oberboden mit Grünzeug / Wurzelwerk bis auf guten Grund inklusive Einbau im Gelände • Erstellung eines Geländeriegels aus Lehm zum Schutz der Fassung • Planum erstellen • Erstellen einer Querdrainage im Steilhang in Kombi- nation mit der Abführung von Oberflächenwasser aus einem Durchlass unterhalb der Forststrasse • Ausbau provisorisches Fassungsbauwerk, Ausbau der Spriessung (Krings- und Holzverbauung, Vorbe- reitung Sohle mit Verdichtung • Erstellen Maschinenweg ab Ausweiche in der Breite von ca. 1.5 bis 2.0 m • Versetzen der vorfabrizierten Brunnenstube • Sondagen und laufende Prüfung Ergiebigkeit und Qualität der Quelle • Erstellung eines bergseitigen Gefälles der Forststrasse im ent- sprechenden Abschnitt mit Liefern und Einbringen von Kies (Aufbau aussen inklusive Bankett) • Hangseitiges Erstellen einer Halbschale NW 30 einbetoniert • Erstellung Feinplanie inklusive Liefern und Einbringen von bin- digem Planiekies • Einbau eines Belages AC T 16 Melio Stärke 8 cm Mengen- und Qualitätsmessungen Bereits vor der Erstellung der neuen Quellfassung im Jahre 2009 wurde die Quelle Mäderen provisorisch gefasst. Seit 1999 wurde der Quellertrag dort sporadisch gemessen. Während dieser Zeit wurden im Sommer 2003 ein Ertragsminimum von rund 50 l/min und ein Maxi- mum von ca. 600 l/min festgestellt. Damals wurde ein Durchschnitt von rund 100 bis 200 l/min geschätzt. Chemisch-mikrobiologische Untersuchungen wiesen meist eine einwand- freie mikrobiologische Wasserqualität auf. Auch wurden grundsätzlich keine Trübungen beo- bachtet und die Wassertemperatur betrug praktisch durchgehend 6 Grad. Dies führte u.a. zur Aussage, dass dieses Quellwasser aus dem tieferen Untergrund stammt und durch wenig Oberflächenwassereinflüsse beeinträchtigt ist. Ende Dezember 2009 wurde in der neuen Fassung eine Messeinrichtung installiert, die es erlaubte, alle 10 Minuten die Abflussmenge, die Temperatur und die Leitfähigkeit zu messen. Eine erste Zeitperiode vom 23.12.2009 bis 15.05.2011 ergab einen mittleren Tagesabfluss von 196 l/min; die Zeitperiode vom 16.07.2011 bis 04.01.2012 einen solchen von 130 l/min und vom 13.03.2012 bis 10.08.2012 einen solchen von 272 l/min. Somit lag das Mittel gesamthaft bei rund 200 l/min; seit August 2012 sind nun wiederum hö- here Mittelwerte aufgrund der nassen Witterung im Frühjahr 2013 vorhanden. Das Maximum der Quellschüttung wurde am 30.07.2010 um 09.20 Uhr erreicht mit 1115 l/min; das Mini- mum am 19.03.2010 mit 43 l/min. Das Ganze konnte nur dank einer sehr guten interdisziplinären Zusammenarbeit schlussend- lich auch so realisiert werden! Zum Schluss noch ein passendes chinesisches Stichwort: „Gedenke der Quelle, wenn Du trinkst!“
Leitungsbau Mäderen-Halten (Brunnenmeister Oskar Schuler) Es war schon von Beginn weg allen Verantwortlichen klar, dass sowohl die Wassergewinnung im Gebiet Mäderen-Wald als auch der Bau der Leitung zwischen der Brunnenstube im Quellgebiet Mäderen und dem Reservoir in der Halten schwierig sein würden. Aus der Sammlung der möglichen Ableitungsvarianten wurden schlussendlich zwei Varianten zur genaueren Abklärung und Prüfung ausgewählt: Einerseits die Lösung, mit konventioneller Grabtechnik das Lauitobel unterhalb eines Felsriegels zu queren und so zum Reservoir in der Halten zu gelangen. Andererseits die Variante, über den Mostelberg und die Zäll Richtung Halten. Die Interessen- gemeinschaft der Wasserversorgungen im Gebiet Mostelberg schlug vor, die Leitung über den Mostelberg zu bauen und anerbot sich, zusammen mit der Sattel-Hochstuckli AG, wel- che das Wasser der Quelle Mäderen für die Beschneiung mitnutzen möchte, die Mehrkosten von rund 100‘000 Franken der Variante „Mostel“ zum grossen Teil zu übernehmen. Fr. 20‘000.- wurden aus Steuermitteln der Gemeinde über- nommen, da mit dieser Variante die Notwasserversorgung der Wasserversorgungen im Ge- biet Mostelberg gewährleistet werden kann. Der Bau der rund vier Kilometer langen Leitung wurde in drei Lose unterteilt. Für die Leitun- gen wurden je nach zu erwartendem Druck und der Beschaffenheit des Bodens unterschied- liche Materialien und Durchmesser verwendet: Im untersten Bereich (1.2 Kilometer, max. Druck 46 bar) innen und aussen mit Faserzement beschichtete Gussrohre, im mittleren und im obersten Abschnitt kamen PE-Rohre teils mit, teils ohne Schutzmantel zum Einsatz.
Im Hinblick auf das nun im Reservoir Halten eingebaute Trinkwasserkraftwerk wurde der Leitungsdurchmesser noch etwas erhöht. Die daraus resultierenden Mehrkosten von Fr. 50‘000.- wurden durch die Gemeindeversammlung vorgängig separat bewilligt. Nach Ausschreibung der Arbeiten wurden die Grab- und Rohr- legearbeiten für die Lose 1 und 3 der Firma Fuchs AG, Wal- chwil, vergeben. Im Los 2 wurde die Wasserleitung zusam- men mit den Leitungen der Beschneiungsanlage der Sattel- Hochstuckli AG verlegt. Die Grabarbeiten erfolgten im Los 2 durch die Jakob Berger GmbH, Sattel und die Rohrlegearbei- ten erledigte die Firma Niedermann AG, Sattel. Für die Lose 1 und 3 wurde die Baubewilligung 8. August 2011 erteilt und am 16. August 2011 wurde mit den Leitungs- bauarbeiten begonnen. Im schwer zugänglichen Bereich zwi- schen Quellfassung und Mäderenstrasse gelangte ein Heli- kopter zum Einsatz. Dieser verlegt die, zu 120 m langen Teil- stücken zusammengeschweissten, Kunststoffrohre direkt in den Graben. Am 12. September 2011 starte- ten die Grab- und Rohrlegear- beiten im Los 3. Bereits Ende September 2011 waren diese Arbeiten abgeschlossen. Es folg- ten vor Wintereinbruch noch die Arbeiten am Los 2 von der Mostelbergstrasse (Zäll) bergwärts bis auf den Mostelberg. Auf dem Mostelberg entstand auch die unterirdische Wasseraustauschstation. Diese ermöglicht es, dass die Wasserversorgungen im Gebiet Mostelberg-Egg ei- nander im Notfall mit Wasseraushelfen können. Das letzte Teilstück des Loses 2 wurde, nachdem einige Durchleitungsprobleme verhandlungsweise gelöst werden konnten und die Baubewilligung am 10. Sept. 2012 vorlag, im Herbst 2012 erstellt. Bereits mit dem Bau der Hängebrücke und des Weges von der Hängebrücke Richtung Herrenboden war ein Teilstück der Wasserlei- tung durch die SHAG in den „Brückenweg“ eingelegt worden. Am 10. November 2012 konnte mit einer kleinen Feier in Anwesenheit der Vertreter der Wasserversorgun- gen der Region Mostelberg-Egg die gesamte Leitung und die Aus- tauschstation Mostelberg in Betrieb genommen werden. Am 14. De- zember 2012 flossen zum ersten Mal 4 Minuten lang 780 Minutenliter bei einem Fliessdruck beim Reser- voireingang von 44.8 bar. Ziel er- reicht! Ich danke allen Beteiligten, dass der gesamte Bau der Leitung unfallfrei abgelaufen ist.
Umbau Reservoir Halten (Brunnenmeister Oskar Schuler) Im Zusammenhang mit der Quellfassung in der Mäderen im Herbst 2009 war der Wasser- kommission auch bewusst, dass im Reservoir Halten Anpassungs- und Renovationsarbeiten erforderlich sein werden. Das Wasser ab Mäderen musste ja in das bestehende Reservoir geleitet werden. Dabei galt es, die Faktoren „Wasserqualität“, „Druck“, „Mengensteuerung“ in das System der bisherigen Wasserversorgung einzupassen. Die Planung dieser komplexen Zusammenhänge wurde dem Ingenieurbüro Hetzer, Jäckli und Partner AG, Uster, übertragen. In enger Zusammenarbeit mit Brunnenmeister Oskar Schuler wurde der Sanierungs- und Umbaubedarf im Reservoir Halten ermittelt und die Ein- bindung der neuen Quellfassung ins bestehende Versorgungssystem geplant. Am 19.09.2011 fiel der eigentliche Startschuss zur Reservoirerneu- erung. Das mit den Elektroarbeiten beauftragte Elektrizitätswerk Schwyz (EWS) montiert einen neuen Hausanschlusskasten und das Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz (EBS) erneuerte den Hausanschluss. Somit konnten die meisten elektrischen Installatio- nen im Reservoir ausgeräumt werden. Auch die Reservoirsteuerung wurde in ein Provisorium gelegt. Schon sehr früh wurde eine Öff- nung in die Betondecke gefräst, damit alles Material gut und ein- fach hinaus und hinein transportiert werden konnte. Hinzu kamen noch einige Kernbohrungen für die Neuführungen der Wasserlei- tungen. Ein Monat nach Baubeginn waren die groben Betonarbeiten abgeschlossen, so dass der Überzug auf dem Boden aufge- tragen und die Bodenplatten ver- legt werden konnten. Im Aussen- bereich wurde ein neuer Ablauf- schacht in die Strassenkofferung gesetzt und an die neue und grös- ser dimensionierte Strassenent- wässerung angehängt. Damit wurde die möglich Ablaufmenge auf das Doppelte erhöht. Kaum war der Boden begehbar, wurde als erstes die neue Druck- erhöhungsanlage für das Gebiet Halten-Jansern (oberhalb des Reservoires gelegen) mon- tiert. Gleichzeitig wurden die neuen Reservoirinstallationen in Betrieb genommen und die erste Wasserkammer entleert, damit in der Kammer eine neue Zuleitung für das Mäderen- wasser erstellt werden konnte. Danach wurde diese gerei- nigt, desinfiziert und in wieder Betrieb genommen. Danach wurde auch die zweite Wasserkammer entleert und auch dort die Zuleitung für das Mäderenwasser eingebaut. In die- ser Zeit wurde dann auch der Anschluss ans Netz Richtung Dorf erstellt.
Dazu wurde das Reservoir für einen Tag vom Netz getrennt und die Druckhochhaltung über das Reservoir „Chilähölzli“ sichergestellt. Als die zweite Kammer wieder gefüllt war und im Rohrkeller die neuen Rohre und Armaturen fertig erstellt waren, trat am Nachmittag des 24. Novembers 2011 in der Hauptleitung Richtung Dorf ein grosses Leck auf. Aufgrund des enormen Wasserverlustes, war klar, dass dieses sofort repariert werden musste. Der Zugang zum Leck in der Hauptleitung unmittelbar nach dem Reservoiraustritt unter einem Betonriegel und dem Treppenvorbau des Reservoirs gestaltete sich als äusserst aufwändig und schwierig. Es musste neben einem normalen Bagger und der Feuerwehr sogar ein Saugbagger eingesetzt werden, der rund 11 m3 Erdreich und Kies absaugte und so den Zugang zum Leck frei legte. Das Leck selber war innert zehn Minuten repariert. Spä- ter wurde dieser Leitungsteil durch ein neues Rohr ersetzt. Nun folgte eine Zeit der kleinen Schritte. Bis in den Frühling 2012 hinein wurden immer wie- der kleine Arbeiten ausgeführt. Malerarbeiten an der Decke und an den Wänden, Einbau Steuerung durch die Firma Hach Lange (vorm. Züllig), Rheineck, Ersatz der Lüftung. Im März 2012 wurden die Hochdruck- Armaturen geliefert und als ein Monat später die UV- An- lage da war, konnten die Anschlüsse für das Wasser von der Quelle Mäderen fertig erstellt werden. Die UV-Anlage stellt sicher, dass die Wasshygiene jederzeit den gesetzlichen Anforde- rungen entspricht. Verbunden mit der UV-Anlage ist eine Trübungsmessung. Wenn diese Trü- bungsmessung anspricht, wird das Wasser nicht in die Trinkwasserkammern eingeleitet, sondern via „Verwurfklappe“ in die Überlaufleitung Die Funkübertragung der Steuersignale von der Quelle Mäderen ins Reservoir Halten wurde im Herbst 2012 eingerichtet. Im Aussenbereich wurde die ganze Stützmauer mit einem Hochdruck-Reinigungsgerät gereinigt, und neu gestrichen. Als im August 2012 dann noch der Entscheid gefällt wurde, in Zu- sammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz das projektierte Trinkwasserkraftwerk bis Ende Jahr zu realisie- ren, ging die Bauphase in die Endrunde. Die Anschlusspunkte für das Kraftwerkt waren von Beginn an definiert und so vorbe- reitet, dass der Ein- bau der Turbine nicht viele Bauarbeiten auslöste. Seit dem 18. No- vember 2012 ist die Quellableitung Mäderen- Halten in Betrieb und seit dem 28. Januar 2013 wird das Mäderenwasser als Trink-, Brauch- und Löschwasser ins Leitungsnetz der Wasserversor- gung Sattel eingeleitet. Seit 29. Januar 2013 läuft auch die Stromproduktion.
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