Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden

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Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Festschrift
zum 40-jährigen Jubiläum des
Rehabilitations­zentrums Saalfelden
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Impressum

                               Medieninhaber und Herausgeber:
                               Pensionsversicherungsanstalt
                               Friedrich-Hillegeist-Straße 1, 1021 Wien
                               05 03 03
                               www.pv.at

                               Verlags- und Herstellungsort: Wien
                               Coverbild: © Christine Wurnig
                               Layout & Druck: Pensionsversicherungsanstalt
                               Autorin: Isolde von Mersi

                                Alle Rechte vorbehalten:
                               Jede kommerzielle Verwertung (auch auszugsweise) ist ohne schriftliche
                               ­Zustimmung des Medien­inhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für jede Art
                                der ­Vervielfältigung, der Übersetzung, der Mikroverfilmung, der Wiedergabe in
                                Fernsehen und Hörfunk sowie für die Verbreitung und Einspeicherung in elektro-
                                nische Medien wie z. B. Internet oder CD-Rom.

                               Im Falle von Zitierungen im Zuge von wissenschaftlichen Arbeiten sind als
                               Quellen­angabe „Pensionsversicherungsanstalt“ sowie der Titel der Publikation
                               anzugeben.

                               Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz
                               ­sorgfältiger ­Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Pensions-
                               versicherungsanstalt und der ­Autorin  ausgeschlossen ist.

2 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Inhalt
Vom Gestern ins Heute.......................................................................................4
Wandel und Innovation.......................................................................................5
Unser Haus .........................................................................................................8
Die Ausstattung.....................................................................................................8
Leitung und Philosophie..................................................................................10
Hilfe zur Selbsthilfe.............................................................................................10
Neue Konzepte...................................................................................................10
Medizin...............................................................................................................11
Das medizinische Team .....................................................................................11
  Die Ärztinnen*Ärzte........................................................................................11
  Die Diätolog*innen.........................................................................................11
  Die Psycholog*innen......................................................................................11
Das medizinische ­Rehabilitationsangebot ..........................................................11
Unser Therapieangebot....................................................................................12
Berufliche Rehabilitation ....................................................................................12
   Die Säulen der Therapie ...............................................................................12
Physiotherapie....................................................................................................12
Ergotherapie ......................................................................................................13
Gesunde Ernährung ...........................................................................................14
Psychologische Beratung und Behandlung ........................................................14
Rehabilitative Pflege ..........................................................................................14
Schulung und Beratung .....................................................................................15
Verwaltung.........................................................................................................16
Schalten und Walten ..........................................................................................16
Team Technik .....................................................................................................16
Sicherheit geht vor .............................................................................................16
Team Gaumenfreuden........................................................................................16
Reinheitsgebot....................................................................................................17
Abfallentsorgung.................................................................................................17
Wasser aus eigenem Brunnen ...........................................................................17
Erinnerungen und Gedanken ..........................................................................18

                                                                                        Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 3
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Vom Gestern ins Heute
                                    Der Leitgedanke, Lebensrisiken wie Arbeitsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit zu
                                    verhindern oder zumindest so lang als möglich hintanzuhalten bestimmt seit Langem
                                    das Handeln in der Pensionsversicherung. Erstmals gesetzlich verankert wurde er in
                                    den 1960er Jahren mit der Aufnahme der Rehabilitation in den Leistungskatalog der
                                    Pensionsversicherung.
                                        Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) hat heute für rund fünf Millionen Versi-
                                    cherte die bestmögliche Versorgung mit Rehabilitations- und Gesundheitsvorsorge-
                                    leistungen sicherzustellen. Sie folgt diesem Auftrag in ihren mittlerweile 17 Gesund-
                                    heitseinrichtungen, die den Versicherten stationär und ambulant hoch qualitative
© Christine Wurnig

                                    Leistungen bieten.
                                        Mit großem Erfolg, wie ein Blick in die Statistiken der letzten zehn Jahre zeigt: Ver-
                                    glichen mit 2010 ist im Jahr 2020 die Zahl der Berufsunfähigkeits- und Invaliditäts-
                                    pensionen um mehr als 66 Prozent gesunken, die der vorzeitigen Alterspensionen
Andreas Herz, MSc                   um mehr als 32 Prozent. Dazu haben die Maßnahmen der Rehabilitation und der Ge-
Obmann
                                    sundheitsvorsorge wesentlich beigetragen.
                                        Das Rehabilitationszentrum Saalfelden feierte 2021 sein 40-jähriges Bestehen. Die
                                    Festschrift zu diesem Anlass zeigt beispielhaft die in Jahrzehnten bewährte Kontinui-
                                    tät der Pensionsversicherungsanstalt in ihrem Einsatz dafür, mit den jeweils moderns-
                                    ten und effizientesten Einrichtungen und Therapiemöglichkeiten, mit hoch motivier-
                                    ten, bestens geschulten und aufeinander eingespielten Teams von Mitarbeiter*innen
                                    leidenden Menschen in ihrem Bemühen zur Seite zu stehen, ihre Arbeitskraft und ih-
                                    re Gesundheit wiederzugewinnen und bestmöglich für lange Zeit zu erhalten.
                                        Kontinuität und Kompetenz schaffen Qualität. Sie sind die Kinder von Erfahrung,
                                    Leidenschaft und der unbeirrbaren Bereitschaft zu lernen, am Puls der Zeit zu blei-
© Christine Wurnig

                                    ben und im Vertrauen auf die eigenen Kräfte in die Zukunft zu schreiten. So konnte
                                    die große Familie der Pensionsversicherungsanstalt auch kundig und rasch auf die
                                    jüngste und größte Herausforderung der COVID-19-Pandemie reagieren und in vie-
Peter Schleinbach                   len Einrichtungen, darunter auch Saalfelden, neue Betreuungsmöglichkeiten für post
Obmann                              COVID-19-Patient*innen schaffen.
                                        Wir freuen uns, mit dem Rehabilitationszentrum Saalfelden eine seit Jahrzehnten
                                    bewährte Institution in unseren Reihen zu haben. Wir danken allen Mitarbeiter*innen
                                    für ihr vorbildliches Engagement, das auch im überaus großen Vertrauen der Pati-
                                    ent*innen seinen Ausdruck findet. Und wir wünschen viel Erfolg für die kommenden
                                    Zeiten und ihre Herausforderungen.
© Christine Wurnig

                                          Andreas Herz, MSc              Peter Schleinbach             Dr. Winfried Pinggera
Dr. Winfried Pinggera                          Obmann                        Obmann                       Generaldirektor
Generaldirektor

4 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Wandel und Innovation
Das Sozial- und Gesundheitssystem entwickelt sich kontinuierlich weiter, der techno-
logische Fortschritt bringt große Veränderungen in der Medizin mit sich, die Lebens-
erwartung steigt. Auch Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge und Pflege stellen sich
diesem stetigen Wandlungsprozess.
    Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) begegnet diesen gesellschaftlichen He-
rausforderungen professionell auf vielen Ebenen. So wurden im Jahr 2020, während
der ersten Welle der COVID-19-Pandemie, Reha-Zentren der PVA in Notspitäler zur
Entlastung von Akutkrankenhäusern umgewandelt. Dadurch hat die PVA einen wesent-
lichen Beitrag für die Gesundheitsversorgung in der COVID-19-Pandemie geleistet.

                                                                                                © Christine Wurnig
    Die PVA hat in ihren 17 Eigenen Einrichtungen den Paradigmenwechsel von der
rein funktionsorientierten zur ICF-basierten, teilhabeorientierten Rehabilitation voll-
zogen. Dies ist eine personalisierte Form der Rehabilitation, in der ganz speziell auf
die individuellen Bedürfnisse in der Teilhabe- und Aktivitätsebene der Patient*innen
eingegangen wird, um Menschen wieder zur Rückkehr in den Beruf zu unterstützen                 Mag.a Canan Aytekin
                                                                                               Generaldirektor-Stellvertreterin
bzw. bei schwer betroffenen Patient*innen eine Pflegebedürftigkeit zu minimieren.
    Um diese Teilhabeorientierung in der gesamten Rehabilitationslandschaft veran-
kern zu können, wurde ein neues, auf dem biopsychosozialen ICF-Modell aufgebautes,
medizinisches Leistungsprofil entwickelt, welches ein hohes Maß an individualisier-
ter Therapieplanung nach dem jeweiligen Schweregrad der Betroffenheit ermöglicht.
    Alle Therapien richten sich nach dem individuellen Teilhabeziel der Patient*in-
nen gemäß dem ICF-Modell aus. Das im Reha-Zentrum Saalfelden umgesetzte me-
dizinisch-berufsorientierte Konzept PV RehaJET® Stufe 1 (Rehabilitation für Job, Er-

                                                                                                © Jansenberger Fotografie
werbsfähigkeit und Teilhabe) ermöglicht, gezielt an den beruflichen Anforderungen
der Patient*innen zu arbeiten. Mit diesem Konzept wird interdisziplinär und individu-
ell, unter Berücksichtigung der besonderen beruflichen Problemlage (BBPL) der Pati-
ent*innen, an der Erreichung des Teilhabeziels zum Erhalt bzw. zur Wiedererreichung
der Erwerbsfähigkeit gearbeitet. Die BBPL beschreibt die Diskrepanz zwischen den
persönlichen, körperlichen bzw. psychischen Fähigkeiten und den Anforderungen an               Dr. Martin Skoumal
den jeweiligen Arbeitsplatz. Um eine Rückkehr in die Erwerbsfähigkeit zu ermögli-              Chefarzt
chen, muss von Anbeginn der Rehabilitation an dieser Diskrepanz gearbeitet werden.
    Aufgrund der hohen Kompetenz unserer Mitarbeiter*innen ist eine umfassende
rehabilitative Medizin und Pflege bei einer Vielzahl schwerer Erkrankungen, die das
aktive Leben gravierend beeinflussen können, gewährleistet und ermöglicht schwer
betroffenen Patient*innen wieder an ihrem sozialen und beruflichen Leben teilzuha-
ben. Das von der PVA entwickelte Qualitätsmanagementverfahren „QMV EasyLi-
ving®“ garantiert eine qualitätsgesicherte, kontinuierliche Weiterentwicklung der Ei-
genen Einrichtungen.
    Dafür sagen wir allen Mitarbeiter*innen herzlichen Dank, mit besten Wünschen
für eine erfolgreiche Zukunft.

           Mag.a Canan Aytekin                            Dr. Martin Skoumal
       Generaldirektor-Stellvertreterin                        Chefarzt

                                                                    Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 5
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Rehabilitationszentrum Saalfelden –
Ein Haus von 40 Jahren
                                                                                                          1978
                                                                                                  wird der Rohbau von Therapie-
                                                                                                trakt, Wirtschafts- und Haupttrakt,
                                                                                                  Speise­saal und Personalwohn-
                                                                                                        haus fertiggestellt.

                                                                                 1977
                                                                  sind die Fertigstellung der
                                                              ­ undamentplatte und der Bau­
                                                              F
                                                              beginn der drei Personalwohn-
                                                              häuser markante Meilensteine
                                                                             im Bauprozess.

                                                                                                  1976
                                                                                                   findet man im Frühjahr
                                                                                                   einen zweiten Grundwasser­
                                                                                                   horizont auf dem Baugrund­
                                                                                                   stück. Die Wasserqualität ist

                                           1974                                                    so gut, dass eine Eigen­
                                                                                                   wasserversorgung für das
                               kauft die damalige                                                 ­Zentrum geschaffen werden
                ­ ensionsversicherungsanstalt der
                P                                                                                  kann.
                Arbeiter (PVARB) das Grundstück
                   für das Rehabilitationszentrum.

                                                                         1975
                                                                  beauftragt die PVARB den
                                                                    ­nam­haften Architekten
                                                                  Otto Frank mit der Planung.

6 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
2015
                                            ist die Sanierung im
                                            Dezember vollendet.

,

                   2014                                                     2016
       beginnt am 24. April die                                             ist ab März der Vollbetrieb wieder
      ­ eneralsanierung, zwar
      G                                                                     möglich. Im September folgt die
    bei eingeschränktem, aber                                               feierliche Eröffnung des general-
             laufenden Betrieb.                                             sanierten und auf den moderns-

                                          2006                              ten Stand gebrachten Hauses.

                                          findet am 6. Oktober das

     1980                                 25-jährige Jubiläum statt.

     nimmt das RZ Saalfelden
     den Patientenbetrieb am
     14. September auf.
                                          2003
                                          fusionieren die Pensions­
                                          versicherungsanstalten der
                                          Arbeiter und der Angestellten
                                          zur Pensionsversicherungs-
                                          anstalt (PVA). Seither ist das
                                          RZ Saalfelden eine der
                                          17 Gesundheitseinrichtungen
                                          der PVA.

               1981
      eröffnet der damalige Bundes­
    präsident Dr. Rudolf ­Kirchschläger
          am 18. Mai offiziell das
              RZ ­Saalfelden.

                                                                           Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 7
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Das Rehabilitations­zentrum liegt
                                                                 etwa einen Kilometer westlich
                                                              der Ortsmitte von Saalfelden auf
                                                               einer Terrasse des Kühbühel im
                                                                 Ortsteil Thor. Das Grundstück
                                                                     grenzt unmittelbar an den
                                                               Kollingwald und hat eine Größe
                                                                            von rund 38 000 m2.
                                                                            © Christine Wurnig

                                              » Menschen
                           arbeiten mit Menschen
                                       für Menschen
                                                       «
Unser Haus
Saalfelden ist mit rund 16 700 Einwohner*innen die dritt-
größte Gemeinde des Landes Salzburg. Als größte Stadt
im Pinzgau ist sie das Wirtschafts-, Schul-, Kultur- und
Einkaufszentrum der Region. Saalfelden liegt 748 m hoch
am Fuße des Steinernen Meeres.
    Sofern es ihre Gesundheit erlaubt, können auch un-
sere Patient*innen nach Absprache mit der*dem Ärz-
tin*Arzt direkt vom RZ aus aufbrechen, zur Erholung in
der Natur – im Kollingwald, am Kühbühel oder am Rit-          Erkenntnissen und seit der 2016 vollendeten General-
zensee, der über die Seepromenade zu umrunden ist.            sanierung mit modernster Ausstattung und einem Kom-
Sehenswert ist Schloss Ritzen, eines der vier Schlös-         fort, der – wie das positive Feedback beweist – sehr zum
ser von Saalfelden. Es beherbergt ein Museum, in dem          Wohlbefinden der Patient*innen beiträgt.
archäologische Funde, Mineralien und Geologie, eine               Ihnen stehen 128 systemisierte Betten in 108 Einzel-
Krippen- und Votivbildsammlung, Zeugnisse der bäu-            zimmern sowie 10 Zweibettzimmern auf unserer Betten-
erlichen Lebens- und Arbeitswelt sowie eine Trachten-         station zur Verfügung. Zusätzlich gibt es zwei Überwa-
schau zu besichtigen sind.                                    chungsbetten, um akute medizinische Notfälle adäquat
                                                              zu versorgen.
Die Ausstattung                                                   Unsere Einrichtung ist barrierefrei zugänglich. Die
Unser Haus besteht aus zwei Haupttrakten, einem Wirt-         hellen, freundlichen, 21 m² großen Einzelzimmer mit Du-
schafts-, einem Therapietrakt sowie einer Schwimmhalle.       sche / WC und einem kleinen Balkon zur Erholung nach
Hier rehabilitieren wir jährlich rund 1 900 Patient*innen     den Therapieanwendungen bieten Kühlschrank, Fön,
– nach neuesten medizinischen und wissenschaftlichen          TV, Telefon und Zimmersafe.

8 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Patient*innen, die schwerwiegend erkrankt sind und         Geführte Wandergruppen auf verschiedenen Leis-
die pflegerische Unterstützung benötigen, werden auf        tungsniveaus gehören mit zum Angebot. Für die Freizeit
der Bettenstation in modern ausgestatteten Zweibett-        steht unseren Patient*innen unentgeltlich die hauseige-
zimmern betreut.                                            ne Bibliothek zur Verfügung. Mit Friseur und Fußpflege
    Die Therapien finden in neu adaptierten, gut aus-       können über die Rezeption Termine vereinbart werden.
gestatteten Therapieräumen statt. Im Rahmen der Ein-           In unserem Haus wurde das von der PVA entwickel-
zeltherapien kann auf individuelle Beschwerden ein-         te Qualitätsmanagementverfahren für die Rehabilitati-
gegangen werden. Zur Therapie im Wasser wird das            on „QMV Easy Living®“ eingeführt. Die Erlangung die-
Therapiebecken genutzt.                                     ses Gütesiegels ist die Auszeichnung und Bestätigung
    Gruppentherapien finden sowohl in einem großen          eines lebendigen Qualitätsmanagements, in dem alle
Turnsaal als auch in verschiedenen Gruppenräumen            Unternehmensbereiche für die Patient*innen zusam-
statt, dabei steht eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Ma-   menarbeiten. Dabei gilt bei uns das Motto „Menschen
terialien zur Verfügung.                                    arbeiten mit Menschen für Menschen“.

                                                                   Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 9
Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Rehabilitations zentrums Saalfelden
Leitung und Philosophie
In unserem Haus wird das Prinzip der Kollegialen Füh-          dener Fachrichtungen, Pflegekräfte, Therapeut*innen,
rung gelebt. Diese leitet gemeinschaftlich die drei Be-        ­Diätolog*innen, Psycholog*innen wirken zusammen.
reichsgruppen Medizin, Pflege und Verwaltung.                   Nach der Durchführung der Basisdiagnostik erstellen
                                                                Spezialist*innen Behandlungskonzepte, die ganz auf
Ärztliche Leitung:           Prim. Dr. Andreas Salzer           die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen zuge-
Pflegedienstleitung:         DGKP Yvonne Bell                   schnitten sind.
Verwaltungsleitung:          Claudia Miller, MBA MSc                  Zeigen sich besondere berufliche Problemlagen,
                                                                können wir als interdisziplinäres Team gezielte Schrit-
Die Führungskräfte sind gemeinsam verantwortlich für            te setzen, damit betroffene Patient*innen möglichst lan-
die motivierten und qualifizierten Mitarbeiter*innen. Die-      ge berufstätig bleiben können. Wir folgen dem Grund-
se betreuen und begleiten die Patient*innen während ih-         satz: „Return to Work“ und „Rehabilitation vor möglicher
rer stationären Rehabilitation.                                 ­Pflege“. Pflegebedürftigkeit wollen wir vermeiden, die
                                                                 Selbständigkeit speziell bei älteren Patient*innen erhalten.
Hilfe zur Selbsthilfe                                                 Mit vereinten Kräften unterstützen, schulen und er-
Die moderne Rehabilitation unterscheidet sich stark vom        mutigen wir unsere Patient*innen im Rehabilitationszen-
herkömmlichen Kuraufenthalt mit überwiegend passiven             trum dabei, ihren Lebensstil positiv zu verändern, Stress
Therapien. Sie folgt heute einem multimodalen Thera-             abzubauen, das Rauchen aufzugeben und die Ernäh-
piekonzept, das bedeutet: Sie vereint verschiedene Be-         rung umzustellen.
handlungsverfahren und passt sich individuell den Be-                 Grundsätzlich erachten wir den Rehabilitationspro-
dürfnissen und Lebensumständen der Patient*innen an.             zess mit der Entlassung nicht als abgeschlossen. Da-
Auf aktive Mitarbeit wird großen Wert gelegt, um das zen-        her weisen wir unseren Patient*innen zur Optimierung
trale Ziel der Rehabilitation bestmöglich zu erreichen:          ihres Heilerfolgs den Weg zu speziellen weiterführen-
Die erneute Teilhabe der Patient*innen an Beruf, sozia-          den Programmen, wie der ambulanten, berufsbeglei-
lem Leben und körperlichen Aktivitäten.                          tenden Rehabilitation oder zum ganzheitlichen Reha-
                                                                 bilitationsverfahren PV RehaJET®, das bestmöglichen
Neue Konzepte                                                    Bezug auf die Arbeitstätigkeit und den Arbeitsplatz der
Das multimodale Therapiekonzept erfordert interdis­              Patient*innen hat.
ziplinäre Zusammenarbeit. Ärztinnen*Ärzte verschie-

                                                                                                          Individuell
                                                                                                          angepasste
                                                                                                          Therapiekonzepte
                                                                                                          ermöglichen einen
                                                                                                          Wiedereinstieg
                                                                                                          ins b­erufliche und
                                                                                                          soziale Leben.
                                                                                                          © Christine Wurnig

10 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
© Dominik Wartbichler
Medizin
Das medizinische Team

Die Ärztinnen*Ärzte
Ursprünglich waren es eine knappe Handvoll Ärztin-         des Nikotinmissbrauchs. Sie helfen Stress, berufliche
nen*Ärzte, heute begleiten 11 Mediziner*innen die Pati-    oder persönliche Beziehungsprobleme zu bewältigen.
ent*innen im Rehabilitationszentrum Saalfelden. Sie sind
Allgemeinmediziner*innen, Anästhesist*innen, Internist*­   Das medizinische ­Rehabilitationsangebot
innen zum Teil mit der Subspezialisierung in Kardiolo-     Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise
gie, Rheumatologie, Intensivmedizin oder Geriatrie. Alle   Herzinfarkt, Bypass-Operationen, Klappenerkrankungen
haben eine Ausbildung in Notfallmedizin. Für spezielle     oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit so-
Fragestellungen stehen uns konsiliarisch zwei Orthopä-     wie nach orthopädischen Erkrankungen, wie konserva-
den zur Verfügung.                                         tiv und operativ versorgten Wirbelsäulenerkrankungen,
                                                           Endoprothesen an verschiedenen Gelenken, Gelenk-
Die Diätolog*innen                                         versteifungen, Schleimbeutel oder Gelenkshaut-Ope-
Weil auch Ernährung Therapie ist, erheben zwei Diäto-      rationen erarbeitet das medizinische Team für unsere
log*innen den Ernährungsstatus und entwickeln in Zu-       Patient*innen auf Basis entsprechender Diagnostik die
sammenarbeit mit den Ärztinnen*Ärzte diätologische         passende Therapie für die Rehabilitation.
Maßnahmen z. B. bei Hypercholesterinämie oder Hyper-           In der Diagnostik kommen heute nur noch jene Un-
urikämie. Sie schulen Diabetiker*innen, beraten und be-    tersuchungen zum Einsatz, die zur Einschätzung des
gleiten bei notwendiger Gewichtsreduktion und informie-    Reha-Bedarfs und der notwendigen Reha-Maßnahmen
ren über gesunde Ernährung im Alltagsleben.                erforderlich sind. Zu den diagnostischen Leistungen ge-
                                                           hören Aufnahmeuntersuchung, Labor, EKG, Ultraschall
Die Psycholog*innen                                        und Belastungsuntersuchung für Herz-Kreislauf-Erkran-
Körper UND Geist gehören zur Rehabilitation. Unse-         kungen und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungs-
re Psycholog*innen stehen den Patient*innen bei der        apparates sowie die Entlassungsuntersuchungen.
Krankheits- und Stressbewältigung zur Seite. Nach be-          Weiterführende Untersuchungen wie Echokardio-
sonderen Ereignissen wie Reanimationen, großen Ope-        grafie, Langzeit-EKG und Blutdruckmessung, Lungen-
rationen oder anderen lebensbedrohlichen Ereignissen       funktionsanalyse, Durchblutungsmessungen, Schlaf-
bieten sie Hilfe bei der Bewältigung damit verbundener     analyse zum Screening von Schlafstörungen sorgen
Probleme. Sie unterstützen Raucher*innen bei der Ent-      dafür, dass die Patient*innen das passende Reha-Pro-
wöhnung und bei der Stabilisierung nach Beendigung         gramm erhalten.

                                                                 Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 11
Unser
Therapieangebot
Wir behandeln nach einem ganzheitlichen Ansatz und beziehen die persönliche
Lebenssituation der Patient*innen in die Therapie ein. Gemeinsam mit ihnen
definiert das Rehabilitationsteam aus den Bereichen Medizin, Pflege und Therapie
die individuellen, möglichst realistischen Rehabilitationsziele und erstellt dafür
individuell angepasste Therapiepläne.

Berufliche Rehabilitation                                      haltshilfe, Hauskrankenpflege oder auch die Unterstüt-
Alle berufstätigen Patient*innen sollen bestmögliche           zung bei diversen Anträgen. Das Team berät über Wie-
Chancen zur Rückkehr in das Berufsleben bekommen               dereingliederung oder Teilzeitarbeit und informiert über
und wieder aktiv am Leben der Gesellschaft teilhaben           Förderungen für barrierefreies Wohnen oder für die Or-
können. Daher spielt auch die berufliche Rehabilitati-         ganisation von Hilfsmitteln wie Rollmobil, Badewannen-
on in allen Einrichtungen der PVA eine besondere Rol-          sitzauflage oder Sauerstoffanlagen.
le. Während der medizinischen Reha wird speziell auf
die besondere berufliche Lage der Patient*innen Rück-          Die Säulen der Therapie
sicht genommen und auch dahingehend trainiert, dass            Mit Bewegung und richtiger Ernährung kann jeder Mensch
sie wieder am beruflichen Leben teilhaben können. Un-          seine Gesundheit lange erhalten. Die medizinische Re-
sere Entlassungs- und Teilhabe-Berater*innen (ETB) in-         habilitation soll dazu beitragen, Leistungsfähigkeit und
formieren sie und erarbeiten mit ihnen individuelle, auf       Wohlbefinden trotz bereits entstandener gesundheit-
Alter, Gesundheitszustand und Qualifikationsniveau be-         licher Schäden wiederherzustellen und möglichst lan-
ruflich abgestimmte Rehabilitationspläne. Rehabilitati-        ge zu erhalten. Die individuellen Reha-Pläne umfassen
on für Job, Erwerbsfähigkeit und Teilhabe bietet der PV        die verschiedenen Therapieformen und werden fallwei-
RehaJET® I und II. Über die gesamte Zeit des Rehabili-         se durch medikamentöse Therapien ergänzt.
tationsaufenthalts steht die Entlassungs- und Teilhabe-
beratung (ETB) unseren Patient*innen zur Verfügung.            Physiotherapie
Ausgebildete Mitarbeiter*innen geben den Patient*innen         Unsere Physiotherapeut*innen begleiten und betreuen
und auch bei Bedarf ihren Angehörigen, Hilfestellung           die Patient*innen mit einem umfangreichen Angebot, das
für die weitere Versorgung zuhause. Dazu zählen unter          sowohl individuell angepasste Einzeltherapien, bezogen
anderem die Organisation von Besuchsdienst, Haus-              auf die Alltagsaktivitäten und Teilhabe, als auch Grup-

                                                                                                     © Christine Wurnig

12 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Passive Therapie­
                                                                                                         formen wie z. B.
                                                                                                         Heilmassage tragen
                                                                                                         zur Mobilisierung im
                                                                                                         Heilungsprozess bei.
                                                                                                         © Dominik Wartbichler

pentherapien umfasst. Je nach medizinischem Bedarf         Patient*innen die so genannte Paraffin-Wärmeanwen-
und Indikationsstellung trainieren Patient*innen unter-    dung zur Verfügung. In der Freizeit können die Pati-
schiedlich Beweglichkeit, Kraft, Koordination, Ausdauer    ent*innen im Rahmen einer Kreativgruppe Angebote
und Dehnfähigkeit. Geführte Wandergruppen bewältigen       wie Malen, Basteln und Werken zur Verbesserung der
indikations- und leistungsangepasstes Gehtraining in der   Feinmotorik nutzen.
Umgebung des Ritzensees und Kollingwaldes. Die Was-
sertherapie im großen und kleinen Becken unter Betreu-
ung der Physiotherapeut*innen dient dem Training von       Die individuellen Reha-Pläne umfassen die
Beweglichkeit, Kraft und Kondition.                        verschiedenen Therapieformen unter Berücksichtigung
   Die Ausdauer trainieren die Patient*innen unter pro-    von Ernährung und Bewegung. © Dominik Wartbichler
fessioneller Anleitung auf Fahrradergometern. Ihre Atem-
muskulatur können sie mit Hilfe des PEP-Geräts stärken.
Vorträge zu Themen wie Rückenschule oder körperli-
che Gesundheit am Arbeitsplatz runden das Physiothe-
rapieangebot ab.

Ergotherapie
Mit unseren Ergotherapeut*innen trainieren die Pati-
ent*innen ihre motorischen Fähigkeiten und Hirnleis-
tungsfunktionen, um ihre Selbstständigkeit im Alltag zu
erhalten bzw. wiederherzustellen.
    Passive Therapieformen wie z. B. Heilmassage, Wär-
me- und Elektrotherapie tragen ergänzend zur Mobi-
lisation und zum Heilungsprozess bei. Für den rheu-
matologisch / arthrotischen Formkreis steht unseren

                                                                  Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 13
Unter professioneller Anleitung
                                                                                          erlernen Patient*innen im
                                                                                          Rahmen ihres individuellen
                                                                                          Therapiekonzepts korrekte
                                                                                          Bewegungsabläufe.
                                                                                          © Christine Wurnig

Gesunde Ernährung                                              Rehabilitative Pflege
Mit einer ausgewogenen, wertvollen Ernährung kön-              Unser Pflegeteam stellt im Rahmen des pflegerischen
nen Patient*innen selbst viel zu einem gesunden Le-            Assessments, gemeinsam mit den Patient*innen, die
ben beitragen. Unsere Diätolog*innen vermitteln dazu           persönlichen Bedürfnisse und Ressourcen fest und un-
wichtige Informationen in speziellen Schulungen. Un-           terstützt sie durch gezielte Anleitung und Schulung bei
ser Ernährungskonzept empfiehlt eine gesunde Misch-            der Wiedererlangung ihrer Alltagsroutinen. Anhand der
kost. In den Medien oftmals propagierte „Mode­diäten“          Pflegeanamnese werden Defizite erfasst und eine indi-
unterstützen wir nicht.                                        viduelle Pflegeplanung gemeinsam mit den Patient*in-
                                                               nen erstellt. Aus diesem Prozess ergeben sich indivi-
Psychologische Beratung                                        duelle Maßnahmen der aktivierenden Rehapflege. Die
und Behandlung                                                 Pflegemitarbeiter*innen fördern die persönliche Motiva-
Das seelische Befinden hat großen Einfluss auf die Le-         tion, die individuellen und alltagsrelevanten pflegespe-
bensqualität. Wir bieten Unterstützung beim Erkennen           zifischen Rehabilitationsziele durch Stärkung und För-
persönlicher psychologischer Risikofaktoren, bei der           derung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Ressourcen
Krankheitsverarbeitung und Schmerzbewältigung. Ent-            zur nachhaltigen Umsetzung der, während des Reha-
spannungsübungen helfen beim Stressabbau.                      bilitationsaufenthaltes erlernten, Verhaltensstrategien.

14 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
© Dominik Wartbichler

Neben der Bewegungstherapie stellen Diätolog*innen
unseren Patient*innen wichtige Tipps und Tricks für einen
gesunden Alltag zur ­Verfügung. © Christine Wurnig

                                                                Schulung und Beratung
                                                                Um das Verständnis für die eigenen Erkran-
                                                                kungen und bestehenden Risikofaktoren zu
                                                                erhöhen und den Umgang mit der eigenen
                                                                Erkrankung möglichst selbstständig bewälti-
                                                                gen zu können, bieten unsere Mitarbeiter*in-
                                                                nen aus verschiedenen Berufsgruppen eine
                                                                Vielzahl an Schulungen und Beratungen zu
                                                                Themenbereichen wie Diabetes, Herzinsuf-
                                                                fizienz, Training, Risikofaktoren-Minimierung
                                                                und Stressmanagement an. Ziel ist es, den Pa-
                                                                tient*innen ein mehrdimensionales Verständ-
                                                                nis ihrer Krankheit zu vermitteln, damit sie
                                                                nach der Rehabilitation im Alltagsleben kom-
                                                                petent mit ihrer Erkrankung umgehen können.
                                                                Zen­tral ist die Anleitung und Befähigung zur
                                                                Symptom­kontrolle und Selbstbeobachtung im
                                                                Alltag. Außerdem lernen die Patient*innen, wie
                                                                sie im Alltag körperliche Aktivität längerfristig
                                                                aufrecht erhalten können und wie sie durch
                                                                kompetentes Selbstmanagement wiederholte
                                                                Krankenhausaufenthalte verhindern können.
                                                                Ein spezielles Rauch-Entwöhnungsprogramm
                                                                unterstützt Raucher*innen während ihres Auf-
                                                                enthalts in unserem Haus in ihrem Bemühen
                                                                um ein nikotinfreies, gesundes Leben.

                                                            Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 15
Verwaltung
Damit unser Rehabilitationszentrum Saalfelden reibungslos funktionieren kann,
sind außerhalb des medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereichs
zahlreiche Kräfte am Werk, vor und hinter den Kulissen. Sie bündeln sich u
                                                                         ­ nter
dem Dach der Verwaltung, die auch für die Koordination und Organisation in
den Bereichen Technik und Sicherheit, Abfallentsorgung, Reinigung, Küche und
­Service zuständig ist.

Schalten und Walten                                            das Haus sind im Sommer cirka 25 500 m² ­Grünflächen
Unter der Führung der Verwaltungsleitung erfüllt das           zu pflegen. Im Winterdienst müssen knapp 7 000 m²
Team Aufgaben auf vielen Verwaltungsebenen. Anlauf-            Straßen, Wege und Parkplätze schnee- und eisfrei ge-
stelle für Patient*innen ist die Rezeption. Die Mitarbei-      halten werden.
ter*innen begrüßen die neu angereisten Patient*innen
und stehen ihnen auch für die Dauer ihres Aufenthalts          Sicherheit geht vor
bei allen Fragen zur Seite. In der Administration küm-         Wartung der Aufzugsanlagen, Abnahme medizinisch-tech-
mern sich kompetente Mitarbeiter*innen ab dem Zeit-            nischer Geräte, Sicherheitsprüfungen mechanischer
punkt der Bewilligung um unsere Patient*innen. Sie             und elektronischer Arbeitsmittel gehören zur Routine.
vereinbaren Termine, erstellen Einladungen und beant-          Auch der Brandschutz ist sehr wichtig. Im Haus sind
worten allgemeine Fragen.                                      1 563 optische Rauchmelder, 27 Wärmemelder und 86
    Die Buchhaltung führt die Kassa- und Bankagenden           Druckknopfmelder verbaut. Für eine sofortige Brand-
und erledigt alle Rechnungen. In die Verwaltung integ-         bekämpfung stehen 105 Feuerlöscher und eine ­eigene
riert sind auch alle Angelegenheiten und Agenden, die          Lösch­wasserversorgung in Form von Nass-Steigleitungen
das Verwaltungspersonal betreffen. Die Führung von             zur Verfügung. Die Brandschutz-Beauftragten schulen
EDV-Administration und Qualitätsmanagement für das             regelmäßig neue Kolleg*innen und frischen die Kennt-
gesamte Haus obliegt ebenfalls der Verwaltungsleitung.         nisse der Mitarbeiter*innen auf.

Team Technik                                                   Team Gaumenfreuden
Die Mitarbeiter*innen der Technik halten das Werk am           Regionale Produkte, täglich frisch und nach diätolo-
Laufen und kümmern sich auch um die Tücken des Ob-             gischen Grundsätzen zubereitet, direkt vom Herd auf
jekts. Im Einsatz sind Elektrotechniker*innen und Ins-         den Tisch: Das ist die Stärke unseres eingespielten Kü-
tallateur*innen für Sanitär, Gas und Wasser, aber auch         chen- und Serviceteams. Es arbeitet in einer geräumi-
Spezialist*innen der Holz- und Metallbearbeitung. Ne-          gen Großküche mit modernen Geräten. Der Arbeitsbe-
ben den täglichen Routinen gehören Eigenwartungen,             reich unseres Serviceteams ist so großzügig angelegt,
Beaufsichtigung von Fremdfirmen bei Reparaturen und            dass es zügig alle Patient*innen im hellen, freundlichen
Wartungen, sowie die Dokumentation aller Arbeiten in           Speisesaal gleichzeitig mit den einzelnen Gängen ver-
einer eigenen Software zum Aufgabenbereich. Rund um            sorgen kann.

16 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
Unser Jahresbedarf an
                                                               ausgewählten Grundnahrungsmitteln

                                                               Brot              4 400 Kilogramm
Vor und hinter den Kulissen sorgt die                          Gebäck            6 000 Stück
Verwaltung für einen reibungs­losen Ablauf auf                 Milch             7 000 Liter
allen Ebenen. © Dominik Wartbichler                            Eier              32 000 Stück
                                                               Äpfel             5 000 Kilogramm
                                                               Kartoffeln        6 500 Kilogramm

   Jährlich bereiten und servieren wir rund 1 900 Mahl-
zeiten. Täglich kochen wir auch für durchschnittlich 80
Mitarbeiter*innen des RZ Saalfelden. Auf das Jahr hoch-
gerechnet, geben wir rund 160 000 Portionen aus, zum        zu kommen rund 85 000 Liter Papier und Karton. We-
Frühstück, Mittag- und Abendessen.                          sentlich ist auch die sichere Entsorgung gefährlicher
                                                            Abfallstoffe wie z. B. Spritzen, Kanülen, Sprayflaschen
Reinheitsgebot                                              und Leuchtstoffröhren. Die Verantwortung für die korrek-
Sauberkeit hat für uns höchste Priorität. Unsere Reini-     te Trennung und Entsorgung aller Abfallstoffe im Haus
gungskräfte halten 17 660 m² Gebäudefläche und 3 500 m²     obliegt zwei speziell ausgebildeten Kollegen.
Fensterfläche von Grund auf sauber. Pro Jahr kommen
beispielsweise 800 Liter biologischer Allzweckreiniger      Wasser aus eigenem Brunnen
und 400 Liter Sanitärreiniger zum Einsatz. Die ­Wäscherei   Eine Besonderheit unseres Hauses ist die Nutzung ar-
kocht jährlich rund 520 Maschinen mit jeweils 16 Kilo-      tesischer Brunnen zur Eigenwasserversorgung. Zwei
gramm Putztüchern aus.                                      Trinkwasserbehälter nehmen insgesamt 350 m³ Wasser
                                                            auf. Pro Tag werden ungefähr 800 m³ Wasser gefördert,
Abfallentsorgung                                            das entspricht ca. 9 Liter pro Sekunde. Der Eigenver-
In so einem großen Gebäude mit so vielen Menschen           brauch liegt bei durchschnittlich 80 m³ täglich. Ein Mit­
fällt viel Müll an. So werden pro Jahr durchschnittlich     arbeiter mit Zusatzausbildung zum Wassermeister sorgt
90 m³ Gartenabfälle wie Laub oder Mähgut entsorgt. Da-      dafür, dass alles sicher und sauber fließt.

                                                                  Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 17
Erinnerungen
                                                               und Gedanken
                                                               Primarius Dr. Andreas Salzer
                                                               Ärztlicher Leiter

                                                               Arbeit ist einer der zentralen sinnstiftenden Lebensinhal-
                                                               te Erwachsener. Entsprechend der Maxime „Rehabilita-
                                                               tion vor Invalidität“ ist es erklärtes Ziel unseres Rehabili-
                                                               tationszentrums, erkrankte Menschen im arbeitsfähigen
                                                               Alter nach modernsten medizinischen Erkenntnissen und
                                                               Methoden ganzheitlich und nachhaltig dabei zu unterstüt-
                                                               zen, ihre Arbeits- und Erwerbsfähigkeit wieder zu erlan-
                                                               gen, am privaten und gesellschaftlichen Leben teilzuha-
                                                               ben, sich selbst zu versorgen und nicht wegen Invalidität
                                                               oder anhaltendem Pflegebedarf in die Abhängigkeit von
                                                               der Gesellschaft zu geraten. Unsere umfassende Exper-
                                                               tise hat auch dazu geführt, dass unsere Einrichtung ohne
                                                               Schließung durch die COVID-19-Pandemie gekommen
                                                               ist. Mehr noch, durch das solidarische Zusammenwir-
                                                               ken aller unserer medizinischen, pflegerischen und in
                                                               der Verwaltung tätigen Mitarbeiter*innen in dieser her-
                                                               ausfordernden Krisenzeit konnte das Reha-Zentrum zu
                                                               einem Ersatzkrankenhaus für akut erkrankte Menschen
                                                               ohne COVID-19 umfunktioniert werden.
                                                                   Patient*innen nach einer Erkrankung wieder im ge­
                                                               bessertem Zustand, arbeitsfähig, rehabilitiert „zurück
                                                               ins Leben“ zu entlassen, ist eine zutiefst befriedigen-
                                                               de Tätigkeit.

                                                               Renate Rohrmoser („Rohrli“)
                                                               Dipl. Diätologin und Betriebsrätin

                                                               Als ich vor 36 Jahren meine Arbeit im Haus aufnahm,
                                                               wurde die gesamte Organisation und Bürokratie hän-
                                                               disch oder mit der Schreibmaschine durchgeführt, z. B.
                                                               Therapiepläne erstellt, Krankengeschichten geschrie-
                                                               ben, Lagerhaltung kontrolliert und aktualisiert und ähn-
                                                               liches. Dies ist heute kaum noch vorstellbar.
                                                                   Pro Woche gab es nur einen Aufnahmetag für je-
                                                               weils rund 36 Patient*innen, die dann vier Wochen bei
                                                               uns stationär aufgenommen wurden. Auf der Betten-
                                                               station lagen hauptsächlich Herzpatient*innen, in den
                                                               anderen Stockwerken wohnten die Patient*innen mit
                                                               Therapiebedarf für den Stütz- und Bewegungsapparat.
                                                               Jeden Freitag machten sich der damalige medizinische
                                                               Leiter Prof. Dr. Klein, die Ärzteschaft, die Oberschwes-
                                                               ter (heute: Pflegedienstleitung), die Röntgenassisten-
                                                               tin, die Ambulanzschwester und ich gemeinsam auf zur

18 │ Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden
­ isite der Patient*innen. Dabei habe ich sehr viel ge-
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lernt – manches auch durch den Blick auf die Speise-         stalten, möglicherweise sogar reduzieren, um mehr Zeit
vorräte der Patient*innen in den Zimmern: Der Hunger         für den Dienst an unseren Patient*innen zu gewinnen?
ist und war ja doch oft größer als die Portionen auf den         Natürlich haben sich auch die Ansprüche der Pati-
Tellern im Speisesaal.                                       ent*innen verändert. Früher war der Lebensstandard
    Der Küchenumbau, die Generalsanierung unseres            bescheidener, mit der Zeit wurde der Ruf nach mehr
Hauses, die Umstellung auf wechselnde Computerpro-           Komfort immer lauter, und das RZ Saalfelden hat darauf
gramme, zuletzt auch die neuen Aufgaben durch die            auch reagiert. Erste Erfahrungen mit dem Arbeiten mit
COVID-19-Pandemie stellten uns alle vor große Her-           einer Baustelle machten wir beim Küchenumbau 2008.
ausforderungen. Gut gemeistert haben wir diese durch         Die ganz große Herausforderung kam aber mit der Ge-
gute Zusammenarbeit und ein gutes, geselliges Mitein-        neralsanierung des Hauses von 2014 – 2016 bei laufen-
ander. Unvergessen bleiben mir viele gemeinsame Aus-         dem Betrieb. Patient*innen und Personal mussten viel
flüge und Reisen, aber auch gemeinsam organisierte           Verständnis für diverse Unannehmlichkeiten aufbringen.
Veranstaltungen, wie die Bundesskimeisterschaft des              Die Mühe hat sich gelohnt. Mit Freude machten wir
Zentralbetriebsrats am Hinterreithlift.                      uns mit dem „neuen Haus“ und seinen veränderten Ar-
                                                             beitsabläufen neu vertraut – ein bisschen wie damals
Elisabeth Rauter                                             vor 40 Jahren.
Wirtschaftsleitung / Verwaltung
                                                             Aus dem Schreiben einer
Als Mitarbeiterin der ersten Stunde habe ich die 40 Jah-     Patientin an das RZ Saalfelden
re im RZ Saalfelden mit allen enormen Veränderungen          Meine Bewertung: TOP 1 A !!! Ein großes DANKESCHÖN
erlebt. Bei der Eröffnung des Reha-Zentrums waren wir        an alle Beteiligten der Rehaklinik, die mit ­ihrem Engage-
Mitarbeiter*innen alle neu, viele von uns noch jung. Wir     ment den Tagesrhythmus in Schwung halten. Egal ob
engagierten uns voll für „unser“ Haus, um schon die          Reinigungspersonal, Gastronomieservice, Therapeut*in-
ersten Patient*innen rundum bestens zu betreuen. Wir         nen, Pflegekräfte, Ärztinnen*Ärzte, Verwaltung und Emp-
arbeiteten hauptsächlich manuell und kommunizierten          fang, aber auch Fahrdienst und Hausmeisterservice…
mündlich – das war sicher mit ein Grund für unseren          an jeden von Euch ein großes Lob und meinen herzli-
starken Zusammenhalt und das gute Betriebsklima, das         chen Dank!! Nicht jeder*jede Patient*in erkennt die Chan-
auch unsere Führungskräfte prägten.                          ce, etwas an seiner*ihrer Situation ins Positive zu ver-
    Große Veränderungen brachte der Beginn der Digi-         ändern. Die Kunst, auch im Negativen etwas Positives
talisierung. Meinen ersten Kontakt mit einem PC hat-         zu sehen, ist nur schwer erlernbar. Es braucht alles sei-
te ich 1998, als das Küchenprogramm für Lagerhaltung         ne Zeit, auch der Genesungsprozess des Körpers oder
und Rezepte installiert wurde. Das EDV-unterstützte Ar-      der Seele. Je­der ist für sich selbst verantwortlich, auch
beiten brachte viele Vorteile, in allen Bereichen. Digital   für sein Wohl­befinden. Und, dass sich in dieser Einrich-
immer intensiver vernetzt, haben mittlerweile allerdings     tung jeder wohl­fühlt und sich gesundheitlich wieder Er-
alle Mitarbeiter*innen einen beträchtlichen Zeitaufwand      folge einstellen, dafür geben die Mitarbeiter*innen hier
für administrative Tätigkeiten in ihren Tagesablauf ein-     ihr Bestes!!! Die Reha war für mich ein voller Erfolg und
zuplanen. Ich glaube, dieser sollte immer wieder kritisch    brachte mir ein großes Stück Lebensqualität zurück. Zu-
hinterfragt werden: Setzen wir die Digitalisierung in der    sätzlich habe ich viel dazugelernt, wie ich in Zukunft bes-
Praxis immer sinnvoll ein? Können wir sie effizienter ge-    ser auf mich auf­passen kann.

                                                                   Festschrift 40 Jahre Rehabilitations­zentrum Saalfelden │ 19
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