FILM GENDER REPORT ÖSTERREICHISCHER - Österreichisches Filminstitut

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ÖSTERREICHISCHER
FILM GENDER
REPORT
ZENTRALE ERGEBNISSE
ÖSTERREICHISCHER
FILM GENDER REPORT
2012-2016
Zentrale Ergebnisse
Mai 2018

AUFTRAGGEBER
Österreichisches Filminstitut (ÖFI)
https://equality.filminstitut.at/
Bundeskanzleramt, Sektion II Kunst und Kultur
https://www.kunstkultur.bka.gv.at/

FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH
Mag.a Iris Zappe-Heller und Birgit Moldaschl, BA
(Österreichisches Filminstitut)
Dr.in Barbara Fränzen (Bundeskanzleramt)

WISSENSCHAFTLICHE UMSETZUNG
Universität Wien, Institut für Soziologie
Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Mag.a Eva Flicker, eva.flicker@univie.ac.at
http://www.soz.univie.ac.at/eva-flicker
Lena Lisa Vogelmann, BA BA, lena.vogelmann@univie.ac.at
INHALT
4    EINLEITUNG

5    DATENBASIS

6    ÖFFENTLICHE FILMFÖRDERUNG: GENDER BUDGETING
     Filmförderung: Stoffentwicklung, Projektentwicklung, Herstellung
     Förderung der Herstellung: Höhe der Förderbeträge
     Förderung der Verbreitung: Kinostart
     Förderung der Weiterbildung
     Entscheidungsgremien im Österreichischen Filminstitut

14   HONORARE IM FILMSTAB
     Honorare im Bereich Kino
     Honorare im Bereich Fernsehen

18   STABSTELLEN UND HAUPTDARSTELLER*INNEN

20   KINOSPIELFILME OFF SCREEN
     Frauen und Männer in den Filmstabstellen
     Frauenanteil / Männeranteil in den Filmstabstellen
     Regisseurinnen und Regisseure
     Regie und Filmstab

22   KINOSPIELFILME ON SCREEN: GENDER AUF DER LEINWAND
     Bechdel-Wallace-Test
     Hauptfiguren veröffentlichter Kinospielfilme 2012-2016
     Kommentare zur körperlichen Attraktivität der Filmfiguren
     Sexualisierte Gewalt

27   FILMFESTIVALS IN ÖSTERREICH: FESTIVALPRÄSENZ
     Programmierung von Langfilmen: Dokumentar- und Spielfilme
     Festivaldirektor*innen und Programmveranwortliche
     Wettbewerbsjurys auf Filmfestivals
     Prämierung von Filmen auf Filmfestivals in Österreich
     Preisgelder auf Filmfestivals in Österreich

33   FILMAKADEMIE WIEN
     Studierende an der Filmakademie Wien
     Zulassungskommissionen an der Filmakademie Wien
     Lehrende an der Filmakademie Wien

36   GLOSSAR

39   LISTE DER AUSGEWERTETEN KINOSPIELFILME 2012­2016

                                                                        3
EINLEITUNG
    Der FILM GENDER REPORT 2012-2016             Der FILM GENDER REPORT 2012-2016               haltbar noch empirisch wünschenswert.
    folgt dem Entschließungsantrag               hat theoretische und empirische Wis-           Als ein forschungstaktisches Instrument
    1563/A(E) (XXV. GP) vom 26. Februar 2016     sensbestände aus den Gender Studies            wird strategische Essentialisierung dann
    im Österreichischen Nationalrat zur Evalu-   (  Glossar) als unverzichtbare Grund-         angewandt, wenn es darum geht, konkre-
    ierung der Verteilung der Fördermittel an    lage. Wissenschaftliche Studien zu             te soziale Strukturen, die entlang einer
    Frauen und Männer sowie genderbeding-        Geschlechterverhältnissen hinterfragen         binären Geschlechterordnung angelegt
    ter Ungleichheiten in der österreichischen   weit verbreitete Alltagspraxen und fassen      sind, deutlich benennen und beschreiben
    Filmbranche.                                 ihren Gegenstand „Geschlecht“ als              zu können – immer mit dem Ziel eine ge-
                                                 gesellschaftlich hergestellte Ordnung,         schlechterdiskriminierende Gesellschafts-
    Der FILM GENDER REPORT 2012­2016             deren binäre Konzeption von Frau/Mann          praxis zu überwinden.
    erhebt und analysiert Geschlechterver­       sowohl theoretisch als auch empirisch zu
    hältnisse im österreichischen Film­          kurz greift, wenn es darum geht, Muster        Sprache ist eine wesentliche Praxis
    schaffen im Untersuchungszeitraum            und Prinzipien einer vergeschlechtlichten      sozialer Ordnung und gesellschaftlicher
    von 1.1.2012 bis 31.12.2016.                 Gesellschaftsordnung nachzuvollziehen.         Machtverhältnisse. Geschlechtergerechte
                                                 Geschlechtertheoretisch wird eine binäre       Sprache ist ein Anliegen, das im vor-
    Der Bericht soll                             Konzeption Frau/Mann problematisiert,          liegenden Bericht in mehrfacher Weise
    • solide Daten über Geschlechterverhält-     weil sie den Umstand ausklammert, dass         umgesetzt wird; dazu zählt auch das
      nisse bzw. zur Lage von Frauen und         Geschlecht/Gender (  Glossar) komplexer       Symbol *, das als eine Variante des Gen-
      Männern im Filmwesen liefern,1             zu fassen ist. Dennoch wird in diesem          der Gap Platzhalter für eine Vielfalt von
                                                 Bericht von Frauen, Männern, weiblich,         Geschlechtlichkeiten ist.
    • das gesellschaftliche Bewusstsein für
                                                 männlich gesprochen. Dies geschieht aus
      Geschlechterungleichheiten schärfen,
                                                 zwei Gründen. Der erste Grund ist sehr
    • als Grundlage für den effektiven Einsatz   pragmatischer Natur: Die Daten sind mit
      von Maßnahmen zur Reduktion der            ganz wenigen Ausnahmen binär angelegt
      Geschlechterungleichheiten dienen und      und lassen keine weitere Unterscheidung
    • zukünftig als ein Evaluationsmittel für    als Frau/Mann zu. Der zweite Grund folgt
      diese Maßnahmen eingesetzt werden.         als bewusste Forschungsentscheidung
                                                 der Logik strategischer Essentialisierung.
    Die vorliegende Kurzfassung des FILM         Essentialisierung als Praxis der Fest-
    GENDER REPORT 2012-2016 präsentiert          schreibung von vermeintlich eindeutigen
    ausgewählte Ergebnisse. Die Langversion      Unterschieden zwischen Frau/Mann bzw.
    umfasst rund 200 Seiten.                     weiblich/männlich ist weder theoretisch

                                                 KOOPERATION UND DANK

                                                 Für die Projektkooperation zur Analyse der österreichischen Kinospielfilme im
                                                 Zeitraum 2012-2016 geht der Dank an Mag.a Anna Koblitz, Lehrende am Institut
                                                 für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, und ihre Projekt-
                                                 mitarbeiter*innen Katherina Braschel, BA, Mag.a (FH) Doris Calisir, Mag.a Wilma
                                                 Calisir, Mag.a Mira Horvath, Mag. Grzegorz Kielawski, Johanna Schlager, BA,
                                                 Mag.a Hanna Schmollgruber, Cornelia Schuster, BA und Mag. Martin Thomson.

                                                 Für die Datenerhebung im Österreichischen Filminstitut danken wir Nina-Anica
                                                 Keidies, BA und Melanie Kashofer, MA.
    1
     Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die
    Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

4
DIE VORLIEGENDE KURZFASSUNG DES ÖSTERREICHISCHEN FILM GENDER REPORT
    2012-2016 BERUHT AUF FOLGENDEN DATEN2 AUS DEN JAHREN 2012 BIS 2016.

                   11 FÖRDERSTELLEN
                            € 115 MIO.
                            FÖRDERGELDER             € 100 MIO. HONORARE
                                                     VON 3.000 PERSONEN
                            € 400.000                IN 15 STABSTELLEN
                            FÜR WEITERBILDUNGSMASSNAHMEN

    670 Projekte                      1.300 LANGFILMPROJEKTE
  in der Stoffentwicklung                IN VIER FÖRDERSCHIENEN
    230 Projekte
in der Projektentwicklung

   500 Projekte
       in der Herstellung       100 KINOSPIELFILME
    160 Projekte
       in der Verbreitung
                                 1.900 PERSONEN                           300
              (Kinostart)        IN 16 STABSTELLEN                        ANALYSIERTE
                                                                          H A U P T-
                                                                          FIGUREN

  13 FILMFESTIVALS2.700 PROGRAMMIERTE FILME
                              70 WETTBEWERBE

                    900         BEWERBUNGEN
                                FÜR DAS STUDIUM
                                                           80 BACHELOR
                                                           30 MASTER
    100             50 LEHRENDE PRO JAHR                   ABSCHLÜSSE
   Zulassungen
  zum Studium
                                                                                        2
                                                                                            Zahlen gerundet.
ÖFFENTLICHE
    FILMFÖRDERUNG:
    GENDER BUDGETING
    ( GLOSSAR)

    FILMFÖRDERUNG: STOFFENTWICKLUNG,
    PROJEKTENTWICKLUNG, HERSTELLUNG
    80% der Herstellungsförderungen wurden Projekten mit Männern
    in Regie, Produktion oder Drehbuch zugesprochen, nur 20% der
    Fördermittel gingen an Projekte mit Frauen in diesen Funktionen.

    Betrachtet man die Filmförderung der drei   Die Förderung der Herstellung wurde          Das bedeutet nicht nur, dass je nach
    Schienen Stoffentwicklung (Stufe 1 und      unter vier verschiedenen Gesichtspunk-       Förderungsschiene zwischen 72% und
    Stufe 2 gemeinsam), Projektentwicklung      ten erfasst.                                 92% der Fördergelder an Männer gingen,
    und Herstellung nach dem Schwedischen                                                    sondern auch, dass sich der Anteil der
    Modell (  Glossar), zeigt sich ein deut-   1. Bei Betrachtung von Fernseh- und Kino-    Fördergelder, der an Frauen ging, mit
    liches Ungleichgewicht:                        förderung gemeinsam erhielten 360         jeder höher dotierten Förderungs­
                                                   Projekte Förderungen, wobei 80% des       schiene reduzierte.
    In der Förderungsschiene der                   Förderungsbudgets Männern und 20%
    Stoffentwicklung wurden bei 266 ge-            Frauen zugesagt wurden.
    förderten Projekten 72% des Filmförde-
                                                2. Bei Betrachtung der Förderung der Her-
    rungsbudgets des ÖFI an Männer und
                                                   stellung von Kinofilmen ohne Fernseh-
    28% an Frauen vergeben.
                                                   projekte entfielen bei 275 geförderten
                                                   Projekten 76% des Förderbudgets auf
    In der Förderungsschiene der
                                                   Männer und 24% auf Frauen.
    Projektentwicklung gingen an 110
    geförderten Projekten 75% des Filmför-      3. Bei Betrachtung der Förderung der Her-
    derungsbudgets des ÖFI an Männer und           stellung von Fernsehfilmen (ungeachtet
    25% an Frauen.                                 der Filmlänge) entfielen bei 111 geför-
                                                   derten Projekten 84% des Förderbud-
                                                   gets auf Männer und 16% auf Frauen.3

                                                4. Bei Betrachtung der Förderung der
                                                   Herstellung von Fernsehserien (un-
                                                   geachtet der Gesamtlänge) entfielen
                                                   bei 29 geförderten Projekten 92% des
                                                   Förderbudgets auf Männer und 8% auf       3
                                                                                               Für Förderungen von Fernsehfilmen und Fernsehse-
                                                   Frauen.3                                  rien gemeinsam entfielen bei 140 geförderten Projekten
                                                                                             87% (€ 34.004.190,-) des Förderbudgets an Männer
                                                                                             und 13% (€ 4.873.314,-) an Frauen.

6
Film- und Fernsehförderung 2012-2016 nach dem
Schwedischen Modell: zugesagte Fördersummen

                                                 HERSTELLUNG (FERNSEHEN UND KINO)*
                            n = € 106.124.989      20%                 80%
                                                 HERSTELLUNG (NUR KINO)*
                             n = € 69.561.464      24%                     76%
                                                 HERSTELLUNG (NUR FERNSEHFILME, NUR 2014-2016)**
                             n = € 23.460.452      16%             84%
                                                 HERSTELLUNG (NUR FERNSEHSERIEN, NUR 2014-2016)**
                              n = € 15.417.052     8%      92%

                                                 PROJEKTENTWICKLUNG
                              n = € 3.362.463      25%                      75%

   FRAUEN                                        STOFFENTWICKLUNG (STUFE 1 UND STUFE 2)
   MÄNNER                     n = € 2.492.732      28%                         72%

                                                 *nur Projekte, die den allgemeinen Samplekriterien entsprechen
                                                 **enthält auch Projekte, die nicht den Samplekriterien entsprechen (Filmlänge)

DATEN­ UND BERECHNUNGSGRUNDLAGE

Für den vorliegenden FILM GENDER REPORT               • FISA – Filmstandort Austria                                  • Cine Tirol
2012-2016 wurden die Daten des Öster-                   (11 Projekte; Fördersumme: € 1.538.351)                        (3 Projekte; Fördersumme: € 126.000)
reichischen Filminstituts (ÖFI) aus
                                                      • RTR – Rundfunk und Telekom Regulierungs-                     • Land Vorarlberg
allen Förderschienen (  Glossar) zu
                                                        GmbH (86 Projekte im Zeitraum 1.1.2014                         (1 Projekt; Fördersumme: € 74.820)
Langfilmprojekten (vorgesehene Filmlänge
                                                        bis 31.12.2016, inklusive Fernsehserien;
von mehr als 70 Minuten) herangezogen,                                                                               Da Filme Teamproduktionen sind, die sich
                                                        Fördersumme: € 36.587.525)
über deren Förderungen zwischen 1.1.2012                                                                             nicht eindeutig einer einzelnen Person und
und 31.12.2016 entschieden (Zusage/Absage)            • Land Niederösterreich                                        ihrem Geschlecht zuordnen lassen, bedarf es
wurde.                                                  (18 Projekte; Fördersumme: € 465.000)                        im Sinne eines Gender Budgetings (  Glossar)
Es wurden Daten folgender Förderstellen                                                                              einer Zuteilung dieser Fördersummen
                                                      • Land Oberösterreich
zur Herstellungsförderung (  Glossar)                                                                               auf Personen im Filmstab (  Glossar). Im
                                                        (15 Projekte; Fördersumme: € 211.300)
(Förderungszusagen für Langfilmprojekte) für                                                                         vorliegenden FILM GENDER REPORT kommen
                                                      • Land Salzburg (Kulturförderung)                              zwei Modelle der Analyse von Gender
den Zeitraum 2012-2016 zur Verfügung gestellt:
                                                        (5 Projekte; Fördersumme: € 38.000)                          Budgeting im Filmschaffen zur Anwendung:
• ÖFI – Österreichisches Filminstitut
   (167 Projekte; Fördersumme: € 65.090.801)          • Land Salzburg (Wirtschaftsförderung)                         das Schwedische Modell (  Glossar) und das
                                                        (1 Projekt; Fördersumme: € 20.000)                           Inklusionsmodell (  Glossar).
• BKA – Bundeskanzleramt, Sektion II:
  Kunst und Kultur                                    • Land Tirol (Kulturförderung)
  (52 Projekte; Fördersumme: € 3.007.867)               (11 Projekte; Fördersumme: € 106.180)

                                                                                                                                                                     7
Film- und Fernsehförderung 2012-2016 nach dem Inklusionsmodell:
    Projektanträge, Projektzusagen und zugesagte Fördersummen

                                             STOFFENTWICKLUNG (STUFE 1 UND STUFE 2)*

                                             ANTRÄGE
                                 n = 674      18%        6% 12%           64%
                                             PROJEKTZUSAGEN
                                 n = 266      17%        9%        13%      61%
                                             ZUSAGEN IN EURO
                         n = € 3.588.949      17%        10%        13%     60%

                                             PROJEKTENTWICKLUNG*
                            3%               ANTRÄGE
                                 n = 235       13%      24%                 61%
                            2%               PROJEKTZUSAGEN
                                 n = 110       16%           24%                58%
                                             ZUSAGEN IN EURO
                          n = € 3.471.623      16%           22%            60%

                                     2%

                                             HERSTELLUNGSFÖRDERUNG (KINO UND FERNSEHEN)

                                             ANTRÄGE
                                 n = 501     5% 11%      40%                               44%
                            3%               PROJEKTZUSAGEN
                                 n = 360       6% 12%         35%                         45%
                                             ZUSAGEN IN EURO
                        n = € 107.265.844       9%     40%                             48%

                                            1% 2%

                                                              Die Angabe des Frauenanteils
                                                              in den Stabstellen lässt den
     0 – 25% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN                  Gegenschluss auf den Männeranteil
     26 – 50% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN                 in den Stabstellen zu:
     51 – 75% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                              0 - 25 % Frauenanteil bedeutet
     76 – 100% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                              100 - 75 % Männeranteil.
     UNBEKANNTER FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                                                                   *berücksichtigte Stabstellen: Regie, Drehbuch, Produktion
                                                                          Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

8
Betrachtet man das Verhältnis der Förder-   Das heißt, auch bei der Anwendung des
gelder zur Anzahl der Projekte nach dem     Inklusionsmodells zeigt sich deutlich,
Inklusionsmodell (  Glossar) (Projekt-     dass der Großteil der Fördergelder an
anträge und Projektzusagen), ergibt sich    Projekte ging, die vor allem von Männern
folgendes Bild:                             verantwortet wurden.

In allen drei Förderschienen zeigen sich    Bei der Stoffentwicklung und der Projekt-
nur geringfügige Unterschiede der Ge-       entwicklung lag der Anteil der Fördergel-
schlechteranteile zwischen den Projekt-     der, die an Projekte mit einem geringen
anträgen, Projektzusagen und zugesagten     Frauenanteil von maximal 25% gingen,
Fördersummen. Die größten Verschie-         bei jeweils 60%.
bungen lassen sich in der Herstellungs­
förderung erkennen. Hier stellten die       Im Bereich der Herstellungsförderung
Projekte mit bis zu 50% Frauen als Ent-     sank der Anteil an Fördermitteln, die
scheidungsträgerinnen im Filmstab (d.h.     an Projekte mit geringem Frauenanteil
zumindest die Hälfte der Stabstellen war    gehen, zwar deutlich, lag aber dennoch
von Männern besetzt) …                      weiterhin bei 48%. Eine Erklärung für
                                            diese Änderung in der Herstellung ist die
… 84% der Einreichungen                     Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Her-
… 80% der Zusagen                           stellungsförderung bereits viele Stabstel-
… 88% der Fördergelder.                     len bekannt sind (mehr als bei Stoff- und
                                            Projektentwicklung) und in der Unter-
                                            suchung daher stärker berücksichtigt
                                            werden konnten.

                                                                                         9
FÖRDERUNG DER HERSTELLUNG:
     HÖHE DER FÖRDERBETRÄGE
     Die höchsten Förderbeträge gingen ausschließlich an Projekte
     mit mehrheitlich männlich besetzten Stabstellen. Niedrigere
     Förderbeträge gingen überproportional häufig an Projekte mit
     hohem Frauenanteil in den Stabstellen.

     Betrachtet man nur die Förderung der Kinofilmprojekte, ergab sich die folgende
     Gesamtverteilung der Höhe der Förderbeträge:

       bis € 50.000                               27% der Projekte

       € 50.001 bis € 100.000                     20% der Projekte

       € 100.001 bis € 250.000                    22% der Projekte

       € 250.001 bis € 500.000                    12% der Projekte

       € 500.001 bis € 999.999                    16% der Projekte

       € 1.000.000 und darüber                    3% der Projekte

     Betrachtet man die Aufteilung der För-       Beträge von über € 1.000.000 gingen
     derhöhen nach dem Inklusionsmodell,          ausschließlich an Projekte, die einen       DATEN­ UND
                                                                                              BERECHNUNGSGRUNDLAGE
     zeigten sich deutliche Verschiebungen        Frauenanteil von maximal 50% in den
     innerhalb der einzelnen Gruppen. Die         Stabstellen aufwiesen.                      Die über mehrere Förderstellen kumulierten
     markantesten Ergebnisse sind die folgen-                                                 Förderbeträge lagen für die Herstellungsförde-
     den:                                         Ein Drittel (32%) der Projekte mit einem    rung pro Projekt zwischen € 2.000 und
                                                  Frauenanteil zwischen 26% und 50% in        € 3.200.000a. Diese wurden in fünf etwa gleich
     Projekte mit einem geringen Frauenan-        den Stabstellen erhielten Förderungen       große Gruppen unterteilt. Die mit Beträgen
                                                                                              über € 1.000.000 geförderten Projekte wurden
     teil von maximal 25% in den Stabstellen      über € 500.000.
                                                                                              in einer sechsten Gruppe zusammengefasst.
     hatten mit 79% einen überproportionalen
                                                                                              Dies ergab folgende Gruppierung der Förder-
     Anteil an Projekten mit Förderbeträgen       Das bedeutet, dass Filmprojekte, die
                                                                                              höhe pro Projekt:
     von maximal € 250.000, aber in dieser        mehrheitlich von Frauen gestaltet
     Gruppe erhielten 3% der Projekte auch        wurden, auf kleine Förderbeträge            1. bis € 50.000
     über € 1.000.000 an Fördermitteln.           reduziert waren. Die höchsten Förder-       2. € 50.001 bis € 100.000
                                                  beträge gingen fast ausschließlich an
                                                                                              3. € 100.001 bis € 250.000
     Projekte mit einem hohen Frauenanteil        Filmprojekte, die mehrheitlich von Män-
     zwischen 76% und 100% in den Stabs-          nern gestaltet wurden (Frauenanteil in      4. € 250.001 bis € 500.000
     tellen erhielten zu 92% Beträge von          Stabstellen bis zu 50%). Betrachtet man     5. € 500.001 bis € 999.999
     maximal € 250.000. 56% dieser Projekte       nur die Regie, finden sich unter den zehn
     erhielten Förderungen von überhaupt nur      Projekten mit den höchsten Förderbeträ-     6. € 1.000.000 und darüber.

     maximal € 50.000.                            gen keine Regisseurinnen.                   Die Geschlechterverteilung dieser sechs
                                                                                              Gruppen wurde nach dem Inklusionsmodell
                                                                                              berechnet.

                                                                                              a
                                                                                               Der Betrag von € 3.200.000 wurde für eine mehr-
                                                                                              teilige Fernsehproduktion vergeben.

10
Diese Grafik zeigt, in welcher Höhe Filmförderung
an Filme von Männern oder Frauen gingen.

    Herstellungsförderung Kinofilme 2012-2016:
    zugesagte Förderbeträge pro Kinofilmprojekt
    nach Frauenanteilen in den Stabstellen                                                                     Die Förderbeträge wurden
                                                                                                                  in 6 Gruppen unterteilt.

                        GESAMT                                                                                      bis € 50.000
              n = 294    27%               20%          22%           12%        16%              3%                € 50.000 – 100.000
                                                                                                                    € 100.001 – 250.000
                                                                                                                    € 250.001 – 500.000
                                                                                                                    € 500.001 – 999.999
                                                                                                                    € 1.000.000 und darüber
                         Mehr als die Hälfte der
                         Filme mit hohem Frauenanteil
                         erhielt Förderung unter
                         £ 50.000.

                                     92 % der Filme mit hohem Frauenanteil
                                    erhielten eine Förderung unter £ 250.000.

                        76 – 100 % FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
               n = 25    56%                                  24%               12%      4%       4%        Ein Drittel der Filme mit einem
                                                                                                            Frauenanteil zwischen 26 % und
                        51 – 75 % FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN                                           50% erhielten Förderungen über
               n = 35    23%            29%                17%        9%      23%                           £ 500.000.

                        26 – 50 % FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
              n = 118    18%         12%      26%             12%     28%                         4%
                                                                                                            Förderungen über £ 1.000.000
                                                                                                            gingen nur an Projekte mit
                        0 – 25 % FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                                                                            mehrheitlichem Männeranteil.
              n = 116    31%                  26%             22%             14%         5%      3%

                           79% der Filme mit hohem Männeranteil
                          erhielten eine Förderung unter £ 250.000.

   Dazu wurden die
   Männer-/Frauen-Anteile
   im Filmstab in
   vier Gruppen unterteilt.

                                                                      Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

                                                                                                                                                     11
FÖRDERUNG DER VERBREITUNG:
     KINOSTART
     Der geförderte österreichische Kinoverleih wurde
     nahezu gänzlich von Männern dominiert.

     Für die Verbreitung von öster-                      KINOSTARTFÖRDERUNG ÖFI 2012-2016: ZUGESAGTE
     reichischen Kinofilmen kann vom                     FÖRDERSUMMEN NACH FRAUEN- UND MÄNNERANTEIL
     Kinoverleih Förderung des Kino-                     DER EINREICHENDEN VERLEIHER*INNEN
     starts beantragt werden. Insgesamt
     wurden solche Förderanträge von
     30 individuellen Verleiher*innen
                                                                  8%
     (8 Frauen und 22 Männern in der
     Unternehmensleitung) eingereicht.

     2012 bis 2016 wurden Kinostarts
     von 159 Filmen mit Mitteln in                                             92%
     Gesamthöhe von € 5.915.650 ge-
     fördert.

     Davon gingen 92% an Verleiher und
     8% an Verleiherinnen.

                                                                                 100% FRAUENANTEIL DES VERLEIHS
                                                                                 (EINREICHUNG) (n =15)
                                                                                 100% MÄNNERANTEIL DES VERLEIHS
                                                                                 (EINREICHUNG) (n =144)

     FÖRDERUNG DER WEITERBILDUNG
     Weiterbildung ist der einzige Förderbereich, in dem Frauen
     mehr Fördermittel erhielten als Männer.

     Das Österreichische Filminstitut fördert            FÖRDERUNG DER WEITERBILDUNG ÖFI 2012-2016:
     nicht nur Filmprojekte, sondern auch die            FÖRDERSUMME NACH GESCHLECHT
     berufliche Weiterbildung von Filmschaf-
     fenden.

     2012 bis 2016 wurden 170 Weiterbil–
     dungsmaßnahmen mit Mitteln in Gesamt-
     höhe von € 401.788 gefördert.

     Davon gingen 39% an Männer und                        61%                 39%
     61% an Frauen.

                                                                                                       FRAUEN
                                                                                                       MÄNNER

12
ENTSCHEIDUNGSGREMIEN IM
ÖSTERREICHISCHEN FILMINSTITUT
Über die Projektförderungen im ÖFI entschieden mehrheitlich
Männer. Weniger als ein Viertel des Aufsichtsrats waren Frauen.
                                                                                                                                                    FRAUEN
                                                                                                                                                    MÄNNER

Die Richtlinien über die Gewährung von                         ÖFI ENTSCHEIDUNGSGREMIEN 2012-2016:
Förderungen und die Förderziele werden                         GESCHLECHTERVERHÄLTNIS IM AUFSICHTSRAT
gemäß Filmförderungsgesetz vom Auf-
sichtsrat des ÖFI festgelegt, evaluiert und     PERSONEN/       DURCHSCHNITT 2012-2016
angepasst. Dieser Aufsichtsrat besteht               JAHR
                                                     n = 12       22%                 78%
aus 12 stimmberechtigten Mitgliedern,
die bestimmte Ministerien, Sozialpartner
sowie das österreichische Filmwesen
repräsentieren.4
                                                               GESCHLECHTERVERHÄLTNIS IN DER PROJEKTKOMMISSION
                                                               GESAMT
Im Durchschnitt war der Aufsichtsrat
von 2012-2016 zu 78% männlich und zu            PERSONEN/       DURCHSCHNITT 2012-2016
                                                     JAHR
22% weiblich besetzt. 2012 und 2013 lag             n = 19,4
                                                                  43%                                       57%
der Frauenanteil bei 17%, 2014 bis 2016
lag er bei 25%.
                                                               GESCHLECHTERVERHÄLTNIS DER TEILNEHMENDEN AN
Die Entscheidungen über die eingereich-                        PROJEKTKOMMISSIONSSITZUNGEN
ten Projekte erfolgen in den Sitzungen                         (aggregiert über alle Sitzungen und inklusive Vorsitzendem)
der Projektkommission. Dieses Auswahl-
gremium besteht aus dem Direktor des                            42 SITZUNGEN 2012-2016
Filminstituts sowie Vertreter*innen der            GESAMT
                                                    n = 191       37%                               63%
vier Bereiche Produktion, Regie, Dreh-
buch und Vermarktung.5 Jeder dieser
Bereiche war durch ein Haupt- und vier        der Frauenanteil bei den Sitzungsteilneh-                 4
                                                                                                          Der Vorsitzende und eine Vertreterin des Bundeskanz-
                                                                                                        leramtes sowie die Vertreter*innen des Filmwesens
Ersatzmitglieder besetzt.                     menden zwischen 43% (2014) und 27%                        wurden von der Ministerin für Unterricht, Kunst und Kul-
                                              (2016), ein klarer Trend zeichnet sich hier               tur (bis 2013) bzw. vom Minister für Kunst und Kultur im
                                                                                                        Bundeskanzleramt (ab 2013) für einen Zeitraum von drei
Die gesamte Projektkommission war im          nicht ab. Allerdings nahm der Frauenan-                   Jahren bestellt; Wiederbestellungen waren zulässig.
Zeitraum 2012-2016 nahezu geschlech-          teil seit 2014 kontinuierlich ab.                         Die Vertreter*innen der Ministerien und Sozialpartner
                                                                                                        wurden direkt entsandt.
terparitätisch besetzt: Im Durchschnitt
                                                                                                        5
                                                                                                          Die Bestellung der Mitglieder erfolgte durch die Mi-
bestand die Projektkommission zu 57%          Es gab keine Projektkommissionssitzung                    nisterin für Unterricht, Kunst und Kultur (bis 2013) bzw.
aus Männern und zu 43% aus Frauen.            im Zeitraum 2012-2016, in der nicht zu-                   vom Minister für Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt
                                                                                                        (ab 2013) auf Vorschlag des Direktors des Filminstituts
                                              mindest zwei Männer anwesend waren.                       für einen Zeitraum von höchstens drei Jahren.
Im Regelfall sind in einer Sitzung der        Hingegen gab es drei Sitzungen ohne Be-                   6
                                                                                                          Im Falle der Verhinderung eines Hauptmitglieds waren
Projektkommission der Direktor als            teiligung von Frauen und 13 Sitzungen, an                 laut Aufsichtsratsbeschluss die Ersatzmitglieder in
                                                                                                        alphabetischer Reihenfolge einzuladen, die genderpari-
Vorsitzender und eine Person aus jedem        denen nur eine einzige Frau teilnahm.                     tätische Besetzung der Projektkommission spielte nach
Fachbereich anwesend, bei Verhinderung                                                                  diesem Beschluss eine untergeordnete Rolle.

von Mitgliedern müssen zumindest drei         Das bedeutet, dass ein männlich domi-
stimmberechtigte Personen (der Direktor                                                                 DATEN­ UND
                                              nierter Aufsichtsrat über die Förderricht-
                                                                                                        BERECHNUNGSGRUNDLAGE
als Vorsitzender und jeweils eine Person      linien des ÖFI bestimmte. Die Entschei-
aus zweien der Bereiche) anwesend sein.       dungen zur Projektförderung wurden                        Filmförderung erfolgt in jeder Förderstelle nach
                                              von Projektkommissionen getroffen, die                    unterschiedlichen Vergabekriterien und -modi,
Aggregiert über alle 42 Projektkom­           ebenfalls zum Großteil männlich besetzt                   basierend auf jeweils unterschiedlichen Geset-
missionssitzungen, die 2012 bis 2016          waren.                                                    zen und Richtlinien. Aufgrund dieser großen
stattfanden, waren 191 Personen bei                                                                     Heterogenität der Entscheidungsprozesse
                                                                                                        konnten nicht alle Förderstellen gemeinsam
den Sitzungen anwesend (inklusive des         Im Untersuchungszeitraum waren alle
                                                                                                        analysiert werden. Daher wurden exemplarisch
Direktors als Vorsitzendem der Kommis-        Gremienvorsitzende männlich.
                                                                                                        die Entscheidungsgremien des Österreichi-
sion). Davon waren 63% Männer und
                                                                                                        schen Filminstituts (ÖFI) untersucht.
37% Frauen.6 Über die Jahre variierte

                                                                                                                                                                    13
HONORARE
     IM FILMSTAB
     HONORARE IM BEREICH KINO
     Der Gender Pay Gap (  Glossar) zeigte sich auch im Filmschaffen:
     34% der Stabstellen waren weiblich besetzt, erhielten aber nur 29%
     der Honorare.

                                                                                                                      Detailinformationen
     Frauen besetzten 34 % aller untersuchten
     Stabstellen, erhielten aber nur 29 % der
     Honorare.
                                                         GESAMT
                                         PERSONEN
                                            n = 2590      34%                      66%
                                          HONORAR
                                     n = € 69.000.038      29%                  71%

     Aggregiert über alle Stabstellen zeigten           hohem Frauenanteil gab es einen Män-
     sich bei der Förderung von Kinofilmen              neranteil von fast 10%.                     DATEN­ UND
     nachstehende Geschlechterverhältnisse:                                                         BERECHNUNGSGRUNDLAGE

                                                        Die größten Gender Pay Gaps waren bei
 •     Von den 2.590 Personen waren 66%
                                                                                                    Es wurden folgende 15 Stabstellen erhoben:
                                                        den Honoraren für Regie und Produk-         Casting, Dramaturgie, Drehbuch, Herstellungs-
       Männer und 34% Frauen,
                                                        tionsleitung zu verzeichnen. 26% der        leitung, Kamera, Kostümbild, Licht, Maskenbild,
 •     das Gesamthonorar in Höhe von                    Regietätigkeit wurde von Frauen aus-        Musik, Produktion, Produktionsleitung, Regie,
       € 69.000.039 ging zu 71% an Männer               geführt, sie erhielten dafür aber nur 20%   Schnitt, Szenenbild und Ton.
       und zu 29% an Frauen.                            der Honorare für diesen Bereich. Bei der    Bei der Kinofilmförderung wurden für die Be-
                                                        Produktionsleitung machte der Frauenan-     rechnung die Honorare der Stabstellen nach
     Daraus wird deutlich, dass zwar 34%
                                                        teil 42% aus, diese Frauen erhielten aber   Geschlecht getrennt herangezogen.
     aller Stabstellen von Frauen besetzt
                                                        nur 36% der Honorare.
     waren, diese Frauen aber nur 29% der                                                           Das Produktionshonorar wurde in den Ein-
     Honorare erhielten.                                                                            reichunterlagen als Gesamtbetrag angegeben.
                                                        Umgekehrt gab es drei Stabstellen, bei      Dadurch entsteht der Eindruck, dass es keinen
                                                        denen Frauen mehr Anteil am Honorar         Gender Pay Gap (  Glossar) gibt. Dies ist ein
     Der Frauenanteil in den Stabstellen reich-
                                                        bekamen als sie personell vertreten         statistisches Artefakt, das möglicherweise
     te von 0% (Licht) bis 91% (Casting).
                                                        waren. Allerdings handelt es sich dabei     nicht der Realität entspricht, da das Honorar nur
                                                        jeweils nur um eine Differenz von 2 Pro-    rechnerisch auf die Personen des Produktions-
     Die geschlechtsspezifische Arbeits-
                                                        zentpunkten: Im Bereich der Musik erhiel-   teams aufgeteilt wurde.
     segregation zeigte eine Stabstelle, die
                                                        ten 15% Frauen 17% der Honorare, im         Bei der Fernsehfilmförderung konnten aufgrund
     ausschließlich mit männlichen Personen
                                                        Bereich Szenenbild erhielten 46% Frauen     der Datenlage nur die Stabstellen Regie und
     besetzt war, aber keine Stabstellen, die
                                                        48% der Honorare. Für Casting erhielten     Drehbuch nach Geschlechterbesetzung und
     ausschließlich von Frauen ausgefüllt
                                                        91% Frauen 93% der Honorare.                Honorar berechnet werden.
     wurden: Selbst bei Stabstellen mit sehr

14
LICHT
                                                                                       PERSONEN                                                                                   FRAUEN
                                                                                            n = 41     100%
                                                                                                                                                                                  MÄNNER
                                                                                        HONORAR
                                                                                     n = € 634.321     100%
                                                                                                      TON
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 195    5% 95%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 2.573.196   4% 96%
                                                                                                      KAMERA
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 269     12%      88%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 8.077.787    11%      89%
                                                                                                      MUSIK
                                                                                       PERSONEN
                                                                                            n = 87     15%        85%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 1.691.259    17%            83%
                                                                                                      PRODUKTION
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 291     16%         84%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 6.544.426    16%         84%
                                                                                                      REGIE
                                                                                       PERSONEN                                                                           Ein Viertel aller
Geschlechterverhältnis bei den aggregierten Honoraren der eingereichten Projekte

                                                                                           n = 290     26%                   74%
                                                                                                                                                                          Regisseur*innen
                                                                                        HONORAR
                                                                                   n = € 15.955.629    20%             80%                                                waren Frauen, sie
                                                                                                      DREHBUCH                                                            erhielten aber nur
                                                                                       PERSONEN                                                                           ein Fünftel der
                                                                                           n = 265     29%                    71%
                                                                                        HONORAR                                                                           Honorare.
                                                                                    n = € 8.370.757    27%                   73%
                                                                                                      HERSTELLUNGSLEITUNG
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 212     32%                         68%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 6.184.131    30%                     70%
                                                                                                      PRODUKTIONSLEITUNG
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 224     42%                                 58%
Anträge für Herstellungsförderung Kinofilme 2012-2016:

                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 5.838.739    36%                           64%
                                                                                                      DRAMATURGIE
                                                                                       PERSONEN
                                                                                            n = 84     46%                                   54%
                                                                                        HONORAR
                                                                                     n = € 413.400     42%                                 58%
                                                                                                      SZENENBILD
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 126     46%                                   54%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 3.202.431    48%                                       52%
                                                                                                      SCHNITT
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 226     57%                                             43%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 4.968.964    56%                                             44%
                                                                                                      MASKE
                                                                                       PERSONEN
                                                                                            n = 110    83%                                                   17%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 1.514.838    82%                                                   18%
                                                                                                      KOSTÜMBILD
                                                                                       PERSONEN
                                                                                           n = 125     90%                                                         10%
                                                                                        HONORAR
                                                                                    n = € 2.613.245    88%                                                         12%
                                                                                                      CASTING
                                                                                       PERSONEN
                                                                                            n = 45     91%                                                          9%
                                                                                        HONORAR                                                                                           15
                                                                                      n = € 416.915    93%                                                           7%
HONORARE IM BEREICH FERNSEHEN
     Bei geförderten Fernsehfilmen zeigte sich ein noch größerer Gender
     Pay Gap als im Bereich Kino: Bei weniger als einem Drittel der
     Fernsehfilmprojekte waren Frauen für die Bereiche Regie und/oder
     Drehbuch verantwortlich, erhielten aber nur ein Fünftel der Honorare.
     Noch größer als bei Fernsehfilmen zeigte sich der Gender Pay
     Gap bei geförderten Fernsehserien: Fast ein Drittel Frauen führte
     bei Fernsehserien Regie und schrieb Drehbücher, erhielt aber nur
     knapp ein Zehntel der Regie-Honorare und ein Fünftel der Drehbuch-
     Honorare.

     Bei RTR-geförderten7 Fernsehfilmen wie-   Bei RTR-geförderten Fernsehserien
     sen die Daten bei den Stabstellen Regie   zeigten die Daten folgende Geschlechter-
     und Drehbuch folgende Geschlechterver-    verhältnisse in den Stabstellen Regie und
     hältnisse auf:                            Drehbuch:

     Die 271 beteiligten Personen waren zu     Die 117 beteiligten Personen waren zu
     69% Männer und zu 31% Frauen,             77% Männer und zu 23% Frauen,
     Honorare in Gesamthöhe von                Honorare in Gesamthöhe von
     € 7.388.644 gingen zu 79% an Männer       € 6.172.090 gingen zu 88% an Männer
     und zu 21% an Frauen.                     und zu 12% an Frauen.

     Hier sieht man, dass zwar 31% der         Das bedeutet, dass zwar 23% der Stabs-
     Stabstellen für Regie und Drehbuch mit    tellen von Frauen besetzt waren, aber
     Frauen besetzt wurden, sie aber nur 21%   nur 12% der Honorare an diese Frauen
     der Honorare bekamen, die für diese       gingen. Dieses Ergebnis – sowohl in der
     Stellen vorgesehen waren. Dieser Gender   Besetzung der Stabstellen als auch in
     Pay Gap war in den Bereichen Regie und    ihrer Honorierung – lässt sich vor allem
     Drehbuch etwa gleich groß.                auf das stärkere Ungleichgewicht bei der
                                               Regie zurückführen: 31% Frauen führten
                                               bei den Fernsehserien Regie, erhielten
                                               aber nur 8% der Regie-Honorare.

                                               Es zeigt sich, dass die einflussreiche
                                               Position der Regie sowohl bei Kino- als
                                               auch bei Fernsehproduktionen nicht nur
                                               ein deutliches Geschlechterungleichge-
                                               wicht in der Besetzung aufwies, sondern
                                               sich hier auch der größte Gender Pay Gap
                                               erkennen lässt.

                                                                                           7
                                                                                             Zu Fernsehfilmen und -serien lagen nur Daten des
                                                                                           Fernsehfonds Austria der Rundfunk und Telekom Regu-
                                                                                           lierungs-GmbH vor.

16
Herstellungsförderung RTR 2014-2016:
Geschlechterverhältnis bei den aggregierten Honoraren und
in den Stabstellen Regie und Drehbuch für Fernsehfilme

                      GESAMT
       PERSONEN
           n = 271     31%                    69%
        HONORAR
    n = € 7.388.644    21%             79%

                      REGIE
       PERSONEN
           n = 132     30%                    70%
        HONORAR
    n = € 4.168.816    20%            80%
                      DREHBUCH
       PERSONEN
           n = 139     31%                    69%
        HONORAR
    n = € 3.219.828    23%              77%

Geschlechterverhältnis bei den aggregierten Honoraren und
in den Stabstellen Regie und Drehbuch für Fernsehserien

                      GESAMT
       PERSONEN
            n = 117    23%              77%
        HONORAR
    n = € 6.172.090    12%      88%

                      REGIE
       PERSONEN
            n = 48     31%                    69%
        HONORAR
    n = € 3.740.693    8%     92%
                      DREHBUCH
       PERSONEN
            n = 69     30%                    70%
        HONORAR
    n = € 2.431.397    19%            81%

                                                            FRAUEN
                                                            MÄNNER

                                                                 17
STABSTELLEN UND
     HAUPTDARSTELLER
     *INNEN
     Je geringer der Frauenanteil in den Stabstellen war, desto geringer
     war der Frauenanteil auch bei den Hauptdarsteller*innen – und
     umgekehrt.

     Es zeigte sich ein deutlicher Zusam-        Von den Filmen, die einen geringen Frau-
     menhang zwischen der Besetzung der          enanteil in den Stabstellen von maximal
     Stabstellen und der Anzahl der Haupt-       25% aufweisen, haben 26% keine weib-
     darstellerinnen. Dieser Zusammenhang        lichen Hauptfiguren und nur 2% aus-
     trat besonders klar zutage, wenn man die    schließlich weibliche Hauptfiguren. Hin-
     Filme betrachtet, bei denen keiner der      gegen haben von den Filmen, die einen
     drei Hauptdarsteller eine Frau war, und     hohen Frauenanteil an den Stabstellen
     jene, bei denen alle drei Hauptdarstelle-   von mehr als 75% ausweisen, 29% aus-
     rinnen Frauen waren:                        schließlich weibliche Hauptfiguren. Filme
                                                 ohne weibliche Hauptfiguren gibt es in
                                                 dieser Gruppe nicht. Allerdings ist dabei
                                                 zu beachten, dass nur 7 Filme mit einem
                                                 hohen Frauenanteil von über 75% in den
                                                 Stabstellen Angaben zu den Hauptdarstel-
                                                 ler*innen aufwiesen.

                                                                                             DATEN­ UND
                                                                                             BERECHNUNGSGRUNDLAGE

                                                                                             Pro Filmprojekt wurden aus den Herstellungs-
                                                                                             antragsunterlagen Daten zu maximal drei
                                                                                             Hauptdarsteller*innen erhoben und der Be-
                                                                                             setzung der Stabstellen nach dem Inklusions-
                                                                                             modell gegenübergestellt.

18
Förderungsanträge für Herstellung 2012-2016:
Frauenanteil in den Stabstellen und Anzahl der Hauptdarstellerinnen

KEINE WEIBLICHE HAUPTDARSTELLER*INNEN             NUR WEIBLICHE HAUPTDARSTELLER*INNEN

                                                                                                 29%
26%

           17%                                                                  17%
                      14%

                                                                  5%
                                                   2%
                                 0%
n = 61    n = 116    n = 29     n=7               n = 61         n = 116        n = 29           n=7

                                                     0 – 25% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                     26 – 50% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                     51 – 75% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
                                                     76 – 100% FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN

                                                                                                       19
KINOSPIELFILME
     OFF SCREEN
     FRAUEN UND MÄNNER IN DEN
     FILMSTABSTELLEN
     Filmstabstellen waren zu einem Drittel weiblich besetzt.

     In den Teams der österreichischen Kino-                                    ÖSTERREICHISCHE KINOSPIELFILME 2012-2016:
     spielfilme 2012-2016 waren …                                               BESETZUNG DER STABSTELLEN NACH GESCHLECHT
     … die Stabstellen zu zwei Dritteln mit                                     GESAMT
     Männern und zu einem Drittel mit
                                                                     n = 1882    36%                         64%
     Frauen besetzt.

                                                                                                                                                   FRAUEN
                                                                                                                                                   MÄNNER

     FRAUENANTEIL/MÄNNERANTEIL
     IN DEN FILMSTABSTELLEN
     Nur 14% aller Filme wurden von mehrheitlich
     weiblichen Filmteams umgesetzt.

     In den Teams der 100 österreichischen                                        FRAUENANTEIL IN DEN STABSTELLEN
     Kinospielfilme 2012-2016 wiesen ...
                                                                   64
     … 14 Filme einen mehrheitlichen
     Frauenanteil in den Stabstellen auf und
     nur ein Film („Maikäfer flieg“) wurde mit
     über 75% Frauen in den Stabstellen rea-
     lisiert. Hingegen wiesen über ein Fünftel
     (22%) aller Filme Teams auf, die vorwie-
                                                                                                               DATEN­ UND
     gend aus Männern bestanden.                                                          "Maikäfer flieg"     BERECHNUNGSGRUNDLAGE
                                                                                         (R: Mirjam Unger,
                                                                                                               Es wurden 100 österreichische Kinospielfilme,
                                                                                               2016)           die zwischen 2012 und 2016 in den österrei-
                                                           22                                                  chischen Kinos veröffentlicht wurden mithilfe
                                        ANZAHL DER FILME

                                                                                                               eines quantitativen Fragebogens ausgewertet.
                                                                                    13                         Dieser Fragebogen wurde zur Erhebung der
                                                                                                               Stabstellen verwendet, erfasste aber auch
                                                                                                               Daten zu maximal drei der dargestellten Haupt-
                                                                                                   1           figuren und zu weiteren inhaltlichen Gesichts-
          n = 100 Filme                                                                                        punkten.
          Frauenanteil in den Stabstellen              0 – 25%   26 – 50%         51 – 75%      76 – 100%

20
REGISSEURINNEN UND REGISSEURE
Nur jeder fünfte Kinospielfilm wurde von einer Frau inszeniert.

Drei Viertel (75%) der Spielfilme, die                       GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE BEI DER REGIE
2012-2016 in die Kinos kamen, wurden
von Regisseuren gedreht. 21% wurden
mit weiblicher Regie umgesetzt, 4%
von Regie-Teams, die aus Frauen und
Männern bestanden.
                                                                                       21%

                                                                                               4%
                                                              75%

                                                                                                                REGISSEURINNEN
                                                                                                                REGISSEURE
                                                                                                                GEMISCHTGESCHLECHTLICHE
                                                                                                                REGIETEAMS

REGIE UND FILMSTAB
Mit weiblicher Regie stieg der Anteil
der Frauen in den anderen Stabstellen.

Unter den österreichischen Kinospiel-
filmen 2012-2016 wiesen Filme von
Regisseurinnen einen höheren Frauen-
anteil in den weiteren Stabstellen auf
(48%) als Filme von Regisseuren (34%).
Bei Filmen unter weiblicher Regie war der                    DURCHSCHNITTLICHE GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE BEI DEN
Geschlechteranteil im weiteren Filmstab                      WEITEREN STABSTELLEN BEI FILMEN UNTER MÄNNLICHER/
nahezu paritätisch verteilt.                                 WEIBLICHER/GEMISCHTER REGIE

                                                              GESAMT
                                                   n = 100     37%                           63%

                      Bei den Filmen von
                     Regisseurinnen gab es                    MÄNNLICHE REGIE
                      mehr Frauen in den            n = 75     34%                        65%
                       anderen Stabstellen.                   WEIBLICHE REGIE
                                                    n = 21     48%                                     52%
                                                              GEMISCHTGESCHLECHTLICHE REGIETEAMS
                                                     n=4       32%                      68%
   FRAUENANTEIL               MÄNNERANTEIL
   IN DEN STABSTELLEN         IN DEN STABSTELLEN                     Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

                                                                                                                                                    21
KINOSPIELFILME
     ON SCREEN
     GENDER AUF DER LEINWAND

     BECHDEL­WALLACE­TEST
     Filme von Teams mit hohem Frauenanteil stellen sowohl weibliche
     als auch männliche Figuren differenzierter dar als jene mit hohem
     Männeranteil.

     Von den österreichischen Kinospielfilmen im Zeitraum 2012-2016 bestehen …

     … 53% den Bechdel-Wallace-Test              … 85% den Bechdel-Wallace-Test
       für weibliche Figuren.                      für männliche Figuren.

     BECHDEL-WALLACE-TEST FÜR                    BECHDEL-WALLACE-TEST FÜR
     WEIBLICHE FILMFIGUREN                       MÄNNLICHE FILMFIGUREN

                                                                       15%

      53%                         47%              85%

                                                                                          DATEN­ UND
                                                                                          BERECHNUNGSGRUNDLAGE

                                                                                          Der Bechdel-Wallace-Test (  Glossar) misst
                                                                                          Geschlechterkonstellationen der Filmfiguren
                                                                                          und besteht aus folgenden Fragen:

                                                                                          1. Gibt es im Film mindestens zwei weibliche
                                                                                             Figuren (mit Namen)?
                                                           Männliche Figuren werden
                                                           differenzierter dargestellt.   2. Sprechen sie miteinander?

                                                                                          3. Unterhalten sie sich über etwas anderes als
                                                                                             einen Mann?

                                                                                          Nur wenn alle drei Frage mit „Ja“ beantwortet
       BECHDEL-WALLACE-TEST FÜR
       WEIBLICHE FILMFIGUREN BESTANDEN                                                    werden, gilt der Test als bestanden.

       BECHDEL-WALLACE-TEST FÜR                                                           Um überprüfen zu können, ob es sich um ein
       MÄNNLICHE FILMFIGUREN BESTANDEN                                                    Gender-Phänomen handelt, wurden der Test in
       BECHDEL-WALLACE-TEST                                                               seiner ursprünglichen Konzeption erweitert und
       NICHT BESTANDEN                                                                    auch auf männliche Figuren angewandt.
       n = 100 Filme

22
Je höher der Frauenanteil in den
                              Stabstellen, desto eher besteht ein                                   100%
                             Film den Bechdel-Wallace-Test für
                                        weibliche Figuren.

                                                                                          69%

                                                                              56%

                          ANTEIL DER FILME, DIE BECHDEL-WALLACE-TEST
                          FÜR WEIBLICHE FILMFIGUREN BESTEHEN
                                                                       32%

   Frauenanteil in den Stabstellen 0 – 25%                                   26 – 50%   51 – 75%   76 – 100%
                                    n = 22                                    n = 64     n = 13       n=1

  Filme mit niedrigem
   Frauenanteil in den                                                                              100%
   Stabstellen bestehen
           seltener den                                                       91%
 Bechdel-Wallace-Test                                                                    85%
für männliche Figuren.

                                                                       68%
                          ANTEIL DER FILME, DIE BECHDEL-WALLACE-TEST
                          FÜR MÄNNLICHE FILMFIGUREN BESTEHEN

   Frauenanteil in den Stabstellen 0 – 25%                                   26 – 50%   51 – 75%   76 – 100%
                                    n = 22                                    n = 64     n = 13       n=1
HAUPTFIGUREN
     VERÖFFENTLICHTER
     KINOSPIELFILME 2012­2016                                      DIE HAUPTFIGUREN
                                                                   DER ÖSTERREICHISCHEN
     In den österreichischen Kinospielfilmen 2012-2016
     waren die Hauptfiguren zu …
                                                                   KINOSPIELFILME 2012-2016 …

     … 55% männlich und zu
     … 45% weiblich.                                                  ALTER
                                                                      sind zur Hälfte zwischen 25 und 45 Jahren alt.

                                                                      SEXUELLE ORIENTIERUNG
                                                                      sind zu 82% heterosexuell.

                                                                      BILDUNG
     GESCHLECHT DER HAUPTFIGUREN                                      haben zu 60% Matura oder ein abgeschlossenes
                                                                      Hochschulstudium.

                                                                      SCHICHT
                                                                      stammen zu 61% aus der Mittelschicht und bewegen
                                                                      sich im Filmgeschehen auch in der Mittelschicht.

                                                                      BERUF
      45%                          55%
                                                                      arbeiten zu 26% zumindest teilweise im Kunstbereich und
                                                                      bilden im untersuchten Sample das größte Berufscluster.

                                                                      STADT/LAND
                                                                      leben zu 64% in der Stadt und zu 36% am Land.

                                            FRAUEN (129 Figuren)
                                                                      MIGRATION
                                                                      haben zu 22% Migrationshintergrund.
                                            MÄNNER (159 Figuren)

                                                                      RELIGION
                                                                      sind zu 47% keiner Religion zuzuordnen.
                                                                      83% der Hauptfiguren mit Religionsbezug sind
                                                                      einer christlichen Religion zuzuordnen.

                                                                      ELTERNSCHAFT
                                                                      sind zu einem Viertel Eltern (haben meist ein Einzelkind).
                                                                      Davon
                                                                                       leben zwei Drittel als „intakte Familie“.
                                                                                       erziehen ein Fünftel der männlichen
                                                                                       Figuren ihre Kinder gemeinsam mit
                                                                                       Partner*in, von der sie getrennt sind,
                                                                                       aber nur 4% der weiblichen Figuren
                                                                                       leben von ihren Kindern getrennt.
                                                                                       lebt ein Viertel der weiblichen Figuren
                                                                                       als Alleinerzieherin, ein Fünftel der
                                                                                       männlichen Figuren als Alleinerzieher.

24
KOMMENTARE ZUR KÖRPERLICHEN
ATTRAKTIVITÄT DER FILMFIGUREN
Die Attraktivität weiblicher Figuren war in den Filmen dreimal
häufiger Gesprächsthema als die Attraktivität männlicher Figuren.

In den österreichischen Kinospielfilmen 2012-2016 wurden filminterne Kommentare
zur körperlichen Attraktivität der Filmfiguren gemacht – dies betrifft zu …

… 76% weibliche und zu
… 25% männliche Filmfiguren.

                                                                    FILMINTERNE KOMMENTARE ÜBER DIE KÖRPERLICHE
                                                                    ATTRAKTIVITÄT VON FILMFIGUREN

                                                                                                                  25%

                                                                                  76%

                                      In den Filmen wurde über die
                                      Attraktivität weiblicher Figuren
                                      dreimal häufiger gesprochen als                                                     WEIBLICHE FIGUREN
                                         über die männlicher Figuren.                                                     MÄNNLICHE FIGUREN
                                                                                                                      n = 184 Kommentare

                                                                    Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

                                                                                                                                                       25
SEXUALISIERTE GEWALT (  GLOSSAR)
     Die Filme zeigen gängige geschlechtsspezifische
     Opfer-Täter-Narrative.

     Bei zwei Dritteln (68) der 100 untersuch-       70% der Aktionen sexualisierter Gewalt
     ten österreichischen Kinospielfilme im          wurden von männlichen und 30% von
     Zeitraum 2012–2016 kamen 353 Szenen             weiblichen Filmfiguren verübt.
     mit sexualisierter Gewalt vor: 234 sexua-
     lisierte Mikroaggressionen, 56 sexuelle         65% der Aktionen sexualisierter Gewalt
     Belästigungen, 48 sexualisierte Übergriffe      richteten sich gegen weibliche und
     und 15 Vergewaltigungen.                        35% gegen männliche Filmfiguren.

               353                            234                        56                       48                          15
           Szenen mit                     sexualisierte                sexuelle               sexualisierte            Vergewaltigungen
       sexualisierter Gewalt           Mikroaggressionen            Belästigungen              Übergriffe

     SEXUALISIERTE GEWALT ON SCREEN:                                                SEXUALISIERTE GEWALT ON SCREEN:
     TÄTER*INNEN NACH GESCHLECHT                                                    ANGEGRIFFENE NACH GESCHLECHT

         30%
                                                                                                                 35%

                                    70%                                              65%

                                    WEIBLICHE TÄTER*INNEN                                                        WEIBLICHE ANGEGRIFFENE
                                    MÄNNLICHE TÄTER*INNEN                                                        MÄNNLICHE ANGEGRIFFENE
                                n = 353 Vorkommnisse sex. Gewalt                                              n = 353 Vorkommnisse sex. Gewalt

26
FILMFESTIVALS
IN ÖSTERREICH:
FESTIVALPRÄSENZ
ÖSTERREICHISCHE UND INTERNATIONALE FILME
AUF FILMFESTIVALS IN ÖSTERREICH 2012-2016
PROGRAMMIERUNG VON LANGFILMEN:
DOKUMENTAR­ UND SPIELFILME
Knapp ein Viertel aller Langfilme auf Festivals wurde von
Regisseurinnen inszeniert.

Die nachfolgenden Daten beziehen sich                 Filmfestivals 2012-2016 wurden 72% von
auf 13 Festivals und werden sowohl mit                Regisseuren, 22% von Regisseurinnen
als auch ohne die FrauenFilmTage (FFT)                und 6% von gemischtgeschlechtlichen
ausgewiesen. Es zeigt sich, dass sich die             Regieteams umgesetzt. Nach Film-
Einbeziehung der FrauenFilmTage sowohl                gattung unterschieden waren bei 30%
bei Dokumentar- als auch Spielfilmen in               der Dokumentarfilme und bei 17% der
einer Verschiebung der Geschlechteran-                Spielfilme Regisseurinnen beteiligt.
teile nach Regie niederschlägt.
Von allen Langfilmen der österreichischen

                                                      AUF FESTIVALS PROGRAMMIERTE LANGFILME 2012-2016:
                                                      ANTEIL NACH GESCHLECHT (REGIE) MIT/OHNE FRAUENFILMTAGE (FFT)

                                                       DOKUMENTARFILME
                                         OHNE FFT
                                        n = 1049/11     29%                      61%                                                  10%         0,5%
                                           MIT FFT
                                        n = 1084/12     30%                      59%                                                  10%         0,5%
                                                       SPIELFILME
                                         OHNE FFT
                                        n = 1469/10     14%         83%                                                                           3%
    REGISSEURIN
                                           MIT FFT
    REGISSEUR                           n = 1529/11     17%          81%                                                                          2%
    GEMISCHTGESCHLECHTLICHE                            LANGFILME*
    REGIETEAMS                           OHNE FFT
                                        n = 2555/12     20%               74%                                                            6%       0,2%
    NICHT-BINÄRE (*)
    PERSONEN                               MIT FFT
                                        n = 2650/13     23%                72%                                                           6%       0,2%
*Dokumentar-, Spiel-, Animations- und
 Experimentalfilme
n = Anzahl der Filme/Festivals                                 Aufgrund von Rundungseffekten ergibt die Summe in den Grafiken nicht immer 100%.

                                                                                                                                                         27
FESTIVALDIREKTOR*INNEN UND
     PROGRAMMVERANTWORTLICHE
     Zwei Drittel der Programmverantwortlichen der Festivals
     waren Frauen. Bei den Festivaldirektor*innen dreht sich das
     Geschlechterverhältnis um: Die oberste Führungsebene war
     nur zu 39% weiblich besetzt.

     Die Filmfestivaldirektionen waren zu   Die Programmverantwortung der Film-
     61% mit Männern und zu 39% mit         festivals lag zu 67% bei Frauen und zu
     Frauen besetzt.                        33% bei Männer.
     (Stichtag: 31.12.2016)                 (Stichtag: 31.12.2016)

     FESTIVALDIREKTOR*INNEN                 PROGRAMMVERANTWORTLICHE
                                            BEI FESTIVALS

                                                                                        Frauen waren häufiger in der
                                                                                         zweiten Führungsebene tätig.

                                                                                             FRAUEN
                                                                                             MÄNNER
                                                                                          Festivaldirektion n = 18 Personen
              39%             61%                          67%           33%              Programmverantwortliche bei Festivals
                                                                                          n = 54 Personen

                                            Die Besetzung der Leitungsfunktion der Festivaldirektion weist eine
                                            Geschlechterkorrelation zu den programmierten Festivalfilmen auf:

                                                               Je höher der Anteil
                                                               von Festivaldirekto-                 Je höher der Anteil von
                                                              rinnen, desto höher                  Festivaldirektoren, desto
                                                                war der Anteil der                 höher war der Anteil der
                                                           programmierten Filme                      programmierten Filme
                                                             von Regisseurinnen.                           von Regisseuren.

28
WETTBEWERBSJURYS AUF FILMFESTIVALS
Wettbewerbsjurys waren mit 44% Frauenanteil nahezu
paritätisch besetzt. Hingegen waren nur zwei von zehn
Juryvorsitzenden weiblich.

Von den Vorsitzenden der Wettbewerbs-            Die Wettbewerbsjurys waren
jurys auf den Filmfestivals waren …              besetzt mit …

… 80% Männer und                                 … 56% Männern und
… 20% Frauen.                                    … 44% Frauen.

VORSITZENDE DER                                  ZUSAMMENSETZUNG DER
WETTBEWERBSJURYS 2012-2016                       WETTBEWERBSJURYS 2012-2016

        20%

                                     80%           44%                               56%

    FRAUEN                                          FRAUEN
    MÄNNER                                          MÄNNER
n = 66 Vorsitze (Gesamtzahl in 5 Jahren),        Durchschnittswert über 123 Jurys für Lang- und
besetzt von 10 Individuen (4 Frauen, 6 Männer)   Kurzfilmwettbewerbe in 5 Jahren

                                                                                                  DATEN­ UND
                                                                                                  BERECHNUNGSGRUNDLAGE

                                                                                                  13 österreichische Filmfestivals, die 2012-2016
                                                                                                  österreichische und internationale Filme zeig-
                                                                                                  ten, übermittelten Daten zu

                                                                                                  • Programmierung der Langfilme nach Ge-
                                                                                                    schlecht der Regie,

                                                                                                  • Kurz- und Langfilmwettbewerben (Publikum-
                                                                                                    und Jurypreise), sowie

                                                                                                  • der Besetzung der Wettbewerbsjurys,

                                                                                                  • der Besetzung der Festivaldirektion und den
                                                                                                    Programmverantwortlichen.

                                                                                                                                                    29
PRÄMIERUNG VON FILMEN AUF
     FILMFESTIVALS IN ÖSTERREICH
     Mehrheitlich weibliche Wettbewerbsjurys zeichneten häufiger Filme
     mit weiblicher Regie aus. Filme von Regisseurinnen gewannen
     häufiger sowohl Publikums- als auch Jurypreise.

     Filme von Regisseurinnen wurden im Verhältnis zu ihrer Programmierung auf Festivals
     deutlich häufiger prämiert – sowohl von Jurys als auch vom Publikum.

     LANGFILME AUF FESTIVALS 2012-2016:
     ANTEIL DER PROGRAMMIERTEN UND PRÄMIERTEN FILME VON REGISSEURINNEN

                                                                                                                                    46%
                                                                                            44%
                                                                                                     VOM PUBLIKUM PRÄMIERTE FILME
                                                                VON JURYS PRÄMIERTE FILME
                                    PROGRAMMIERTE FILME

                                                          23%

                                                    n = 2650                                n = 52                                  n = 20

                          Filme von Regisseurinnen waren bei Jurys und Publikum etwa gleich beliebt,
                               zum Beispiel "Private Revolutions" (R: Alexandra Schneider, 2014),
                                   "These Shocking, Shaking Days" (R: Selma Doborac, 2016).

     Die Grafik auf der gegenüberliegenden                      Im Untersuchungszeitraum wird von den
     Seite zeigt das Verhältnis zwischen dem                    Jurys über die Prämierung von 112 Filmen
     Frauenanteil in der Wettbewerbsjury und                    entschieden8. Keine dieser Jurys bestand
     den prämierten Filmen nach Geschlecht                      zu mehr als drei Viertel aus Frauen. Über
     in der Regie.                                              die Auszeichnung von mehr als der Hälfte
                                                                aller Filme (65) wurde von mehrheitlich
     Um zu untersuchen, ob ein Zusammen-                        männlich besetzten Jurys entschieden.
     hang zwischen der Besetzung von                            Weniger als die Hälfte der Prämierungen
     Festivaljurys und den prämierten Filmen                    (47) wurden von Jurys beschlossen, die
     von Regisseurinnen besteht, wurden                         mehrheitlich weiblich besetzt waren.
     die Jurys nach ihrem Frauenanteil in vier                  53% dieser 47 prämierten Filme stamm-
     Gruppen unterteilt.                                        ten von Regisseurinnen, obwohl der
                                                                Anteil der Filme mit weiblicher Regie ge-
 •     0 – 25% Frauenanteil in der Jury                         messen an der Gesamtzahl an prämierten
 •     26 – 50% Frauenanteil in der Jury                        Filmen nur 35% betrug. Das lässt den
 •     51 – 75% Frauenanteil in der Jury                        Schluss zu, dass sich der Prämierungs-
 •     76 – 100% Frauenanteil in der Jury                       anteil von Filmen von Regisseurinnen mit
                                                                steigendem Frauenanteil in der Wettbe-
                                                                                                                                             8
                                                                                                                                              11 Juryentscheidungen für gemischtgeschlechtliche
                                                                                                                                             Regieteams wurden für die vorliegende Berechnung
                                                                werbsjury erhöht.                                                            nicht berücksichtigt.

30
Prämierte Filme auf den Festivals 2012-2016:
     Jurybesetzung und Regie nach Geschlecht

                                                Es gab keine Jury, die zu mehr als drei Vierteln mit Frauen
                                                     besetzt war - daher auch keinen prämierten Film.
                                                                                                                          WEIBLICHE REGIE
                                                                                                                          MÄNNLICHE REGIE

                                                                                                                          65 % aller
                                                                                                                          112 prämierten
                                                        47%                                                               Filme waren
                                                                                                                          von Regisseuren
                                                                                                                          inszeniert.

                                                                                                       65%

                                      72%

                         86%

                                                                                                               n =112 Filme
                         14%          28%               53%                                            35%     (Ausschluss von 11 Filmen
                                                                                                               mit gemischter Regie)
Frauenanteil in der Jury 0 – 25%     26 – 50%         51 – 75%      76 – 100%                         Gesamt
                          n = 29      n = 36           n = 47          n=0

                 65 der 112 untersuchten Filme                   Von 47 Filmen, die von einer Jury ausgezeichnet
                wurden von Jurys prämiert, deren                 wurden, die einen Frauenanteil von 51-75 %
               Frauenanteil bei höchstens 50 % lag.              aufwies, waren 53 % von Regisseurinnen.

                                                                                                                                            31
PREISGELDER AUF FILMFESTIVALS
     IN ÖSTERREICH
     Obwohl Filme von Regisseurinnen bei den Filmfestivals mit
     den am höchsten dotierten Preisgeldern im Vergleich zu ihrer
     Programmierung deutlich häufiger Preise gewannen, erhielten sie in
     diesen Kategorien im Durchschnitt deutlich weniger an Preisgeldern
     als Filme von Regisseuren.

                                                                              LANGFILME AUF FESTIVALS 2012-2016:
                                                                              ANTEIL DER PROGRAMMIERTEN UND PRÄMIERTEN FILME VON
                                                                              REGISSEURINNEN BEI DEN DREI HÖCHSTDOTIERTEN BEWERBEN
                                                                              UND GESAMT
           Filme von Regisseurinnen
         gewannen im Verhältnis zu                                                                                                                                          42%
     ihrer Programmierung auf Festivals                                                                           40%
                                                                          DREI HÖCHSTDOTIERTE BEWERBE

     deutlich häufiger Preise - auch bei
     den drei höchstdotierten Bewerben.                                                                  30%

                                                                                                                                                                    23%

                                                                                                                                                                                              PROGRAMMIERTE FILME
                                                                                                                                                                                              MIT WEIBLICHER REGIE
                                                                                                                                                          GESAMT

                                                                                                                                                                                              PRÄMIERTE FILME
                                                                                                                                                                                              MIT WEIBLICHER REGIE
                                                                                                        n = 664   n = 25                                       n = 2650 n = 72                n = programmierte Filme / prämierte Filme

     AUF FESTIVALS PRÄMIERTE FILME 2012-2016:
     DURCHSCHNITTLICHES PREISGELD BEI ALLEN                                                                                                                        18.667
     UND DEN DREI HÖCHSTDOTIERTEN BEWERBEN
                                                                                                                                                                            17.333

        FILME VON REGISSEURINNEN                                                                                                                      14.500
        (n = 63/17/6)

        FILME VON REGISSEUREN
        (n = 105/24/6)

        GEMISCHTGESCHLECHTLICHE
        REGIETEAMS (n = 17/5/3)                                                                                                                                                      DATEN­ UND
        n = Anzahl der Filme, die Preisgeld er-                                                                                                                                      BERECHNUNGSGRUNDLAGE
        hielten bei allen/den drei höchstdotierten
        Bewerben                                                                                                                                                                     Auf den Festivalwettbewerben wurden Preis-
                                                                                                                        DREI HÖCHSTDOTIERTE BEWERBE

        Angaben in Euro                                                                                                                                                              gelder zwischen € 500 und € 21.000 vergeben.

                                                                                                                                                                                     Die drei höchstdotierten Bewerbe waren
                                                                                                                                                                                     folgend ausgestattet:
                                                                                                        5.003
                                                                                                                                                                                     • € 7.000 (Local Artist, Crossing Europe),
                                           ALLE PREISTRÄGER

                                                              3.021   3.119                                                                                                          • € 10.000 (European Fiction, Crossing Europe)

                                                                                                                                                                                     • € 21.000 (Großer Diagonale Preis des
                                                                                                                                                                                       Landes Steiermark, jeweils für Spielfilm und
                                                                                                                                                                                       Dokumentarfilm, Diagonale)

32
FILMAKADEMIE WIEN
INSTITUT FÜR FILM UND FERNSEHEN DER UNIVERSITÄT
FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST WIEN

STUDIERENDE AN DER FILMAKADEMIE WIEN
Rund jede dritte Filmakademie-Bewerbung stammte von einer Frau,
fast jede zweite Zulassung ging an eine Frau.

BEWERBUNGEN, ZULASSUNGEN,
STUDIERENDE UND ABSCHLÜSSE 2012-2016

                                                 BACHELOR BEWERBUNGEN
                                    GESAMT
                                     n = 862      36%                         64%
                                                 BACHELOR ZULASSUNGEN
                                    GESAMT
                                      n = 102     44%                               56%
                                                 BACHELORSTUDIERENDE
                         DURCHSCHNITT/JAHR
                                    n = 111,4     41%                           59%
                                                 BACHELORABSCHLÜSSE
                                    GESAMT
                                       n = 78     32%                   68%
                                                 MASTERSTUDIERENDE
                         DURCHSCHNITT/JAHR
                                     n = 67,6     32%                   68%

   FRAUEN                                        MASTERABSCHLÜSSE
                                    GESAMT
   MÄNNER                              n = 30     47%                                 53%

Über die fünf Jahre von 2012 bis 2016 …         Der Frauenanteil …
… bewarben sich mehr Männer als                 … sank bei den Bewerbungen von
  Frauen zum BA-Studium an                        45% (2012) auf 38% (2016).                 2016 wurden erstmals
  der Filmakademie Wien:                        … stieg bei Studienzulassungen              mehr Frauen zum Studium
  Bewerbungen: Männeranteil 64%,                  von 43% (2012) auf 52% (2016).             zugelassen als Männer.
  Frauenanteil 36%.
                                                … lag bei Studierendenzahlen im
… wurden mehr Männer zum                          BA-Studium durchschnittlich bei 41%.
  BA-Studium an der Filmakademie
                                                … lag bei Studierendenzahlen im
  Wien zugelassen als Frauen:
                                                  MA-Studium durchschnittlich bei 31%.
  Zulassungen: Männeranteil 56%,
  Frauenanteil 44%.                             … lag bei BA-Abschlüssen
                                                  durchschnittlich bei 32%.
                                                … lag bei MA-Abschlüssen
                                                  durchschnittlich bei 47%.

                                                                                                                      33
ZULASSUNGSKOMMISSIONEN
     AN DER FILMAKADEMIE WIEN
     Das Gremium, das die Letztentscheidungen über Zulassungen traf,
     war zu einem Fünftel weiblich besetzt. Im Regie-Gremium lag der
     Frauenanteil nur bei einem Zehntel.

     Die Zulassungskommissionen, die im vierteiligen Zulassungsverfahren über die Zu-
     lassung zum BA-Studium an der Filmakademie Wien entschieden, hatten im Jahr 2016
     für die Prüfungsteile 1-3 einen Frauenanteil von 33% und für den Prüfungsteil 4 einen
     Frauenanteil von 21%.

 ZUSAMMENSETZUNG DER ZULASSUNGSKOMMISSIONEN ZUR
 AUFNAHME ZUM BA-STUDIUM IM JAHR 2016

                     PRÜFUNGSTEILE 1-3
         GESAMT
            n = 21    33%                    67%
                     PRÜFUNGSTEIL 4                                                                FRAUEN
         GESAMT
            n = 53    21%             79%                                                          MÄNNER

                                                                        Bei den Zulassungskommissionen
                                                                        war der Frauenanteil niedriger
                                                                         als der Frauenanteil bei den
                                                                               Bewerber*innen.

 Die Zulassungskommission für den Fachbereich „Regie“, die im vierteiligen Zulas-
 sungsverfahren über die Zulassung zum BA-Studium an der Filmakademie Wien ent-
 schied, war die Prüfungskommission mit dem höchsten Männeranteil:

 Die Prüfungskommission für Regie hatte im Jahr 2016 …
 … einen Frauenanteil von 0% für die Prüfungsteile 1-3 und
 … einen Frauenanteil von 10% für den Prüfungsteil 4.

34
LEHRENDE AN DER
FILMAKADEMIE WIEN
44% weibliche Studierende wurden von
30% weiblichen Lehrenden und
10% Professorinnen unterrichtet.

2012-2016 lag der Frauenanteil bei den Professor*innen bei 10%;
es gab nur eine Professorin.

2012 bis 2016 lag der durchschnittliche Frauenanteil bei allen
Lehrenden inklusive Professor*innen bei 30%.

LEHRENDE 2012-2016

                        ALLE LEHRENDE
DURCHSCHNITT/JAHR
             n = 49,7    30%                   70%
                        PROFESSOR*INNEN                                        FRAUEN
DURCHSCHNITT/JAHR
              n = 7,5    10%    90%                                            MÄNNER

                                                                  DATEN­ UND
                                                                  BERECHNUNGSGRUNDLAGE

                                                                  Das Institut für Film und Fernsehen der
                                                                  Universität für Musik und darstellende Kunst
                                                                  Wien – „Filmakademie Wien“ genannt – über-
                                                                  mittelte Daten zu seinen Aufnahmeverfahren,
                                                                  zu Studierenden und Lehrenden.

                                                                                                                 35
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