Fixed Income 10/2021 "Warum Nixon, Didi, Evergrande, Dollar, M2, Zinsen, Taiwan, Inflationserwartungen, Greenspan, Währungen und Stagflation ...

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Fixed Income 10/2021 "Warum Nixon, Didi, Evergrande, Dollar, M2, Zinsen, Taiwan, Inflationserwartungen, Greenspan, Währungen und Stagflation ...
Fixed Income
        10/2021

      «Warum Nixon, Didi,
Evergrande, Dollar, M2, Zinsen,
Taiwan, Inflationserwartungen,
 Greenspan, Währungen und
Stagflation zusammen hängen»

   www.pkassets.ch/marktanalysen

         PK Assets AG Egglirain 22, Postfach 251, 8832 Wilen
               +41 (0)44 787 80 20   www.pkassets.ch

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Fixed Income 10/2021 "Warum Nixon, Didi, Evergrande, Dollar, M2, Zinsen, Taiwan, Inflationserwartungen, Greenspan, Währungen und Stagflation ...
„China wird nicht nur rein wirtschaftlich
 immer wichtiger für uns, sondern prägt auch
  die Finanzmärkte. Die wichtigsten Themen
im Markt gehen fast ausnahmslos von China
      aus und nicht mehr von den USA.»
          Jan Schwalbe in F&W 9-2021

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Fixed Income 10/2021 "Warum Nixon, Didi, Evergrande, Dollar, M2, Zinsen, Taiwan, Inflationserwartungen, Greenspan, Währungen und Stagflation ...
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG

Das Quartal im Kontext:
1. Der Schuldenexzess
2. Die Rolle der Notenbanken
3. Eine Welt ohne Zinskompass
4. Der Aufbau eines neuen Minsky-
   Moments
5. Der globale Trend zum
   Sozialismus

Die Aufreger im Quartal:

Wieder ein faszinierendes Quartal, welchem China der Welt seinen Stempel aufgedrückt hat. Zuerst
zum Thema ESG, wo der Zynismus der Banken auf das sensible Gemüt der Gutmenschen und
selbsternannten Tugendwächter (NGOs) trifft: Greenwashing!; viel wichtiger für die Umwelt ist aber
der Energieschock, der als willkommener Kollateralschaden die CO2-Emissionspreise steigen lässt.
Keine Frage: Die Klimafrage wird in China entschieden, dort ist aber auf anderem Gebiet der Teufel
los: China greift massiv in den Privatsektor ein, mit dem Kriegsbanner der „Common Prosperity“.
Erste Opfer der 3-Linien-Deleverage-Kampagne zeigen sich in einem für das System China zentralen
Bereich der Wirtschaft, im Real Estate: Mit Evergrande bricht eine Eiterbeule auf; „too big to fail“
heisst es, wir sind gespannt auf das Containment. A propos Deleverage, steigt China aus dem
„Whatever it Takes“-Kanon aus? China stoppt mit seiner selbst gewählten Abschwächung im
Vorbeigehen gleich auch noch die Euphorie: Ohne China-Liquidität fehlt die globale
Wachstumsphantasie! Nur vorübergehend? Und wenn China wankt, die Inflation weiterläuft, dann
kommt jedesmal das Buzz-Word „Stagflation“ in die Gazetten. Es wäre eine perfekte Ironie der
Geschichte, wenn dieses gefährliche Szenario eintreffen würde, als (gerechte) Strafe für den mehrere
Dekade wütenden Notenbank-Irrsinn, der sämtliche Tail-Risiken erhöht hat, und dies 50 Jahre nach
dem Nixon-Schock, der den Notenbankern den Freibrief gegeben hat die Integrität der Finanzmärkte
– und damit der Weltwirtschaft – aufs Spiel zu setzen und, vielleicht, wir werden es miterleben, zu
zerstören

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Fixed Income 10/2021 "Warum Nixon, Didi, Evergrande, Dollar, M2, Zinsen, Taiwan, Inflationserwartungen, Greenspan, Währungen und Stagflation ...
Das Quartal                                                                          Top
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                                                                                   Quartals
    RANG             Greenwashing Der Zynismus des Geldgewerbes
                     trifft auf den sensiblen Gutmenschen

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   „Mit dem ESG-Boom bei den Bankprodukten kam auch das sogenannte „Greenwashing“ auf,
   Bankangebote die das Label ESG zwar tragen, aber nicht nachhaltiger sind als herkömmliche Produkte»
   Test: Klimaverträgliches Anlegen bei Schweizer Banken unmöglich / Finews / 9-2021

   „Greenwashing und Etikettenschwindel werden inzwischen in einem Atemzug mit der Nachhaltigen Finanz
   genannt. »
   ESG: Zu tiefe Eintrittshürden für die Finanzbranche/ Finews / 9-2021

   „Die Spitze der UBS sinniert über einen grünen Kapitalmarkt – doch erneut kommen Fonds der Grossbank
   bei Nachhaltigkeits-Experten schlecht weg. Greenwashing ist inzwischen mehr als nur ein Schimpfwort.»
   UBS: Zweifel an der Vordenkerin des grünen Kapitalmarkts / Finews / 8-2021

   „A London-based nonprofit called InfluenceMap said more than half of climate-themed funds are failing to
   live up to the goals of the Paris Agreement. (..) InfluenceMap found that 55% of funds marketed as low
   carbon, fossil-fuel free and green energy exaggerated their environmental claims, and more than 70% of
   funds promising ESG goals fell short of their targets.»
   Bloomberg Green / 9-2021

   „While asset managers talk at length about the use of climate data to construct their ESG portfolios, many
   funds aren’t run “in a manner that is consistent with promoting such an impact,” EDHEC academics wrote
   in a 65-page report entitled “Doing Good or Feeling Good? Detecting Greenwashing in Climate Investing.”
   The findings add to a growing body of research questioning the climate and ESG-related credentials of this
   burgeoning corner of the asset management industry. Regulators in the U.S. and Germany have started
   separate investigations into potentially misleading investment products touting their environmental, social
   and corporate governance bona fides.»
   How Fund Managers Are Gaming ESG Scores: Green Insight / Bloomberg / 9-2021

   „Greenpeace wirft Schweizer Banken bei nachhaltigen Kapitalanlagen Etikettenschwindel vor, also
   «Greenwashing». Aktivisten der Umweltorganisation haben sich bei Banken beraten lassen und die
   Empfehlungen der Institute geprüft. Die Einstufung der Produkte als nachhaltig macht Greenpeace daran
   fest, ob sie mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel sind. Laut Greenpeace ist kein einziges der
   empfohlenen Anlageprodukte klimaverträglich.»
   Missverständnis bei nachhaltigen Anlagen / Michael Ferber / NZZ 9-2021

   „European asset managers are reviewing their ESG labeling and marketing claims following news of
   probes into the investing arm of Deutsche Bank AG, according to people close to the process. Anxiety
   around greenwashing -- misstating how climate friendly assets are -- is palpable across the industry as fund
   managers react to German and U.S. investigations of DWS Group.»
   Deutsche Bank’s ESG Probe Triggers Review Across Asset Managers / Bloomberg / 3-2021

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                                                                                  Quartals
       RANG          Energieschock alles denkbare kommt gleichzeitig
                     zusammen und entfacht den perfekten Sturm

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   „Es ist der «perfekte Sturm» am Erdgasmarkt – mit weitreichenden Folgen für die gesamte
   Energieversorgung. Auf der ganzen Welt ist eine Gasknappheit spürbar, was zu stark gestiegenen
   Erdgaspreisen in Europa, Asien und in den USA geführt hat. So hat sich seit Januar der europäische
   Referenzpreis für Gas um mehr als 250% erhöht. Gleichzeitig sind auch die Preise für Kohle, CO-
   Zertifikate in der EU und Strom gestiegen. Manche energieintensiven Aluminiumschmelzen oder
   Düngerhersteller stellten gar vorübergehend die Produktion ein. (..) Die derzeitigen Preiserhöhungen für
   Gas und Strom sind die ungemütlichen Vorboten der Verwerfungen an den Energiemärkten, wenn es zu
   einem kalten und langen Winter kommen sollte.»
   Europa schlittert noch vor dem Winter in eine Energiekrise / Gerald Hosp in NZZ 9-2021

   „In our opinion, the rally in prices reflects increasingly tight market conditions in global energy markets and
   the risk that they might tighten even further in the coming six months, most notably in European gas and
   power.

   •   UK North Sea gas production has been declining
   •   Low wind-power generation (e.g. German onshore wind power down 25% y/y) and low and falling
       reservoir levels in the Nordic region and southern Europe
   •   Russian gas pipeline imports to Europe declined year-on-year in 2020
   •   Export volumes from swing LNG producers (e.g. Nigeria) have declined this year
   •   A number of planned and unplanned supply outages have also contributed to market tightness, e.g.
       Norwegian LNG production, Gazprom’s Urengoy gas processing plant fire in August, lower UK and
       Norwegian gas production, and a fire at the power interconnector cable between the UK and France
   •   Consequently, European gas markets have failed to build gas inventories at a sufficiently fast rate
   •   Asian gas and power markets remain extremely tight, with spot LNG cargoes trading at above
       USD25/mmbtu – equivalent to USD150/bbl oil
   •   Chinese electricity demand has surged in recent months, driven by strong export demand for
       manufactured goods
   •   China’s pivot away from Australian coal imports in 2020 and towards Indonesian-sourced supplies has
       tightened its domestic coal market and helped spur a three-fold rally in coal prices, both at home and
       abroad
   •   coal still dominates China’s domestic power generation sector, and gas-fired generation accounts for
       just 5% of the coal-fired capacity. Therefore, marginal shifts in China’s domestic coal-fired electricity
       sector can have dramatic impact on the need for additional gas imports
   •   Furthermore, until Europe can attract sufficient LNG cargoes, it remains a concern whether the region
       will have sufficient gas inventories in the event of a colder-than-average winter
   •   the shift by LNG consumers in recent years away from long-term contracts may yet be called into
       question. In our view, current market conditions clearly demonstrate that an over-reliance on spot cargo
   •   availability may contribute to certain regional gas markets’ inability to meet end-user demand if market
       conditions tighten further »
   Inflation: Powering ahead / BNP Paribas 9-2021

   “Spiking energy prices and bottlenecks in supply chains around the world are raising fears that the
   acceleration in inflation may not be as transitory as originally foreseen.”
   Bloomberg 9-2021                                                                                                  5
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    RANG            «Common Prosperity» China greift massiv ein in
                    den Privatsektor

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   „China rising means that China changes the rules of the game. Is it not evident that China’s “regulatory
   clampdown” is centrally controlled, ideological in nature and comprehensive in scope? The Chinese
   Communist Party’s (CCP) new mantra of “common prosperity for all” has become ubiquitous in public
   speeches, state-owned media and in schools. The paternalistic CCP is insisting that it will “regulate
   excessively high incomes and encourage high-income groups and enterprises to return more to society”.
   This campaign is taking place in a context in which the CPP encourages Han nationalism and is intolerant
   of any hint of organised opposition. There is no question of communist China returning to its egalitarian
   roots. However, we have not heard such explicit and sustained promotion of the CCP’s social purpose for
   many years. The ground has been prepared for the introduction of significant measures of redistribution
   of incomes and wealth, largely through increased taxation. In fact, a major reform of fiscal policy is under
   discussion whose objective is to reduce inequality and fund an expansion of social services.»
   KeplerChevreux 8-2021

   „It is also interesting to observe that, beyond the ranks of the China specialists, the ethnocentric media in
   the West has not yet decided that something significant is taking place in China. And yet, China’s intention
   is surely to address a message of social justice not just to its citizens, but to the world beyond, in part to
   modify the negative impressions that its government’s increasingly bellicose behaviour has created.»
   KeplerChevreux 8-2021

   „Mit der Formulierung «Verhinderung einer unkontrollierten Kapitalakkumulation» will Peking privaten
   Unternehmern vorschreiben, wo sie investieren sollen und wo nicht. Mit anderen Worten: Die
   regulatorischen Eingriffe sollen nicht dazu dienen, den Privatsektor völlig zu beschneiden. Vielmehr sollen
   sie den privaten Sektor auf die strategischen Ziele Pekings ausrichten. (..) Wer jedoch von Pekings Zielen
   abweicht, wird ausgegrenzt oder bestraft. So machen beispielsweise E-Commerce- und Lebensmittel-
   Lieferdienste das Leben der Bevölkerung zwar bequemer, tragen in den Augen der Parteiführung aber nicht
   zur Lösung der dringendsten Probleme Chinas bei. (..) Die Online-Ausbildungsindustrie erhielt quasi die
   Todesstrafe, weil sie einige der drängenden strukturellen Probleme Chinas – etwa die sinkende
   Geburtenrate – noch vergrössert. Die Ungleichheit ist ein weiteres innenpolitisches Thema, das Präsident
   Xi im Blick hat. (..) Der Präsident ist entschlossen, die Ungleichheit zu verringern, und die Umsetzung wird
   konsequent sein. Die Behörden werden das gesamte bürokratische System mobilisieren, um den Auftrag
   auszuführen, da dieser oberste Priorität hat und es in der ganzen Befehlskette niemand riskieren kann, als
   träge dazustehen. In den nächsten Monaten wird es zu Änderungen in den Bereichen Steuern,
   Sozialversicherungen und Transferleistungen kommen.»
   Was bedeutet die Flut der politischen Veränderungen in China? Jörg Wuttke in The Market 8-2021

   „Ich glaube nicht, dass ein echtes Interesse an Gleichheit besteht. Diese Rhetorik deutet eher daraufhin
   hin, dass die Regierung dringend mehr Staatseinnahmen braucht. (..) Ich bin sicher, dass man intensiv
   darüber studiert hat und dann auf folgende Idee gekommen ist: «Erhöhen wird doch einfach die Steuern für
   die Reichen, denn diese sind politisch wenig relevant.»»
   «China findet immer einen Weg, Probleme unter den Teppich zu kehren» / Anne Stevenson-Yang in The Market 9-
   2021

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    RANG            Evergrande Eine Eiterbeule bricht auf

     4
   „Wenn ein Immobilienentwickler vor der Pleite steht und Verbindlichkeiten von umgerechnet 300 Mrd. $
   betroffen sind, werden schnell Erinnerungen an die Lehman-Pleite und die Finanzkrise 2007 wach.
   Evergrande heisst der Koloss, und er kommt aus China. China wird nicht nur rein wirtschaftlich immer
   wichtiger für uns, sondern prägt auch die Finanzmärkte. Die wichtigsten Themen im Markt gehen fast
   ausnahmslos von China aus und nicht mehr von den USA. (..) Der grosse Unterschied ist, dass die
   Entwicklungen in den USA meist berechenbar und aus Anlegersicht vorbereitbar sind. In China werden wir
   oft auf dem falschen Fuss erwischt. Im Moment funktioniert in China das System. Der Staat entscheidet,
   einem Gefahrenherd sozusagen den Deckel aufzusetzen – und schwupp, das Problem ist gelöst.»
   Jan Schwalbe in F&W 9-2021

   „Es geht nicht nur um Evergrande. Im gesamten Immobiliensektor kam es dieses Jahr bereits zu einer
   Reihe von Konkursen. Diverse börsennotierte Immobilienentwickler wie Fantasia, Guangzhou R&F oder
   Country Garden, deren Anleihen zu einem Bruchteil des Nominalwerts handeln, stehen zudem auf der
   Kippe.»
   «China findet immer einen Weg, Probleme unter den Teppich zu kehren» / Anne Stevenson-Yang in The Market 9-
   2021

   „Von Evergrande geht ohne Zweifel ein systemisches Risiko für China aus. Ein Kollaps des Konzerns
   würde zahlreiche inländische Banken in die Tiefe reissen. Ein Schuldenberg von 300 Mrd. $ ist viel zu viel,
   um ohne erhebliche Kollateralschäden liquidiert zu werden. Allerdings ist dabei ein Blick auf die Struktur
   der Schulden wichtig. Etwa 200 Mrd. $ entfallen auf Vorauszahlungen von Kunden: Rund 1,5 Mio.
   Immobilienkäufer, die eine Anzahlung für ein Projekt geleistet haben. Die restlichen rund 100 Mrd. $
   entfallen auf Bankkredite, Anleihen und kurzfristige Geldmarktpapiere (Commercial Paper). Es sind
   Letztere, die kurzfristigen Kredite, die alle ein bis drei Monate gerollt werden müssen, die Evergrande das
   Genick zu brechen drohen. (Auch in der Finanzkrise von 2008 gerieten die Unternehmen besonders unter
   Druck, die sich in hohem Mass mit Commercial Papers verschuldet hatten.) Aus unserer (distanzierten)
   Sicht ist der Untergang von Evergrande so gut wie besiegelt. Dieses Signal liefert der Bondmarkt. Es
   kommt bloss auf die Frage der Art und Weise an – und diese Frage wird in Peking beantwortet.»
   Wenn die Kakerlaken krabbeln / Mark Dittli 9-2021

   „Die chinesischen Behörden wissen um die Gefahren einer Pleite von Evergrande. Deshalb ist damit zu
   rechnen, dass sie die Bombe rechtzeitig entschärfen. Das grundlegende Problem bleibt jedoch ungelöst.
   China braucht ein besser reguliertes Finanzsystem, damit solche Exzesse nicht mehr möglich sind. Der
   Weg dorthin ist aber schwierig, weil die private Verschuldung bereits so hoch ist, dass allzu abrupte
   Reformen sofort grosse Störungen auslösen. Deshalb sind alle bisherigen Versuche abgebrochen worden
   – sie brachten mehr Schaden als Nutzen.»
   Zwischen Irrsinn und Kollaps – die verrückte Geschichte der chinesischen Finanzmärkte / Tobias Straumann 9-2021

                                                                                                                     7
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    RANG             China stoppt die Euphorie Steigt China aus dem
                     «Whatever it Takes» aus? Ohne Liquidität aus

     3               China keine Wachstumsphantasie

   “Since China has been such an important marginal source of credit expansion for the world economy the
   de-leveraging that is taking place there this year constitutes one important explanation of the fading
   influence of the “reflation trade” since Q1. It may even be the single most important component of the story.
   KeplerChevreux 8-2021

   “Die Abkühlung der Wirtschaft in China strahlt auf die ganze Welt aus und lässt besonders die Notierungen
   für Rohstoffe wie Kupfer, Eisenerz und Rohöl auf breiter Front sinken.”
   Mark Dittli in the Market 8-2021

   „China’s policy decoupling from America this year, together with the emergence of a China risk premium in
   markets for credit and equity, are expressions of the fundamental divergence of two competing,
   antagonistic economic systems.»
   KeplerChevreux 8-2021

   „The consolidation in the cyclically-sensitive commodity space, including crude oil, has become apparent.
   We note that the silver-gold ratio has peaked. This ratio is a reflation indicator (see chart 25). The decline of
   the leading commodity currencies vis-a-vis the US$ since May emphasises the exhaustion of the inflation of
   raw material prices. (..) China’s policy re-orientation is a deflationary influence whose focal point has been
   the reversal in the country’s credit impulse.(..) Without reference to China we cannot understand why since
   Q1 US$ “real” yields have declined, the US$ has strengthened and higher duration assets have resumed
   their out-performance.»
   KeplerChevreux 8-2021

   „macro-oriented investors are also acutely aware of the drop in China’s credit impulse -- the change in the
   growth rate of credit creation. A similar phenomenon has emerged in the U.S. and other regions as the
   impact of last year’s stimulus falls out of the equation. It’s natural, therefore, that the rate of economic
   recovery will s-low»
   Cameron Crise / Bloomberg 9-2021

   „China’s current priorities of promoting “common prosperity” and deterring excessive risk-taking mean
   there’s unlikely to be any easing of property curbs this year, according to Macquarie Group Ltd. The sector
   will be a “main growth headwind” for next year, although policy makers may loosen restrictions to defend
   growth goals. A correction in China’s property market would not only slow the domestic economy but have
   global consequences too. “A significant slowdown in property construction over the next few years appears
   probable already, and would become even more likely in the event of an Evergrande failure or bankruptcy,”
   said Logan Wright, a Hong Kong-based director at research firm Rhodium Group LLC. “A long-term
   slowdown in property construction, an industry that represents around a fifth or a quarter of China’s
   economy by most estimates, would cause a significant decline in GDP growth, commodity demand, and
   would likely have disinflationary effects globally.”
   China’s Nightmare Evergrande Scenario Is an Uncontrolled Crash / Bloomberg 9-201

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    RANG             Stagflation! Ein Gespenst am Horizont: Das Worst
                     Outcome des Notenbank-Irrsinns?

     2
   „five out of five regional Fed presidents have come out in favor of tapering earlier than waiting till next year.
   Most indicated they are worried about inflation. And inflation is a problem. Taiwan Semiconductor just
   raised their prices 20%. Hong Kong/LA container prices are almost doubled since the beginning of the year,
   and 4X since last summer. Inflation (CPI) is running well north of 5% and looks to be picking up steam. The
   longer the Fed goes without tapering and raising rates, the longer “transitory” inflation will last. I do not
   believe this Fed will make the mistake that Arthur Burns did in the 1970s by doing nothing and then
   allowing inflation to get to 10% plus. Thus, Powell will be under pressure to begin tapering sooner than the
   market thinks. A slowing economy and rising inflation? Can you say stagflation boys and girls? Do you want
   to run for reelection in 2022 on that premise? How do you think the market will react? Me too.»
   Perfect Storms / John Mauldin / 8-2021

   „Was wäre, wenn die jüngst angestiegenen Inflationszahlen gar nicht vorübergehend sind? Und was, wenn
   sich das Wachstum – kaum hat sich die Weltwirtschaft nach dem Lockdown-Schock etwas erholt – wieder
   absackt? (..) Bereits jetzt seien erste Andeutungen der grossen Stagflation spürbar, so Roubini in einem
   Aufsatz. Der Titel: «The Stagflation Threat Is Real». Nouriel Roubini sieht viele Faktoren, welche einerseits
   die Wirtschaft bremsen und andererseits die Preise nach oben drücken: Rückschläge bei der
   Globalisierung und mehr Protektionismus, Cyberkriege und Hackerattacken. Auch verleite die stärkere
   Ungleichheit nach Covid-19 die Regierungen dazu, die Anliegen der Arbeitnehmer ernster zu nehmen –
   was zu höheren Löhnen führen dürfte: Es besteht also durchaus eine Basis für eine Lohn-Preis-Spirale. Auf
   der anderen Seite können die Notenbanken kaum mit Zinserhöhungen auf steigende Preise reagieren, sie
   sitzen selber in einer Art Schuldenfalle. Sie würden dann ein «Hard Landing» der Wirtschaft provozieren.»
   Stagflation: Nouriel Roubini warnt vor einem fatalen 1970er-Szenario / Finews / 9-2021

   „In fiscal terms, we just lived through the equivalent of two New Deals. And instead of 10 years, it happened
   in less than two. The scale and speed of this spending explains much, if not most, of the recent GDP
   growth. Putting an extra $14 trillion on top of normal government spending into a $20 trillion economy is a
   massive sugar high. It wasn’t a free lunch by any means; the national debt went up accordingly. But it still
   had a short-term stimulus effect. The stimulus effect is now ending. Yes, Congress is considering a pair of
   infrastructure bills whose price tags, if they pass in the proposed form, will outweigh the prior COVID bills.
   But passage is increasingly dubious. Even if they do, the spending will be spread over many years. It won’t
   come close to replacing the other programs that have ended, or will end soon. For all intents and
   purposes, without more stimulus the economy is back on its own as the fourth quarter approaches—and
   basically where it was in late 2019. It may even be worse, considering changes to the workforce. Millions
   have died, become disabled, retired early, or are retraining for career changes. (..) One serious downside
   risk is inflation. (..) An economy showing 4% nominal growth and 1% inflation would have 3% real growth.
   Not so bad. But if nominal growth stays exactly the same but inflation rises to 4%, real growth would be 0%.
   It gets worse. If nominal growth falls just a little, say from 4% to 3%, then a 4% inflation rate would push
   real growth down to -1% recession territory. A little bit of inflation can amplify a mild setback into a serious
   one in real terms.(..) I am increasingly concerned that the Fed is toying with inflation and the economy
   could slow down more than they currently project. They are roughly projecting 2–3%+ growth and slightly
   above 2% inflation. That would be a very good outcome. I am more worried they are wrong, as they have
   often been in the past, and we’ll get the worst of both worlds: higher inflation and lower growth—in a word,
   stagflation»
   The Return of Stagflation / John Mauldin / 9-2021                                                                   9
Das Quartal                                                                        Top
                                                                              Buzz Words des
                                                                                 Quartals
    RANG            50 Jahre Nixon-Schock Freibrief für die
                    Notenbanker

     1
   „Auch vor 50 Jahren, im Sommer 1971, wollte Amerika nicht länger – und zog den Stecker. Der Grund war
   damals nicht sicherheitspolitischer, sondern wirtschaftlicher Natur. Auf seinem präsidialen Landsitz in
   Camp David beschloss Richard Nixon zusammen mit ein paar Beratern, die globale Währungsordnung auf
   den Kopf zu stellen. Die übrige Welt wusste nichts davon, und ihre Meinung interessierte Nixon auch nicht
   sonderlich. Ohne Vorankündigung erklärte er in einer Fernsehansprache, die USA seien nicht länger
   gewillt, Dollar gegen Gold umzutauschen. Damit hob Nixon handstreichartig die monetäre
   Nachkriegsordnung, das Bretton-Woods-System, auf. Im Westen rieb man sich die Augen – und setzte um,
   was da geheissen wurde. Das Ereignis – auch als «Nixon-Schock» bezeichnet – mag ein halbes
   Jahrhundert zurückliegen. Es prägt das globale Währungssystem aber bis heute. Denn seit der
   Schliessung des «Goldfensters» und dem Ende des Gold-Devisen-Standards sind die Währungen nicht
   länger an ein reales Gut wie ein Edelmetall gebunden. Die Notenbanken sind vielmehr frei, so viel Geld zu
   drucken, wie es ihnen beliebt. Die Ausdehnung der Geldmenge wird nicht mehr limitiert durch das
   Vorhandensein eines knappen Metalls. Die Folge: Geld hat keinen inneren Wert mehr. Es ist nur noch
   farbig bedrucktes Papier beziehungsweise ein Versprechen aus Bits und Bytes.»
   Gratisgeld ist kein Menschenrecht / Thomas Fuster in NZZ / 9-2021

   „Vor 50 Jahren beendeten die USA die Goldbindung des Dollars – seither kennt die Geldvermehrung keine
   natürlichen Grenzen mehr. (..) So klandestin das Krisentreffen organisiert wurde, so offenkundig waren
   damals die Wirtschaftsprobleme der USA. So zeigte sich ab den 1960er Jahren immer deutlicher, dass die
   monetäre Nachkriegsordnung mit inneren Widersprüchen kämpfte und auf einem wackligen Fundament
   ruhte. Diese Ordnung, 1944 im amerikanischen Bretton Woods beschlossen, sah für das internationale
   Währungssystem eine abgeschwächte Version des Goldstandards vor. (..) Erstens verpflichtete sich die
   amerikanische Notenbank gegenüber den anderen Währungsbehörden und Regierungen, den Dollar
   jederzeit zu einem fixen Kurs von 35 $ pro Feinunze in Gold umzutauschen. Mit diesem Versprechen –
   auch als Goldfenster bezeichnet – sollte dem Weltwährungssystem die notwendige Stabilität und Disziplin
   verliehen werden, zumal die amerikanischen Goldreserven in Fort Knox ja begrenzt waren. Zweitens
   versprachen die Notenbanken der übrigen Teilnehmerstaaten, ihre Währungen mittels Interventionen am
   Devisenmarkt wertstabil gegenüber dem Dollar zu halten; innerhalb enger Bandbreiten herrschten fixe
   Wechselkurse. (..) Anpassungen der Wechselkurse waren in diesem Gold-Devisen-Standard nur für den
   Fall fundamentaler Zahlungsbilanzungleichgewichte erlaubt. (..) kursierten bereits weit mehr Dollar, als die
   USA in Gold hätten umtauschen können. Denn die rasch wachsende Weltwirtschaft – Europa und Japan
   erlebten einen Nachkriegsboom – benötigte viel Liquidität, weshalb immer mehr Dollar gedruckt wurden.
   Zudem betrieben die USA zur Finanzierung des Vietnamkriegs oder von Sozialprogrammen wie der «Great
   Society» eine inflationäre Politik. Immer mehr Länder wollten daher 1971 einen Teil ihrer Dollarbestände in
   Gold umtauschen. Dies auch deshalb, weil eine Feinunze Gold auf dem Markt weit mehr Wert hatte als der
   fixe Umtauschkurs von 35 $.(..) . Das globale Währungssystem ist seit jenem Sonntagabend nicht länger
   an ein reales und knappes Gut gebunden. Es begann vielmehr die Zeit des sogenannten Fiat-Geldes, also
   des ungedeckten Papiergeldes ohne jeden inneren Wert. Für die Notenbanken ging mit dieser Zäsur ein
   enormer Machtzuwachs einher. Sie konnten ab sofort so viel Geld emittieren, wie ihnen beliebte. Ihre
   Autonomie wurde nicht länger eingeschränkt durch fixe Regeln oder natürliche Restriktionen wie die Höhe
   der Goldreserven.»
   «Nixon-Schock» – ein Fluch oder ein Segen? / Thomas Fuster in NZZ 8-2021

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Das Quartal                                                                      Aufgefallen

„History is just one fucking disaster after another.»
Niall Ferguson 9-2021

„Dem Geldwesen ist die Schwerkraft abhandengekommen, es fehlt die Verankerung.»
Thomas Fuster 9-2021

„I think the mother of all Minsky moments is building.»
John Mauldin 8-2021

„Es gibt derzeit keine populärere Annahme, als dass die Zinsen immer niedrig bleiben. Sie ist damit
eingepreist.»
Stefan Rehder / Value Intelligence Advisors / The Market 9-2021

„Können das Fed und die EZB jemals mit ihren Wertpapierkäufen aufhören? Die beängstigende Antwort lautet:
wahrscheinlich nicht.»
Myret Zaki 9-2021

„Diese Art der Geldpolitik zielt nicht auf Preisstabilität oder Beschäftigungswachstum ab, sondern auf die
Sicherung der Marktliquidität.»
Myret Zaki 9-2021

„Es ist erwiesen, dass eine Kombination von Zinserhöhungen und Quantitativer Straffung die Kredit- und
Derivatemärkte destabilisiert, da diese nicht solvent genug und ausreichend abgesichert sind, um dies zu
verkraften.»
Myret Zaki 9-2021

„The real winner of the Merkel years in Europe has been the region’s non-elected liberal technocracy whose
regulatory powers have been extending relentlessly.»
Kepler Chevreux 8-2021

„Ich würde sie als ein begrenztes Angebot von nichts beschreiben»
John Paulson zum Thema Cryptowährungen 8-2021

„We're running our economy like we're not interested in maintaining global reserve currency status»
Jeffrey Gundlach 8-2021

„The race between China and America will not be determined by growth. It will be won by the party which can
maintain the most stability.»
KeplerChevreux 8-2021

„CBs have persuaded themselves that their interventions help to solve the problems of the Western world, blind
to the damage caused by their hyperactivism.»
KeplerChevreux 8-2021

„Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes kann explodieren, falls die Menschen das Vertrauen in die eigene
Währung verlieren.»
Mark Dittli 9-2021

„There were about 598,000 e-buses on roads globally at the end of last year, 585,000 of which were in China,
according to BNEF.»
Bloomberg Green 8-2021
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Das Quartal                                                                           Aufgefallen

„Ich würde sagen, dass wir selbst heute sogar mehr über die Innenpolitik in Nordkorea wissen als in China.»
Anne Stevenson-Yang 9-2021

„Einer der sechs Grundpfeiler unserer Anlagephilosophie besagt klar, dass wir unsere Investments nicht auf
Vorhersagen zu makroökonomischen Entwicklungen stützen. Oaktree beschäftigt deshalb keine Ökonomen.»
Howard Marks 8-2021

„Die grosse Unbekannte ist, welchen Einfluss die Klimapolitik auf den Technologie- und den Finanzsektor haben
wird: Seit 2016 verbrauchen ihre globalen Datencenter mehr Strom als ganz Grossbritannien und der Bedarf
wird bis 2025 auf ein Fünftel der global konsumierten Elektrizität steigen. Da sich der Stromverbrauch der
Datencenter derzeit alle vier Jahren verdoppelt, dürften sie bis 2040 gemäss Schätzung 14% der weltweiten
Emissionen verantworten – das entspricht dem CO2-Anteil, den heute die USA ausstossen.»
Ruedi Keller 8/2021

„Jedes Jahr verschwinden rund 15 bis 20% der Hedge-Funds vom Markt und erscheinen nicht in der Statistik
(Survivorship-Bias)“
Werner Grundlehner 8-2021

„«Finanzielle Stabilität» bedeutet nicht, dass kein Investor jemals Geld verliert.»
John H. Cochrane 8-2021

„•But when we also consider that the Fed has purchased substantially more TIPS than the net issuance since
the start of the pandemic, the sharp reduction in the effective float goes a heck of a long way to explaining the
extraordinarily low level of real rates. There’s not many other fixed income markets that have seen a reduction in
the amount of available paper, are there?.»
Cameron Crise 7-2021

„Boston Fed Chief Eric Rosengren and Dallas Fed’s Robert Kaplan said they are selling their individual stock
holdings by the end of the month. The move comes as they were roundly criticized after financial disclosures
showed Rosengren was an active investor in real estate investment trusts last year, while Kaplan, a former
Goldman Sachs Group Inc. executive, made many $1 million-plus transactions. Both pledged in their near-
identical statements not to trade stocks again while Fed members. .»
Bloomberg 9-2021

Pekings Methoden illustrieren, was eine Parteidiktatur, die zunehmend an den Lippen eines einzigen Mannes
hängt, ausmacht: Unberechenbarkeit, Willkür und brutale Machtpolitik.“
Matthias Sander in NZZ 9-2021

„Japan has similar demographic characteristics to China, but with one huge difference. Japan grew rich while it
grew older. China has grown older before growing rich.”
John Mauldin 7-2021

„Ich kann keine Epoche in der Geschichte finden, in der die Geld- und Fiskalpolitik so abgelöst von der
wirtschaftlichen Lage waren.»
Stanley Druckenmiller 9-2021

„Selbst bei einer Jahresteuerung von 2% halbiert sich der Geldwert innert 35 Jahren; das trifft vor allem Sparer
und Menschen mit wenig Sachvermögen, die vom laufenden Arbeits- oder Renteneinkommen leben.»
Gerhard Schwarz 8-2021

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Das Quartal
• Top Buzz im Quartal
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG

Das Quartal im Kontext:
1. Der Schuldenexzess
2. Die Rolle der Notenbanken
3. Eine Welt ohne Zinskompass
4. Der Aufbau eines neuen Minsky-
   Moments
5. Der globale Trend zum
   Sozialismus

Der chinesisch/amerikanische Gegensatz und die Implikationen

Ist es bereits ein neuer Krieg? Ja, aber ein kalter, der zunehmend heisser wird. Neue Allianzen bilden
sich, die Welt beginnt sich zu positionieren. Die Finanzsysteme beginnen sich zu entwirren, um einen
Clash erst richtig zu ermöglichen, denn die gegenseitigen Abhängigkeiten sind immer noch enorm.
Klares Beispiel für eine Entwirrung: Die Diskussion um chinesische Firmen mit Listings in den USA.
Der klarste Casus Belli ist Taiwan: Hongkong ist verschluckt und verdaut, Taiwan ist der nächste
Dominostein, im Weg ist noch die Abhängigkeit China von Dollar-Linien. Zug um Zug spitzt sich die
Situation zu. Was bedeutet das für uns als Investor? China sieht sich im Aufstieg, den Westen im
Niedergang. Mit dem Dollar und den Dollarlinien hat die USA ein enormes Drohpotential, Chinas
Hauptaugenmerk ist die Entwirrung des Landes aus der Dollarkorsett. Das bedeutet für uns als
Investor folgendes: 1. Ein neuer Markt entsteht: Für die angestrebte Souveränität oder gar
Hegemonie braucht China einen grossen, tiefen, liquiden Bondmarkt. Chinas Bondmarkt ist noch zu
klein, zu illiquid, für den westlichen Investor schwierig zu erreichen, und voll von Moral Hazard
inklusive korrupten Ratingagenturen: Viel Arbeit für China: Eine erste Prüfung ist Evergrande
2. Die Chance auf einen starken Yuan: Mit einer Schwachwährung kann China keinen glaubwürdigen
Bondmarkt aufziehen: Ein starker Yuan ist im Interesse Chinas. 3. Weniger Liquidität aus China?
China versucht den Leverage zu reduzieren, kann das Land dies durchhalten, wo doch Wachstum der
oberste Primat ist? 4. Die Herausforderungen für China bleiben enorm! Miese Demographie,
Abschottung, viel zu viel Schulden, Middle Income Trap, grassierende Ungleichheit,
Kommandowirtschaft & Ressourcenverschwendung, zum Teil fiktives Wachstum, enorme ökologische
Probleme, steigende Stückkosten, Big Brother-Staat, Staatsterror, korruptes Geldsystem,
Überdehnung Seidenstrasse und Ineffiziente SOE-Dreckschleudern und Anlegerskepsis: Kommt
künftig weniger Wachstum und Liquidität aus China für die Welt?

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Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                       China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                       Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                            neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Ist es bereits ein neuer Krieg? Ja, aber ein kalter, der zunehmend
                         heisser wird

                         „Just as World War II had things in common with World War I, Cold War II
        Krieg            has things in common with Cold War I: growing ideological antagonism,
                         technological competition, espionage, diplomatic friction, geopolitical
                         confrontation. As Henry Kissinger has said, partly as a consequence of a
                         pandemic that originated in China under circumstances that remain murky,
                         we have already passed from the “foothills” to the “mountain passes” of Cold
                         War II.“
                         Sept. 11 and the Future of American History / Niall Ferguson / 9-2021

                         Massnahmen der US-Regierung von Donald Trump haben die Perspektiven
                         chinesischer Unternehmen erfolgreich beschnitten. Die Embargos und
                         andere Lieferbeschränkungen gegen Firmen, die Washington als Bedrohung
                         ansah, haben gewirkt. Diese Massnahmen waren ein schwerer Schlag für
                         Huawei und viele andere chinesische Technologieunternehmen. Das war ein
                         Weckruf für Präsident Xi und sein Team, denn es wurde deutlich, dass selbst
                         die erfolgreichsten chinesischen Unternehmen anfällig sind, wenn
                         Washington sie ins Visier nimmt. Ihre Lieferketten sind von den USA und
                         ihren Verbündeten abhängig, da China in «Hard Tech»-Sektoren wie der
                         Halbleiterindustrie noch keine führende Stellung hält. Peking sieht die
                         Rivalität mit den USA als einen «langwierigen Krieg», der noch viele Jahre
                         andauern wird – entsprechend muss China seine politischen Prioritäten
                         ändern, um zu gewinnen.“
                         Was bedeutet die Flut der politischen Veränderungen in China? Jörg Wuttke in The
                         Market 8-2021

                         „Damit hat die dritte Strategiephase – Doshi nennt sie «Expansion» –
                         begonnen: Unter Xi verbirgt China seine Kraft nicht mehr und wartet nicht
                         mehr auf seine Zeit, sondern tritt selbstbewusst und fordernd auf der
                         Weltbühne auf (..) Xi sieht sich als der Mann, der China bis 2049, dem
                         hundertsten Jahrestag der Ausrufung der Volksrepublik, wieder an die
                         Weltspitze bringt und die USA vom Thron stossen wird. Er wird die «Grand
                         Strategy» zu Ende bringen, die Deng Xiaoping vor mehr als dreissig Jahren
                         vorgezeichnet hatte.“
                         Die langfristige Strategie der Kommunistischen Partei Chinas / Mark Dittli in The
                         Market 8-2021

                                                                                                             14
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                     China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                     Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                          neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Der Krieg findet auf neuen Schlachtfeldern statt

                         „Didi’s listing in the U.S. last week came just as Xi is looking for ways to
                         control the vast reams of data held by China’s tech giants, in part to ensure
        Krieg            the Communist Party spreads the wealth beyond a small circle of billionaires.
                         That scrutiny awoke regulators in Beijing to the threat posed by private
                         companies, prompting them to ban Didi from signing up new users days after
                         it conducted the second-biggest American initial public offering for a Chinese
                         company. More broadly, the crackdown shows how big data is quickly
                         turning into the next major battleground in a clash of superpowers, with
                         implications that potentially could reshape the global economy for decades to
                         come. With the U.S. lobbying other nations to prevent China from obtaining
                         technology like advanced computer chips and Xi undertaking a national
                         project to develop them, stringent data security controls risk further disrupting
                         supply chains, balkanizing financial markets and forcing countries to pick
                         sides. (..) China risks losing access to deep capital markets abroad that can
                         finance its push for technological superiority, while U.S. companies could find
                         themselves cut off from investing in one the world’s top growth engines. (..)
                         Some projections show China will hold a third of the world’s data by 2025,
                         potentially giving it a big competitive advantage in areas like artificial
                         intelligence that need lots of information to fine-tune algorithms and improve
                         services. For Xi, harnessing that data is key to maintaining political control.
                         Not only can he use it to feed a vast surveillance state to snuff out dissent,
                         but he’s also looking to create a market for data to unleash its value
                         throughout the broader economy. (..) The Communist Party is just now
                         expressing alarm at how all that data could be used by its adversaries. (..)
                         “While China hawks in Washington are seeking to deny China access to U.S.
                         listings, Beijing is confident that there is more than enough money around the
                         globe chasing returns to meet all their funding requirements while playing by
                         China’s rules,” said Graham Allison, a professor at Harvard University“
                         China's Didi Crackdown Is All About Controlling Big Data/ Bloomberg 7-2021

                         The party has merely dropped the facade and dispensed with Deng
                         Xiaoping’s tactical dictum: “bide your time, and hide your strength”. It has
                         also acquired the means of totalitarian control that Hitler and Stalin could
                         only dream of, whether face recognition technology or digital tracking through
                         the Social Credit System. The long list of Xi’s affronts, from the Nine Dash
                         Line to the South China Sea, to the pitiless asphyxiation of Hong Kong, to the
                         intimidation of Australia, to the Uighur camps, are by now well-known,
                         culminating in wolf warrior diplomacy and state-sponsored disinformation on
                         Covid-19. We are so inured to it that President Xi’s “wall of steel” speech at
                         the 100th birthday party almost seems banal. We know what the party thinks.
                         The Fifth Plenum text setting out China’s strategy until 2035 revives the term
                         “prepare for war” not used for over half a century.“
                         Xi’s Big Mistake / John Mauldin 7-2021                                        15
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                    China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                    Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                         neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Neue Allianzen bilden sich: «Amerindien» und «Quad»: Die Welt
                         beginnt sich zu positionieren

                         „Durch den Konflikt mit China finden Indien und Amerika immer stärker
        Krieg            zueinander. In den USA selbst machen Indischstämmige wirtschaftlich und
                         politisch Furore. Sie sind die erfolgreichste Einwanderergruppe aller Zeiten.
                         (..) Dabei waren die Beziehungen lange Jahrzehnte schlecht. Der Grund:
                         Während Indien mit Moskau kungelte, hofierte Washington seit den frühen
                         1970er Jahren China, den Erzfeind Delhis, um im Kalten Krieg Druck auf die
                         Sowjetunion auszuüben. Heute vollziehen die USA eine Rolle rückwärts.
                         Peking ist ihr neuer grosser weltpolitischer Rivale, und Washington braucht
                         zu seiner Einhegung alle Partner, die es bekommen kann. Indien ist in
                         diesem Spiel der grosse Preis. Das Land betrachtet China von jeher mit
                         Skepsis, 1962, 1967 und 1987 kam es sogar zu militärischen Konflikten an
                         der 3440 Kilometer langen gemeinsamen Grenze. Zugleich wachsen in Delhi
                         Umzingelungsängste, weil China neue Häfen in unmittelbarer Nachbarschaft
                         errichtet. (..) Gegen den Widerstand aus Peking trommelte der neue
                         Präsident im vergangenen März das erste, wenn auch Corona-bedingt nur
                         virtuelle Treffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs der «Quad»
                         zusammen. Diesen quadrilateralen Sicherheitsdialog der USA, Indiens,
                         Japans und Australiens gibt es zwar schon seit 2004, aber lange dümpelte er
                         vor sich hin. Jetzt soll er nach dem Wunsch Washingtons den Widerstand
                         gegen Chinas ökonomische und militärische Expansion organisieren.“
                         Von «Chimerica» zu «Amerindien» / Stephan Bierling / NZZ 9-2021

                         „Die Spannweite, wo sich die einzelnen Länder auf der Achse Peking–
                         Washington positionieren, ist gross. Kambodscha hat sich unter dem
                         Langzeitherrscher Hun Sen praktisch zu einem Vasallenstaat Chinas
                         entwickelt. Das Land ist so abhängig von Peking, dass China dadurch
                         praktisch nach Belieben die Asean blockieren kann. So schaffte es die
                         Asean nicht, eine gemeinsame Position bei Fragen des Südchinesischen
                         Meeres zu finden, denn für Entscheide braucht sie Einstimmigkeit. Am
                         andern Ende des Spektrums – und das mag auf den ersten Blick erstaunen –
                         befindet sich Vietnam. Obwohl auch in Hanoi eine kommunistische Partei an
                         der Macht ist, achtet diese sorgsam darauf, Abstand zu Peking zu wahren.
                         Das gebietet die Geschichte: (..) Thailand und die Philippinen sind
                         sogenannte Vertragsalliierte der USA – sie sind mit Verteidigungsbündnissen
                         mit Washington verbunden. Das heisst aber nicht, dass sie deswegen stetig
                         im Gleichschritt mit den USA marschieren. (..) Durch die ausschweifenden –
                         und rechtlich unhaltbaren – Ansprüche Chinas sehen mit den Philippinen,
                         Malaysia, Indonesien, Brunei und Vietnam gleich fünf Länder ihre territoriale
                         Souveränität bedroht.“
                         Der Westen muss sich glaubwürdig engagieren / Patrick Zoll in NZZ 6-2021
                                                                                                    16
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                   China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                     Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                          neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Dafür steht das vergangene Quartal: Die Finanzsysteme beginnen
                         sich zu entwirren, um einen Clash errst richtig zu ermöglichen

                         „As China became a strategic competitor to the United States, tensions arose
        Krieg            on trade and economic issues, then expanded to technological, geopolitical,
                         ideological, and financial fronts. As a result, China’s regulatory crackdown
                         has focused on industries with stronger foreign connections, especially those
                         in highly sensitive sectors. In particular, Beijing’s desire to bring home some
                         of its largest and most attractive companies that are listed overseas
                         coincided with increased scrutiny from the United States on Chinese
                         American depositary receipts (ADRs). (..) This has called into question the
                         legality and enforcement of the important VIE structure, as well foreign
                         governments’ willingness to allow investment in Chinese companies. “
                         Long View on China / William Blair 8-2021

                         „Chinesische Unternehmen, die sich durch Börsengänge im Ausland
                         finanzieren wollen, sehen sich einem zunehmenden Druck ausgesetzt. In
                         den USA zieht die Börsenaufsicht SEC die Zügel an. Auch die Volksrepublik
                         stellt neue Hürden auf und prüft etwa, ob es sich um Unternehmen handelt,
                         bei denen die nationalen Interessen oder die Publikation von
                         Unternehmensdaten ein Problem darstellen. (..) Laut dem Vorsitzenden der
                         amerikanischen SEC, Gary Gensler, «tickt die Uhr» für chinesische
                         Unternehmen. Sie müssen eine Überprüfung ihrer Finanzabschlüsse
                         zulassen – oder sie riskieren, ab 2024 von der New Yorker Börse und der
                         Tech-Börse Nasdaq ausgeschlossen zu werden. (..) Auch China geht
                         verstärkt gegen die VIE-Vehikel vor und hat solche Strukturen, über die
                         Auslands-Investitionen angelockt werden sollen, selber eingefroren.“
                         IPO: Langer Marsch für Chinas Firmen zu ausländischem Geld Finews 9/2021

                         „Nun erwägen andere chinesische Firmen, so das Lieferunternehmen
                         Lalamove, die Verlegung des geplanten US-Börsengangs nach Hongkong.
                         Klar: Mit dieser Strategie kann China gewisse Kapitalströme ins eigene Land
                         leiten und den IPO-Markt in den USA empfindlich treffen. Chinesische
                         Firmen machen immerhin 4 Prozent des 50-Billionen-Dollar schweren US-
                         Aktienmarktes aus. Und es ist eine Antwort an die USA wegen des massiven
                         Drucks, den bereits die Regierung Trump auf chinesische Tech-Konzerne
                         wie Huawei aufgebaut hatte. (..) Es geht um mehr als um die Finanzen,
                         sondern um ein viel wertvolleres Gut: Big Data. Will heissen: Die Kontrolle
                         der immensen Datenberge, welche gerade die chinesischen Tech-Giganten
                         mit ihrer Plattform-Wirtschaft in den letzten Jahren angesammelt haben.
                         Chinas Firmen müssen bei Börsengängen im Ausland, wi in den USA, immer
                         transparenter werden.“
                         US-Druck auf Huawei/ Cash 7-2021

                                                                                                     17
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                    China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                     Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                          neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Klares Beispiel für eine Entwirrung: Die Diskussion um chinesische
                         Firmen mit Listings in den USA

                         „The core of the issue is that the Chinese government will no longer give US
        Krieg            market regulators, any of the regulating bodies, the power to inspect the
                         audits of Chinese companies listed on US exchanges. There are at least 248
                         Chinese companies, listed on three major US exchanges, with a total market
                         capitalization of $2.1 trillion, according to the US-China Economic and
                         Security Review Commission. Earlier this year the SEC began rolling out
                         rules threatening to delist foreign companies from American exchanges if
                         they do not meet US auditing standards for three years. (..) The Didi IPO was
                         not a normal IPO, at least as we think of them in the West. US investors who
                         bought these “shares” don’t actually own equity. They own pieces of a
                         Caymans “variable interest entity,” (VIE) which has a contract with the parent
                         company. This structure is necessary because under Chinese law foreigners
                         can’t own Chinese shares directly. Didi duly warned investors in its US
                         offering that they had no shareholder rights and the Chinese government had
                         final control. This isn’t new. US-listed Chinese companies since at least
                         Alibaba in 2014 have used the VIE structure. It’s one of those things that
                         works great until it doesn’t. This arrangement did have a key advantage,
                         though, at least for the Chinese. It let Chinese enterprises rake in foreign
                         capital while giving up no ownership and reserving the right to leave their
                         own “investors” high and dry. This method may now be approaching its
                         expiration date. That’s how Xi and the Chinese Communist Party operate.
                         They do things that look capitalist but really aren’t, lacing them with
                         unnoticed poison pills for later use. (..) Those VIE companies are a good
                         example. Some experts say the whole structure is illegal under Chinese law,
                         yet it is widely used. The government looks the other way. But by doing so,
                         the authorities give themselves a giant weapon they can use any time.“
                         Xi’s Big Mistake / John Mauldin 7-2021

                         .Aber: Die gegenseitigen Abhängigkeiten sind immer noch enorm
                         „Ideologisch ist das kommunistische China ein Gegner, wirtschaftlich,
                         technologisch und militärisch ein Konkurrent, und in globalen Fragen wie
                         etwa dem Klimawandel kann und muss es ein Partner sein. Dies in der
                         Praxis umzusetzen, ist nicht einfach. (..) Bestenfalls gibt es momentan eine
                         teilweise Entkoppelung. So lag der bilaterale Handel zwischen den USA und
                         China trotz Trumps Handelskrieg auch im Jahr 2020 bei rund 650 Milliarden
                         Dollar, und China ist nach wie vor der grösste Handelspartner der USA.
                         Inzwischen belaufen sich die US-Direktinvestitionen in China auf über 100
                         Milliarden Dollar und die chinesischen Direktinvestitionen in den USA auf
                         über 50 Milliarden Dollar. Was bedeutet: Wir haben eine ganz andere
                         Situation als während des Kalten Krieges.“
                         Hart und smart – was tut der Westen mit China? / Junhua Zhang in NZZ 9-2021   18
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                   China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                    Ja, es ist wohl ein
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                         neuer kalter Krieg
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Zwischen Hammer und Amboss: Europa

                         „Throughout Europe the media has cultivated the false perception that the
                         Biden Administration is a restoration project following the aberrant
        Krieg            parenthesis of the Trump Presidency. Europe has wanted to believe that a
                         legitimate elite has returned to power in Washington committed to the
                         policies of multilateralism that for decades constituted a comfort blanket for a
                         region unwilling to pay for its defence and incapable of defending its own
                         borders. (..) And yet, the abandonment of Afghanistan is a practical
                         demonstration of the principle of “America first”. (..) America can no longer
                         afford unwinnable wars that drain its finances and sap its morale. Europe has
                         refused to understand that America had to reassess, retreat and regroup. (..)
                         Once again we are confronted with the divide in the West between popular
                         opinion and that of the educated liberal elites whose voices dominate the
                         public space..“
                         KeplerChevreux 8/2021

                         „Gemäss einer kürzlich durchgeführten Umfrage der EU-Handelskammer in
                         China verlagern fünfmal so viele europäische Unternehmen ihre Aktivitäten
                         nach China wie sie aus dem Land abziehen. Durch Onshoring und
                         Lokalisierung kappen europäische Unternehmen die grenzüberschreitenden
                         Verbindungen, die sie geopolitischen Spannungen aussetzen, und
                         verschaffen sich eine günstigere Ausgangsposition, um Chinas Autarkie-
                         Kampagne zu überstehen. Allerdings müssen sie ihre Erfolgschancen gegen
                         die Risiken abwägen, die mit der Trennung ihrer globalen Aktivitäten in
                         bestimmten Bereichen verbunden sind. Nicht alle Unternehmen werden die
                         Möglichkeit haben, diese Strategie zu verfolgen: Ein Grossteil der
                         chinesischen Wirtschaft ist offen, und europäische Maschinenbauer,
                         führende Unternehmen im «Clean Energy»-Sektor, Chemieproduzenten und
                         Hersteller medizinischer Geräte zum Beispiel sind in der Regel willkommen,
                         um ihre Investitionen auszuweiten. Ausländische Konkurrenz ist jedoch in
                         Bereichen, die von staatlichen nationalen Champions dominiert werden,
                         zunehmend unerwünscht. (..) Ironischerweise bedeutet das Hin und Her
                         konkurrierender politischer Kräfte, dass europäische Unternehmen ihre
                         eigenen Strategien zur Eigenständigkeit entwickeln müssen, da sie
                         gezwungen sind, Operationen so weit wie möglich zu lokalisieren und
                         widerstandsfähige Lieferketten aufzubauen. Da die Spannungen in den
                         kommenden Jahren jedoch weiter zunehmen werden, werden die
                         erforderlichen Investitionen für eine Expansion in China nur noch schwieriger
                         werden, so dass es für viele europäische Unternehmen heisst: jetzt oder
                         nie.“
                         Europäische Unternehmen in China: Zwischen Abkopplung und Onshoring / Jörg
                         Wuttke in The Market 6-2021

                                                                                                      19
Das Quartal
• Top Buzz im Quartal                                                     China
• China vs. USA
• Die Notenbankdebatte                                           Von kalt zu
• Die Inflationsdebatte
• Die Zinsdebatte                                               heiss? Taiwan
• Währungen
• Asset Allocation
• Alternativen zu Fixed Income
• ESG
                         Der klarste Casus Belli ist Taiwan
                         Hongkong ist verschluckt und verdaut, Taiwan ist der nächste
                         Dominostein, im Weg ist noch die Abhängigkeit China von Dollar-
                         Linien
        Krieg
                         „dass die Weltmacht USA von einer zusammengewürfelten Guerilla-Armee
                         vorgeführt wird, hat angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner in
                         wichtigen Teilen Asiens die Sicherheitsgaranten sind, weitreichende
                         Konsequenzen. (..) Das Zeitalter der Pax Americana ist, zumindest in Asien,
                         zum Ende gekommen, derweil China zu seiner traditionellen Rolle als
                         kontinentalasiatischer Hegemon, als «Reich der Mitte», zurückfindet. (..) Von
         Die Taiwan      1895 bis 1945 war die Insel Taiwan japanische Kolonie, als Folge der
                         chinesischen Niederlage im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg von 1894.
           Frage         (..) Aus Pekings Warte ist Taiwan, das als «abtrünnige Provinz» bezeichnet
                         wird, eine interne chinesische Angelegenheit. Ausdrückliches Ziel ist die
                         Wiedervereinigung mit dem Festland, vorzugsweise auf friedlichem Weg,
                         falls nötig aber auch unter Anwendung militärischer Gewalt. (..) Chinas
                         Vorgehen in Hongkong in den vergangenen zwei Jahren zeigt, dass Staats-
                         und Parteichef Xi Jinping die ihm zur Verfügung stehenden Machtmittel zur
                         Durchsetzung seiner Pläne und seiner Ideologie ohne Zögern nutzt.“
                         Japans Sicherheit und Taiwan / Urs Schoettli in F&W / 8-2021

                         „Der Abzug der USA aus Afghanistan hat in Ostasien eine
                         Propagandaschlacht zwischen China und den USA ausgelöst. Chinesische
                         Medien griffen die Tumulte in Kabul sofort auf, um Taiwan darauf
                         hinzuweisen, dass sich das Eiland nicht auf die USA verlassen könne. Und
                         auch die beiden formellen asiatischen Alliierten der USA, Japan und
                         Südkorea, wurden in die Versuche miteinbezogen, Zweifel an Washingtons
                         Bündnistreue zu säen. “
                         Das Debakel in Afghanistan verunsichert Amerikas Alliierte in Ostasien / NZZ

                         „Die explizite Erwähnung der Taiwan-Frage als Sicherheitsszenario im
                         jährlich erscheinenden Verteidigungsbericht ist eine Premiere. Doch es gibt
                         weitere Anzeichen für eine entschlossenere japanische Position. Am
                         deutlichsten hat sich bisher Vizeministerpräsident Taro Aso ausgedrückt.
                         Wenn es zu einer Situation käme, die das Überleben Taiwans gefährde,
                         müssten Japan und die USA Taiwan gemeinsam verteidigen, sagte Aso
                         Anfang Juli. (..) Offiziell gibt Tokio Taiwan jedoch keine Sicherheitsgarantien
                         ab. Das tun nicht einmal die USA, die im Gegensatz zu Japan Taiwan mit
                         Waffen beliefern. (..) Das Konzept der strategischen Unklarheit ist seit
                         Jahren offizielle Politik: Tokio und Washington achten sorgsam darauf,
                         Peking keinen Vorwand zu geben, Taiwan anzugreifen. “-
                         Taiwan ist für Japans Sicherheit entscheidend / NZZ
                                                                                                        20
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