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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Dokumentation der Fachtagung am 29. November 2009 in Trossingen Januar 2010 Herausgeber: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Bearbeitung: Mario Hoff 1
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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung „Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Dokumentation der Fachtagung am 29. November 2009 in Trossingen Januar 2010 Herausgeber: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Bearbeitung: Mario Hoff 3
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Impressum „Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Dokumentation der Fachtagung am 29. November 2009 in Trossingen Januar 2010 Herausgeber, Copyright: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Johannesstraße 27, 78056 Villingen-Schwenningen Telefon: 0 77 20 / 97 16 - 0, Telefax: 0 77 20 / 97 16 - 20 e-mail: info@rvsbh.de Bearbeitung: Mario Hoff Druck: Selbstverlag 4
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Inhaltsverzeichnis Vorwort des Regierungspräsidenten 6 Regierungspräsident Julian Würtenberger Regierungspräsidium Freiburg Vorwort des Verbandsvorsitzenden 7 Bürgermeister Jürgen Guse Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg 1. Begrüßung 9 Ehrenamtlicher Bürgermeister Erwin Link Gemeinde Durchhausen 2. Flächensparen aus Landessicht 17 Regierungspräsident Julian Würtenberger Regierungspräsidium Freiburg 3. Flächensparen als Aufgabe der Regionalplanung 23 Bürgermeister Jürgen Guse Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg 4. Schwarzwaldort – Lebensort LEADER-Projekt zur 31 Aktivierung innerörtlicher Potenziale Bürgermeister Fritz Link Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald 5. Chancen für die Dorferneuerung durch Flächensparen 51 Bürgermeister Walter Klumpp Stadt Bad Dürrheim 6. Kosten der Wohnbaulandentwicklung 69 Prof. Dr. Alfred Ruther-Mehlis Institut für Stadt- und Regionalentwicklung IfSR an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Pressespiegel 88 Impressionen 91 5
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Vorwort des Regierungspräsidenten „Flächen gewinnen“ heißt ein breites Aktionsbündnis, das die Landesregierung geschmiedet hat, um den Flächenverbrauch einzudämmen. Der Titel macht deutlich, dass es nicht um den Verlust von Entwicklungsmöglichkeiten, sondern um einen Gewinn, nämlich um eine sinnvolle, allen zu Gute kommende, Steuerung der kommunalen Entwicklung, geht. Auch die Regionalverbände sind Partner dieses Bündnisses, und ich habe im Mai diesen Jahres mit dem Verbandsvorsitzenden des Regional- verbands Schwarzwald-Baar-Heuberg, Jürgen Guse, eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sich Regierungspräsidium und Regionalverband zu einer nachhaltigen und flächensparenden Siedlungsentwicklung bekennen. In der bei diesem Anlass vereinbarten Veranstaltung wollen wir Ihnen gute Beispiele für Innenentwicklung aus Ihrer Region präsentieren, die zum Nachahmen anregen. Wir wollen aufzeigen, dass bei einer Innenentwicklung auch die Gemeindefinanzen gewinnen. Und wir wollen Erfahrungen der Akteure austauschen. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnt, das Thema zu verfolgen, und würde mich über eine rege Beteiligung freuen. Regierungspräsident Julian Würtenberger, Regierungspräsidium Freiburg 6
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Vorwort des Verbandsvorsitzenden Das Thema Flächensparen gehört zweifellos zu den besonders kontrovers diskutierten Themen der Raumordnung und Landesplanung: Auf der einen Seite setzt die Landesregierung das angekündigte Ziel einer „Nettonull“ beim Flächenverbrauch konsequent Schritt für Schritt um, auf der anderen Seite gibt es bei den Städten und Gemeinden immer noch erhebliche Widerstände gegen restriktive landes- und regionalplanerische Vorgaben, weil man hierin einen nicht akzeptablen Eingriff in die kommunale Planungshoheit sieht. Mitten in diesem Spannungsfeld stehen die Regionalverbände, von denen erwartet wird, dass sie mit ihrer Regionalplanung beiden Seiten gleichermaßen gerecht werden. Angesichts der Forderungen an die Regionalplanung, ebenfalls einen maßgeblichen Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs zu leisten und dabei aber die Planungshoheit der Kommunen nicht anzutasten, haben wir gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Freiburg den Workshop Flächensparen organisiert. Wir wollen mit dieser Veranstaltung Städte und Gemeinden sensibilisieren und anhand positiver Beispiele auch motivieren, das Thema Flächensparen engagiert anzugehen. Bürgermeister Jürgen Guse, Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg 7
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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 1. Begrüßung Ehrenamtlicher Bürgermeister Erwin Link, Gemeinde Durchhausen 9
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Ausführungen zur Entwicklung des Hohnerareals Herr Regierungspräsident, meine Damen, meine Herren, als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Durchhausen bin ich derzeit dabei, mit Gemeinderat und Bürgerworkshops innerhalb des LEADER-Projektes "Leben im Dorf" innerörtliche Potentiale in Durchhausen aufzuspüren und zu aktivieren, um so einen Betrag zum Flächensparen zu leisten. Dazu wird man aber einen langen Atem brauchen. Als Kämmerer der Stadt Trossingen durfte ich die Entwicklung des Hohnerareals, in dem wir uns heute befinden, über nunmehr 16 Jahre begleiten. Das was aus dem Hohnerareal geworden ist, ist meines Erachtens durchaus eine Erfolgsgeschichte und ein gelungener Beitrag zur Stadtsanierung und auch zum Flächensparen. Das Musikinstrumentunternehmen Matth.-Hohner AG hatte in ihrer 150-jährigen Geschichte für mehr als 130 Jahre die Produktionsstätten für Mundharmonikas und Akkordeons mitten in der Stadt. Der Niedergang dieses Industriezweiges begann bereits in den 1970er Jahren. Während vor 70 Jahren die Firma Hohner noch rund 5.000 Arbeitnehmer beschäftigte, waren es vor 40 Jahren noch rund 2.500 Arbeitnehmer und vor 15 Jahren immerhin noch rund 700 Arbeitnehmer. Ende der 80er Jahre hat Hohner bereits begonnen die Produktionsstätten für die heute gerade noch 200 Arbeitnehmer an den Rand der Stadt zu verlegen. Mit der Räumung des rund 3 ha großen Hohnerareals, das sich unterteilt in den 1 ha großen so genannten "Stohrergarten" und in das 2 ha große Hohnerkarree, mitten im Herzen der Stadt, hatte die Firma Hohner 1993 begonnen und im Jahr 2000 mit dem Verkauf der restlichen Grundstücke an die Stadt Trossingen endgültig abgeschlossen. Seit 1993 ist das Hohnerareal in das Landessanierungsprogramm aufgenommen. Die Beseitigung der städtebaulichen Missstände und das Vermeiden des Entstehens einer Industriebrache war die Problemstellung, die gelöst werden musste. Eine Erschwernis war, dass ein Großteil der Gebäude des Industriekomplexes der Firma Hohner unter 10
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Denkmalschutz stand. Unsere Heimatschützer wollten sogar "Ensemble-Schutz" beantragen. Dann wäre das ganze Areal unter Denkmalschutz gestanden. Die ursprüngliche Absicht war, dass im Hohnerareal für circa 400 Personen Wohnraum durch Neubau bzw. Umnutzungen geschaffen wird. Es sollte Leben in die Stadtmitte geholt werden, Zentrumnahes Wohnen war Mitte der 90er Jahre angesagt, als Wohnraum noch relativ knapp war. Um eine lebendige Stadtmitte im Hohnerareal zu erreichen, hat die Stadt Trossingen dann im Jahr 1995 einen Investorenwettbewerb ausgeschrieben, um so finanzkräftige Investoren zu finden, die ihre Vorstellungen auch umsetzen würden. Diesen Investorenwettbewerb hat ein Rottweiler Planungsbüro gewonnen, das zwar eine tolle Konzeption, aber leider nicht die notwendigen Investoren für die Umsetzung im Hintergrund, zu bieten hatte. Um möglichen Interessenten auch darzustellen, welche Möglichkeiten das Areal bietet, wurden sämtliche nicht-denkmalgeschützten Gebäude abgebrochen. Leider hat sich das Gelände dann einige Zeit durch die Schuttberge nicht sehr vorteilhaft präsentiert. Es vermittelte den Eindruck, als wären noch Trümmerfrauen zu Gange oder man hätte nach dem Krieg vergessen, aufzuräumen. Es gab dann zwar immer wieder Anfragen, zu einem Vertragsabschluss kam es jedoch nicht. Mit mehr als 20 verschiedenen Interessenten aus der ganzen Republik hat die Stadt verhandelt, leider vergebens. In dieser Zeit hatte die Stadt Trossingen hauptsächlich auf einen Großinvestor gehofft, der eine Lösung aus einem Guss anbietet. Diese Rechnung ist jedoch nicht aufgegangen. So hat sich die Stadt Trossingen dann 1999 entschieden den circa 1 ha großen "Stohrergarten", der auch zum Hohnerareal gehört, gesondert zu vermarkten. Zuvor wurde auch hier eine Lagerhalle abgebrochen sowie ein überdachter Holzplatz mit Schreinerei, die Werkskantine und verschiedene kleinere Gebäude. Die Baugenossenschaft Donau-Baar-Heuberg hat diesen "Stohrergarten" samt der denkmalgeschützten "Stohrervilla" erworben und hat auf diesem Gelände im Rahmen des Reihenhausprogramms 24 Häuser erstellt sowie zwei gewerblich genutzte 11
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Gebäude, davon eines mit Tiefgarage. In diesen gewerblichen Gebäuden sind nun die Betriebskrankenkasse Schwarzwald-Baar-Heuberg, eine Software-Firma, ein Steuerberatungsbüro und eine Kieferorthopädie-Praxis untergebracht. Die historische "Stohrervilla" selbst wurde mustergültig saniert und dient nun als Geschäftssitz der Baugenossenschaft Donau-Baar-Heuberg. Im circa 2 ha großen Hohnerkarree, umfasst von der Cluser Straße, der Hans-Lenz- Straße, der Löhrstraße und der Hohnerstraße, wurde zunächst eines der stehen- gebliebenen Gebäude an einen Kachelofenbauer veräußert, der Ausstellungsräume und Wohnungen in diesem Gebäude eingerichtet hat. In das Kesselhaus, das früher das Hohnerareal mit Energie und Wärme versorgt hat, wurde ein technisches Museum eingerichtet, ferner wurden Räumlichkeiten für Kleinkunst und kulturelle Veranstaltungen geschaffen. Dieses Kesselhaus ist heute ein Kulturzentrum der besonderen Art. Da die Stadt Trossingen inzwischen von der Absicht einen Großinvestor zu finden, abgerückt ist, wurde es auch möglich für den so genannten Bau L (die Firma Hohner hatte ihre Gebäude nach dem Alphabet durchnummeriert) einen Investor aus Radolfzell zu finden, der in diesem früher gewerblich genutzten Gebäude 14 hochwertige Eigentumswohnungen eingerichtet hat. Das am Stadtrand gelegene Alten- und Pflegeheim der Stadt Trossingen konnte am dortigen Standort nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden und so hat sich der Gemeinderat entschlossen, im Hohnerareal dieses Alten- und Pflegeheim mit 78 Pflegeplätzen neu zu bauen. Während der Bauphase wurde die Stiftung St. Franziskus als Träger für dieses Heim gefunden, die den Bau auch im Jahr 2006 zu Ende geführt hat. Unter dem Pflegeheim haben die Stadtwerke Trossingen eine Tiefgarage mit 101 Plätzen gebaut. Bereits im Vorfeld des Baus des Pflegeheims hat ein anderer Investor im Hinblick auf den Bau des Pflegeheims ein Gebäude für "Betreutes Wohnen" im Hohnerareal errichtet, mit insgesamt 32 Wohneinheiten. 12
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Nach dem sich so einiges im Hohnerareal doch getan hat, haben sich für die denkmalgeschützten Backsteinbauten entlang der Cluser Straße, in diesen Bauten befinden wir uns jetzt gerade, auch verschiedene Interessenten gefunden. So hat den Bau A ein Sanitärhandwerker erworben, der Ausstellungsräume und vier Eigentumswohnungen geschaffen hat, den Bau AA haben weitere Investoren erworben, die zwei Künstlerateliers und verschiedene Architekturbüros sowie ein Designerbüro eingerichtet haben sowie eine Wohnung. Im Bau B, auch Kunstwerk B genannt, hat die Musikerfamilie Halder diesen Konzertsaal, in dem wir uns befinden, geschaffen, daneben 17 Wohnungen, zum Teil auch für Studenten. Im benachbarten Bau C haben vier verschiedene Investoren neben einem Architekturbüro und einem Kulturbüro sowie eine Krankengymnastikpraxis auch zwei Wohnungen geschaffen. Dies alles hat dazu geführt, dass auch für das Hauptverwaltungsgebäude der Firma Hohner Interessenten gefunden worden sind. Insgesamt vier Partien sind dort inzwischen eingezogen, ein Friseursalon wurde eingerichtet, eine Krankengymnastikpraxis und drei Wohnungen. Das große Sorgenkind war nun der Bau V, ein mächtiger Industriebau aus dem Jahr 1913 mit einer Nutzfläche von mehr als 4.000 m² auf insgesamt sieben Stockwerken. Hier hat sich mit dem Architektenbüro Wössner und Lechler aus Freiburg dann auch ein Investor gefunden, der dieses Gebäude mustergültig saniert hat. In dieses Gebäude ist nun u. a. die städtische Bücherei auf 600 m² eingezogen, ferner das Hohnerkonservatorium, hier handelt es sich um eine Berufsfachschule für Akkordeon und Mundharmonikalehrer, auf 400 m². Die restlichen Flächen verteilen sich auf Lofts, Studentenwohnungen, Büros, Arztpraxen, ein Restaurant sowie ein kleines Hotel mit acht Zimmern. Das letzte Gebäude im Hohnerareal, das noch saniert werden muss, ist das frühere Hohnerkonservatoriumsgebäude, in welches nun die Musikschule einziehen wird. Dieses Gebäude wird derzeit mit einem Aufwand von 2,8 Mio. € saniert, dazu gibt es 1,4 Mio. € Zuschuss aus dem IVP-Programm. 13
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Parallel zu den Umbaumaßnahmen hat die Stadt Trossingen mit der so genannten Industrieachse und der Musikachse die Außenanlagen vorbildlich gestaltet und auch Stellplätze geschaffen. Das Hohnerareal ist zu einer echten Stadtmitte mit Leben, Aktivitäten, Atmosphäre und viel Charme geworden. Rückblickend kann gesagt werden, dass die Suche nach einem Großinvestor nicht der richtige Weg war. Der richtige Weg war auf kleinere, individuelle Lösungen für Investoren zu setzen, die für diese auch finanzierbar waren. Dies garantiert nun heute eine bunte Lebensvielfalt im Hohnerareal. Richtig war sicher auch, dass ursprünglich höhere Preisvorstellungen beim Verkauf der Immobilien an Investoren auf ein für diese tragbares Maß zurückgesetzt wurden. Hier war auch der Gutachterausschuss gefordert, da entsprechende Gutachten im Rahmen des Sanierungsprogramms gefordert waren. Wichtig ist aber auch, dass der Denkmalschutz Augenmaß bewahrt. Die Gefahr ist nämlich groß, dass durch das Erreichen wollen eines denkmalschützerischen Maximums der Erhalt und die Nutzung eines Denkmals in Frage gestellt werden, weil sich Investoren dann zurück ziehen. Ich möchte hier als Beispiel den Bau V anführen. Dieser Bau V hat 400 Fenster, die offensichtlich von hohem denkmalschützerischen Wert sind. Diese Fenster können aber nicht geöffnet werden und sie können auch nicht gereinigt werden, was eine Nutzung bspw. für eine Wohnung, Praxis oder ein Büro fast unmöglich macht. Die Restaurierung eines solchen Fenster hätte einen Aufwand von circa 3.000 € erfordert, der Nachbau eines Fenster mit identischer Sprosseneinteilung, Rahmen usw., aber mit der Möglichkeit diese zu öffnen und zu reinigen, 800 €. Der Investor für den Bau V wäre abgesprungen, hätte er alle 400 Fenster entsprechend restaurieren müssen. Man konnte sich nach intensiven, heißen Gesprächen mit dem Denkmalamt einigen, dass nur 35 Fenster restauriert werden und die restlichen Fenster entsprechend dem historischen Vorbild neu eingebaut werden dürfen. Mit diesem Kompromiss blieb der Charakter der Fassade erhalten; ein Gebäudedenkmal bleibt erhalten und wird genutzt, statt zu verfallen und auf die Abrissbirne zu warten. 14
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Der Förderrahmen aus dem Landessanierungsprogramm lag bei knapp 9 Mio. €. Investiert wurden in Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe, Kultur und Außenanlagen weit mehr als 50 Mio. €, weit überwiegend von privaten Investoren. Abschließend darf ich noch feststellen, dass im Zeitraum der Planungen und der ersten Realisierungsstufen es so war, dass in der Öffentlichkeit zumeist Meinungen von vorsichtiger Skepsis bis zur strikten Ablehnung herrschten. Inzwischen ist diese Skepsis oder Ablehnung einer breiten Begeisterung gewichen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! 15
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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 2. Flächensparen aus Landessicht Regierungspräsident Julian Würtenberger, Regierungspräsidium Freiburg 17
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Sehr geehrte Damen und Herren; Die heutige Veranstaltung hat eine lange Vorgeschichte. Im Laufe der Vorbereitungszeit wurde der Kreis der Interessierten immer größer. Ich kann das natürlich nur begrüßen. Die Initialzündung gab ein Treffen mit dem Bürgermeistersprengel des Gemeindetags vor etwa einem Jahr. Seinerzeit gab es kritische Anmerkungen zu dem Ziel des Landes, den Flächenverbrauch auf der Grünen Wiese zurückzudrängen. Manch ein Bürgermeister befürchtete eine zu starke Beschneidung der kommunalen Planungshoheit. Andere Kollegen wiesen auf die Chancen hin, die in einer verstärkten Innenentwicklung liegt. Wir haben uns dann darauf verständigt, einen Workshop hierzu durchzuführen, der eben diese Chancen verdeutlicht und konkretisiert. Die Stimmung bei der letzten Bürgermeister-Sprengelsitzung vor einem Monat war übrigens ganz anders. Es scheint in dem vergangenen Jahr die Erkenntnis angekommen zu sein, dass Flächensparen und Hinwendung der kommunalen Entwicklung auf den Innenbereich nicht nur Natur, Umwelt und Landwirtschaft zugute kommen. Nein, Flächensparen kommt gerade auch der Gemeinde, ihren Finanzen und ihren Einwohnern selbst zugute. Ich habe dann im Mai dieses Jahres auf Einladung von Ihnen, Herr Verbandsvorsitzender Guse, in Bräunlingen-Döggingen bei einer Sitzung des Regionalverbands ein Plädoyer für das Flächensparen gehalten. Dort haben wir eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sich Regierungspräsidium und Regionalverband zu einer nachhaltigen und flächensparenden Siedlungsentwicklung bekennen. Dort wurde dann auch die Idee geboren, die geplante Veranstaltung für die Bürgermeister auch den Regionalräten und weiteren Multiplikatoren aus der Region zu öffnen. Wir haben deshalb heute ein breites Spektrum von Interessierten. Ich freue mich sehr darüber. In der Regierungserklärung von Ministerpräsident Oettinger im Jahr 2006 hat sich dieser sehr deutlich zu einer nachhaltigen Politik bekannt. Er hat betont, dass wir die Verantwortung für unsere Kinder und künftige Generationen tragen. Sie sollen in einem 18
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung attraktiven, lebenswerten Land, in einer stabilen Gesellschaft und in einer intakten Umwelt leben können. Ein zentraler Aspekt dieser Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ist auch das Flächensparen. Verschiedene Ressorts tragen zur Verwirklichung dieses landespolitischen Ziels bei: • Das Wirtschaftsministerium über die Vorgaben im Raumordnungs- und Bauleitplanungsrecht und über diverse Öffentlichkeitsaktionen, • das Umweltministerium über sein Aktionsbündnis „Flächen gewinnen“. Außerdem hat es ja jetzt jüngst wieder sehr instruktive Empfehlungen aus der kommunalen Praxis zu einer erfolgreichen Innenentwicklung versandt. Und • das Ministerium Ländlicher Raum über Fördermöglichkeiten bei ELR und MELAP, dem Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung innerörtlichen Potentials. Bei diesem Modellprojekt haben ja auch drei Gemeinden aus Ihrer Region, nämlich • Bad Dürrheim-Unterbaldingen, • Oberndorf-Aistaig und • Buchheim mit hervorragenden Vorzeigeprojekten teilgenommen. Bürgermeister Klumpp wird uns sein Projekt in Unterbaldigen ja vorstellen. Ich bedanke mich bereits jetzt hierfür. Die Erfolge von MELAP haben das MLR dazu bewogen, dieses Modellprojekt im Rahmen eines Folgeprojekts mit dem Namen Melap + fortzuführen und dabei gleichzeitig weiter zu entwickeln. Das MLR schreibt einen landesweiten Wettbewerb aus, über den bis zum Sommer 2010 weitere ländlich geprägte Orte und Gemeinden des ländlichen Raums ausgewählt werden sollen. Diese Gemeinden sollen anhand modellhafter und übertragbarer Innenentwicklungsprojekte Vorgehensweisen konzipieren, die darauf abzielen, die Innenentwicklung zu stärken, Ortskerne zu beleben und so die Ausweisung von Neubaugebieten zu vermeiden. 19
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Hierfür werden den ausgewählten Gemeinden je nach Größe und Problemlage Fördermittel in einer Größenordnung von 500.000 bis zu 1,5 Mio. EURO pro Gemeinde aus ELR-Mitteln zur Verfügung gestellt. Es lohnt sich also, über eine Teilnahme an diesem Projekt nachzudenken. Morgen wird eine entsprechende Informationsveranstaltung im Regierungspräsidium stattfinden. Möglicherweise wird der Eine oder Andere aus unserer Region sich dort informieren. Das Land unterstützt die Innenentwicklung und die Attraktivitätssteigerung der Ortskerne auch über die Städtebauförderung. Schließlich möchte ich auch die LEADER-Förderung erwähnen. Einen Anwendungsfall hierzu wird uns nachher Bürgermeister Link aus Königsfeld vorstellen. Aber auch unabhängig von Landesförderungen liegt das Flächensparen im Interesse jeder einzelnen Gemeinde. Herr Prof. Dr. Ruther-Mehlis von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen wird nachher deutlich machen, dass eine Gemeinde in jedem Fall vor der Ausweisung eines Neubaugebiets auf der Grünen Wiese nachrechnen sollte, ob es sich nicht schon aus finanziellen Gesichtspunkten eher lohnt, die weitere Entwicklung im Inneren des Ortes zu suchen anstatt weitere Ver- und Entsorgungsstrukturen zu finanzieren, die möglicherweise über kurz oder lang gar nicht ausgelastet sind und nur den Gemeindehaushalt belasten. Sicher ist Innenentwicklung nicht immer ein leichter Weg, aber im Endergebnis wird sie sich wirklich lohnen. Insgesamt möchte ich gar nicht mehr die vielen Argumente, die im Übrigen für Innenentwicklung und gegen Flächenverbrauch am Ortsrand sprechen, aufzählen. Ich habe dies vor dem Regionalverband im Mai getan und ich denke, dass die Argumente auch inzwischen bekannt sind. Ich möchte aber an dieser Stelle auf jeden Fall noch auf zwei Punkte hinweisen: Erstens wird die demografische Entwicklung auch vor der Region Schwarzwald-Baar- Heuberg nicht halt machen. Wir müssen uns deshalb bewusst machen, dass ein Bevölkerungszuwachs nicht mehr stattfinden wird. Dementsprechend wird die 20
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Nachfrage nach neuen Baugebieten sinken. Und: Die Gesellschaft wird älter. Kurze Wege und lebendige Ortskerne werden deshalb immer wichtiger. Zweitens: Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Tag hat sich zwar im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowohl auf Landesebene als auch im Regierungsbezirk deutlich verlangsamt. Ich würde mich freuen, wenn sich damit eine Trendwende ankündigt. Aber absolut betrachtet ist noch immer auf allen räumlichen Ebenen auch 2008 eine deutliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche festzustellen. Auch der ländliche Raum, auch Ihre Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nahm in der Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Einwohner stark zu. Wir dürfen also in unseren Bemühungen nicht nachlassen und es hat keinen Zweck, das Thema Flächensparen etwa nur in die Verantwortung der Ballungsräume zu verweisen. In diesem Sinne möchte ich nochmals an alle appellieren, mitzuhelfen, das Siedlungsflächenwachstum zu reduzieren. Es kommt uns allen und den nachfolgenden Generationen zugute! Ich hoffe, dass wir vom heutigen Tag hierzu einige gute Ideen mitnehmen werden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 21
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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 3. Flächensparen als Aufgabe der Regionalplanung Bürgermeister Jürgen Guse, Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg 23
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Warum beschäftigt sich der Regionalverband mit dem Thema Flächensparen ? 1. Generell gesagt sollten sich alle politisch Verantwortlichen und jede politische Ebene mit diesem wichtigen Thema auseinander setzen. 2. Der Regionalplan als Hauptaufgabe des Regionalverbandes stellt ein Gesamtkonzept für die Siedlungsentwicklung in der Region dar. 3. Der Regionalplan verbindet die Landesplanung mit der kommunalen Bauleitplanung, also Flächennutzungsplan und Bebauungsplan. Ziel der Landesplanung ist es, Flächen zu sparen und mittelfristig sogar beim Flächenverbrauch eine Nettonull zu erreichen. Die Regionalplanung steht damit einerseits im Spannungsfeld der Erwartungen der Landespolitik und andererseits der Verteidigungshaltung der Kommunen wegen ihrer Selbstverwaltungshoheit. Das RP Freiburg und unser Regionalverband als Veranstalter dieses Workshops sind von der Richtigkeit und Notwendigkeit überzeugt, den Fokus auf die Innenentwicklung zu richten. Im Klartext heißt dies: Innenentwicklung sollte Präferenz vor Außenentwicklung bekommen. Mehrere Gründe und Fakten sprechen dafür 1. Die demografische Entwicklung - neueste Zahlen des Statistischen Landesamtes unterstreichen dies. Erstmals seit 1984 geht im Land die Einwohnerzahl zurück. Nach der jüngsten Prognose soll bis 2060 die Einwohnerzahl um 15 % sinken. Wenn jede Kommune dies für sich durchrechnet (natürlich wird es Unterschiede geben), dann werden entweder etliche Neubaugebiete oder die Ortszentren als die Herzstücke unserer Städte und Gemeinden um diese Zahl „entvölkert“. 2. Die Zersiedelung der Landschaft kann in bisherigem Umfang nicht weiter gehen. Im Jahr 2007 sind in Baden-Württemberg täglich 10,3 ha für Siedlungs- und Verkehrsflächen neu in Anspruch genommen worden, also 15 Fußballfelder. Wir können nicht ständig wie bei den Jahresringen eines Baumes Siedlungsränder um den Ortskern herum wachsen lassen und dies zum Nachteil der Landschaft. 24
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 3. Das Außenwachstum geht aber auch zum Nachteil der Ortskerne dort, wo wir schon heute Baulücken haben und Leerstände in Form von nicht mehr bewohnten Häusern und nicht mehr genutzten Ökonomieteilen, insbesondere bei den sogenannten Eindachhäusern. 4. Wenn Ortskerne veröden, nützt uns die Erschließung von neuen Wohngebieten nichts. Unsere Ortskerne verlieren damit an Vitalität und somit an Zentralitäts- und Mittelpunktsfunktion. Nachhaltigkeitsstrategie als freiwillige Selbstverpflichtung Im Mai 2009 haben wir bei unserer Verbandsversammlung im Bräunlinger Stadtteil Döggingen mit überwältigender Mehrheit als Selbstverpflichtung eine Erklärung beschlossen, die vom Regierungspräsidenten Herrn Julian Würtenberger und mir unterzeichnet wurde. Diese Erklärung hat die Zielsetzung, innerhalb der Region der Innenentwicklung den Vorrang vor der Außenentwicklung zu geben. Diese Erklärung soll nicht nur ein Papiertiger sein, den wir in den Käfig namens Schublade sperren und dort verhungern lassen. Nein, diese Erklärung soll heute eine Fortsetzung finden durch diese Veranstaltung und gelungene Praxisbeispiele. Denn Überzeugungsarbeit gelingt letztendlich nicht durch theoretische Ansätze, sondern durch gelungene Erfahrungen. Dies kann ich selbst als Bürgermeister der Stadt Bräunlingen mit eigenen Beispielen belegen. Stadtsanierung Bräunlingen - Altstadtgebiet I Bei einem Flächenumfang von 3,7 ha und 66 Gebäuden ist es gelungen, ohne Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich folgende positive Ergebnisse zu erzielen: • 52 zusätzliche Wohnungen - allein dafür hätten wir für ein Wohngebiet im Außenbereich mindestens 2,5 ha. Fläche verbraucht • 12 weitere Gewerbeeinheiten • 164 neu angelegte öffentliche Stellplätze • 2 öffentliche Einrichtungen mit dem Kelnhof-Museum und der städtischen Bücherei Kaisertörle 25
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Zusätzlich waren diese Erfolge verbunden mit funktionalen und optischen Verbesserungen, Platzgestaltungen, Steigerung der Aufenthaltsqualität und Verkehrsberuhigung. Wachstum durch Erschließung von Wohnbaugebieten Seit meinem Amtsbeginn im Januar 1986 haben wir in Bräunlingen und den Stadtteilen 10 Baugebiete erschlossen. Überwiegend aus diesem Grund (zum kleinen Teil aus dem Erfolg der Stadtsanierungsmaßnahmen) haben sich bis zum Jahr 2007 folgende Entwicklungen ergeben: • 355 zusätzliche Wohngebäude, also 30 % Zuwachs • 691 zusätzliche Wohnungen, also 37 % Zuwachs • 800 zusätzliche Einwohner (von 5.300 auf 6.100), also 15 % Zuwachs 26
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Beim Einwohnerzuwachs waren auch Jahre mit Geburtenüberschuss dabei. Das Wachstum ist also nicht allein auf die neuen Wohngebiete zurück zu führen. Ich will mit diesen Zahlen nicht unsere vergangene Wohnungsbaupolitik kritisch reflektieren, denn wir haben auf erheblichen Nachfragedruck nach Bauplätzen reagiert. Aber diese Zahlenvergleiche zeigen, dass dem enormen Aufwand an Erschließungen ein relativ bescheidener Einwohnerzuwachs gegenüber steht. Potential Innenentwicklung am Beispiel Stadtteil Döggingen Ausgelöst durch die neuen ELR Richtlinien haben wir in unserem Stadtteil Döggingen mit 1.100 Einwohnern die noch vorhandenen Möglichkeiten zur Innenentwicklung untersucht. Insgesamt gibt es 23 Baulücken, die sofort und ohne Erschließungsmaßnahmen bebaubar sind. Hinzu kommen weitere 5 Baulücken, die mit geringem Aufwand an Erschließung zu Baugelände „veredelt“ werden können. Außerdem gibt es 6 leer stehende Häuser und 35 ungenutzte Ökonomieteile. Wir werden deshalb 2010 ein Fachbüro mit der Umsetzung und Aktivierung des 27
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung festgestellten hohen Wohnbaupotentials beauftragen. Dazu gehört dann auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit zu relevanten Themen rund um den Wohnungsbau und Einzelberatung von Eigentümern innerörtlicher Flächen sowie die Einrichtung eines Internetforums als Flächenbörse. In diesem Zusammenhang möchte ich an das Land die Überlegung adressieren, ob nicht wie beim Landessanierungsprogramm auch im Rahmen des ELR Programms die Kommunen beim Aufkauf von z.B. Gebäuden Zuschüsse erhalten, die dann bei Weiterveräußerung zurück zu zahlen sind. Beim Landessanierungsprogramm haben wir beim Altstadtgebiet I seinerzeit mit Zuschüssen des Landes ein ehemaliges Brauerei Gelände mit Gebäuden aufgekauft und zusammen mit einem Bauträger dann auf dieser Fläche 31 Wohneinheiten realisiert. Nach dem Weiterverkauf der Flächen musste dann der Zuschuss des Landes zurück gezahlt werden. Bei allen Überlegungen mit dem Schwerpunkt Innenentwicklung wirft eine kürzlich vorgestellte Studie der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen kritische Fragen auf. Diese Studie beschäftigt sich mit der Entwicklung des Nachfragepotentials nach Wohnungsneubau im Land bis 2020 und 2025. Bis 2020 wird ein Potential von 470.000 neu zu bauenden Wohnungen prognostiziert. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Neubauerwartung von gut 40.000 Wohnungen. Bis 2025 müssten weitere 153.000 Wohnungen neu gebaut werden. Diese Zahlen, sofern realistisch, stehen natürlich im Kontrast zu unseren Bemühungen um Flächeneinsparung. Planerische Vorgaben des Regionalverbandes Wir haben bislang keine Dichtevorgaben im Regionalplan gemacht wie z.B. die Region Stuttgart. Wir setzen (noch) auf Freiwilligkeit der Kommunen und Verwaltungsräume. Der Regionalverband sieht sich als Moderator und will Impulse setzen. Am Beispiel Gewerbeflächenpool/Interkommunale Standortgemeinschaft will ich das erläutern. Das ist die Weiterentwicklung eines Interkommunalen Gewerbegebietes, bei dem sich 2 oder mehrere Kommunen auf ein gemeinsames Gewerbegebiet einigen. Beim Gewerbeflächenpool arrangieren sich ebenfalls auf freiwilliger Basis mehrere Kommunen und bringen in die gemeinsame Vermarktung aber mehrere 28
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Gewerbegebiete ein. Es können sich Kommunen anstelle mit Flächen auch mit Geld einkaufen. Dieses Konzept wird vom Land mit 80.000 € bezuschusst und nach etlichen Gesprächen mit interessierten Kommunen laufen derzeit in unserer Region Workshops, bei denen Bewertungsfragen, die Organisation der Zusammenarbeit, die Kostenaufteilung und Einnahmeverteilung usw. diskutiert werden. Insgesamt 15 Kommunen, aufgeteilt auf 2 unterschiedliche Raumschaften, sind derzeit an der Konzeptionsphase beteiligt und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen berät und begleitet uns. Wir Verantwortlichen im Regionalverband wollen Bewusstseinswandel nicht mit dem erhobenen Zeigefinger sondern mit der Kraft der Argumente erreichen. Gerne kommen wir deshalb auch in Gemeinderatssitzungen oder Klausurtagungen, wie gerade in letzter Zeit durch unseren Regionalverbandsdirektor praktiziert. Es gibt viele gute Argumente für die Innenentwicklung. Deshalb lautet unsere Devise: Sensibilisieren, motivieren, fokussieren, probieren. Damit helfen wir der Ökologie, unseren kommunalen Finanzen und stärken unsere Ortskerne. Regionalverband in diesem Sinne heißt auch R = Reform V= versuchen Ich freue mich mit Ihnen auf wichtige Anregungen aus der heutigen Veranstaltung. 29
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„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 4. Schwarzwaldort – Lebensort LEADER-Projekt zur Aktivierung innerörtlicher Potenziale Bürgermeister Fritz Link, Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald 31
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Schwarzwaldort – Lebensort LEADER-Projekt zur Aktivierung innerörtlicher Potenziale Bürgermeister Fritz Link, Königsfeld i.Schw. Workshop Flächensparen 1 am 26. November 2009 in Trossingen Eindämmung des Landschaftsverbrauches Flächennutzungsplanung bis 2025: (Entwurfserarbeitung 2007/2008) z Grundsatz: „Innentwicklung statt Außenentwicklung“ z Ziel: Deutliche Reduzierung der Flächeninanspruchnahme für Wohn-/Gewerbegebiete im Außenbereich zugun- sten der Nutzung von Brachflächen/Altbestandsum- wandlung im Innenbereich! z Ergebnis: FNP 2025 sieht statt bisher 27 ha Neubauflächen unter Berücksichtigung des demographischen Bevölker- ungs-Rückganges und der gezielten Innenentwicklung nur noch 13,6 ha Neuausweisungen vor! Workshop Flächensparen 2 26. November 2009 32
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Eindämmung des Landschaftsverbrauches Instrumente: z Brachflächen- und Leerstands-Kataster für die Innen- bereiche aller Ortsteile (Reduzierung Neuausweisung!) z Eruierung von Verdichtungspotential in bestehenden Bebauungsplänen (Erschließung von Baulücken) z Teilweise Aufhebung bisheriger Sondergebiete, die aus- schließlich für Kur- und Beherbergungszwecke reser- viert waren, zugunsten der Wohnbauentwicklung („Seniorenwohnen im Zentrum“) z Modellgemeinde im LEADER - Leitprojekt M U R M E L mit dem Ziel, ein ganzheitliches Entwicklungskonzept mit Beteiligung von Eigentümern und Bürgern für Leer- standsobjekte zu erarbeiten Workshop Flächensparen 3 26. November 2009 Leitprojekt LEADER-Region Südschwarzwald Arbeitsgruppe MURMEL gefördert durch LEADER Modellprojekt zur Umsetzung regionaler Maßnahmen zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs in LEADER-Regionen Fachliche Begleitung: - Institut für Geografie der Universität Stuttgart - finep – Forum für internationale Entwicklung und Planung Workshop Flächensparen 4 26. November 2009 33
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Die 5 Säulen der MURMEL-Idee Angebot der Beratung für Gemeinden in LEADER-Regionen Entwickeln der Vorgehensweise im Dialog - angepasst an die lokalen und regionalen Bedürfnisse Gemeindeübergreifender Austausch schafft Anregungen für die eigene Gemeinde Innenentwicklung im Zusammenhang mit der gesamten Gemeindeentwicklung sehen Vorbereitung von konkreten Entwicklungs-Maßnahmen Workshop Flächensparen 5 26. November 2009 Projektstruktur Rahmenprojekt Gemeinde- Zell im Königsfeld St. Blasien projekt Wiesental Bernau Schönau Gemeindeprojekte Workshop Flächensparen 6 26. November 2009 34
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung _ Königsfeld 5 Gemeinden im LEADER- Aktionsgebiet _ St. Blasien Schönau _ _ Bernau Zell _ Workshop Flächensparen 7 26. November 2009 Mehrwert durch Rahmenprojekt Für Innenentwicklung in den Orten und in der Region sensibilisieren/ Öffentlichkeitswirkung Voneinander lernen durch Austausch der beteiligten Gemeinden im Rahmen von vier Gemeinschaftsveranstaltungen Gemeinden werden zur Zielerreichung unterstützt und beraten Übersicht gewinnen: Darstellung regionaler (Flächen-)Potenziale in allen LEADER-Gemeinden der beteiligten Landkreise Workshop Flächensparen 8 26. November 2009 35
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Ausgangslage in Königsfeld Flächennutzungsplan mit Bekenntnis zu Innenentwicklung Innerörtlicher Strukturwandel (Insolvenz von Klinik u. Hotels) Nutzung von Leerständen und innerörtlichen Flächenpotenzialen Gemeinde setzt aktiv Impulse zur Neunutzung: Aufhebung Sondergebiete schafft Möglichkeit zur Wohnbebauung! Zentrum für Komplementärmedizin als Innovation im Kurbereich soll mit Seniorenwohnen im Zentrum verbunden werden! Vorbereitung der Sanierung: Voruntersuchung nach BauGB und Antrag zur Aufnahme in das Landessanierungsprogramm (Denkmalschutzprogramm West/ „Ensembleschutz“) Workshop Flächensparen 9 26. November 2009 Ziele des Projektes für Königsfeld Konzentration auf Reaktivierung innerörtlicher Areale Marie-Heuser-Klinik, Hotel Gebauer-Trumpf, Hotel Doniswald und angrenzende Flächen Öffentlicher Raum Zentrum für Komplementärmedizin Historischer Zinzendorfplatz Alter Kurpark Möglichkeiten der Neunutzungen ausloten und anregen Informationsgrundlagen für die Vorbereitung des Sanierungsverfahrens gewinnen Dialog: Vier Bürgerwerkstätten Ziel: Aktivierung der Eigentümer/Interessenten Information der relevanten Akteure Bedenken und Anregungen aufnehmen und integrieren Beteiligung der Bürger/innen Darstellung von Lösungsmöglichkeiten Workshop Flächensparen 10 26. November 2009 36
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Bürgerwerkstätten Montag, 22. Juni 2009, 19:30 Marie-Heuser-Klinik und Hotel Gebauer-Trumpf: Informationen, Fragen, Bedenken, Anregungen, Meinungsbildung Freitag, 3. Juli 2009, 17:00 Umfeld Rathaus und Zentrum für Komplementärmedizin: Bedürfnisse und Anforderungen an Freiraumgestaltung, Ideenentwicklung, Grundlage für Antrag an Sanierungsprogramm Montag, 16. November 2009, 19 Uhr 30: Zinzendorfplatz Information über Konzept, Ideenentwicklung Januar 2010: Historischer Kurpark Beteiligung an Planung zum 2. Bauabschnitt Workshop Flächensparen 11 26. November 2009 Bürgerwerkstätten Workshop Flächensparen 12 26. November 2009 37
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Abgrenzungsplan für Vorbereitende Untersuchungen zur Aufnahme in das Landessanierungsprogramm Workshop Flächensparen 13 26. November 2009 Marie-Heuser-Klinik Haus Sarepta Anbau Westend Workshop Flächensparen 14 26. November 2009 38
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Marie-Heuser-Klinik Konkursmasse Zwangsversteigerungs- verfahren Interessenten für Nachnutzung (GWA) Interessenten für Entwicklung nördlich als anschließendes Wohnbaugebiet für junge Familien in zentraler Lage Workshop Flächensparen 15 26. November 2009 Marie-Heuser-Klinik Workshop Flächensparen 16 26. November 2009 39
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Wie arbeiteten die Bürgerwerkstätten? In Kleingruppen gemeinsam an Plänen Gemeinsame Erörterung von Fragen, z.B. Was gefällt Ihnen am gehörten Vorschlag? Warum? Was gefällt Ihnen nicht am gehörten Vorschlag? Was schlagen Sie vor? Warum? Mögliche Aspekte: Gebäudetypen Erschließung Für wen eignet sich das Angebot? Welche Bedürfnisse und wessen Bedürfnisse sind zu beachten? „Botschaften“ am Plan hinterlassen etwa 15 Min. Zeit eine Person stellt die Diskussion vor Workshop Flächensparen 17 26. November 2009 Marie-Heuser-Klinik Workshop Flächensparen 18 26. November 2009 40
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Hotel Gebauer-Trumpf Workshop Flächensparen 19 26. November 2009 Hotel Gebauer-Trumpf Hotelleerstand und Potenzial für attraktive Wohnbaufläche direkt am Kurpark Interessenten für Nach- nutzung (Bauträger) Einigung über Grundstückserwerb offen Aktivierung im Rahmen der Sanierung durch Förderung der Erschließung Workshop Flächensparen 20 26. November 2009 41
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Hotel Gebauer-Trumpf Workshop Flächensparen 21 26. November 2009 Hotel Gebauer-Trumpf Workshop Flächensparen 22 26. November 2009 42
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Areal „Zentrum für Komplementärmedizin“ Workshop Flächensparen 23 26. November 2009 Areal „Zentrum für Komplementärmedizin“ Rathausstraße Raum zwischen Rathaus und neuem Kurmittelhaus Wege- verbindungen Städtebau 2. Bauabschnitt Platzgestaltung Workshop Flächensparen 24 26. November 2009 43
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Areal „Zentrum für Komplementärmedizin“ Konzeptentwicklung Europaweite Aus- schreibung und Baukonzessionsvergabe an Investor Vorhabenbezogener Bebauungsplan Verzahnung mit Sanierung: Öffentlicher Raum und der Öffent- lichkeit gewidmeter Raum Workshop Flächensparen 25 26. November 2009 Areal „Zentrum für Komplementärmedizin“ Workshop Flächensparen 26 26. November 2009 44
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Zinzendorfplatz Workshop Flächensparen 27 26. November 2009 Zinzendorfplatz Blick nach Nordwest Blick nach Nordost Workshop Flächensparen 28 26. November 2009 Blick nach Südwest Blick nach Südost 45
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Rahmenbedingungen der Bürgerwerkstatt III zum „Zinzendorfplatz“ Blick nach Süden Blick Richtung Kirche/ Norden Workshop Flächensparen 29 26. November 2009 Ausgangslage der Bürgerwerkstatt 19.11.09 • Es gibt noch keine fertige Entwurfs-Planung! • Eigentümer des Zinzendorfplatzes ist die Evangelische Brüdergemeine/Freikirche: Klärung von öff./priv. Interesse! • Die Platzanlage, umgebende Wege/Straßen und die umgebenden Gebäude sind als städtebauliches Ensemble denkmalgeschützt und können denkmalgerecht aufgewertet werden (Landessanierungsprogramm/ DSP West). Der Platz kann • verschiedenen Funktionen dienen und • dementsprechend unterschiedlich gestaltet sein. Workshop Flächensparen 30 26. November 2009 46
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Zinzendorfplatz städtebaulich- historischer und ideeller Kern Königsfelds Potenzial für Stärkung innerörtlicher Potenziale Ausstrahlung auf angrenzende Bebauung Wirkung nach innen und nach außen Gestaltungsideen „in der Schublade“ Gestaltungsrichtung offen Workshop Flächensparen 31 26. November 2009 Zinzendorfplatz/ Bürgerwerkstatt 19.11.09 Gruppen mit unterschiedlichen Nutzungsvorstellungen 1. Kinder und 2. Anliegende 3. Einzelhandel/ Jugendliche/ Bewohner Gewerbe/ Schüler Gastronomie 4. Passanten/ 5. Gäste/ Urlauber 6. Kirche Nutzer allgemein Workshop Flächensparen 32 26. November 2009 47
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Zinzendorfplatz/ Bürgerwerkstatt 3 Leitfragen für Nutzergruppen 1) Positives/ Negatives: Was stört Sie an der heutigen Nutzung und/oder Gestaltung? Was gefällt Ihnen? Und warum! 2) Bedarfe und Gestaltungsideen: Wie möchten Sie den Platz nutzen können? Und wie müsste er dazu gestaltet sein? 3) „Leitbild“: Welchen „Charakter“ sollte der Zinzendorfplatz haben? (Motto oder 2-3 beschreibende Adjektive finden, z.B. städtisch, lebendig, ruhig, …) Workshop Flächensparen 33 26. November 2009 Historischer Kurpark Hotelleerstand, attraktiver Wohnstandort Stärkung und Sicherung der historischen Parkanlagen Stärkung der touristischen und der Erholungsfunktion Standortsicherung durch Gestaltung des Umfeldes Workshop Flächensparen 34 26. November 2009 48
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Historischer Kurpark Workshop Flächensparen 35 26. November 2009 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Workshop Flächensparen 36 26. November 2009 49
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 50
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung 5. Chancen für die Dorferneuerung durch Flächen- sparen Bürgermeister Walter Klumpp, Stadt Bad Dürrheim 51
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung ELR - Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ELR – MELAP Chance für die Dorferneuerung Kommunale Strategien ELR / MELAP – Stadtteile MELAP-Untersuchung 2007 MELAP- Untersuchung 2008 MELAP-Modellprojekt seit 2003 52
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Ortssteckbrief Örtliche Kennzahlen Region Schwarzwald – Baar Landschaft Baar - Hochmulde 695 m üNN Gemarkung 1096 ha Siedlungsfläche 90 ha Einwohner 594 (2001) vorwiegend katholisch Landwirtschaftliche Betriebe 24 (1991), 9 (2003) Qualitäten - Ausgeprägte dörfliche Struktur mit großen Freiflächen - Zahlreiche Denkmale und Ortsbildprägende Gebäude - Prägende Baarlandschaft mit hohem Freizeitwert - Intensives Vereinsleben und stabile Dorfgemeinschaft - Verkehrsgünstige Lage Defizite - Hohe Leerstandsquote im Landwirtschaftlichen Bestand - Zunehmende Hochwassergefahr im Ort - Lärmbelästigung durch BAB 81 Städtebauliche Analyse und Planung 53
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Leerstand Unterbaldingen Leerstand Biesingen 54
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Leerstand Öfingen Leerstand + Teilleerstand Oberbaldingen 5 komplett leerstände Objekte ~ 40 Gebäude zum Teil leerstehend mit Nutzungspotential ~ 11 Gebäude von (je 2) Personen über 70 Jahre bewohnt 55
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Entwicklungen Oberbaldingen Leerstehende Gebäude Baulücken 18 klassische Baulücken á 300 -1.000 qm= 12.500 qm (privat) 3 sonstige Baulücken á 400-1.300 qm = 2.400 qm (privat) Potentieller Entwicklungsbereich = 13.700 qm (privat) Summe Flächenpotential = 28.600 qm Im Widerspruch dazu: Erschließung neuer Baugebiete Historische Ortsbildanalyse Nach der Bannkarte von 1787 Gemarkung 1881/82r 56
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Unterbaldingen - Denkmalschutz Probleme: * große private Objekte * hoher Investitionsbedarf * Eigentümer sind überfordert * wichtig für das Ortsbild Private MELAP-Projekte 57
„Flächensparen“ als Aufgabe der Regionalplanung und der kommunalen Bauleitplanung Projekt „Baulücke“ – Mehrgenerationen-Wohnen Projekt „Baulücke“– Mehrgenerationen-Wohnen „Mehrgenerationenhaus“ Abbruch und Neubau durch die Möglichkeit, auf dem Der leerstehende Ökonomieteil des ehemaligen Klein- Bauernhauses wird abgebrochen und durch einen Neubau Familiengrundstück zu bauen – ersetzt. Es entsteht eine neue Einfamilien-Wohneinheit mit ca. in Verbindung mit dem finanziellen 197 qm Wohnfläche und einer Doppelgarage . Realisierung: 2004/05 Anreiz des MELAP, kam die junge, 4- köpfige Familie wieder zurück in das Antrag vom 30.01.2004: - „Vorbereitende - Maßnahmen“, Fördersatz: 30 %, Heimatdorf. - beantragte Fördersumme: 6.438 € Auf dem Grundstück leben nun wieder - Baulückenschließung, Fördersatz: 30% 3 Generationen unter einem Dach. - beantragte Fördersumme 20.000 € Architekt: Andreas Schwara - Donaueschingen 58
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