Leitprojekte für leitmärkte - Panthera leo
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* [PANTHERA LEO] ist eine Art der Katzen. Die Augen des Löwen sind nach vorne gerichtet, so dass sie Entfernungen sehr gut einschätzen können. Für die Jagd ist dies lebensnotwendig.
Inhaltsverzeichnis VORWORT Seite 03 Wind- und Sonnenergie unterirdisch speichern Seite 05 Die Speicherung von Wind- und Sonnenenergie in einer ehemaligen natürlichen Erdgaslagerstätte wird erforscht. Gas lässt sich in großen Mengen in bereits vorhandener unterirdischer Infrastruktur transportieren und in ebenso vorhandenen natürlichen Gaslagerstätten umweltfreundlich speichern. Wasserstofferzeugung mit Hochtemperatur Brennstoffzellen Seite 11 Die Wasserelektrolyse und damit verbundene H2-Produktion bzw. -Speicherung stellt eine Schlüssel- technologie für die künftige Energieversorgung auf Basis regenerativer Kraftwerke dar. Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von Hochtemperaturelektrolyse auf Basis von Feststoff-Oxid Zellen. Entwicklung eines innovativen Sorptionsspeichersystems Seite 17 Sorptionsspeichersysteme haben großes Potenzial zur Wärmespeicherung. Im Rahmen des Projekts wird ein Konzept für innovative Sorptionsspeichersysteme entwickelt: Kurzzeitspeicher für multifunktionale Fassaden und Langzeitspeicher zur Integration von Überschuss- und Solarwärme in ein Wärmenetz. Flexible Photovoltaik vom Fließband Seite 21 Ziel ist, flexible Solarzellen und einen dafür kostengünstigen industriellen Produktionsprozess zu entwickeln. Die entwickelten Technologien werden dann in unterschiedlichen Applikationen, wie Geräte des täglichen Lebens oder in der Gebäudehülle demonstriert und auf ihre Anwendbarkeit hin evaluiert. Forschungsfabrik zur Energieeffizienz Seite 27 Wenn Energiebedarf mit den Faktoren Zeit, Geld und Qualität ausbalanciert wird, entsteht eine Systemlösung, die Energieeffizienz und Wettbewerbsfähigkeit gleich unterstützt. Hier wird an einer ganzheitlichen Methodik zur Planung und Steuerung des Energiebedarfs industrieller Produktion gearbeitet. Alle geförderten Projekte im Überblick Seite 32
02 | 03 25,0 10 22,5 9 20,0 8 17,5 7 in Millionen € 15,0 6 12,5 5 10,0 4 7,5 3 5,0 2 2,5 1 Förderhöhe Anzahl Projekte 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Z I TAT „ Die Rolle der Alpenrepublik wird stark durch die Kleinheit unseres Marktes geprägt, der es erfordert und gleichzeitig ermöglicht, uns als internationale Pilotregion für die Energiezukunft zu etablieren. Nützen wir diese Chance.“ THERESIA VOGEL, GESCHÄFTSFÜHRERIN DES KLIMA- UND ENERGIEFONDS
Vorwort Leitmarkt Österreich! Innovative Energietechnologien aus Österreich für den Weltmarkt. Hohe Wachstumsraten und eine starke Innovationsdynamik zeichnen den Leitmarkt für Energietechnologien aus: Globale Trends hin zu einer klimaschonenden Energieversorgung und nachhaltigen industriellen Produktion kurbeln die Nachfrage nach einem breiten Spektrum innovativer Energietechnologien an. Leitprojekte für Leitmärkte lautet das Motto des Klima- und Energiefonds! Ziel ist es, Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen es 21. Jahrhunderts - Reduktion von Treibhausgasen und effiziente und nachhaltige Ressourcennutzung - zu entwickeln und damit gleichzeitig einen Beitrag für nachhaltiges Wachs- tum und Beschäftigung in Österreich zu leisten. Im Mittelpunkt steht die technologische Realisierbarkeit von Systemlösungen mit langfristiger Wachstums- perspektive. Leitprojekte dienen der Stärkung einer Branche und bewirken nationale und internationale Sichtbarkeit für österreichische Technologien. Möglich machen dies starke und innovationsorientierte heimische Unternehmen, die mit Ihren Projekten zur Weltspitze aufschließen können. Seit 2007 hat der Klima- und Energiefonds 97 Millionen Euro in 36 Leitprojekte investiert. Das entspricht einem Anteil von 36 % des Forschungsbudgets vom Klima- und Energiefonds. Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen Ihr Klima- und Energiefonds
04 | 05 U EIT NG L Projektleitung: DI STEPHAN BAUER RAG Rohöl-Aufsuchungs AG Arbeitsplan/Work Packages ABBILDUNG 1 WP 1: Project Management WP 2: WP 3: WP 4: WP 5: WP 6: and Life Cycle Assessment Geochemistry Microbial Processes Demixing of Materials and SME WP 9: Risk Assessment and Reactive in Hydrogen Natural Gas Corrosion WP 9: Economic and Transportmodelling Exposed Reservoirs and Hydrogen Legal Analysis WP 7: Design and Construction of Testbed WP 8: Testbed Operation
PROJEKTNUMMER: 840705 Wind- und Sonnenenergie unterirdisch speichern Underground Sun Storage Erstmals wird in Österreich die Speicherung von Wind- eines Konsortiums gemeinsam mit den Partnern und Sonnenenergie in einer ehemaligen natürlichen Montanuniversität Leoben (MUL), Universität für Boden- Erdgaslagerstätte erforscht. Basis dafür ist die „Power- kultur (BOKU) – Departement IFA Tulln, Energieinstitut to-Gas“-Technologie, bei welcher der aus Wind- und an der JKU Linz, VERBUND AG und Axiom Angewandte Sonnenenergie gewonnene Strom in ein speicherbares Prozesstechnik durchgeführt wird. Das Projekt wird Methan-Wasserstoffgemisch umgewandelt wird. vom österreichischen Klima- und Energiefonds im Der große Vorteil: der Energieträger Gas lässt sich in Rahmen eines Leitprojektes gefördert. großen Mengen sicher und unsichtbar in bereits vor- handener unterirdischer Infrastruktur transportieren Ziel des Projekts „Underground Sun Storage“ und in ebenso vorhandenen natürlichen Gaslager- Überschüsse aus der Produktion erneuerbarer Energie stätten umweltfreundlich speichern. werden durch Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Stromgewinnung aus Sonnen- und Windenergie Die Wasserstofftoleranz der Erdgasinfrastruktur ist unterliegt starken wetterbedingten und damit nicht Thema zahlreicher Untersuchungen, dort konnten planbaren Schwankungen. Eine nachfrageorientierte Ergebnisse erzielt werden, die einen Wasserstoffanteil Produktion, wie bei konventionellen Kraftwerken üb- im einstelligen Prozentbereich plausibel erscheinen lich, ist nicht möglich. Bereits heute gibt es in Europa lassen. Für Untergrund-Gasspeicher und hier insbe- Gebiete – z.B. das nördliche Burgenland -, wo an wind- sondere Porenspeicher hingegen liegen noch keine reichen Tagen die Stromproduktion aus Windkraft die Untersuchungen oder bestenfalls Literaturstudien vor. Nachfrage deutlich übersteigt. Bei zunehmendem Neben der Ausarbeitung der Aspekte zur Wirtschaft- Ausbau der der Stromerzeugung aus Wind und Sonne lichkeit, steht der technische Aspekt der Speicherung gewinnt die Frage der Energiespeicherung massiv an von Wasserstoff in natürlichen Gaslagerstätten im Bedeutung. Selbst in Österreich werden Pumpspeicher- Mittelpunkt. kraftwerke in den Alpen diese Funktion alleine nicht Die Durchführung des Projektes erfolgt in zehn defi- erfüllen können. nierten Arbeitspaketen („work packages“), die nach entsprechender Zuständigkeit von den Teilnehmer- Projektpartner Innen im Konsortium bearbeitet werden. Die RAG ist einer der führenden Speicherbetreiber Beispielsweise werden in WP2 Laborversuche zur Dicht- Europas und bestrebt, eine nachhaltige Nutzung und heit des Deckgebirges, zur Gesteinsalteration und zu Positionierung der Gas-Infrastrukturen im Energie- Transportmechanismen im Reservoir durchgeführt. system voller Umbrüche sicherzustellen. Aus diesem Zusätzlich werden geochemische Simulationen durch- Grund wurde von RAG das Forschungsprojekt geführt. Bereits im Vorfeld des Projektes wurde im Zuge „Underground Sun Storage“ initiiert, das im Rahmen einer Diplomarbeit ein statisches geochemisches Modell
Wasserstoff im Erdgas [Vol. – %] 06 | 07 0 10 20 30 40 50 60 70 2 1 Transportleitung (1) 1 Gasturbine (2) Transport Transport- und Speicherverdichter (3) Kaverne (4) Poren (5) Kugel/Tanks (6) Limit nach Regelwerk/ Gasspeicher Komplettierungstechnik/OT-Anlagen (7) Normen/Herstellervorgaben Max. 2 Vol.-% H2 (DIN 51624) Ultraschallgaszähler (8) Berücksichtigung d. Methanzahl Turbinenradgaszähler (9) Balgengaszähler (10) 2 1 M&R Mengenumwerter (11) 2 Prozessgaschromatograph (12) Druckregelgeräte (13) Odorieranlage (Impfdüse) (14) Komponenten Stahl (Verteilungsleitungen) (15) Limit nach sensiblen PVC, PE, Inliner (Verteilungsleitungen) (16) Dichtungen (17) Garantien/Gewährleistungen Steck-, Schraub- und Pressverbindung (18) Überblicksmatrix: H2 -Toleranz ausgewählter Elemente im Erdgasnetz H2-Anteil > 0,2 Vol.-%: PGC’s mit Gasströmungswächter (19) Verteilung eichfähiger H2-Bestimmung notwendig Armaturen (20) Dichteelemente, Flammenrückschlagen, Hausinstallation (Verrohrung) (21) 1 Fahrzeuge: Motoren (22) 2 Fahrzeuge: CNG1-Tanks (23) Atmosphärische Gasbrenner (24) Anwendung Gebläsebrenner (25) Brennewertkessel (26) Lösung für höhere Brennstoffzelle (27) Stilingmotor (28) Anpassungs- und Regelbedarf H2-Zumischung vorhanden Gasherd (29) zur weiteren Untersuchung BHKW (30) Zumischung Wasserstoff unbedenklich Forschungs- und Untersuchungsbedarf DVGW-Folgeprojekt/F&E-Projekt ABBILDUNG 2
840705 „ Die Power-to-Gas-Technologie macht die Umwandlung überschüssiger Z I TAT elektrischer Energie in Wasserstoff bzw. synthetisches Methan möglich – im Forschungsprojekt „Underground Sun Storage“ wird die Speicherfähigkeit von Wasserstoff als Beimengung zu Erdgas/synthetischem Methan erstmals in einer echten Lagerstätte erforscht“. PROJEKTLEITER DI STEPHAN BAUER erstellt. Dabei konnten mögliche Reaktionen der geworben wurden, werden unter definierten Verhält- Speicherformation mit dem Wasserstoff identifiziert nissen (Temperatur, Druck) dem Lagerstättenwasser und eingegrenzt werden. Im laufenden Projekt werden und variierenden Gasmischungen (Methan, Wasser- ähnliche Modelle um eine kinetische Komponente stoff, Kohlendioxid, Schwefel-Komponenten) exponiert. erweitert. Die Montanuniversität Leoben beschäftigt Biogeochemische Transformationsprozesse und Phasen- sich hier mit der Entwicklung eines Simulationstools übergange von gasförmigen, flüssigen und festen zur Modellierung reaktiver Transportmechanismen. Reaktorinhalten werden charakterisiert. Ein Entwicklungsziel ist, durch den Abgleich von WP4 testet die Stabilität der Erdgas - Wasserstoff- Ergebnissen aus Laborversuchen und Modellbetrach- mischung unter Reservoirbedingungen und steht tungen das Verhalten von Speicherformationen unter in unmittelbarem Zusammenhang mit WP2. Wasserstoffeinfluss vorauszusagen und damit auch In WP5 werden die bei RAG verwendeten typischen Aussagen für andere Speicher treffen zu können. Werkstoffe (Stähle und Bohrlochzement) in den Labor- WP3 wird von der Universität für Bodenkultur – einrichtungen der Montanuniversität Leoben getestet. Department IFA Tulln bearbeitet. Ziel ist es, die Die Beständigkeit der verwendeten Stahlsorten gegen- mikrobiellen Prozesse bei Einleitung von Wasserstoff über gasförmigem Wasserstoff, wird mit spezifischen in einen Untertage-Erdgasspeicher zu charakterisieren. Korrosionsversuchen getestet. Dazu werden unter Um Bedingungen im Erdgasspeicher zu simulieren, definierten Prüfbedingungen Langsamzugversuche werden Bohrkerne und Lagerstättenwasser in Druck- und Versuche bei konstanter Last durchgeführt, sowie Bioreaktoren eingebaut. Die Gesteinskerne, welche die Wasserstoffabsorption der Werkstoffe untersucht. aus einer geologischen Erdgas führenden Formation Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten wurde ein
08 | 09 Schematische Darstellung ABBILDUNG 3 eines Porenspeichers
840705 Versuchsplan festgelegt, mit dessen Hilfe die Einflüsse Feldversuchsanlage ist für das letzte Projektjahr vorge- der unterschiedlichen Komponenten im Angriffs- sehen. Das Projekt wird durch eine Risikobewertung, medium differenzierbar sind. ein Life-Cycle-Assessment – beides durchgeführt von RAG möchte mit diesem Projekt auch ganz allgemein der Montanuniversität Leoben – sowie einer Analyse die nachhaltige Nachnutzung natürlicher Lagerstätten der rechtlichen Rahmenbedingungen und der öko- zur Speicherung gasförmiger (erneuerbarer) Energie nomischen Modellierung von Anwendungsfällen – aufzeigen. Einzigartig macht dieses Projekt die durchgeführt am Energieinstitut an der Johannes Möglichkeit – vorausgesetzt die dazu erforderlichen Kepler Universität Linz mit Unterstützung von behördlichen Genehmigungen können erwirkt VERBUND – begleitet. werden – einen Speicherversuch mit einem Erdgas- Wasserstoffgemisch „in situ“ in einem tatsächlichen Für das Projekt ist ein Zeitraum von insgesamt Porenspeicher der RAG durchzuführen. 3,5 Jahren bis Ende 2016 vorgesehen. In Kürze werden die ersten Zwischenresultate erwartet, danach erfolgt die Planungs-, Genehmigungs- und Weitere Informationen finden Sie unter Bauphase der Feldversuchsanlage. Der Betrieb der www.underground-sun-storage.at DREI GUTE GRÜNDE FÜR DAS PROJEKT _ Der zunehmende Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung aus Sonne und Wind erfordert TOP 3 zukunftsweisende saisonale Speicherlösungen _ Untertage Gasspeicher sind bereits heute sichere und verlässliche großvolumige Energiespeicher _ Die Verbindung der Strom- und Gasinfrastruktur ermöglicht mehr Flexibilität und Effizienz im gesamten Energiesystem
10 | 11 U EIT NG L Projektleitung: RICHARD SCHAUPERL AVL List GmbH Power-to-Gas Technologien im Energienetzwerk ABBILDUNG 1 Electricity network Gas network Constant electricity production CCGT CO2 Wind, Solar, etc. Basic electricity Centralized demand O2 Fuel Cells Electrolysis / H2 storage H2 Cars H2 Methanation CH4 Cars, / CH4 storage Trucks, CO2 Heating CH4 Jet fuel kerosene production aircrafts
PROJEKTNUMMER: 838770 Wasserstofferzeugung mit Hochtemperatur Brennstoffzellen HYDROCELL Einleitung Die heutigen Energiesysteme können nur sehr sind immer mit Verlusten behaftet. Daher sollte der bedingt mit stochastisch auftretenden regenerativen Schwerpunkt von Energietechnikinnovationen darin Energiequellen (Wind, Solar) umgehen, da die Strom- bestehen, Methoden und neuartige Prozesse zur Mini- produktion nicht plan- bzw. vorhersagbar ist und die mierung dieser Verluste zu finden. Aus verfahrens- Speicherung bisher nur in sehr eingeschränktem Aus- technischer Hinsicht ist die Elektrolyse noch immer maß möglich ist. Die Elektrolyse bietet dabei einen die einfachste Methode zur Wasserstoffproduktion. sehr attraktiven Lösungsansatz für diese Problemstel- In Abbildung 2 ist ein Vergleich der Wasserstoff- lung. Durch Elektrolyse wird die regenerative Energie produktion mit konventionellen Technologien zur lokal direkt in Wasserstoff oder ein Synthesegas um- Stromspeicherung dargestellt. Mit SOE ist es ebenfalls gewandelt. Dieses Gas kann direkt z.B. im Erdgasnetz möglich, mittels Co-Elektrolyse von Wasserdampf gespeichert, oder lokal durch Synthese in beliebige und Kohlendioxid direkt Synthesegas herzustellen, Kraftstoffe weiterverarbeitet werden. So wird eine di- um dieses dann z. B. für die Produktion synthetischer rekte Koppelung des Stromnetzes mit dem Erdgasnetz Treibstoffe (z.B. SNG) zu nutzen. möglich. Dies resultiert in einer signifikant gesteiger- ten Flexibilisierung des Energiesystems. Auch das aus Herausforderung vielen Ländern massiv bekannte Kapazitätsproblem Eine wesentliche Herausforderung in der Wasser- der Stromübertragung wird signifikant reduziert, da stoffproduktionstechnologie ist es aus erneuerbaren Energie zusätzlich über das Gasnetz transportiert wer- Primärenergieträger, technische Systeme mit hohem den kann. Ein Konzept eines geschlossenen Kreislaufs Gesamtwirkungsgrad bei hohen Wasserstoffproduk- ist in Abbildung 1 dargestellt. tionsraten darzustellen. Hier könnte in der Zukunft die Hochtemperatur-Elektrolyse eine wichtige Rolle Wasserstoffproduktion spielen. Das Hauptmerkmal der SOEC ist, dass ein Ein Hauptvorteil der Verwendung von Wasserstoff als signifikanter Teil der erforderlichen Reaktionsenergie Kraftstoff ist die lokale Emissionsfreiheit bei Verstro- in Form von Wärme zugeführt werden kann, im Unter- mung in z.B. Brennstoffzellen. Wird auch die Wasser- schied zur Niedertemperaturelektrolyse (Alkalisch, stoffproduktion „grün“ gestaltet, z.B. durch Elektrolyse PEM), wo dafür hochwertige elektrische Energie aus Windstrom ist die gesamte Kette energetisch herangezogen werden muss. Aufgrund beschleunigter nachhaltig und emissionsfrei. Bei der Herstellung Reaktionskinetik bei diesen hohen Temperaturen von Wasserstoff durch Spaltung von Wasser in seine besteht zusätzlich die Möglichkeit Kosten zu senken Bestandteile, wird elektrische und/oder thermische (billigere Katalysatoren wie z.B. Ni) und den Umwand- Energie benötigt. Technische Umwandlungsprozesse lungswirkungsgrad zu erhöhen. Da Hochtemperatur-
12 | 13 Vergleich der Wasserstoffspeicherung mit konventionellen Energiespeicher-Technologien ABBILDUNG 2 10000 long-time storage SNG 1000 100 PHS discharge time [h] 10 CAES H2 1 Batteries 0.1 0.01 0.001 Flywheels 10 100 1 10 100 1 10 100 1 10 100 kWh kWh MWh MWh MWh GWh GWh GWh TWh TWh TWh storage capacities SNG Synthetic Natural Gas H2 Hydrogen PHS Pumped storage hydro power station CAES Compressed Air Energy Storage Z I TAT „ Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektrolyse sind Schlüsseltechnologien für eine zukünftige, nachhaltige, sichere, leistbare und wettbewerbsfähige Energieversorgung mit einer im Gegensatz zum heutigen Ölimport hohen regionalen und nationalen Wertschöpfung..” PROJEKTLEITER RICHARD SCHAUPERL
838770 elektrolysezellen bei Temperaturen zwischen 650 und Funktionsprinzip einer SOEC ABBILDUNG 4 1000°C betrieben werden, besteht die Synergie, die Abwärme von Kraftwerken (z.B. erneuerbare Energie, O2 Geo-Thermie, Solar-Thermie, Industrie-Abwärme) oder industriellen Prozessen als Wärmequelle des + Anode Elektrolysebetriebs zu nutzen. Damit kann in Summe der Gesamtwirkungsgrad der Wasserstoffherstellung Elektrolyt O2- e- bzw. Energiespeicherung deutlich verbessert werden. - Kathode SOE Funktionsprinzip Hochtemperatur-Elektrolyse H2O H2 Die SOE (SOE = Solid Oxide Elektrolyser) verspricht einen wesentlich höheren Wirkungsgrad (deutlich über 80 %) und niedrigere Kosten als konventionelle Motivation Verfahren. Die SOE ist das Gegenstück zum chemi- Wie in Abbildung 5 und 6 gezeigt, steigen seit Anfang schen Prozess in einer SOFC Brennstoffzelle. Diese der 2000-er Jahre die installierten Leistungen von spaltet im Wesentlichen unter Zuführung von Elek- Windkraft- und PV (PhotoVoltaic)-Anlagen sehr stark trizität Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff auf. Der an. Dadurch ist auch der Bedarf an Energiespeicherung Aufbau der SOE ist derselbe wie bei der SOFC, aller- dieser sehr unregelmäßigen auftretenden Energie- dings dient nun die Brennstoffelektrode als Kathode quellen erklärbar und langfristig gegeben. D.h. für alle und die Sauerstoffelektrode als Anode. Bei der SOE Elektrolyse- Technologien und die damit verbundene wird Wasserdampf zur Kathode geleitet, wo er mit chemische Speicherung von elektrischer Energie stellt zwei Elektronen zu Wasserstoff und Sauerstoffanionen sich nicht die Frage, ob diese Technik in Zukunft auch reagiert. Die Sauerstoffanionen wandern durch den noch benötigt wird, sondern vielmehr ob es allenfalls Elektrolyten zur Anode, wobei dort unter Abgabe andere, noch effizientere oder kostengünstigere Spei- zweier Elektronen Sauerstoff gebildet wird. Während cher- bzw. Umwandlungstechniken geben wird. Aus der Elektrolyse wird zur Sauerstoffelektrode Luft zu- Sicht des Projektkonsortiums stellt die SOEC aber geführt, um den produzierten Sauerstoff zu entfernen; eine der derzeit am effizientesten Umwandlungstech- theoretisch benötigt man keine Gaszufuhr zur Anode. niken dar. Die Reaktionsgleichungen der Kathode und Anode Bezüglich der Auswirkungen auf die Wertschöpfung sowie die Gesamtreaktion der Hochtemperaturelektro- und Beschäftigung im Bereich dieses neuen Techno- lysezelle sind in den untenstehenden Gleichungen logiefeldes lassen sich zum aktuellen Kenntnisstand dargestellt. noch keine genauen Aussagen treffen. Um diese Potenziale jedoch auch quantifizieren zu können und Gleichung für SOE ABBILDUNG 3 dadurch in der Folge fundierte Aussagen machen zu können, wird dieses Technologieentwicklungsprojekt H2O + 2e- H2 + O2- HydroCell von einer ökonomischen Analyse begleitet. O2- ½ O2 + 2e- H2O H2 + ½ O2
14 | 15 Gesamte installierte Leistung an Wind ABBILDUNG 5 40 Source: GWEC, AWEA, EWEA 35 United States 30 25 Germany Gigawatts 20 Spain 15 India 10 5 China 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Jährliche Produktion von elektrischer Energie je ausgewähltem Land und Jahr Leistung durch Photovoltaik je Region ABBILDUNG 6 6 Source: PV News, Bradford 5 United States 4 Gigawatts 3 Japan 2 Europe China/Taiwan 1 0 1994 1997 2000 2003 2006 2009
838770 Ziele des Projektes und damit wichtige Zuverlässigkeitsanalysen durchge- Im Projekt HydroCell wird das Hochtemperatur- führt, wodurch bereits die ersten SOEC Stacks sowohl elektrolyse-Verfahren untersucht und in einem hinsichtlich der Leistungsdichte als auch Haltbarkeit „proof-of- Concept“ System realisiert. Im Rahmen ansprechende Ergebnisse liefern sollen. Dieses Projekt dieses Projekts werden auch die Anforderungen einer liefert substanzielle Erkenntnisse und Betriebser- großindustriellen SOEC Anlage erfasst. Es werden die fahrungen mit SOEC Zellen / Stacks / Modulen und Schlüsselkomponenten des SOEC Stacks (Elektroden, einem ersten SOEC Teil-System. Parallel dazu werden Interkonnektoren, Dichtungen) entwickelt und getes- die wirtschaftlichen und anwendungsspezifischen tet. Diese Komponenten werden dann in komplette Rahmenbedingungen untersucht. Das HydroCell Stacks verbaut und umfassend unter systemnahen Konsortium besteht aus namhaften Partnern (Plansee Randbedingungen getestet. Es wird ein komplettes SE, Fraunhofer IKTS Institut, Montan Universität Anlagenkonzept entwickelt und in einem „proof-of- Leoben und Fraunhofer Austria) mit einer langen Concept“ System am Prüfstand realisiert. Es werden Erfolgsgeschichte zur SOFC (Solid Oxide Fuel Cell) verschiedenen Anwendungs- (z.B. gemeinsam mit Technologie. Die Synergien zwischen den nahe Methanisierung zur Syn-Methan Herstellung) und verwandten Technologien SOEC und SOFC sollen Up-Scale Szenarien erarbeitet, um diese Technologie voll ausgenutzt werden, um möglichst rasch SOEC in Zukunft auf eine großindustriell relevante Größen- Technologie auf einen im nächsten Schritt industriali- ordnung (>1MW) zu skalieren. Ebenfalls wird eine sierbaren Status zu bringen. Dazu soll dieses Projekt 3D CFD Simulationsplattform für SOEC geschaffen HydroCell wesentliche Erkenntnisse beisteuern. DREI GUTE GRÜNDE FÜR DAS PROJEKT _ Der SOEC Prozess erlaubt die effiziente Umwandlung von erneuerbarer elektrischer und TOP 3 thermischer Energie in das chemische Speichermedium Wasserstoff (oder Synthesegas) und kann damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiespeicherung von erneuerbaren Ressourcen leisten _ Der Wasserstoff ist ein ungiftiges Gas mit hoher Energiedichte (somit gut als Speichermedium geeignet) und kann durch elektrochemische Prozesse mit der SOEC sowohl zentral wie auch dezentral erzeugt werden _ Wasserstoff kann in einem chemischen Reaktor (Synthese) unter Zumischung von CO in 2 flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoff-Verbindungen umgewandelt werden, wodurch die Energiedichte noch weiter erhöht werden kann.
16 | 17 U EIT NG L Projektleitung: MATTHIAS THEISSING 4ward Energy Research GmbH „ Sorptionsspeichersysteme sind eine vielversprechende Technologie mit großem Z I TAT Potenzial zur Wärmespeicherung. Bisherige Forschungsarbeiten machen aber auch den umfassenden Entwicklungsbedarf auf dem Weg zur Marktreife deutlich. Im Fokus des Projekts novelSORP steht daher die Entwicklung eines neuartigen Sorptionswärmespeichersystems, mit dem ein Technologiesprung in der Wärmespeicheranwendung erzielt werden soll.” MATTHIAS THEISSING
PROJEKTNUMMER: 840694 Entwicklung eines innovativen Sorptionsspeichersystems novelSORP - Novel SORPtion storage flagship system enhancing Austria`s leadership Thermischer Energiespeicherung wird eine zunehmend Energie-Service GmbH, Fraunhofer-Gesellschaft wichtige Rolle für die Integration von Erneuerbaren zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Energien zugesprochen. Eine der vielversprechendsten Kaltenegger und Partner Architekten ZT GmbH, Technologien sind Sorptionsspeicher. Bisherige Kulmer Holz-Leimbau GesmbH, KWB - Kraft und Forschungsarbeiten zeigen zwar das große Potenzial Wärme aus Biomasse Gesellschaft m.b.H., Montanuni- von Sorptionssystemen zur Wärmespeicherung, versität Leoben, Paltentaler Minerals GmbH & Co KG, machen aber auch deutlich, dass noch umfassender Pink GmbH Energie und Speichertechnik, SPIN Tec Entwicklungsbedarf auf dem Weg zur marktfähigen GmbH und Technisches Büro Ing. Bernhard Hammer Technologie besteht. Herausforderungen stellen sich GmbH innerhalb des Projekts, das im Rahmen des vor allem in Bezug auf österreichischen Forschungs- und Technologiepro- gramms „e!Mission.at“ des Klima- und Energiefonds _ Sorptionsmaterialien: Diese weisen bislang gefördert wird. ungenügende Zyklenstabilität und häufig hohe spezifische Kosten auf. Der Fokus liegt auf neuen, hochfunktionellen und _ Systemkomponenten: Verbesserungspotenziale gleichzeitig kostengünstigen Sorptionsmaterialien gibt es insbesondere hinsichtlich Wärmeleitung sowie auf innovativen Systemkomponenten. Heraus- und Massetransport. forderungen im technologischen Bereich liegen unter _ Systemintegration in potenziellen Anwendungs- anderem in der Zyklenbeständigkeit der Materialien, feldern: Erfolgreiche Nachweise der Einsatzfähig- im optimalen Wärme- und Massetransfer sowie im keit in Feldtests fehlen bislang. Korrosionsverhalten. Im ökonomischen Bereich steht das Erreichen marktfähiger Kosten des Speichersystems Das Projekt novelSORP zielt auf einen Techno- im Vordergrund. Diesen Herausforderungen soll in logiesprung in der Wärmespeicheranwendung novelSORP ebenso begegnet werden wie den Anfor- Diesen Herausforderungen stellt sich das Projekt derungen an den Einsatz in verschiedenen Anwen- novelSORP, das die Entwicklung eines innovativen dungsbereichen hinsichtlich Kurz- und Langzeit- Sorptionswärmespeichersystems zum Ziel hat. Unter speicherung von Wärme. Übergeordnetes Ziel des der Projektleitung der 4ward Energy Research GmbH Projekts ist es, österreichisches Know-how in diesem erfolgen umfassende Forschungs- und Entwicklungs- Technologiefeld durch einen Innovationssprung in arbeiten der Projektpartner CAP Engineering GmbH, der Wärmespeicheranwendung weiter auszubauen.
18 | 19 ENSH RE OT SC Sorptionsmaterialentwicklung im Projekt novelSORP: Salzbehandelter Zeolith von Projektpartner Paltentaler Minerals GmbH & Co KG im Querschnitt, ca. 10.000fache Vergrößerung
840694 Entwicklungsherausforderungen Die Einsatzfähigkeit und Performance einer erreichbar, was aber gleichzeitig mit verfahrenstech- Wärmespeichertechnologie in verschiedenen nischen Herausforderungen in der Anwendung Anwendungsfeldern ist wesentlich vom verwendeten einhergeht, beispielsweise das „Schmelzverhalten“ Speichermaterial abhängig. Sorptionsmaterialien bestimmter Salzhydrate, Korrosivität, niedrigere Re- unterscheiden sich in ihrem Verhalten insbesondere aktionsgeschwindigkeiten etc. Eine Möglichkeit, diese durch die notwendige Regenerationstemperatur für unterschiedlichen Eigenschaften von Absorbentien die Desorption, mögliche Temperaturentwicklung und Adsorbentien optimal zu kombinieren, stellen bei Nutzung, Energiespeicherdichte, Adsorptions- Komposite – eine Mischung von Adsorbentien (Mine- kapazität, Zyklenstabilität, Umweltverhalten (Giftig- rale) und Salzhydraten in bestimmten Mengenverhält- keit), Korrosivität, Brennbarkeit etc. Neben den für nissen – dar. Kompositmaterialien können im Idealfall den jeweiligen Einsatzbereich möglichst optimalen die guten Reaktionseigenschaften der Molekularsiebe thermodynamischen Eigenschaften und einer hohen (Temperaturhub, Reaktionszeit, mechanische Stabilität) Energiespeicherdichte spielen nicht zuletzt die mit den hohen Speicherdichten der Salzhydrate Materialkosten eine entscheidende Rolle für die vereinen. Insbesondere Zeolithe weisen günstige Verwendung in einem marktfähigen Speichersystem. Eigenschaften als Adsorbentien in Kompositen auf. Für Sorptionsspeicher stehen einerseits mikro- und Eine wesentliche Entwicklungsherausforderung stellt mesoporöse Adsorbentien (wie Silicagele, Zeolithe) jedoch immer noch die Zyklenstabilität der Materialien und andererseits Absorbentien in Form von Salz- dar. Darüber hinaus ist der ökonomische Aspekt ins- hydraten zur Verfügung – letztere sowohl in flüssiger besondere hinsichtlich der Kosten des Sorptionsmate- (Lösungen wie LiBr, LiCl, CaCl2) als auch in fester rials für die Verwendung entscheidend. Im Projekt Form (verschiedene feste Salze, z.B. Sulfate wie novelSORP wird daher unter anderem das Ziel verfolgt, MgSO4, Al2SO4 oder Chloride wie MgCl2, CaCl2). Sorptionsmaterialien mit optimaler Materialperfor- Mikro- und mesoporöse Adsorbentien zeigen üblicher- mance bei gleichzeitig kostengünstiger Herstellung zu weise gute Reaktionseigenschaften (Temperaturhub, entwickeln. Daneben werden optimal auf die Material- Reaktionszeit, mechanische Stabilität), weisen aller- eigenschaften sowie die Technologieeinsatzbereiche dings gegenüber Salzhydraten geringere erreichbare abgestimmte Systemkomponenten entwickelt. Ziel Speicherdichten auf. Mit Salzhydraten sind dagegen ist schließlich der Nachweis der Einsatzfähigkeit des aufgrund des deutlich höheren Energieumsatzes bei Speichersystems im Labor und die Demonstration in Hydration und Dehydration höhere Speicherdichten zwei Testbed-Anwendungen. DREI GUTE GRÜNDE FÜR DAS PROJEKT _ Entwicklung eines neuartigen Sorptionswärmespeichersystems mit Schwerpunkt auf TOP 3 hochfunktionellen und gleichzeitig kostengünstigen Sorptionsmaterialien sowie auf innovativen Systemkomponenten _ Nachweis der Einsatzfähigkeit im Labor und Demonstration in zwei Feldanwendungen _ Ausbau des österreichisches Technologie-Know-hows durch einen Innovationssprung in der Wärmespeicheranwendung.
20 | 21 U EIT NG L Projektleitung: ANDREAS ZIMMERMANN Sunplugged - Solare Energiesysteme GmbH Konzept für Selenisierungsanlage von CIGS-Glasmodulen Substrates (CIG) Load Lock Carrier loading Pusher Preheat Buffer Selenization Cooling Load Lock Ca Carrier with rri er Substrate Re tur n High efficient 3 Stage Se Trap and Recovery System Se Source Substrates (CIGSe)
PROJEKTNUMMER: 840706 Flexible Photovoltaik vom Fließband SynerCIS- Synergizing Austrian Breakthrough Innovation for CI(G)S solar cells Dünnschichtsolarmodule gelten als ein großer SynerCIS schafft Synergien zwischen den Hoffnungsträger für die Zukunft der Photovoltaik. österreichischen „CIGS“-Akteuren entlang Sie zeichnen sich durch niedrigeren Verbrauch an der gesamten Wertschöpfungskette Rohstoffen und Energie bei der Herstellung aus. Das Leitprojekt SynerCIS adressiert dabei die wesent- Weiters können fertigungstechnisch zahlreiche kosten- lichen, technologischen Hürden, um österreichische senkende Methoden und Prozesse verwendet werden. Innovationen im Bereich von CIGS-Solarzellen lang- So ist im Gegensatz zur konventionellen, auf kristal- fristig in globalen Wachstumsmärkten zu etablieren linen Siliziumsolarzellen basierenden Photovoltaik, und sie unter Realbedingungen zu evaluieren. eine integrierte monolithische Verschaltung von Solar- SynerCIS umfasst alle technologischen Problem- zellen zu Modulen möglich. Neben Glas können auch bereiche entlang der Wertschöpfungskette: Von der flexible Substrate verwendet werden, was die Herstel- Herstellung bisher fehlender Halbzeuge wie geeigneten lung leichtgewichtiger flexibler Photovoltaikmodule Trägerfolien und Verkapselungsmaterialien, über die und eine kostengünstige Rolle-zu-Rolle Fertigung er- Entwicklung von Anlagen für den eigentlichen CIGS möglicht. Diese Fertigungsoptionen helfen nicht nur Absorber, der Entwicklung von flexibel fertigbaren die Kosten zu senken, sondern erlauben auch größere Solarzellen und -modulen bis hin zur Evaluierung der Freiheiten bezüglich Form und Design der Module. Technologien in neuen, bisher nicht realisierten PV- Applikationen österreichischer Hersteller. Als besonders erfolgsversprechend gelten Dünnschicht- solarmodule basierend auf einer Absorptionsschicht Substrate und Verkapselungsfolien für flexible bestehend aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen. CIGS Solarzellen Diese sogenannten CIGS Solarzellen erreichen im Flexible CIGS Solarzellen bieten neue Chancen für Labor bereits Wirkungsgrade von knapp 21% und den Einsatz der Photovoltaik. Sie sind leicht und kön- liegen daher nahezu im Bereich von kristallinen Sili- nen aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften in ziumsolarzellen. Darüberhinaus haben CIGS Solar- zahlreichen, bisher nicht genutzten Anwendungen, zellen ein gutes Diffuslichtverhalten und erzielen hohe verwendet werden. Entwicklungsseitig sind flexible Energieerträge über den gesamten Tag. CIGS Solarzellen jedoch sehr anspruchsvoll. So gibt Eine Reihe österreichischer Forschungseinrichtungen es derzeit kaum geeignete Trägerfolien, welche die und Unternehmen sehen daher ein großes Potenzial thermischen und mechanischen Anforderungen bei von CIGS-basierten Solarzellen und entwickeln neue der Herstellung von CIGS Solarzellen erfüllen. Ansätze, um der Technologie zum Durchbruch zu Daher wird im Rahmen des SynerCIS Projekts ein tem- verhelfen. peraturstabiles, multifunktionales Substrat entwickelt.
22 | 23 „ Dünnschichtsolarmodule bieten neue Anwendungsfelder für die Photovoltaik und Z I TAT überzeugen durch geringen Energie- und Materialbedarf bei ihrer Herstellung Durch das SynerCIS Projekt werden technische Hürden überwunden, die der Markteinführung österreichischer Innovationen entgegenstehen.” PROJEKTLEITER ANDREAS ZIMMERMANN Dabei wird auf eine günstige Metallfolie eine dünne, Robuste Prozesse sorgen für Wirkungsgrad- elektrisch isolierende Schicht mittels Sol-Gel-Verfahren steigerungen und geringeren Herstellkosten aufgebracht. Dieses Substrat erlaubt eine neue, serielle Die Qualitätsanforderungen an das CIGS- Schicht- Kontaktierung der Solarzellen, verhindert die Diffusion system sind sehr hoch. In den letzten Jahren konnten von Eisenionen und wirkt als Natriumspender zur hier dank Optimierung der Herstelltechniken und späteren Bildung des CIGS Absorbers. Weiters kann Materialzusammensetzungen des Schicht-Stapels dieses Substrat mit Mikrostrukturen versehen werden, deutliche Fortschritte erzielt werden, aber immer um die Lichtausbeute zu verbessern. Technologiegeber noch liegen die Wirkungsgrade zwischen Labor und für die Sol-Gel-Entwicklung ist das renommierte industrieller Fertigung weit auseinander. Die beiden deutsche Forschungsinstitut für neue Materialien Unternehmen Sunplugged und Ebner arbeiten gemein- in Saarbrücken. Die Entwicklung einer dafür ange- sam mit dem AIT an der Verbesserung der einzelnen passten Solarzelle übernimmt Sunplugged und Ent- Solarzellenschichten und an neuem Produktionsequip- wicklung der Mikrostrukturen wird an der TU Wien ment zur Herstellung von glasbasierten und flexiblen durchgeführt. Photovoltaikmodulen. Ein Schwachpunkt von flexiblen CIGS Solarzellen ist So wird im Zuge des Projekts seitens der Fa. Ebner die Verkapselung. CIGS Solarzellen sind empfindlich ein Design für eine neue Selenisierungsanlage zur gegenüber Feuchte und haben daher hohe Anforder- Herstellung von großformatigen Glas-CIGS-Modulen ungen an die Barriereeigenschaften der Solarmodul- entwickelt. verkapselung. Im SynerCIS entwickelt die Isovoltaic Neben der Solarzelle selbst ist die serielle Verschaltung AG mechanisch belastbare und UV-beständige zur Erhöhung der Modulspannung ein wesentlicher Einkapselungsmaterialien mit verbesserten Barriere- Einflußfaktor für die erzielbaren Wirkungsgrade und eigenschaften zur Vermeidung von Wasserdampf und die Kosten des fertigen Photovoltaikmoduls. Sauerstoffeintrag.
840706 1 2 1 Charakterisierung von flexiblen Verkapselungs- materialien für CIGS-Solarmodule 2 Lamination von flexiblen Einkapselungsmaterialien
24 | 25 3 4 „ Nur die Produktion in Billiglohnländern zu verlagern ist auf Dauer riskant. Für eine Z I TAT nachhaltige Entwicklung brauchen wir in Europa Know-how zur Herstellung von Produkten für die erneuerbare Energieerzeugung. Das SynerCIS Projekt ermöglicht die Entwicklung von marktfähigen, österreichischen Photovoltaikinnovationen.” PROJEKTLEITER ANDREAS ZIMMERMANN
840706 Die integrierte monolithische Verschaltung von CIGS Demonstration der Entwicklungen in der Solarmodulen ist industriell state-of-the-art. Diese Gebäudeintegration und bei der Versorgung Methode ist jedoch für eine flexible, kundenspezifische von mobilen elektrischen Geräten Produktion zu starr und nur für glasbasierte CIGS Am Ende des Projekts werden alle entwickelten Tech- Module ausgereift. Sunplugged hat bereits im Zuge nologien demonstriert und auf ihre Anwendbarkeit, eines Vorläuferprojekts eine Kontaktierung entwickelt, Energie- und Ressourceneffizienz hin evaluiert. PVP welche die maßgeschneiderte Produktion von Dünn- demonstriert die entwickelten CIGS Technologien in schichtsolarmodulen erlaubt. Dabei können Größe, einem gebäudeintegrierten Photovoltaikmodul und Form und Spannung eines Solarmoduls über einen Sunnybag entwickelt ein ergonomisch optimiertes selektiven Laserprozeß und zwei, damit verknüpfte Solarladegerät. Beim Design der werden beide Druckprozesse „on-the-fly“ definiert werden. Im Zuge steirische Unternehmen durch Modellierung und des SynerCIS-Projekts wird diese Basisentwicklung Simulation von der TU Wien unterstützt. Die Evalu- vom Labor auf industrielles Fertigungsniveau hoch- ierung der Demonstratoren erfolgt durch das AIT skaliert. in Wien. DREI GUTE GRÜNDE FÜR DAS PROJEKT _ Die im Projekt entwickelten Technologien sind weltweit in österreichischen Produkten verwertbar TOP 3 und stärken den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreich. _ Das Projekt führt zu einer Effizienzsteigerung und gleichzeitigen Kostenreduktion bei der Herstellung von Dünnschichtsolarmodulen. _ Das Projekt spannt einen weiten Bogen über die gesamte Wertschöpfungskette: Von der Entwicklung von fehlenden Halbzeugen, über neue Produktionstechnologien für Dünnschichtsolarzellen bis hin zur Demonstration in Gebäudehüllen und mobilen Endgeräten. 3 Flexible Solarfolie mit gedruckter Solarzellenverschaltung 4 Stahlfolie mit elektrisch isolierender Sol-Gel-Schicht
26 | 27 U EIT NG L Projektleitung: PROF. FRIEDRICH BLEICHER Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik Technische Universität Wien Z I TAT „Balanced Manufacturing erhöht die Ressourcenverträglichkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie durch signifikante Energieeffizienzsteigerungen in der Produktion. Das Projekt entwickelt Lösungen zur energieoptimierten Planung und Steuerung von Produktions- prozessen und Produktionsinfrastruktur unter Berücksichtigung der ökonomischen Erfolgsfaktoren Zeit, Kosten und Qualität.“ PROJEKTLEITER PROF. FRIEDRICH BLEICHER Bildquellen von links © TU Wien, Intitut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechik, © greenlagirl, © TU Wien, Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement
PROJEKTNUMMER: 840746 Forschungsfabrik zur Energieeffizienz BaMa - Balanced Manufacturing Forschungsschwerpunkt Das Forschungsprojekt „Balanced Manufacturing“ für zukunftsorientierte Industrie geht nun einen Schritt weiter und versucht erstmalig Der Wirtschaftssektor der produzierenden Industrie in Zusammenarbeit von universitären und indus- ist in Österreich für ungefähr 30 % des Gesamtenergie- triellen Partnern eine ganzheitliche Methodik der bedarfes des Landes verantwortlich (Gesamtenergie- Systemanalyse und darauf aufbauend eine Software- bilanz 2012, Statistik Austria) und stellt somit neben Tool-Kette zur Planung und Steuerung des Energie- privaten Haushalten und Transport einen der größten bedarfs in der laufenden Produktion zu entwickeln. Verbraucher dar. Während in den beiden anderen Dabei wird der Ansatz verfolgt eine ausgewogene, Sektoren Energieeffizienz und -einsparungen seit wirtschaftliche und energieeffiziente Produktion vielen Jahren vorangetrieben werden, findet eine zu gewährleisten. Es soll eine Systemlösung unter Umorientierung am produzierenden Sektor erst seit Berücksichtigung der unternehmerischen Erfolgs- kurzem statt. Wirtschaftliche und soziale Rahmen- faktoren entstehen, die Energieeffizienz und Wett- bedingungen, wie steigende Energiekosten und bewerbsfähigkeit gleichermaßen unterstützt und in wachsendes Bewusstsein für ökologisch nachhaltige Einklang bringt. Dabei werden simulationsbasierte Konsumentscheidungen, lenkten in der jüngeren Methoden für die interdisziplinäre Analyse und Vergangenheit den Fokus vieler Unternehmen zu- Optimierung des Einsatzes der Ressource Energie nehmend auf das nachhaltige Planen und Betreiben verwendet und in Leitstandsoftware zur Fertigungs- ihrer Produktionsstandorte. Dadurch gewinnt der planung und zum Infrastrukturbetrieb implementiert Faktor CO2-Ausstoß für viele Firmen immer mehr an um gesamtheitlich optimierte Betriebsabläufe zu Gewicht und erweitert somit das Spannungsfeld der realisieren. Alle relevanten Bausteine einer Produkti- unternehmerischen Erfolgsfaktoren Zeit, Qualität onsstätte (Produktionssystem, Gebäude, Energie- und Kosten. system, Logistik) werden unter Berücksichtigung Eine Hürde auf dem Weg in Richtung ressourcen- von Managementaspekten modelliert. effizienter Produktion stellten bis dato die schwer abschätzbaren Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Von wissenschaftlichen Methoden Erfolg des Betriebs dar. In vorangegangenen For- zu einsatzfähigen Tools schungsprojekten wurden an der TU Wien bereits Bei dem Energieeffizienz-Ansatz nach Balanced Manu- Methoden und simulationsbasierte Tools entwickelt facturing wird der produzierende Betrieb in seiner um die Effekte energieeffizienzsteigernder Techno- Gesamtheit betrachtet und sowohl Produktionssysteme, logien in der Planungsphase einer Industrieanlage Logistikeinrichtungen, Gebäude als auch Energiesys- sichtbar zu machen. teme in die Betrachtung mit einbezogen. Unternehmen
28 | 29 sollen in die Lage versetzt werden mit dem Balanced- Cube soll als repräsentative und anwendungsnahe Manufacturing-System den Energiebedarf ihrer Produktionseinheit für detaillierte Messungen und Systeme mit Hilfe modernster Simulationstechnik Analysen der Energie- und Ressourcenflüsse genützt zu analysieren, prognostizieren und durch angepasste werden. Eine wesentliche Funktion liegt auch in Betriebsführungsstrategien zu optimieren. der Verbreitung der gewonnen Erkenntnisse, wo mit Das Projekt startet mit einer eingehenden Analyse Hilfe des Experimental-Cubes Demonstrationen und der aufbauenden Formalisierung der erforder- und Schulungen durchgeführt werden können. lichen Methoden zur Analyse der betrachteten Aufbauend auf den Analysen der Energie- und Ressour- Betriebe, die Balanced-Manufacturing-Methode. Eine cenflüssen sowie Simulationen werden auf Produkt- besondere Herausforderung bei der Konzipierung der ebene aussagekräftige Übersichten und Kennzahlen Methodik stellt die große Anzahl unterschiedlicher, zum Energie-Verbrauch abgeleitet. Der Produkt- energetisch relevanter Anlagen dar, die in das System Fußabdruck repräsentiert die Aufwendungen für das integriert werden müssen. Hierzu werden unter- Produkt betreffend Zeit, Kosten, Energie und den schiedliche Modellierungsansätze und Methoden, wie resultierenden Einfluss auf die Umwelt z.B. durch z.B. diskrete und kontinuierliche, physikalische und Kohlendioxid-Emissionen während der Produkt- datenbasierte Modelle in einem System zusammen- Lebenszyklus-Phase innerhalb der Fabrik. Hierbei gefasst. Um die Heterogenität der Anwendungsfälle wird, im Gegensatz zu aktuell gebräuchlichen Metho- und verwendeten Modellierungsmethoden abbilden den, die Änderung des Fußabdruckes aufgrund der zu können wird für die Systemanalyse ein modularer zum Zeitpunkt der Produktion herrschenden ener- Ansatz gewählt. getischen Situation des Betriebes mitberücksichtigt. Der gesamte Produktionsbetrieb wird in einzelne Der Fußabdruck wird somit dynamisch und für jede Systembereiche mit definierten Systemgrenzen unter- Produktcharge separat ausgewiesen. gliedert, genannt „Cubes“. Cubes sind damit durch Aufbauend auf die entwickelte Methodik wird eine eine klare Schnittstellendefinition gekennzeichnet Kette an Software-Werkzeugen für den energieeffizi- und erlauben die Identifikation des Einflusses von enten Betrieb, und als mögliche Zweitnutzung die Teilsystemen auf den Ressourcenverbrauch eines Gestaltung und die Sanierung, unter wettbewerblichen Produktes in Hinblick auf Energie, Kosten und Zeit. Randbedingungen mit minimalem Energie- und Ein weiterer wichtiger Vorteil dieser Herangehens- Ressourcenverbrauch entwickelt und implementiert, weise ist die Abbildbarkeit als ein in sich konsistentes welche drei Kernmodule umfasst. Modell im Balanced-Manufacturing-System, also die Umlegung des real vorhandenen Cubes auf das virtu- Die Monitoring-Funktion: Um eine grundlegende elle Modell. Durch die klare Abgrenzung wird die Datenbasis und Validierungsmöglichkeiten für die Möglichkeit geschaffen verschiedene Modellierungs- Simulationen zu generieren, werden Informationen ansätze zu kombinieren. zu Ressourcenverbräuchen gesammelt, aufbereitet Für die Erprobung von innovativen Energiesystemen und visualisiert. Hierbei wird die Segmentierung für Bearbeitungszellen, die sich mit der Messung, dem nach dem Cube-System als Ausgangsbasis für die Monitoring, der Datenakquisition, dem Rekuperieren Planung des Monitoringsystems verwendet. bzw. der Weiternutzung von elektrischer und thermi- scher Energie wie auch der optimierten Betriebsfüh- Die Vorhersage-Funktion: Aufbauend auf dem rung beschäftigen, wird eine Testumgebung unter Produktionsplan wird der Energieverbrauch der Fabrik Laborbedingungen eingerichtet. Dieser Experimental- prognostiziert. Mittels der Modelle der einzelnen
840746 BaMa-Toolchain Optimierung, Prädiktion Virtuelles System Simulation Mon itori ngd ERP aten Corporate Level TGA GEBÄUDE Opt. Betr iebs stra tegi SCADA, MES, MIS ... Operating & Process MASCHINE LOGISTIK e Control Level PLC, SPS, HMI, ... Eingriff Control Level Sensors, bus systems, ... Field Level CO2-Emissionen Stelleingriffe Messwerte 10 Realer Produktionsbetrieb 10 10 Qualität Zeit TGA GEBÄUDE MASCHINE LOGISTIK 10 Kosten
30 | 31 ABBILDUNG 12 BaMa IKT Produktionsmanagement Produktionsanlagen Energiesystem & Logistik Gebäude Weitere Informationen finden Sie unter www.projekt-info.org Anlagen wird der Produkt-Fußabdruck einzelner Um die BaMa-Tools mit den normativen Voraus- Produkte sowie der Gesamtenergiebedarf der Produk- setzungen an ein vollwertiges Energiemanagement- tion simuliert und kann somit auf einen gewissen system nach ISO 50001 in Einklang zu bringen, wird Prädiktionshorizont vorhergesagt werden. ein Change-Management-Prozess zur Begleitung der Implementierung bei den Anwendungspartnern Die Optimierungs-Funktion: Basierend auf den entwickelt. Ergebnissen der durchgeführten Simulationen wird mittels eines Optimierungsalgorithmus eine Strategie Kompetentes Konsortium für den Einsatz der verfügbaren Anlagen (Produktions- für vielfältige Anwendungsfelder anlagen, Förderanlagen, Gebäude- und Energieinfra- Im Rahmen des vierjährigen Forschungsprojekts struktur) ermittelt, welche die vorgegebenen Opti- kooperieren Partner aus Forschung und Industrie um mierungsziele (Energieeinsatz, Kosten, Zeit) unter eine anwendungsorientierte Lösung für die gestellten Berücksichtigung bestehender Randbedingungen Herausforderungen zu finden. Neben fünf Instituten bestmöglich erfüllt. der TU Wien, welche den interdisziplinären Charakter Die entwickelten Software-Tools werden an markt- des Projektes sicherstellen und den methodischen übliche Automatisierungssysteme angekoppelt und Zugang erschließen, beteiligen sich auch mehrere sollen in Zusammenspiel mit ERP- und MES-Systemen Industriepartner an der Entwicklung der Tools. Von eine Ergänzung zur Planung der Produktion unter dieser Seite wird Expertise aus jahrelanger Erfahrung in Gesichtspunkten der Ressourcenschonung bilden. der Beratung von Industrieunternehmen hinsichtlich
840746 Energie- und Ressourceneffizienz eingebracht. Die sind. Die Firma Franz Haas Waffelmaschinen geht Umsetzung und spätere Verwertung der Tools wird den beinahe gegenteiligen Weg und möchte mit Hilfe durch zwei etablierte Anbieter von Automatisierungs- von Balanced Maunfacturing ihre Kunden dabei lösungen gewährleistet. unterstützen ihre Produktionsstandorte optimal Um die Anwendbarkeit der Projektergebnisse sicher- an die Süßwarenproduktion anzupassen. Infineon zustellen, nehmen mehrere Anwenderfirmen unter- Technologies Austria AG möchte mit Hilfe von schiedlichster Produktionssparten (metallverarbeitende Balanced Manufacturing im „Pilotraum Industrie 4.0“, Industrie, Elektronikindustrie, Nahrungsmittel- der am Standort Villach entsteht, durch optimierten industrie) am Projekt teil, in deren Produktionsein- Infrastrukturbetrieb den Brückenschlag zwischen richtungen die entwickelten Ergebnisse prototypisch intelligenter Produktionstechnik und Nachhaltigkeit implementiert werden. Dadurch werden sehr diversi- schaffen. Für die metallverarbeitenden Betriebe im fizierte Anforderungen an Balanced Manufacturing Anwenderkonsortium, GW St. Pölten, MKE und gestellt und es sind unterschiedliche, unternehmens- Berndorf Band stellt BaMa eine Möglichkeit dar die spezifische Fragestellungen zu beantworten. energetischen Großverbraucher in ihren Betrieben So möchte beispielsweise die Bäckerei der Super- zu identifizieren und möglichst (energie)effizient marktkette MPREIS Balanced Manufacturing dazu zu betreiben. Durch die breite Streuung der Anwen- einsetzen Betriebsstrategien zu finden, die optimal dungsfelder im Projekt soll sichergestellt werden, auf die Produktion der am Standort vorhandenen dass Balanced Manufacturing für eine Vielzahl von alternativen Energieerzeugungsanlagen abgestimmt Abnehmern anwendbare Lösungen bieten kann. DREI GUTE GRÜNDE FÜR DAS PROJEKT _ Die interdisziplinäre Herangehensweise von Balanced Manufaturing, verknüpft durch modernste TOP 3 Informations- und Kommunikationstechnologien, zeigt neue Wege für ressourcenschonende Produktion auf. _ Die im Rahmen des Projektes entwickelte BaMa-Tool-Chain zum Monitoring, zur Vorhersage und zur Optimierung des Energiebedarfs soll ein verlässliches Instrument zur ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Planung und Steuerung eines Produktionsbetriebes darstellen. _ Die Projektergebnisse von Balanced Manufacturing sollen durch ihre modulare Gestaltung für eine große Bandbreite von Produktionssparten und Anwendungsfeldern anwendbar sein.
32 | 33 Wind- und Sonnenenergie unterirdisch speichern Projektnummer 840705 Koordinator RAG Rohöl-Aufsuchungs AG Projektleitung Stephan Bauer: stephan.bauer@rag-austria.at Partner Uni Leoben (Lehrstuhl für Verfahrenstechnik), Verbund, BOKU (Institut für Umweltbiotechnologie, Energieinstitut an der JKU Linz, Axiom Förderprogramm e!Missi0n+.at - Energy Mission Austria, 1. Ausschreibung Dauer 01.05.2013 - 31.10.2016 Budget 4.542.351 € Wasserstofferzeugung mit Hochtemperatur Brennstoffzellen Projektnummer 838770 Koordinator AVL List GmbH Projektleitung Jürgen Rechberger: juergen.rechberger@avl.com Partner Fraunhofer Austria Research, Uni Leoben (Lehrstuhl für Physikalische Chemie), Plansee, Fraunhofer (Institut für Keramische Technologie+Systeme) Förderprogramm e!Missi0n+.at - Energy Mission Austria, 1. Ausschreibung Dauer 01.03.2013 - 31.08.2015 Budget 2.858.872 € Entwicklung eines innovativen Sorptionsspeichersystems Projektnummer 840694 Koordinator 4ward Energy Research GmbH Projektleitung Matthias Theissing: novelsorp@4wardenergy.at Partner Uni Leoben (Lehrst. f. Thermoprozesstechnik), Pink GmbH, Paltentaler Minerals GmbH & Co KG, Kaltenegger & Partner Architekten ZT GmbH, Techn. Büro Ing. Bernhard Hammer GmbH, SPIN Tec GmbH, KWB - Kraft & Wärme aus Biomasse GmbH, Fraunhofer-Ges. zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Energie-Service GmbH, Kulmer Holz-Leimbau GmbH, CAP Engineering GmbH Förderprogramm e!Missi0n+.at - Energy Mission Austria, 1. Ausschreibung Dauer 01.09.2013 - 31.08.2017 Budget 3.238.028 €
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