Ein Bezirk für Alle! 5 JAHRE GEMEINSAM FÜR TREPTOW-KÖPENICK - SPD-Fraktion Treptow-Köpenick
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Fraktionäre Ihre SPD-Fraktion Alexander Freier-Winterwerb Ana-Maria Trăsnea Steffen Sambill Irina Vogt Dr. Ursula Walker Manuel Tyx Regina Klinger Ellen Haußdörfer Paul Bahlmann Romana Seth Peter Groos Grit Rohde Marc Oliver Ram Dunja Wolff Ralf Thies Edwin Hoffmann 2 | Bilanz 2016 – 2021
Vorwort Vorwort LIEBE MITBÜRGER:INNEN, die SPD-Fraktion hat es in dieser Legislaturperiode geschafft, die Ver- sprechen aus dem Wahlprogramm einzulösen. Diese Bilanz zeigt, was eine starke SPD im Bezirk vorzuweisen hat. Wir haben und wer- den diesen Bezirk weiterhin prägen: gemeinsam, progressiv, nachhaltig und sozialdemokratisch. Die letzte Legislaturperiode war geprägt von außerordentlichen He- Alexander Freier-Winterwerb rausforderungen. Menschen suchten in den letzten fünf Jahren in Fraktionsvorsitzender Treptow-Köpenick eine neue Heimat. Wir verzeichneten in dieser Zeit einen Zuwachs von fast 15.000 Menschen. 15.000 Menschen, die eine Wohnung, eine Schule oder eine ärztliche Die Fraktion hat in zwei Haushaltsverhandlungen einen stabilen Versorgung benötigen. Das haben wir weitestgehend geschafft. In Haushalt verhandelt. Tarife bei den Beschäftigten der Jugendfreizeit- den Jahren 2016–2021 sind in Treptow-Köpenick ca. 12.200 Wohn- einrichtungen wurden angehoben, Mittel für ein neues Frauenzent- einheiten entstanden. Damit ist Treptow-Köpenick unter den Bezir- rum geschaffen und gleichzeitig wurden Schulen instand gesetzt. ken der Bezirk, mit dem meisten Neubau – vieles davon zu fairen Preisen in städtischer und genossenschaftlicher Hand. Die SPD steht für einen Verkehrsmix. ÖPNV, Fahrradverkehr und Au- toverkehr wurden in den Anträgen der Fraktion zusammengebracht. Auch hier gibt es noch Nachholbedarf auf Grund des hohen Zuzugs und weiterer Neubauprojekte. Durch Investitionsprojekte haben wir als Fraktion mehr als 100 Millio- nen Euro nach Treptow-Köpenick gelotst. Ziel ist es immer, mit den Investitionen Menschen zu ermöglichen, Raum und Ressourcen zu geben, sich für unsere Gesellschaft einzusetzen. Das sind 100 Mil- lionen Euro mit denen notwendige Vorhaben angestoßen wurden, ohne die Kasse des Bezirks zu belasten. Schließlich hat die Pandemie gezeigt, dass unser eingeschlagener Weg in der öffentlichen Daseinsfürsorge richtig war. Wir haben ein neues Frauenzentrum initiiert, Ansprechpartner:innen für Familien unterstützt sowie Kitas und Schulen ausgebaut. Wir sind sicherlich nicht am Ende der Reise. Denn die zu bewältigen- v.l.n.r. Alexander Freier-Winterwerb, Bezirksbürgermeister Oliver Igel den Aufgaben zeichnen sich bereits ab. Ich bin aber überzeugt, dass und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey bei der Dampferfahrt wir in den letzten fünf Jahren den Grundstein für eine erfolgreiche der Fraktion 2019. Zukunft gelegt haben. Ihr Alex Freier-Winterwerb Bilanz 2016 – 2021 | 3
Investitionen in Treptow-Köpenick Investitionen in Treptow-Köpenick D ie SPD-Fraktion hat sich für Projekte eingesetzt, bei denen sich Menschen begegnen können. Orte, an denen Engagement ent- steht, Demokratie auf lokaler Ebene gelebt wird. Häufig stehen Sanierungen an und Bundesmittel unterstützen den Bezirk bei der Bild: flickr – Dani El H Instandsetzung. Manchmal entsteht allerdings auch etwas Neues, das junge Menschen zusammenbringt, ihnen Freizeitaktivitäten ermöglicht. Bundes- mittel sind kein Selbstzweck. Wir möchten, dass die Projekte im Leben der Menschen im Bezirk stattfinden. Sanierung des Riesenrads im Spreepark: 6,4 Mio € (Bund ca. 3 Mio.) Frisch aus dem Bundestag und schon in der 1 Bilanz: Das Riesenrad wird saniert. Die nötige Unterstützung für das Treptower Wahrzeichen kommt aus dem Bund. 2,88 Mio. € fließen in die Instandsetzung des Riesenrades. 2023 soll sich das Rad wieder drehen. Sanierung der Bekenntniskirche (3 Mio. €, 1,5 Mio. je Bund/Land) Die Bekenntniskirche ist Ort der Demokra- tiegeschichte. Hier gründeten sich im Jahr 1989 Parteien und trugen zum Demokrati- sierungsprozess der ehemaligen DDR bei. 4 Die Kirche soll barrierefrei werden und die Gemeinde möchte sich in den Kiez hinein öffnen. Sanierung der Werkhalle im Spreepark: 14,7 Mio € (3 Mio. € Bund/11,7 Mio. € Land) Die Werkhalle im Spreepark wird so umfunk- tioniert, dass dies ein Ort für Kunst und Kultur 2 wird. Der multifunktionale Veranstaltungsort wird in Verbindung mit dem Eierhäuschen ein Publikumsmagnet im Ortsteil Plänterwald. 3 Mio. € zusätzlich lässt sich das der Bund kosten. 5 Sanierung der Volkshochschule und der Kirche zum Vaterhaus 5,25 Mio. € (2,625 Mio. € vom Bund, Restbetrag vom Land/Bezirk) Die Volkshochschule in Baumschulenweg und die Kirche zum Vaterhaus sind sanierungsbedürftig. Mit den Landes- und Bundesmitteln kann dies denkmalgerecht und barrierefrei geschehen. Strandbad Müggelsee insgesamt 13 Mio. € aus Bundes und Landesmitteln Was dem Zehlendorfer sein Strandbad Wann- see ist, ist dem Köpenicker das Strandbad Müggelsee. Die beiden Strandbäder sind auch 3 vergleichbar: Beide Strandbäder wurden fast zeitgleich gebaut und hatten die gleichen Baumeister. Allerdings hat es deutlich länger gedauert, die Finanzierung für den barriere- Sanierung von Baracken im freien und denkmalgerechten Umbau zu Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit sichern. Dieses Jahr geht es endlich los. 6 2,3 Mio. € (1,15 je Bund/Land) Das Dokumentationszentrum ist in Deutschland einzigartig, weil viel von der alten Substanz erhalten geblieben ist. Es lässt sich anhand der Dokumente ein klares Bild über die Schrecken der Zwangs- arbeit zeichnen. NS-Gräueltaten aufzuklä- ren ist wichtig. Das Dokumentationszentrum leistet dazu einen bedeutenden Forschungsbeitrag. Mit der Förderung vollenden wir die Ent- wicklung der Gedenkstätte. 4 | Bilanz 2016 – 2021
Investitionen in Treptow-Köpenick Denkmalgerechte Instandsetzung der Regat- tatribüne in Grünau 10 Mio. € (1,3 Mio. € aus 7 Bundesmitteln, der Rest aus Landesmitteln) Mit dem Geld wird die baufällige Tribüne restauriert und somit Räume für das Was- sersportmuseum und die DLRG geschaffen. So ist der letzte Teil der 8 Bauabschnitte Generalsanierung der finanziert. 10 Stadtkirche St. Laurentius 4 Mio. € (je 2 Mio. je Bund/Land) Die 1841 fertiggestellte Stadtkirche St. Laurentius ist der zentrale Ort im Gemein- deleben der Evangelischen Stadtkirchen gemeinde Köpenick, der auch für zahlreiche, nicht von der Gemeinde durchgeführte kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Ohne die Unterstützung von Bundes- und Landesseite hätte die Kirche in absehbarer Bootshaus Hahn’s Mühle Zeit gesperrt werden müssen. 3 Mio. € (1,5 Mio. € Bundesmittel und 1,3 Mio. € Mittel der Lottostiftung, 0,2 Mio. € zinsloses Darlehen der Lottostiftung) Seit einem Jahrhundert kümmert sich der Friedrichshagener Ruderverein um das Bau- 8 denkmal. Niemals hätte der Verein die Mittel für den Erhalt dieses einmaligen Bootshauses aufbringen können. Gemeinsam ist die große Kraftanstrengung gelungen und das Boots- 11 haus bleibt für den Sport in Berlin erhalten. Christophoruskirche 1 Mio. € Die Kirche ist eine Sehenswürdigkeit und Zentrum des Zusammenlebens in Friedrichs hagen. Als Veranstaltungsort ist die Kirche beliebt. Nach über fünfzig Jahren stehen Sanierungsarbeiten an, damit auch weiterhin Räume für die Menschen aus Friedrichshagen zur Verfügung stehen. BMX-Halle für den Mellowpark Derzeit bemühen wir uns 1 Million € 8 Mio. Euro – Lernen am zusätzlich aufzutun, damit die Kirche schnell CO2- und energieneutralen Alltagsbau wieder ihre Pforten für die die Gemeinde und Der Mellowpark ist Landesstützpunkt für die den Kiez öffnen kann. olympische Sportart BMX. Allerdings ist die BMX-Strecke nicht witterungsunabhängig nutzbar. Wir bauen eine CO2- und energie- neutrale BMX-Halle und zwar so, dass die technischen Anlagen für den Klimaschutz ein- sehbar sind und zum Lernen einladen. Dieses 9 12 Projekt ist einmalig in Deutschland. Jugendstadtlabor im Mellowpark: 2x 100.000 € vom Bund Der Mellowpark verzahnt Jugend-, Sport- und Kulturangebote und ist somit ein unverzicht- Dampflokschuppen Schöneweide bares Projekt für den Bezirk. Der Mellowpark 8 Mio. € (5,28 Mio. € Bund / 2,72 Mio. € Land) ist eins der Vorzeigeprojekte in unserem Im Rahmen des Projektes wird das Bahn- Bezirk, wenn es um Kinder- und Jugendbe- betriebswerk Schöneweide mit seinem teiligung geht. Mit ihrem Konzept für ein Ju- historischen Gebäudebestand und dem als gendstadtlabor, bei dem junge Menschen zu Landmarke weithin sichtbaren Wasserturm Architekt:innen ihres zukünftigen Jugendclubs aufgrund seiner Lage und seines Charmes werden, bietet der Träger ein bundesweit als Dampflok-Werk Berlin denkmalgerecht besonders innovatives Projekt an. Wir wollen saniert und zu einer Begegnungsstätte von unseren Teil dazu beitragen, dass Beteiligung lokaler, regionaler und internationaler Be- von Kindern und Jugendlichen in der Stadt- deutung wie auch zu einem Identifikationsort entwicklung gestärkt wird. für die umliegenden entstehenden Stadt- quartiere. Schwerpunkte sind dabei Jugend- und Bildungsangebote sowie Wissens- und Historienvermittlung. Projektträger ist der 13 Verein Dampflokfreunde Berlin e.V.. Bilanz 2016 – 2021 | 5
Investitionen in Treptow-Köpenick 14 Alte Gemeindeschule 8 Mio. € (je 4 Mio. € vom Land und Bund) In Alt-Treptow ist das Gebäude der Alten Gemeindeschule schwer baufällig. Gleichzeitig brauchen Menschen Räume, um 16 Dinse-Orgel in der Kirche zum Vaterhaus 300.000 € (150.000 € Bund/150.000 € Gemeinde) Die Kirche in Baumschulenweg ist das zusammen zu kommen, sich zu engagieren. Zentrum für den Kiez. Mit der Sanierung Dieser Raum wird den Menschen vor Ort der historischen Dinse-Orgel entsteht mit den Investitionen eröffnet. hier ein Raum für Konzerte mit der Königin der Instrumente. 15 Prima-Klima-Lebenswelt – Praktischer Klimaschutz in Alt-Treptow. (1,5 Mio. € im Projektzeitraum 2021–2023 aus dem Bundeshaushalt) Klimaschutz auf den Alltag runter zu brechen ist in einer Großstadt nicht leicht. Ziel des Projektes ist es, die Menschen eines ganzen Kiezes auf dem Weg zum nachhaltigen Ortsteil mitzunehmen. Neben Alt-Treptow gibt es ein solches Projekt deutschlandweit nur noch in Bamberg. Verordnete im Dialog Traditionelle Dampferfahrt der Fraktion, Märchenspaziergang 2020 hier 2019 mit Oliver Igel und Fransziska Giffey durch die Köpenicker Altstadt 6 | Bilanz 2016 – 2021
Verordnete im Dialog Sanierung des Bootshaus Grünau 5 Mio. € (je 2,5 Mio. € von Bund und Land) Anfang 1900 erbaut, diente das Gebäude als Bootshaus mit Lager, Werkstätten, eigener Küche sowie Gastronomie- und Veranstaltungsbereich. Vor allem aber wurde es als Unterbringungs- und Veranstaltungs- ort für Wassersport sowie als Schulungs- und Vereinszentrum für jugendliche Wassersport- ler genutzt. Bis heute sind in dem historischen Objekt zwei Wassersportvereine beheimatet. 18 Sanierung des Wasserwerks in Friedrichshagen (450.000 € Bund) Das Wasserwerk Friedrichshagen, das zu den ersten drei Wasserwerken in Berlin ge- hört und im neugotischen Stil erbaut wurde, benötigt eine denkmalgerechte Sanierung. Nachwuchsleistungszentrum 1. FC Union (15 Mio. €; 4,5 Mio € Bundesmittel/ Momentan sind in den Schöpfhäusern des 8,8 Mio. € Landesanteil) Wasserwerkes ein Museum und ein Archiv untergebracht. Diese sollen durch die Re- Das Nachwuchsleistungszentrum wird für novierung weiter erschlossen werden. Das junge Menschen Dreh- und Angelpunkt des Museum wird moderner und ansprechender 19 Lebens. Der 1. FC Union bezieht mit der Ent- gestaltet, gerade für junge Menschen. wicklung des Nachwuchsleistungszentrums andere Akteure der Region mit ein, damit Jugendliche die Möglichkeit haben, eine Pers- pektive zu erhalten. Junge Menschen können hier zusammen kommen und sich sportlich 17 und menschlich weiterentwickeln. Märchenspaziergang 2020 Der KoKo 2019: kommunal durch die Köpenicker Altstadt politische Themen der Zukunft Bilanz 2016 – 2021 | 7
Stadtentwicklung in Treptow-Köpenick Zum Leben gehören mehr als die eigenen vier Wände wohnortnahe daseinsfürsorge für treptow - köpenick Grafik: freepik D ie Herausforderungen an Stadtentwick- Wohnraum entstehen wird. Die Akzeptanz der Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick. lung haben sich sehr gewandelt. Das Bauprojekte geht einher mit einer gut informier- Kleingartenanlagen sind nicht nur Erholungsge- hängt mit der Entwicklung der Bevöl- ten Anwohnerschaft. Für ein gutes Miteinander biete, sondern leisten auch einen Beitrag zum kerung, unterschiedlichen Angeboten und eine zeitliche Verknüpfung mit dem Bau so- Klimaschutz. Dabei setzen wir uns für die Um- und Bedarfen sowie einer veränderten Mobilität zialer Infrastruktur haben wir uns besonders ein- setzung der ökologischen Leitlinien sowie für die zusammen. gesetzt. Leitlinien zur Bürgerbeteiligung in der Stadtent- wicklung ein. Gleichzeitig kann Stadtplanung auch Als unsere Ortsteile vor gut 100 Jahren zur Groß- Angesichts der zahlreichen, sich in Bearbeitung Grundlage für wirtschaftliche, nachhaltige und gemeinde Berlin zusammengefasst wurden, hat befindlichen Bebauungspläne merken die Trep- kleinteilige Wirtschaft bieten. Diesen Mix hat die vermutlich niemand damit gerechnet, dass Trep- tow-Köpenicker:innen spürbar den Wandel im SPD-Fraktion in der vergangenen Legislaturperio- tow-Köpenick einmal der flächenmäßig größte Be- Bezirk. Hier thematisierten wir einen Interessen- de versucht abzubilden. zirk sein würde. Von den gründerzeitlichen Bauten ausgleich, der die verschiedenen Anforderungen im Treptower Norden bis zu den Ausflugslokalen transparent darlegte. Liegenschaften sind ein Die Zukunft der Sozialen Stadt lag der SPD-Frak- der Zwischenkriegszeit finden sich bedeutende knappes Gut und so setzten wir uns für eine so- tion besonders am Herzen. Die Maßnahmen des Bau- und Kulturdenkmäler in unserem Bezirk. zial gemischte Eigentümerschaft ein, sodass bei- Quartiersmanagements im Kosmosviertel sowie Ihnen galt unsere Aufmerksamkeit als Zeugen spielsweise Genossenschaften ebenfalls von dem die Unterstützung der FEIN-Mittel konnten fortge- einer vergangenen Zeit wie bspw. der Ötting-Villa, Bautrend profitieren. setzt werden. Dort, wo Menschen wohnen, brau- der Laurentius-Kirche, das Dorfensemble Bohns- chen sie auch Räume. Pilotprojekte, Modellvor- dorf oder des Grenzwachturms im Schlesischen Verschiedene Formen der nachhaltigen Flächen- haben und Initiativen finden bei der SPD-Fraktion Busch. nutzung wie bspw. Kleingärten sollen erhalten wer- offene Ohren und Unterstützung. den, um städtisches Grün und Gärtnern für Jung Übergreifende Nutzungs- und Flächenkonzepte und Alt für viele Einwohner:innen wohnortnah er- werden benötigt, um mit der veränderten Nach- fahrbar zu machen. Nachverdichtung und Besser- frage nach Wohn- und Lebensraum im Bezirk nutzung von Grundstücken geht vor der Nutzung mitzuhalten. So gibt es einen beständigen Druck von privatem und öffentlichem Grün. So hat sich auf Quartiere wie der Köllnischen Vorstadt, Altglie- die SPD-Fraktion dafür eingesetzt, dass auch neue nicke oder dem Wendenschloss, in denen mehr Parzellen geschaffen werden sollen, z. B. auf dem 8 | Bilanz 2016 – 2021
Stadtentwicklung in Treptow-Köpenick Bereich Wohnen Wir haben bezahlbaren Wohnraum für verschie- Bauträger können sich beim Bezirk beraten las- dene Zielgruppen in allen Ortslagen geschaffen: sen, wie der barrierefreie Um- und Neubau leist- von Senior:innen zu jungen Familien, von Allein- bar ist. Barrierefreier Wohnraum ist einfach ein erziehenden und neuen Wohnformen. Die soziale Muss. Dafür hat sich die SPD-Fraktion kontinuier- Wohnraumversorgung ist besonders wichtig für lich eingesetzt. Barrierefreie Zugänge wie bspw. die SPD und wir konnten Erfolge bei Vorhaben zum Spreetunnel oder die Erschließung des Müg- erzielen, die die Berliner Mischung befördert ha- gelturms sind Initiativen der SPD-Fraktion. Bar- ben – vom Treptower Norden bis nach Wilhelms rierefreiheit ist aber nicht nur baulicher, sondern hagen. Neue Wohnformen wie Mehrgeneratio- auch stadtplanerischer und verkehrlicher Natur: nenwohnen oder studentisches Wohnen werden Einrichtungen sozialer Infrastruktur sowie Ver- intensiviert. Mit Unterstützung durch die SPD- kehrswege wurden und werden auch weiterhin Fraktion hat das Bezirksamt das Vorkaufsrecht barrierearm und -frei geplant und realisiert. zum Beispiel in Alt-Treptow genutzt und Ankauf- Bestrebungen von Landesseite wie im Kosmos- Konkret heißt das beispielsweise, dass die Kiez- viertel unterstützt. klubs in Bohnsdorf und Adlershof weiterhin bar- rierearm in den Kiez integriert sind – mit ÖPNV- Mieter:innenberatungen werden besonders in Anbindung. Diese Herausforderung ging und geht den Wohnlagen benötigt, die einem besonderen die SPD-Fraktion an. Mietdruck ausgesetzt sind. So konnte beispiels- weise in den drei Millieuschutzgebieten ein Run- der Tisch „Milieuschutz“ etabliert werden, der Probleme transparent anspricht und Lösungen aufzeigt. Auch in der Corona-Pandemie geht es um das Erschließen von Freiräumen, um räumliche Abstandsregeln einzuhalten; deshalb haben wir uns starkgemacht, dass öffentliche Einrichtungen Möglichkeiten der externen Bauvorhaben Wohneinheiten Raumnutzung prüfen, Kita und Schule bei der Betreuung und im Bildungsauftrag zu unterstützen. Bereits realisierte Bauten 12.200 davon Mehrfamilienhäuser 11.500 Mehrfachnutzung, Bessernutzung, engeres Einfamilienhäuser/ Verzahnen der unterschiedlichen Finanzierungs 700 systematiken sollen zu einer besseren Doppelhäuser Ausnutzung der Räume und Flächen in unserem Bezirk führen, sodass Nutzung und Vergabe transparent nachvollziehbar sind. Kurzfristig in Planung 10.250 Einfamilienhäuser/ 250 Doppelhäuser Die Herausforderungen der wachsenden Stadt wurden von der SPD-Fraktion in den verschiedenen Bereichen begleitet und neue Wege eingeschlagen: so hat die SPD-Fraktion ein Gesamtnutzungs seit 2018 genehmigte konzept für Schul- und Sportplätze, Spielplätze Bauvorhaben im 1.400 und Freiräume in Auftrag gegeben. städtischen Besitz Ziel ist es, Interessen auszugleichen und nicht gegeneinander auszuspielen. von 2014–2020 genehmigte Die SPD-Fraktion strebt eine bessere Nutzung Bauvorhaben mit 2.225 privater und öffentlicher Flächen an. Wohnberechtigungsschein 2020 259 Bilanz 2016 – 2021 | 9
Soziales Treptow-Köpenick: bunt und gleichberechtigt Bezirk der Frauen interview mit ana - maria trăsnea Ana-Maria Trăsnea stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gleichstellung Das Frauenzentrum in Friedrichshagen ist und gesellschaftliche Vielfalt ein sozialdemokratischer Erfolg. Was ist die Aufgabe des Frauenzentrums? Das Frauenzentrum befindet sich in Friedrichs Frauen sind die Hälfte der Bevölkerung. Aller- hagen und Treptow-Köpenick ist ein Flächen- dings betreffen viele Probleme unverhältnis- Das Frauenzentrum ist zentrale Anlaufstelle für bezirk. Welche Angebote gibt es noch? mäßig oft Frauen. Was hat die SPD-Fraktion Frauen, die Gewalt erfahren haben, Familien- beim Thema Gleichstellung angestoßen? probleme nicht alleine lösen können oder ein- Vollkommen richtig. Wir streben auch den Ausbau fach Beratung benötigen. Es ist letztendlich so, der Fraueninfrastruktur an. Das Angebot muss so Das sichtbarste Projekt ist die Gründung des ers- dass häufig verschiedene Probleme zusammen- niedrigschwellig wie möglich sein, damit wir mög- ten Frauenzentrums im Bezirk. Mit diesem Mei- kommen und durch das Frauenzentrum müssen lichst vielen Frauen helfen können. Es gibt weitere lenstein haben wir einen Dreh- und Angelpunkt Frauen nicht unbedingt von A nach B nach C, um Angebote wie beispielsweise den Infopoint für Al- geschaffen, um Projekte im gesamten Bezirk zu Hilfe zu bekommen. Hilfe aus einer Hand ist dabei leinerziehende in Altglienicke, den wir ausgebaut vernetzen und Angebote für Frauen aller Gene- der Schlüssel zum Erfolg. Gleichzeitig ist das Frau- haben, oder die Anti-Gewalt-Beratungsstelle in rationen zu machen. Wir haben zunächst den enzentrum auch eine Brücke zu Verwaltung und Schöneweide. Darüber hinaus hat die SPD-Frak- Bedarf ermittelt, sind in ständigem Kontakt mit Politik. Es übernimmt die Lobbyarbeit für Frauen tion auch von Gewalt betroffene Männer im Blick, den Akteur:innen gewesen. Dafür wurden fast in Treptow-Köpenick. auch wenn der Anteil der betroffenen Männer we- 250.000 € im Doppelhaushalt 2020/2021 umge- sentlich geringer ist. schichtet. Politische Erfolge Arbeit mit einem schwierigen Stadtrat im kommunalen Gesundheitswesen Es gibt massive organisatorische Probleme im Gesundheitsamt. Die un- Für die SPD-Fraktion in der BVV Treptow-Köpenick stand in erster Linie die besetzte Stelle der Amtsleitung ist nur das sichtbarste Zeichen. Laufende Verbesserung der bezirklichen Daseinsfürsorge im Vordergrund. In erster Li- Rechtsprozesse sorgen dafür, dass die Stelle wahrscheinlich eine ganze Wei- nie wurden Beratungsprojekte und Koordinierungsstellen ausgebaut. Explizit le unbesetzt bleibt. Wir haben in der gesamten Legislatur den Druck auf den wurde die Bedarfsplanung der ärztlichen Versorgung aktualisiert. Wir haben Stadtrat hochgehalten. Gerade in der Pandemie ist die parlamentarische den zuständigen Stadtrat gedrängt, hier Reformen anzustoßen. Gleichzeitig Kontrolle wichtig und in dieser Zeit hat Herr Geschanowski die BVV ange- wurde der Ärztewegweiser lange nicht aktualisiert. Dieser liegt in den Händen logen. Das hat zur zweiten Missbilligung eines Stadtrates seit 2006 geführt. der Krankenkassen. 2020 wurde die Regelung getroffen, dass neue Praxen in Berlin zunächst in unterversorgten Bezirken gegründet werden, darunter auch Treptow-Köpenick. Obdachlosigkeit in Treptow-Köpenick Ein gutes Beispiel für Koordinierungsstellen sind die Pflegestützpunkte. Die- Der Berliner Senat hat in den letzten fünf Jahren die Mittel für die Obdach- se sind in den Bezirksregionen in Treptow-Köpenick verankert und helfen losenhilfe massiv ausgebaut. Träger wurden finanziell besser ausgestattet, konkret allen, die Pflege benötigen. Die Arbeit mit den Pflegestützpunkten Sozialarbeiter:innen bieten im Bezirk individuelle Hilfen an. Darüber hinaus wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. Das Programm „Leben im Kiez“ setzt hat die SPD-Fraktion Initiativen zur Kältehilfe unterstützt. Ziel ist und bleibt sich zum Ziel, Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden es, dass Obdachlosigkeit nur ein Lebensabschnitt ist, also eine Zwischensta- leben zu lassen. Nötige Unterstützung wird in den Pflegestützpunkten ver- tion auf dem Weg zurück in ein ganz normales Leben ist. mittelt. 10 | Bilanz 2016 – 2021
Verkehrsprobleme lösen Verkehrsmix für Treptow-Köpenick nachhaltig und sozial gerecht Welche Schwierigkeiten bestehen in der bezirklichen Verkehrspolitik? Ralf Thies: Die erste Schwierigkeit besteht darin, dass mehr und größere Autos auf den Straßen unterwegs sind. Die- Welche Lösungen wurden in der Vergangenheit se nehmen erst einmal mehr Platz ein, was zu mehr angestrebt? Staus führt. Dabei spielt es übrigens auch keine Rolle, ob sie künftig verstärkt durch E-Motoren angetrieben Marc Oliver Ram: werden. Gleichzeitig wurde in der Vergangenheit ver- Wir haben ja schon festgehalten, säumt, den Verkehrsraum gleichmäßig aufzuteilen. dass zu viele und zu große Autos Das heißt, wir haben allzu häufig Straßen, auf denen schlicht und einfach unterwegs sind. Also war der logische drei Dinge nicht vereinbar sind: Autos, Fahrräder und barrierefreie Fußwege. Schritt: den Verkehrsmix stärken, da- Die zweite Schwierigkeit besteht darin, dass die Hauptverkehrsstraßen mit weniger Menschen zu den Stoß- von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz verwaltet zeiten Auto fahren. Wir haben die werden. Wir regten einiges an, aber die Umsetzung dauert. Treptow-Köpe- Taktverdichtung der S3 angestoßen, nick ist auch nicht der einzige Bezirk mit Verkehrsproblemen. die umgesetzt wurde. Und auch eine neue Straßenbahnlinie Die dritte und letzte Besonderheit ist die Weitläufigkeit im Bezirk. Wir wird geplant, die Schöneweide, das FEZ Wuhlheide und die brauchen das Fahrrad UND den ÖPNV. Und auch auf das Auto können wir Region Ostkreuz verbinden soll. weniger verzichten, als dies in Innenstadtbezirken der Fall ist. Was wurde für Menschen getan, die auf ihr Auto angewiesen sind? Ralf Thies: Ein Riesenthema sind die Brücken im Bezirk. Die Beim Radverkehr sieht es nicht ganz BVV hat sich da kontinuierlich für die Sanierung so gut aus, oder? eingesetzt. Leider sind die Brücken in Landes- Manuel Tyx: bzw. Bundesverantwortung und deshalb muss- Wir hätten uns einen stärkeren Aus- ten wir uns häufiger in Erinnerung bringen. Des bau der Radwege gewünscht, gerade Weiteren haben wir gemeinsam mit den Linken in einem derart wachsenden Bezirk die Notwendigkeit der Verlängerung der A100 – ja. Aber Treptow-Köpenick hat die bekräftigt, damit die Autos nicht durch Trep- meisten Kilometer neuer Radwege tow-Köpenick nach Lichtenberg, Marzahn und gebaut. Es ist also einiges passiert. Friedrichshain fahren. Mit der Verlängerung Mehr geht allerdings immer. Gerade der A100 und der Süd-Ost-Verbindung könn- die Verkehrssicherheit in den dichter besiedelten Ortsteilen ten Nebenstraßen entlastet werden und würde ist ein Problem. Deshalb haben wir zum Beispiel die Köpen- sich mit dem Abschluss des derzeitigen Aus- zeile als Fahrradstraße ausgewiesen. baus der A100 der Verkehr nicht in Alt-Treptow ergießen. Welche Projekte stehen in den nächsten fünf Jahren an? Manuel Tyx: Wie werden Fußgänger:innen eingebunden? Wir wollen den barrierefreien Ver- Ursula Walker: kehrsmix weiter vorantreiben. Dazu Die Sicherheit der Fußgänger:innen wurde zählen sogenannte Sharing-Modelle durch neue Ampeln und Zebrastreifen ver- für Lastenfahrräder und Autos im bessert. Hinzu kommen zahlreiche Tempo- gesamten Bezirk anzubieten. Der 30-Zonen, insbesondere in der Nähe von ÖPNV wird weiter ausgebaut, Takt- Schulen und Wohngebieten. Gleichzeitig zeiten und Streckenführungen an- werden im Bezirk kontinuierlich die Bürger- gepasst werden. Die Grundsteine steige verbessert. dafür sind bereits gelegt. Bilanz 2016 – 2021 | 11
Kultur und Weiterbildung Kultur und Weiterbildung – Teil der Lebensqualität T reptow-Köpenick bietet für Kulturschaffende wie Kultursuchende, sönlichen Lebensumständen. Wir wollen, dass Weiterbildung und Kultur in für Bildungshungrige wie Bildungsträger ein breites Spektrum an Treptow-Köpenick sozial, integrativ und inklusiv gestaltet und gelebt werden. Angeboten und Wirkungsmöglichkeiten. Von Alt-Treptow bis in den Auch ist es uns wichtig, dass Kulturschaffende in unserem Bezirk nachhaltige letzten Winkel von Schmöckwitz – wir wollen, dass die Menschen in Arbeitsmöglichkeiten und Kreativräume finden. Nur wenn kreatives Schaffen allen Ortsteilen unseres schönen Bezirks an Kultur und Bildung teilhaben ein sicheres Zuhause hat, kann Treptow-Köpenick sich als der Kreativbezirk können und das unabhängig vom Alter, den sozialen Verhältnissen oder per- im Berliner Südosten weiterentwickeln. Kulturpolitik im Bezirk Der Bezirk strotzt förmlich vor bedeutenden Momenten der Geschichte. Köpenicker Blutwoche, der Verlauf der Berliner ist für Alle da Mauer, viele bedeutende Persönlichkeiten von Marie Juchacz bis Friedrich Ebert, die in Treptow-Köpenick gelebt haben. Wie geht die SPD-Fraktion mit diesem Erbe um? Welche Themen verstecken sich eigentlich hinter dem Themenkomplex „Weiterbildung und Kultur“? Peter Groos: Erinnerungskultur ist wichtig, um unser Ver- Irina Vogt: ständnis von Demokratie zu erklären und gleich- Zusammengefasst geht es natürlich um Kunst und zeitig Wissen für nachfolgende Generationen zu Kultur im klassischen Sinne – Theater, Ateliers, Muse- bewahren. So hat die Gedenkstätte Köpenicker en. Doch auf den zweiten Blick eröffnet sich ein weites Blutwoche ein Raumkonzept erhalten und hat Themengebiet. Wie erinnern wir uns an die bewegte sich so zu einer bedeutenden Bildungsstätte Geschichte des Bezirks? Welche Weiterbildungsange- entwickelt. Darüber hinaus unterstützen wir bote können wir schaffen und wer hat Zugang zu den Museen, stärken die Partnerschaft zwischen Schulen und Museen. An Bibliotheken? In welchen Rahmenbedingungen erler- Menschen erinnern wir durch Stolpersteine, Gedenktafeln und 2018 nen Menschen Musik? Wir verstehen Kultur durchaus ganzheitlich, das heißt, hat auf unsere Initiative die BVV eine Studie zur Rolle von Treptow-Kö- wir haben sowohl Institutionen, Kulturschaffende und Künstler:innen. Das ist penickern in Auftrag gegeben, die die Rolle von bezirklichen Persönlich nicht so selbstverständlich, wie es klingen mag. keiten bei der Einführung des Wahlrechts für Frauen im Jahr 1918 er- forschen. Welchen Einfluss hat das Konzept des „Lebenslangen Lernens“ auf die Arbeit im Bezirk? Ursula Walker: Einen sehr großen. Wir unterstützten sehr den Biblio- theksentwicklungsplan zur Wegbereitung eines Bib- liotheksentwicklungsgesetz. Auch haben wir uns zum Beispiel dafür eingesetzt, dass die Mittelpunktbiblio- thek barrierefreie Arbeitsplätze hat. Die Volkshoch- schule hat auf Grund unserer Initiative eine sozialge- staffelte Beitragsordnung. Das setzt voraus, dass die Volkshochschule finanziell gut ausgestattet ist. Das Hauptgebäude wird aus Mitteln saniert, die die SPD auf Bundes- und Landesebene eingeworben hat. Kurzum, die Bibliotheken und die Volkshochschule sind in der letzten Wahl- Gedenkstätte periode Bildungsleuchttürme des Bezirks geworden, zu denen jede:r Zugang „Köpenicker Blutwoche“ hat – inklusiv, integrativ und sozial. Rahmenbedingungen Nicht nur in Corona-Zeiten – Die Musikschule für Kultur schaffen bleibt ein Thema Als SPD-Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass Kultur und Kulturschaffen- Die Musikschule war, ist und bleibt ein krisengeschüttelter Bereich im Amt de Räume haben, die sie nutzen können. So sind zum Beispiel die „Moving für Weiterbildung und Kultur. Wir können die Entscheidung für zwei neue Poets“ mit dem Projekt Novilla in der Hasselwerder Straße vorerst gesichert. Musikschulstandorte in Baumschulenweg und Johannisthal auch auf unse- Senat und Bezirksamt sind hier seit mehreren Jahren in einem Kompetenz- rem Konto buchen, obwohl auch wir von der konkreten Entscheidung (Inves- gerangel, dessen Opfer die Moving Poets werden. Da es hier noch keine titionsplanung) überrascht wurden. Es ist ein Unglück, dass auch wir, bedingt endgültige Lösung gibt, setzen wir uns auch weiterhin für dieses Projekt ein. durch die mangelhafte Einbeziehung von Lehrkörper, Eltern und Förderver- Schöneweide muss weiterhin zentraler Kulturort bleiben. ein sowie durch die Umstände der unfreiwilligen Aufgabe des Standorts Ad- Die Treptow-Ateliers mussten allerdings von Baumschulenweg nach lershof, diese erfreuliche Entwicklung seit Monaten gegen viele Widerstände Oberschöneweide umziehen. Durch die stärker werdende Vernetzung unter verteidigen müssen. Da das BA auch bei der Suche nach einem Interims- den Kulturschaffenden lassen sich aber häufig immer schneller Lösungen standort eine unglückliche Figur macht(e), ist das Erreichen unseres politi- finden. schen Ziels, die Musikschule räumlich, personell und finanziell zu stabilisie- Ein weiterer Faktor ist die Finanzierung, die sich auf SPD-Initiative im Be- ren, leider eher wieder ungewisser geworden. zirkshaushalt stabilisiert und verstetigt hat. Lücken werden häufig über die sehr vielen Sondermittelanträge in der BVV geschlossen. 12 | Bilanz 2016 – 2021
Sozialdemokratische Haushaltspolitik Gut gewirtschaftet – bessere Verwaltung T reptow-Köpenick hat in den letzten Jahren stets einen Überschuss brandbeschleunigend: Erstens wächst Treptow-Köpenick seit mehreren Jah- erwirtschaftet. Das heißt, es konnten Rücklagen gebildet werden. ren stetig. Die Verwaltung hat Mühe, diese Entwicklung schnell und qualitativ Die SPD-Fraktion arbeitet seit Jahren kontinuierlich daran, das Wahl- gut zu begleiten. Zum anderen wurden viele Stellen in den Bezirksämtern versprechen einzulösen, solide Finanzen für den Bezirk zu sichern. gestrichen, die es jetzt nachzubesetzen gilt. Sicherlich tragen dazu auch die vielen Bundes- und Landesmittel bei, die Der Personalabbau wurde bis zu diesem Jahr beendet und der Perso- Projekte anstoßen und finanzieren. Gleichzeitig wird nicht „gespart, bis es nalschlüssel dem Bedarf angepasst. Das Problem, die offenen Stellen zu quietscht“, denn dieser Ansatz hat zwar die Kassen gefüllt, aber die Verwal- besetzen, bleibt. Deshalb hat die SPD-Fraktion Ausbildungstage initiiert, ein tung an den Rand der Arbeitsunfähigkeit getrieben. Zwei Faktoren waren Anwerbekonzept erstellt und die Einstellung von Probebeamten verstetigt. Investitionen entlasten Die SPD-Fraktion konnte einige Erfolge vermelden, wenn es um die Förderung von Projekten durch Bundesmittel Bezirkshaushalt und ging. Weshalb ist diese Förderung so wichtig? Viele Projekte sind sehr teuer und somit für einen Bezirk schwer Menschen profitieren zu realisieren. Zum Beispiel die Sanierung der Regattatribüne in Grünau kostet insgesamt 10 Millionen Euro. Ohne Bundes- und Landesmittel könnte dieses Vorhaben nur mit jahrelanger Vor- interview mit planung umgesetzt werden. Das wiederum hat zur Folge, dass alex freier - winterwerb Bürger:innen vor Ort weniger Räume für Engagement und Eh- renamt hätten. Butter bei die Fische – wie viel ist in den letzten 5 Jahren an externen Mitteln zusammengekommen? Mehr als 100 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmittel. Wie bewerkstelligt man solch einen Kraftakt ohne eigenen Bundestagsabgeordneten? Ein:e Abgeordnete würde natürlich helfen. So muss die Kraftan- strengung auf viele Schultern verteilt werden und jedes Mal von Neuem auf Abgeordnete im Bundestag zugegangen werden. Nur wenn auf allen Ebenen zusammengearbeitet wird, sind die Projekte mehrheitsfähig. Das funktioniert natürlich auch nur, wenn die SPD entsprechende Mandate hat. Diese Investitionen Alexander Freier-Winterwerb sind ein schönes Beispiel dafür, dass die Menschen in Treptow- Fraktionsvorsitzender Köpenick davon profitieren, wenn die SPD auf allen Ebenen stark vertreten ist. Sozialdemokratische Doppelhaushalte Demokratiearbeit in Treptow-Köpenick – kein Platz für Menschenfeindlichkeit Die SPD-Fraktion hat in beiden Haushalten der letzten Wahlperiode ihre Kernanliegen umgesetzt. Im ersten Doppelhaushalt 2018/2019 ging es um Darüber hinaus hat sich die SPD-Fraktion für Anträge eingesetzt, die zur De- die Tarifanpassung bei den Beschäftigten in den Jugendfreizeiteinrichtungen. mokratisierung und zum Schutz von Minderheiten beitrugen. Das Leucht- Im Haushalt 2020/2021 standen die Finanzierung eines Frauenzentrums turmprojekt ist die Verstetigung und Aufstockung der Mittel für das Zentrum und die Stärkung des Ordnungsamtes im Mittelpunkt. Dass gerade die Stär- für Demokratie. Darüber hinaus wurde eine viel beachtete Anhörung zum kung des Ordnungsamtes vorgenommen wurde, war glücklich, denn 2018 Thema Antisemitismus in der BVV initiiert. Diese Anhörung ist immer noch hat noch niemand geahnt, dass das Ordnungsamt bei einer Pandemiebe- Arbeitsgrundlage für die Fraktionen. kämpfung gefragt sein wird. Des Weiteren wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit Darüber hinaus wurden Mittel für die Schulbausanierung, den Kitaaus- eingeräumt, sich in Bezug auf Reichsbürger:innen weiterzubilden. Kern die- bau und die Musikschule aufgebracht. In Baumschulenweg entsteht so ein ses Anliegens war es, Gefahrensituationen zu erkennen, Argumente vorzu- neues Gebäude für die Musikschule. bereiten und so Handlungssicherheit zu schaffen. Zusammengefasst wurde in der letzten Legislaturperiode der Haushalt konsolidiert, es wurde investiert und Strukturen für die Zukunft geschaffen. Bilanz 2016 – 2021 | 13
Sport in Treptow-Köpenick Unterstützung des Sports Eine Investition in die Zukunft unseres Landes, unserer Gesellschaft und unseres Bezirks Treptow-Köpenick. D Die Sportanlagen unseres Bezirks zu erhalten und zu verbessern Die Förderung des Sports in Treptow-Köpenick stützt sich auf zwei Bereiche. war, ist und bleibt unser Ziel, um für Leistungssportler:innen, für Zum einen können viele Sportvereine Sportfördermittel beim Sportamt be- Vereine und vereinsungebundene Sportler:innen wohnortnah antragen. So können Sportgeräte und vieles mehr beschafft werden. Mit Hilfe Trainings- und Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. der Sondermittel der Bezirksverordnetenversammlung konnte vielen Sport- Dafür haben wir uns auch in dieser Wahlperiode starkgemacht. vereinen schnell und unkompliziert geholfen werden. Verbesserte Infrastruktur durch Mehr Flächen für den Breitensport Bundesmittel Für den Breitensport gilt es in erster Linie, Räume zu schaffen. Das Bezirksamt wurde auf Die SPD-Fraktion verbesserte in den letzten Jahren die Infra- unsere Initiative mit der Erschließung von Freiflächen beauftragt, die für Sport- und Spiel- struktur für Sportvereine sowie sporttreibende Bürger:innen. plätze genutzt werden können. Die Ergebnisse dieser Analyse werden zukünftig die Sport- Da Infrastrukturprojekte teuer sind, haben wir uns um Bun- landschaft in Treptow-Köpenick prägen. desmittel beworben. Der SPD-Fraktion ist es uns gelungen, Trotz langjährigem Einsatz und großem Druck auf das Bezirksamt ist es nicht gelun- Bundesmittel für das Nachwuchsleistungszentrum von Union gen, ein zufriedenstellendes Steganlagenkonzept zu erstellen. Der zuständige Stadtrat Berlin einzuwerben. Besonders spannend ist der Ausbau des kooperierte nicht ausreichend und versäumte, die Sportvereine bei der Erstellung des Mellowparks. Auch hier unterstützen Bundesmittel den Ausbau Konzeptes einzubinden. Das gültige Steganlagenkonzept wurde Zustimmung mit der BVV einer Traglufthalle, damit auch im Winter Jugendliche ihrer Lei- erstellt. Das ist schade, denn Leidtragende sind die Sportvereine. denschaft nachgehen können. Der Mellowpark wird mit unse- rer Unterstützung Landesstützpunkt im BMX-Sport. Weitere Bundesmittel konnten für den Ausbau der Regat- tastrecke und die Renovierung des Bootshauses Hahn’s Mühle eingeworben werden. Gerade die Bundesprojekte sind ein gu- ter Beweis dafür, wie wichtig es ist, dass Abgeordnete auf Bun- des-, Landes- und Kommunalebene zusammen arbeiten. Bundesmittel für Nachwuchsleistungszentrum und BMX-Standort am Mellowpark. Treptow-Köpenick ist ein Sportbezirk. 14 | Bilanz 2016 – 2021
Für eine zukunftsfähige Schule Saubere Schulen, digitale Infrastruktur und eine gute Versorgung: Schulen als Orte der Chancengleichheit Schulinfrastruktur weiter entwickeln G rundlage der Bildungspolitik im Bezirk ist eine verlässliche und ak- Das Entwicklungsgebiet am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick soll und tuelle Schulentwicklungsplanung. Aufgrund fehlender Ressourcen wird für Kinder und Jugendliche genug Freiräume in und außerhalb von Kita und mangelnder Steuerung lag diese verzögert und in Teilen nicht und Schule haben. Die Maxime, Kindern und Jugendlichen optimale Lern- vor. Deshalb traf die BVV im laufenden Geschäft Entscheidungen, und Lehrbedingungen sowie Freiräume zu schaffen, verfolgte die BVV-Frak- die den Schulalltag direkt beeinflussten. Die Schulentwicklungsplanung wird tion bei Bau- und Entwicklungsprojekten sowie bei den Neubauten in Altglie- weiterhin entwickelt, damit diese aktuellen Entwicklungen im Bezirk durch nicke und Oberschöneweide. In Adlershof setzte die SPD-Fraktion erfolgreich die Berliner Schulbau-Offensive, die angepasste Bevölkerungsprognose und die Schulform der Gemeinschaftsschule für den großen Schulneubau durch. die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler aufnimmt. Schule für Alle Digitale Schule Auch bei Kita- und Schulneubauten setzte sich die SPD-Fraktion Digitale Infrastruktur ist besonders wichtig. Nicht nur in Pandemiezeiten, sondern auch in für Barrierefreiheit ein. Zukunft. Deshalb benannte das Bezirksamt konkrete Ansprechpartner:innen, die bei der Die Landespolitik beeinflusst die bezirkliche Schulpolitik. Beantragung von Drittmitteln helfen. Das damit einhergehende Informationsmanagement Das kostenlose Mittagessen sowie die Ganztagsbetreuung wur- hilft allen Beteiligten. den als neue Standards etabliert. Dieses Angebot soll im Bezirk Bildung ist kein Selbstzweck und deshalb hat die SPD-Fraktion viele Initiativen ange- verlässlich für alle Grundschulen zur Verfügung stehen. regt, um den Übergang von Schule in den Beruf leichter zu gestalten. Dazu zählen unter Die SPD-Fraktion setzte sich für eine gute Ausstattung der anderem die Vernetzung der örtlichen Unternehmen und die Beratungsmöglichkeiten an Schulen ein, d.h. die Versorgung mit einem vollwertigen Mittag- Schulen durch die Jugendarbeitsagentur. essen sowie verfügbarem Trinkwasser. Die baulichen und finanziellen Ressourcen für gute Bildung von Klein bis Groß zu schaffen, zu nutzen und umzusetzen, war Gegenstand der Haushaltsverhandlungen. Oliver Igel brachte die Tagesreinigung an Schulen in die Debatte und zur Umset- zung. Diesen Vorschlag unterstützte die SPD-Fraktion. Bilanz 2016 – 2021 | 15
Integrationspolitik im Bezirk Gut integriert in Treptow-Köpenick D as Thema der Legislaturperiode stand von Anfang an fest: Wie inte- Junge Menschen müssen auch weiterhin bei der Job- und Ausbildungssuche grieren wir Menschen in unsere Gesellschaft? Geflüchtete suchten unterstützt werden. Das Jobcenter und die Jugendberufsagentur in Treptow- und suchen in Deutschland einen sicheren Ort zum Leben. Des- Köpenick gehören zu den wenigen in Deutschland, die ein Team Asyl und halb war es wichtig, ehrenamtliche Helfer:innen zu unterstützen Migration aufgebaut haben. Besondere Hilfe benötigen diejenigen, die einen und zu wertschätzen. Durch das Ehrenamtszentrum und die Ehrenamtsko- Inklusionsbedarf haben. ordination im Bezirksamt ist das gelungen. Die SPD-Fraktion hat lange dafür gekämpft, Sprachkurse für Geflüchtete langfristig zu sichern und Orte der Damit die Integration nicht an Vorurteilen scheitert, hat sich die SPD-Frak- Begegnung zu schaffen. Dafür haben wir Schulen, Jugendfreizeit-, Senioren- tion stetig für Dialog und Begegnung eingesetzt. Darüber hinaus wurden die und Kultureinrichtungen unterstützt. Diese Begegnungen sind unerlässlich, Wochen gegen Rassismus ins Leben gerufen, Projekte gegen Antisemitismus damit sich Menschen zu Hause fühlen können. begleitet und Integrationsdialoge des Integrationsbüros durchgeführt. Mehr Kita-Plätze reichen noch nicht M ehr Kita-Plätze reichen noch nicht. Die SPD-Fraktion hat in den Diese Kitaplätze sind kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, lebenslanges Ler- letzten Jahren viel daran gearbeitet, dass Kitaplätze entstehen. nen zu ermöglichen, Menschen Beschäftigung und Bildung für alle Kinder Neue Gebäude wurden errichtet, in einigen Bebauungsplänen zu ermöglichen. Gerade in frühen Jahren ist es wichtig, dass Kinder sozialen wurden Bauträger verpflichtet, Räume für Kitas bereitzustellen Umgang und spielerisch Wissen erlernen. Darüber hinaus ist eine funktionie- und wir haben ein Konzept zur Kitaentwicklung unterstützt. Unser Ziel war rende Kitabetreuung die Grundlage, dass beide Elternteile arbeiten gehen es, dass jedes Kind einen Kitaplatz bekommt. 2019 gab es eine Auslastung können. Das ist wirtschaftlich wichtig, denn viele Familien könnten nicht vom von ca. 97 % und einen Mehrbedarf an 500 Plätzen. Wir haben in den letzten Einkommen eines Elternteiles leben. Das ist gesellschaftspolitisch gewollt, Jahren mit unserer Politik 1.800 neue Kitaplätze im Bezirk geschaffen. denn so können auch Frauen arbeiten und unabhängiger sein. Jugendarbeit heißt in erster liche weitere Räume erhalten. Dann haben wir uns in den Haushaltsverhand- lungen für die Finanzierung aller bestehenden Projekte eingesetzt und die Linie: Teilhabe schaffen! Eingruppierung der Beschäftigten in Tarifgruppen unterstützt. Das sind die konkreten, messbaren Erfolge. interview mit Und wo erlernen Jugendliche demokratische Prozesse? ana - maria trăsnea Zum einen in den Einrichtungen selbst. Viele der Jugendfreizeiteinrichtun- gen arbeiten mit dem Zentrum für Demokratie (ZfD) zusammen. Das ZfD hat im Doppelhaushalt 2017/2018 100.000€ mehr erhalten. Zum anderen muss der Bezirk Strukturen schaffen, in denen sich die Jugendlichen engagie- ren und einbringen können. Das Beispiel zum Anfassen ist der Spielplatz im Treptower Park, den Kinder und Jugendliche selbst entworfen haben. Das ist gelebte Demokratie. Wir haben auch einen Jugendkongress begleitet, anders als das zuständige Bezirksamt. Diese Orte sind wichtig, weil Jugendliche ohne Erwachsene sich ausprobieren können. Es gibt auch in der BVV eine Partei, die Pluralismus abschaffen möchte. Hat das einen Einfluss auf Jugendfreizeiteinrichtungen? Zum Glück wenig. Die Masche funktioniert wie folgt: es wird behauptet, al- les, was der Bezirk finanziert, muss politisch neutral sein. Diese Annahme ist falsch, wird aber so oft wiederholt, bis der ein oder die andere selbst daran glaubt. Dann wird das Bezirksamt gezielt gefragt, ob die Jugendfreizeiteinrich- Die SPD-Fraktion ist besonders durch Jugendarbeit aufgefallen. Warum tung A, B oder C politisch neutral ist. Damit wird versucht, zweierlei zu errei- ist es so wichtig, junge Menschen einzubinden? chen: Erstens, die Leitungen der Jugendfreizeiteinrichtungen sollen Angst vor rechtlichen Konsequenzen bekommen und somit mundtot gemacht werden. Gerade jetzt fällt doch auf, dass auch junge Menschen ein Angebot benöti- Zweitens geht es dabei um das Abgreifen von Daten. Es wurde konsequent gen, das über Freizeitgestaltung hinaus geht. Junge Menschen müssen heute nach den Namen von Beschäftigten gefragt. Das ist nicht zulässig. Wir geben beteiligt werden, müssen Demokratie erlernen, damit sie in 10–15 Jahren den Jugendfreizeiteinrichtungen den Platz, den sie benötigen und vertrauen nicht antidemokratischen Rattenfänger:innen hinterher laufen. den Angestellten. Jugendfreizeiteinrichtungen in ihrer Autonomie zu schüt- zen ist ein hohes gesellschaftliches Gut. Es ist gutes Recht von Jugendclubs, Was kann der Bezirk also konkret unternehmen, was hat die SPD-Frak- sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen und für sich tion konkret unternommen? zu entscheiden, dass sie Orte der Vielfalt, Toleranz und der gelebten Demo- Zunächst ging es um die Sicherung von Räumen für Jugendliche. Es wurden kratie sein wollen. Dazu kann es ebenso gehören, sich lautstark gegen Men- neue Räume für Jugendliche geschaffen: in der Keplerstraße und in Adlers- schenfeindlichkeit und gegen politische Kräfte, die mit Hass und Hetze spie- hof. Eine weitere Einrichtung entsteht in Baumschulenweg. Die Alte Schule len, zu positionieren. Das ist in einer Demokratie zulässig und gewollt. Und in Alt-Treptow wird mit Bundesmitteln ausgebaut, sodass dort auch Jugend- deshalb solidarisieren wir uns mit allen betroffenen sozialen Einrichtungen! 16 | Bilanz 2016 – 2021
Umwelt und Natur schützen Die grüne Lunge Berlins muss auch in Zukunft geschützt werden. Umwelt- und Naturschutz für den grünsten Bezirk Berlins K ein Bezirk hat so viel Wald, Grünflächen und Gewässer wie Treptow- Fokus legen wir insbesondere auf unsere Gewässer. Denn dort gibt es viele Köpenick. Die Herausforderungen, die Tourismus, Umweltschutz schützenswerte Tiere und Pflanzen. Damit das Wasser sauber bleibt, hat die und Sport- und Freizeitnutzung darstellen, wollen wir bestmöglich SPD-Fraktion an der sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) mitge- miteinander vereinbaren. Das ist in der Vergangenheit lange Zeit arbeitet. Mit der Anpassung an unseren Bezirk wurde eine Richtlinie der EU gut gelungen. Seit 2016 allerdings werden Umwelt- und Naturschutz gegen umgesetzt. Ziel ist es, Flora und Fauna zu bewahren, (wieder-) herzustellen Sport- und Freizeitnutzung durch das Bezirksamt, insbesondere durch die und die biologische Vielfalt zu schützen. Aus Rücksicht auf Umwelt- und Na- Steganlagengenehmigungspraxis und die mangelnde Beteiligung der Betrof- turschutz, aber auch auf die Menschen, die hier leben oder ihre Freizeit ver- fenen und der Bezirksverordnetenversammlung, unnötig ausgespielt. Den bringen, wollen wir daher Emissionen der Boots- und Schifffahrt verringern. Augen auf bei Betrieb von Steganlagen Grünflächen schützen Viele Vereine verärgert neues Steganlagenkonzept Viele Einwohner in Treptow-Köpenick genießen ihre Freizeit in den Parkanlagen des Be- zirks. Leider nehmen viele Menschen ihren Müll nicht mit. Die SPD-Fraktion hat sich des- Das neue Steganlagenkonzept des Bezirksstadtrates Bernd Ge- halb dafür eingesetzt, einige Informationskampagnen mit der BSR durchzuführen, mehr schanowski (AfD) verärgert Sportvereine und Bezirksverordnete Mülleimer aufzustellen und die Parks häufiger zu reinigen. gleichermaßen. Worum geht es? Die Gewässer in Treptow-Kö- Besonders wichtig ist das in den denkmalgeschützten Parkanlagen. Der Treptower penick müssen nachhaltig genutzt werden, damit die nächste Park wurde mit Fördermitteln restauriert, Gleiches ist für den Volkspark Wuhlheide ge- Generation auch noch Wassersport- und -tourismus genießen plant. Der Spreepark entwickelt sich zu einem Ort der Kultur und wird durch die Grün kann. Dies ist auch der Zielkonflikt, für den das neue Steganla- Berlin GmbH wiederbelebt werden. genkonzept eine Ermessensleitlinie darstellen soll. Straßenbäume erleben durch den Klimawandel und fehlendes Wasser eine schwere Man sollte meinen, bei der Erstellung wurden möglichst Zeit. Die SPD-Fraktion hat initiiert, Bäume zu pflanzen, Baumscheiben zu begrünen und alle Seiten eingebunden. Das Bezirksamt für Umwelt kündigte Baumpatenschaften zu übernehmen. Das Bezirksamt hat bereits entsprechende Mittel für das Konzept jedoch jahrelang eine Beschlussfassung durch zur Verfügung. die BVV an, wollte davon aber zum Schluss nichts mehr wis- sen. Sportvereine und Privatpersonen müssen um den grund- losen Verlust ihrer Steganlage bangen. Marc Oliver Ram, um- Natur erlebbar – Treptow-Köpenick zum weltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Das Konzept ist Naturerlebnis machen eine verpasste Chance für nachhaltigen Sport und Tourismus in Treptow-Köpenick. Viele Arbeitsstunden wurden in ein nicht Wir setzten uns für eine Informationstafel für die über 500 Jahre alte Ulme im Fischerdorf tragfähiges Konzept investiert, das viele Menschen verärgert. Rahnsdorf ein. Aber nicht nur dort. Die Bezirksverordnetenversammlung hat deshalb auf Ganz klar: So sieht bürgerferne Politik aus.“ Initiative der SPD-Fraktion hin beschlossen, alle Naturdenkmäler im Bezirk zu kennzeich- Die SPD-Fraktion hat die Steganlagenkonzeption wieder- nen. Wo und wie viele der Naturdenkmäler wir im Bezirk haben, wird noch ermittelt – es holt in der Bezirksverordnetenversammlung auf die Tagesord- sind allerdings mehr als 50! Damit Menschen sehen, an welchen Stellen unser Bezirk be- nung gesetzt. Denn viele Vereine und Anwohner:innen fühlen sonders schön ist und eben auch ganz besonders einzigartig. Viele Menschen haben dies sich mit ihren Anliegen beim AfD-Bezirksstadtrat nicht wahrge- gerade in der lang andauernden Zeit pandemiebedingter Einschränkungen zu schätzen nommen. gelernt. +++ Glasentsorgung wohnortnah ermöglicht +++ Renaturalisierung Reifenwerk Grünau beschlossen +++ Lärmschutz an vielen Orten umgesetzt +++ Bilanz 2016 – 2021 | 17
Wirtschaft und Tourismus in Treptow-Köpenick Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste D ie Wirtschaftsförderung Treptow-Köpenick unterstützt die ansäs- das Geschäftsstraßenmanagement (GSM) in der Dörpfeldstraße. sigen Unternehmen durch Beratungen und Informationen. Seit Darüber hinaus ist die SPD-Fraktion an den Steuerungsrunden zur Erarbei- 2020 ist neben den klassischen Formaten wie z. B. der Existenz- tung des Wirtschaftsflächenkonzeptes für den Bezirk Treptow-Köpenick gründungsberatung, die Unterstützung und die Beratung zu den (WiKo) aktiv beteiligt, um die künftige Entwicklung von potenziellen Stand- Coronahilfen dazugekommen. Die SPD-Fraktion unterstützte dies mit ent- orten für Unternehmensansiedlungen mitzugestalten. sprechenden Initiativen, damit die Hilfen schnellstmöglich hiesige Unterneh- men erreichen. Die SPD-Fraktion setzt sich vor allem für Ansiedlung von Gewerbe in den vorhandenen Gewerbeparks und -flächen ein. Die Zukunftsorte Adlershof, Der Einzelhandel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Durch das bestehende Schöneweide und der Innovationspark Wuhlheide werden weiter unter- Zentren- und Einzelhandelskonzept soll vor allem die wohnungsnahe Grund- stützt. Die Ansiedlung der HTW Berlin in Oberschöneweide bietet weiteres versorgung der Bevölkerung gesichert sowie die städtischen Zentren im Be- Potenzial für den Bezirk. zirk stabilisiert werden. Dazu zählen aber auch Einzelmaßnahmen wie z.B. Tourismus – Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber D er Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig im Bezirk und Zusätzlich begleitet die Fraktion die Tourismusentwicklung aktiv durch die wird maßgeblich vom Tourismusverein Treptow-Köpenick e. V. Mitarbeit bei der Fortschreibung des Tourismuskonzeptes und durch Anträ- vermarktet und weiterentwickelt. Hierfür erhält er sowie der In- ge und Initiativen, die den Tourismus in unserem Bezirk weiter voranbringen dustriesalon Schöneweide eine Zuwendung vom Bezirksamt. – sowohl zu Land als auch auf dem Wasser. Die SPD-Fraktion trieb voran, dass diese verstetigt und ausgebaut werden. Innovation in Treptow-Köpenick: Alte Industrie trifft auf Innovation. 18 | Bilanz 2016 – 2021
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