Forst-Einsatz hinter dem Deich

 
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Forst-Einsatz hinter dem Deich
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
                                                                                           Umwelt und Verbraucherschutz

     Ministerium für Ländliche Entwicklung,
     Umwelt und Verbraucherschutz
     des Landes Brandenburg

     Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit                 Forst

     Heinrich-Mann-Allee 103
     14473 Potsdam
     Telefon: (03 31) 8 66-72 37 und -70 17
                                                       Forst-Einsatz hinter dem Deich
     Fax: (03 31) 8 66-70 18
     E-Mail: pressestelle@mluv.brandenburg.de
     Internet: www.mluv.brandenburg.de

     Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin
     Forstschule Finkenkrug
     Sachgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
     Karl-Marx-Str. 73
     14612 Falkensee
     Telefon: (0 33 22) 24 37 65
     Fax: (0 33 22) 24 37 50

                                                                       Brandenburgische Forstnachrichten
                                                                       15. Jahrgang · Ausgabe 123 · Mai/Juni 2006
                                                                       FBMS – tägliches Handwerkszeug · Grippeschutz für den PC · Monatlicher Controlling-
                                                                       bericht · Höchste Schwarz-Pappel · Aktuelle Waldschutzberatung · WALDpurgisnacht ·
                                                                       Menzer Naturforscher auf Expedition · Schulwald ganz besonderer Art · AfF Alt Ruppin
                                                                       und Privatforstbetrieb WIRUS GbR · Praxiskolloquium „Eiche unter Kiefer“ · Standorts-
                                                                       kunde-Kolloquium · „Archiv für Forstwesen“ · Forschungsplattform Ländliche Räume ·
                                                                       Neuer Arbeitskreis für Bioenergie · Neue Faltblätter · Landesforstchef im Gespräch mit
                                                                       forstlichen Verbänden · Neuer Hauptpersonalrat gewählt · Agrarforschung in Berlin
                                                                       und Brandenburg · Forst-Surf-Tipp · Bundeskanzlerin pflanzte Schwarz-Pappel ·
                                                                       Erschließungsbeitrags- und Anliegerpflichten des Waldeigentümers

brafonatit123.pmd                                2-3          08.06.2006, 14:10
Forst-Einsatz hinter dem Deich
INHALT

Forstliche Betriebswirtschaft/                              Eberswalder Fachjournal in neuem                           Kurz notiert
Marketing                                                   Gewand und online
                                                            Dr. Ralf Kätzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10   Neuer Hauptpersonalrat gewählt
FBMS – tägliches Handwerkszeug                                                                                         Andreas Zetsche . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Carsten Verch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3     Frühjahrssitzung der Forschungsplatt-
                                                            form Ländliche Räume                                       „Waldbilder und Waldtypen am Kreuzweg
„Grippeschutz“ für den PC                                   Berlin-Brandenburg fand in Eberswalde                      unterschiedlicher
Carsten Verch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3     statt Prof. Klaus Höppner . . . . . . . . . . 10           waldgeografisch-klimatischer Ein-
                                                                                                                       flüsse“ – Fachexkursion in den
Monatlicher Controllingbericht – Leitungs-                  Arbeitskreis Bioenergie in Eberswalde                      Gellmersdorfer Forst
informationssystem: ab April 2006                           gegründet                                                  Dr. M. Jenssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
im Intranet                                                 Dr. Ralf Kätzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Dörte Kosmar, Oliver Graudenz . . . . . . 3                                                                            Der Forst-Surf-Tipp:
                                                            Wie weiter mit der Agrarforschung in                       www.rohholzmarkt.de – Holzvermark-
                                                            Berlin und Brandenburg?                                    tung im Internet Jan Engel . . . . . . . . . 16
Naturschutz                                                 Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
                                                                                                                       Premiere für die Landesforstanstalt
Nicht die Höchste, dafür die Schönste                                                                                  Eberswalde
Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4   Öffentlichkeitsarbeit/Waldpädagogik                        Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Forstgenetik, Artenschutz und                               Neue Faltblätter herausgegeben für                         Bundeskanzlerin Angela Merkel pflanzte
Holzschuhtanz                                               Waldameisen und Bergahorn                                  Schwarz-Pappel am Grunewaldsee
Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5   Die Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12     Marc Franusch . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Forst-Einsatz hinter dem Deich
Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5   Buchbesprechung                                            Aus der Rechtspraxis

Waldschutz                                                  Neuauflage des Standardwerks                               Erschließungsbeitrags- und Anliegerpflich-
                                                            „Flora der Gehölze“                                        ten des Waldeigentümers
Aktuelle Waldschutzberatung aus Ebers-                      Verlag Eugen Ulmer . . . . . . . . . . . . . . 12          RA Stephan J. Bultmann, RAin Gesine
walde im world wide web (www), per                                                                                     Meißner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Telefon und direkt vor Ort
Dr. Katrin Möller . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6     Verbände/Vereine                                           Personalnachrichten . . . . . . . . . . . . 19

                                                            Brandenburgs Landesforstchef im                            Wir gratulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Aus den Ämtern für Forstwirtschaft                          Gespräch mit den forstlichen Verbänden
                                                            („Kleeblattgespräch“)                                      Nachrufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
WALDpurgisnacht in Eichhorst                                Jan Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Birgit Gäbler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7                                                              In letzter Minute
                                                            Einladung für alle Waldbesitzer und
Junge Menzer Naturforscher auf                              Privatwaldbetreuer im Süden                                Kurt Kleemann Sieger der 11. Branden-
Expedition                                                  Brandenburgs                                               burger Waldarbeitsmeisterschaft
Georg Leppin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7      Michael Ebell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13     Karl-Heinz Litzke . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Schulwald ganz besonderer Art
Anja Daher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Holzvermarktung

Holzmarkt aktuell                                                  Der Kleiber: Vogel des Jahres 2006
Thilo Noack . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
                                                                               Der einzige Vogel der kopfunter klettern kann

Privatwald

AfF Alt-Ruppin und Privatforstbetrieb
WIRUS GbR – ein gelungenes Beispiel
forstlicher Zusammenarbeit
Dr. Arend Voß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Neues aus der LFE

Vorankündigung: Praxiskolloquium
„Eiche unter Kiefer“ in Eberswalde
Eckard Hafemann . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

6. Kolloquium zu Fortschritten der
forstlichen Standortskartierung und
Naturraumerkundung in der
Landesforstanstalt Eberswalde
Alexander Konopatzky . . . . . . . . . . . . . 9                                                       Karikatur: Roland Boll

2         Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006
Forst-Einsatz hinter dem Deich
FORSTLICHE BETRIEBSWIRTSCHAFT/MARKETING

                               FBMS – tägliches Handwerkszeug
In den ersten vier Monaten dieses Jahres       einigen Frühaufstehern begann die intensi-       der 17. Stunde waren noch rund 2 %
ist 69.748 mal auf das Forstbetriebsma-        ve Arbeit im FBMS um 7.00 Uhr. 478 mal           (1.338) der Zugriffe auf das FBMS zu ver-
nagementsystem (FBMS) zugegriffen wor-         oder in nur 0,7 % aller Fälle ist das FBMS       zeichnen. Nur etwas mehr als 1 % (956)
den. Das sind im Durchschnitt aller Tage, in   vor 7:00 Uhr gestartet worden. Die meisten       aller Zugriffe erfolgen noch später. Diese
denen im FBMS gearbeitet wurde, 623 Zu-        Zugriffe erfolgten mit 96 % (66.976) in der      Verteilung der Zugriffe auf das FBMS freut
griffe. Dabei entfallen auf Samstage und       Zeit von 7.00 bis 16.00 Uhr. Ohne immer          uns. Zeigt es doch, dass weitgehend zu
Sonntage 0,5 % aller Zugriffe, so dass         wieder angesprochene Performance-                den üblichen Zeiten im System gearbeitet
arbeitstäglich 867 Zugriffe durchschnittlich   probleme klein reden zu wollen, ist es of-       werden kann.
zu verzeichnen sind. Mit rund 24 % aller       fensichtlich doch gelungen, das System so           An der weiteren Verbesserung der Per-
Zugriffe auf das FBMS war der Dienstag         stabil und performant zu machen, dass die        formance sowohl innerhalb der IT-Fachan-
der Tag mit der höchsten FBMS-Nutzung,         Masse der Arbeiten im FBMS in der Regel-         wendung FBMS als auch im Netz wird ge-
gefolgt von Montag und Mittwoch mit ca.        arbeitszeit zu bewältigen ist. Spätes Arbei-     arbeitet.
22 % bzw. 21 % und dem Donnerstag mit          ten wegen schlechten Laufverhaltens des
ca. 19 %. Auf den Freitag entfielen ca.        FBMS zur Normalzeit ist eher die Ausnah-         Carsten Verch
13 % aller Zugriffe.                           me. Dabei sind sicher nicht alle Nutzungen       Fachbereichsleiter Dokumentation/
   Interessant ist die Verteilung der Zu-      nach 16.00 Uhr der schlechten Perfor-            Datenmanagement
griffszeiten über den Tag. Abgesehen von       mance zu anderen Zeiten geschuldet. In           Landesforstanstalt Eberswalde            ‰

                                       „Grippeschutz“ für den PC
Zuweilen werden wir darüber informiert,        Jokes und anderen „Progrämmchen“ ver-            Statistik eingeflossen. Die Revier-PC sollen
dass nach dem Start des PC geraume Zeit        sorgen zu müssen. Auch wenn diese nicht          im Laufe des Sommers einbezogen wer-
vergeht, bevor angefangen werden kann          so brisant wie Viren, Würmer und Trojaner        den. Bisher konnten alle Virenattacken ab-
zu arbeiten, weil der PC mit einem             sind, können sie doch schnell zu einer           gewehrt werden, so dass uns Schaden
Virenupdate beschäftigt ist und es werden      „Vermüllung“ und unnützer Speicherbe-            erspart geblieben ist. Damit das auch
Fragen gestellt, wie z. B.:                    lastung führen.                                  weiterhin so ist, ist es notwendig, ständig
   Muss das sein? Muss das so häufig              Das Internet ebnet die Wege in andere         die Virenscanner auf dem Laufenden zu
sein? Reicht nicht einmal pro Woche?           Systeme. Wir alle nutzen es. Deshalb ist es      halten. Das Performanceproblem haben wir
   Sind unsere Daten wirklich so interes-      um so wichtiger, den Zugang aus dem              dabei in unserem Blickfeld, müssen hier je-
sant für andere, dass sie alles daranset-      Internet in unser internes Netz für Viren        doch zur Bewahrung vor Schaden der Si-
zen an diese zu kommen bzw. zu verän-          und unerwünschte Programme geschlos-             cherheit größere Bedeutung beimessen.
dern?                                          sen zu halten.
   Die ersten beiden Frage müssen eindeu-         Seit Jahresbeginn haben wir mit Hilfe         P. S.: Übrigens relativ neuartig und von
tig mit „Ja“ und die zweiten eindeutig mit     von Spezialsoftware, des ePolicy Orches-         Virenprogrammen nicht oder nur schwer
„Nein“ beantwortet werden. Das scheint         trator, des dazugehörigen Agenten und des        identifizierbar ist das so genannte Pishing,
ein Widerspruch in sich zu sein, ist es aber   neuen Virenscanners VirusScan Enter-             das „Abfischen“ von Benutzernamen,
nicht.                                         prise 8.0.0 die Administration des Viren-        Passwörtern, PIN und TAN von Online-
   Sicherlich ist das Interesse unsere Daten   schutzes für alle PC im Netz verbessert.         Banking-Zugängen. Üblicherweise wird
auszuspionieren, gering. Jedoch freut es       Die Aktualisierung des Virenscanners und         dies über Links in fingierten, vertrauens-
jeden Hacker, einen Virus, Wurm oder Tro-      der Scankonfiguration erfolgen nunmehr           würdig erscheinenden E-Mails versucht.
janer in anderen Systemen platzieren zu        für jeden einzelnen angeschlossenen PC           Welcher Missbrauch mit den gewonnenen
können. Allein dies ist vielfach Ziel des      (Client) nach einheitlichen Richtlinien. Damit   sensiblen Daten getrieben werden kann,
Handelns einiger zweifellos begabter Com-      wird der gleiche Schutz auf allen PC ge-         bedarf keiner weiteren Erörterung. Also
puternutzer. Täglich werden neue Viren         währleistet. Virenattacken werden zentral        seien Sie wachsam auch bei Ihrer ganz
ausgemacht. Leider haben es diese Angrif-      protokolliert. Erfreulicherweise zeigt eine      persönlichen Nutzung von E-Mail und
fe durchaus in sich und können ein System      erste Analyse, dass die Anzahl der PC-In-        www.
völlig außer Betrieb setzen, Datenverluste     fektionen im wöchentlichen Durchschnitt 10
und längeren Ausfall bewirken. Darüber hi-     nicht überschreitet und deutlich weniger         Carsten Verch
naus glauben einige Mitglieder der Gemein-     als 10 PC davon betroffen sind. Allerdings       Fachbereichsleiter Dokumentation/
schaft der Computernutzer, alle Welt mit       sind noch nicht alle PC in die Überwachung       Datenmanagement
mehr oder weniger sinnvollen Späßchen,         eingebunden und somit auch nicht in diese        Landesforstanstalt Eberswalde            ‰

       Monatlicher Controllingbericht – Leitungsinformations-
                 system: ab April 2006 im Intranet
Mit dem Monat April werden kontinuierlich      sammen: dem monatlichen Controllingbe-           desforstverwaltung gebuchten Vollzugs-
wesentliche Ergebnisse des wirtschaft-         richt, dem Jahresbericht und dem Bench-          daten werden den geplanten Maßnahmen
lichen Handelns der ÄfF im Intranet (IT-       markbericht.                                     gegenübergestellt. Korrekte, vollständige
Fachanwendungen, Leitungsinformations-            Der im ersten Schritt erarbeitete monatli-    und zeitnahe Buchungen der Vollzüge sind
system) veröffentlicht. Durch die struktu-     che Controllingbericht bildet die Grundlage      somit für die Aussagefähigkeit des Berich-
rierte Darstellung soll die Steuerung der      für die unterjährige Steuerung durch Plan-       tes und die betriebliche Steuerung der
Leistungserstellung in den Organisations-      Ist-Vergleiche und liefert Kennzahlen für        Organisationseinheiten von großer Bedeu-
einheiten unterstützt werden.                  die Darstellung der Organisationseinheiten       tung. Zukünftig sollen weitere Datenquel-
   Das Leitungsinformationssystem basiert      in fachlich differenzierten Strukturen. Die      len, z. B. LIVIS (Liegenschafts- Verwal-
auf dem Controllingkonzept der Landes-         Kennzahlquelle hierfür ist hauptsächlich         tungs- und Informationssystem) und FSMW
forstverwaltung Brandenburg. Dieses Kon-       das Forstbetriebsmanagementsystem                (Forstschutzmeldewesen) über eine Data-
zept setzt sich aus drei Komponenten zu-       (FBMS). Die durch die Mitarbeiter der Lan-       Warehouse-Technologie in den Controlling-

                                     Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006                       3
Forst-Einsatz hinter dem Deich
FORSTLICHE BETRIEBSWIRTSCHAFT/MARKETING/NATURSCHUTZ

                                                                                                  In der ersten Phase der Umsetzung des
                                                                                               Konzeptes zum monatlichen Controlling-
                                                                                               bericht erfolgt die Bereitstellung der Kenn-
                                                                                               zahlen zu 7 von insgesamt 19 Teilberei-
                                                                                               chen. Im Fachbereich Waldbau betrifft das
                                                                                               die Waldverjüngung und die Waldpflege,
                                                                                               beim Holz den Holzeinschlag, die Holz-
                                                                                               rückung sowie den Holzverkauf und in Be-
                                                                                               zug auf die weiteren Geschäftsfelder die
                                                                                               Leistungen für Dritte und die forstlichen Ne-
                                                                                               benprodukte. Die monatliche Datenaus-
                                                                                               wertung erfolgt auf der Grundlage stich-
                                                                                               tagsbezogener FBMS- Standardabfragen,
                                                                                               die durch den Fachbereich Dokumentation
                                                                                               und Datenmanagement der LFE in Excel-
                                                                                               Dateien überführt werden. Die Auswertung
                                                                                               wird mittels Pivotfunktion in Excel realisiert.
                                                                                               Für jeden Teilbereich werden für die Nutzer
                                                                                               Übersichten in Form von Tabellen und Gra-
                                                                                               fiken bereitgestellt, die vorrangig nach
                                                                                               Organisationsebenen (LFV, ÄfF, Obf) ge-
                                                                                               gliedert sind. Die Dateien aller Fachberei-
                                                                                               che bzw. Teilbereiche ergeben in Summe
                                                                                               den monatlichen Controllingbericht der LFV.
                                                                                               Er wird kumulativ für die zurückliegenden
                       Struktur des monatlichen Controllingberichtes                           Monate des Jahres jeweils am 15. des
                                                                                               Folgemonats veröffentlicht. Die dazu erfor-
                                                                                               derlichen Abfragen im FBMS erfolgen am
bericht integriert werden. Die Verknüpfung       dung). Jeder Teilbereich wird durch die für   10. des Folgemonats und werden im An-
der Datenquellen wird u. a. eine flächen-        ihn spezifische Kennzahlzusammenstel-         schluss durch die LFE aufbereitet und zu-
bezogene Auswertung der Kennzahlen er-           lung charakterisiert. Zudem bestehen, ent-    sammengestellt. Unter der angegebenen
möglichen.                                       sprechend der Bedürfnisse der Nutzer,         Intranetadresse finden Sie die monatlich
  Der monatliche Controllingbericht ist in die   Auswahlmöglichkeiten bezüglich der Or-        bereitgestellten Auswertung für das Jahr
7 Fachbereiche: Waldbau, Jagd, Holz, Ma-         ganisationseinheiten und konkreter Merk-      2006 und die Auswertungen des Jahres
schineneinsatz, Personal, Geschäftsfelder        male, wie z. B. Baumarten, Sortimente und     2005 für die 7 genannten Teilbereiche.
und Haushalt/Finanzen gegliedert. Diese          Verjüngungsverfahren. Die kleinste aus-
Fachbereiche sind mit jeweils 2 bis 4 Teil-      wählbare Organisationseinheit stellt die      Dörte Kosmar, Ref. 43, MLUV
bereichen untersetzt worden (siehe Abbil-        Oberförsterei dar.                            Oliver Graudenz, LFE, FB 1                  ‰

Naturschutz

                           Nicht die Höchste, dafür die Schönste
                                   SDW und LFE küren Baum des Jahres in Genschmar
                                                    an der Oder

Die jährliche Aktion von Schutz-                                                                       im Überflutungsbereich gelegen, an-
gemeinschaft Deutscher Wald                                                                            schaulich macht.
(SDW) und Landesforstanstalt                                                                             Als Erinnerung an den Tag des
Eberswalde (LFE) zur Vorstellung                                                                       Baumes 2006 pflanzten die Gäste
des höchsten Baumes des Jahres                                                                         gemeinsam 17 neue Schwarzpap-
im Land führte am 24. April die Gäs-                                                                   peln, um dann bei angeregten Ge-
te der kleinen Feierstunde nach                                                                        sprächen und einer kräftigen Sol-
Genschmar direkt an die Oder. Dort,                                                                    janka in der warmen Nachmittags-
inmitten des typischen Lebens-                                                                         sonne das Frühlingserwachen an
raums der Schwarzpappel, wollten                                                                       der Oder zu genießen.
die Veranstalter die Aufmerksamkeit                                                                      Doch wo steht denn nun die
auf diese Charakterart der Fluss-                                                                      höchste Schwarzpappel in Bran-
auen lenken. Als Ehrengäste konn-                                                                      denburg?
ten die SPD-Bundestagsabgeord-                                                                           Sie befindet sich im südlichen Teil
nete Petra Bierwirth, einige Bürger-                                                                   der Oderinsel in Küstrin-Kietz inmit-
meister und Vertreter des Landra-                                                                      ten des Überflutungsgebietes und
tes aus Märkisch Oderland und Diethard            Beste Stimmung beim Tag des Baumes:          hat eine Höhe von 33,65 Meter.
Schubert, Leiter des AfF Müllrose, begrüßt       Monika Bierwirth (MdB) und Dr. Meinhard         Wer sie sich genau ansehen möchte
werden.                                           Ott (SDW) präsentieren die „schönste“        kann die Koordinaten bei der LFE erfragen.
  „Dieses Mal ging es nicht um die höchste       Schwarzpappel-Gruppe in Brandenburg           Jedoch sollte man für diesen Ausflug lange
Schwarzpappel im Land“, erläuterte Dr.                       Foto: Jan Engel                   Gummistiefel mitbringen, den Sommer oder
Meinhard Ott, Landesvorsitzender der                                                           den nächsten Dauerfrost abwarten, denn
SDW Brandenburg, „sondern um den                                                               zurzeit steht dort alles unter Wasser.
schönsten Standort“. Im Landesvorstand           wählte Schwarzpappelgruppe sein sollte,
war man sich schnell einig, dass es die          da diese einen typischen Standort, auf ei-    Jan Engel
nun im Vorland von Genschmar ausge-              ner kleinen Erhebung und als Baumgruppe       Landesforstanstalt Eberswalde               ‰

4       Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006
Forst-Einsatz hinter dem Deich
NATURSCHUTZ

                  Forstgenetik, Artenschutz und Holzschuhtanz
Ein buntes und hochkarätiges Programm
erlebten die rund 60 Teilnehmer der Bun-
destagung zum Baum des Jahres vom 11.–
12. Mai 2006 in Criewen an der Oder. An-
lässlich der Würdigung der Schwarz-Pap-
pel als Baum des Jahres 2006 luden das
Kuratorium Baum des Jahres, die Landes-
forstanstalt Eberswalde (LFE), die Stiftung
Wald in Not und die Nationalparkverwaltung
Unteres Odertal zu dieser Fachtagung ins
Nationalparkzentrum ein. Neben dendro-
logischen und ökologischen Besonderhei-                                                         Aus dem Tagungssaal aufs Rad: Am
ten der Schwarz-Pappel wurden aktuelle                                                        zweiten Tag ging es zu den Schwarzpap-
Forschungsergebnisse und Erfahrungen                                                                 pel-Flächen im Nationalpark
mit praktischen Erhaltungsmaßnahmen vor-
gestellt. Die Europäische Schwarz-Pappel
(Populus nigra), eigentlich eine Charakter-
baumart der Weichholzauen, kommt heute
nur noch als Relikt entlang der großen
Flüsse vor. Die Veränderung und der Ver-
lust ihres natürlichen Lebensraumes sowie
die Förderung fremdländischer Pappeln
und ihrer Hybriden haben dazu geführt,           Mit Schwarzpappel an den Füßen: Prof.
dass die Schwarz-Pappel inzwischen ge-             Andreas Roloff erheiterte mit einem
fährdet und vom Aussterben bedroht ist.               improvisierten Holzschuhtanz
Andererseits wurden in den letzten zehn
Jahren eine Reihe von nationalen und inter-                                                   Dankeschön für den Gastgeber: Dr. Silvus
nationalen Maßnahmen initiiert, um der          burg aus. Allerdings fehle es an geeigneten     Wodarz überreicht die obligatorische
Baumart wieder neuen Lebensraum zu ge-          Bedingungen für ein natürlich Verjüngung       „Baum des Jahres“-Schürze an Staats-
ben.                                            entlang der großen Flüsse.
                                                                                                    sekretär Dietmar Schulze
  Zur Eröffnung begrüßte Staatssekretär           Die Schwarzpappel ist buchstäblich die
                                                                                                    Fotos: (Engel, Reichling)
Dietmar Schulze die Tagungsteilnehmer,          „Nadel im Heuhaufen“ erläuterte Prof.
die aus ganz Deutschland und sogar aus          Andreas Roloff von der TU Dresden in ei-
Finnland angereist waren und zeigte sich        nem mit donnerndem Applaus bedachten             Eine gemeinsame Radtour führte am
davon beeindruckt, was in Sachen Au-            Vortrag, der hohen wissenschaftlichen         zweiten Tag zu den Initialisierungsflächen
waldinitialisierung mit Hilfe solider wissen-   Anspruch und besten Unterhaltungswert         der Schwarz-Pappel im Rahmen des lau-
schaftlicher Erkenntnisse alles möglich sei.    miteinander verband. Mit Pappel-Holz-         fenden Gemeinschaftsprojektes von LFE,
Eine solche Tagung sei nur mit einem star-      schuhen und einer Pappelfliege stimmte er     Stiftung Wald in Not und Bundesstiftung
ken Partner möglich, betonte der Vorsitzen-     Brechts „Pappel vom Karlsplatz“ an, dass      Umwelt. Hier wurden auf exakter stand-
de des Kuratoriums Baum des Jahres, Dr.         der Dichter und sein Komponist Kurt Weill     örtlicher Grundlage im letzten Jahr neue
Silvius Wodarz, und dankte dem Branden-         größte Freude daran gehabt hätten. Und        Schwarzpappelbestände mit verschiede-
burger Agrar- und Umweltministerium für         auch sein Holzschuhtanz, zu dem er spon-      nen Methoden (Pflanzung, Stecklinge,
die große Unterstützung. Bereits zum drit-      tan eine Dame aus dem Auditorium auffor-      Setzstangen) begründet. Bei schönstem
ten Mal war Brandenburg das Gastgeber-          derte, hatte Bestnoten verdient.              Mai-Wetter erlebten die Teilnehmer gleich-
land für die Bundestagung zum Baum des            Eine Abkehr vom schlechten „Pappel-         zeitig auch die faszinierende Schönheit des
Jahres.                                         Image“ forderte Dr. Georg von Wühlisch,       Nationalparks Unteres Odertal, so dass
  Dr. Ralf Kätzel, Forstgenetik-Experte der     Forstgenetiker der Bundesforschungs-          sich Brandenburg mit dieser Tagung nicht
LFE ging in seinem Vortrag auf das be-          anstalt Hamburg und berichtete vom euro-      nur als Vorreiter zum Schutz der Schwarz-
drohlich geringe Restvorkommen der              päischen Pappel-Netzwerk EUFORGEN,            pappel und ihrer Lebensräume empfohlen
Schwarzpappel in Deutschland ein. Die           dem 32 Mitgliedsländer angehören und          hat.
LFE erfasst diese Relikt-Vorkommen              das sich die Erfassung, Erforschung und
deutschlandweit und geht von ca. 1.200          Schutz der Schwarzpappel zur Aufgabe          Jan Engel
noch vorhandenen Exemplaren in Branden-         gemacht hat.                                  Landesforstanstalt Eberswalde           ‰

                                   Forst-Einsatz hinter dem Deich
Während an Brandenburgs Elbdeichen              forstverwaltung alarmiert, um kurzfristig
die Feuerwehren, Technisches Hilfswerk,         Material für den Schutz der Deiche bereit-
Bundeswehr und unzählige freiwillige Hel-       stellen zu können“ erläuterte Agrar- und
fer gegen das Hochwasser ankämpften,            Umweltminister Dietmar Woidke bei einem
war auch Brandenburgs Landesforstver-
waltung gefragt. Sozusagen hinter den Li-
nien wurden am kritischen Wochenende               Brandenburgs Minister für Ländliche
vom 7.–9. April 2006 in ununterbrochener          Entwicklung, Umwelt und Verbraucher-
Sonderschicht von über 150 Mitarbeitern in           schutz Dietmar Woidke bei einem
Läuterungsbeständen Faschinen gefertigt,        Pressetermin am 8. April mit Bundesminis-
welche die Deiche vor dem Wasserdruck           ter für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-
schützen sollten. „Aufgrund der bedrohli-       sicherheit Sigmar Gabriel am „Bösen Ort“
chen Lage habe ich zusätzlich die Landes-                bei Lenzen in der Prignitz

                                      Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006                   5
Forst-Einsatz hinter dem Deich
NATURSCHUTZ/WALDSCHUTZ

Pressetermin mit Bundesumweltminister           Insgesamt 8.000 Faschinen wurden di-         leute, denen er am Sonnabend zu Arbeits-
Sigmar Gabriel am „Bösen Ort“ bei Len-        rekt hinter dem Elbdeich, aber auch in den     beginn in Gadow einen Besuch abstattete,
zen. Hier war es in diesem Jahr nicht so      Wäldern um Menz und Borgsdorf, in dieser       um sich für den hohen Einsatz mit einer
kritisch wie beim Hochwasser 2004, denn       Hau-Ruck-Aktion produziert. Von dort wur-      Einladung zum Mittagessen bei allen Helfer
die Deichrückverlegung und die Schaffung      de das Deichschutz-Material vom Techni-        zu bedanken. Darüber freuten sich nicht
von Überflutungsräumen zeigten hier erste     schen Hilfswerk und von Holztransportun-       nur sämtliche Lehrlinge der beteiligten
Erfolge. Bundesminister Gabriel würdigte      ternehmen an die gefährdeten Deichab-          Dienststellen, sondern auch ehemalige Mit-
Brandenburg als einziges Land, das nach       schnitte transportiert.                        arbeiter und Jäger, die teilweise sogar
dem letzten Hochwasser die richtigen Kon-       „Für unsere Forstleute war es eine           noch ihre Familien zur Hilfe mitgebracht hat-
sequenzen gezogen habe. Dazu zählen           Selbstverständlichkeit, dass auch sie zum      ten. Letztlich ging alle gut aus: Die Deiche
auch umfangreiche Maßnahmen der Aue-          Schutz der Deiche auf ihr Wochenende           haben gehalten!
wald-Renaturierung, die in den letzten Jah-   verzichteten und Sonderschichten einleg-
ren unter Regie der Oberförsterei Gadow       ten“ freute sich Landesforstchef Karl-         Jan Engel
durchgeführt wurden.                          Heinrich von Bothmer über „seine“ Forst-       Landesforstanstalt Eberswalde             ‰

Waldschutz

                Aktuelle Waldschutzberatung aus Eberswalde ...
                              ... im world wide web (www), per Telefon und direkt vor Ort

                                                                                             – Die Ergebnisübersichten des Wald-
                                                                                               schutzmeldedienstes für alle Reviere im
                                                                                               Intranet.
                                                                                             – Aktuelle Waldschutzinformationen für
                                                                                               alle Waldbesitzer, zu finden unter:
                                                                                               www.lfe.brandenburg.de/waldschutz-
                                                                                               aktuell (ca. 12 pro Jahr).

                                                                                             Sehr wichtig ist sicherlich auch die Präsenz
                                                                                             der Mitarbeiter der Hauptstelle für Wald-
                                                                                             schutz vor Ort. Beratungsleistungen erfol-
                                                                                             gen hier vorwiegend zur Durchführung von
    Probefällung zur Besatzdichteermittlung    Vor-Ort-Beratung in den Bundesforsten         Überwachungsverfahren, zur Diagnose
              des Kiefernspinners                            (Potsdam)                       und Bewertung von Schäden sowie zu Ent-
                                                                                             scheidungen über die Notwendigkeit von
                                                                                             Pflanzenschutzmitteleinsätzen. Bei entspre-
Die Verpflichtung der Waldbesitzer, zum       ter der Hauptstelle für Waldschutz an der      chendem Bedarf erfolgen diese Wald-
Schutz des Waldes vor biotischen und abi-     Landesforstanstalt Eberswalde.                 schutzberatungen nicht nur im Landeswald,
otischen Schädigungen tätig zu werden, ist      Das Waldschutzmeldewesen umfasst:            sondern im Rahmen der forsthoheitlichen
im Waldgesetz des Landes Brandenburg                                                         Aufgaben der Ämter für Forstwirtschaft
(LWaldG) vom 20. 04. 2004 festgeschrie-       – den monatlichen Meldedienst, in dem seit     auch im Privat- und Kommunalwald.
ben. Das Waldgesetz regelt auch, dass bei       2004 PC-gestützt über das Forst-Intra-          Umfangreich ist weiterhin die Untersu-
einer absehbaren maßgeblichen Beein-            net die Intensität wesentlicher im Jahres-   chung von Probematerial geschädigter
trächtigung der Waldfunktionen der Wald-        verlauf auftretender Schaderreger re-        Bäume. 2004 wurden beispielsweise 229
besitzer vorbeugend und bekämpfend han-         vierweise erfasst wird,                      Diagnoseanfragen beantwortet, die mit z.T.
deln muss. Die Kriterien für einen Pflan-     – spezielle Prognoseverfahren für die          intensiven Laborarbeiten verbunden sind.
zenschutzmitteleinsatz in nach PEFC oder        Kieferngroßschädlinge wie die Winter-        Ein jährlicher Diagnosebericht fasst die ak-
FSC zertifizierten Wäldern setzen ebenfalls     bodensuchen und die Überwachung der          tuellen Schwerpunkte der Untersuchungs-
voraus, dass Schädlingsprognosen und            Nonne,                                       arbeiten bewertend zusammen. Auch die
damit natürlich auch deren Überwachung        – die Mäuseüberwachung und                     Möglichkeit der telefonischen Beratung
einer Entscheidung über notwendige Ge-        – die Erhebung der Waldbranddaten.             wird durch die Forstpraktiker vielfältig ge-
genmaßnahmen vorausgehen. Die Über-           Dabei bilden die von den Revierförstern in     nutzt. Im Ergebnis der laufenden Wald-
wachung der Waldschutzsituation in Wäl-       den in der Regel monatlichen Berichts-         schutzarbeit entsteht außerdem aktuelles
dern aller Eigentumsarten ist nach Landes-    zeiträumen des Waldschutzmeldedienstes         Informationsmaterial für die Forstpraktiker
waldgesetz eine hoheitliche Aufgabe der       in Wäldern aller Eigentumsarten erhobenen      und Waldbesitzer in Form von themen-
Forstbehörden.                                Schäden und Schaderreger die Grundlage         bezogenen Merkblättern und Flyern.
   Im bundesweiten Vergleich ist der Wald     für weitere Überwachungsmaßnahmen,                An dieser Stelle möchte ich mich bei allen
in Brandenburg aufgrund der Dominanz          die als stufige Verfahren dem aktuellen        Revierleitern bedanken, die regelmäßig und
von großflächigen Kiefernreinbeständen        Massenwechselgeschehen angepasst               gewissenhaft die erforderlichen Überwa-
besonders disponiert für das Auftreten von    sind. Für wichtige Schaderreger regeln         chungsmaßnahmen durchführen. Eine
Kieferngroßschädlingen oder Waldbrän-         Verwaltungsvorschriften das Vorgehen           Prognose des Schaderregerauftretens und
den. Vor diesem Hintergrund bildet das in     (VV Nonne, VV Winterbodensuche). Auf           auch die Wirkung von Gegenmaßnahmen
Brandenburg bewährte Waldschutzmelde-         Grundlage der Daten aus den Revieren, ei-      kann nur so genau bzw. effektiv sein wie
wesen seit vielen Jahrzehnten den Rah-        genen Recherchen und Untersuchungen            die im Wald erhobenen Datengrundlagen.
men für eine landesweite, alle Eigentums-     entsteht an der LFE regelmäßig umfangrei-      Auch die gute und vertrauensvolle Zusam-
formen umfassende Waldschutzüberwa-           ches Informationsmaterial zum Waldschutz-      menarbeit mit den Sachbearbeitern Wald-
chung, die den Forderungen von Landes-        geschehen in Brandenburg:                      schutz der Ämter für Forstwirtschaft muss
waldgesetz und Zertifizierung Rechnung                                                       in dem Zusammenhag erwähnt werden.
trägt. Die Verantwortung für die Anleitung,   – Aktuelle Waldschutzinformationen für die        Die Akzeptanz des Waldschutzmonito-
Durchführung und Auswertung der Über-           Mitarbeiter der Landesforstverwaltung        rings, das in enger Kooperation zwischen
wachung liegt in den Händen der Mitarbei-       im Intranet (ca. 16 pro Jahr).               ÄfF, Hauptstelle für Waldschutz und MLUV

6         Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006
Forst-Einsatz hinter dem Deich
WALDSCHUTZ/AUS DEN ÄMTERN FÜR FORSTWIRTSCHAFT

durchgeführt wird, als fachliches Gutach-      sprechend den Kriterien der PEFC-Leitlinie       Dr. Katrin Möller
ten für den beim Auftreten überkritischer      ist sicherlich auch Zeichen für die Qualität     Landesforstanstalt Eberswalde
Dichten notwendigen flächigen Einsatz von      der praxisorientierten Überwachungsver-          FB Waldentwicklung und Monitoring,
Insektiziden gegen Forstschadinsekten ent-     fahren.                                          Hauptstelle für Waldschutz               ‰

                                                                                            Aus den Ämtern für Forstwirtschaft

                                   WALDpurgisnacht in Eichhorst
Am 30. April haben wir, die Mitarbeiter der
Oberförsterei Pechteich, gemeinsam mit
dem Dorf Eichhorst, zu einer Veranstaltung
am Askanierturm eingeladen. Die große
Wiese, direkt am Werbellinkanal gelegen,
bot sich dafür an.
  Unser Anliegen war es, den für den
ländlichen Raum so wichtigen Wirtschafts-
zweig, die Forstwirtschaft, darzustellen.
Unsere Lehrlinge und Waldarbeiter haben
im Vorfeld Stände aufgebaut; für den Fest-
tag konnten Unternehmer gewonnen wer-
den, die ein mobiles Sägegatter, Motorsä-
gen und einen Forwarder zum Rücken von
Holz präsentierten.
  Eröffnet wurde das Fest mit lautem Ge-
knatter der Motorsäge unseres langjährigen
Waldarbeiters Gerd Wille, der eine Schei-
be eines Starkeichenstammes abschnitt.
Unser Rückepferd „Fanny“ hat sich vorge-
stellt und zeigte so die Partnerschaft zwi-
schen Mensch und Tier. Unser Koordinator
Herr Klocke und unser Lehrling Herr v.                      Eichorster „Teufel“                 Der dienstälteste Forstwirt und Eichorster
Versen, die beide als Zapfenpflücker aus-                                                         Gerd Wille. Das Fest wird mit dem Ab-
gebildet sind, sorgten für Aufregung und       recht, der gemeinsam mit Lutz Hamann die         schneiden einer Baumschiebe (Eiche 150
Staunen bei den Festbesuchern, als sie auf     Moderation übernahm – beide wirklich Na-                Jahre) freigegeben (oben)
zwei starke Kiefern kletterten. Ein früherer   turtalente auf diesem Gebiet!                           Die Jagdhornbläsergruppe
Harzer, Herr Steltner, demonstrierte ein-         Waldarbeiter und Förster haben in einer
                                                                                                   „Hubertusstock“ eröffnete das Fest
drucksvoll, wie ein gerader Riss auf der       „Modenschau“ aus drei Jahrzehnten den
Lachte angebracht wird. Darüber haben          Kleider-Wandel in der Forstwirtschaft ver-
wir uns sehr gefreut, hat doch von uns kei-    deutlicht. Für das leibliche Wohl sorgten          Das bunte, abwechslungsreiche Pro-
ner mehr praktische Erfahrung damit.           örtliche Unternehmer sowie die Frauen der        gramm hat alle Gäste und Mitwirkende be-
  Unser Patenkindergarten „Löwenzahn“          Volkssolidarität mit leckerem, selbstgeba-       geistert. So viele Gäste, auch von den na-
war mit einem Stand und Waffelbäckerei         ckenen Kuchen. Die Kinder haben mit gro-         heliegenden Zeltplätzen, hatten wir nicht
vertreten. Die Naturwacht, der Jagdver-        ßen Augen den Kunststücken der Frettchen         erwartet.
band Bernau und die Waldschule, unter          von Fried Wandel zugeschaut.                       Ein herzliches Dankeschön an alle, die
Regie von Frau Spranger, waren dort und           Zu vorgerückter Stunde erschienen die         bei der Vorbereitung und beim Fest selber
haben regen Zuspruch erfahren. Für Ab-         Hexen und haben nicht nur die Forstleute         mitgewirkt haben!
wechslung sorgten auch der gemischte           mit ihren mystischen Tänzen verwirrt. Die
Chor Finowfurt und die Forststaffelwettbe-     Atmosphäre an den Lagerfeuern in den             Birgit Gäbler, Leiterin der Oberförs-
werbe unter Leitung von Hubertus Alb-          Abendstunden war einfach großartig.              terei Pechteich, AfF Eberswalde          ‰

                    Junge Menzer Naturforscher auf Expedition
In der Februarausgabe der HdW-Informa-         Gelegenheit, Fragen, die sie schon lange         Abgabetermin und Expeditionsende – an-
tionen zur Waldpädagogik in Brandenburg        bewegen, selbst zu beantworten.                  strengende Monate bevor.
wurde auf den bundesweiten Schüler-              Marion Schulze, Patenförsterin und                Bleibt nur zu hoffen, dass die Menzer er-
wettbewerb „NaturTageBuch“ der BUND-           Forstamtsleiterin im Kinderforstamt „Eich-       folgreich unsere Region vertreten und sich
Jugend aufmerksam gemacht.                     kater“, wurde mit ihren Plänen in der Schu-      vielleicht als Landessieger beim Bundes-
   Schülern im Alter von 8–12 Jahren wur-      le Menz/Großwoltersdorf vorstellig und           ausscheid vorstellen dürfen. Im Kreis
de angeboten, Vorgänge und ausgewählte         fand in der Lehrerschaft interessierte Zu-       Oberhavel hat die Menzer Umweltbildung
Teile der Natur zu beobachten und zu er-       hörer, die sich sofort für das Projekt be-       längst ein Gütesiegel.
forschen. Bei freier Themenauswahl sollen      geisterten.                                         Waldpädagogik kann so einfach und
über einen längeren Zeitraum Beobachtun-         Jetzt „Expeditionsleiterin“, die sich einmal   doch so spannend sein, vorausgesetzt
gen angestellt und die Forschungsergeb-        wöchentlich mit ihren jungen Forscher-           man hat Ideen und gute Partner!
nisse im Naturbuch festgehalten werden.        kollegen zur Zwischenauswertung trifft,
Die Schüler der Klassen 2–5 erhalten damit     stehen ihr bis zum 29. September 2008 –          Georg Leppin, AfF Templin                ‰

                                  Schulwald ganz besonderer Art
Schon seit längerem bemühte sich die           Leitung der Pannwitz-Grundschule in              lange des Waldes ausgerichteten Natur-
Oberförsterei Alt Placht gemeinsam mit der     Lychen darum, einen vorrangig auf die Be-        erlebnisunterricht anzubieten. Am Ende der

                                     Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006                       7
Forst-Einsatz hinter dem Deich
AUS DEN ÄMTERN FÜR FORSTWIRTSCHAFT/HOLZVERMARKTUNG/PRIVATWALD

Vorbereitungsphase kam es schließlich                                                         des Unterrichtes lehnt sich an die natur-
zum Abschluss einer Kooperationsverein-                                                       wissenschaftlichen Fächer der Grundschu-
barung zwischen dem Träger der Schule,                                                        le an. Zu den einzelnen Themen werden
der Stadt Lychen, und dem Amt für Forst-                                                      Tests geschrieben, die in die Biologie-
wirtschaft Templin. Pünktlich zum Schul-                                                      note einfließen. Vermittelt werden u. a.
jahresbeginn 2005/2006 wurde ein Teil                                                         der Waldbegriff, Artenkenntnisse, Knos-
des Stadtwaldes Lychen – 139,76 Hektar –                                                      pen- und Zweigsammlung, Waldaufbau,
an die Schule zur Nutzung als Schulwald                                                       Holzaufbau, Bodenprofile, glaziale Serie,
übergeben. Dieser erhielt den Namen des                                                       Holzgewinnung, Schmuckreisigwerbung,
von 1897 bis 1933 in der Region tätigen                                                       Baumschul- und Sägewerksbesichtigung,
verdienstvollen Stadtförsters Georg Car-                                                      Saatguternte, Pflanzung, Maßnahmen des
stedt.                                                  „Baumschulbesichtigung“               vorbeugenden Waldbrandschutzes ent-
    Die Absicherung der materiell-techni-                                                     sprechend einem von der Oberförsterei Alt
                                                           Foto: B. Schilling
schen Voraussetzungen für den Lehrbe-                                                         Placht entwickelten Konzept.
trieb stellte eine besondere Herausforde-                                                        Fast ein Schuljahr ist vorüber, die meis-
rung dar. Sie gelang letztendlich weitest-     bietet nahezu ideale Voraussetzungen für       ten Themenkomplexe wurden inzwischen
gehend über Sponsoren. So konnten unter        einen derartigen Lehrauftrag unter freiem      behandelt. Die „Waldprüfung“ am Ende des
anderem eine Klassensatz Sitzrucksäcke,        Himmel.                                        Schuljahres steht noch aus.
Regenjacken und Klemmmappen, einige              Im Schulwald werden regelmäßig an je-           In diesem ersten Durchgang haben so-
Ferngläser, Kompasse sowie auch mehre-         dem Schulfreitag 2 Stunden Walderlebnis-       wohl Lernende als auch Lehrende viele Er-
re Fahrräder für die Fahrschüler beschafft     unterricht für die 6-Klässler (24 Schüler)     fahrungen sammeln können. Auch wir Re-
werden. Gegen eventuellen Dauerregen           durchgeführt. Die Revierförster Hilmar         vierförster haben etliche Anregungen in
wurde eine Schutzhütte, ebenfalls gespon-      Alexandrin (Stadtforst Lychen), Ulf Wos-       Sachen Lehrgestaltung erhalten.
sert, errichtet, so dass der Unterricht bei    nizek (Revier Krams) und Anja Daher (Re-
jedem Wetter draußen abgehalten werden         vier Leistenbrück) geben abwechselnd
kann.                                          Unterricht. Dabei wird Wert auf den schuli-    Anja Daher
   Die hervorragende naturräumliche Aus-       schen Effekt gelegt, es handelt sich hier      Revierleiterin
stattung des Lychener Kommunalwaldes           keinesfalls um einen Wandertag. Der Inhalt     Oberförsterei Alt Placht                  ‰

Holzvermarktung

                                                Holzmarkt aktuell
                                               schränkung der nachhaltigen und naturna-          Die bestehenden Lieferverpflichtungen
                                               hen Holznutzung zu bedenken. Die Kiefer        der Landesforstverwaltung sind zum 31.
                                               wird natürlich, wie auf der Forstvereinsta-    Mai 2006 entsprechend des Zeitsolls wei-
                                               gung am 18. Mai in Eberswalde deutlich         testgehend erfüllt worden.
                                               wurde, einen bedeutenden Anteil an den            Zurzeit befinden wir uns in einer Jahres-
                                               Bestandeszieltypen in Brandenburg haben,       zeit, wo ungünstige Witterungseinflüsse
                                               allerdings werden die Bestände zukünftig       schnell zur Wertminderung von Rohholz
                                               wesentlich strukturierter und gemischter       führen. Hier gilt es alles daran zu setzen,
                                               sein als im Moment. Dabei ist die Stabilität   Verträge so zu bedienen, dass ein schnel-
Die Nachfrage nach Rohholz ist ungebro-        und die größere Sortimentsbreite ein we-       ler Fluss des Holzes vom Hiebsort in das
chen. Betrachtet man die sich abzeichnen-      sentlicher ökonomischer Faktor für die Zu-     Verarbeitungswerk möglich wird.
den Rahmenbedingungen für den Verkauf          kunft.                                            Zusätzliche LAS-Mengen, die in den Mo-
von Holz genauer, kann man ableiten, dass         Wenn die Bundesregierung zum Beispiel       naten Mai bis Juli anfallen, sind auf ein Mi-
die positive Absatzentwicklung auch über       Ziele anstrebt, in den nächsten 20 Jahren      nimum zu reduzieren. Das sollte auch heu-
längere Zeit anhält.                           mehr als 25 % des Energiebedarfs aus           te schon auf der Fläche bedacht werden,
   Im Artikel „Holzmarkt aktuell“, Ausgabe     erneuerbaren Energien zu rekrutieren,          wenn man für 2007 plant. Diese Probleme
122, Ausgabe März/April 2006 der BRAFONA       dann wird das auch Auswirkungen auf den        treten jedes Jahr wieder auf und sollten
war es nicht beabsichtigt Waldbauricht-        Wald haben. Die Bedeutung des Clusters         zukünftig besser gelöst werden.
linien des Landes in Frage zu stellen, viel-   „Forst und Holz“ wird steigen, wir sollten
mehr sollte die zunehmende Bedeutung           alle Bemühungen darauf richten, stabile
von Holz für die Gesellschaft aufgezeigt       und produktive Wälder mit hoher Wert-          Thilo Noack
werden. Dieses ist bei der Ausweitung von      schöpfung als Grundlage dafür aufzu-           Referent Holzvermarktung
Totalreservaten und der weiteren Ein-          bauen.                                         Referat Forstbetrieb, MLUV                ‰

Privatwald

AfF Alt-Ruppin und Privatforstbetrieb WIRUS GbR – ein gelun-
         genes Beispiel forstlicher Zusammenarbeit
Seit dem Rückerwerb des alten Familien-        großen Privatforstbetrieb WIRUS. Da auf        ckelt, wie sie in der heutigen Zeit fast
forstbetriebs WIRUS bei Schwante-              beiden Seiten von Anfang an kompetente         schon selten geworden ist. Sie zeigt, dass
Sommerswalde im Norden Berlins (gegr.          Forstleute aufeinander zugingen, die Ziele     bei gegenseitigem Vertrauen und Verständ-
1921) durch die Erbengemeinschaft Willy        und Maßnahmen im Wald offen miteinander        nis staatliche und private Interessen in der
Ruhenstroth aus Gütersloh/Westfalen im         besprachen und sich die Eigentümer selbst      Forstwirtschaft durchaus harmonieren
Jahre 1998 von der BVVG besteht ein Ver-       intensiv und sehr engagiert um ihren Wald,     können und beide Seiten davon fachlich
trag über „Tätige Mithilfe“ der örtlichen      seine Nutzung und die Jagd kümmern, hat        und inhaltlich profitieren. Auch die beauf-
Forstbehörde (Oberförsterei Neuendorf,         sich eine fruchtbare, beratende Zusam-         tragten Forstunternehmer bei WIRUS spü-
Revier Döringsbrück) mit dem rd. 600 ha        menarbeit zum Wohle des Waldes entwi-          ren diesen Teamgeist und das Engagement.

8       Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006
Forst-Einsatz hinter dem Deich
PRIVATWALD/NEUES AUS DER LFE

Das spiegelt sich in der nachhal-                                                            wälder können so nach Durchfors-
tigen Waldwirtschaft und den vor-                                                            tung über längere Zeiträume bei an-
bildlich gepflegten, naturnahen                                                              gepassten Schalenwildbeständen
Waldbildern im Forstbetrieb WI-                                                              durchaus in Mischbestände über-
RUS wider, für die den zuständigen                                                           führt werden, wie die Bilder zeigen
Forstbeamten, Forstunternehmern,                                                             (weitere Bilder unter www.forst-
Jägern und den Eigentümern Aner-                                                             verwaltung-wirus.de).
kennung gebührt.                                                                                Die Einbringung und Pflege des
   Dass der WIRUS-Wald mit rund                                                              Laubholzanteils war und ist aber
einem Drittel Laubholzanteil, einem                                                          wegen der hohen Kosten noch
hinreichend ausgeglichenen Alters-                                                           immer von der staatlichen Förde-
klassen- und Vorratsverhältnis und                                                           rung abhängig. Notwendig wäre u.
ausreichender Standortsgüte für                                                              E. in Brandenburg inzwischen auch
Brandenburger Verhältnisse als                                                               die (vorübergehende) Förderung
eher begünstigt bezeichnet werden                                                            der Wegeinstandsetzung, z. B. an-
darf, half und hilft natürlich bei der                                                       stelle des Zaunbaus. Ein gut be-
Begründung der Buchen-Unterbau-                                                              fahrbares Wegenetz ist nämlich
ten zur Bodenverbesserung unter                                                              eine nicht ganz unwesentliche Vor-
Kiefernbaumhölzern und bei den –                                                             aussetzung für solche Waldbilder.
unter wirtschaftlichen und stand-

                                                                                                                                      en
örtlichen Gesichtspunkten sinnvol-

                                                                                                                                    ck
len – Douglasien-Voranbauten in                                                              Weitere Fotos zu diesem Bei-

                                                                                                                                 kli
älteren Kiefernbeständen. Auch          Douglasien-Voranbau unter Kiefernaltholz mit         trag sehen Sie in der
Eschen-Ahorn-Kulturen wurden                     vorausverjüngter Buche                      Internet-Fassung die-
auf bodenfrischen Partien erfolg-                    Foto: Arend Voß                         ser BRAFONA.
reich angelegt. Da zudem Misch-
baumarten wie Hähereichen, Buchen-                                                   Dr. Arend Voß
Naturverjüngung und Lärchen-/Kiefernan- eindrucksvolle und stabile Waldbilder. Ehe- Forstverwaltung WIRUS GbR
flug übernommen werden, ergeben sich mals einförmige bodendegradierte Kiefern- Oberkrämer-Schwante                            ‰

                                                                                                               Neues aus der LFE

               Vorankündigung: Praxiskolloquium
   „Eiche unter Kiefer“ am 14. September 2006 in Eberswalde
Die Landesforstanstalt Eberswalde und         – Dr. Stähr (LFE): „Eiche unter Kiefer -       – OFR Luft (AfF Eberswalde): „Einführung
das Amt für Forstwirtschaft Eberswalde          Verjüngungspotenziale und waldbauliche         in das Exkursionsgebiet“
wenden sich in dieser kombinierten Vor-         Möglichkeiten im Nordostdeutschen Tief-
trags- und Exkursionsveranstaltung den          land“                                        Die Einladungen mit Rückmeldekarten wer-
Problemen des Umbaus von Kiefernrein-         – Dr. Eisenhauer (Sachsenforst): „Eichen-      den bis Anfang Juni versandt. Sie enthal-
beständen mit Eiche zu. Es werden Er-           Hähersaaten in Kiefernbeständen des          ten alle erforderlichen Zeit- und Ortsan-
gebnisse neuerer Untersuchungen zu              Nordostdeutschen Tieflandes – Bewer-         gaben.
standörtlichen Voraussetzungen, Anlage,         tung eines bedeutenden waldbaulichen
zweckmäßiger Behandlung der ungleich-           Rationalisierunspotenzials und seine dif-    Weitergehende Informationen können bei
altrigen Mischbestände sowie Nutzen und         ferenzierte Integration in den Waldum-       der Landesforstanstalt Eberswalde nach-
Grenzen vorgestellt. Betrachtet werden          bau“                                         gefragt werden:
alle Möglichkeiten der natürlichen und        – Dr. Noack (LFE): „Entwicklung von Ei-
künstlichen Einbringung der Eiche.              chenvoranbauten unter Kiefer in Abhän-       Landesforstanstalt Eberswalde
   Die Vortragsveranstaltung findet auf dem     gigkeit von Standort und Überschirmung       Fachbereich 2,
„Waldcampus“ Alfred-Möller-Straße statt.        – waldbaulich-betriebswirtschaftliche        Frau Wenk
Die nachmittägliche Exkursion führt in die      Schlussfolgerungen“                          Alfred-Möller-Str. 1
Lehroberförsterei Eberswalde-Finowtal         – Dr. habil. Kätzel/Dr. Löffler (LFE): „Mög-   16225 Eberswalde
und wird an drei Waldbildern das Vorgetra-      lichkeiten und Grenzen der Entwicklung       Tel.: 0 33 34 / 65 – 0
gene untersetzen.                               des Eichenvoranbaues unter Kiefer in         Fax: 0 33 34 / 65 – 2 06
                                                der Initialphase (ökosystemare Rahmen-
      Folgende Beiträge sind                    bedingungen)“
            festgelegt                        – Dr. Bilke (LFE): „Konkurrenzsituation in
                                                gleichaltrigen Kiefern-Eichen-Mischbe-
– Eröffnung durch Prof. Dr. Höppner, Leiter     ständen aus gruppenweiser Mischung           Eckard Hafemann
  der Landesforstanstalt Eberswalde             (Mortzfeldt)“                                Landesforstanstalt Eberswalde           ‰

                6. Kolloquium zu Fortschritten der forstlichen
                Standortskartierung und Naturraumerkundung
                    in der Landesforstanstalt Eberswalde
Anlässlich des 85. Geburtstages von Diet-     nannten Thema durch. Den etwa 130 Teil-        an der langjährigen Wirkungsstätte des Alt-
rich Kopp führte die Landesforstanstalt ge-   nehmern aus forstlicher Praxis, Standorts-     meisters der forstlichen Standorts- und
meinsam mit dem Jubilar am 6. April 2006 in   erkundung und ökologisch-geowissen-            Naturraumerkundung ein reichhaltiges Vor-
Eberswalde ein Kolloquium zum oben ge-        schaftlich geprägter Wissenschaft bot sich     trags- und Diskussionsangebot. In ihren

                                     Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006                   9
Forst-Einsatz hinter dem Deich
NEUES AUS DER LFE

einleitenden Worten betonten der Leiter der       und Standortskarte im Maßstab 1 : 10.000        Aspekte des Klimawandels wurden von
LFE, Prof. Höppner, sowie der Vorsitzende         für die landwirtschaftliche Fläche als Bei-     Prof. Jäger (Halle) und Prof. Knapp (Vilm)
der Deutschen Bodenkundlichen Gesell-             spiel einer sinnvollen Synthese vorhande-       behandelt. Dr. Walentowski (München) und
schaft DBG, Prof. Makeschin, das heraus-          ner Altunterlagen mit relativ wenigen korri-    der Jubilar stellten Möglichkeiten der ge-
ragende Werk Dietrich Kopps für die               gierenden Geländeerhebungen.                    samtdeutschen Wuchsgebietsgliederung
Forstwirtschaft und viele ökologische                Prof. Succow (Greifswald) stellte die        unter Berücksichtigung des Klimawandels
Wissenschaftsdisziplinen. Dietrich Kopp,          Naturraumkunde als Lehre vom umfassen-          dar. Prof. Kowalkowki (Kielce/Polen) mit Mit-
der inzwischen zu den ganz wenigen Eh-            den Zusammenwirken der Landschaftsele-          autoren und Dr. Michel (Bad Freienwalde)
renmitgliedern der DBG gehört, wurde vor          mente einschließlich ihrer Nachbarschafts-      gingen vor allem auf Anspracheprobleme
allem auch für seine weitblickende Aus-           wirkungen dar. Dr. Mehl (Bützow), Dr.           der Bodendecken und der landwirtschaft-
richtung des Standortskartierverfahrens           Mauersberger (Templin) und Dr. Koska            lichen Garezustände/Humusformen ein.
auf eine allseitige Nutzbarkeit hin gewür-        (Greifswald) referierten über Fortschritte         Beim abendlichen Beisammensein bot
digt – eine Investition in die Zukunft, die bei   bei der umfassenden Kennzeichnung von           sich reichlich Gelegenheit für weiteren Er-
immer knapper werdenden Mitteln für Er-           Fließgewässern, Seen und Mooren. Weite-         fahrungsaustausch und vertiefende Dis-
kundungsarbeiten die Egoismen einzelner           re Vorträge behandelten Aspekte des             kussionen.
Wissenschaftszweige hinter sich gelassen          Waldumbaus auf ärmeren Standorten im
hat. Herr Walther (Kreisverwaltung Ober-          Süden Brandenburgs (Prof. Heinsdorf,
havel) lieferte gemeinsam mit Dietrich Kopp       Eberswalde) sowie Besonderheiten der            Alexander Konopatzky
und Joachim Schöneich unter anderem               Standortsveränderungen im Spreewald             Landesforstanstalt Eberswalde,
eine zum Wald kompatible moderne Boden-           (Herr Konopatzky). Der Ablauf und einige        Standortserkundung                        ‰

         Eberswalder Fachjournal in neuem Gewand und online
                                                  Das „Archiv für Forstwesen und Land-              soziologie zur Waldökosystemforschung
                                                  schaftsökologie“ (ehemals Beiträge für          – Flächenhafte Veränderungen von Wald-
                                                  Forstwirtschaft und Landschaftsökologie)          böden durch Befahrung mit Holzernte-
                                                  erschien mit seinem 1. Heft des Jahres            maschinen
                                                  2006 in neuem Layout. Gleichzeitig ist das      – „Forst“ und Naturschutz: eine kulturwis-
                                                  Fachjournal nun online unter www.forst-           senschaftliche Annäherung
                                                  undlandschaftsökologie.de für jeden In-         – Der Einfluss deutscher Forstleute und
                                                  ternetnutzer erreichbar. Wer aktuelle For-        Forstwissenschaftler auf den Aufbau
                                                  schungsergebnisse „ofenfrisch“ lesen will,        und die Entwicklung der Forstwirtschaft
                                                  sollte sich die Seite also gleich unter seine     und Forstpolitik in Russland
                                                  „Favoriten“ legen. Ebenso sind alle Hefte
                                                  der letzten fünf Jahre im Netz. Die Zusam-      Hinweise für Abonnenten und Autoren so-
                                                  menfassungen aller Artikel sind kostenfrei      wie eine namentliche Listung der Gutachter
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                                                  aktuelle Heft widmet sich u. a. folgenden
                                                  Themen:
                                                                                                  Dr. habil. Ralf Kätzel
                                                  – 60 Jahre waldökologische Forschung in         Landesforstanstalt Eberswalde,
                                                    Eberswalde – von der Waldpflanzen-            FB 2                                      ‰

                     Frühjahrssitzung der Forschungsplattform
                    Ländliche Räume Berlin-Brandenburg fand in
                                 Eberswalde statt
Für das Jahr 2006 wurde der LFE der Vor-          in Brandenburg am Beispiel der Eiche, von         Bis zur Herbsttagung, die am 14. Novem-
sitz der Forschungsplattform Ländliche            Frau Dr. Möller zum Thema „Brandenburgs         ber in Eberswalde stattfinden soll, werden
Räume Berlin-Brandenburg übertragen.              Wälder unter dem Einfluss biotischer            die Mitglieder der Plattform Schwerpunkte
Nachdem Eberswalde bereits am 31. März            Schaderreger – Monitoringverfahren, Po-         der Zukunftsforschung zur Unterstützung
Tagungsort der konstituierenden Sitzung           pulationsdynamik, Maßnahmen“ sowie von          der Entwicklung in den Ländlichen Räumen
des Arbeitskreises „Energetische und              Herrn Dr. Bilke, der über Energieholzpo-        vorschlagen. Diese sollen in einem Diskus-
stoffliche Nutzung von Biomasse“ im Rah-          tenziale in Brandenburgs Wäldern refe-          sionspapier zusammengefasst und zur
men der Plattform war, fand am 25. April mit      rierte.                                         Herbsttagung diskutiert werden.
16 Teilnehmern die Frühjahrssitzung der              In der eigentlichen Arbeitssitzung der         Die Forschungsplattform war auch auf
Forschungsplattform im Eberswalder Wald-          Forschungsplattform stellte Herr Dr. Stolze     der Brandenburgischen Landwirtschafts-
Solar-Heim statt.                                 aktuelle Entwicklungen der Agrarforschung       ausstellung vom 25. bis 28. Mai in Paaren/
   Eine Ringvorlesung einleitend, stellte der     sowie der Forschungsförderung aus Sicht         Glien präsent.
Leiter der LFE während des Vormittags-            des MLUV dar. Die Mitglieder der For-
programms aktuelle Arbeitsschwerpunkte            schungsplattform berichteten über aktu-
der Landesforstanstalt Eberwalde vor.             elle und künftige Forschungsvorhaben            Prof. Dr. Klaus Höppner
Dem folgten Vorträge von Herrn Dr. Kätzel         mit Schnittstellen zu anderen Einrichtun-       Leiter der Landesforstanstalt
zu aktuellen Problemen des Waldumbaus             gen.                                            Eberswalde                                ‰

10        Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006
NEUES AUS DER LFE

              Arbeitskreis Bioenergie in Eberswalde gegründet

        „Bioenergie hat ein großes Wachstumspotenzial“ –                               Erste Sitzung des Arbeitskreises im
      Staatssekretär Dietmar Schulze bei der Gründung des                                  Waldsolarheim Eberswalde
             Arbeitskreises Bioenergie in Eberswalde                                             Foto: Jan Engel
                         Foto: Jan Engel

Dass die Preise für fossile Energieträger      men inhaltlichen Forschungsschwerpunkt          tensiveren Zusammenarbeit und Koordi-
eines Tages wieder deutlich fallen könnten,    in der Weiterentwicklung energetisch nutz-      nierung heraus.
wird bei Betrachtung der globalen Wirt-        barer regenerativer Ressourcen. Zurzeit            Mit dieser Zielstellung wurde am 31.
schafts- und Politikentwicklungen eine Illu-   werden in mehreren brandenburgischen            März 2006 im Beisein des Staatssekretärs
sion bleiben. Die einzige Frage ist, in wel-   Einrichtungen unterschiedliche Forschungs-      Dietmar Schulze (MLUV) und unter dem
cher Geschwindigkeit sich der Preisanstieg     projekte bearbeitet, die die energetischen      Vorsitz der Landesforstanstalt Eberswalde
künftig entwickeln wird. Mit jeder Tank-       Potenziale ausloten. Das Spektrum reicht        innerhalb der Forschungsplattform der
füllung und jeder Energiekostenrechnung        vom Bioethanol über Biodiesel bis zum           Arbeitskreis „Energetische und stoffliche
verbindet sich daher der verständliche         Energieholz. Trotz der unterschiedlichen        Nutzung von Biomasse“ gegründet. Den
Wunsch, den Energiebedarf zukünftig stär-      Zielrichtungen und Verfahren gibt es über-      Ausgangspunkt bildet eine Bestandsauf-
ker durch regenerative Energien zu de-         einstimmende Gemeinsamkeiten, die auf die       nahme der gegenwärtig bearbeiteten For-
cken. Bei aller Euphorie für Bioenergie wird   intensivere Nutzung nachwachsender Roh-         schungsprojekte zur Thematik. In den
die Einleitung einer wirklichen „Energie-      stoffe zur Energiegewinnung (und zur            nächsten Schritten geht es nun darum, die
wende“ nur durch eine intensive Begleit-       stofflichen Nutzung) ausgerichtet sind. Die     erzielten praxisrelevanten Forschungs-
forschung möglich sein. Brandenburg hat        einzelnen Grundstoffe (Schilf, Mais, Rog-       ergebnisse potenziellen Nutzer über eine
hierfür durchaus günstige Potenziale, die      gen, Holz etc.) dürfen dabei nicht als Kon-     Internetplattform zugänglich zu machen,
es zu nutzen gilt.                             kurrenz gesehen werden, sondern müssen          Kernkompetenzen der einzelnen Einrich-
   Die Forschungsplattform „Ländliche Räu-     als Einzelbaustein im Gesamtmosaik ver-         tungen zu bündeln und dringende For-
me“, in der ressortübergreifend wesentli-      standen werden, wobei es darum geht, die        schungslücken zu definieren.
che Agrar-, Lehr- und Forschungseinrich-       ebenfalls endlichen Ressourcen Boden/Flä-
tungen des Landes Brandenburg zusam-           che und Wasser effizient und ressourcen-        Dr. habil. Ralf Kätzel
menarbeiten, sieht daher einen gemeinsa-       schonend einzusetzen. Dies fordert zur in-      Landesforstanstalt Eberswalde, FB 2   ‰

                              Wie weiter mit der Agrarforschung
                                 in Berlin und Brandenburg?
Gipfeltreffen in Eberswalde: Brandenburgs      Agrarforschung und -lehre. Auf dem Agrar-
Wissenschaftsministerin Johanna Wanka,         und Forstsektor sowie der Biotechnologie
Berlins Forschungssenator Thomas Flierl        spielt die Region bereits eine herausragen-
und Agrarminister Dietmar Woidke trafen        de Rolle, so die einhellige Meinung der Teil-
sich am 8. Mai 2006 im Eberswalder Wald-       nehmer, darunter Vertreter des ZALF, des
solarheim, um über den Stand und die Aus-      PIK, des ATB, der TU Cottbus, der FH
sichten der Agrarforschung in der Region       Eberswalde, u. v. m. Der Cottbuser Prof.
Berlin-Brandenburg zu beraten. Eingeladen      Reinhard Hüttl vom deutschen Wissen-
hatte die Forschungsplattform Ländliche        schaftsrat berichtete vorab von der Eva-
Räume, ein Fachverbund von Agrar- und          luierung der in Deutschland vorhandenen
Forstforschungseinrichtungen aus beiden        zehn Agrar- und Forstfakultäten und den
Bundesländern, der derzeit von der Lan-        über 120 Instituten dieses Bereiches. Nach         Zukunft der Agrarforschung auf der
desforstanstalt Eberswalde geleitet wird.      kritischer Wertung sehe die Planung eine        Tagesordnung: Ministerin Johanna Wanka,
   Minister Woidke setzte sich für eine        Reduzierung auf sechs Standorte vor. Je-           Senator Thomas Flierl und Minister
starke Agrarforschung und -lehre in Berlin-    doch werde man sich mit diesen reinen               Dietmar Woidke im Eberswalder
Brandenburg ein und erläuterte, dass die       Empfehlungen nicht gegen eigene Pläne                        Waldsolarheim
Region eine einzigartige Vielfalt an Agrar-,   der Länder und Hochschulen aussprechen.                      Fotos: J. Engel
Forst-, Gartenbau- und naturschutzwis-            Kooperation heißt daher das Zauber-
senschaftlichen Lehr- und Forschungsein-       wort. Diese müsse jedoch aus gemeinsa-
richtung aufweist. Er untermauerte sein        men Interessen, Stärken und Inhalten er-
Bekenntnis für die Humboldt-Universität in     wachsen und nicht aus reinen Sparzwän-          Jan Engel
Berlin als akademisches Rückgrat der           gen, waren sich alle Beteiligten einig.         Landesforstanstalt Eberswalde          ‰

                                    Brandenburgische Forstnachrichten · Ausgabe 123 · 15. Jahrgang · Mai/Juni 2006                   11
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