Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 - Die wirtschaftliche Lage in der Metropolregion Berlin-Brandenburg - IHK Potsdam
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Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 Die wirtschaftliche Lage in der Metropolregion Berlin-Brandenburg
KONJUNKTURKLIMA Besonders die Kleinen trifft die Krise In der Corona-Krise fragmentiert der sich aus Einschätzungen der Lage während es sich in Berlin wieder sich das Konjunkturbild zunehmend. und der Erwartungen errechnet, auf eintrübt. Im Gastgewerbe erreicht In einzelnen Branchen laufen die 106 Punkte, einen Zähler mehr als der Index, nicht überraschend, aber Geschäfte auf Hochtouren, in anderen im Herbst und 47 Punkte mehr als dennoch erschreckend, nur noch sind die Unternehmen nach intensiver im Frühjahr. Doch was nach Erho- 37 Punkte, nach 75 im Herbst. Anpassung an die neuen Gegeben- lung und Stabilisierung ausschaut, heiten beinahe zum Normalbetrieb verbirgt bei näherem Hinschauen Die Unternehmen sehen sich immer zurückgekehrt. Zugleich gibt es disparate Entwicklungen. So beträgt noch gefangen in einem Netz von Un- Wirtschaftszweige, in denen zahl- der Klimaindex für Betriebe mit bis zu wägbarkeiten – kurz- und mittelfristige reiche Unternehmen ums Überleben 49 Beschäftigten nur 96 Punkte – der Planungen sind kaum möglich, die bangen. Darüber hinaus zeigt sich, Index der größeren Unternehmen gibt Finanzierungslage bleibt angespannt; dass kleinere Unternehmen tenden- hingegen 117 Zähler an. Während der viele Betriebe sind auf staatliche Hilfen ziell stärker unter dem Krisendruck Index im Dienstleistungsgewerbe seit angewiesen. Dennoch – ein Hauch leiden als größere Unternehmen. dem Herbst um fünf auf 110 Punkte von Optimismus lässt sich erahnen. gestiegen ist, sank er im Verkehrs- Anders als in den Vorumfragen Dieser Einordnung bedarf der Konjunk- gewerbe von 106 auf 96 Zähler, im fassen wieder mehr Unternehmen turbericht zum Jahresbeginn, da sonst Handel von 105 auf 91 Punkte und im Vertrauen in die Entwicklung der in- der Eindruck entstehen könnte, teils Baugewerbe von 114 auf 106 Punkte. und ausländischen Nachfrage. In den wieder steigende Indikatoren zeigten In der Industrie steigt der Wert zwar weltweit an Fahrt gewinnenden Impf- eine wesentliche Entspannung des auf 109 Zähler, doch verdankt sich kampagnen sehen sie einen belast- konjunkturellen Geschehens an. So dies allein dem besseren Geschäfts- baren Weg aus der konjunkturellen beläuft sich der Konjunkturklimaindex, klima in der Brandenburger Industrie, Stagnation und Konfusion. Konjunkturklimaindex Berlin-Brandenburg Geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100) 160 Deutlich wie nie zuvor unterscheidet sich das Antwortverhalten größerer und kleiner 140 Unternehmen in dieser Umfrage. Daher 117 bilden die Grafiken nicht allein den Wert für die Gesamtwirtschaft – einen gewichteten 120 Mittelwert – ab, sondern auch für die Größenklassen bis 49 Mitarbeiter und ab 100 50 Mitarbeiter. Die dargestellten Punkte illustrieren den Wert des jeweiligen Indika- 80 96 tors für eine dieser Größenklassen in dieser und den folgenden Grafiken. 60 Unternehmen bis 49 Beschäftigte 40 Unternehmen ab 50 Beschäftigte JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Konjunkturklimaindex JB = Jahresbeginn | FS = Frühsommer | H = Herbst 3
GESCHÄFTSFELD GESCHÄFTSLAGE Branchen unterschiedlich stark betroffen Geschäftslage nach Branchen in Prozent Die Geschäftslage in der Berlin-Bran- sind daran keineswegs alle Dienst- gerade bei kleineren Händlern 80 80 denburger Wirtschaft ist weiterhin leistungssektoren beteiligt – wieder kompensiert der neuerdings gene- 70 58 70 60 60 INDUSTRIE INDUSTRIE 48 46 46 getrübt und hat sich im Vergleich zum besser läuft es in der IT-Branche, rierte Online-Umsatz das stationäre 50 50 40 40 40 32 Herbst kaum verändert. Der Lage- im Finanz- und Versicherungssektor Geschäft nur geringfügig. Aus der 30 28 24 30 22 20 22 20 20 14 Indikator, der sich aus positiven und sowie bei unternehmensbezogenen Industrie kommen etwas günstigere 10 10 0 0 negativen Geschäftseinschätzungen Dienstleistern. Im Kontrast dazu Signale: Der Lageindikator steigt von gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht ergibt, zählt aktuell zwölf Punkte, leiden personenbezogene Service- acht Punkten auf 15 Punkte. Es ist die nach vormals elf Punkten. Da ein unternehmen weiterhin massiv unter Brandenburger Industrie, die inmitten positiver Lageindikator mehr zufrie- den coronabedingten Einschrän- der Krise wieder bessere Geschäfte 80 80 70 BAUGEWERBE BAUGEWERBE dene als unzufriedene Unternehmen kungen. Und auch das Verkehrs- macht. Hier zählt der Geschäftslage- 70 61 70 60 60 46 46 49 anzeigt, ist dies eine gute Nachricht. gewerbe sendet keine Erholungs- indikator 26 Punkte, weit mehr als 50 40 50 40 35 40 Doch der Blick in die Branchen zeigt, signale. Deutlich schlechter als im im Herbst, während die Zeitreihe in 30 30 26 20 14 20 wie groß die Spreizung zwischen den Herbst bewertet der Handel die Berlin auf nur zwei Punkte zurück- 10 4 10 4 5 0 0 Wirtschaftszeigen inzwischen ist. Geschäfte – der Lageindikator sinkt geht. Die Werte des Gastgewerbes gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht von 19 Punkten auf -1 Punkt. Gerade sind dagegen katastrophal schlecht. So laufen die Geschäfte in einigen diese Branche zeigt sich zunehmend Der Lageindikator stürzt gegenüber Dienstleistungsbereichen wieder zweigeteilt: Während der stationäre dem Herbst noch einmal deutlich 80 80 deutlich besser als noch vor einigen Umsatz in Berlin bei 58 Prozent und ab – von damals -43 auf aktuell 70 70 60 60 Monaten: Der Lageindikator steigt von in Brandenburg bei 35 Prozent der -87 Punkte. Da zahlreiche Betriebe 50 45 50 46 40 38 37 40 35 35 36 HANDEL HANDEL 29 34 29 zehn Punkten im Herbst auf aktuell Händler im Jahresverlauf gesunken geschlossen sind, bildet der Indikator 30 18 30 19 20 20 siebzehn Zähler. Eine angesichts der ist, hat sich der Online-Umsatz bei kaum noch Geschäfte als vielmehr 10 10 0 0 Pandemielage starke Erholung. Doch 41 bzw. 49 Prozent erhöht. Doch Unsicherheit und Ratlosigkeit ab. gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht DIENSTLEISTUNGEN DIENSTLEISTUNGEN Indikator der Geschäftslage 80 80 70 70 Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage in Prozentpunkten 60 60 50 50 46 50 45 36 40 70 40 33 31 40 30 30 28 26 30 15 20 60 20 20 10 10 50 0 0 gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht 40 23 30 96 20 84 79 80 80 GASTGEWERBE GASTGEWERBE 10 70 70 0 60 60 50 50 42 -10 3 40 40 34 30 30 24 -20 20 12 20 14 10 4 4 10 7 0 -30 0 0 JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Berlin Brandenburg Berlin-Brandenburg Unternehmen bis 49 Beschäftigte ab 50 Beschäftigte Berlin aktuell Brandenburg aktuell Herbst 2020 4 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 5
GESCHÄFTSERWARTUNGEN Ungewissheit dämpft Zuversicht erheblich Geschäftserwartungen nach Branchen in Prozent Die Ungewissheit zu Jahresbeginn einigermaßen optimistisch. Doch kommenden Monate. Der Erwartungs- 80 80 spiegelt sich im Verlauf des Erwar- beschränkt sich dieser Optimismus indikator liegt mit drei Punkten knapp 70 70 60 60 54 51 INDUSTRIE INDUSTRIE tungsindikators wider: Skeptische weitgehend auf Berlin, wo nahezu alle im Optimismus anzeigenden Bereich 50 40 44 44 50 40 40 30 und optimistische Ausblicke halten Teilbranchen davon ausgehen, dass es – wobei die Berliner Industrie etwas 30 29 27 30 27 22 20 16 20 16 einander mit jeweils 27 Prozent der in den kommenden Monaten wieder zuversichtlicher ist als die Branden- 10 10 0 0 Antworten die Waage. Der Indikator aufwärts gehen wird. In Branden- burger. Mit schlechteren Geschäften besser gleich bleibend schlechter besser gleich bleibend schlechter zählt also null Punkte, ein knapper burg dagegen überwiegen skeptische rechnet das Baugewerbe, der Erwar- Zähler mehr als noch im Herbst. Erwartungen die optimistischen tungsindikator fällt auf -24 Zähler Auch hier stellen sich erhebliche deutlich – auch in Dienstleistungsbe- nach -13 Punkten im Herbst. Die Ein- 80 80 71 BAUGEWERBE BAUGEWERBE Unterschiede zwischen größeren reichen, die in Berlin zuversichtlich schätzungen zwischen Berlin und 70 70 65 60 56 60 55 und kleinen Unternehmen ein. Bei gestimmt sind, etwa unternehmensbe- Brandenburg unterscheiden sich kaum. 50 50 40 40 37 30 Betrieben mit 50 und mehr Beschäf- zogene Dienstleister oder IT-Services. 30 24 30 23 20 14 20 12 tigten steigt der Indikator auf zwölf Nur auf den ersten Blick überrascht 10 5 10 8 0 0 Punkte. Kleinere Betriebe sind im Im Handel dagegen breiten sich der positive Erwartungsindikator im besser gleich bleibend schlechter besser gleich bleibend schlechter Allgemeinen pessimistischer, der pessimistische Erwartungen weiter Gastgewerbe: Sechs Punkte zählt Indikator zählt hier nur -11 Punkte. aus. Der Erwartungsindikator liegt dieser, nach -1 Punkt im Herbst. bei -16 Punkten, deutlich weniger als Angesichts anlaufender Impfungen 80 80 Die Zukunftsaussichten der Branchen noch im Herbst. In beiden Ländern und der in einigen Monaten begin- 70 70 58 60 60 unterscheiden sich erheblich. Mit lässt die Zuversicht nach, wobei nenden warmen Jahreszeit sieht 50 46 42 50 44 45 40 40 HANDEL HANDEL 30 31 33 einem Erwartungsindikator von fünf der Großhandel noch skeptischer manches Gastgewerbeunternehmen 30 27 25 30 20 20 11 Punkten zeigt sich der Dienstleis- ist als der Einzelhandel. Zurück- endlich eine Perspektive zurück in die 10 10 9 0 0 tungsbereich in der Metropolregion haltend blickt die Industrie auf die Geschäftstätigkeit. besser gleich bleibend schlechter besser gleich bleibend schlechter DIENSTLEISTUNGEN DIENSTLEISTUNGEN Indikator der Geschäftserwartungen 80 80 70 70 62 Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen der erwarteten Geschäftslage in Prozentpunkten 60 50 60 51 50 40 41 50 40 40 37 60 29 30 21 19 30 24 20 20 14 12 40 10 10 0 0 12 besser gleich bleibend schlechter besser gleich bleibend schlechter 20 0 -11 -20 80 80 GASTGEWERBE GASTGEWERBE 70 70 60 60 -40 50 48 50 47 42 40 41 42 40 36 40 36 -60 30 30 22 20 16 18 20 12 10 10 -80 0 0 JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB besser gleich bleibend schlechter besser gleich bleibend schlechter 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Berlin Brandenburg Berlin-Brandenburg Unternehmen bis 49 Beschäftigte ab 50 Beschäftigte Berlin aktuell Brandenburg aktuell Herbst 2020 *Aus der IHK Corona-Umfrage vom 30. März 2020 6 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 7
BESCHÄFTIGUNGSPLÄNE Einzelne Branchen planen Einstellungen Beschäftigungspläne nach Branchen in Prozent Seit Beginn der Corona-Krise stehen planen Stellen abzubauen. Bemerkt zeigt Wachstum an. In den übrigen 80 80 64 67 die Unternehmen unter enormem werden muss, dass von den Dienst- Branchen stehen die Zeichen in 70 70 62 60 55 60 INDUSTRIE INDUSTRIE Druck. Dieser geht nicht spurlos am leistern weit überwiegend größere Brandenburg jedoch weiterhin auf 50 50 40 40 Arbeitsmarkt vorüber. Zwar stützen Unternehmen planen Personal aufzu- Stellenabbau. Lediglich bei den 30 28 30 24 22 19 20 17 20 14 16 12 finanzielle Hilfsinstrumente wie das bauen. Kleinere Unternehmen sehen Dienstleistungsunternehmen halten 10 10 0 0 Kurzarbeitergeld die Beschäftigung – sich dagegen eher gezwungen weiter sich die Pläne zu Beschäftigungsauf- zunehmend gleich bleibend abnehmend zunehmend gleich bleibend abnehmend dennoch rechnete in den Umfragen Personal abzubauen. In allen anderen und -abbau die Waage. Hier liegt der im Jahr 2020 ein überwiegender Teil Berliner Branchen verbleiben die Saldo aktuell bei null Punkten. 87 83 der Unternehmen mit einer schrump- Beschäftigungssalden weiterhin im 80 78 80 72 BAUGEWERBE BAUGEWERBE fenden Belegschaft. Der aktuelle Blick negativen Bereich und zeigen weiteren Für die Hauptstadtregion bleibt 70 70 60 60 auf die Entwicklung der Personal- Personalabbau an, wenn auch zum festzustellen, dass überwiegend einige 50 50 40 40 pläne der Unternehmen in der Metro- Teil mit einer geringeren Dynamik. große Unternehmen zur Erholung des 30 30 20 15 20 13 10 15 polregion lässt eine Entspannung auf Indikators beitragen, während viele 10 7 6 7 10 7 0 0 dem Arbeitsmarkt erhoffen. Doch ist In Brandenburg ist es die Industrie, kleine Unternehmen keine Möglich- zunehmend gleich bleibend abnehmend zunehmend gleich bleibend abnehmend die leichte Erholung des Indikators in die ihre expansiven Personalpläne keiten zur personellen Expansion Brandenburg und die etwas stärkere ausgeweitet hat. Nachdem in den sehen. Differenziert man das Bild Erholung in Berlin nur auf jeweils Umfragen des vergangenen Jahres nach der Betriebsgröße, so liegt der 80 80 74 72 eine Branche zurückzuführen. noch ein überwiegender Teil der Indikator zur Beschäftigungsentwick- 70 64 70 60 60 60 Unternehmen aus dieser Branche lung für Unternehmen mit unter 50 50 50 40 40 HANDEL HANDEL In Berlin wollen insbesondere wieder Beschäftigung abbauen wollte, liegt Beschäftigten bei -1 Punkt, während 30 25 27 30 20 13 20 14 14 17 11 9 mehr Dienstleistungsunternehmen der Saldo mit fünf Punkten nun er für Unternehmen mit mehr als 50 10 10 0 0 Personal einstellen. Weniger Betriebe wieder im positiven Bereich und Beschäftigten bei 15 Punkten liegt. zunehmend gleich bleibend abnehmend zunehmend gleich bleibend abnehmend DIENSTLEISTUNGEN DIENSTLEISTUNGEN Indikator der Beschäftigungspläne 80 80 70 70 62 66 Saldo aus zunehmenden und abnehmenden Beschäftigungsplänen in Prozentpunkten 60 55 51 60 50 50 40 36 40 40 30 21 24 30 20 20 20 18 17 17 13 30 10 10 15 0 0 20 zunehmend gleich bleibend abnehmend zunehmend gleich bleibend abnehmend 10 0 80 80 GASTGEWERBE GASTGEWERBE -10 -1 70 70 64 58 59 60 54 60 -20 50 42 41 50 40 40 32 30 30 28 -30 20 20 10 5 10 8 9 0 -40 0 0 JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB zunehmend gleich bleibend abnehmend zunehmend gleich bleibend abnehmend 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Berlin Brandenburg Berlin-Brandenburg Unternehmen bis 49 Beschäftigte ab 50 Beschäftigte Berlin aktuell Brandenburg aktuell Herbst 2020 8 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 9
INVESTITIONSPLÄNE Investitionen weit unter Vorkrisenniveau Investitionsvolumen nach Branchen in Prozent Die Investitionsfreude hat im Zuge der lassen. Nachdem sich im Herbst eine nach. Während die Zahl investie- 80 80 Krise im vergangenen Jahr deutlich klare Zurückhaltung zeigte, steigt render Unternehmen nicht zurück- 70 70 60 60 INDUSTRIE INDUSTRIE nachgelassen. Im Frühsommer waren der Anteil investierender Unter- geht, wollen viel mehr Unternehmen 50 45 50 42 39 40 30 40 nur noch 46 Prozent der Unternehmen nehmen wieder deutlich an. Auch seit dem Herbst das Volumen ihrer 30 30 28 29 20 17 14 15 20 17 19 11 bereit zu investieren, nach 72 Prozent das Investitionsvolumen wollen 52 Investitionen verringern. Als Motiv für 10 10 0 0 zu Jahresbeginn 2020. Über den Prozent der Investierenden erhöhen, die Investitionen gingen der Ersatz- steigen gleich bleibend fallen steigen gleich bleibend fallen Sommer hatte sich die Corona-Krise nach 40 Prozent im Herbst. Darunter bedarf um zehn und die Ausgaben entspannt und die Unternehmen befinden sich Branchen, die von der für Rationalisierungen sogar um 16 quotierten dies mit wieder gestie- Krise weniger direkt betroffen sind wie Prozentpunkte zurück. Durch Umwelt- 80 80 BAUGEWERBE BAUGEWERBE genen Investitionsabsichten. In der IT-Dienstleister oder Unternehmen schutz motivierte Investitionspläne 70 70 60 60 55 aktuellen Befragung zeigen die des Immobiliensektors. Die Zahlen im stiegen dagegen um sieben Punkte 50 50 42 40 33 40 Indikatoren beider Länder in unter- Gastgewerbe scheinen widersprüch- auf 39 Prozent. Eine leichte Erholung 30 26 27 25 30 26 20 20 19 schiedliche Richtungen. Während der lich. Doch ausgehend von der fast zeigt der Brandenburger Handel. 11 10 3 3 10 3 0 0 Indikator in Berlin auf eine weitere völlig zum Erliegen gekommenen Dieser ist jedoch ausschließlich auf steigen gleich bleibend fallen steigen gleich bleibend fallen Erholung des Investitionsgeschehens Investitionstätigkeit in der Branche steigende Investitionsvolumen im hindeutet, lässt die Investitionsfreude und den stark gesunkenen Investiti- Großhandel zurückzuführen. in Brandenburg wieder nach. onsvolumen im Herbst zeigt der Indi- 80 80 kator bezogen auf diese Ausgangslage 70 70 60 60 Wie auch bei den Personalplänen eine Erholung auf niedrigem Niveau. 50 50 40 40 HANDEL HANDEL 28 31 30 sind es insbesondere größere Dienst- 30 23 23 30 27 20 18 15 20 leistungsunternehmen aus Berlin, Deutlich lassen die Investitionsab- 7 10 6 10 5 10 0 0 die den Indikator nach oben weisen sichten im Brandenburger Baugewerbe steigen gleich bleibend fallen steigen gleich bleibend fallen DIENSTLEISTUNGEN DIENSTLEISTUNGEN Indikator der Investitionspläne 80 80 70 70 Saldo aus zunehmenden und abnehmenden Investitionsvolumen in Prozentpunkten 60 60 50 50 39 50 40 35 40 34 30 23 24 30 26 22 20 20 20 11 11 10 6 8 10 40 0 0 steigen gleich bleibend fallen steigen gleich bleibend fallen 30 24 20 80 80 GASTGEWERBE GASTGEWERBE 70 70 10 60 60 50 50 11 40 40 0 30 30 25 26 17 21 20 16 15 20 10 6 6 10 10 1 0 4 -10 0 0 JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB steigen gleich bleibend fallen steigen gleich bleibend fallen 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Berlin Brandenburg Berlin-Brandenburg Unternehmen bis 49 Beschäftigte ab 50 Beschäftigte Berlin aktuell Brandenburg aktuell Herbst 2020 10 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 11
CORONALAGE Fragmentierte Betroffenheit zwischen und innerhalb der Branchen Als rückwärtgerichteter Indikator gibt Handel denjenigen mit gestiegenen stationäre Einzelhändler außerhalb des Angaben zur aktuellen Finanzlage die Umsatzentwicklung des Jahres Umsätzen deutlich. Das Gastgewerbe Lebensmittelhandels Umsatzverluste. in Prozent 2020 gegenüber dem Jahr 2019 kennt dagegen fast ausschließlich Auskunft über die Krisenbetroffen- Unternehmen, die Umsatzverluste Ein Blick auf die Finanzlage der erschwerter Fremdkapitalzugang heit der Branchen und das Ausmaß verbuchen mussten. Unternehmen offenbart wieder die 7 ihrer Betroffenheit. Mit 40 Prozent stark unterschiedliche Betroffenheit drohende Insolvenz berichten mehr Unternehmen in der Während die Industrieunternehmen zwischen und in den einzelnen Bran- 8 Metropolregion Berlin-Brandenburg mehrheitlich von vergleichsweise chen. Zwar berichten alle Branchen hohe Fremdkapitalbelastung von Umsatzrückgängen als von geringen Umsatzrückgängen berichten von einem Eigenkapitalrückgang, Steigerungen. Die Betroffenheit – 47 Prozent haben Einbußen von dieser fällt jedoch unterschiedlich 8 zwischen den Branchen ist deutlich weniger als zehn Prozent –, gehen stark aus und reicht von jedem zehnten zunehmende Forderungsausfällen unterschiedlich ausgeprägt. Während 63 Prozent der Unternehmen des Unternehmen im Baugewerbe bis zu 57 13 mehr Baubetriebe von steigenden als Gastgewerbes von Umsatzrückgängen Prozent der Unternehmen im Gastge- Liquiditätsengpässe von fallenden Umsätzen berichten, von über 50 Prozent aus. Der über- werbe. Liquiditätsengpässe betreffen 25 sind die Umsätze bei den Unter- wiegende Teil der Händler verzeichnet 18 Prozent der Unternehmen. Auch Eigenkapitalrückgang nehmen der übrigen Branchen Umsatzrückgänge um die 25 Prozent. hier ist das Gastgewerbe überdurch- 34 überwiegend gefallen. Während Hier ordnet sich jedes dritte Unter- schnittlich stark betroffen. 41 Prozent sich bei den Dienstleistern Umsatz- nehmen ein. Der Handel ist innerhalb der Unternehmen berichten von keine negativen Auswirkungen gewinner und -verlierer knapp die der Branche sehr unterschiedlich Engpässen. Im Handel sieht sich rund 42 Waage halten, übersteigt der Anteil von der Krise betroffen. Während der jedes fünfte Unternehmen mit Forde- von Unternehmen mit gesunkenen Lebensmitteleinzelhandel Umsatzstei- rungsausfällen konfrontiert – deutlich Umsätzen in der Industrie und im gerungen verbuchen kann, machen mehr als in den anderen Branchen. Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung Berlin-Brandenburg Umsatzentwicklung 2020 gegenüber 2019 in Prozent in Prozent 80 45 40 70 40 35 35 24 60 30 50 Rückgang um bis zu 10 % 25 25 31 40 Rückgang um bis zu 25 % 20 Rückgang um bis zu 50 % 30 15 18 Rückgang um mehr als 50 % 20 10 derzeit keine Einschätzung möglich 10 5 24 0 0 3 JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB FS H JB gestiegen gleich geblieben gesunken* * Prozentwerte bezogen auf den Anteil der Unternehmen, die von gesunkenen 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Umsätzen berichten Fachkräftemangel Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen Arbeitskosten Inlandsabsatz Energie- und Rohstoffpreise 12 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 13
BRANCHENBETRACHTUNG Berlin-Brandenburg Berlin Brandenburg 2021 2020 2019 2021 2020 2019 2021 2020 2019 Geschäftslage gut 37 53 61 40 55 64 33 51 57 befriedigend 38 39 34 32 36 30 46 42 39 schlecht 25 8 5 28 9 6 21 7 4 Geschäftserwartungen eher günstig 27 21 27 36 25 35 14 16 14 Konjunkturbericht 2021 eher gleichbleibend 46 60 62 43 58 55 50 64 72 Die konjunkturelle Lage in der Region eher ungünstiger 27 19 12 21 17 11 36 20 13 Berlin-Brandenburg zum Jahresbeginn 2020 Investitionsvorhaben 27. gemeinsamer Report ja 66 72 75 62 68 72 74 77 79 Herausgeber nein 34 28 25 38 32 28 26 23 21 Arbeitskreis der Industrie- und Handelskammern geplantes Investitionsvolumen Berlin und Brandenburg steigend 40 44 49 47 46 55 32 41 41 Redaktion gleichbleibend 45 49 45 40 49 41 52 48 50 IHK Berlin, Christian Nestler, Patrick Schulze, Katharina Zalewski IHK Cottbus, Susanne Kwapulinski fallend 15 7 6 13 5 4 16 11 9 IHK Ostbrandenburg, Simon Claus Motiv für Investitionen (Mehrfachnennungen möglich) IHK Potsdam, Georg Händel Rationalisierung 33 34 30 30 35 27 37 34 35 Layout Produktinnovation 37 35 35 40 39 42 32 30 28 IHK Berlin, Stephanie Krause Kapazitätsausweitung 41 40 45 46 45 52 35 33 35 Titelbild Umweltschutz 30 22 22 31 20 21 28 24 24 © gahsoon – iStockphoto.com Ersatzbedarf 58 60 64 50 47 57 70 77 74 Lektorat Beschäftigungspläne Berit Sörensen Text + Lektorat zunehmend 24 27 31 29 28 34 16 24 26 berit.soerensen@gmx.net gleichbleibend 59 61 58 55 61 55 67 63 62 Stand abnehmend 17 12 11 16 11 11 17 13 12 Januar 2021 Alle Angaben in Prozent. Werte jeweils zu Jahresbeginn (Umfragezeitraum im Dezember des Vorjahres/Januar). 14 Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021
Arbeitskreis der Industrie- und Handelskammern Berlin und Brandenburg
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