Forum zur Zukunft der Landwirtschaft - Eine gesunde Landwirtschaft, eine gesunde Ernährung und eine gesunde Zukunft - European Landowners
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European Landowners’ Organization N° 174 MÄRZ-APRIL 2018 - ZWEIMONATLICH - D 11. Forum zur Zukunft der Landwirtschaft Eine gesunde Landwirtschaft, eine gesunde Ernährung und eine gesunde Zukunft Ihre Königliche Hoheit, die Königin Noor AL HUSSEIN von Jordanien Internationale Beauftragte und Verfechterin der multikulturellen Verständigung und der Konfliktverhütung
Forum zur Zukunft der Land- wirtschaft (FFA) Leitartikel Thierry de l’Escaille, Generalsekretär der ELO Das jährliche Forum ist eine Initiative der ELO und von Syngenta. Es führt eine große Anzahl von Eigentümern und Bewirtschaftern zusammen, die über größere Herausforderungen zur Nahrungsmittel- und Umweltsicherheit diskutieren. Nach der beachtlichen diesjährigen FFA2018 steht für mich Das Forum wurde 2008 gegründet als Reaktion auf den Einfluß zahl- eine Sache vor allen anderen fest: jedermann trägt Verant- reicher europäischer Politiker auf die Landwirtschaft, die sich hauptsä- wortung und jeder muß Teil der Lösung sein. Es gibt keinen chlich auf die Lösung der Probleme von gestern befassten. Das Forum befasst sich mit Problemen wie Überproduktion und zukünftigen anderen Weg für eine Lösung der großen Probleme in unserer Möglichkeiten des Marktes. Dazu gehören Ernährung einer weltweit Nahrungskette, oder unsere Biodiversitätsverluste nehmen zu, wachsenden Bevölkerung, Nachfrage nach Nahrungsmitteln höherer wenn wir nicht zusammen kommen. Qualität, zunehmende Notwendigkeiten erneuerbarer Energien und Klimawandel, begrenzte Verfügbarkeit von Ackerland. Angesichts die- Das sollte zuallererst bedeuten, daß wir uns gegenseitig keine ser Herausforderungen ist es notwendig, daß Ackerland zunehmend Vorwürfe mehr machen sollten. Wir können natürlich unsere nachhaltig bewirtschaftet wird. Zeit damit verbringen, mit dem Finger auf andere Leute zu zei- Das Forum zur Zukunft der Landwirtschaft 2018 befaßte sich mit ei- gen und überall zu erzählen, was sie alles falsch machen und Let’s increase our food supply nem Appell an die Pächter und die Öffentlichkeit zur Zusammenarbeit vorzuschlagen, daß die anderen Leute ihre Unterstützungsgel- auf der Suche nach konkreten Lösungen für eine gesunde Zukunft der nicht mehr bekommen sollen. Das alles wird uns aber nicht durch gesunde Landwirtschaft und gesunde Nahrungsmittelproduk- weiterführen. Unser Vorsitzender, Janez POTOCNIK, sagte, tion. An dem Forum nehmen Politiker, Vertreter der Industrie und der without wenn wir die Nahrungsmittel- und Umweltsicherheit verbes- Öffentlichkeit teil, die für die Bedeutung der Biodiversität als Bestan- dteil gesunder Nahrungsmittelproduktion und künstlicher Intelligenz sern wollen, dann muß jeder auf seinem Gebiet tätig sein. sowie für nachhaltige Forstwirtschaft und Reduzierung der Vers- reducing theirs Wenn wir allerdings führend sein sollen, dann brauchen wir chwendung von Nahrungsmitteln eintreten. auch die Mittel dazu. Der Druck auf Land, Umwelt und Land- FFA2018 fand zu einem Zeitpunkt statt, wo eine konkrete Aktion no- wirtschaft wird immer größer, und um sicher zu gehen, daß twendig wurde, um die „Ziele der nachhaltigen Entwicklung“ der UN wir alles richtig machen, darf es dem ländlichen Raum nicht in Gang zu bringen und wo die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik an den so wichtigen Finanzen fehlen. Solange die Gesellschaft (PAC) Gestalt anzunehmen begann. Das geschah, als ein gesteigertes Interesse der Öffentlichkeit für die Landwirtschaft entstand und ein nicht bereit oder unfähig ist, für die von unseren Mitgliedern wachsendes Gespür für die Umwelt sowie ein Verständnis für Gesund- bereitgestellten ökologischen Dienste zu zahlen, müssen die heit in Zusammenhang mit dem Verbrauch von Nahrungsmitteln. Kosten auf anderem Wege ausgeglichen werden. Der bes- te WegSyngenta dazu bestehtBrussels Office Agrarpolitik und, in der Gemeinsamen Die Diskussionen, die in Brüssel begonnen hatten, finden bei den Re- gionalveranstaltungen der FFA 2018 ihre Fortsetzung, am 13. Juni 2018 wenn dieAvenue Louise, europäischen 489, Politiker ernsthaft den Klimawandel in Finnland und im Oktober in der Ukraine. B-1050 bekämpfen wollen,Brussels müssen sie volle Bezahlung und eine klare Zielsetzung Team FFA Tel: sicherstellen. +32.2.642 27 27 www.syngenta.com Von unseren Betrieben bis hin zu den Firmen und der Ver- Weitere Informationen incl. Video finden Sie auf unserer Website www.forumforagriculture www.goodgrowthplan.com schwendung der Gesellschaft müssen wir neue Denkrichtungen 2 finden und zusammen kommen, um das in die Praxis umzu- setzen. Das ist das Hauptanliegen des Forums für die Zukunft Das FFA ist eine Initiative von: der Landwirtschaft (FFA), und wir werden das Anliegen dieses Jahr und beim FFA2019 weiter behandeln. Pantone 390 CMYK 24 / 0 / 98 / 8 Pantone 364 CMYK 73 / 9 / 94 / 39 Das FFA team
Countryside 174 Wir müssen alle Führer sein – Überlegungen des Präsidenten des FFA, Janez POTOČNIK „Wir brauchen die Hilfe der wissenschaftlichen Weltgemeinschaft – natürlich, sozial, ökonomisch, politisch; Wir brauchen die Hilfe der Führer der Geschäfts- und Industriewelt Wir brauchen die Hilfe der Religionsoberen der Welt; Wir brauchen die Hilfe der Völker in der Welt: Wir appellieren an alle, uns in dieser Aufgabe zu folgen.“ Hinweis auf Humanität, ein zweiter Aufruf von über 15.000 Wissenschaftlern. D as war die Botschaft des Chairman des FFA am Ende des FFA2018. Herr POTOČNIK betonte, daß es ganz wichtig sei, wenn alle in dem Raum nicht nur passiv zuhören sondern die Methoden ihrer verschiedenen Geschäfte des täglichen Lebens aktiv ändern würden. Er räumte ein, daß die Erlangung einer ge- sunden Zukunft durch gesunde Landwirt- schaft und gesunde Ernährung keine ein- fache Sache ist. „Wenn wir langfristige Ge- sundheit für uns selbst und die gesamte Erde haben wollen, dann müssen wir alle Sy- steme, die unsere Gesellschaft berühren und systematisches leadership einschließt, ver- ändern“. Herr POTOČNIK betonte, daß wir unser ökonomisches System grundlegend ändern müssten, weil unsere Entscheidungen noch Janez POTOČNIK auf kurzfristigem Wachstum basieren, ori- entiert am Bruttoinlandsprodukt und an den steigenden Grundpreisen, und nicht an duzierte Nahrungsmittel hat. Hier in Euro- weltpolitik sollte als Antwort auf globale erneuter Nutzung von Ressourcen und För- pa sind viele von ihnen – zum ersten Mal – Risiken gestrafft werden. derung der Nachhaltigkeit die ganze Pro- schlechter dran als ihre Eltern. Wir können sie mit den systematischen Krisen, für die Drittens sollten alle Ebenen von Regie- duktionskette hindurch. rungsgewalt und alle Interessensvertreter wir größtenteils verantwortlich sind, nicht Er sagte weiterhin, daß wir unser Land- allein lassen. – von Bürgern bis zu Präsidenten, von der wirtschafts- und Nahrungsmittelsystem Zivilgesellschaft bis zu Generaldirektoren grundlegend ändern müssten. Derzeit Die Schaffung einer besseren Welt wür- – aktive Teilnehmer an den systematischen würden viel zu viele außerhalb der Gren- de eine Neufassung der Regelungen unse- Änderungen sein, die wir brauchen. Wir rer ökonomischen Modelle der Landwirt- müssen potenzielle Verlierer aktivieren und zen dessen existieren, was die natürliche Welt liefern und verbrauchen kann. „Unser Frischwasser wird immer weniger, unsere schaft und der Umwelt bedeuten. Wenn das getan würde, dann würde das eine sicherstellen, daß ihre Veränderung so fair wie möglich ist. 3 Böden erudieren, Biodiversität wird immer enorme Umschichtung von Kapital, Politik und Macht bedeuten. Und so manche Leu- Viertens ist die EU der beste Vorreiter für weniger und die Ressourcen zur Bildung der diese globale Regierungsgewalt. Wir ha- Fruchtbarkeit, wie Dünger, werden immer te würden an der Umschichtung verlieren. Herr POTOČNIK sagte, daß diesen Leuten ben einen enormen Reichtum guter und seltener oder schwierig zu aktivieren“. schlechter Beispiele und das Potenzial, auf- geholfen werden müsste, je nachdem wie Nach den Worten des Chairman allerdings sich die Natur der Arbeit und der Produkti- gegebene Ressourcen für Veränderungen zu on veränderten. Der Preis dafür wäre nicht mobilisieren. Das kann aber nur mit einer reicht es nicht, nur einfach auf die Bedro- nur „eine gesunde Zukunft sondern jede Art klaren und hoffnungsvollen Vision und ver- hungen durch den Klimawandel sowie das von Zukunft“. änderungswilligen leadership geschehen. Schwinden der Biodiversität hinzuweisen – so sehr es auch stimmen mag. Der Schlüs- Fünftens sollte niemand auf die Führungs- Um die richtige Richtung zu dieser Ver- sel, so betonte er, bestehe in der Hoffnung bereitschaft anderer Leute warten. Sie müs- änderung vorzugeben, machte Herr auf die Vision einer besseren Welt, etwas, sen Führer auf Ihrer Ebene von Autorität POTOČNIK sechs konkrete Vorschläge für was viel zu wenige Menschen und Füh- sein – auf Ihrem Hof, in Ihrem Tätigkeitsbe- eine systematische leadership, die von al- rungspersönlichkeiten auf allen Gebieten reich, in Ihrer Regierung sein. len Parteien gebraucht würde, wenn man bereit seien zu tun. diese Zukunft haben wollte: Und schließlich dürfen Sie nicht aufhören, „Die meisten Menschen, besonders hier im Workshops und Gruppenfotos für die nach- „Erstens sollte die Umsetzung aller 17 Nach- Westen, freuen sich lieber an der komfor- haltigen Entwicklungsziele zu machen. Än- haltigen Entwicklungsziele in jeder Regie- tablen Illusion von Wohlstand, indem sie derungen kommen nicht davon, daß man rung auf jeder Ebene strategische Priorität den zukünftigen Generationen Schulden sie als Anlage an Ihren Jahresbericht an- haben. aufbürden. Machen Sie keinen Fehler; jun- hängt. Es ist höchste Zeit, daß wir uns ernst- ge Leute wissen das. Sie haben nicht län- Zweitens sollten alle Politikfelder – beson- haft mit ihrer Umsetzung abgeben. Wie ich ger Vertrauen zu uns, eine Welt übergeben ders unser ökonomisches – für systemati- gesagt habe, Änderungen sind unvermeid- zu bekommen, die fair ist, die gut funktio- sche und häufige Anpassung offen sein. Die lich, und als Menschen sind wir intelligent. nierende Ökosysteme und nachhaltig pro- Gleichzeitigkeit von Wirtschafts- und Um- Es ist höchste Zeit, das zu beweisen.“
Countryside 174 TERMINKALENDER 10.-13. Mai Bodensee 21. Kongreß der Friends of the Countryside www.friendsofthecountryside.oeg 21.-25. Mai Brüssel Grüne Woche der EU – grüne Städte für eine grüne Zukunft 22. Mai Europäisches Parlament Eine für die Bestäuber günstige Landwirt- Barend VERACHTERT, Nuno CALADO, Galina PEICHEVA- MITEVA, Pierre-Olivier DREGE, Pedro PARENTI, schaft – was kann jetzt getan werden? Adam RÓŻYCKI Veranstaltung der ELO mit dem Parlamentsabgeordneten Karl-Heinz FLORENZ, Vorsitzender der Intergroup Landwirt von Natur „Biodiversität, Jagd und Ländlicher Raum“. www.elo.org ich den Umweltansprüchen stellen und die Herausforderungen für die Zukunft 22. Mai Trapistenabtei Westmalle, annehmen Belgien Informationstag zum Projekt FORBIO, Die Grundeigentümer und Bewirtschafter wie man die Verteilerkette besser ver- veranstaltet von der ELO und Landelijk sind jeden Tag mit neuen Herausforde- stehen und sie in die Bedeutung der Nah- Vlaanderen rungen konfrontiert. Die täglichen Prob- rungsmittel integrieren kann? Soll man www.forbio-project.eu leme sind Preissteigerungen für brennba- den Export erhöhen oder sich eher an den re Fossilien, Umweltforderungen, Klima- Verbraucher halten? Haben wir wirklich 5./6. Juni Wien wandel, Wasserversorgung, aber auch die die Konsequenzen des Brexit auf dem in- Generalversammlung der ELO menschlichen Ressourcen (Abwanderung dustriellen Landwirtschaftssektor ver- www.elo.org vom Lande, Einwanderung usw.), Auf- standen? Wer arbeitet künftig auf den fangen von Risiken usw. Deshalb hat die Betrieben? Alle Teilnehmer waren sich ei- ELO eine Veranstaltung am Tage vor dem nig, daß der Druck auf das Land zunimmt Forum zur Zukunft der Landwirtschaft und daß die Grundeigentümer und Be- 13. Juni Helsinki (FFA) organisiert, bei der konkrete Lösun- wirtschafter neue Mittel brauchen, um Forum zur Zukunft der Landwirtschaft - gen angeboten werden sollen, wie man die Herausforderungen von morgen und Regionalveranstaltung sich den neuen Bedingungen stellen kann. die Erwartungen der Gesellschaft erfüllen www.forumforagriculture.com/ffa-re- zu können. gionals/ Barend VERACHTERT, Leiter landwirt- schaftliche Nahrungsmittel der GD For- schung und Innovation, hat bei seiner Eröffnungsansprache die Argumentati- Das bulgarische Projekt zum „Schutz der Unversehrtheit on und die Empfehlungen des Berichtes und der Fruchtbarkeit des Bodens nach den neuen 4 „Nahrungsmittel 2030“ erläutert. Er hat deutlich gemacht, was notwendig ist, um Konzepten zur Bodenbearbeitung“ wurde einstimmig zum Gewinner des Bodenpreises erklärt. unsere Nahrungsmittelsysteme so um- zuwandeln und ihnen Fortbestand zu si- Mit dem Preis werden die Einsatzpraktiken zur Bo- chern, daß sie nachhaltig, widerstandsfä- denbearbeitung, die die Gefährdungen für den Bo- hig und wettbewerbsfähig sind. Die bei- den mildern, ausgezeichnet. Derartige Gefährdungen den Hauptpunkte seiner Aussagen wa- sind Bodenverschlechterungen, Erosion, Reduzierung ren: die Notwendigkeit der Nahrungsauf- organischer Stoffe, unklare Kontaminierung und Bo- nahme von gesunden und nachhaltigen denverdichtung, Reduzierung der Biodiversität des Nahrungsmitteln unter Beachtung, daß Bodens, Versalzungen, Überschwemmungen und Geländeabrutschungen. Der Preis sie nahrhaft sind und daß Wasser verfüg- bewertet außergewöhnliche Maßnahmen dagegen und regt zu neuen Konzepten bar und für alle erreichbar ist, und wel- und deren Umsetzung zum Schutz des Bodens an und macht auf die Bedeutung der chen Einfluß das jeden Tag auf die land- Funktion des Bodens aufmerksam. wirtschaftlichen Betriebe hat. Der zweite Punkt betraf die Notwendigkeit von Inno- Unter der Schirmherrschaft der EU (GD Umwelt und des gemeinsamen Forschungs- vation und Fähigkeit der gemeinsamen zentrums) und zusammen mit den Universitäten Boku und Ljubljana sowie mit Syn- Organisationen mit den neuen kommer- genta hat die ELO den Preis an Galina PEYCHEVA-MITEVA aus Bulgarien verliehen. ziellen Modellen und den Produkten, Be- Die Jury hat eine Reihe von Punkten gefunden, die zur Verleihung des Preises ge- trieben und Diensten als Reaktion darauf, führt haben, und hat dabei hervorgehoben, daß Frau PEYCHEVA-MITEVA mit ihren daß die Gesellschaft auch Verantwort- Betriebsangestellten repräsentativ ist für die Bemühungen eines privaten Landwir- lichkeit und Ethik verlangt. tes zur Verbesserung der Bodenqualität durch Entwicklung eines passenden Projek- tes, das von anderen EU-Staaten übernommen werden könnte. Diese Punkte wurden von den Teilneh- mern in einer anregenden Diskussion Außerdem wurde eine spezielle Anerkennungsurkunde für das Projekt „Ganzheit- kommentiert, die von Pierre-Olivier DRE- liche Bewirtschaftung zur Regeneration landwirtschaftlicher Flächen“ in Zimbab- GE, dem Präsidenten der ELO, kommen- we verliehen. tiert wurden. Dabei ging es u.a. darum, Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.elo.org.
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