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Rede des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner anlässlich des 49. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.V. Standortbestimmung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr am 26. Oktober 2018 in Würzburg (Es gilt das gesprochene Wort!)
Agenda 1. Begrüßung/Einleitung 2. Stärken/Schwächen - Chancen/Risiken 3. Führung 4. Kommunikation 5. Schluss 1
1. B EGRÜß UNG /E INLEITUNG Sehr geehrter Herr Präsident Dr. Blätzinger, Liebe Kameradinnen und Kameraden, meine sehr geehrten Damen und Herren, • Ich freue mich sehr, heute erstmals als Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr zu Ihnen und mit Ihnen sprechen zu können. • Ich habe in meiner neuen Funktion erste Einblicke in die große Vielzahl von Themen gewinnen können, die den Sanitätsdienst bereits jetzt schon und auf absehbare Zeit intensiv beschäftigen und binden werden. • Angesichts der Vielfalt und Komplexität der virulenten Themen, nehme ich mir wann immer möglich für konkrete Entscheidungen trotzdem die dazu notwendige Zeit. Es kommt somit eine Zeit der „Sorgfältigen Eile“ auf uns zu, die wir nur mit professioneller Gelassenheit und Hingabe für unseren Sanitätsdienst bewältigen können. 2
Die deutsche Psychologin Dr. Ilona Bürgel (1964, Dresden, „Wohlbefinden bei der Arbeit“) führte in einer ihrer Publikationen aus: (Zitat) „Der verengte Blick durch Mangelgefühle führt dazu, dass wir einen kleineren Entscheidungsspielraum nutzen, alte Muster wiederholen, auch wenn sich diese nicht bewährt haben. Wenn wir gut drauf sind, ist unser Gehirn dagegen kreativ und vielseitig, verschafft uns einen größeren Überblick.“ (Zitat Ende) • Genau hier möchte ich Sie heute abholen: Lassen Sie uns gemeinsam im besten Sinne „gut drauf“ sein und auf dieser Basis kreativ nach vorne blicken – und zwar auf das, was wir nur gemeinsam in der vor uns liegenden Zeit werden erreichen können und müssen. Dabei ist das „Wie gehen wir miteinander um?“ eine der ganz entscheidenden Fragen. • Lassen Sie uns offen, konstruktiv und vertrauensvoll miteinander diskutieren – Kommunikation ist und bleibt einer der wesentlichen Schlüssel zu unserem Erfolg. 3
2. S TÄRKEN/S CHWÄCHEN - C HANCEN/R IS IKEN • Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist von seiner Reputation im In- wie im Ausland einer der weltweit leistungsstärksten und besten Sanitätsdienste der Welt. Und ich bin mehr als stolz diesen Sanitätsdienst für die die nächsten sieben Jahre von der Spitze her führen und weiterentwickeln zu dürfen. • An der ausgezeichneten Reputation haben Sie alle beigetragen. Die Zentralisation des Sanitätsdienstes war maßgeblicher Schlüssel zum Erfolg, dass wir neben fachlichen Ausbildungsinitiativen auch unsere Ausrüstung und Standards entwickelt und etabliert haben. Sie haben mit ihrem Wissen, ihrer Empathie und Leidenschaft und hoher Improvisationskunst das gesamte System Sanitätsdienst zu dem gemacht, was es heute ist. Wir sind bestmöglich ausgerichtet auf internationales Krisenmanagement, Stabilisierungsoperationen und hohe Qualität in der Inlandsversorgung. Da sind wir richtig gut! 4
ABER und das ist für das, was vor uns liegt entscheidend: Wir können uns darauf nicht ausruhen. Denn Stillstand ist Rückschritt! Wir müssen uns nunmehr darauf ausrichten was wir nicht oder nicht mehr können: • LV/BV • VJTF • IKM • Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist das „militärische Gesundheitssystem“ - er spiegelt als ein in sich geschlossener Mikrokosmos die gesamte Organisation des zivilen Gesundheitswesens wider. • Wir müssen im Gesamtsystem Sanitätsdienst denken! D.h., dass wir unbedingt überall dort optimieren müssen, wo dieses System durch andere ausgebremst wird. Wir müssen Trennendes zwischen den einzelnen Systemfähigkeitsträgern (BwKrhs, SanTr, RegSanEinr, Institute, Führung), zwischen Berufs- und Dienstgradgruppen überwinden. 5
• Dazu müssen wir in vielen Feldern handeln: Wir müssen für die für die aktuellen Herausforderungen gefundenen Lösungen umsetzen. Wir müssen für die vor uns liegenden und absehbaren Herausforderungen Lösungen entwickeln und wir müssen zu jeder Zeit auch strategisch vorausdenken. • Ich möchte Sie anhand einer SWOT-Analyse gemeinsam auf eine Reise durch unseren Sanitätsdienst mitnehmen. Stärke-Chancen Kombination und Stärke-Risiken Kombination • Worin liegen unsere aktuellen Stärken: 1. Wir haben Kompetenz, Verantwortung und Führung gebündelt und gleichzeitig Ressourcen gestrafft. 2. Die Kundenzufriedenheit mit der medizinischen Behandlung in den regionalen Sanitätseinrichtungen ist hoch. 6
3. Die Weiterempfehlungsrate unserer Bundeswehrkrankenhäuser ist herausragend. 4. Wir konnten unsere Rolle als Medical Framework Nation fest etablieren. 5. Selbst die USA untersuchen mittlerweile unsere Organisationsstruktur, weil diese als vorbildhaft und als Schlüssel zum Erfolg eingeschätzt wird. 6. Bei den Force-Generation-Conferences schauen alle Nationen auf uns. Uns wird das Vertrauen entgegengebracht, integrativ und koordinierend tätig werden zu können. 7. Und zu Guter Letzt arbeiten wir mit Zustimmung unserer Ministerin und großem Rückhalt innerhalb der EU am Konzept und der Realisierung des European Medical Command (EMC) bzw. eines Multinational Medical Coordination Center (MMCC). 7
• Wie können wir nun diese Stärken als Chance nutzen? 1. Im Bereich der Multinationalität können wir mit großem Stolz behaupten, Vorreiter zu sein. Über Absichtserklärungen sind wir hier weit hinaus. Mit dem MMCC/EMC - für mich DAS Schlüsselelement der multinationalen Zusammenarbeit - wird der Sanitätsdienst der Bundeswehr einen wesentlichen europäischen Pfeiler der NATO stärken. Hier müssen wir weiter erfolgreich sein, weil wir die vor uns liegenden Herausforderungen nur multinational werden bewältigen können. 2. Dies ist sicherlich ein langfristiges Unterfangen und es kommt jetzt darauf an: o Alle Nationen möglichst einzubinden, o Für jede einen Anknüpfpunkt zu haben, o Mit einem Kern europäischer Nationen im Rahmen PESCO voran zu gehen, o Nicht dem „langsamsten Geleitzugmitglied“ eine Blockkademöglichkeit einzuräumen o Und im Kern so attraktiv zu sein, dass immer mehr Nationen komplett mitmachen. 8
Hierzu wird gerade der Entwurf eines Konzeptes erstellt und wird zeitnah im 1. Quartal 2019 fertiggestellt werden. 3. Unsere herausragende Reputation verschafft uns zudem politisch Gehör. Wir müssen dieses zukünftig noch effektiver nutzen. Die rasanten Entwicklungen im zivilen Gesundheitswesen sind für uns nicht nur Benchmark. Wegen der engen Vernetzung und der Notwendigkeit zur Zusammenarbeit haben wir gar keine andere Wahl, als uns der Taktung des zivilen Gesundheitswesens anzupassen und in ausgewählten Bereichen sogar Vorreiter zu sein. 4. Wir werden natürlich nach innen wie nach außen vor allem an unserer Fachlichkeit gemessen – und diese erstreckt sich über alle Bereiche des Sanitätsdienstes. Bei den aktuellen Diskussionen geht dies manchmal unter. Wir sind gut beraten – wir sind sogar dazu verpflichtet – das hohe Gut unserer Fachlichkeit weiter hoch zu halten und an die nachfolgende Generation weiterzugeben! 9
• Welchen Gefahren können wir mit unseren Stärken begegnen bzw. wie können wir damit Gefahren abwenden? 1. Wir sind als Arbeitgeber grundsätzlich gut aufgestellt und attraktiv. Natürlich brauchen wir kluge Köpfe, aber wir konkurrieren nicht nur um die gut ausgebildeten, da wir selbst herausragend ausbilden. Sondern: Wir müssen die große Nachfrage in der Gesellschaft nach akademischer Bildung besser bedienen. Dabei müssen wir auch außerhalb bisheriger Strategien denken. 2. Wir haben großartiges Personal. Wir haben aber tatsächlich auch ein Präsenzproblem und unsere Strukturen müssen aufwachsen. o Unsere Bewerberlage ist unverändert trotz erkennbarer Demografie sehr gut. o DP Besetzung mit SanStOffz und SanUffz (insbesondere AVR Notfallsanitäter) steigt stetig an und ist so gut wie nie zuvor – Aber: wir brauchen dieses Personal auch dringend 10
o MPP 2019 und 2020 Richtungsweisend für die nahe Zukunft 2023+ 3. Gleichwohl müssen wir aber auch die Einsatzfähigkeit unseres Personals weiter steigern. Es war einer Freiwilligenarmee nicht angemessen, nur im Ausnahmefall zu begutachten. Das neue Verfahren AVU-IGF, so bedauerlich es vielleicht ist, dass wir hier nur einen Kompromiss erreichen konnten, müssen wir gemeinsam und mit aller Kraft zum Erfolg führen. 4. Zusammenfassend in diesem Punkt stehen wir vermeintlich gut da. Für die vor uns liegenden Herausforderungen sind wir aber noch nicht optimal aufgestellt und hier müssen wir schonungslos über die notwendigen Schritte nachdenken. 11
Schwächen-Chancen Kombination und Schwächen-Risiken Kombination • Worin bestehen genau unsere Schwächen: 1. Die Gleichzeitigkeit von Internationalem Krisenmanagement (IKM) und Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen. 2. Bereits die VJTF 2023 bedeutet enorme Kraftanstrengungen. Dies gilt für die Bereitstellung einsatzbereiter Sanitätseinsatzkräfte, wie auch die sanitätsdienstliche Unterstützung für alle dazu erforderlichen Ausbildungs- und Übungsvorhaben. Und das parallel zu den im Grundbetrieb zu erfüllenden Aufgaben! 3. Die Planungen für die VJTF 2027 sehen sogar ein dreifach größeres Kräftedispositiv vor. Darauf müssen wir jetzt die Antwort finden und die nötigen Maßnahmen einleiten. 4. Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich durch die Umfänge des neuen Fähigkeitsprofils der Bundeswehr. 12
5. Innerhalb dieses Fähigkeitsprofils steht der Sanitätsdienst für die Gesundheits- versorgung der Bundeswehr (GesVers Bw). Diese ist aber nicht auf den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr und den Sanitätsdienst der Teilstreitkräfte begrenzt. Sie umfasst ALLE Bereiche der Bundeswehr. 6. Wir brauchen ein Fähigkeitsprofil der GesVers Bw, das – abgeleitet aus dem Verständnis für das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr – alle Systemfähigkeitsträger des SanDstBw betrachtet. 7. Dieser Prozess startet derzeit bei der Realisierung der VJTF 2023. Das ist der aktuelle Treiber. Ausgehend davon müssen wir aber unseren Gesamtansatz nachsteuern, unsere Fähigkeiten und Verfahren weiterentwickeln. 13
8. Wie sieht der Sanitätsdienst 2023+ aus? Wir müssen jetzt nachsteuern, um die bestehenden Fähigkeiten zu erhalten, müssen eine Anschlussbehandlung in zivilen Krankenhäusern im Rahmen von LV/BV einsteuern und zu jeder Zeit mit dem zivilen Bereich konkurrenzfähig sein. Dazu müssen wir u.a. unsere Versorgungsverfahren in den Systemfähigkeitsträgern optimieren. Was müssen die BwKrhs und die SanUstgZ bzw. SanVersZ im Rahmen von LV/BV leisten? Es verbleiben Aufgaben der stationären und der ambulanten Versorgung. Haben wir dann ein Cluster Gesundheitsversorgung (Patientenversorgung) in den BwKrhs mit ziviler Anschlussversorgung? 9. Und wie müssen wir unsere Sanitätstruppe in den Regimentern, VIZ und SanStffEinsatz ausrichten, anpassen und welche Größenordnung brauchen wir wirklich dafür, um das Grundgerüst zur Einbettung unserer Spezialisten auch wirklich stabil aufbauen und durchhalten zu können! 14
Wie stellen wir weiterhin Gesundheitsvorsorge und -schutz sicher? Wie stellen sich Forschung und Entwicklung, z.B. im Bereich des medizinischen ABC- Schutzes dar? Welche Lösungen finden wir hier für die Einsatzgebiete und für Deutschland? 10. Materiell haben wir in Teilen sicherlich wichtige Zwischenziele erreicht (GTK Boxer, Basismodul LSE, u.a.). Die Umsetzung ist jedoch unverändert risikobehaftet und wird erheblicher Anstrengungen der vielen beteiligten Stellen bedürfen. Die schwierige Situation im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung ist uns allen bekannt, um nur eines der entscheidenden Nadelöhre zu nennen. 11. Im Bereich der Digitalisierung haben wir mit den größten Nachholbedarf. Die Realität zeigt uns: am Thema Digitalisierung führt für uns kein Weg vorbei. Sie ist ein Investment in unsere Zukunft. 15
• Wo entstehen aus den Schwächen Chancen und wie können wir daraus Stärken entwickeln? 1. Ich bleibe zunächst bei der Digitalisierung: Digitalisierung verhilft uns zu einer besseren Vernetzung, insbesondere der regionalen Sanitätseinrichtungen, Krankenhäuser und anderer Einrichtungen. Wir können hier beweisen, dass unser Ansatz als integrativer Sanitätsdienst besser ist, als das zerfaserte zivile Gesundheitssystem. 2. Die Digitalisierung führt a) zu Verbesserungen für die Patienten, b) zu Entlastungen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und fördert c) die Forschung und Weiterentwicklung. 3. Wir brauchen für diese wichtige Aufgabe endlich echte Dienstposten. Wir brauchen eine hauptamtliche Arbeitsgruppenstruktur „Digitalisierung“. Diese Aufgabe kann nicht in Zweitfunktion zum Erfolg geführt werden. 16
4. Wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, können wir auch bei der Gleichzeitigkeit von Internationalem Krisen Management und LV/BV Vorreiter sein. Mit dem hohen Gut des Patientenwohls haben wir eine hohe Durchschlagskraft, wenn wir diese Energie richtig nutzen. 5. Wir müssen aber nicht nur jetzt, sehr schnell die richtigen Weichen stellen. Hierzu brauchen wir vor allem mehr Agilität. Die derzeitigen Verfahren der Integrierten Planung, der Mittelfristigen Personalplanung, Soll- Organisation, der Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen und anderen, unterstützen unsere Bedarfe nicht optimal. 6. Darüber hinaus müssen wir ganz klar unser Delta bei den SanStffEins darstellen, die für die VJTF assigniert sind. Die Ministerin hat angewiesen, dass es zu keiner Materialzentrierung kommen darf. 7. Im Zusammenhang mit LV/BV müssen wir aber beispielsweise auch die Rolle der Bundeswehrkrankenhäuser neu betrachten. 17
Wir werden dabei u.a. die Frage beantworten müssen, wie wir uns die Versorgung auf Ebene 4/5 (Rehabilitation) im Zusammenwirken mit den regionalen SanEinr vorstellen. 8. Wo immer wir gefordert sind, Sachstände zu melden und berechtigte Forderungen zu stellen, erwarte ich uneingeschränkte Ehrlichkeit. Geschönte Listen und das Verschweigen von Risiken, die wir nicht beherrschen können, helfen uns auf dem vor uns liegenden Weg nicht weiter. Meldegewohnheiten, die sich hier eingeschlichen haben, werde ich weiter aufbrechen. • Bei welchen Schwächen müssen wir uns vor Gefahr schützen? 1. Angesichts rascher Innovationszyklen im Bereich der Medizin droht durch die verzögerte Beschaffung neuen Materials eine Entkopplung vom Stand der Wissenschaft und Technik. Dem müssen wir entgegenwirken. 18
2. Die Schwerfälligkeit unserer Großorganisation hemmt unsere Innovationskraft. Wir müssen Mutig und Selbstbewusst sein, ggf. auch außerhalb der bisher üblichen Wege denken und handeln, müssen bisweilen unkonventionelle Strategien wählen. Wir müssen Risiken eingehen, wenn wir von der Sache überzeugt sind. 3. Wir müssen dabei über unseren eigenen Organisationsbereich hinausdenken. Wir müssen die gesamte Organisation Bundeswehr, einschließlich ihres Umfeldes (politisch, sicherheitspolitisch, gesellschaftlich etc.) denken. Wir sind keine Insel. Vor allem braucht es FÜHRUNG - Führung in jeder Hinsicht! 19
3. F ÜHRUNG • Einige Aspekte zum Thema Führung: • Es wird wesentlich darauf ankommen, das Zusammenwirken zwischen dem BMVg, dem KdoSanDstBw und den OrgBer zu optimieren. • Dazu müssen unsere Fähigkeiten - als Gesamtverantwortlicher für die GesVersBw - in der strategischen Arbeit des BMVg abgebildet sein. • Die Aufgabenverteilung zwischen dem Kdo SanDstBw, den nachgeordneten Fähigkeitskommandos und den Sanitätsdiensten der TSK muss verbessert werden. • In diesem Zusammenhang kommt es auf zwei wesentliche Merkmale an: Haltung und Vertrauen. Haltung fordert von allen Planern, Organisatoren usw. das Können und die Bereitschaft, den Trägern unserer Fähigkeiten die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu schaffen. Vertrauen muss sowohl den Entscheidern entgegengbracht werden, als auch den Menschen an der Basis. Dazu gehört zwingend: Zuhören, wenn Anregungen von der Basis kommen und erklären lassen, wo die Herausforderungen liegen. 20
• Das alles erfordert ein Höchstmaß an Offenheit und vor allem: guter Kommunikation! 21
4. KOMMUNIKATION • Offene, kritisch, konstruktive Kommunikation – nach innen und nach außen – muss Teil unserer Kultur, Teil unseres professionellen Handelns werden. • Dies gilt insbesondere auch über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus. Durch das Denken in Prozessen haben wir teilweise verlernt, über den Tellerrand zu schauen, groß zu denken und Gesamtverantwortlichkeit zu empfinden. In der Taktik gibt es den Begriff des Interessenbereichs. Über den Tellerrand hinaus schauen hat nichts mit Neugierde zu tun, es ist zwingende Voraussetzung, um die eigene Position, den eigenen Standpunkt zu verstehen und einordnen zu können. • Verständnis wächst durch Verständigung – Verständigung geschieht durch Kommunikation! Schon daran wird deutlich, an wie vielen Stellen es in der Kommunikation zu Brüchen kommen kann Ich erwarte vor diesem Hintergrund Folgendes: • Reden wir miteinander - nicht übereinander. 22
• Hören wir einander zu – auf allen Ebenen und über Ebenen hinweg. • Streiten wir in der Sache– sachlich und fair, aber auch offen und ehrlich. • Nehmen wir unsere Rollen als Ideengeber und Ratgeber aktiv wahr. • Denken wir über unseren begrenzten Verantwortungsbereich hinaus, fühlen wir wieder Verantwortung für das Ergebnis, nicht nur für Teilschritte. • Wir müssen gemeinsam Antworten suchen, Lösungen präsentieren und konsequent danach handeln. • Nachdem Entscheidungen getroffen wurden, müssen diese nach innen und außen loyal mittragen und umgesetzt werden. Auch darin beweist sich Professionalität. 23
5. S CHLUS S Für das, was vor uns liegt, brauche ich Ihre volle Unterstützung, Ihre Kreativität, Ihre Ideen, Ihre Motivation und Begeisterung Ihr Vertrauen und Ihre professionelle Gelassenheit. Nur gemeinsam bleiben und werden wir besser. Wir sind gut! Nur gemeinsam bleiben wir es und werden besser! Meine Unterstützung haben Sie, ich brauche Ihre. Reden wir darüber und handeln wir danach. Seien Sie mit mir gemeinsam, hier nochmals im Sinne des Anfangs ausgeführten Zitates, „gut drauf“. Es ist für unseren Sanitätsdienst – Es lohnt sich! Vielen Dank! 24
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