Fragen der IG BAU an die Politik - Organisationen in Baden-Württemberg, Brandenburg und Hessen - IG Bauen-Agrar-Umwelt
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Forstliche Mitteilungen 3/2018 • 71. Jahrgang Organisationen in Baden-Württemberg, Brandenburg und Hessen Fragen der IG BAU an die Politik j Bundesfachgruppenkonferenz / Seite 8 und 9 j Sturmholz in Sachsen-Anhalt / Seite 22 01_Titel_FM_1803.indd 1 21.02.18 07:48
2 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Inhalt • Impressum Impressum Die FM sind eine bundesweit verbreitete Zeitschrift für die Beschäftigten in Forst und Naturschutz im Organisationsbereich der IG Bauen-Agrar-Umwelt. Herausgeberin Industriegewerkschaft Bundesfachgruppenkonferenz Bauen-Agrar-Umwelt Foto: Bernd Riehm Olof-Palme-Straße 19 Seite 8 – 9 60439 Frankfurt am Main Redaktion Hartmut Brügel (verantwortlicher Redakteur) Ausgabe 3/2018 Am Forstacker 4 68623 Lampertheim Telefon 06256 858866 Foto: IG BAU E-Mail fm-redaktion@t-online.de Manuskripte und redaktionelle Hinweise nur an die Schriftleitung. Für unverlangt eingegangene Manuskripte wird keine Gewähr für Rücksendung oder Veröffentlichung übernommen. Bundesvertretung Der Nachdruck von Texten ist, auch Seite 12 – 13 auszugsweise, nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet. Die mit Namenszeichen versehenen Beiträge geben nicht immer die Meinung der IG BAU oder der Schriftleitung wie- der. Kürzungen der Artikel bleiben vor behalten. Erfüllungsort und Gerichts- stand ist Frankfurt am Main. Quelle: FM 3/18 Gestaltung Barbro Wegmann IG Bauen-Agrar-Umwelt E-Mail barbro.wegmann@igbau.de Druck und Anzeigen alpha print medien AG E-Mail info@apm.ag Letzte Meldungen 4–5 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier (TCF, FSC, PEFC). Bitte recyceln. Erscheinungsweise monatlich (zehn Ausgaben im Jahr, Doppelausgaben Verein zur Förderung der Land- Juli/August, Dezember / Januar) beigehef- und Forstarbeiter e.V. tet in „Der Grundstein / Der Säemann“. Bildung schafft Zukunft 6 Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Beihefter Aus den Regionen PGH Media • Baden-Württemberg 10 – 11 E-Mail info@pghmedia.de • Bayern 14 – 16 Anschriftenänderung Mitglieder: • Brandenburg17 Bitte an den zuständigen Bezirksverband • Hessen 18 – 20 senden. • Sachsen21 Anschriftenänderung externe Bezieher: • Sachsen-Anhalt22 Telefon 069 95737-126 • Thüringen23 Fax 069 95737-139 E-Mail grundstein@igbau.de Literatur24 02_03_Inh_Sache_FM_1803.indd 2 21.02.18 07:50
Zur Sache Forstliche Mitteilungen 3/2018 3 Foto: Kalle Meyer Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, Harald Schaum die Bundesfachgruppenkonferenz brachte fast 60 haupt- und ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Republik in Steinbach zusammen und bot damit ein großes Diskus- sionsforum der Waldarbeiterschaft zur gegenseitigen Information und Abstimmung. Gewerk- schaftstag und Wahlen sind erfolgt. Jetzt geht es an die Umsetzung der Beschlüsse und die Vorbereitung der Tarifverhandlungen 2018. Diesmal stehen die Beschäftigten im öffent- lichen Dienst von Bund und Kommunen im Mittelpunkt. Dabei müssen alle Beschäftigten und Beamten genug Druck erzeugen, um ein gutes Verhandlungsergebnis erreichen zu können. Das Kartellrecht untersagt den Landesforsten Baden-Württemberg die gemeinsame Holzver- marktung mit anderen Waldbesitzern ab 100 Hektar. Der Holzverkauf wird zurzeit neu geordnet. Um forstwirtschaftliche Leistungen außerhalb des Holzverkaufs weiterhin durch die Landesforsten zu ermöglichen, wurde unter anderem das Bundeswaldgesetz im Dezember 2016 geändert. Jedoch habe die Bundesrepublik nach Auffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf keine Regelungskompetenz für das europäische Kartellrecht. Jetzt soll der Bundes- gerichtshof entscheiden – das Urteil wird im April erwartet. Davon könnten auch weitere Landesforsten betroffen sein. Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sind bereits dem Gesprächswunsch des Kartellamts gefolgt. Sofern alle forstwirtschaftlichen Dienstleistungen ins Kartellrecht einbezogen werden, entsteht weiterer Druck auf die Aufgabenverteilung der Landesforsten. Klar, dass dadurch die Unsicherheit der Beschäftigten zunimmt und wieder Ängste vor erneuten Änderungen der Forstorganisation aufkommen. Die Landesvertretung Hessen fordert daher ein Moratorium für die Veränderung der Forstamts- und Revierstrukturen, wie zum Beispiel besitzartenreine Reviere, bis der rechtliche Rahmen steht. Sie hat das Gespräch mit der Ministerin gesucht und kurzfristig einen Termin erhalten. Damit sind die Probleme auch an entscheidender Stelle bekannt. Unter Zeitdruck stehen offenbar die neuen Reformbestrebungen in Brandenburg. Erst soll umorganisiert und dann abgeklärt werden, wie die Arbeit gemacht wird. Ohne nachhaltige Personalbedarfsplanung und die hinreichende Einstellung forstlichen Nachwuchses wird der Betrieb verkümmern. Auch die Fachgruppe in Sachsen-Anhalt hat sich an die Fachministerin gewandt und auf das fehlende Personal hingewiesen. Um die Fachkompetenz des Forstbetriebs zu erhalten, braucht es Investitionen. Sachsenforst ist da weiter, er hat eine Personalbudgetierung, nutzt diese teilweise aus und hat elf neue Forstreviere eingerichtet und besetzt. Zudem haben sieben Frauen und dreizehn Männer 2017 die Ausbildung zur/zum Forstinspektorin/Forstinspektor begonnen. Vielleicht hat die Erkenntnis mitgewirkt, dass groß und größer an eine Grenze stößt. Es grüßt sehr herzlich Harald Schaum Stellvertretender Bundesvorsitzender der IG BAU 02_03_Inh_Sache_FM_1803.indd 3 21.02.18 07:50
4 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Letzte Meldungen +++ Welt zusammen, um eine frei zugängli- chen Dienst in Höhe von 0,35 Euro darf che Datenbank aufzubauen. kein geldwerter Vorteil (Arbeitslohn, Ein- Invasive Käferarten Am Ende des Projekts will das Team die kommen) herausgerechnet werden. Ergebnisse den Pflanzenschutzdiens- Wer betroffen ist, muss selbstständig Wi- Werkstattbericht Uni ten und anderen Dienstleistern online derspruch einlegen, soweit der Bescheid Hohenheim und LTZ und in gedruckter Form frei zur Verfü- nicht verjährt ist. j gung stellen. Bis dahin sind die Forscher M. B. Die Universität Hohen- für alle Meldungen von heim und das Landwirt- Funden oder Befallsorten schaftliche Technologie- des Asiatischen Laubholz- zentrum (LTZ) Augusten- bockkäfers dankbar: Sie +++ berg untersuchen den können per E-Mail unter Asiatischen Laubholz- PHID-Coleo@ltz.bwl.de oder Internationaler Naturschutz rdo la vulpo bockkäfer und andere telefonisch unter 0721 9468-0 eingeschleppte poten- gemeldet werden. Um auch Commons /R ena Hongkong war weltgrößter zielle Schadinsekten. die praktische Arbeit der Elfenbeinmarkt Forscher zu unterstützen, D ie Gefahr lauert im sollten die Tiere und weitere In Hongkong wird der lokale Handel mit Foto: W ikimedia Holz von Paletten verdächtige Käfer aus Verpa- Elfenbein ab dem Jahr 2021 verboten. oder Kisten aus fernen ckungsholz möglichst unbe- Das hat der Legislativrat der chinesi- Ländern: Invasive Kä- schädigt an Dr. Zimmermann schen Sonderverwaltungszone am ferarten können in im LTZ gesendet werden. j 31. Januar entschieden. Deutschland massive Schäden verursa- red. HB chen. Die Pflanzenschutzdienste kontrol- lieren solche Import-Sendungen, doch sie haben ein Problem: Es gibt noch keine D amit folgt die Stadt dem Beispiel Chinas, wo der nationale Elfenbein- handel mit einem Beschluss des Staats- geeigneten Bestimmungshilfen. Abhilfe +++ rats aus 2016 bereits seit Ende 2017 nicht verspricht jetzt ein Projekt der Universi- mehr gestattet ist. Neben dem Handels- tät Hohenheim in Stuttgart und des LTZ. HessenForst stopp votierte Hongkongs Parlament Über Verpackungsholz gelangen die auch für eine Verschärfung des Straf- Schädlinge nach Europa. Um festzustel- Kfz-Entschädigung rechts: Mit bis zu zehn Jahren Freiheits- len, ob hier bereits eine Population etab- entzug wird das illegale Geschäft mit liert ist, die sich selbstständig ausbreitet, Wer in seiner Steuererklärung die von Wildtierprodukten ab sofort geahndet. oder ob die verschiedenen Fundstellen HessenForst erstattete Kfz-Entschädi- AVAAZ (avaaz.org ist ein weltweites unabhängig voneinander eingeschleppt gung in Höhe von 35 Cent pro Kilome- Kampagnen-Netzwerk, das mit Bürger- wurden, sammeln die Forscher geneti- ter angibt und auf Nachfrage des Finanz- stimmen politische Entscheidungen be- sches Material von allen Fundstellen in amts auch die gefahrenen Kilometer of- einflussen will) nach einer Kampag- Deutschland und ergänzen es mit Pro- fenbart, bekommt unter Umständen fol- ne mit 1,1 Millionen Unterschriften für ben aus Museen, von Hobby-Entomolo- gende Rechnung aufgemacht: Hongkong und mit weiterlaufenden Pe- gen und aus der ostasiatischen Heimat titionen zum Thema, WWF, WildAID der Tiere. Beispiel und weitere Organisationen freuen sich So können sie feststellen, woher genau Das Finanzamt erkannte in manchen Fäl- über diesen Erfolg. Die Cites-Arten- die Käfer ursprünglich kommen und ob len als Ersatz für steuerliche Dienstfahr- schutzkonferenz hatte auf ihrer Tagung die Tiere von verschiedenen Fundstel- ten nur an: im Oktober 2016 in Südafrika eine Re- len miteinander verwandt sind – was auf d 15 000 Kilometer x 30 Cent = 4500 Euro. solution verabschiedet, die alle Länder eine selbstständige Ausbreitung hindeu- Der Fahrtkostenersatz durch HessenForst zur Schließung ihrer nationalen Elfen- ten würde. betrug beinmärkte auffordert, wenn diese zur Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist d 15 000 Kilometer x 35 Cent = 5250 Euro, Wilderei beitragen. Offiziell war in Chi- zwar ein recht prominenter Vertreter damit bekäme der Steuerzahler einen na bislang nur der Handel mit legalem der invasiven Arten, doch bei Weitem geldwerten Vorteil von 750 Euro, der als Elfenbein erlaubt – von Elefanten, die nicht der einzige. Doch Bock-, Bohr- und Einkommen zu versteuern wäre. vor 1989 getötet wurden, sowie aus zwei Splintholzkäfer seien bei den Kontrollen Inzwischen ist die unterschiedliche Auf- späteren Einzelverkäufen großer Elfen- oft nur schwer zu identifizieren, es fehlen fassung der Finanzämter über die Besteu- beinbestände. Doch nach Angaben des genaue Bestimmungsschlüssel. Für über erung der steuerfreien Pauschalen im öf- WWF sind legale Märkte immer wieder 100 dieser Arten trägt das Projektteam fentlichen Dienst geklärt. Einfallstore für illegales Elfenbein und nun Daten und Informationen aus aller Aus der Kfz-Entschädigung im öffentli- heizen so die Wilderei an. „Der Versuch, 04_05_Meld_FM_1803.indd 4 21.02.18 07:52
Letzte Meldungen Forstliche Mitteilungen 3/2018 5 legales Elfenbein anhand von Alter und ten, Machbarkeitsstudien, Risikoanaly- me die Waldbrandvorsorge rund um die Herkunft von illegalem zu unterschei- sen, Unfallstatistiken, Waldschadenser- Uhr. Nach dem Brand ist der Einsatz von den, ist kompliziert und zeitaufwendig hebungen, Monitoring, Holzaufnahme Drohnen zusätzlich eine sehr effiziente und bei der Menge der verkauften Wa- und -verkauf und Vieles mehr. Gleichzei- Möglichkeit, Hotspots zu finden, die das ren kaum möglich. Allein in Afrika wür- tig wird auch im Wald der Umgang mit Wiederaufflammen des Waldbrandes ver- den jährlich rund 20 000 Elefanten il- mobilen Netzwerken, das „mobile Büro“, ursachen könnten. legal getötet, um an das Elfenbein zu immer selbstverständlicher. kommen. Gleichzeitig warnen Experten, „Digitalisierung im Forstlichen Zusam- Chancen und Risiken dass sich ein Teil des Handels von Chi- menschluss bietet ein großes Zeitein- Hier geht es um Fragen der Rechtssicher- na in andere asiatische Länder verlagern sparungspotenzial“, sagt Diplom-Forst- heit von Vermessungsergebnissen, bei- wird. Und auch ein Schwarzmarkt wird wirt Gerhard Penninger, Geschäftsführer spielsweise wenn diese als Grundlage für weiter existieren. j der Waldbesitzervereinigung Holz- Abrechnungen dienen. Wer be- red. HB kirchen w.V. Er wird in seinem kommt im Betrieb den Zu- Vortrag auf dem INTER- gang oder die Nutzungs- FORST-Kongress digitale rechte für sensible Da- Lösungen für Waldbesitzer- ten, wie steht es um Ur- +++ vereinigungen vorstellen. heberrechte, zum Bei- spiel bei Bildmaterial? INTERFORST Messe München Mobile Dateneingabe und Immer wichtiger wird Einsatz von Drohnen in diesem Zusammen- Forst 4.0 – Digitalisierung Die Zeiten manueller Holz- hang die Aufgabe, die im Wald aufnahmen neigen sich dem entsprechende Qualifikati- Ende zu. Heute werden Harvester- on der Mitarbeiter sicherzustel- Auch in der Wald- und Forstwirtschaft daten direkt mit der Holzbuchführung len und entsprechende Weiterqualifizie- schreitet die Digitalisierung voran. Auf verknüpft, und der nächste Sprung, die rungen anzubieten. Braucht es zukünftig der INTERFORST, die vom 18. bis 22. kostengünstige Poltervermessung mittels mehr externe Experten im Forst? Juli auf dem Messegelände in München fotooptischer Verfahren, entwächst lang- stattfindet, wird sich das Thema sowohl sam dem Versuchsstadium. Für die forst- Branchenübergreifende Kooperationen im begleitenden wissenschaftlichen liche Fernerkundung und aufwendige In vielen Bereichen der Hochtechnologie Kongress, in den Sonderschauen sowie Planungsprozesse sowie zur Dokumen- arbeiten forstliche Institute und Organi- an den Ständen der Aussteller nieder- tation, beispielsweise von Hiebsmaßnah- sationen bereits erfolgreich mit entspre- schlagen. men, werden bereits erfolgreich Drohnen chenden Firmen zusammen. Neue Tech- eingesetzt, woraus vielfältige technische nologien, beispielsweise bei der Rückver- D as fünftägige Branchenhighlight ver- sammelt alle relevanten Gruppen der Forstwirtschaft und Forsttechnik, hier Anwendungen resultieren. Was Drohnen in der Forstwirtschaft leis- ten können, wird Martin Herkommen folgung eines Rohstoffes oder Produk- tes, leisten wertvolle Dienste im Kampf gegen die Wirtschaftskriminalität. Neue tauschen sich Wissenschaft, Politik und (Firma Quantum Systems, München) Anwendungen helfen, insbesondere die Praxis aus. am zweiten Messetag auf dem INTER- Logistikkette weiter zu verbessern. FORST-Kongress erläutern. Das Thema „Industrie 4.0 in der Logis- Holzmengen, Datenmengen, Daten- tik“ wird Martin Müller von den Bayeri- banken Früherkennungssysteme zur Waldbrand- schen Staatsforsten im Rahmen der Die Datenmengen, die im Wald auf- vorsorge INTERFORST in einem Kongress-Vor- genommen werden, sind heute im- Heute übernehmen sensorgestützte und trag vertiefen. j mens. Dazu kommen betriebliche Da- automatisierte Früherkennungssyste- red. HB Foto: IG BAU INTERFORST 2014 04_05_Meld_FM_1803.indd 5 21.02.18 07:52
6 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Verein zur Förderung der Land- und Forstarbeiter e. V. Das Bildungs- und Seminaran- Nr. Ort Bundesland vom bis gebot des Vereins zur Förderung 1635* Michelsrombach Hessen 4. 8. Juni 1636* Altenkirchen Rheinland-Pfalz 4. 8. Juni der Land- und Forstarbeiter e. V. 1637* Bad Waldsee Baden-Württemberg 4. 8. Juni (VLF) richtet sich bei den klassi- 1638 Bernau Bayern 18. 22. Juni schen Seminaren an alle Arbeit- 1639* Grünberg Hessen 18. 22. Juni nehmerinnen und Arbeitnehmer 1640 Bernau Bayern 10. 12. Juli aus den Bereichen Forst, Land- 1641 Michelsrombach Hessen 3. 7. September wirtschaft und Gartenbau. 1642* Tambach Thüringen 10. 14. September 1643 Grünberg Hessen 17. 21. September 1644* Bad Waldsee Baden-Württemberg 24. 28. September D ie inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf den Themen „Veränderungen der 1645 Natur- und Landschaftspfleger 16. 21. September politischen Landschaft“, „Wirtschafts- 1646 Bad Segeberg Schleswig-Holsten 9. 10. November themen“, wie Ursprung und Entwicklung der Zahlungsmittel, „Agrarische Tarif- und 1647 Immenhausen/Fuldatal Hessen 11. 15. Juni Sozialpolitik“ sowie „Aktuelle Entwicklun- * Diese Seminare sind bereits ausgebucht. gen in der Forstpolitik“. Das Seminar 1645 behandelt das Thema „Natur- und Landschaftspflege – erfolg- tet sich ausschließlich an Natur- und Land- bank, einige Bundesländer und private reich? – Berufsbild im Wandel“. Es rich- schaftspfleger, die in Nationalparks, Bio- Spenden. Daher bleibt die Durchführung sphärenreservaten und Schutzgebieten in der zu erwartenden Finanzierung vorbe- dem Berufsbild tätig sind. Das Seminar halten. wird in der Region Schorfheide/Branden- ~ der Wer zu klug ist, um sich in burg stattfinden. Anmeldungen bitte an: Politik zu engagieren, Verein zur Förderung der Land- und Forst- wird dadurch bestraft, dass Nähere Informationen unter: arbeiter e.V., Ludwig-Erhard-Straße 8, 34131 er von Leuten regiert wird, die www.vlf-Kassel.de im Internet. Kassel, Telefon 0561 93541-0, Fax 0561 dümmer sind als er selbst. ❝ Die Seminare werden teilweise gefördert 9354141, E-Mail: info@vlf-kassel.de. j Sokrates durch die Landwirtschaftliche Renten- VLF 06_VLF_FM_1803.indd 6 21.02.18 08:02
Anzeige Forstliche Mitteilungen 3/2018 7 DIE NEUE MOTORSÄGEN Copyright © 2018 Husqvarna AB (publ). Alle Rechte vorbehalten. GENERATION HUSQVARNA 572 XP® NEU ÜBERZEUGEND AUSDAUERND NOCH STÄRKER, LEICHTER UND WENDIGER Die neue Husqvarna 572 XP® Motorsäge wurde von Grund auf neu entwickelt, um selbst den anspruchsvollsten Aufgaben standzuhalten. Die hervorragende Schnittleistung, die exzellente Kühlung und das hochmoderne Filtersystem garantieren eine maximale Produktivität, Zuverlässigkeit & Langlebigkeit. Die ausgezeichnete Ergonomie und die geringen Vibrationen legen den Grundstein für eine lange und zuverlässige Einsatzzeit. Erfahren Sie mehr unter www.husqvarna.de/endurance 07_Anz_Husqvarna_FM_1803_bis_14Feb.indd 7 21.02.18 08:03
8 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Bundesfachgruppenkonferenz „Wir sind gut vorbereitet“ Treffen der Fachgruppen Forstw irt Zu Beginn der Veranstaltung im Stärkung der AfD gegeben. Zum jetzigen beitsbedingt abhängiger Bereiche, wie zum Zeitpunkt ist noch nichts sicher. Beispiel Personal und Mitbestimmung mit „IG BAU-Bildungs- und Tagungs- „Nehmt Stellung und schaut durch die Bril- der Rechtsabteilung, deren Aufgaben oft ju- zentrum“ in Steinbach begrüß- le des Arbeitnehmers. Wer will was bei den ristische Kenntnisse verlangen. Knackpunkten Rente, Krankenversiche- te Bundesfachgruppenvorsitzen- rung und Sachgrundloser Befristung. Fin- Der neue Bundesvorstand setzt sich wie der und Konferenz-Leiter Sieg- det die Diskrepanzen und bewertet diese“, folgt zusammen: so sein Rat an die Delegierten. Wer Fach- d Robert Feiger, Bundesvorsitzender, (VB I) fried Rohs die rund sechzig Teil- kräfte sucht, sollte diese auch unbefristet Vorstandsbereich Bundesvorsitzender, nehmer. einstellen. d Dietmar Schäfers, Stellvertretender Bun- desvorsitzender, (VB II) Bauwirtschaft – 22. Ordentlicher Gewerkschaftstag vom Umweltpolitik, D arunter waren auch der Stellvertreten- 9. bis 13. Oktober 2017 in Berlin d Harald Schaum, Stellvertretender Bun- de IG BAU-Bundesvorsitzende Ha- Aus gewerkschaftlicher Sicht ist die Veran- desvorsitzender, (VB III) Finanzen – rald Schaum, Fachreferent Michael staltung positiv zu bewerten. Mehr als 300 Forst und Agrar, Schmitt (beide sind innerhalb der IG BAU Delegierte aus ganz Deutschland legten die d Ulrike Laux, Bundesvorstandsmitglied, für den grünen Bereich zuständig), Jürgen Schwerpunkte für die IG BAU in den kom- (VB IV) Dienstleistungen – Bildung – Kumm vom VLF sowie viele „grüne“ Ge- menden vier Jahren fest. Das Ehrenamt war Frauen – Senioren, werkschaftssekretäre aus den Regionen. Der stärker mit einbezogen, es war auch im Prä- d Nicole Simons, Bundesvorstandsmit- Stellvertretende Bundesfachgruppenvorsit- sidium vertreten und brachte neue Anre- glied, (VB V) Personal – Junge BAU – zende Dietmar Schaaf führte die Redner- gungen. Mitbestimmung – Rechtsschutz, liste. Es wurden sechs Bundesvorstandsmitglie- d Carsten Burckhardt, Bundesvorstands- Harald Schaum gab einen Bericht über die der gewählt. Nach der aktuellen Satzung mitglied, (VB VI) Baustoffindustrie – gewerkschaftlich wichtigen Ereignisse in der setzt sich der Bundesvorstand künftig aus Handwerk. vergangenen Zeit. „Humor ist, wenn man vier bis sechs Mitgliedern zusammen. Die trotzdem lacht“, so seine Bemerkung zur neue Geschäftsverteilung ist seit 20. No- Nach einem Vorschlag zur Satzungsreform Regierungsneubildung auf Bundesebene. Sie vember 2017 gültig. Dabei wurden die Ar- wäre der Bundesvorstand mindestens zu ei- zeige ein ungewohntes Szenario: Beteiligun- beitsbereiche entlang der Wertschöpfungs- nem Drittel mit Frauen zu besetzen. Die gen wurden erst ausgeschlossen, Verhand- kette der gesamten Bauwirtschaft zusam- intensive Diskussion führte zu einer festen lungen abgebrochen, andere Koalitionen ge- mengeführt, wie zum Beispiel die Branchen Geschlechterquote, die auch sofort um- sucht. Bei Neuwahlen wären keine wesentli- Rohstoffgewinnung – Baustoffe – Transport gesetzt wurde. Die Berliner Satzung 2017 chen Verschiebungen zu erwarten. Bei ähn- und Bau. Die Branchen Forst und Agrar gibt jetzt im Paragrafen 25 eine gegenseiti- lichem Wahlverhalten wäre also auch keine bleiben zusammen. Schnittstellen wurden ge Mindestquote vor: Der Bundesvorstand Lösung zu erwarten, aber die Gefahr der beseitigt durch die Zusammenlegung ar- setzt sich mindestens zu 30 Prozent aus Die Delegierten hören aufmerksam zu. Fotos: IG BAU 08_09_BFgrKonfe_FM_1803.indd 8 21.02.18 08:05
Bundesfachgruppenkonferenz Forstliche Mitteilungen 3/2018 9 w irtschaft in Steinbach Gunther Häberlen (Baden-Württemberg) zum Tarifgeschehen Kurt Flesse (Bayern) in der Diskussion Tarifreferat von Michael Schmitt Frauen und mindestens zu 30 Prozent aus ge heraus: „Wie wollen wir leben?“ Die De- nen die Tagesprotokolle des Gewerkschafts- Männern zusammen. Die IG BAU ist so- legierten beschäftigten sich dabei unter an- tags im Mitgliederbereich im Internet unter mit die erste DGB-Gewerkschaft mit einer derem mit den künftigen Veränderungen www.igbau.de einsehen. Schwerpunktthe- Geschlechterquote. am Arbeitsplatz (Digitalisierung) oder ei- men der diesjährigen Bundesfachgruppen- Zurzeit beträgt der Frauenanteil 33 Prozent, nem bedingungslosen Grundeinkommen. konferenz waren die Tarifpolitik und die ak- wenn ein Mann ausscheidet und sich die Diese Aufgaben wurden mit den entspre- tuelle Tarifsituation in der Forstwirtschaft. Gesamtzahl auf fünf verringert, sind es 40 chenden Anträgen angeschoben und sol- Michael Schmitt berichtete darüber sehr Prozent. Die Kernthemen der IG BAU wur- len in Kommissionen weiterentwickelt und ausführlich und legte damit den Grundstein den inhaltsbezogen eingehend diskutiert vorangebracht werden. Die Leitanträge aus für lebhafte und interessante Diskussionen und die zukünftige Richtung bestimmt. dem grünen Bereich zur Forstpolitik und – eine gute und wichtige Vorbereitung auf Immer wieder kristallisierte sich aus den zum Naturschutz wurden angenommen das kommende Tarifgeschehen. j Anträgen an den Gewerkschaftstag die Fra- und beschlossen. IG BAU-Mitglieder kön- red. HB Das Präsidium (von links): Michael Schmitt, Dietmar Schaaf, Siegfried Rohs und Harald Schaum am Rednerpult bei seinem Bericht 08_09_BFgrKonfe_FM_1803.indd 9 21.02.18 08:05
10 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Aus den Regionen Sozialverträgliche Neuorganisation ist ein Muss Lösungen einfordern „Die im Zuge der Neugestaltung ihren Beschäftigten um- trag noch mit den regionalen gehen, doch gibt es eine Lösungen zur Arbeitsbefrei- der Forstorganisation notwendi- große Uneinheitlichkeit ung wie an Fastnacht oder an gen Personalveränderungen er- auf der Fläche. Wir erin- Geburtstagen, so fällt ein Vo- nern uns an Kreise, die tum für den Kreis als Arbeit- folgen sozialverträglich.“ Dieses Beschäftigte nicht zu Ge- geber dann doch schon oft Ziel aus den Eckpunkten für die werkschaftsveranstaltun- positiv aus. Ganz zu schwei- zukünftige Forstorganisation in gen freistellen oder die für gen von der Option, im Alter den Besuch von VLF-Kur- bei vielleicht eingeschränk- Foto: mlr.baden-wuerttemberg.de Baden-Württemberg könnte nicht sen nicht vollumfänglich ter Einsatzfähigkeit auf einen klarer gefasst sein. Bildungsurlaub gewäh- anderen Arbeitsplatz wech- ren wollen. Ebenso tun seln zu können. sich bis heute Kreise mit Nachdem nun auch die künf- dem Thema „Arbeitssi- tige Abgrenzung der 21 Be- T rotzdem glaubt auf der Fläche kaum cherheit“ schwer. Noch triebsteile der AöR öffentlich einer der Beschäftigten, dass die gu- gibt es Kreise ohne Ge- ist, kommt auch Fahrt in die ten Vorsätze aus Stuttgart so auch in fährdungsanalyse für den Revierdienst, und Diskussion der Abgrenzung der Forstreviere der Praxis umgesetzt werden. Vielen sitzt bei der Waldarbeit sind wertvolle Jahre ver- und die Standorte der Betriebszentrale und die unselige 1998er-Reform mit General- strichen, bis man im Sicherheitscoaching Betriebsteile. Ganz deutlich wird immer ausschreibung und den bekannten Verlie- sich auch nur minimal bewegt hat. Und es wieder die Erwartung formuliert, dass die rern noch im Nacken. Wird es dieses Mal soll sogar schon hinter vorgehaltener Hand AöR ohne Wenn und Aber auch familien- für die Beschäftigten besser umgesetzt wer- darüber nachgedacht worden sein, ob man freundliche Lösungen anbieten muss. Nicht den. Zweifel allenthalben und immer wie- Waldarbeitern zum 1. Juli 2019 nicht doch nur für jüngere Frauen und Männer ist die der kommt im Verlauf der Diskussionen vorsorglich kündigen sollte, damit man Vereinbarkeit von Familie und Beruf wich- auch aus der Waldarbeiterschaft die Forde- nicht auf Personal sitzen bleibt, wenn die tig. Auch für ältere Beschäftigte ist ein klei- rung auf, dass die IG BAU dafür Sorge tra- AöR kommt und das Personal nicht wech- neres Revier mit einer 50 Prozent- oder 75 gen müsse, dass man beim Landkreis blei- seln möchte. Prozent-Stelle wichtig zur Vereinbarkeit von ben kann. In der Tat eine berechtigte Sorge, da die Be- Pflege von Angehörigen und Beruf. Wer hätte das gedacht? Als im Jahr 2005 dingungen zum Wechsel zur AöR noch un- Damit sind allerdings nur Fragen für den die Kommunalisierung zu den Stadt- und bekannt sind, und die Mehrzahl der Wald- Übergang in die künftige AöR angespro- Landkreisen erfolgte, war solches Ansin- arbeiter erwartet, dass die AöR ein gutes chen. Die Zuständigkeiten und Zuschnit- nen fern. Doch heute sind wohl die meis- Angebot für den Übergang unterbreiten te der Arbeitseinheiten für die restlichen ten beim neuen Arbeitgeber angekommen wird. Dabei ist aber mittlerweile auch jedem 75 Prozent der Waldfläche sind nach wie und haben sich arrangiert. Allerdings muss ziemlich klar, dass der aktuelle TVöD Wald vor noch unklarer. Hier kann frühesten im aus Sicht der Gewerkschaft klar festgestellt BaWü bessere Rahmenbedingungen hergibt April die mündliche Verhandlung vor dem werden, dass bei den Stadt- und Landkrei- als der künftige TV Forst der Länder. Ver- Bundesgerichtshof einen Richtungshinweis sen der schöne Schein auch trügt. Sicher knüpft man dann den besseren Tarifver- geben. Auch hier bedarf es bei der Neuor- gibt es einzelne Kreise, die vorbildlich mit ganisation sozialverträglicher Lösungen für alle Personengruppen. Deutlich wird aber bei Anerkennung al- ler Anstrengungen, eine sozialverträgliche Neustrukturierung auf die Beine zu brin- gen, dass das Personal eben doch zum Ver- lierer werden kann. Gerade deshalb ist es wichtig, dass neben den Gewerkschaften auch die Beschäftigten selbst in den Ar- beitsgruppen diese Belange ansprechen und Lösungen einfordern. j Martin Schwenninger 10_11_BadenW_FM_1803.indd 10 21.02.18 08:06
Baden-Württemberg Aus den Regionen Forstliche Mitteilungen 3/2018 11 Land zieht sich aus der Verantwortung zurück FW-Ausbildung schafft Werte Laut dem Eckpunktepapier der richtungen und Erholungsmaß- nahmen bis hin zur Mitwirkung Landesregierung zur Neuorgani- bei Natur- und Landschaftspflege sation der Forstverwaltung in Ba- sind nur einige herausgegriffene Arbeitsfelder. Neben der messba- den-Württemberg vom 18. Juli ren Arbeitsleistung sind die jun- Foto: Martin Schwenninger 2017 soll in der künftigen Anstalt gen Mitarbeiterinnen und Mit- des öffentlichen Rechts (AöR) arbeiter natürlich auch wichtige Sympathieträger für den Betrieb die Ausbildung von Personal nur nach innen wie außen. Nach In- Lernort „Arbeit“ noch für den Eigenbedarf des nen profitiert der ausbildende Be- trieb und seine Mitarbeiterschaft Staatswaldes erfolgen. Effekte für die Forstbetriebe verloren ge- auch dadurch, dass man durch Ausbildung hen können. Die IG BAU schlägt vor, dass permanent auf dem neuesten Stand der bei einem Scheitern des Pakts für Ausbil- Verfahren/Technik sein sollte und natür- D ie Landesregierung spricht sich dafür dung eine Auffanglinie zur Sicherstellung lich auch beständig und oft kritisch hinter- aus, die Ausbildung von Forstwirtin- der Ausbildung durch das Land gefunden fragt wird. Damit wird die Ausbildung auch nen und Forstwirten in quantitativer wird. Möglich wäre, über eine externe fi- zu einem wichtigen Motor zur internen be- und qualitativer Hinsicht auf dem bishe- nanzielle Finanzlinie des Landes die Aus- trieblichen Weiterentwicklung. rigen Niveau von circa 100 Ausbildungs- bildung von Forstwirten, die über den Ei- Dazu gehört auch eine Infrastruktur an plätzen je Ausbildungsjahrgang zu halten. genbedarf der AöR hinausgeht, zu finanzie- Räumlichkeiten und zeitgemäßer Ausrüs- Sie möchte dieses Ziel durch einen Ausbil- ren und abzusichern. Zu prüfen wäre, ob es tung, von der der Betrieb selbst aber auch dungspakt mit Kommunen und Privaten er- Sinn machen würde, diese auch aus forst- andere Forstbetriebe profitieren. Ausbil- reichen. Im laufenden Umsetzungsprojekt lichen Fördermitteln aus dem Kommunal- dungsbetriebe sind meist gekoppelt an soll in Abstimmung mit dem Städte- und wald gegenzufinanzieren. Dieser Vorschlag Stützpunkte, die auch wieder für Erpro- Gemeindetag, der Forstkammer und den aus der Mitgliedschaft entsprang der Beob- bung von Arbeitsverfahren und Technik Unternehmerverbänden vereinbart werden, achtung, dass gerade Städte und Gemein- stehen sowie wichtige oft ortsnahe An- wie eine bedarfsorientierte Trägerschaft der den sich aus der Ausbildung zurückgezo- laufstellen in der Aus- und Fortbildung für Ausbildungsverantwortung im bisherigen gen haben, aber mit rund 40 Prozent Flä- andere Waldbesitzer darstellen. Diese er- Umfang durch alle (potenziellen) Arbeitge- chenanteil den größten Waldbesitz in Ba- folgreiche Struktur der Stützpunkte und ber für Forstwirte in dem Ausbildungspakt den-Württemberg repräsentieren. Hauptstützpunkte und die Ausbildung der erfolgen kann. Die AöR soll sich an Koope- Die IG BAU bedauert, dass die Forstwirtaus- Forstwirte sind für die IG BAU ein Eckstein rationsmodellen beteiligen, um ein flächen- bildung in der politischen Diskussion pri- zum Erhalt und der Umsetzung einer guten deckendes Angebot an Ausbildungsplätzen mär als Kostenfaktor gesehen wird. „Aus- Qualität in der Waldarbeit in allen Wald- sicherzustellen. bildung schafft Werte und dies in bedeu- besitzarten geworden. Ein Rückzug aus der Die IG BAU und die Naturschutzverbände tendem Umfang“, war unisono die Mei- Ausbildung und ein Ausdünnen der Stütz- haben von Anfang an dieses Ansinnen sehr nung der Kolleginnen und Kollegen auf punkte würden auch einem Verlust an In- kritisch begleitet. Alle befürchten, dass der den Herbstversammlungen der verschie- novation für die Forstbetriebe bedeuten. angestrebte Ausbildungspakt so politisch denen Ortsgruppen. In einer Blitzumfrage Die IG BAU hat deshalb schon verschie- nicht erreichbar sein wird. Bislang bilden bei verschiedenen Ausbildern wurde die- dentlich Abgeordnete angesprochen und nur noch sehr wenige Kommunen und so ses Bauchgefühl der Versammlungsteilneh- hofft auch darauf, dass die Ausbildungsbe- gut wie keine privaten Unternehmer oder mer auch durch Fakten bestätigt. Neben der triebe und die Mitarbeiter selbst dieses The- Waldbesitzer Forstwirte aus. Ob sich dies Berufsschule wird im Betrieb nicht nur ge- ma auch bei Abgeordneten, Landrätinnen im Zuge einer Zerschlagung der Forstver- lernt, sondern auch produziert. Holzein- und Landräten und anderen Verantwortli- waltung im Zuge des Kartellverfahrens zum schlag von 300 Festmeter und mehr sind chen ansprechen. Die Forstwirtausbildung Positiven ändern lassen wird, ist mehr als durchaus eine normale Arbeitsgröße, die ein darf nicht für eine fragliche Effizienzrendi- fraglich. Die IG BAU befürchtet, dass dann Auszubildender im Schnitt je Jahr in seiner te, die dann in anderen Landeshaushalten die Ausbildung für Forstwirte stark einge- Ausbildung auf den Boden bringt. Pflan- verdampft, geopfert werden. j dampft wird und damit auch viele positive zung, Jungbestandspflege, Bau von Jagdein- Martin Schwenninger 10_11_BadenW_FM_1803.indd 11 21.02.18 08:06
12 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Bundesvertretung Beamtinnen/Beamte und Angestellte in Forst und Naturschutz Aktiv für die Mitglieder Schleswig-Holstein und Hamburg Moordiek 17 23820 Pronstorf-Diekhof Telefon 04556 1221 (d) 04556 1047 (p) Mobil 0172 3169407 (p) E-Mail reinhard.schulte1@gmx.de Vorsitzender: Reinhard Schulte Niedersachsen Hajestraße 41 37170 Uslar Telefon 05573 218 (p) Mobil 0170 3300956 (d) E-Mail peter.martensen@nfa-dassel.niedersachsen.de Vorsitzender: Peter Martensen Nordrhein-Westfalen Lohkamp 7 48565 Steinfurt Telefon 0251 91797-110 (d) 02551 834062 (p) Mobil 01516 5906936 (p) E-Mail peter.wicke@forst.igbau.nrw Vorsitzender: Peter Wicke Hessen Neugarten 4 35315 Homberg/Ohm Telefon 06633 642102 (d) Mobil 0160 4706704 E-Mail Claudia.Maevers@forst.hessen.de igbau_maevers@gmx.de Vorsitzende: Claudia Mävers Rheinland-Pfalz Rheinblickstraße 50 55413 Trechtingshausen Mobil 0179 7407877 E-Mail daisy.liebau@gmail.com Vorsitzende: Daisy Liebau-Plath Saarland Mühlenweg 3 66129 Saarbrücken-Bübingen Telefon 0681 9712135 (d) Mobil 0178 7634567 (p) E-Mail k.ruetters@sfl.saarland.de Vorsitzende: Karin Rütters Baden-Württemberg Staudenweg 1 79254 Oberried Mobil 0172 2706381 E-Mail matthias.wieners@web.de Ansprechpartner: Matthias Wieners www.igbau.de 12_13_Bundesver_FM_1803.indd 12 21.02.18 08:11
Bundesvertretung Forstliche Mitteilungen 3/2018 13 Mecklenburg-Vorpommern Vorsitz der Bundesvertretung Forst und Naturschutz Waldstraße 4 17509 Jägerhof Jörg Müller Mobil 0162 2329033 (p) Vorsitzender der Bundesvertretung Vorsitzende: Corinna Abraham Weinbergstraße 33 14469 Potsdam Telefon 033201 445240 (d) Mobil 0173 2078016 (p) Fax 033201 445248 (d) E-Mail Joerg.Mueller@LFB.Brandenburg.de Berlin Eschenallee 32 14621 Schönwalde-Glien Telefon 030 43602618 (d) Ernst-Otto Naumann Mobil 0170 9555377 (d) Stellv. Vorsitzender der Bundesvertretung E-Mail wolfgang.korn@senstadtum.berlin.de Forsthaus Wustekirche Vorsitzender: Wolfgang Korn 34593 Knüllwald Telefon 05685 922796 (p) E-Mail ernstotto.naumann@forst.hessen.de (d) Brandenburg Weinbergstraße 33 14469 Potsdam Telefon 033201 445240 (d) IG Bauen-Agrar-Umwelt Mobil 0173 2078016 (p) Bundesvorstand Fax 033201 445248 (d) Stellvertretender Bundesvorsitzender E-Mail Joerg.Mueller@LFB.Brandenburg.de Finanzen – Forst und Agrar (VB III) Vorsitzender: Jörg Müller Olof-Palme-Straße 19 Vorsitzender der Bundesvertretung 60439 Frankfurt am Main Sachsen-Anhalt Harald Schaum Peusstraße 51 Stellvertretender 06846 Dessau-Roßlau Bundesvorsitzender Mobil 0177 7262649 (p) Finanzen – Forst und Agrar E-Mail hruff53@gmx.de (d) Telefon 069 95737-700 Vorsitzender: Harald Ruff Fax 069 95737-709 E-Mail bundesvorstand.vbIII@igbau.de Sachsen Michael Schmitt Fachreferent Kohlenstraße 45 a Forst 09618 Brand-Erbisdorf Telefon 069 95737-667 Telefon 037322 520682 (p) Fax 069 95737-659 Mobil 0162 2794547 (p) Mobil 0171 9544203 E-Mail mischeroel@gmx.de E-Mail michael.schmitt@igbau.de Vorsitzender: Michael Kisiel Thüringen Bianca Miksch Sekretariat Forst Iderhoffstraße 35 Telefon 069 95737-651 99085 Erfurt Fax 069 95737-659 Mobil 0176 70407034 (p) E-Mail bianca.miksch@igbau.de E-Mail simon.respondek@fh-erfurt.de forstpolitik@igbau.de Fotos: Kalle Meyer, privat, IG BAU, Liebau-Plath, Simon Respondek Vorsitzender: Simon Respondek Siegfried Walz Redakteur Forstliche Mitteilungen Bayern Schulwaldstraße 50 36391 Sinntal Ursulinenring 23 Telefon 06664 2585899 84419 Schwindegg E-Mail fm-redaktion@t-online.de Telefon 08082 948633 (d) fm-redaktion@igbau.de 08082 948019 (p) Mobil 0157 73047201 (p) E-Mail aj.schlegel@hotmail.de Vorsitzender: Andreas Schlegel Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt 12_13_Bundesver_FM_1803.indd 13 21.02.18 08:11
14 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Aus den Regionen PEFC in Bayern Fragen an die PEFC-Regionalas si Die Regionale Arbeitsgruppe Bayern des Zertifizie- standen. Das ist natürlich einer der Hauptaufgabenbereiche. Hier rungssystems PEFC hat zu Beginn 2017 die Auditkri- geht es aber nicht nur um Über- terien für das interne Monitoring seiner Mitglieder prüfungen, sondern auch darum, die Waldbesitzer zu unterstützen verabschiedet. Das interne Monitoringprogramm wur- und die nachhaltige Waldbewirt- Fotos: PEFC Deutschland de im vergangenen Jahr von der Arbeitsgruppe, in der schaftung zu verbessern und zu auch die IG BAU, LV Bayern, ständiges Mitglied ist, stärken. Die Ergebnisse und Inhal- te nach außen zu tragen und so entwickelt. Ziel ist, die nachhaltige Bewirtschaftung Kathrin Selhuber – Regional- aufzuzeigen, dass PEFC in Bayern assistentin für Bayern der zertifizierten Wälder auf der Fläche zu sichern. eine praxisnahe nachhaltige Wald- bewirtschaftung über alle Waldbe- sitzarten ist. E rstmals wurden in Bayern im vergan- dem bin ich auch Ansprechpartnerin für genen Jahr viele Waldbesitzer auf die alle Förster, holzverarbeitende Betriebe und FM: Wie wird das interne Audit bei den Be- Einhaltung der PEFC-Standards intern Forstunternehmer. Einen großen Teil mei- schäftigten und den Waldbesitzern gesehen? auditiert. PEFC-Regionalassistentin Kath- ner Arbeit macht das interne Monitoring Welche Erfahrungen hast Du hier gemacht? rin Selhuber sprach zum Ende des vergan- aus, hier bin ich viel bei Waldbesitzern in Kathrin Selhuber: Die internen Audits kom- genen Jahres über ihre Arbeit und ihre Er- ganz Bayern unterwegs. Zwischendurch bin men bei den Waldbesitzern gut an. Es gibt fahrungen. ich ab und zu auf Messen und Veranstal- hier und da noch Nachfragen bezüglich tungen unterwegs, wie der KWF-Tagung, den externen Vor-Ort-Audits, die parallel FM: Kathrin, Du bist seit dem Jahr 2015 der Interforst oder auf Regionalen Wald- stattfinden. Vereinzelt waren Waldbesitzer nach Deinem Forststudium und der Anwär- besitzertagen. auch skeptisch, da eine „Überprüfung“ per terprüfung als Regionalassistentin bei der se eher negativ behaftet ist. Im Laufe des PEFC-Arbeitsgruppe Bayern beschäftigt. FM: Welchen Zweck siehst Du in Deiner Audits wurden diese Zweifel schnell ausge- Was sind Deine Aufgaben? Arbeit? räumt, und es entwickelten sich gute Ge- Kathrin Selhuber: Meine Stelle ist ein Auf- Kathrin Selhuber: Die Stellen der PEFC-Re- spräche. gabenmix. Zum einen bin ich Ansprech- gionalassistenten (sieben in ganz Deutsch- partnerin für die Waldbesitzer zu PEFC, land) sind eigentlich aus der Not heraus, FM: Welche Ergebnisse gibt es für Bayern? beantworte Fragen, erläutere Sachverhalte eine Person für die Durchführung des in- Kathrin Selhuber: Bei den internen Au- und stehe für Vorträge zur Verfügung. Zu- ternen Monitorings zu benötigen, ent- dits habe ich viele Waldbesitzer getroffen 14_16_Bay_FM_1803.indd 14 21.02.18 08:12
Bayern Aus den Regionen Forstliche Mitteilungen 3/2018 15 as sistentin Kathrin Selhuber und ihre Wälder gesehen. Fast immer ar- mit Maßnahmen die Abweichung zu behe- fen ihnen im Zuge von Pflegemaßnahmen. beiten die Waldbesitzer konform mit den ben. Abweichungen gab es vor allem, da die Weiterhin darf die Forstwelt nicht müde PEFC-Standards. Erfreulicherweise werden Waldbesitzer kein Bio-Öl oder Sonderkraft- werden, den Sinn von Pflege und Durch- die Wälder mit viel Herzblut und Umsicht stoff in der Motorsäge verwendeten, oder forstungsmaßnahmen herauszustellen. Hier gepflegt und erhalten, sodass es mir ein- es wurden ohne eindeutige Notwendigkeit ist in vielen Wäldern noch Potenzial, und fach unglaublich Spaß macht, das kennen- oder Dokumentation Pflanzenschutzmittel die Waldbesitzer möchten einen gesunden zulernen. eingesetzt. stabilen Mischwald aufbauen oder erhalten. FM: Die Arbeitsbedingungen der Menschen, FM: Wegen des unsachgemäßen Einsat- FM: Wie geht es 2018 weiter? die im Wald arbeiten, wurden auch auditiert. zes von Pflanzenschutzmitteln wurde zwei Kathrin Selhuber: Es gibt bei den Schwer- Worauf lag hier Dein Augenmerk? Waldbesitzern das Zertifikat entzogen. punktkriterien, die in diesem Jahr überprüft Kathrin Selhuber: Auditiert wurden insge- Kathrin Selhuber: Das ist im All- werden, eine kleine Ände- samt neun Schwerpunktkriterien. Die fol- gemeinen bedauerlich, da Aus- rung. Neu ist, dass der Ein- genden betreffen die Arbeitsbedingungen: schlüsse nicht sein müssten. Die satz von Forstunternehmern Einhaltung der UVV, Verwendung von Regionale PEFC-Arbeitsgruppe mit anerkanntem Zertifikat Sonderkraftstoff und die Einhaltung gel- hat nach eingehender Diskussion nun generell überprüft wird. tender Tarifverträge. Bei der Einhaltung der entschieden, dass beide Waldbesit- Ansonsten bleibt alles so, wie UVV ging es vor allem um den Zustand der zer nicht mehr an der PEFC-Zerti- es ist, und ab April werden persönlichen Schutzausrüstung, die Fäll- fizierung teilnehmen können. Al- dann wieder Audits im Wald technik und die Rettungskette. Bei der Ein- lerdings ist der Einsatz von Pflan- stattfinden. Darauf freue ich haltung von Tarifverträgen spielten neben zenschutzmitteln eine absolute Ausnahme mich schon besonders. Es ist immer wieder den Angestellten großer Forstbetriebe auch in den bayerischen Wäldern, viele Wald- spannend, die Waldbesitzer und ihren Wald die Beschäftigungsverhältnisse von forstli- besitzer stehen einem Einsatz sehr kritisch kennenzulernen. j chen Zusammenschlüssen eine Rolle. gegenüber. Die Fragen stellte Andreas Schlegel. FM: Gab es auch Waldbesitzer oder Wäl- FM: Welche Punkte waren den PEFC-zertifi- Die regionalen Waldberichte, Auditberichte, der, die nicht konform mit den PEFC-Stan- zierten Waldbesitzern noch wichtig? sowie Informationen zum internen Monito- dards sind? Kathrin Selhuber: Die Wörter Klimawan- ring-Programm werden unter https://pefc.de/ Kathrin Selhuber: Das gab es auch. Das führ- del und Wetterextreme hört man überall. fur-waldbesitzer/pefc-meiner-region/pefc- te zu einer sogenannten Abweichung. Der Als Folge davon bringen ausnahmslos alle in-bayern veröffentlicht. j Waldbesitzer hatte dann die Möglichkeit, Waldbesitzer Mischbaumarten ein oder hel- Andreas Schlegel 14_16_Bay_FM_1803.indd 15 21.02.18 08:12
16 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Aus den Regionen Bayern Arbeit im Wandel – Digitalisierung im Forst Seminar am 20. und 21. April Die Landesvertretung und die die IG BAU in diesem Wahljahr an die Po- d Matthias Frost, Bereichsleiter Informa- litik sowie an den Betrieb und die Verwal- tions- und Kommunikationstechnik; Fachgruppe Bayern der IG Bau- tung geht. BaySF, en-Agrar-Umwelt (IG BAU) veran- Veranstaltungsort: Hotel Hallertau, Ziegel- d Professor Dr. Steffen Rogg, IT-Beauftrag- stalten ein Seminar zum Thema straße 4, 85283 Wolnzach. ter der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der HSWT Hochschule Weihenstephan- „Digitalisierung unserer Arbeits- Gäste: Triesdorf. welt im Forst“. d Profekssor Dr. Friedbert Bombosch, HAWK Hochschule Hildesheim/Holz- Für IG BAU-Mitglieder ist die Teilnahme minden/Göttingen, Fakultät Ressourcen- kostenfrei. Nichtmitglieder sind ebenfalls D as Thema ist brandaktuell, alle spü- management, herzlich willkommen. Für die Verpflegung ren es: Unsere Lebens- und Arbeits- d Torsten Weber, Leitung der Technologie- und Übernachtung werden für Nichtmitglie- welt verändert sich rasant. Arbeits- und Innovationsberatung TIBAY beim der folgende Teilnehmerbeiträge erhoben: verfahren werden digitalisiert und neu ent- DGB-Bildungswerk Bayern, d Nichtmitglieder wickelt. Anforderungen an uns und unse- (Seminarteilnehmer) 150 Euro, re Tätigkeit verändern sich, die Häufigkeit d Nichtmitglieder und Intensität unseres Lernens werden stei- (Partner eines Mitglieds) 100 Euro, Foto: Stefan Stegemann (Wikimedia Commons), COLOURBOX/FM gen. Wo bleibt der Mensch inmitten mas- d Kinder 30 Euro. senhafter Datenspuren und schneller fort- Hunde können mitgebracht werden. Die schreitenden Änderungen? Wie kann digi- Kosten betragen sechs Euro/Tag. tale Teamarbeit funktionieren, wie digita- Fahrtkosten können nicht erstattet wer- le Führung? Welche Instrumente brauchen den. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Personalvertretungen? Welche Möglichkei- Veranstaltung hat Fortbildungscharakter. ten bieten sich bei einer flexibleren Gestal- Dienstbefreiung kann beim Dienstvorge- tung des Arbeitsplatzes oder bei der beruf- setzten beantragt werden. lichen Weiterentwicklung? Wie kann die Attraktivität unseres Arbeitsplatzes verbes- Infos und Anmeldung unter: sert werden? IG BAU, Landesvertretung Bayern, Telefon: Die Teilnehmer werden über die neuesten 08082 948019, Fax: 08082 948634, E-Mail: Entwicklungen informiert. Gemeinsame aj.schlegel@hotmail.de. j Positionen werden entwickelt, mit denen Treffen in der Mitte Bayerns – in der Hallertau Andreas Schlegel 14_16_Bay_FM_1803.indd 16 21.02.18 08:12
Brandenburg Aus den Regionen Forstliche Mitteilungen 3/2018 17 Die Reform der Reform beginnt! Entschließung und Erlass Nach dem mit der Mehrheit nen und Mitarbeitern des Landesbe- triebs Forst Brandenburg zugänglich der Regierungsfraktionen ist und für eine möglichst hohe Ver- (SPD und DIE LINKE) verab- fahrenstransparenz sorgen soll. Für die Leitung des erforderlichen Um- schiedeten Entschließungs- strukturierungsprozesses wird un- antrag „Zukunftsfähige Lan- ter ihrem Vorsitz eine Lenkungs- desforstverwaltung Branden- gruppe gebildet. Zu den Sitzungen Foto: IG BAU sind die Interessenvertretungen der burg“ (Drucksache 6/7779) Beschäftigten und Beamten, unter soll nun alles ganz schnell ge- anderem ein Vertreter der IG BAU, als Gäste eingeladen. An der ersten hen. Der Landesregierung wird Beratung dieses Gremiums nahm für die IG 2! gerade mal ein halbes Jahr Zeit Noch läuft Phase BAU der Kollege Jörg Schütte teil. Der ambi- tionierte Zeitplan sieht bereits zum 21. März gegeben, um einen entsprechen- DGB und des Beamtenbundes am 28. No- einen ersten Zwischenbericht der Arbeits- den Gesetzesentwurf vorzulegen. vember 2017 zu den bestehenden Heraus- gruppe Forst und zum 25. Mai dann die Vor- forderungen im Bereich der Personalpoli- lage des Gesetzesentwurfs vor. tik des Landes Brandenburg. Klar sind die Für die IG BAU ist und bleibt es jedoch D as große Unverständnis darüber konn- Möglichkeiten einer Oppositionspartei be- dabei: Ohne eine klare Positionierung zu ten Vertreter von IG BAU und BDF schränkt, was das unmittelbare Entschei- den Aufgaben und einer wirklich nachhalti- bereits am 8. Januar gegenüber den dungshandeln betrifft. Jedoch hatten wir gen Personalbedarfsplanung mit verbindli- Abgeordneten Anke Schwarzenberg und erneut den Eindruck, einen Verbündeten chen Einstellungszielen für den forstlichen Thomas Domres aus der Fraktion DIE LIN- hinsichtlich unserer Anliegen gefunden zu Nachwuchs über das Jahr 2018 hinaus, wird KE ausgesprochen deutlich artikulieren. haben. Insofern zeigte sich Ingo Senftleben es wohl keine zukunftsfähige Landesforst- Eine klare Antwort dazu, was diese Pro- auch ausgesprochen offen, den im Rahmen verwaltung in Brandenburg mehr geben. zessbeschleunigung mit linker Politik zu unserer IG BAU-Landeskonferenz im Ok- Wir können nur hoffen, dass sich die Ver- tun haben soll, blieb für die Gewerkschafts- tober 2016 direkten Diskurs der Fraktions- antwortungsträger wenigstens dieser Tatsa- vertreter offen. Wieder wird unter dem vor- spitzen des Landtags mit unseren Mitglie- che bewusst sind! handenen Stellendiktat von 1023 VZE im dern fortzusetzen. Um auf die Personalratswahlen zurückzu- Jahr 2020 eine Struktur gebastelt werden, Um den Auftrag des Landtags zu erfüllen, kommen: Jede Stimme für unsere Listen an der sich die Aufgaben und ihre mögli- hat die zuständige Staatssekretärin, Frau Dr. zählt. Also unbedingt auf die Termine und che Erfüllung ausrichten! Dass zudem in- Schilde, mit Wirkung vom 1. Februar einen Veröffentlichungen achten! j nerhalb dieser Zeitspanne im ganzen Land Erlass herausgegeben, der den Mitarbeiterin- Landesvertretung Brandenburg neue Personalräte gewählt werden, bleibt natürlich völlig unberücksichtigt! Parteien, Drucksache 6/7779 Landtag Brandenburg – Auszug die sich in vergangener Zeit ständig frust- riert fragen, warum Wahlerfolge ausblei- ben oder Bürger sich abwenden, sollten sich Die Landesregierung wird aufgefordert: doch bei dieser Handlungsweise ihre Ant- 1. organisatorische Anpassungen der Forstver- kompetenzzentrums Forst Eberswald zu ent- wort selbst geben können. waltung mit Darstellung des Aufgabenum- wickeln; Am 1. Februar folgte ein Gespräch mit Ingo fangs unter Beachtung der klaren Trennung in 3. dem Landtag bis zum Ende des ersten Halb- Senftleben, dem Fraktionsvorsitzenden der wirtschaftliche, hoheitliche und gemeinwohl- jahres 2018 einen Gesetzesentwurf vorzule- CDU. Angeknüpft wurde an die Anträge orientierte sowie Aufgaben des Landeskompe- gen, der die organisatorischen Anpassungen der CDU-Fraktion zum Forst, zum Besuch tenzzentrums Forst unter dem Dach des MLUL beinhaltet; des Fraktionsvorsitzenden an der Waldar- zu erarbeiten; 4. einen Einstellungskorridor darzustellen, der beitsschule in Kunsterspring und zur Ver- 2. Zielvorstelllungen für eine länderübergrei- aufgrund der Altersstruktur des Forstbetriebs anstaltung der CDU-Fraktion mit den Spit- fende Kooperation beim Betrieb des Landes- erforderlich ist. j zenvertretern aller öD-Gewerkschaften des 17_Brandenb_FM_1803.indd 17 21.02.18 08:13
18 Forstliche Mitteilungen 3/2018 Aus den Regionen An Frau Staatsministerin Priska Hinz und Herrn Michael Gerst Offener Brief vom 30. Januar Sehr geehrte Frau Staatsministerin Hinz, sehr geehrter Herr Gerst, ihren sozialen Nachteilen für die turm (P ixelio) ainer S Foto: R die IG BAU möchte als Vertreterin einer großen Anzahl von Mitarbei- Betroffenen zum Standard der terinnen und Mitarbeitern des Landesbetriebs HessenForst hiermit die Personalpolitik werden? große Verunsicherung, wachsende Besorgnis und Zukunftsängste sehr 8. W elchen „Plan B“ gibt es, wenn vieler Kolleginnen und Kollegen an Sie als Dienstherrin und Landes- das Bundeskartellamt die betriebsleiter weitergeben. vorgeschlagene Lösung ablehnt In den letzten Tagen und Wochen wurden die Vorstellungen zu den oder im Frühjahr das Urteil gegen den § 46 BWaldG ausfällt? geplanten Holzvermarktungsorganisationen genauer erläutert, die Als ganz zentrale Forderung halten wir es für unbedingt erforderlich, vorgesehene Struktur nimmt allmählich Gestalt an. Viele Mitarbeite- für den jetzigen Übergangszeitraum ein Moratorium für die rinnen und Mitarbeiter beginnen, sich mit den Planungen der Arbeits- Veränderung von Forstamts- und Revierstrukturen zu verhängen, gruppe gedanklich intensiver zu befassen und entdecken – aus Sicht der bis absehbar ist, in welchem rechtlichen Rahmen der Landesbetrieb Praktikerinnen und Praktiker – immer mehr Unwägbarkeiten, Risiken zukünftig arbeiten wird. und Herausforderungen, die eine Realisierung schwierig erscheinen lassen. Wir haben mit großer Anerkennung wahrgenommen, mit welch ungewohnter Transparenz die Diskussionen der Arbeitsgruppe zur Die zu schaffenden Schnittstellen und die aus kartellrechtlicher Sicht neuen Holzvermarktung für den Betreuungswald an alle Beschäftigten zu „kappenden“ Informationsstränge für Holzverkaufsdaten erachten transportiert wurden. Es wäre schön, wenn diese Offenheit im weiteren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als einen reinen Versuch der Prozess beibehalten werden könnte. schnellen Befriedung der Forderungen des Kartellamts. Das uneinge- schränkt zu begrüßende Ziel der Erhaltung des Einheitsforstamts sehen Wir bitten Sie deshalb, uns diese Fragen zu beantworten und damit den viele als gefährdet und befürchten eine von äußeren Einflüssen geprägte Kolleginnen und Kollegen ein Stückchen mehr Klarheit über die weitere grundlegende Strukturreform. Entwicklung zu verschaffen. Dies hat dazu geführt, dass viele Fragen an uns als Gewerkschaft Diesen Brief sowie Ihre Antworten werden wir an alle Kolleginnen herangetragen wurden, die wir nicht beantworten können: und Kollegen weitergeben und in unserer Gewerkschaftszeitschrift 1. W as passiert in den Forstämtern, in denen sich viele Kommunen „Forstliche Mitteilungen“ veröffentlichen. völlig aus der Betreuung von HessenForst verabschieden, weil sie Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! mit der Änderung der Holzvermarktung gleich auf alle Leistungen Mit freundlichen Grüßen von HessenForst verzichten? Bleibt das Forstamt dann trotzdem Claudia Mävers bestehen? Welche neuen Forstamts-Strukturen haben wir zu erwarten? 2. Wie stehen die kommunalen Spitzenverbände zu dem Vorschlag der Fahrt vom 20. bis 22. Juli zur Messe „INTERFORST“ geplanten Holzverkaufsorganisationen? Die Fachgruppen Forst der Bezirksverbände Nord- und Mit- 3. W ie wird organisatorisch reagiert, wenn die Betreuungsfläche sich telhessen bieten für alle IG BAU-Mitglieder aus dem Forstbe- nach und nach immer wieder verändert? Wird eine Dauer-Umorga- reich, Waldarbeiter, Förster, Verwaltungsangestellte und Azubis, eine nisation die Folge sein? interessante Busfahrt zur „INTERFORST“ nach München an. 4. Was passiert mit den vielen Forstamts-Bürokräften mit befristeten Verträgen? Werden die Verträge jetzt alle auslaufen? Wie sollen Forstämter trotzdem weiterhin arbeitsfähig bleiben? D ie Kosten werden bezuschusst. Die Teilnahme an der „INTERFORST“ gilt grundsätzlich als Fortbildungsmaßnahme und wird mit Fortbildungs- punkten honoriert. Die Fahrtroute verläuft ab Kassel über Malsfeld, Bad 5. W as passiert, wenn sich für die neuen Holzvermarktungsorga- Hersfeld, Kirchheim, Michelsrombach, Fulda nach München. nisationen zu wenig freiwilliges Personal findet? Werden dann Näheres: siehe Infos der Fachgruppen sowie auf der Homepage im Internet Beschäftigte aus Betreuungsforstämtern gekündigt oder versetzt? der Landesvertretung unter www.lv-forst-hessen.igbau.de die vollständi- 6. W ie wird mit Nachwuchskräften verfahren, die keine festen ge Einladung mit allen Unterlagen. Stellen besetzen? Sind sie Verfügungsmasse, die immer wieder die Rückfragen und telefonische Anmeldungen an Kollegin Ida Kandziora, personellen Löcher stopfen müssen? Wie soll HessenForst zukünftig Bad Hersfeld, Telefon 06621 8071, Fax 06621 3165 oder per Nachwuchskräfte anwerben, wenn ihre Zukunftsaussichten so E-Mail bad-hersfeld@igbau.de. Anmeldefrist: bis spätestens 11. März. j unklar sind? Harry Trube und Michael Baier (Vorsitzende der Bezirksfachgruppen Forst) 7. Sollen die vermehrten kommissarischen Stellenbesetzungen mit all 18_20_Hessen_FM_1803.indd 18 21.02.18 08:14
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