BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein

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BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL                                                                   2
                                                                                                                2019
                                    Exklusive Verbandsmitteilungen des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein

                                                           SCHLESWIG-HOLSTEIN

                                         ENTRÜMPELT LANDESBAUORDNUNG

                                         ¡ Interview mit Schleswig-Holsteins
                                           Bauminister Hans-Joachim Grote

                                         ¡ Mehrgeschossiger Holzbau
modern urban living, Creativemarc

                                           „mitten rein – oben drauf – außen dran“

                                         ¡ Schleswig-Holstein gibt richtig Gas
                                           Ehrgeizige Infrastrukturprojekte
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    Inhalt
                                                                                       In eigener Sache
    Impressum                                                           3
    Editorial                                                           3              Es gibt kaum ein anderes Thema, das die Medien und da-
                                                                                       mit auch die Öffentlichkeit in diesen Tagen und Wochen
    Wohnungsbau
                                                                                       so sehr beschäftigt wie das des Wohnraums. In diesem
    Genug ausrangiert oder geht noch was?                               4
                                                                                       Zusammenhang rückt auch die Novellierung der Landes-
    Interview mit Bauminister Hans-Joachim Grote                        4              bauordnung in den Fokus.
    Hohe Nachfrage im Wohnungsneubau hält an                            7
    Baugenehmigungen in Schleswig-Holstein                              7
    Zur Enteignung von Mietwohnungen                                    8
    Entwicklung der Baupreise für Wohngebäude                           8
    Bauwirtschaft hat kaum Einfluss auf Baupreisentwicklung             9

                                                                                        © Bild von goranmx auf Pixabay
    Interview mit ARGE-Chef Dietmar Walberg                             9
    Konjunktur
    Bundesweit super Branchenstart in 2019                              10
    In Schleswig-Holstein Umsätze um 13 Prozent gestiegen               10
    Tipp: Betriebsvergleich mitmachen!                                  11
    Infrastruktur
    Erfolg im Bundesrat für schnelles Internet                          12
                                                                                       Zum Teil treibt die Diskussion um den Wohnungsbau al-
    Sanierungsoffensive des Landes geht voran                           12             lerdings kuriose Blüten und ist an Unsachlichkeit kaum zu
    Kommunen erhalten weiter Zuschüsse                                  13             überbieten. Wir von Bau aktuell verlassen uns auf Fakten
    Digitalisierung im Straßenbau                                       13             und auf diejenigen, die Bescheid wissen. Daher haben wir,
    Unternehmen                                                                        um es aus erster Hand zu erfahren, für Sie ein Interview mit
    7. Schleswig-Holsteinischer Holzbautag in Neumünster                14             unserem schleswig-holsteinischen Bauminister zur Landes-
                                                                                       bauordnung geführt. Und zu den Baukostenfragen haben wir
    Kompensation bei Bauprojekten                                       15
                                                                                       den Geschäftsführer der ARGE befragt. Noch ein Hinweis:
    Doppeljubiläum bei der Firma Mengel aus Vaale                       16             Um genaue Zahlen zu unseren Betrieben zu erfahren, steht
    Fünf Sterne für die Firma Volker Clausen aus Freienwill             16             perfakta mit dem Betriebsvergleich bereit. Auch darauf wol-
    Vier Sterne für die Firma Rath aus Schenefeld                       16             len wir Sie in dieser Ausgabe hinweisen.
    perfakta Betriebsvergleich                                          17
    150 Jahre Bauunternehmen Johannes Specht                            19
    Partnerschaft Unternehmen – Schule                                  19
    Verband
    Europapolitische Positionen der Bauwirtschaft                       20                                               Ih re Re d a k ti o n
    Geschäftsführerkonferenz in Kiel                                    21
                                                                                                                               l
    Parlamentarischer Abend des Handwerks                               21
    Tagung der Landesfachgruppe Massiv-Bau                              23
    Unternehmen
    Novelliertes Vergaberecht gestartet                                 24          Impressum
    Das neue Vergaberecht in Schleswig-Holstein                         24          BAUAKTUELL
    Wiedereinführung der Meisterpflicht                                 27          Offizielles Organ des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein

    Architekten in Kiel schlagen Alarm                                  27          Herausgeber (v.i.S.d.P.): Servicegesellschaft Bau-Nord GbR,
                                                                                    Hopfenstr. 2e / 24114 Kiel / T: 0431/53547-0 / info@bau-sh.de, www.bau-sh.de
    Bauantrag online: Pilotptojekt in Nordwestmecklenburg               28
    BIM Mittelstandleitfaden                                            28          Chefredaktion: Hilke Ohrt

    Verbraucherverträge - neue Fassung                                  29          Autoren: Hilke Ohrt / Jan Jacobsen / Ralf Schneider / Erik Preuß / Georg Schareck

    Verpflichtendes Hautscreening abgewendet                            29          Fachinformationen: Zentralverband Deutsches Baugewerbe

    Ende der Zeitumstellung ab 2021                                     29          Satz: La Deutsche Vita ® / Beckerkoppel 18 / 23743 Grömitz / la-deutsche-vita.de

    Keine Dieselfahrverbote                                             30          Druck: Svenja Muchow / druck & medien / Sierksdorfer Str. 14 /
    Geplante Mautausweitung                                             30          23730 Neustadt in Holstein / www.muchowdruck.de

                                                                                    Erscheinungsweise: viermal jährlich, Februar, Mai, August, November
    BAMAKA: Einkaufsportal mit Großkundenrabatten                       30

                 BAU AKTUELL 2 2019      /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
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Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

„Spiegel online“ titulierte im Januar 2018 zu Fragen der Belastung von Unternehmen und Bürgern in Deutschland
„Steuererhöhungen: Spiel mir das Lied vom Tod“. Mit der größten Belastung seit 2006 kamen Themen wie Mindest-
lohn, Rente mit 63, Vermögenssteuer und Spitzensteuersatz zum Tragen. Wer 42 % an Steuern zahlt, der verkraftet
auch 45 %? „Spiegel online“ resümierte damals, dass derjenige, der so denkt und redet, jeden Sinn dafür verloren hat,
dass es das Verhältnis zu den Minderheiten ist, das eine Gesellschaft definiert. Es waren schon immer die Reichen
oder die, die man dafür hält, die dem Sozialismus als „Feinde“ galten. Und reich ist man in dieser Welt sehr schnell.
Das begann damals für die Unterhändler der Großen Koalition bereits bei 60.000 Euro. Und es nimmt kein Ende.

So erleben wir in den vergangenen Wochen       zu geben, die perspektivisch und im Zusam-          onseinheiten wie die Europäische Union oder
und Monaten nicht nur die „kalte Enteig-       menwirken der einzelnen Elemente den                die Auswirkungen globalisierter Märkte.
nung“ bei Dieselfahrzeugen, die Steigerung     Sinn und Zweck von guten Teilen des Steu-
bei den Lohnnebenkosten, den Verzicht der      eraufkommens noch erklärbar machen!                 So ist mit Blick auf die anstehende Wahl
Abschaffung der sogenannten kalten Pro-                                                            zum Europäischen Parlament im Mai der
gression oder des Solidaritätszuschlags        Man muss tatsächlich dieses Gebaren kri-            Aufruf nicht nur angebracht, sondern er ist
für Besserverdienende. Nein, die Schraube      tisch hinterfragen. Es geht dabei nicht um          auch notwendig! Denn subjektiv empfunde-
wird weitergedreht, wie die jüngsten Über-     das grundsätzliche Infragestellen steuerfi-         ne oder tatsächlich vorhandene wirtschaft-
legungen (mit Sympathien aus allen großen      nanzierter Haushalte der öffentlichen Hän-          liche und gesellschaftliche Entwicklungen
Parteien) zur Einführung einer CO2-Abgabe      de. Aber es geht eben auch nicht um schlich-        werden sich nicht beim Diskurs im Kleinen
zeigen. So hat Prof. Dr. Kirchhoff schon vor   tes „weiter so“. So werden seit Fukushima           entscheiden, sondern werden sich über
Jahren tituliert, dass die Finanzkrise auch    mit kaum spürbarem Erfolg die Energie-              Stimmenmehrheiten nach guten demokra-
eine Krise des Rechtstaates und damit auch     wende teuer vorangeschoben, produzierter            tischen Prinzipien ausformen. Jede einzel-
der Demokratie werde.                          Strom vernichtet und die entsprechenden             ne Stimme zählt, die gerade aus solchen
                                               Abgaben sinnlos verpulvert. So sind selbst          Überlegungen heraus den demokratisch
Die Sicherheit sozialer Leistungen und         15 Jahre nach den ersten Planungsent-               fundierten Diskurs unterstützt, ihn aber da-
letztlich die Lastenverteilung auch zwischen   würfen immer noch nicht die notwendigen             mit auch bejaht!
den Generationen dürfte nicht in sozial-       Stromtrassen gebaut. Noch werden, das
staatliche Hypertrophien gleiten. Wird die     zeigen die Erfahrungen anderer Länder zu            Speziell auf unsere Branche herunterge-
subjektive Leistungsfähigkeit, die die per-    einer CO2-Abgabe, hieraus signifikante Ein-         brochen, finden Sie weiter hinten im Heft
sönlichen Verhältnisse eines Steuerpflich-     sparpotentiale erzielbar. Ergo scheint alles        die Forderungen und Erwartungen unserer
tigen berücksichtigt, nicht mehr als gleich-   wieder auf eine Bürgerbelas­   tung hinaus-         Bauwirtschaft, die es in der nächsten Legis-
heitsgerechte Steuer angesehen, werden         zulaufen, die „on top“ nicht nur den Ein-           laturperiode in Europa anzugehen und um-
solche Belastungen als ungerecht, schlim-      zelnen, sondern insbesondere auch Unter­            zusetzen gilt. Wir haben es in der Hand, zu-
mer noch, weil nicht zweckgebunden in den      nehmen und Betriebe belasten wird. Will             sammen mit Millionen von Gleichgesinnten
Staatshaushalten versickernd, als überbor-     man die sich am Horizont bereits abzeich-           in Europa ein deutliches Ausrufungszeichen
dend und nicht mehr bürgernah gewertet.        nenden Eintrübungen der Wirtschafts­   lage         pro Europa, aber auch für darin zu verwirk-
                                               beschleunigen, stellen diese Diskus­sionen          lichende Ziele zu setzen. Wir machen das!
Und wer erinnert sich noch an die zahlrei-     und Absichten einen nicht zu unterschät-
chen, mittlerweile gebrochenen Verspre-        zenden Beschleunigungsfaktor dar.                   In diesem Sinne verbleibe ich
chungen und unausgesprochenen Verjäh-                                                              mit freundlichen Grüßen
rungen von Steuerbelastungstatbeständen        Die Hybris mancher Politiker, nicht mehr nur
wie zur Kuwaitkrise, zum Solidaritätsbei-      das ausgeben zu können, was man tatsäch-            Ihr
trag (zeitlich befristet), zum Versprechen     lich auch einnimmt, und der daraus resultie-
der Kostenneutralität der Energiewende bis     rende Griff in die Schatullen der Bürger, ist
hin zur fast jahrhundertealten Sektsteuer?     entschieden abzuwehren. Verlieren nämlich
So scheint es nicht weiter verwunderlich,      die Bürger das Vertrauen in das Gerechtig-
dass mit der vermeintlichen Hoffnung auf       keitsideal unseres Sozialstaates, geht damit
                                                                                                                                                  © Pat Scheidemann

                                                                                                    Autor
die Kurzlebigkeit des Bürgergedächtnisses      möglicherweise die Inversion auf geschichts-         RA Georg Schareck
nunmehr auch eine CO2-Abgabe „oben-            glättende Vereinfachung einher, nach dem             Hauptgeschäftsführer
drauf“ gewerkelt werden soll. Statt dem        Motto „früher war alles besser“. Dies gilt           g.schareck@bau-sh.de
Bürger vermittelbare Leitlinien an die Hand    erst recht mit Blick auf größere Organisati-

                                                                      BAU AKTUELL 2 2019       /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
4   WOHNUNGSBAU       KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR                                    UNTERNEHMEN   VERBAND   FACHBEREICH

    Schleswig-Holstein entrümpelt Landesbauordnung

                                                                                                                                                                 Foto: © photo 5000 - stock.adobe.com
    Genug ausrangiert oder geht noch was?
    In Schleswig-Holstein geht es mit dem Wohnungsbau weiter voran, die Zahlen der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen stei-
    gen, aber es gibt noch viel zu tun. Zur Belebung des Wohnungsbaus hat das Land mit den Kommunen einige erfolgreiche Maßnah-
    men wie beispielsweise das Wohnraumförderprogramm ergriffen. Im nächsten Schritt wird jetzt das Baurecht in Schleswig-Holstein
    weiterentwickelt; die gesetzlichen Regelungen, Verordnungen und Erlasse werden sukzessive angepasst. Dabei geht es auch um
    Vergaberecht oder Baustandards.

    D    erzeit hat sich die Jamaika-Koalition
         zur Aufgabe gemacht, im Rahmen der
    Novellierung der Landesbauordnung diese
                                                    Bau aktuell hat dem Minister exklusiv Fra-
                                                    gen zum Thema gestellt.
                                                                                                                         Interview
    zu entrümpeln und bürokratische Hemm-
    nisse beim Wohnungsbau zu beseitigen.                                                                                Interview mit Hans-Joachim Grote,
    Beispielsweise sollen Nachverdichtungen                                                                              Minister für Inneres, ländliche Räume
    im urbanen Raum durch Aufstockungen,                                                                                 und Integration
    geringere Gebäudeabstände oder die Um-
    nutzung von Gebäuden zu Wohnzwecken                                                                                  Bau aktuell: Bei der Novellierung der Lan-
    erleichtert werden. Der Baugewerbever-                                                                               desbauordnung stehen auch die Kosten
    band Schleswig-Holstein begrüßt die Ini-                                                                             auf dem Prüfstand. Hierzu gehören unter
    tiative grundsätzlich und ist weiterhin mit                                                                          anderem Vorgaben bei Aufstockungen (z.B.
    dem Innenministerium im Gespräch.                                                                                    Aufzüge) ebenso wie bei Stellplätzen. Wie
                                                                                                                         sehen Ihre Lösungen aus?
    Innen- und Bauminister Hans-Joachim
                                                     Foto: © Glaser - stock.adobe.com

    Grote ist als ehemaliger Bürgermeister                                                                               Grote: Die Landesbauordnung ist in erster
    und Baudezernent schon viele Jahre „im                                                                               Linie ein Gefahrenabwehrrecht, um siche-
    Geschäft“ und hat bereits Anregungen aus                                                                             res Wohnen zu ermöglichen. Natürlich ist
    der Bauwirtschaft aufgenommen. In sei-                                                                               es in diesem Rahmen auch Aufgabe, das
    nem Ministerium sind seit der Wahl die                                                                               Recht so zu gestalten, dass kostengüns-
    Landesplanung mit den Fachbereichen für                                                                              tiges Bauen möglich ist. Das haben mein
    Wohnungs- und Städtebau gebündelt.                                                                                   Haus und ich im Blick. Derzeit bereiten
                                                                                                                         die regierungstragenden Fraktionen einen

            BAU AKTUELL 2 2019     /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU      KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR          UNTERNEHMEN       VERBAND      FACHBEREICH                   5

Gesetzentwurf zur Änderung der Landes-
bauordnung vor, der die Schaffung zusätz-
lichen Wohnraums weiter erleichtern soll.

   „Auch das Thema Holzbau
sollte in die Landesbauordnung
    aufgenommen werden.“

                                                                                                                                         Foto: © Frank Peter
Mein Haus steht hierbei beratend zur Sei-
te. Neben Erleichterungen im Abstandflä-
chenrecht bei Dachgeschossausbau und
Aufstockung im Bestand sollten insbeson-
dere auch die Themen „Holzbau“, Erweite-      Innenminister Hans Joachim Grote
rung der Genehmigungsfreistellung sowie
die Typengenehmigung und die Anpassung
an das europäische Bauproduktenrecht in       Bau aktuell: Welche Neuerungen planen              als bisher gehen. Nordrhein-Westfalen hat
die Landesbauordnung aufgenommen wer-         Sie für den Holzbau? Folgen Sie den Bei-           dies kürzlich getan. In Schleswig-Holstein
den. In diesem Bündel findet sich zudem       spielen aus Hamburg und Baden-Württem-             laufen die entsprechenden Arbeiten in
die Erleichterung, dass bei Dachgeschos-      berg?                                              meinem Haus. Nach Abschluss der aktuell
sausbauten oder Aufstockungen Aufzüge                                                            vorgesehenen Änderung der Landesbau-
nicht mehr zwingend zu errichten sind.        Grote: Vorgesehen ist, dass die Verwen-            ordnung zu Schaffung von mehr Wohnraum
                                              dung brennbarer Baustoffe abweichend               wird mein Haus einen Gesetzentwurf zur
Auch die heutigen energetischen Anforde-      von den geltenden Regelungen zulässig ist,         Anpassung der Landesbauordnung an die
rungen an Gebäude gelten als Kostentrei-      wenn Sie den Technischen Baubestimmun-             Musterbauordnung vorlegen.
ber. Gibt es Bestrebungen, die Wirtschaft-    gen entsprechen. Die Bestimmung zielt auf
lichkeit einiger Bestimmungen zu prüfen       die derzeit in Überarbeitung befindliche           „Landestypische Besonderheiten
oder gar die strengen staatlichen Auflagen    Holzbaurichtlinie ab.
zu lockern?
                                                                                                   könnten im „Nordverbund“
                                              Hamburg ist im Rahmen der bei der Bau-                    gelöst werden.“
Die energetischen Anforderungen an Ge-        ministerkonferenz angesiedelten Projekt-
bäude resultieren in erster Linie aus der     gruppe Brandschutz maßgeblich in die               Mit meiner Amtskollegin Dr. Stapelfeld bin
Energieeinsparverordnung des Bundes.          Anpassung der Holzbaurichtlinie mit ein-           ich zu diesem Thema im engen Austausch.
Als Landesgesetzgeber haben wir darauf        gebunden. Mit dem Verweis auf die techni-          Nicht nur mit Hamburg, sondern auch mit
keinen Einfluss. Als beteiligtes Land im      schen Baubestimmungen ist es zukünftig             den anderen „Nordländern“ sollte es eine
Rahmen der Bundesgesetzgebung setzen          ohne ein (aufwendigeres) Gesetzgebungs-            jeweilige Landesbauordnung geben, die
wir uns dafür ein, dass die Nachweisver-      verfahren möglich, die Technische Baube-           der Musterbauordnung weitestgehend ent-
fahren vereinfacht werden und die Techno-     stimmung zeitnah an neue Erkenntnisse              spricht. Meine Verwaltung hat bereits Fach-
logieoffenheit und das Wirtschaftlichkeits-   anzupassen.                                        gespräche mit den Hamburger Kollegen
gebot erhalten bleiben.                                                                          dazu geführt. Der Kontakt zu Mecklenburg-
                                              Bau aktuell: Sie sind auch Vorsitzender der        Vorpommern, Bremen und Niedersachsen
Bau aktuell: Sie wollen Hemmnisse beim        Bauministerkonferenz. Setzen Sie sich für          wird folgen. Neben der weitestgehenden
Wohnungsbau beseitigen. Maßnahmen zur         eine übergreifende Bauordnung Hamburg/             Anpassung an die Musterbauordnung stel-
Nachverdichtung betreffen vor allem Städ-     Schleswig-Holstein ein? Wie ist die lände-         le ich mir vor, dass mögliche gleichlau-
te. Was ist mit dem Wohnungsmarkt auf         rübergreifende Zusammenarbeit bei der              tende landestypische Besonderheiten im
dem Land: Wie profitieren die Kommunen        Typengenehmigung, sodass einmal in ei-             „Nordverbund“ gelöst werden.
von Änderungen der LBO?                       nem Bundesland genehmigte Wohngebäu-
                                              de auch in einem anderen gebaut werden             Eine eigene Nord-LBO quasi als Konkur-
Grote: Die Landesbauordnung unterschei-       können?                                            renzprodukt zur Musterbauordnung halte
det nicht zwischen städtischer oder länd-                                                        ich vor dem Hintergrund der insgesamt
licher Region. Die aktuellen Erleichterun-    Grote: Als Vorsitzender der Bauminister-           anzustrebenden Einheitlichkeit des Bau-
gen gelten für die Gebäude im ländlichen      konferenz ist es mein Ziel, dass alle Länder       ordnungsrechts in allen Ländern für nicht
Bereich gleichermaßen. Sofern auch dort       ihr Bauordnungsrecht so weit wie möglich           zielführend.
Maßnahmen zur Nachverdichtung und da-         an die Musterbauordnung anpassen. Ent-
mit zur flächenschonenden Schaffung von       sprechende Beschlüsse wurden bereits               Die Typengenehmigung wurde bereits in die
Wohnraum getroffen werden, werden die         auf der letzten Bauministerkonferenz und           MBO aufgenommen. In Schleswig-Holstein
neuen Regelungen hier ebenfalls ihren         dem Wohngipfel gefasst. Nun gilt es, dass          wird sie demnächst in die Landesbauord-
Beitrag leisten.                              die Länder diesen Weg noch konsequenter            nung übernommen. Sie ist ein Baustein in

                                                                    BAU AKTUELL 2 2019       /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
6   WOHNUNGSBAU      KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR       UNTERNEHMEN        VERBAND   FACHBEREICH

                                                                                                                                           Foto: © photo 5000 - stock.adobe.com
    einem Instrumentenkasten zur Schaffung         Behörden und der entsprechenden flä-              „Die Baugenehmigung wird
    von mehr Wohnraum. In welchem Umfang           chendeckenden digitalen Infrastruktur für           in der Regel vor Ablauf
    dieses Instrument in Schleswig-Holstein        die Betriebe aus?
    Anwendung findet, wird sich noch zeigen.
                                                                                                       von 3 Monaten erteilt.“
    Neben der Typengenehmigung bedarf es ja        Grote: Das Verfahrensrecht der Bauord-
    immer noch einer grundstücksbezogenen          nungen ist bereits seit Mitte der 1990er       Beim Thema digitales Bauantragsverfah-
    Baugenehmigung. Das wird vielfach ver-         Jahre stetig angepasst und verschlankt         ren hat der Kreis Segeberg kürzlich ei-
    gessen.                                        worden. In Schleswig-Holstein ist das ver-     nen entsprechenden Antrag gestellt. Mein
                                                   einfachte Baugenehmigungsverfahren das         Haus erarbeitet aktuell die entsprechen-
          „Bauherren könnten                       Standardverfahren. Die Baugenehmigung          den Rahmenbedingungen. Der Kreis Sege­
                                                   wird in der Regel vor Ablauf von 3 Mona-       berg plant mit dem „virtuellen Bauamt“
         dann sogar ohne eine                      ten erteilt. Falls nicht, greift eine Geneh-   2020 online zu gehen. Ich bin zuversicht-
        Baugenehmigung bauen“                      migungsfiktion. Von diesen drei Monaten        lich, dass das gelingt.
                                                   stehen der Gemeinde zwei Monate für ihre
    Noch deutlich schlanker für den Bauherrn       Beratungen zu. Das ist Bundesrecht und         Neben diesem Pilotprojekt laufen die Vor-
    wäre es, wenn von der bald in Schleswig-       geht auf die verfassungsrechtlich garan-       bereitungen zur Umsetzung von X-Bau und
    Holstein eingeführten Erweiterung des          tierte Planungshoheit der Gemeinden zu-        X-Planung. Da dies Auswirkungen auf die
    Genehmigungsfreistellungsverfahrens            rück. An diesem Zeitraum wird sich daher       Kommunen haben wird, sind hier enge Ab­
    Gebrauch gemacht werden würde. Wenn            voraussichtlich nichts ändern.                 stimmungsgespräche erforderlich. Diese
    die Gemeinden entsprechende B-Pläne                                                           beiden Fachverfahren sind Teil der Digitali­
    beschließen und die sonstigen Vorausset-       In einigen Fällen dauern die Verfahren na-     sier­ungsstrategie der Landesregierung für
    zungen erfüllt sind, könnten die Bauherren     türlich länger als 3 Monate. Das liegt nicht   die das MELUND die Federführung hat. Mein
    dann sogar ohne eine Baugenehmigung            zuletzt auch daran, dass Bauvorlagen nicht     Haus leistet seinen fachlichen Beitrag beim
    bauen. Und das bis zur Hochhausgrenze.         immer vollständig bei der Bauaufsichts-        Ausbau der landesweiten Digitalisierung.
    Hier setze ich auf die Gemeinden und auf       behörde eingereicht werden oder sich im
    die Entwurfsverfasser, dass sie dieses un-     Rahmen der Prüfung herausstellt, dass          Bau aktuell: Herr Minister Grote, wir dan-
    bürokratische Instrument so weit wie mög-      Fachbehörden zu beteiligen sind. Hier tra-     ken Ihnen für das Interview.
    lich nutzen.                                   gen die Entwurfsverfasser und die Fach-
                                                   planer ebenfalls ihre Verantwortung. Bei
                                                                                                                                                                                  Foto: Pat Scheidemann

    Bau aktuell: Die Bauwirtschaft wünscht         frühzeitigem Kontakt zu den Behörden und        Interview
    sich seit längerem schnellere Verfahren        vollständigen Bauvorlagen werden längere        M.A. phil. Hilke Ohrt
    bei Bauanträgen, Baugenehmigungen und          Bearbeitungszeiten regelmäßig vermieden.        Pressesprecherin
    Planfeststellungsbeschlüssen. Wie sieht        Sofern jeder seinen Teil dazu beiträgt, gibt    presse@bau-sh.de
    es mit komplett digitalen Verfahren in den     es auch keine unnötigen Verzögerungen.

            BAU AKTUELL 2 2019    /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU        KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR          UNTERNEHMEN        VERBAND      FACHBEREICH                                                                                 7

    Hohe Nachfrage im Wohnungsneubau hält an
W
„
          ir sehen seit einigen Jahren eine gro-
          ße Nachfrage im Wohnungsneubau.
    Die nun vorliegenden Zahlen für 2018 be-
                                                            gungssituation und der Run auf die Univer-
                                                            sitäts- und Hochschulstandorte schlagen
                                                            sich hier nieder,“ so Quast weiter.
                                                                                                               Den größten Anteil an den Baugenehmigun-
                                                                                                               gen stellen die Wohnungen in Mehrfami­
                                                                                                               lienhäusern mit über 13.600 Wohneinhei-
    stätigen den nachhaltigen Trend. Das gibt               Wichtig sei es im preiswerten Mietwoh-             ten. Hiervon entfallen knapp 5.777 Einheiten
    unseren Unternehmen Planungssicherheit                  nungsbau voranzukommen. Daher begrü-               auf Eigentumswohnungen (+ 10,5 %).
    für Investitionen und die weitere Neuein-               ße der ZDB es ausdrücklich, dass auch der          Zwar wurden damit wieder mehr Mietwoh-
    stellung von Beschäftigten“, kommentiert                Bundesrat der Grundgesetzänderung zum              nungen (7.857 WE) genehmigt, allerdings
    Reinhard Quast, Präsident des Zentralver-               Sozialen Wohnungsbau zugestimmt hat.               fiel die Steigerung mit 3,5 % hier deutlich
    bands Deutsches Baugewerbe (ZDB) die                    Nun könne der Bund die Länder, wie im Ko-          verhaltener aus. Um hier mehr Drive in
    aktuellen Meldungen zu den Baugenehmi-                  alitionsvertrag fixiert, weiter beim Bau von       den preiswerten Mietwohnungsbau zu be-
    gungen von Wohnungen in 2018 deutsch-                   Sozialwohnungen unterstützen.                      kommen, braucht es vor allen Dingen eine
    landweit.                                                                                                  deutliche Forcierung preiswerter Bauland-
                                                            Die Nachfrage im Wohnungsbau zeigt sich            flächen durch die Kommunen. Quast: „Wir
    Demnach wurden Bauanträge für fast                      auch zu Jahresbeginn 2019 weiter sehr              drängen als Bauwirtschaft zudem darauf,
    303.000 neue Wohnungen in Wohngebäu-                    dynamisch. Nach den neuesten Daten des             Planungs- und Genehmigungsprozesse
    den genehmigt. Das waren gut 2.000 mehr                 Statistischen Bundesamtes wurden im Ja-            zu beschleunigen und zu vereinfachen.
    als im Vorjahr. Dabei wurden für Wohnun-                nuar insgesamt 27.100 Wohnungen geneh-             Darüber hinaus sollten bundesweit ein-
    gen in Mehrfamilienhäusern gut 180.000                  migt, das waren 2.260 mehr als vor Jah-            heitliche Typengenehmigungen in die Lan-
    Genehmigungen erteilt, also gut 8.000                   resfrist. Dabei legten gleichermaßen die           desbauordnungen aufgenommen werden.
    mehr als 2017. „Dies kennzeichnet die an-               Neubaumaßnahmen (+ 9 %) als auch die               Damit können Kosten deutlich reduziert
    haltend hohe Nachfrage nach Wohnungen                   Umbaumaßnahmen (+ 10 %) deutlich zu.               werden.
    in Ballungsräumen. Die gute Beschäfti-                                                                                                             ZDB

    Baugenehmigungen in Schleswig-Holstein
            GENEHMIGTE WOHNGEBÄUDE UND WOHNUNGEN IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
            insgesamt (einschließlich Wohnungsbau)
    2.000

                                                                                                                                                                             Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
    1.500

                                                                                                                                      Wohnungen insgesamt
    1.000

                                                                                                                                      Wohngebäude insgesamt
      500

        0
              JAN       FEB      MÄR       APR        MAI       JUN      JUL     AUG      SEP     OKT          NOV     DEZ      JAN
               18        18       18        18        18         18       18      18       18      18           18      18       19

F      ür den Zeitraum Januar 2018 bis Janu-
       ar 2019 hat das Statistikamt Nord neue
    Daten zu Baugenehmigungen in Schleswig-
                                                            der Gesamtbestand an Wohnungen auf
                                                            1.478.000 gestiegen. Die durchschnittliche
                                                            Wohnfläche von Wohnfläche je Wohnung
                                                                                                                                         Statistikamt Nord

    Holstein veröffentlicht. Demnach gab es                 liegt bei 93 qm. Im Januar 2019 (neueste
                                                                                                                                                              © Pat Scheidemann

                                                                                                                Ansprechpartner
    2017 in Schleswig-Holstein gesamt 11.972                Zahlen) sind Baugenehmigungen für 118               Sebastian Porath
    Baufertigstellungen von Wohnungen. 2018                 Nichtwohngebäude, 631 Wohngebäude,                  Leiter IT
    sind in Schleswig-Holstein gesamt 14.846                1.083 Wohnungen erteilt worden.                     s.porath@bau-sh.de
    Wohnungen genehmigt worden. Damit ist

                                                                                  BAU AKTUELL 2 2019       /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
8   WOHNUNGSBAU                    KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR       UNTERNEHMEN        VERBAND    FACHBEREICH

    Zur Enteignung von Mietwohnungen
    Foto: © Haus & Grund

                                                                                                                 Foto: © VWN
                                                                                                                 Andreas Breitner, Verbandsdirektor beim
                                                                                                                 Verband norddeutscher Wohnungsunter-
    Alexander Blažek, Verbandsvorsitzender von Haus & Grund Schleswig-Holstein                                   nehmen e.V.

    Z  u der Debatte über Enteignungen von
       Wohnungsunternehmen haben sich An-
    dreas Breitner, Direktor des Verbands nord-
                                                                 Wohnungsmarkt. Des Weiteren würden
                                                                 Steuergelder für Entschädigungen im ganz
                                                                 großen Maßstab verschleudert.
                                                                                                                 VNW-Direktor Andreas Breitner: „Die poli-
                                                                                                                 tisch Verantwortlichen im Bund und in den
                                                                                                                 Ländern haben keinen Plan, wie sie den
    deutscher Wohnungsunternehmen (VNW),                                                                         Wohnungsmarkt helfen können und schieben
    und Alexander Blažek, Verbandsvorsitzen-                     Haus & Grund-Chef Alexander Blažek: „Tat-       stattdessen die Verantwortung der Wirtschaft
    der von Haus & Grund Schleswig-Holstein                      sache ist, dass die Mieten selbst in Metropo-   in die Schuhe. Das ist verantwortungslos.“
    dahingehend geäußert, dass sich Robert                       len 2018 um lediglich 1,8 Prozent gestiegen
    Habeck und Ralf Stegner für ihre Vorschlä-                   sind. Diese Zahlen hat gerade das Statisti-     Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt
    ge wohnungspolitisch ein Armutszeugnis                       sche Bundesamt veröffentlicht. Ursächlich       die Interessen des privaten Grundeigentums
    ausgestellt hätten.                                          für die geringen Mietsteigerungen sind die      und hat landesweit rund 69.000 Mitglieder.
                                                                 privaten Kleinvermieter und Genossen-           Der VNW vertritt in Norddeutschland insge-
    Wenn tatsächlich Wohnungsunternehmen                         schaften. Zwei Drittel der Mietwohnungen        samt 359 Wohnungsgenossenschaften und
    enteignet würden, entstünde nicht eine ein-                  in Deutschland werden von Kleinvermietern       Wohnungsgesellschaften mit 732.000 Woh-
    zige bezahlbare Wohnung mehr auf dem                         angeboten.“                                     nungen.                        H&G + VNW

    Entwicklung der Baupreise für Wohngebäude
    D   ie Preise für den Neubau konventionell
        gefertigter Wohngebäude in Deutsch-
    land steigen weiter stark: Im Februar 2019
                                                                 ar 2019 um 5,6 %. Den größten Anteil an den
                                                                 Rohbauarbeiten und am Gesamtindex für
                                                                 den Neubau von Wohngebäuden haben die
                                                                                                                 und zentralen Wassererwärmungsanlagen
                                                                                                                 erhöhten sich die Preise um 4,0 %, bei Nie-
                                                                                                                 der- und Mittelspannungsanlagen um 5,6 %,
    lagen sie um 4,8 % höher als im Vorjahres-                   Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Beton-         während Metallbauarbeiten 4,6 % teurer
    monat. Bereits im November 2018 hatte der                    arbeiten sind gegenüber Februar 2018 um         waren als im Februar 2018.
    Preisanstieg im Jahresvergleich bei 4,8 %                    5,8 % teurer geworden, Mauerarbeiten um
    gelegen. Wie das Statistische Bundesamt                      6,0 %. Dachdeckungs- und Dachabdich-            Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an
    (Destatis) weiter mitteilt, gab es einen hö-                 tungsarbeiten kosteten 4,5 %, Erdarbeiten       Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparatu-
    heren Anstieg der Baupreise gegenüber                        7,4 % und Zimmer- und Holzbauarbeiten 4,1 %     ren) verteuerten sich gegenüber dem Vor-
    dem Vorjahr zuletzt im November 2007                         mehr als im Vorjahr.                            jahr um 4,3 %. Die Neubaupreise für Bü-
    (+ 5,7 % gegenüber November 2006). Im                                                                        rogebäude stiegen binnen Jahresfrist um
    Vergleich zum November 2018 erhöhten                         Die Preise für Ausbauarbeiten an Wohn-          4,8 % und für gewerbliche Betriebsgebäude
    sich die Preise im Februar 2019 um 1,7 %.                    gebäuden nahmen im Februar 2019 ge-             um 5,0 %. Im Straßenbau erhöhten sich die
    Alle Preise beziehen sich auf Bauleistungen                  genüber dem Vorjahresmonat um 4,2 %             Preise um 7,5 %.
    am Bauwerk einschließlich Umsatzsteuer.                      zu. Unter den Ausbauarbeiten haben die
                                                                 Tischlerarbeiten das größte Gewicht am
    Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohnge-                     Baupreisindex für Wohngebäude. Hier stie-                                          Destatis
    bäuden stiegen von Februar 2018 bis Febru-                   gen die Preise um 3,8 %. Bei Heizanlagen-

                           BAU AKTUELL 2 2019   /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU        KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR          UNTERNEHMEN        VERBAND     FACHBEREICH                                                                9

    Baupreise unter die Lupe genommen
    Bauwirtschaft hat kaum Einfluss auf Baupreisentwicklung

B
„
         etrachtet man die Entwicklung der Bau-
         preise, also das, was die Unternehmen
    für ihre handwerkliche Tätigkeit bekommen,
                                                    Es gibt eine ganze Reihe an Kostentreibern,
                                                    und insbesondere im Wohnungsbau beru-
                                                    hen sie zum großen Teil auf gesetzlichen und
                                                                                                        „Wir hoffen, dass unsere Baubetriebe es
                                                                                                        im Gegensatz zu früheren Zeiten schaffen,
                                                                                                        die gestiegenen Kosten weiterzugeben und
    stellen wir fest, dass die Kostensteigerun-     normativen Auflagen (siehe Interview unten).        endlich auskömmliche Renditen zu erzie-
    gen in etwa den Steigerungen der Kosten         Allerdings verursachen auch die gestiegenen         len“, sagt Schareck. Hierfür seien die neuen
    der Lebenshaltung entsprechen“, sagt Ge-        Beschaffungskosten aktuell Preissteigerun-          Betriebsvergleiche interessant, die perfak-
    org Schareck, Hauptgeschäftsführer des          gen; zu den wesentlichen Kostentreibern             ta Handwerk in Zahlen e.V. jetzt durchführt
    Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein.         gehören deutliche höhere Materialkosten,            (Seite 17).
    Würde man allerdings die reinen Baukosten       drastisch gestiegene Entsorgungskosten für
    betrachten, seien schon Kostensteigerungen      Erdaushub sowie Kostenbelastungen durch
    zu verzeichnen (siehe Seite 8).                 die Ausweitung der Lkw-Maut oder die kräfti-
                                                    gen Lohnsteigerungen im vergangenen Jahr.

    Interview mit Dietmar Walberg zu Kostenentwicklungen im Wohnungsbau

D       ie Zusammensetzung der Kosten im
        Wohnungsneubau und die Umsetzung
    der baulichen Qualitäten treiben derzeit die
    Bauwirtschaft und die Politik auch in Schles-
    wig-Holstein um. Hierzu ein Interview mit

                                                                                                                                                 Foto: VICO, Kiel, Bildrechte: ARGE//eV.
    Dipl.-Ing. Architekt Dietmar Walberg, Ge-
    schäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für
    zeitgemäßes Bauen e.V.

    Bau aktuell: Welches sind die wesentlichen
    Faktoren, die zu den momentan hohen Bau-
    kosten beim Wohnungsneubau führen?

    Walberg: Unter anderem sind da zu nennen:
    Grundstückpreise, gestiegene Qualitäts-         Bau aktuell: Haben Sie Vorschläge, um die           schutz, Brandschutz etc.) dürften auf keinen
    ansprüche an die Standards, z.B. die Ener-      allgemeinen Baukosten sowie die reinen              Fall in absehbarer Zeit durchgeführt werden.
    gieeffizienz und das barrierefreie Bauen,       Bauwerkskosten zu senken?
    Kfz-Stellplätze, Schallschutz und weitere                                                           Bau aktuell: Gibt es gravierende regionale
    kommunale oder behördliche Auflagen so-         Walberg: Wichtig wären die regelmäßige              Unterschiede?
    wie das innerstädtische Bauen mit seinen        Überprüfung aller Standards auf Angemes-
    erhöhten logistischen Anforderungen.            senheit, rationelles und typisiertes Bauen,         Walberg: Nein. In Deutschland wird in der
                                                    die Anwendung regionaler Bautraditionen,            Regel überall zu vergleichbaren Kosten ge-
    Bau aktuell: Welche Faktoren führen zu den      kein übertriebener Klimaschutz im Woh-              baut. Unterschiede gibt es nur zwischen den
    hohen Bauwerkskosten?                           nungsbau, keine kommunalen zusätzlichen             verschiedenen Standortanforderungen (z.B.
                                                    Auflagen, keine Stellplatzanforderungen.            zwischen Stadt (z. B. Baustellenlogistik) und
    Walberg: Es gibt hier eine ganze Reihe von                                                          Land oder auf den Inseln (Baustofftransport
    Faktoren: komplexe normative und gesetzli-      Bau aktuell: Sollten Abstriche bei der Quali-       etc.).
    che Anforderungsverschärfungen auf zahl-        tät oder bei anderen Anforderungen gemacht
    reichen Gebieten in den letzten 15 Jahren,      werden? Und wenn ja, welche?                        Bau aktuell: Herr Walberg, wir danken Ih-
    steigende Kapazitätsengpässe im Bauge-                                                              nen für das Interview.
    werbe, Grundstücks-Preissteigerungen und        Walberg: Bei Einhaltung der anerkannten
                                                                                                                                                                                           Foto: Pat Scheidemann

    -spekulation und Investition in das falsche     Regeln der Technik sollten die gewohn-               Autorin
    (hochwertige) Wohnungsbausegment, feh-          ten Standards beibehalten, aber bei jedem            M.A. phil. Hilke Ohrt
    lendes Know-how für kostenoptimiertes Pla-      Projekt spezifisch auf ihre Angemessenheit           Pressesprecherin
    nen und Bauen.                                  überprüft werden. Weitere Standardver-               presse@bau-sh.de
                                                    schärfungen (z.B. Energieeffizienz, Schall-

                                                                           BAU AKTUELL 2 2019       /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
BAUAKTUELL - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
10   WOHNUNGSBAU           KONJUNKTUR        INFRASTRUKTUR       UNTERNEHMEN          VERBAND    FACHBEREICH

     Bundesweit super Branchenstart in 2019
     D    ie Branche ist gut in das Jahr 2019 ge-
          startet. Die Bauunternehmen haben im
     Januar trotz regional deutlich ausgeprägter
     Witterungsbehinderungen bereits intensiv
     an der Abarbeitung der Auftragsbestände
     gearbeitet.“ Mit diesen Worten kommen-
     tierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer
     des Zentralverbands Deutsches Baugewer-
     be (ZDB), die aktuell gemeldeten Konjunk-
     turdaten für das Bauhauptgewerbe.

     Die Auftragsbestände hatten zum Jahres-
     anfang mit über 46 Mrd. Euro das höchste
     Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht,

                                                                                                                                                        Foto: © ZDB
     obwohl die Unternehmen bereits im letzten
     Quartal 2018 eine außerordentliche Leis-
     tungssteigerung erzielten. „Die Nachfrage
     nach Bauleistungen reißt nicht ab. Wir ver-
     zeichnen im Januar einen Orderzugang von             mittelständisch geprägte Bauwirtschaft in         Euro erzielt. Das waren ca. 10 % mehr als
     fast 6 Mrd. Euro, das sind fast 20 % mehr            Deutschland Verlass.“                             im Januar 2018. Die Zahl der Beschäftigten
     als vor einem Jahr! Die Bauwirtschaft wird                                                             lag mit ca. 476.500 um etwa 10.000 über
     die Konjunkturentwicklung in Deutschland             Nach den Daten des Statistischen Bundes-          dem Wert vom Dezember 2018. Damit ver-
     in diesem Jahr wesentlich stützen. Wir zei-          amtes zur Konjunkturentwicklung im Bau-           zeichnen die Unternehmen einen für Jah-
     gen: Während die gesamtwirtschaftliche               hauptgewerbe in Betrieben mit mehr als            resbeginn außerordentlich hohen Beschäf-
     Entwicklung durch globale Unsicherheiten             20 Beschäftigten haben die Unternehmen            tigungsstand.
     beeinträchtigt wird, ist auf die überwiegend         im Januar 2019 einen Umsatz von 4,2 Mrd.                                                ZDB

     In Schleswig-Holstein Umsätze um 13 % gestiegen
     In den größeren Betrieben im Bauhaupt-
      gewerbe Schleswig-Holsteins ist der bau-
     gewerbliche Umsatz im vergangenen Jahr
                                                          weils plus 15 Prozent im Wohnungsbau so-
                                                          wie im gewerblichen und industriellen Bau
                                                          aus. Im öffentlichen und Verkehrsbau stie-
                                                                                                            Die Auftragseingänge lagen mit knapp
                                                                                                            2,0 Mrd. Euro um drei Prozent über dem
                                                                                                            Vorjahres- wert. Im öffentlichen und Ver-
     um 13 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro gestiegen.           gen die Umsätze um neun Prozent, so das           kehrsbau sowie im Wohnungsbau stieg
     Besonders deutlich fiel der Zuwachs mit je-          Statistikamt Nord.                                der Wert der Auftragseingänge jeweils um

                     UMSATZ AUFTRAGSEINGÄNGE LOHNSUMME IN SCHLESWIG-HOLSTEIN

     250 Mio. €

     200 Mio. €
                                                                                                                                       Umsatz

     150 Mio. €

                                                                                                                                      Auftragseingänge
     100 Mio. €
                                                                                                                                                                      Quelle: Stat. Bundeamt

         50 Mio. €
                                                                                                                                       Bruttoentgelte

              0€
                     JAN   APR   JUL   OKT    JAN   APR    JUL    OKT    JAN        APR   JUL   OKT   JAN    APR    JUL   OKT   JAN
                      15    15    15    15     16    16     16     16     17         17    17    17    18     18     18    18    19

                BAU AKTUELL 2 2019      /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU       KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR           UNTERNEHMEN       VERBAND      FACHBEREICH                        11

drei Prozent; im gewerblichen und indus­      sieben Prozent). Im Wohnungsbau stieg das          Das ist vor allem auf die neuen Bauweisen
triellen Bau betrug der Zuwachs zwei Pro-     Arbeitsvolumen um drei Prozent.                    mit vermehrten industriellen Vorfertigun-
zent.                                                                                            gen und einem höheren Mechanisierungs-
                                              Der Zuwachs der Mitarbeiterzahlen ist laut         grad zurückzuführen. Das Bauen mit den
Die Zahl der baugewerblich tätigen Perso-     Baugewerbeverband       Schleswig-Holstein         neuen Bauelementen und Dämmmateriali-
nen lag im vergangenen Jahr im Monats-        trügerisch. Im langfristigen Vergleich sei         en nach den neuen Energiesparverordnun-
durchschnitt bei 13.900 Frauen und Män-       die Zahl der Betriebe und der Mitarbeiter im       gen ist heute teilindustriell und braucht we-
nern in den größeren Betrieben. Gegenüber     Baugewerbe gesunken. Im Jahr 2.000 hat es          niger Mitarbeiter auf der Baustelle. Zudem
2017 ist das ein Zuwachs um sechs Prozent.    in Schleswig-Holsteins Bauhauptgewerbe             ist eine Konzentration der Betriebe zu be-
Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein       in den größeren Betrieben noch rund 34.800         obachten und es gibt neue Ein- oder Zwei-
2.680 Betriebe im Bauhauptgewerbe mit         Beschäftigte gegeben, 2016 rund 13.000 im          Mann-Kleinstbetriebe, die für die Bauunter-
rund 25.800 Mitarbeitern.                     jeweiligen Jahresdurchschnitt.                     nehmen als Subunternehmer arbeiten, die
                                                                                                 einen starken Wettbewerb verursachen, der
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden       „Wir haben heute weniger Betriebe und              die Kosten nicht einspiele.               red
stieg um sechs Prozent auf rund 16,5 Mio.     weniger Beschäftigte bei deutlich höherer

                                                                                                                                                 © Pat Scheidemann
Stunden. Einen leicht überdurchschnittli-     Wirtschaftsleistung. Seit 2014 fahren wir           Ansprechpartner
chen Zuwachs gab es dabei im gewerblichen     mit knapp der Hälfte der Belegschaft einen          Sebastian Porath
und industriellen Bau (plus neun Prozent)     um fast 30 % höheren Umsatz“, so BGV-Vor-           Leiter IT
sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (plus   standsvorsitzender Thorsten Freiberg.               s.porath@bau-sh.de

   Tipp: Betriebsvergleich mitmachen!
   In Schleswig-Holstein gibt es rund 3.000 Betriebe im Bauhaptgewerbe. In der amtlichen Statistik werden wirtschaftszahlen von
   Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen angegeben; das waren im vergangenen Jahr 308 Betriebe; für kleine Betriebe
   wird daraus hochgerechnet.

  F   ür belastbare Zahlen fürs Handwerk
      führt perfakta.SH e. V. – Handwerk in
   Zahlen regelmäßig Betriebsvergleiche für
                                               ich gut gewirtschaftet?“ oder „Stimmt
                                               meine Kalkulation?“ und viele Fragen
                                               mehr. Aus den Unternehmensdaten er-
                                                                                                 unsere Gewerke intensiv analysiert: Flie-
                                                                                                 senleger, Massivbau, Straßen- und Tief-
                                                                                                 bau sowie Zimmerer.
   die einzelnen Gewerke durch. Die Daten-     rechnet perfakta Kennzahlen und beant-
   basis hierfür ergibt sich aus den Ergeb-    wortet damit Fragen zur wirtschaftlichen          Machen Sie mit, Ihre Teilnahme haben
   nissen der einzelnen Unternehmensana-       Situation jedes einzelnen teilnehmenden           Sie bereits mit Ihren Beiträgen zu den
   lysen.                                      Unternehmens, zu Stärken und Schwä-               Kammern und mit Ihrem Innungsbeitrag
                                               chen und damit auch zu Verbesserungs-             überwiegend bezahlt! Gegenüber freien
   Allerdings dienen die Erhebungen nicht      potenzialen. Selbstverständlich sind alle         Betriebsberatern sparen Sie für vergleich-
   nur der Statistik, sondern beantworten      Daten streng vertraulich und werden auch          bare Leistungen bis zu mehreren Tausend
   auch Fragen des Unternehmers: „Habe         so gehandhabt. In diesem Jahr werden              Euros! Siehe Seite 17                  BA

                                               perfakta, wurde vor 50 Jahren als Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk Schles-
                                               wig-Holstein e.V. mit Sitz in Kiel gegründet. Das Team um Geschäftsführer Christof
                                               Tatka ist persönlicher Ansprechpartner für alle Handwerksbetriebe. Gefördert wird
                                               perfakta vom Wirtschaftsministerium und unterstützt von den 25 Landesinnungsver-
                                               bänden, dem BGV SH, den Handwerkskammern Flensburg und Lübeck.

                                               Der Vorstand setzt sich aus den Präsidenten der Handwerkskammern Schleswig-Hol-
                                               steins und Vertretern der Handwerksverbände zusammen. Unterstützt durch seine
                                               Partner und Förderer bietet perfakta ein umfassendes Angebot an betriebswirtschaft-
                                               licher Unterstützung für Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein.

                                                                    BAU AKTUELL 2 2019       /     Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
12   WOHNUNGSBAU       KONJUNKTUR       INFRASTRUKTUR       UNTERNEHMEN        VERBAND    FACHBEREICH

     Schleswig-Holstein gibt richtig Gas
     Erfolg im Bundesrat für schnelles Internet

     S   chleswig-Holstein hat daher 2013 eine
         Breitbandstrategie beschlossen und
     sich dabei ein sehr ehrgeiziges Ziel ge-
     setzt: Bis 2025 soll es flächendeckend
     Glasfaseranschlüsse bis in die Haushalte

                                                                                                                                          Foto: © Bild von mohamed Hassan auf Pixabay
     oder Gebäude geben, um alle Regionen in
     Schleswig-Holstein für das digitale Zeital-
     ter zu rüsten. Das Land will als Spitzen-
     reiter mit 39 Prozent Glasfaserquote bei
     einem Bundesdurchschnitt von etwa zehn
     Prozent auch dem Rest der Republik zei-
     gen, wie es geht und hat jetzt im Bundesrat
     Erfolg damit.

     Die Länderkammer hat mit großer Mehr-
     heit einen Antrag von Wirtschaftsminister
     Bernd Buchholz angenommen, um den
     Ausbau von schnellen Internetverbindun-         Begrenzung auf einen Höchstförderbetrag         Breitbandprojekte auf Basis eines eigen-
     gen im Norden noch intensiver voranzu-          von 30 Millionen Euro für ein Projekt fallen.   ständigen       Breitbandförderprogramms
     treiben, heißt es aus dem Wirtschaftsmi-                                                        (BFP). Bislang sind rund 120 Millionen
     nisterium. Demnach solle der Bund künftig       Für den Glasfaserausbau standen in              Euro Bundesfördermittel für Schleswig-
     kommunale Breitbandprojekte stärker un-         Schleswig-Holstein rund 105 Millionen           Holstein bewilligt.
     terstützen und mehr als die bisherigen 50       Euro an Fördermitteln zur Verfügung, da-
     Prozent der Kosten beim Ausbau von Breit-       von sind noch knapp 60 Millionen Euro
     bandnetzen übernehmen. Auch solle die           verfügbar. Seit Ende 2015 fördert der Bund

     Sanierungsoffensive des Landes geht voran

     D  as Verkehrsministerium und der Lan-
        desbetrieb Straßenbau und Verkehr
     Schleswig-Holstein (LBV-SH) unterneh-
     men weitere Kraftakte für die Landesstra-
     ßen. Aktuell investiert das Land allein im
     Raum Lübeck über 100 Millionen Euro in
     rund 40 Einzelprojekte.

     „Wir begrüßen, dass die geplanten Inves-
     titionen in die Landesstraßensanierung
     eine erfreuliche Entwicklung zeigen und
     dass die Landesregierung es wirklich ernst
                                                                                                                                          Foto: © Andreas Hermsdorf / pixelio.de

     mit ihren vollmundigen Ankündigungen
     meint“, sagt Georg Schareck, Hauptge-
     schäftsführer des Baugewerbeverbandes
     Schleswig-Holstein.

     Die Landeregierung hatte angekündigt, mit
     einer neuen Erhaltungsstrategie den Subs-
     tanzverzehr aufzuhalten. Nach mehr als 80
     Millionen Euro im Vorjahr hat sie in diesem
     Jahr die Investitionen auf 90 Millionen Euro    nehmen gefragt, die Maßnahmen umzu-             es wichtig, jeden Cent auf die Straße zu
     hochgefahren. Jetzt seien die Bauunter-         setzen. Trotz der Bau-Hochkonjunktur sei        bekommen.

             BAU AKTUELL 2 2019     /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU       KONJUNKTUR     INFRASTRUKTUR                                      UNTERNEHMEN        VERBAND     FACHBEREICH                             13

Kommunen erhalten weiter Zuschüsse
                                                                                                                            Verbesserung der Verkehrsverhältnisse
                                                                                                                            in den Gemeinden dienen. Diese Rege-
                                                                                                                            lung nach dem Entflechtungsgesetz von
                                                                                                                            Gemeinschaftsaufgaben und Finanzhilfen
                                                                                                                            läuft Ende dieses Jahres aus.

                                                                                                                            Doch auch danach wird es Zuschüsse für
                                                                                                                            die Sanierung der Haupt- und Dorfstraßen
                                                                                                                            in den Gemeinden geben, denn die Lan-
                                                                                                                            desregierung hat beschlossen, die ent-
                                                                                                                            fallenden Bundesmittel zu kompensieren
                                                                                                                            und sogar noch etwas draufzulegen. Das
                                                                                                                            entsprechende Gemeinde-Verkehrsfinan-

                                                                                    Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de
                                                                                                                            zierungsgesetz (GVFG) hat der Landtag
                                                                                                                            einstimmig verabschiedet.

                                                                                                                            Die Gemeinden in Schleswig-Holstein er-
                                                                                                                            hielten ab 2020 mindestens 43,25 Millionen
                                                                                                                            Euro für ihre Infrastruktur und den öffent-
                                                                                                                            lichen Personennahverkehr; ab 2021 sehe
                                                                                                                            das Gesetz eine Steigerung um zwei Pro-

S   chleswig-Holstein bekommt vom Bund
    in diesem Jahr letztmals Geld für Infra-
strukturprojekte über das sogenannte Ent-
                                               Seit 2007 stellt der Bund den Ländern
                                               für Investitionen in den kommunalen
                                               Straßenbau und den Öffentlichen Perso-
                                                                                                                            zent pro Jahr vor; 2035 sollen rund 60 Milli-
                                                                                                                            onen Euro zur Verfügung stehen. Dann pla-
                                                                                                                            ne die Landesregierung eine Revision der
flechtungsgesetz. Ein neues Landesgesetz       nennahverkehr jährlich sogenannte Ent-                                       Mittelvergabe, heißt es aus dem Landtag.
soll die Finanzierung in Zukunft sichern.      flechtungsmittel bereit. Diese sollen der

Digitalisierung im Straßenbau
                                                                                                                            Ellund“ als Straßenbauvorhaben angenom-
                                                                                                                            men.

                                                                                                                            Die Aufgabe für den LBV.SH umfasst den
                                                                                                                            Umbau des Rastplatzes und die Bereitstel-
                                                                                                                            lung von 25 Stellplätzen für Lkw, 34 Stell-
                                                                                                                            plätzen für Pkw sowie zusätzlichen Flächen
                                                                                                                            für Großraum- und Schwertransporte. Der
                                                                                                                            Umfang beträgt rund 10.000 m Straßen-
                                                                                                                            Oberbau; die Baukosten belaufen sich auf
                                                                                                                            rund zwei Millionen Euro.
                                                                                    Foto: © LBV.SH

                                                                                                                            Die vorrangigen Ziele des BIM-Pilotprojekts
                                                                                                                            sind im Fall des „Umbaus Rastanlage Ell-
                                                                                                                            und“ der Erwerb von Methodenkompetenz
                                                                                                                            und die Weiterentwicklung von BIM für den
Torsten Conradt, Direktor des LBV.SH bei der Landespressekonferenz zum Thema                                                LBV.SH beziehungsweise für den Straßen-
                                                                                                                            bau.

D   er Landesbetrieb Straßenbau und Ver-
    kehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) be-
                                               gerufene Projekt besteht aus zwei Ent­
                                               wicklungsphasen. In der Vorbereitungs­
                                                                                                                                                                            Foto: Pat Scheidemann

treut eines der ersten BIM-Straßenbau-Pi-      phase (2015-2017) wurden drei Tunnel-                                         Autorin
lotprojekte in Deutschland.                    und ein Brückenprojekt realisiert; es gab                                     M.A. phil. Hilke Ohrt
                                               kein Straßenbauprojekt. Für die Pilot-                                        Pressesprecherin
Das vom Bundesministerium für Verkehr          phase (2017 bis 2020) wurde das LBV.SH-                                       presse@bau-sh.de
und digitale Infrastruktur (BMVI) ins Leben    Projekt „A7, Umbau der Rastanlage

                                                                    BAU AKTUELL 2 2019                                  /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
14       WOHNUNGSBAU        KONJUNKTUR        INFRASTRUKTUR       UNTERNEHMEN                 VERBAND    FACHBEREICH

         „Mehrgeschossiger Holzbau: mitten rein – oben drauf – außen dran“

         7. Schleswig-Holsteinischer Holzbautag in Neumünster

                                                                              Quelle: HBZ*

                                                                                                                                                            Quelle: HBZ*
         Markus Lager (Kaden+Lager) resümierte zu 10 Jahren urbaner                          Gefesseltes Publikum beim restlos ausgebuchten Holzbautag in
         Holzbau und blickte in die Zukunft                                                  Neumünster

         Bereits zum siebten Mal in Folge hat das Holzbauzentrum* Nord (HBZ*) den Schleswig-Holsteinischen Holzbautag ausgerichtet. Die Fach-
         welt ist am 2. April in Neumünster zusammengekommen. Mit über 110 Teilnehmern war die Veranstaltung komplett ausgebucht. Auch
         drei Vertreter aus dem Bauministerium informierten sich und das regionale Fernsehen NDR filmte für einen Beitrag im Abendprogramm.

     „   W     ir zeigen hier heute, wie wichtig es ist,
               den Holzbau in unsere urbanen Räu-
         me zu bringen, beispielsweise bei Nach-
                                                           innerstädtischen Holzbau gegeben. Martin
                                                           Lager stellte das Projekt e3 vor, das erste
                                                           22 Meter hohe siebengeschossige Holzge-
                                                                                                                   der Tragwerksplaner bei diesem Projekt,
                                                                                                                   mit dem Vortrag „Planungsprozesse im
                                                                                                                   modernen, urbanen Holzbau“ an. „Holz-
         verdichtungen“, so der Leiter des HBZ*,           bäude.                                                  bauplanung ist immer integrale Planung.
         Dipl.-Ing. Erik Preuß. Neben Technik und                                                                  Alle Fachdisziplinen müssen vom ersten
         Details wurden praktische Anwendungen             In der Hafencity Hamburg entsteht derzeit               Moment an zusammenarbeiten“, so Klat-
         und Holzbauprojekte aus Norddeutschland           mit der „Wildspitze“ sogar Deutschlands                 tenhoff.
         präsentiert.                                      höchstes Holzgebäude mit 18 Geschossen.
                                                           Georg Nunnemann von der Garbe Immo-                     Zudem wurde angesprochen, in Schleswig-
         Einer der Pioniere des Holzbaus, das Archi-       bilien-Projekte GmbH, dem Bauherrn, be-                 Holstein größer und höher in Holz zu bauen.
         tekturbüro Kaden + Lager, hatte 2007 quasi        richtete darüber. Ihm schloss sich Henning              „Heute sind die Produkte und Bauweisen
         den Startschuss zum mehrgeschossigen              Klattenhoff, Assmann Beraten + Planen AG,               sehr sicher“, sagt Preuß. Das HBZ* steht

         Ökokonten auf Naturwaldflächen der Landesforsten

         Kompensation bei Bauprojekten
     G       emeinden, Firmen oder Privatperso-
             nen, die mit einem Bauvorhaben in die
         Natur eingreifen, sind zu einem Ausgleich
                                                           Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten
                                                           (SHLF) haben im Zuge der Naturwaldaus-
                                                           weisung 2016 auf vielen neu geschaffenen
                                                                                                                   „Dank der Konzentration auf ausgewählte
                                                                                                                   Flächen werden Eingriffe in die Natur mit
                                                                                                                   höherwertigen Maßnahmen kompensiert“,
         verpflichtet. Wenn die Möglichkeit dazu           Naturwaldflächen Ökokonten eingerichtet.                so die Landesforsten. Dadurch ergebe sich
         nicht am Ort des Eingriffes besteht, gibt         Insgesamt betreuen die Landeforsten mit                 eine erhebliche Qualitätsverbesserung im
         das Landesnaturschutzgesetz die Möglich-          etwa 50.000 Hektar etwa ein Drittel der Wald-           Gegensatz zu herkömmlichen Ausgleichs-
         keit, diesen Ausgleich an anderen Orten zu        fläche in Schleswig-Holstein und verfügen               flächen und gleichzeitig verringere sich der
         schaffen; eine weitere Möglichkeit bietet         über rund 60 Ökokonten in verschiedenen                 Druck auf landwirtschaftliche Flächen.
         das sogenannte Ökokonto. Dabei werden             Naturräumen. Ausgleichspflichtige können
         Naturschutzmaßnahmen nach bestimmten              hier Ökopunkte erwerben und ihre Verpflich-                 Weitere Informationen:
         Kriterien bewertet, in Ökopunkte umge-            tungen zur Kompensation damit erfüllen. Die                 www.forst-sh.de/zukunft/oekopunkte/
         rechnet und auf einem Ökokonto gutge-             Landesforsten führen Maßnahmen zur öko-
         schrieben.                                        logischen Aufwertung durch.                                       Redaktion BAU AKTUELL

                  BAU AKTUELL 2 2019      /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
WOHNUNGSBAU    KONJUNKTUR                INFRASTRUKTUR        UNTERNEHMEN       VERBAND      FACHBEREICH                                        15

                                                               Quelle: HBZ*

                                                                                                                                                    Quelle: HBZ*
Die Referenten im Expertengespräch                                            Bei guter Verpflegung lässt es sich gut Netzwerken

mit der Landesregierung im Dialog. Es wird     Stolte, Planungswerft Schuchard & Stolte                 Schulze, Landesbeirat Forst- und Holzwirt-
geprüft, die Holzbauweise in den Gebäu-        Ingenieurgesellschaft mbH und „Aufsto-                   schaft S-H/HH. Jelle Christopher Holm,
deklassen 4 und 5 von überbordenden An-        ckungen im Detail“ von Ingo Kempa, keen-                 Die Holzverbindungs GmBH, ergänzte: „Die
forderungen in der Landesbauordnung zu         co3 UG.                                                  Fachvorträge zeigen auf, wohin die Reise
befreien. Angela Whyte von der Obersten                                                                 beim Holzbau geht.“
Bauaufsichtsbehörde: „Wir informieren uns      Georg Sponfeldner, Fermacell GmbH, hielt
hier über Neuerungen, die in unsere Über-      einen unterhaltsamen Vortrag zum The-                    „Wir hinken noch hinter Hamburg und Ba-
legungen zur Bewertung des Holzbaus ein-       ma „Zeitgemäßer Schallschutz im moder-                   den-Württemberg her und rufen die Politik
fließen.“                                      nen Holzbau“. Lösungen und Beispiele aus                 auf, den Holzbau mit dem Massivbau gleich-
                                               der Praxis boten ebenfalls die Vorträge                  zustellen“, sagte Preuß. Dass die Holzbau-
Tillmann Schütt, Schütt GmbH & Co. KG,         „Schulerweiterung: Schallschutz sauber                   betriebe, Planungsbüros und Hersteller im
der über „Fünf Geschosse in Holz“ referier-    gelöst“ von Horst Inselmann, Lignotrend                  Land über das entsprechende Know-how
te, plädierte ebenfalls für mehrgeschossige    Produktions GmbH sowie „Mehrgeschossi-                   verfügen, haben sie beim Holzbautag wie-
Holzbauten und eine Berücksichtigung bei       ger Brandschutz mit Trockenbau“ von Jörg                 der einmal unter Beweis gestellt.
der aktuellen Novellierung der Bauordnung.     Schröder, Knauf Gips KG.

                                                                                                                                                                   Foto: Pat Scheidemann
                                                                                                        Ansprechpartner
Auf der Fachtagung ging es weiter mit ge-      In den Pausen fand ein reger Austausch                   Dipl.-Ing. Erik Preuß
stalterischen Möglichkeiten und techni-        statt. „Wir schätzen am Holzbautag den                   Leiter HBZ Nord
schen Randbedingungen in den Vorträgen         Wissensausbau und die Plattform zum                      preuss@hbz-nord.de
„Technik - Beispiele Details“ von Thomas       Netzwerken“, sagte Teilnehmer Frank

   Ihr Partner für
   › Dachbegrünung
   › Dachabdichtung
   › Naturzäune
   › Sichtschutz
   › Holzterrassen

                                                  re-natur GmbH, Charles-Ross-Weg 24
                                                  D-24601 Ruhwinkel, www.re-natur.de

  AZ_renatur_Dachbegrünung_183x86.indd 1                                                                                                27.03.19 17:20

                                                                              BAU AKTUELL 2 2019    /    Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
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     Website für die Landesinnung des Brunnenbauerhandwerks

     D   ie Landesinnung des Brunnenbauer-
         handwerks bekommt eine eigene Websi-
     te mit der Adresse https://www.brunnenbau-
                                                     die Innung informieren, es gibt Fachinforma-
                                                     tionen zum Leistungsspektrum der Innungs-
                                                     betriebe sowie eine Betriebssuche, damit
     er-innung.de. Diese wird demnächst online       Kunden schnell ein Unternehmen in ihrer
                                                                                                                    Redaktion BAU AKTUELL
     gestellt. Hier können sich Interessierte über   Region und nach ihren Anforderungen finden.

     Fünf Sterne für die Firma Volker Clausen aus Freienwill

                                                                                                          D   ie Zimmerei & Bauunternehmen Vol-
                                                                                                              ker Clausen aus Freienwill ist mit dem
                                                                                                          5-Sterne-Meisterhaft-Siegel der Deutschen
                                                                                                          Bauwirtschaft ausgezeichnet worden. Martin
                                                                                                          Hanisch, Geschäftsführer Kreishandwerk-
                                                                                                          erschaft Flensburg übergab Inhaber Volker
                                                                                                          Clausen die Auszeichnung (Foto).

                                                                                                          Clausen hatte nach den Ausbildungen zum
                                                                                                          Maurer sowie zum Zimmerer 2002 die Meis-
                                                                                                          terprüfung des Zimmererhandwerks abge-
                                                                                                          legt. Das Produkt- und Dienstleistungsange-
                                                                                                          bot des Unternehmens umfasst alle Arbeiten
                                                                                                          des Zimmerer-, Maurer- und Betonbauer-
                                                                                                          handwerks sowie beratende Tätigkeiten bei
                                                                                                          Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen in Holz-
                                                                                                          rahmenbauweise und Massivbauweise.

                                                                                                           Ansprechpartnerin
                                                                                                           Kerstin Okrent
                                                                                                           Sekretariat, Meisterhaft
                                                                                                           k.okrent@bau-sh.de

                                                                                                          Zuständig für Meisterhaft ist ab sofort
                                                                                             © Fa. Rath

                                                                                                          Hans Henning Hansen aus dem Vorstand
                                                                                                          des BGV S-H.

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       Könnte
    mein Betrieb
     erfolg-
         reicher
                             Wir
                                                        90%
       sein?
                        beantworten
        Wie             Ihre Fragen!                    Förderung durch
      produktiv                                          starke Partner
      sind meine
     Mitarbeiter?

                                   Kann ich bei                Ihr Handwerk
                                  den Ausgaben
             Habe ich              sparen?                     in Zahlen
          kostendeckend
                                                               +   Betriebsvergleiche
            gearbeitet?
                                  Bin ich                      +   Unternehmensanalysen
                               krisensicher                    +   fachkundig
                               finanziert?                     +   persönlich

perfakta –
Betriebsvergleich für die Betriebe des Baugewerbes in Schleswig-Holstein

In Zusammenarbeit mit dem Baugewerbeverband Schleswig-Holstein führt perfakta wieder
einen Betriebsvergleich für die Betriebe des Baugewerbes in Schleswig-Holstein durch.

Unsere individuelle, branchenbezogene Unternehmensanalyse hilft Ihnen, Stärken zu erkennen
und auszubauen sowie Schwachstellen aufzudecken und zu beseitigen.

Ein Mitarbeiter von perfakta setzt sich mit Ihnen zusammen und analysiert die Wirtschaftsdaten
des Jahres 2018. Das ist unkompliziert und nimmt nur ca. 2 Stunden Ihrer Zeit in Anspruch.

Der teilnehmende schleswig-holsteinische Innungsbetrieb hat lediglich einen Betrag von
150 EUR (zzgl. MwSt.) zu investieren.

Die betrieblichen Daten werden selbstverständlich absolut vertraulich behandelt!

Haben Sie noch Fragen?

perfakta.SH e.V. | Handwerk in Zahlen
Russeer Weg 167 | 24109 Kiel
Tel. 0431 / 979 99 49 - 0 | Fax 0431 / 979 99 49 - 9
kontakt@perfakta.de | www.perfakta.de

                                                   BAU AKTUELL 2 2019    /   Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
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