246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin

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246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

                  Schweizerische
                  Ärztezeitung
                   239 Editorial                                                     240 FMH                                                        278 «Zu guter Letzt»
                   Ärztinnen und Ärzte:                                              Schutz unserer Kinder                                          von Christina Aus der Au
8 20. 2. 2019

                   unterschiedliche Interessen?                                      vor Tabakwerbung –                                             Autonomie
                                                                                     Zahlen und Fakten

                         246 VSAO
                         Frauen intere ssieren
                         sic h nic ht nur
                         für Hausarztmedizin

                                                Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch
                                                Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch
                                                Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services
                                                Organ ufficial da la FMH e da la FMH Services
                Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.       See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
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Redaktion                                                                                                                                                     Redaktion Ethik
Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli, Mitglied FMH (Chefredaktor);                                                                                            Prof. Dr. theol. Christina Aus der Au;
Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor);                                                                                                                   PD Dr. phil., dipl. Biol. Rouven Porz
Dr. med. vet. Matthias Scholer (Redaktor Print und Online);                                                                                                   Redaktion Medizingeschichte
Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. oec. Urs Brügger;                                                                                              Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; Prof. Dr. rer. soc. Eberhard Wolff
Prof. Dr. med. Samia Hurst; Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH;                                                                                               Redaktion Public Health, Epidemiologie, Biostatistik
Dr. med. Jürg Schlup, Präsident FMH;                                                                                                                          Prof. Dr. med. Milo Puhan
Charlotte Schweizer, Leitung Kommunikation der FMH;                                                                                                           Redaktion Recht
Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH;                                                                                                                    Dr. iur. Ursina Pally, Leiterin Rechtsdienst FMH
Dr. med. Erhard Taverna, Mitglied FMH

FMH
                     EDITORIAL:Jürg Schlup
 239 Ärztinnen und Ärzte: unterschied­liche Interessen?

                     PUBLIC HEALTH:Barbara Weil
                     SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

 240 Schutz unserer Kinder vor Tabakwerbung – Zahlen und Fakten

                     Schweizerische
                     AKTUELL:Jörg Goldhahn, Vanessa Rampton, Giatgen A. Spinas

                     Ärztezeitung
 242 Could artificial intelligence make doctors obsolete?

 245 Personalien
                     239 Editorial                             240 FMH                             278 «Zu guter Letzt»
                     Ärztinnen und Ärzte:                      Schutz unserer Kinder               von Christina Aus der Au

Organisationen der Ärzteschaft
     8 20. 2. 2019

                     unterschiedliche Interessen?              vor Tabakwerbung –                  Autonomie
                                                               Zahlen und Fakten

                                                                                                                              VSAO: Nora Bienz
 246                                                                                                                         Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin Es gibt Aussagen, die man sich
                                                                                                                              nicht lange auf der Zunge zergehen lassen muss, um ihren bitteren Gehalt zu spüren: «Frauen
                                                                                                                              interessieren sich im Unterschied zu i­ hren männlichen Kollegen vor allem für die Kinder- und
                        246 VSAO
                        Frauen interessier en
                                                                                                                              Hausarztmedizin» oder «In operativen Fächern wie beispielsweise der Orthopädie gibt es nur
                        sich nicht nur
                        für Hausarztmedizin                                                                                   10 Prozent Frauen, das interessiert sie weniger». Bitter daran ist vor allem, dass ganz andere Gründe
                                                                                                                              als das mangelnde Interesse der Frauen zu dieser unbefriedigenden Situation führen.
                                     Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch
                                     Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch

Briefe / Mitteilungen
                                     Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services
                                     Organ ufficial da la FMH e da la FMH Services

 249 Briefe an die SÄZ
 250 Facharztprüfungen / Mitteilungen

FMH Services
  251 Erweiterung des Treuhandpartnernetzes im Kanton Bern
 252 Stellen und Praxen (nicht online)

Tribüne
                     MEDICAL EDUCATION: S
                                         onia Frick
 260 EPAs, Milestones, Competences: Was brauchen wir davon?

                     PUBLIC HEALTH: L
                                     ena Ammann, David Fäh
 264 Potential für Früherkennung von Diabetes mellitus Typ 2

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246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
INHALTSVERZEICHNIS                                                                                                                                                                  238

Tribüne
        TAGUNGSBERICHT: D
                         aniel Lüthi
 268 Gemeinsam und gezielt etwas ändern

 270 Spectrum

Horizonte
        MEDIZINGESCHICHTE: Nils Hansson, Hubert Steinke
  271 Vom Nobelpreis und anderen Auszeichnungen

        STREIFLICHT: Andreas Gosztonyi
  273 Kennen Sie die weissen F
                              ­ remdenführer?

        STREIFLICHT: Erhard Taverna
  275 Deutsch für Fortgeschrittene

        BUCHBESPRECHUNGEN: Jean Martin
 276 Santé des enfants en Mauritanie

  277 Preise und Auszeichnungen

Zu guter Letzt
        Christina Aus der Au
 278 Autonomie

HUBER

Impressum
Schweizerische Ärztezeitung                     «Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»:              Abonnementspreise: Jahresabonne-           ausdrück­licher vorgängiger Erlaubnis
Offizielles Organ der FMH                       Matteo Domeniconi, Inserateannahme               ment CHF 320.– zzgl. Porto.                von EMH und auf der Basis einer
und der FMH Services                            Stellenmarkt, Tel. +41 (0)61 467 86 08,                                                     schriftlichen Vereinbarung zulässig.
Redaktionsadresse: Elisa Jaun,                  Fax +41 (0)61 467 85 56,                         ISSN: Printversion: 0036-7486 /
                                                                                                                                            Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu­
Redaktionsassistentin SÄZ,                      stellenmarkt@emh.ch                              elektronische Ausgabe: 1424-4004
                                                                                                                                            blizierten Angaben wurden mit der
EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG,             «Stellenvermittlung»: FMH Consulting             Erscheint jeden Mittwoch
                                                                                                                                            grössten Sorgfalt überprüft. Die ange-
Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz,             Services, Stellenvermittlung,
                                                                                                                                            gebenen Dosierungen, Indikationen
Tel. +41 (0)61 467 85 72,                       Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41           © FMH
                                                                                                                                            und Applikationsformen, vor allem von
Fax +41 (0)61 467 85 56,                        (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86,        Die Schweizerische Ärztezeitung ist
                                                                                                                                            Neuzulassungen, sollten in jedem Fall
redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch              mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch                    aktuell eine Open-Access-Publikation.
                                                                                                                                            mit den Beipackzetteln der verwende-
                                                                                                 FMH hat daher EMH bis auf Widerruf
                                                                                                                                            ten Medikamente verglichen werden.
Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte-              Abonnemente FMH-Mitglieder:                      ermächtigt, allen Nutzern auf der Basis
verlag AG, Farnsburgerstrasse 8,                FMH Verbindung der Schweizer                     der Creative-Commons-Lizenz                Herstellung: Die Medienmacher AG,
4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55,         Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18,            «Namens­nennung – Nicht kommer-            Muttenz, www.medienmacher.com
Fax +41 (0)61 467 85 56, www.emh.ch             3000 Bern 15, Tel. +41 (0)31 359 11 11,          ziell – Keine Bearbeitung 4.0 inter­
                                                Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch              national» das zeitlich unbeschränkte
Marketing EMH / Inserate:                                                                        Recht zu gewähren, das Werk zu ver­
Dr. phil. II Karin Würz, Leiterin               Andere Abonnemente: EMH Schweize-                vielfältigen und zu verbreiten und
Marketing und Kommunikation,                    rischer Ärzteverlag AG, Abonnemente,             ­öffentlich zugänglich zu machen.
Tel. +41 (0)61 467 85 49, Fax +41               Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz,               Der Name des Verfassers ist in jedem
(0)61 467 85 56, kwuerz@emh.ch                  Tel. +41 (0)61 467 85 75, Fax +41                 Fall klar und transparent auszuweisen.    Titelbild:
                                                (0)61 467 85 76, abo@emh.ch                       Die kommer­zielle Nutzung ist nur mit     © Scyther5 | Dreamstime.com

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246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Public health                                                                                                                                                                      240

Schutz unserer Kinder vor Tabak-
werbung – Zahlen und Fakten
Barbara Weil
Leiterin Abteilung Public Health, FMH

                                Rauchen ist nach wie vor die Ursache von rund 9500 vermeidbaren Todesfällen in
                                der Schweiz – jährlich. Das heisst, jeden Tag sterben 25 Menschen an den Folgen des
                                Tabakkonsums. Die meisten Raucherinnen und Raucher beginnen im Teenager­
                                alter. Die Prävention muss also dort ansetzen. Ein umfassendes Verbot von
                                ­Tabakwerbung, -verkaufsförderung und -sponsoring wäre ein wichtiger Schritt,
                                 um den Tabakkonsum zu reduzieren. Unterschreiben Sie deshalb noch heute die
                                 Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung».

                                Den höchsten Raucheranteil weisen die 25- bis 34-jähri­                            Wir alle sind ständig umgeben von Werbung. So be­
                                gen Männer (42%) und die 15- bis 34-jährigen Frauen                                gegnen Kinder und Jugendliche schon auf dem Weg
                                auf (30%). Der Anteil der minderjährigen Raucher ist                               zur Schule oder zum Ausbildungsplatz vielen Werbe­
                                von 18,7 Prozent im Jahr 2012 auf 20,7 Prozent im Jahr                             botschaften – auch für Tabak. Die Werbung ist jeweils
                                2014 gestiegen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass                            taktisch gut platziert – auf Augenhöhe, gleich neben
                                anteilsmässig wieder deutlich mehr junge Männer als                                Kaugummi und Süssigkeiten.
                                junge Frauen rauchen: Unter den Männern im Alter
                                von 15 bis 25 Jahren liegt der Anteil bei 36,2 Prozent,                       Täglich sterben in der Schweiz 25 Menschen
                                ­unter den gleichaltrigen Frauen nur bei 26,8 Pro­                            an den Folgen des Tabakkonsums.
                                zent. Der Unterschied der Geschlechter hat sich seit
                                2012 mehr als verdoppelt.                                                          Die Studie von Cipret Vaud zeigt deutlich, dass Jugend­
                                Alle diese Menschen waren einmal Kinder und Jugend­                                liche als wichtigste Zielgruppe der Tabakindustrie gel­
                                liche, die zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt                               ten: Orte, an denen Werbung oder Verkaufsförderungs­
                                in Kontakt mit Tabak gekommen sind. Je früher dieser                               aktivitäten stattfinden (Musikfestivals, Discos, Kioske
                                Kontakt stattfindet, desto grösser ist die Gefahr, dass                            usw.), die eingesetzte Sprache, die Gestaltung und die
                                aus einem spassigen Ausprobieren letztlich ein tägli­                              verwendete Bildsprache sind nicht etwa dem Zufall
                                cher Konsum wird.                                                                  geschul­det, sondern das Resultat minutiöser Recher­

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):240–241
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Public health                                                                                                                                                                      241

                                                                                                                   hauptung, Kinder und Jugendliche sähen sich Tabak­
                                 In eigener Sache                                                                  werbung bewusst nicht an und würden somit nicht
                                 Der Schweizerische Ärzteverlag EMH unterstützt die FMH, die                       ­beeinflusst.
                                 Lungenfachärzte und mfe – Haus- und Kinderärzte Schweiz sowie                     Die meisten Raucherinnen und Raucher beginnen im
                                 andere wichtige Gesundheitsorganisatoren in der Schweiz bei
                                                                                                                   Teenageralter. Kinder und Jugendliche müssen daher
                                 der Unterschriftensammlung für die Initiative «Ja zum Schutz der
                                 Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung», welche einen
                                                                                                                   besonders geschützt werden. Das ist das erklärte Ziel
                                 konse­quenten Jugendschutz vor Tabakwerbung fordert. Die Wer-                     der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und
                                 befläche für die Initiative in den EMH-Zeitschriften wurde dem                    ­Jugendlichen vor Tabakwerbung». Sie will ein Werbe­
                                 Initiativ­komitee zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.                   verbot in der Verfassung verankern: Jede Art von Wer­
                                                                                                                   bung für Tabakprodukte, die Kinder und Jugendliche
                                 chen. Ziel dieser konkreten Planung ist es, ein Maxi­
                                                                                                                   erreicht, soll untersagt werden. Zudem soll der beste­
                                 mum an jungen Menschen zu erreichen: Es werden
                                                                                                                   hende Artikel zur Kinder- und Jugendförderung um
                                 Orte aufgesucht, an denen sich diese aufhalten; die
                                                                                                                   den Gesundheitsschutz ergänzt werden.
                                 ­Zigarette wird mit von Jugendlichen geschätzten Be­
                                                                                                                   Ein umfassendes Verbot von Tabakwerbung, -verkaufs­
                                 zugssystemen (Party, Risikofreude, Urlaub, Flirt, Frei­
                                                                                                                   förderung und -sponsoring ist ein wirksames Mittel
                                 heit, Erfolg usw.) in Verbindung gebracht; Jugendli­
                                                                                                                   zur Reduktion des Tabakkonsums und letztlich zur Re­
                                 che erhalten Gelegenheit, Geschenke zu gewinnen
                                                                                                                   duktion von über 9000 Todesfällen.
                                 oder in dieser Altersgruppe begehrte Erfahrungen zu
                                                                                                                   Können wir die Augen vor diesen Fakten verschlies­
                                 machen.
                                                                                                                   sen?
                                                                                                                   Nein, denn die Gesundheit unserer Kinder ist unsere
                             Die Gesundheit unserer Kinder ist unsere
                                                                                                                   ganz persönliche Verantwortung – lassen wir sie nicht
                             ganz persönliche Verantwortung.
                                                                                                                   im Stich!

                                 Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Ziga­                              Bildnachweis
                                 rettenwerbung sowohl den Einstieg ins Rauchen als                                 http://kinderohnetabak.ch/ – Eidgenössische Volksinitiative «Ja zum
                                                                                                                   Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»
                                 auch den Übergang von der Probierphase zum regel­
                                 mässigen Gewohnheitsrauchen beeinflusst. Die Tabak­                               Literatur
                                 werbung wirkt sich auch auf die Markenwahl von Ziga­                              BFS: Tabakbedingte Todesfälle in der Schweiz, 1995 bis 2012
                                                                                                                   Cipret Vaud: http://www.beobachtung-marketing-tabak.ch/
                                 retten und die Gesamtnachfrage aus. Studien zeigen
Korrespondenz:
FMH                              zudem, dass Kinder und Jugendliche für Werbung
Abteilung Public Health,         ­allgemein stärker empfänglich sind als Erwachsene
Elfenstrasse 18, Postfach 300,
                                 und daher auf die Versprechen der Tabakindustrie                                  Unterschreiben Sie die Initiative noch
CH-3000 Bern 15,
public.health[at]fmh.ch          eher reagieren. Zynisch und realitätsfremd ist die Be­                            heute unter: www.kinderohnetabak.ch

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):240–241
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246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Ak tuell                                                                                                                                                                               242

Could artificial intelligence make doctors obsolete? I do not think so. For example, doctors will keep on sharing, providing and interpreting
information. But artificial intelligence will redefine our doctors’ work; and more profoundly so than we may suspect today. The following
article by three authors, among them two from Switzerland, addresses this development and is well worth reading.

                                                                                                             Jürg Schlup, President of the Swiss Medical Association FMH

HEAD TO HEAD

Could artificial intelligence make
doctors obsolete?*
Jörg Goldhahn a , Vanessa Rampton b , Giatgen A. Spinas c
a
 Deputy head, Institute for Translational Medicine at ETH Zurich, Zurich, Switzerland; b Branco Weiss fellow, McGill Institute for Health and Social Policy,
Montréal, Québec, Canada; c Emeritus professor, Division of Endocrinology, Diabetes and Clinical Nutrition, University Hospital, Zurich, Switzerland

                                    Machines that can learn and correct themselves already perform better than doc-
                                    tors at some tasks, says Jörg Goldhahn, but Vanessa Rampton and Giatgen A. Spinas
                                    maintain that machines will never be able to replicate the inter-relational quality
                                    of the therapeutic nature of the doctor–patient relationship

                                    Yes – Jörg Goldhahn                                                                clinical reasoning can be simulated, including ethical
                                                                                                                       and economic concerns.
                                    Artificial intelligence (AI) systems simulate human in-                            Increasing amounts of more comprehensive health
                                    telligence by learning, reasoning, and self correction.                            data from apps, personal monitoring devices, elec-
                                    Already this technology shows the potential to be                                  tronic medical records, and social media platforms are
                                    more accurate than physicians at making diagnoses in                               being integrated into harmonised systems such as the
                                    specialties such as radiology, dermatology, and inten-                             Swiss Personalised Health Network [3]. The aim is to
                                    sive care; at generating prognostic models; and at per-                            give machines as complete a picture as possible of peo-
                                    forming surgical interventions [1]. And in 2017 a robot                            ple’s health over their life and maximum knowledge
                                    passed China’s national medical exam, exceeding the                                about their disease.
                                    minimum required by 96 points [2].                                                 The notion that today’s physicians could approximate
                                                                                                                       this knowledge by keeping abreast of current medical
                                                                                                                       research while maintaining close contact with their
                                    More precise, reliable,
                                                                                                                       patients is an illusion, not least because of the sheer
                                    and comprehensive
                                                                                                                       volume of data. Here too, machines have the advan-
                                    Even if machines are not yet universally better than                               tage: natural language processing enables them to
                                    doctors, the challenge to make them better is technical                            “read” rapidly expanding scientific literature and fur-
                                    rather than fundamental because of the near unlim-                                 ther teach themselves, for example, about drug inter-
                                    ited capacity for data processing and subsequent learn-                            actions [4].
                                    ing and self-correction. This “deep learning” is part of                           The key challenges for today’s healthcare systems are
                                    “machine learning,” where systems learn constantly                                 economic: costs are rising everywhere. Introducing AI-
* © British Medical Journal.        without the potential cultural and institutional diffi-                            driven systems could be cheaper than hiring and train-
     Reprint by permission.
     This article was first         culties intrinsic to human learning, such as schools of                            ing new staff [5]. AI systems are also universally avail­
     published in the BMJ as        thought or cultural preferences. These systems contin-                             able and can even monitor patients remotely. This is
     10.1136/bmj.k4563
     on 7 November 2018;
                                    ually integrate new knowledge and perfect themselves                               important because demand for doctors in much of the
     doi: 10.1136/bmj.k4563.        with speed that humans cannot match. Even complex                                  world is growing more quickly than supply [6].

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                      2019;100(8):242–244
    Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Ak tuell                                                                                                                                                                           243

                                Less biased, less unstable, still caring                                           mitral stenosis in the second bed on the left” into the
                                                                                                                   complex problem of “Henry Jones, lying awake nights
                                The ability to form relationships with patients is often                           while he worries about his wife and children” [12].
                                portrayed as the trump card in favour of human physi-                              Humans can complete this transformation because
                                cians, but this may also be their Achilles’ heel. Trust is                         they can relate to the patient as a fellow person and can
                                important for patients’ perception of the quality of                               gain holistic knowledge of the patient’s illness as re-
                                their care [7]. But the object of this trust need not be a                         lated to his or her life. Such knowledge involves ideals
                                human; machines and systems can be more trustwor-                                  such as trust, respect, courage, and responsibility that
                                thy if they can be regarded as unbiased and without                                are not easily accessible to machines.
                                conflicts of interest [8]. Of course, AI systems may be
                                subject to the biases of their designers, but this can
                                                                                                                   Illness is an ill-defined problem
                                be overcome by independent reviews and subsequent
                                iterations.
                                                                                                                   Technical knowledge cannot entirely describe the sick-
                                To say that patients always require empathy from hu-
                                                                                                                   ness situation of any single patient. A deliberative pa-
                                man doctors is to ignore important differences between
                                                                                                                   tient–physician relationship characterised by associa-
                                patients: many, particularly younger, patients with mi-
                                                                                                                   tive and lateral thinking is important for healing,
                                nor complaints simply want an accurate diagnosis and
                                                                                                                   particularly for complex conditions and when there is
                                treatment that works [9]. In other words: they may rate
                                                                                                                   a high risk of adverse effects, because individual pa-
                                correct diagnosis higher than empathy or continuity of
                                                                                                                   tients’ preferences differ [13]. There are no algorithms
                                care. In some very personal situations the services of a
                                                                                                                   for such situations, which change depending on emo-
                                robot could help patients avoid feeling shame.
                                                                                                                   tions, non-verbal communication, values, personal
                                Even patients who crave interaction, such as those
                                                                                                                   preferences, prevailing social circumstances, and so
                                with serious or terminal diagnoses, may find that their
                                                                                                                   on. Those working at the cutting edge of AI in medicine
                                needs are better met by machines. Recent studies show
                                                                                                                   acknowledge that AI approaches are not designed to
                                that conversational agent systems have the potential
                                                                                                                   ­replace human doctors entirely [14].
                                to track conditions and suggest care [10] and can even
                                                                                                                   The use of AI in medicine, predicated on the belief that
                                guide humans through the end of life [11].
                                                                                                                   symptoms are measurable, reaches its limits when
                                Doctors as we now know them will become obsolete
                                                                                                                   confronted with the emotional, social, and non-quan-
                                eventually. In the meantime, we should expect step-
                                                                                                                   tifiable factors that contribute to illness. These factors
                                wise introduction of AI technology in promising areas,
                                                                                                                   are important: symptoms with no identified physio-
                                such as image analysis or pattern recognition, followed
                                                                                                                   logical cause are the fifth most common reason US pa-
                                by proof of concept and demonstration of added value
                                                                                                                   tients visit doctors [15]. Questions like “Why me?” and
                                for patients and society. This will lead to broader use of
                                                                                                                   “Why now?” matter to patients: contributions from
                                AI in more specialties and, sooner than we think, hu-
                                                                                                                   narrative ethics show that patients benefit when physi-
                                man doctors will merely assist AI systems. These sys-
                                                                                                                   cians can interpret the meaning they ascribe to differ-
                                tems will not be perfect, but they will be constantly
                                                                                                                   ent aspects of their lives [16]. It can be crucial for pa-
                                perfecting themselves and will outperform human
                                                                                                                   tients to feel that they have been heard by someone
                                physicians in many ways.
                                                                                                                   who understands the seriousness of the problem and
                                                                                                                   whom they can trust [17].
                                No – Vanessa Rampton, Giatgen A. Spinas                                            Linked to this is a more fundamental insight: as Pea-
                                                                                                                   body put it, healing illness requires far more than
                                Machines will increasingly be able to perform tasks                                “healing specific body parts.” By definition illness has
                                that were previously the prerogative of human doc-                                 a subjective aspect that cannot be “cured” by a techno-
                                tors, including diagnosis, treatment, and prognosis.                               logical intervention independently of its human con-
                                ­A lthough they will augment the capacities of physi-                              text [18]. Curing an organism from a disease is not the
                                cians, machines will never replace them entirely. In                               same as establishing its health, as health refers to a
                                particular, physicians will remain better at dealing                               complex state of affairs that includes individual expe-
                                with the patient as a whole person, which involves                                 rience: being healthy implies feeling healthy. Robots
                                knowledge of social relationships and normativity. As                              cannot understand our concern with relating illness to
                                the Harvard professor Francis Peabody observed in                                  the task of living a life, which is related to the human
                                1927, the task of the doctor is to transform “that case of                         context and subjective factors of disease.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):242–244
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Ak tuell                                                                                                                                                                            244

                                Medicine is an art                                                                  3 Swiss Personalised Health Network. 2017. https://www.sphn.ch/
                                                                                                                      en.html.
                                                                                                                    4 Lim S, Lee K, Kang J. Drug–drug interaction extraction from the
                                Throughout history, the therapeutic effect of doctor–
                                                                                                                      literature using a recursive neural network. PLoS One 2018;13:
                                patient relationships has been acknowledged, irrespec­                                e0190926. 10.1371/journal.pone.0190926 29373599.
                                tive of any treatment prescribed [19]. This is ­because                             5 Miliard M. Healthcare AI poised for explosive growth, big cost sav-
                                                                                                                      ings. 2017. https://www. healthcareitnews.com/news/healthcare-
                                the physician–patient relationship is a relationship be-                              ai-poised-explosive-growth-big-cost-savings.
                                tween mortal beings vulnerable to illness and death.                                6 IHS Markit. Association of American Medical Colleges. Complexi-
                                                                                                                      ties of physician supply and demand: projections from 2016 to
                                Computers aren’t able to care for patients in the sense                               2030. 2018. https://www.aamc.org/data/workforce/re-
                                of showing devotion or concern for the other as a per-                                ports/439206/physicianshortageandprojections.html.
                                                                                                                    7 Brennan N, Barnes R, Calnan M, Corrigan O, Dieppe P, Entwistle V.
                                son, because they are not people and do not care about
                                                                                                                      Trust in the health-care provider–patient relationship: a system-
                                anything.                                                                             atic mapping review of the evidence base. Int J Qual Health Care
                                Sophisticated robots might show empathy as a matter                                   2013;25:682–8. 10.1093/intqhc/mzt063 24068242.
                                                                                                                    8 Litvin CB, Ornstein SM, Wessell AM, Nemeth LS, Nietert PJ. Adop-
                                of form, just as humans might behave nicely in social                                 tion of a clinical decision support system to promote judicious use
                                situations yet remain emotionally disengaged because                                  of antibiotics for acute respiratory infections in primary care. Int J
                                                                                                                      Med Inform 2012;81:521–6. 10.1016/j.ijmedinf.2012.03.002 22483528.
                                they are only performing a social role [20]. But con-
                                                                                                                    9 Wong C, Harrison C, Britt H, Henderson J. Patient use of the inter-
                                cern – like caring and respect – is a behaviour ex­hibited                            net for health information. Aust Fam Physician 2014;43:875–7.
                                by a person who shares common ground with another                                     25705739.
                                                                                                                   10 Laranjo L, Dunn AG, Tong HL, et al. Conversational agents in
                                person. Such relationships can be illustrated by friend-                              healthcare: a systematic review. J Am Med Inform Assoc 2018;25:
                                ship: B cannot be a friend of A if A is not a friend of B’s                           1248–58. 10.1093/jamia/ocy072 30010941.
                                                                                                                   11 Paasche-Orlow M, Bickmore TW. Conversational Agents to Im-
                                [21].                                                                                 prove Quality of Life in Palliative Care. National Institutes of
                                A likely future scenario will be AI systems augmenting                                Health (NIH) Project, Boston Medical Center. 2016. http://gran-
                                                                                                                      tome.com/grant/NIH/R01-NR016131-01.
                                knowledge production and processing, and doctors
                                                                                                                   12 Peabody F. The care of the patient. JAMA 1927;88:878.
                                helping patients find an equilibrium that acknowl-                                    10.1001/jama.1927.02680380001001.
                                edges the limitations of the human condition, some-                                13 Katz J. The silent world of doctor and patient. Yale University Press,
                                                                                                                      2002.
                                thing that is inaccessible to AI. Coping with illness of-                          14 Interview with Joachim Buhmann. Ich fühle mich von künstlicher
                                ten does not include curing illness, and here doctors                                 Intelligenz überhaupt nicht bedroht. Forbes 2017 Feb 9. https://
                                                                                                                      www.forbes.at/artikel/eth-joachim-buhmann. html.
                                are irreplaceable.                                                                 15 Creed F, Henningsen P, Fink P. Medically unexplained symptoms,
                                                                                                                      somatisation and bodily distress. Developing better clinical services.
                                Competing interests                                                                   Cambridge University Press, 2011:vi. 10.1017/CBO9780511977862.
                                All authors have read and understood BMJ policy on declaration                     16 Fioretti C, Mazzocco K, Riva S, Oliveri S, Masiero M, Pravettoni G.
                                of interests and declare the following: VR is a recipient of the Branco               Research studies on patients’ illness experience using the Narra-
                                Weiss fellowship Society in Science.                                                  tive Medicine approach: a systematic review. BMJ Open 2016;6:
                                                                                                                      e011220. 10.1136/bmjopen-2016-011220 27417197.
                                                                                                                   17 Gawande A. Tell me where it hurts. New Yorker 2018 Jan 23:36–45.
                                Provenance and peer review
                                                                                                                   18 Hofmann B. Disease, illness, and sickness. In: Solomon M, Si-
                                Commissioned; externally peer reviewed.
                                                                                                                      mon JR, Kincaid H, eds. The Routledge companion to philosophy of
                                                                                                                      medicine. Routledge, 2017:16–26.
                                References                                                                         19 Di Blasi Z, Harkness E, Ernst E, Georgiou A, Kleijnen J. Influence of
                                1   Sahiner B, Pezeshk A, Hadjiiski LM, et al. Deep learning in medical               context effects on health outcomes: a systematic review. Lancet
Correspondence:                     imaging and radiation therapy. Med Phys 2018. 10.1002/mp.13264.                   2001;357:757–62. 10.1016/S0140-6736(00)04169-6 11253970.
Jörg Goldhahn,                      30367497.                                                                      20 Wingert L. Unsere Moral und die humane Lebensform. In:
jgoldhahn[at]ethz.ch;           2   Yan A. How a robot passed China’s medical licensing exam. 2017.                   Sturma D, ed. Ethik und Natur. Suhrkamp (forthcoming).
V. Rampton, vanessa.                https://www.scmp. com/news/china/society/article/2120724/                      21 Wingert L. Gemeinsinn und Moral: Grundzüge einer intersubjekti­
rampton[at]mail.mcgill.ca           how-robot-passed-chinas-medical-licensing-exam.                                   vistischen Moralkonzeption. Suhrkamp, 1993.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):242–244
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.              See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
FMH Personalien                                                                                                                                                                          245

Personalien
Todesfälle / Décès / Decessi                                     Bernhard Fellmann-Fischer, Facharzt                                Ärztegesellschaft Thurgau
Viktor Engeler (1931), † 8.12.2018,                              für ­Gynäkologie und Geburtshilfe, FMH,                            Zum Eintritt in die Ärztegesellschaft Thurgau
­Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe,                      ­Thunstrasse 99, 3006 Bern                                         hat sich gemeldet:
 8044 Zürich

                                                                 Wieland Rexroth, Praktischer Arzt,                                 Heidrun Conrad, Praktische Ärztin,
Fränzi Auf der Maur (1975), † 5.1.2019,                          ­Thunstrasse 22, 3007 Bern                                         ­Battenhusstrasse 12, 9062 Lustmühle
­Fachärztin für Anästhesiologie und
 ­Fachärztin für Intensivmedizin, 6003 Luzern                    Einsprachen gegen diese Vorhaben müssen
                                                                 innerhalb 14 Tagen seit der Veröffentlichung
                                                                 schriftlich und begründet beim Präsidenten                         Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug
Kurt Danilo Clamer (1928), † 28.1.2019,
                                                                 des Ärztlichen Bezirksvereins Bern Regio                           Zur Aufnahme in die Ärzte-Gesellschaft des
­Facharzt für Allgemeine Innere Medizin,
                                                                 eingereicht werden. Nach Ablauf der Frist                          Kantons Zug als ausserordentliches Mitglied
 4125 Riehen
                                                                 entscheidet der Vorstand über die Aufnahme                         hat sich angemeldet:
                                                                 der Gesuche und über die allfälligen
Peter Hurt (1926), † 28.1.2019, Facharzt für                     Einsprachen.
                                                                                                                                    Andreas R. Günthert, Facharzt für Gynäkolo­
­A llgemeine Innere Medizin, 5436 Würenlos
                                                                                                                                    gie und Geburtshilfe, FMH, gyn-zentrum ag,
                                                                                                                                    Haldenstrasse 11, 6006 Luzern
                                                                 Ärztegesellschaft des Kantons Luzern
Ärztegesellschaft des Kantons Bern                                                                                                  Einsprachen gegen diese Kandidatur müssen
                                                                 Zur Aufnahme in unsere Gesellschaft Sektion
                                                                                                                                    innerhalb 14 Tagen seit dieser Veröffent­
Ärztlicher Bezirksverein Bern Regio                              Gäu hat sich gemeldet:
                                                                                                                                    lichung schriftlich und begründet beim
Zur Aufnahme als ordentliches Mitglied
                                                                                                                                    Sekretariat der Ärzte-Gesellschaft des
haben sich angemeldet:
                                                                 Anne Lenz, Fachärztin für Chirurgie, FMH,                          Kantons Zug eingereicht werden. Nach Ablauf
                                                                 ­Luzerner Kantonsspital, Chirurgie LUKS                            der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand
Gabriele Althof, Fachärztin für Endokrino­                        ­Wolhusen, Spitalstrasse 50, 6110 Wolhusen                        über Gesuch und allfällige Einsprachen.
logie und Diabetologie, FMH, Bremgarten­
strasse 119, 3012 Bern                                           Einsprachen sind innert 20 Tagen nach der
                                                                 Publikation schriftlich und begründet zu
                                                                 richten an: Ärztegesellschaft des Kantons
                                                                 Luzern, Schwanenplatz 7, 6004 Luzern

      Wir engagieren uns                                                                                                                     Mehr
      für Sie. Die Mitgliedschaft                                                                                                                n auf
                                                                                                                                          erfahre ch
                                                                                                                                          www.fm
                                                                                                                                                  h.

      in der FMH.
       Überzeugen Sie sich anhand des Dienstleistungskatalogs
       vom breiten Serviceangebot der FMH.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):245
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246 VSAO Frauen interessieren sich nicht nur für Hausarztmedizin
ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T VSAO                                                                                                                                                    246

Weshalb finden sich Ärztinnen häufiger in der Hausarztmedizin als in operativen Fächern?
Und warum fehlen sie in den Kaderpositionen?

Frauen interessieren sich nicht
nur für Hausarztmedizin
Nora Bienz
Dr. med., FMH Allgemeine Innere Medizin, Präsidentin VSAO Bern, Mitglied Geschäftsausschuss VSAO Schweiz, Spiez

                                Es gibt Aussagen, die man sich nicht lange auf der Zunge zergehen lassen muss, um
                                ihren bitteren Gehalt zu spüren. «[…] Frauen interessieren sich im Unterschied zu
                                ­ihren männlichen Kollegen vor allem für die Kinder- und Hausarztmedizin […] In
                                 operativen Fächern wie beispielsweise der Orthopädie gibt es nur 10 Prozent Frauen,
                                 das interessiert sie weniger» [1]. Bitter daran ist vor allem, dass ganz andere Gründe
                                 als das mangelnde Interesse der Frauen zu dieser unbefriedigenden Situation führen.

                                Ärztinnen sind seltener in Fachbereichen mit einer                                 ob ich denn bereit sei, privat zurückzustecken. Spätes-
                                operativen Tätigkeit zu finden. Dieser Teil der Aussage                            tens da begann ich mir Gedanken über meine Zukunft
                                von FMH-Präsident Jürg Schlup in der TV-Sendung                                    zu machen und fragte mich, ob eine chirurgische Kar-
                                «10 vor 10» vom 29. Oktober 2018 stimmt. Was hingegen                              riere wirklich erstrebenswert ist. Vorbilder in leiten-
                                nicht stimmt, ist Schlups Begründung, Frauen würden                                den chirurgischen Positionen hatte ich damals keine.
                                sich weniger für operative Tätigkeiten interessieren.                              Auch sah ich keine Perspektive auf Besserung der
                                Die Gründe für die Wahl der Fachrichtung sind viel-                                ­Arbeitsbedingungen. Und ich wusste, dass ich irgend-
                                schichtig. Anschauungsunterricht bietet ein Blick zu-                              wann eine Familie haben wollte.
                                rück auf den Anfang meiner eigenen Berufskarriere.                                 Weil ich die Gynäkologiestelle nicht nahtlos erhielt, bot
                                                                                                                   sich mir die Möglichkeit, für sechs Monate auf die Inten-
                                                                                                                   sivstation zu rotieren. Nach dem chirurgischen Jahr mit
                                Von der Euphorie zur Ernüchterung
                                                                                                                   12-Tage-Diensten, etlichen Pikettdiensten ­sowie knapp
                                Mein Staatsexamen legte ich 2011 an der Universität                                400 Stunden Überzeit erlebte ich das t­adellos organi-
                                Bern ab. Mich interessierte vor allem die operative                                sierte Schichtsystem der Intensivstation mit einer ge-
                                ­Gynäkologie. Darauf hatte ich bereits mein Wahlstu­                               setzeskonformen 50-Stunden-Woche als erholsam. Und
                                dienjahr ausgelegt. Die erste Stelle wählte ich in der                             so entschied ich mich nach etlichen Gesprächen und
                                Viszeralchirurgie eines mittelgrossen Spitals. Ich arbei-                          reiflicher Überlegung schliesslich gegen die operative
                                tete ausgesprochen gerne und entwickelte eine grosse                               Gynäkologie. Ich verlängerte den Vertrag auf der Inten-
                                Leidenschaft für die Chirurgie. Selbst nachts noch am                              sivstation und organisierte mir eine Anschluss-Anstel-
                                Operationstisch zu stehen war faszinierend. 24 Stun-                               lung an einer A-Klinik für Innere Medizin. Hier fand ich
                                den durchzuarbeiten empfand ich als Herausforde-                                   einen relativ geregelten Arbeitsalltag, eine flache Hier-
                                rung im positiven Sinn. Wochenenddienste direkt zwi-                               archie, eine hervorragende Weiterbildungs- und Förde-
                                schen zwei normalen Arbeitswochen betrachtete ich                                  rungsstruktur und eine gute Team-Zusammenarbeit.
                                als notwendiges Übel, um mehr operieren zu können.                                 2017 erwarb ich schliesslich den Facharzttitel für Allge-
                                Doch innerhalb eines Jahres büsste ich viel von der An-                            meine Innere Medizin und sammelte erste Erfahrungen
                                fangseuphorie ein. Ich sehnte mich nach mehr Zeit                                  als Oberärztin. Mittlerweile befinde ich mich in der
                                und Energie für mein Privatleben und meine ausser­                                 Zweitausbildung zur Intensivmedizinerin. Meine Ent-
                                beruflichen Interessen.                                                            scheidung bereut habe ich bislang nicht.

                                Schicht statt 12-Tage-Wochen                                                       Frauen in der Sackgasse
                                Beim Bewerbungsgespräch für meine Anschlussstelle                                  Viele meiner ehemaligen Kommilitoninnen sind heute
                                in der Gynäkologie wurde ich unter anderem gefragt,                                Fachärztinnen oder stehen kurz vor dem Abschluss

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):246 –248
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ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T VSAO                                                                                                                                                    247

                                                                                                                   arbeit an Schweizer Spitälern zu fördern. Nach einer
                                                                                                                   Umfrage und Bedürfnisabklärung in verschiedenen
                                                                                                                   Schweizer Spitälern liegt nun ein «Bauplan Teilzeit»
                                                                                                                   vor. Damit sollen ab diesem Jahr massgeschneiderte
                                                                                                                   Lösungen für Kliniken entstehen. Mit Hilfe solcher
                                                                                                                   ­Lösungen wird sich die Klinikorganisation so anpas-
                                                                                                                   sen lassen, dass (mehr) Teilzeitstellen realisierbar sind.

                                                                                                                   Arbeitszeiten: 50 Stunden plus …
                                                                                                                   Es gibt weitere Gründe für den tiefen Frauenanteil in
                                                                                                                   operativen Fächern und in Kaderpositionen. Sie sind
                                                                                                                   z.T. ähnlich wie in anderen Branchen: die klassische
                                                                                                                   Rollenverteilung in Schweizer Familien, die fehlende
                                                                                                                   Bereitschaft von Unternehmen, Mutterschaftsurlaube
                                                                                                                   in Kauf zu nehmen, aber auch die von Männern do­
                                                                                                                   minierten Unternehmensstrukturen und Netzwerke.
                                                                                                                   Allerdings gibt es zusätzlich hausgemachte, das heisst
                                ­ihrer Weiterbildung. Einige wenige von ihnen sind der                             ärztespezifische Faktoren. Dazu gehören
                                chirurgischen Laufbahn treu geblieben. Leider häufen                               – die Spitalstrukturen mit ihren Arbeitsbedingun-
                                sich in meinem Umfeld die Fälle von Ärztinnen, die                                     gen,
                                trotz grossem Engagement, Begabung und Leiden-                                     – der enorm hohe Zeitaufwand für die nicht-ärzt­
                                schaft für ihren Beruf und (beinahe) abgeschlossener                                   lichen Tätigkeiten,
                                Weiterbildung nicht weiterkommen.                                                  – die hohe Sollarbeitszeit verbunden mit der Nicht-
                                Die jungen Fachärztinnen werden in den Spitälern                                       einhaltung des Arbeitsgesetzes.
                                ­ungenügend gefördert oder nicht befördert und schla-
                                gen in der Not einen anderen Weg ein. Gerade Frauen                                Die wöchentliche Arbeitszeit der Assistenzärzte ist
                                in den Dreissigern – also im Zeitraum der Familienpla-                             eine Besonderheit der ärztlichen Weiterbildung in der
                                nung – haben es besonders schwer, ihre Karriereziele                               Schweiz. Im Vergleich zu den umliegenden Ländern ist
                                zu verfolgen und umzusetzen. Das schlägt sich auch in                              sie höher und beträgt 50 Stunden pro Woche. Es liegt
                                den Zahlen nieder: Gemäss jüngster Datenerhebung                                   auf der Hand, dass bei einer solchen Arbeitszeit selbst
                                des Regierungsrates des Kantons Bern [2] sind am In-                               ein 80-Prozent-Teilzeitpensum (entsprechend einer
                                selspital, dem grössten Arbeitgeber im Spitalsektor des                            40-Stunden-Woche) für eine Familie immer noch eine
                                Kantons, gerade mal 14 Prozent der Kaderstellen mit                                erhebliche Belastung darstellt. Gerade auch vor dem
                                Ärztinnen besetzt.                                                                 Hintergrund, dass jede(r) Zweite unter den Assistenz-
                                Woran liegt es, dass sich Frauen bevorzugt in der Päd­                             ärzten in der Realität Woche für Woche länger als
                                iatrie und der Inneren Medizin niederlassen? Und gibt                              die gesetzlich zulässigen 50 Stunden im Dienst steht,
                                es Lösungsvorschläge, damit Frauen auch vermehrt                                   mit allen negativen Konsequenzen für das eigene Be-
                                Kaderpositionen in Kliniken besetzen?                                              finden, das Wohl der Familie – und nicht zuletzt für die
                                                                                                                   Patientensicherheit.

                                Mehr Teilzeitarbeit – mehr Familie
                                                                                                                    Weniger Bürokratie, mehr ans
                                Wer die Ursachen dieser Entwicklung kennen will,
                                                                                                                   ­Krankenbett
                                muss nicht weit suchen: Es sind offensichtlich zwei ge-
                                wichtige Faktoren, welche die Wahl des Fachgebiets                                 Es mag auf den ersten Blick kein besonders origineller
                                wie auch die Karriereambitionen beeinflussen – die                                 Gedanke sein: Doch gerade in den Spitälern lohnt es
                                Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und das Angebot an                                  sich angesichts dieser grossen Arbeitsbelastung, mit
                                familienfreundlichen Arbeitsplätzen. Denn keine
                                ­                                                                                  der Verschlankung der bürokratischen Abläufe vor-
                                Frage: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist das                             wärts zu machen. Denn Spitalärztinnen und -ärzte
                                zentrale Thema, wenn es um die beruflichen Perspek­                                können heute gemäss einer aktuellen Studie der Uni-
                                tiven von Ärztinnen geht.                                                          versität Lausanne [3] gerade noch ein Drittel ihrer
                                Dem trägt auch das jüngste Projekt des VSAO-Dach­                                  ­Arbeitszeit direkt am Krankenbett einsetzen. Unter
                                verbands Rechnung. Es setzt sich zum Ziel, die Teilzeit-                           dem Titel «Medizin statt Bürokratie!» versucht der

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                                VSAO mit einer Kampagne, Gegensteuer zu geben                                      Teilzeitmodelle für nicht umsetzbar, ist ein klinisch-
                                (www.­medizin-statt-buerokratie.ch). Erfolgreich um-                               wissenschaftlich kombinierter Werdegang bei gleich-
                                gesetzte Beispiele zeigen, dass es Sinn macht, be-                                 zeitigen familiären Pflichten nur schwer realisierbar.
                                stimmte administrative Aufgaben an speziell dafür                                  Besonders in chirurgischen Fächern entscheidet die di-
                                ausgebildete B
                                             ­ erufsgruppen zu delegieren oder zu-                                 rekte Förderung durch die Vorgesetzte auch darüber,
                                mindest zu vereinfachen.                                                           wie schnell ein Eingriffskatalog voll wird. Hinzu kommt,
                                Die Reduktion der ärztlichen Bürotätigkeit kommt – so                              dass die Spitallandschaft in der Schweiz gerade im Be-
                                die Überlegung – einerseits den Patienten zugute,                                  reich der hochspezialisierten Medizin re­lativ klein ist.
                                ­andererseits trägt sie dazu bei, die Präsenzzeit im Spi-                          Eine Ablehnung durch den einen Chef e
                                                                                                                                                       ­ rschwert nicht
                                tal effektiver zu nutzen. Weniger Administration kann                              selten auch in einem anderen Spital das Vorankommen.
                                mehr Operations- und Ausbildungszeit ermöglichen.                                  Eine faire Förderungs- und Be­förderungskultur benö-
                                Gerade eine chirurgische Tätigkeit erfordert nämlich                               tigt daher breit abgestützte ­Entscheidungsinstanzen.
                                viel Übung. Die erwähnte Lausanner Studie [3] besagt,                              Letztere sollten zur Entscheidungsfindung objektiv
                                dass nur gerade sechs Prozent der Arbeitszeit für die                              überprüfbare Kriterien wie Fähigkeitsausweise, Sprach-
                                Ausbildung zur Verfügung stehen. Mehr Zeit im Spital                               kenntnisse, Berufserfahrung, wissenschaftliche Publi-
                                bei so wenig Ausbildungszeit ist also nicht das Erfolgs-                           kationen, aber auch weiche Faktoren wie Sozialkom­
                                rezept, um eine Topärztin zu werden. Ein Abbau der                                 petenz und Teamfähigkeit heranziehen.
                                Bürokratie ist dabei wesentlich effektiver als die nächt-
                                liche Ausbildung übermüdeter Ärzte auf Überzeit.
                                                                                                                   Es braucht einen Kulturwandel
                                                                                                                   Aktuell beträgt der Frauenanteil bei den Staatsexamen
                                Vom Fördern und Fordern
                                                                                                                   rund 60 Prozent, Tendenz steigend. Es ist also höchste
                                Die wissenschaftliche Arbeit bzw. Förderung ist eine                               Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, welche län-
                                weitere Voraussetzung, um in der Medizin eine Kader-                               gerfristigen Perspektiven diese Frauen im Beruf haben
                                position zu erreichen. Wegen der hohen klinischen                                  sollen. Das frühzeitige Ausscheiden von Ärztinnen aus
                                ­Arbeitsbelastung wird diese nicht selten als Freizeit-                            dem aktiven Berufsleben verstärkt den bestehenden
                                forschung eingefordert, was unabhängig vom Ge-                                     Fachkräftemangel. Wir möchten den teuer und gut
                                schlecht familienunverträglich ist. Auch was die Quali-                            ausgebildeten weiblichen Nachwuchs jedoch nicht nur
                                tät der Forschung angeht, ist dieser Ansatz mehr als                               im Beruf halten. Wir wollen, dass Ärztinnen Karriere
                                fragwürdig. Nur schon der enorme Aufwand bei der                                   machen können. Die Wahl des Fachs oder die Grün-
                                Beantragung von Forschungsgeldern ruft dringend                                    dung einer Familie darf dabei kein Hindernis darstel-
                                nach mehr Freistellung von klinischen Arbeiten –                                   len.
                                zumin­dest bei Ärztinnen mit Karriereambitionen. Zu-                               Flexible und familienfreundliche Arbeitsbedingungen
                                dem müssen wir uns die Frage stellen, ob Forschung                                 für Frauen und Männer, eine Anpassung der klinik­
                                und Klinik nicht stärker getrennt werden können. Wir                               internen Strukturen und ein grundlegender Kultur-
                                brauchen die guten klinisch tätigen Ärztinnen näm-                                 wandel sind unabdingbare Voraussetzungen, damit
                                lich genauso wie die guten Forscherinnen. Aber müs-                                auch Ärztinnen die Fächerwahl unvoreingenommen
                                sen sie für eine Kaderposition wirklich in beidem gut                              und gemäss ihren tatsächlichen Interessen treffen
                                sein?                                                                              können. Da wollen wir hin.

                                Das Problem der Chefärzte                                                          Bildnachweis
                                                                                                                   Nicolas d’Aujourd’hui
                                An dieser Stelle muss schliesslich auch auf eine pikante
                                Besonderheit im Spitalwesen hingewiesen werden. Ich
                                                                                                                   Literatur
                                spreche von den hierarchischen Strukturen, welche                                  1   Sendung 10vor10, 29. Oktober 2018, https://www.srf.ch/play/
                                eine starke Abhängigkeit der angehenden Ärztinnen                                      tv/10vor10/video/10vor10-vom-29-10-2018?id=2f0198e2-ac24-
                                                                                                                       4e9f-9ca0-5f0f9d52e385.
                                und Ärzte zur Folge hat. Gerade Entscheidungen be-
                                                                                                                   2   Parlamentarischer Vorstoss, Antwort des Regierungsrates des
Korrespondenz:                  treffend Forschungsfreistellungen oder die Gewäh-                                      Kantons Bern, Handlungsbedarf nach Diskriminierungsklage
Dr. med. Nora Bienz             rung einer Fellow-Stelle in einer Partnerklinik im                                     gegen Berner Inselspital: Gleichstellung von Frau und Mann in
Präsidentin VSAO Bern                                                                                                  öffentlichen und privaten Spitälern und Kliniken des Kantons
VSAO Bern                       ­Ausland werden oft von Einzelpersonen in der Füh-                                     Bern verbessern! Geschäfts-Nr. 2018.RRGR.190.
Schwarztorstrasse 7             rungsebene gefällt.                                                                3   Wenger N, Méan M, Castioni J, Marques-Vidal P, Waeber G, Gar-
CH-3007 Bern                                                                                                           nier A. Allocation of Internal Medicine Resident Time in a Swiss
Tel. 031 381 39 39
                                Lehnt der/die Vorgesetzte eine Person ab, ist ein Wei­                                 Hospital: A Time and Motion Study of Day and Evening Shifts.
bienz[at]vsao-bern.ch           terkommen oft schwierig. Und hält der Chef moderne                                     Annals.org; 2017.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):246 –248
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.              See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
BRIEFE                                                                                                                                                                                   249

Briefe an die SÄZ
                                                                 Recht erwartete genaue Zuhören, das daraus
Unerträgliches Leiden – liebevoll                                erwachsende Verstehen und die damit ein­                           Choisir entre désespoir et espoir
zuwenden oder dogmatisch abtun?                                  hergehende Zuwendung – um nicht zu sagen                           L’exposé du Dr Janin est très courageux et je
Brief zu:                                                        Liebe.                                                             partage son avis que l’humanité se trouve
Meili W. Neue Dogmen? Schweiz Ärzteztg. 2019;100(3):45.          Ganz anders als Dr. Meili sieht dagegen Prof.                      dans une situation très dangereuse et même
                                                                 Stalder in der Rubrik «Zu guter Letzt» in der-                     menacée d’extinction à moyen terme si des
Stalder H. Ist Leiden nicht Sache der Medizin?
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(3):66.                                selben Nummer der Ärztezeitung (3/2019) un-                        évènements encore imprévisibles ne se mani-
                                                                 ter dem Titel «Ist Leiden nicht Sache der Medi-                    festeraient pas pour le sauvetage de la vie
Martin J. Ein echtes Public-Health-Dokument.
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(4):104.
                                                                 zin?» seine Aufgabe als Arzt: Das von den                          entière sur la planète. L’homme ferme les
                                                                                                                                    ­
                                                                 Patienten Vermittelte zu hören und in vertief-                     yeux vis-à-vis de la possibilité de son extinc-
Befreit von den alten Dogmen in Religion,                        ten und wiederholten Gesprächen nachzu-                            tion et de la fin de son histoire. Dans mon
Herkunftsfamilien und Dorfgemeinschaften                         vollziehen. Oder, wie es Dr. Jean Martin in der                    livre apparu en 2017 «Destruktionstrieb und
geisselt Herr Dr. Meili das Recht auf Selbst­                    darauffolgenden Nummer der Ärztezeitung                            Transzendenz», j’ai essayé de démontrer que
bestimmung «in der gegenwärtigen Welt»                           (4/2019) unter «Autonomie von Patienten/                           des cycles entre naissance et extinction
und die damit einhergehende «Einforderung                        Personen» darlegt: «Wir alle müssen Subjekt                        étaient la règle de l’entité cosmique et fai-
von Suizidhilfe» als «neue Form von Dogma-                       und nicht Objekt der Pflege bleiben, autonom                       saient aussi la loi pour l’humanité et la vie sur
tik». Suizidhilfe treibt seiner Meinung nach                     sein und bleiben können, dabei gleichzeitig                        terre. Grâce à sa conscience et l’intelligence,
«eine Kultur des Todes und des Wertezerfalls»                    aber begleitet werden. Diese Autonomie ist                         il reste peut-être à l’homme une possibilité
voran. Mitmenschen mit unerträglichem                            ein Grundrecht, das es nicht nur zu schützen,                      d’exercer son influence sur le cycle de l’évolu-
Leiden (seinen Patienten?) rät er vielmehr,
­                                                                sondern auch zu bevorzugen gilt.»                                  tion et de retarder sa propre disparition. Que
weiterzuleben und so «die Chance [zu] be-                        In Anbetracht dieser Überlegungen scheint                          la nature aurait donné à l’homme de telles
kommen, vielleicht neue, bereichernde Erfah-                     mir einleuchtend, dass Prof. Stalder bedauert,                     ­facultés d’intervenir n’est pas impossible et
rungen zu machen». Solche Ratschläge sind                        dass die Ärztekammer der FMH es abgelehnt                           reste notre espoir. Cette vue de la prédestina-
für viele unheilbar Leidende Schläge, die sie                    hat, die Richtlinien «Umgang mit Sterben und                        tion de toute manifestation de la nature nous
nur noch ratloser machen. Die so von Dr. Meili                   Tod» der Schweizerischen Akademie der Me-                           apporte aussi bien le dévouement que le cou-
postulierten «Wertegewinne» dürften wohl                         dizinischen Wissenschaften (SAMW) in ihre                           rage qui sont nécessaires pour affronter notre
von unerträglich leidenden Patienten gleich­                     Standesordnung aufzunehmen.                                         avenir.
falls als unerträglich empfunden werden.
Ich vermisse in einer dergestalt offenbarten                                                      Pfr. Dr. Ebo Aebischer,                                    Dr René Bloch, Psychiatre,
ärztlichen Haltung das von Patienten zu                                                                     Muri bei Bern                                                      Therwil

        Aktuelle Themen auf unserer Website
        www.saez.ch → tour d’horizon

                                           Interview mit David Bosshart, Leiter des Gottlieb Duttweiler Instituts

                                           «Was wir brauchen, sind Besserkönner, nicht Besserwisser»
                                           Weshalb nur ein tiefgreifender Kulturwandel ein Ende der Kostenexplosion
                                           im Gesundheitswesen herbeiführen kann.

                                           Interview mit Bernhard Keller, pensionierter Hausarzt und Betreiber der Plattform Rent-A-Senior-Doc

                                           «Hören wir doch auf zu jammern»
                                           Entwicklungen im Arbeitsmarkt wie beispielsweise der Wunsch nach einer Work-
                                           Life-Balance machen auch vor der Medizin nicht halt. Anstatt solche Trends zu
                                           kritisieren, kann man auch mit innovativen Konzepten darauf reagieren.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):249
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Mitteilungen
                                                                 Schwerpunktprüfung zur Erlangung des
Facharztprüfungen                                                Schwerpunktes pädiatrische Kardiologie                             Schweizerische Hirnliga
Facharztprüfung zur Erlangung                                    zum Facharzttitel Kinder- und Jugend­                              Forschungspreis
des ­Facharzttitels Angiologie                                   medizin
                                                                                                                                    Die Schweizerische Hirnliga verleiht alle
Erster Teil (schriftliche Prüfung)                               Datum und Ort:                                                     zwei Jahre einen Förderpreis in der Höhe
                                                                 Montag, 27.5.2019 – UKBB, Basel                                    von CHF 20 000 an eine Schweizer Forscher­
Datum: Freitag, 15. November 2019
                                                                 Donnerstag, 27.6.2019 – Kinderspital Luzern                        gruppe für eine ausserordentliche wissen­
Ort: anlässlich der 20. Unionstagung der                                                                                            schaftliche Leistung im Bereich der Hirnfor­
                                                                 Anmeldefrist: 27.2.2019
Schweiz. Gesellschaften für Gefässkrank­                                                                                            schung. Arbeiten der klinischen Forschung
heiten in Luzern                                                 Weitere Informationen finden Sie auf                               und der Grundlagenforschung werden
                                                                 der Website des SIWF unter www.siwf.ch                             gleichermassen berücksichtigt.
Zweiter Teil (mündliche und praktische
                                                                 → Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer­
Prüfung)                                                                                                                            Prämiert wird grundsätzlich die an einer
                                                                 punkte (Weiterbildung) → Kinder- und
                                                                                                                                    wissenschaftlichen Errungenschaft beteiligte
Datum: Freitag, 13. Dezember 2019                                Jugendmedizin
                                                                                                                                    Arbeitsgruppe als Ganzes.
Ort: Inselspital, Bern
                                                                                                                                    Die wissenschaftliche Arbeit muss in den
Anmeldefrist: 15. September 2019                                                                                                    zwei der Ausschreibung vorausgegangenen
                                                                                                                                    Jahren publiziert oder von einer internatio­
Weitere Informationen finden Sie auf                             Schweizerische Gesellschaft für                                    nal anerkannten Zeitschrift zur Publikation
der Website des SIWF unter www.siwf.ch                           Traumatologie und Versicherungs­                                   angenommen worden sein und muss
→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer­                        medizin STGV                                                       mehrheitlich an schweizerischen Kliniken
punkte (Weiterbildung) → Angiologie
                                                                 Vorstand 2019                                                      und/oder schweizerischen Instituten
                                                                                                                                    entstanden sein.
                                                                 Dr. med. Beat Gründler, St. Gallen
                                                                 Präsident, Kommunikation                                           Bewerbungen in elektronischer Form
Schwerpunktprüfung zur E  ­ rlangung
                                                                                                                                    (Word- oder PDF-Format) sollen nebst der
des Schwerpunktes Alters­psychiatrie                             Dr. med. Thomas Müller, Chur
                                                                                                                                    wissenschaftlichen Publikation eine Absichts­
und -psychotherapie zum Facharzttitel                            Past President, Aussenbeziehungen, Netzwerk
                                                                                                                                    erklärung über den vorgesehenen Verwen­
Psychiatrie und ­Psychotherapie
                                                                 Dr. med. Raphael Jenni, Chur                                       dungszweck der Preissumme, je ein kurzes
1. Teil: schriftlich                                             Sekretär                                                           CV mit Publikationsliste und eine unter­
                                                                                                                                    schriebene Einverständniserklärung der
Datum: Mittwoch, 6. November 2019                                Dr. med. Marc Attinger, Bern
                                                                                                                                    Autoren enthalten und sind bis spätestens
                                                                 Kassier, Finanzen
Ort: Universitäre Psychiatrische Dienste                                                                                            30. September 2019 per Mail einzureichen
Bern, Bolligenstrasse 111, 3000 Bern 60                          PD. Dr. med. Dominik Heim, Thun (bis 6.9.19)                       an info[at]hirnliga.ch.
                                                                 Aussenbeziehungen, Netzwerk, Tagungsverant-
Anmeldefrist: 30. September 2019                                                                                                    Das detaillierte Preisreglement finden Sie
                                                                 wortlicher
                                                                                                                                    auf der Website www.hirnliga.ch.
Weitere Informationen finden Sie auf der
                                                                 Prof. Dr. med. Thomas Ilchmann, Basel
Website des SIWF unter www.siwf.ch
                                                                 Fortbildungsverantwortlicher
→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer­                                                                                                                     Prof. C. W. Hess, Präsident
punkte (Weiterbildung) → P
                         ­ sychiatrie                            Prof. Dr. med. Regina Kunz, Luzern (bis 6.9.19)
und Psychotherapie                                               Vertreterin Suva

                                                                 Prof. Dr. med. Marius Keel, Zürich
                                                                 Qualitätsverantwortlicher

                                                                 PD. Dr. med. Karl Heinz Widmer,
                                                                 ­Schaffhausen (bis 6.9.19)
                                                                  Finanzen

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2019;100(8):250
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.               See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
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