#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019

 
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#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
DAS OPERNHAUS

 #4
STAGIONE
in Kooperation mit   Theater an der Wien Magazin
                                März | April 2019
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
INHALT                                             EDITORIAL

—CATv5
                                                                                 4
                                                                                Premiere im März
                                                                                Die Jungfrau von Orleans
                                                                                                                                 Liebe Leserin, lieber Leser!
                                                                                                                                 Zum Abschluss des Schiller-Schwerpunkts steht mit Jeanne d’Arc eine der berühmtesten
                                                                                                                                 Frauenfiguren der europäischen Geschichte im Mittelpunkt unserer nächsten Premiere.

  POWERFUL
                                                                                                                                 Seit der Kindheit war sie die historische Lieblingsheldin von Peter Iljitsch Tschaikowski, der
                                                                               9 Kammeroper                                      er in seiner Oper Die Jungfrau von Orleans ein musikalisches Denkmal gesetzt hat. Tschai-
                                                                              		 L’enfant/Olympia                                kowski verfasste selbst das Libretto nach Friedrich Schillers romantischer Tragödie und
                                                                                                                                 beschäftigte sich intensiv mit den historischen Grundlagen der französischen National-

       INDIVIDUAL
                                                                              10Premiere im April                                heldin. Regisseurin Lotte de Beer wird nach ihren erfolgreichen Neudeutungen von Bizets
                                                                              		Händels Orlando                                  Les pêcheurs de perles und Verdis La traviata wiederum ihren eigenen, spezifischen Blick auf
                                                                                                                                 diese weibliche Ikone werfen. Die musikalische Leitung übernimmt zum ersten Mal in un-
                                                                              14 Oper konzertant                                 serem Haus die junge Ukrainerin Oksana Lyniv, frühere musikalische Assistentin von Kirill

              SAFE—
                                                                              		Webers Der Freischütz                            Petrenko an der Bayerischen Staatsoper und Chefdirigentin der Oper Graz, deren interna-
                                                                                                                                 tionale Karriere als Operndirigentin ebenso erfreulich wie gesichert ist.
                                                                              15 Oper konzertant
                                                                              		Vivaldis Orlando furioso                         Unsere April-Premiere gilt nach Alcina und Teseo der dritten Zauberoper von Georg Friedrich
                                                                                                                                 Händel und verheißt ebenfalls ein spannendes Debüt im Orchestergraben. Der italienische
                                                                              16       Osterflash                                Barockpionier Giovanni Antonini und sein Ensemble Il Giardino Armonico werden Händels
                                                                                                                                 Orlando musikalisch interpretieren. Als Dirigent und Blockflötist hat Antonini, der konzer-
                                                                              17       Kammeroper                                tant bereits mehrfach in unserem Haus aufgetreten ist, die historisch informierte Auffüh-
                                                                              		       Seven Up                                  rungspraxis entscheidend mitgeprägt und auch in Orlando wird er mit dem Ensemble, das
                                                                                                                                 er seit drei Jahrzehnten leitet, seine unglaubliche Spielfreude unter Beweis stellen. Die visu-
                                                                              18       Portraitkonzert                           elle Umsetzung liegt in den bewährten Händen von Regisseur Claus Guth und Ausstatter
                                                                              		       Jenna Siladie                             Christian Schmidt, die gemeinsam mit ihrer Monteverdi-Trilogie und Händels Oratorien
                                                                                                                                 The Messiah und Saul die Ästhetik des Theater an der Wien entscheidend mitgeprägt haben.
                                                                              19       Ensemble: Alle Künstlerinnen
                                                                              		       & Künstler im Überblick                   Zum ersten Mal bieten wir in der Karwoche im Osterflash in fünf Workshops „Oper für alle“
                                                                                                                                 in unserem Haus an. Vier Tage lang wird unser Theater zur Probebühne, zum Tanz- oder
                                                                                                                                 Chorsaal, zur Kulissenwerkstatt oder zur Kostümschneiderei, und am 18. April werden die
                                                                                                                                 Ergebnisse dann in einem großen Aktions-Flash auf der Hauptbühne an der Wienzeile prä-
                                                                                                                                 sentiert. Zu dieser knapp 30-minütigen Veranstaltung bei freiem Eintritt möchte ich Sie,
                                                                                                                                 wertes Publikum, herzlichst einladen.

                                                                                                                                 Ich freue mich sehr darauf, dass Sie unseren Weg weiterhin aktiv begleiten und wünsche
                                                                                                                                 Ihnen bewegende und unvergessliche Stunden im Theater an der Wien.

                                                                                                                                 Herzlichst Ihr

                                                                                                                                 Intendant Roland Geyer

                                     Austria Center Vienna, © Walter Mussil

                                                                              Sta|gio|ne,
                                                                               die, -, -n: „Jahreszeit“
                                                                              1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble
                                                                              eines Operntheaters. Kennzeichnend für den
                                                                              Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine
                                                                              längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung     AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR
                                                                                                                                   ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in
                                                                              wird über mehrere Abende oder Wochen                 Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt.
             WWW.WAAGNER-BIRO.COM                                             hintereinander angesetzt, es kommen nur              AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien.                                                                     AGRANA.COM
                                                                                                                                                                                                                                    DeR NAtüRliche MehRweRt
                                                                              frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.
  LUXEMBURG*MADRID*MOSKAU*SHANGHAI*WIEN*WEIHERHAMMER
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
PREMIERE IM MÄRZ

                                                              Feministische Ikonen
                                                              Jeanne d’Arc sucht ihre Identität: Dirigentin Oksana Lyniv und Regisseurin
                                                              Lotte de Beer erarbeiten Tschaikowskis Die Jungfrau von Orleans

                                                                   Seit seiner Kindheit verehrte Peter Iljitsch Tschaikowski   meint die Dirigentin: „Sein Respekt vor Jeanne d’Arc ist
                                                                   die französische Nationalheldin Jeanne d’Arc. Nach der      so groß, dass sie selbst in den Momenten, in denen Jo-
                                                                   Fertigstellung des Eugen Onegin beschloss Tschaikows-       hanna liebt oder zweifelt, in Tschaikowskis Musik stets
                                                                   ki, inspiriert von Schillers romantischer Tragödie Die      eine starke Frau bleibt.“
                                                                   Jungfrau von Orleans, das Leben seines Idols in den Mit-    Nach dem Vorbild der französischen Grand opéra woll-
                                                                   telpunkt einer großen Oper zu stellen und das Libretto      te Tschaikowski, meint Oksana Lyniv, eine „heroische
                                                                   selbst zu verfassen. Während der Arbeit an diesem mo-       Oper“ erschaffen: „Daher schreibt er eine große Ouver-
                                                                   numentalen Stoff schrieb Tschaikowski an seinen Bru-        türe, bombastische Szenen, symphonische Intermezzi
                                                                   der, den Dramatiker und Librettisten Modest: „Mich hat      und viele Chöre. Ich vergleiche seine Darstellung der Jo-
                                                                   so etwas wie Raserei gepackt: Drei ganze Tage habe ich      hanna gerne mit mittelalterlicher Malerei, die auf mich
                                                                   Qualen ausgestanden, und es hat mir das Herz zerris-        zwar plastisch, aber auch distanziert wirkt. Ich denke, er
                                                                   sen, dass es so viel Material gibt und so wenig mensch-     war sich dessen bewusst, dass ihn der historische My-
                                                                   liche Kraft und Zeit!“                                      thos mehr fasziniert hat, als die menschliche Betrach-
                                                                   „Ich habe mir lange überlegt“, sagt Regisseurin Lotte       tung der Johanna selbst.“

 t ckets
                                                       mehr
                                                                   de Beer, „warum Tschaikowski Die Jungfrau von Orleans       An seine Förderin Nadeschda von Meck schrieb Tschai-
                                                                   vertonen wollte. Ich denke, sowohl bei Schiller, aber       kowski nach Vollendung der Oper, aber noch vor der
                                                                   noch mehr bei Tschaikowski ist der Vater-Tochter-Kon-       Uraufführung die ambivalente Formulierung, dass Die
                                                                   flikt ein zentrales Thema, ebenso wie die Suche nach        Jungfrau von Orleans nicht seine „am stärksten von mir
                                                                   der eigenen Identität und Schuldigkeit. Sobald Johanna      nachempfundene Oper“ sei, dass sie aber viel zu seiner
                                                                   auch nur die Idee eines romantischen oder sexuellen         Popularität beitragen werde. „Diese Oper erzählt einen
                                                                   Gefühls verspürt, befürchtet sie umgehend sterben zu        umfassenden historischen Mythos“, erläutert Oksana
                                                                   müssen. Johannas Zerrissenheit offenbart sich, als der      Lyniv. „Da seine Vorgängeroper Eugen Onegin deutlich
                                                                   Vater ihr mitteilt, dass sie einen von ihm ausgewählten     weniger Handlung enthält, kann sich Tschaikowski
                                                                   Mann heiraten soll. Diese weibliche Rolle lehnt Johanna     mehr auf die Darstellung der weiblichen Rolle der Tat-
                                                                   ab. Sie sehnt sich nach einer anderen Aufgabe im Le-        jana konzentrieren. Als psychologisch empfindsamer
                                                                   ben und entscheidet sich für den Weg einer Heldin, der      Künstler war ihm bewusst, dass er gegenüber der Johan-
                                                                   Keuschheit und Jungfräulichkeit voraussetzt. Ich denke,     na reservierter bleiben musste. Aber da er wusste, dass

                mehr unterhaltung.
                                                                   das zeigt die Möglichkeiten für eine Frau in einer pater-   der Stoff berühmt ist und er effektvolle Szenen erschaf-
                                                                   nalistischen Gesellschaft: Jungfrau, Mutter oder Hure.      fen hat, dachte er, dass ihm diese Oper viel Popularität
                                                                   Die Einengung auf diese drei Frauenrollen wurde ihr von     verschaffen wird.“
                                                                   ihrem Vater vorgegeben. Sie definiert sich zunächst als     Zur Popularität Tschaikowskis hat seine Schiller-Adap-
                                                                   Heldin, sobald sie aber erstmals ihren eigenen Körper       tion zwar beigetragen, aber besonders im Westen wird
                                                                   wahrnimmt, hält sie sich für eine gefallene Frau, die zu    das Werk trotzdem selten aufgeführt. Die Ursache sieht
                                                                   sterben verdient. Mit diesem Konflikt, die eigene sexu-     die Dirigentin weniger darin, dass die Oper große Anfor-
                                                                   elle Identität leben zu wollen, muss Tschaikowski ein       derungen an ein Opernhaus stellt, sondern darin, dass
                                                                   großes Mitgefühl gehabt haben.“                             eine Aufführung von Die Jungfrau von Orleans „eine plau-
                                                                                                                               sible Interpretation“ voraussetze. „Wenn man an diese
WIEN-TICKET macht                                                  Der menschliche Gehalt eines historischen Mythos            Oper schematisch herangeht, dann läuft man Gefahr,
                                                                   „Historische Stoffe haben Tschaikowski generell ge-         ein großes Oratorium aufzuführen. Aber der packenden
Wien zum Erlebnis.                                                 reizt“, sagt Dirigentin Oksana Lyniv, „und der Jeanne       Figur der Johanna wird das nicht gerecht. Deswegen fin-
365 Tage im Jahr steht bei Wien-Ticket Unterhaltung                d’Arc-Stoff ist ihm gleich ins Auge gestochen. Die Vor-     de ich die Ideen von Lotte de Beer so wichtig, und auch
am Programm: Von Shows, Kabarett, Tanz & Ballett                   lage von Schiller musste er aus musikalisch-dramatur-       mein musikalischer Ansatz folgt dieser Idee, nicht die
über Konzerte der größten Stars bis hin zu Theater,                gischen Gründen natürlich adaptieren, und ich denke,        großen Szenen zu betonen, sondern den Charakter der
Oper und Operette. Das Ticketing-Unternehmen                       dass er deshalb das Libretto selbst geschrieben hat, um     Johanna herauszustreichen.“
der Wien Holding hat garantiert die besseren Karten:
                                                                   seine musikalischen Vorstellungen umsetzen zu kön-          Oksana Lynivs Zugang zu Jeanne d’Arc ist nicht auf
www.wien-ticket.at, Tel.: 01/588 85.
                                                                   nen.“ Vor Johanna habe er tiefe Ehrfurcht empfunden,        Tschaikowski reduziert und beginnt am Tag ihrer Geburt:
www.wienholding.at
                                                                                                                                                                               STAGIONE #4 | 5
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
„Mich hat diese Figur immer interessiert, auch weil ich     Die religiösen Visionen der Johanna sind bei Tschai-
           am selben Tag Geburtstag habe. Ich hatte in Dresden         kowski in den Chorpassagen vertont. „Der Chor ist in
           gerade mit meinem Studium begonnen und angefangen           dieser Oper generell sehr wichtig und wird mehrmals
           Deutsch zu lernen, als ich die Jeanne d’Arc-Gerichtspro-    auf verschiedene Gruppierungen aufgeteilt, sei es ein
           tokolle in einem Geschäft gefunden habe. Alle ihre Visi-    Engelschor, ein Soldatenchor oder ein Mönchschor“,
           onen und die Stimmen der Heiligen, die sie hört, wer-       sagt Oksana Lyniv. „Für jede dieser Chorgruppen hat
           den in diesen Protokollen beschrieben. Ihr Leben und        Tschaikowski eine eigene musikalische Sprache entwi-
           ihr Mythos haben mich immer fasziniert.“ Tschaikowski       ckelt. Der Engelschor besteht aus Frauenstimmen und
           habe sie immer als religiösen Menschen wahrgenom-           ist interessant arrangiert: Er ist dreistimmig gesetzt
           men. „In seinen Tagebüchern beschreibt er wiederholt        und darüber soliert ein Engel. Ich glaube, damit wollte
           seine religiösen Gefühle. Er schildert, wie er die Messe    Tschaikowski die Prophezeiungen des Texts noch ein-
           besucht. Danach verfällt er oft in Verzweiflung und betet   mal bewusst hervorheben.“
           zu Gott, er möge ihn von seinen Sünden reinigen.“
                                                                       Wichtige Frauenstimmen der Geschichte
                                                                       Die Stimmen der Engel möchte Regisseurin Lotte de
                                                                       Beer „als feministische Ikonen von den Suffragetten
    DIE JUNGFRAU VON ORLEANS
                                                                       über Madame Curie bis zu Pussy Riot zeigen, die Jo-
                                                                       hanna in ihrem Zimmer erscheinen. Wichtige Frauen-
    Oper in vier Akten (1881)
                                                                       stimmen der Geschichte sprechen in ihren Visionen zu
    MUSIK UND LIBRETTO VON PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKI                 Johanna.“
    NACH FRIEDRICH SCHILLERS                                           Der Bombast der großen Szenen steht für die Regis-
    GLEICHNAMIGER ROMANTISCHER TRAGÖDIE                                seurin in Zusammenhang mit dem Alter der Johanna
                                                                       und ihrer Pubertät: „Viele Anforderungen überfordern
    In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
                                                                       Johanna. Sie werden ihr zu viel. Ich möchte daher ih-
    Musikalische Leitung    Oksana Lyniv                               rer psychologischen Innenwelt folgen und ihre Träume
    Inszenierung            Lotte de Beer                              und Albträume zeigen, in denen sie ihr Vaterproblem
    Ausstattung             Clement & Sanôu                            verarbeitet.“
    Licht                   Alessandro Carletti                        Diese Entwicklung sei aber nicht historisch abstrakt,
    Dramaturgie             Peter te Nuyl                              sondern verdeutliche die Verbindung der Gegenwart mit
    Choreographie           Ran Arthur Braun                           dem Mittelalter. „Johanna ist eine Frau von heute, die
                                                                       mit männlichen Autoritäten vom eigenen Vater über den
    Johanna                 Lena Belkina
                                                                       König bis hin zu Gottvater kämpft. Sie sucht ihre weibli-
    Thibaut d’Arc           Willard White
                                                                       che Identität in einer noch immer patriarchalen Gesell-
    König Karl VII.         Dmitry Golovnin
                                                                       schaft. Von diesem Ansatz ausgehend verliert sich Jo-
    Agnès Sorel             Simona Mihai                                                                                           Lotte de Beer und Oksana Lyniv
                                                                       hanna in ihren Vorstellungen wie Alice im Wunderland.“
    Erzbischof von Reims    Martin Winkler
                                                                       In den historischen Gerichtsprotokollen fällt Lotte de
    Dunois                  Daniel Schmutzhard
                                                                       Beer auf, dass Johanna eigentlich noch ein Teenager sei.    bleibt Liebe eine abstrakte Vorstellung. Als Mädchen      „Die Schlussszene mit großem Chor ist musikalisch
    Lionel                  Kristján Jóhannesson
                                                                       „Nur Jugendliche verfügen über diese Besessenheit und       war ich selbst auch der Meinung, dass ich mich niemals    beeindruckend“, sagt Oksana Lyniv. „Tschaikowski hat
    Raimond                 Raymond Very
                                                                       diese Rücksichtslosigkeit, ihre Selbstzweifel ausblenden    verlieben werde. Wenn es dann geschieht, bemerken         das Ende ausgesprochen symphonisch komponiert.
    Bertrand                Igor Bakan
                                                                       zu können. Sie unterscheiden nicht nuanciert, sondern       wir, dass wir über diese Macht keine Kontrolle haben.     Zunächst setzt ein Trauermarsch ein, dann werden die
    Loré                    Florian Köfler
                                                                       können in einer Situation ausgesprochen entschieden         Wenn ein Kind wie Johanna ihr Leben lang gehört hat,      Feuer des Scheiterhaufens klanglich umgesetzt. Johan-
    Ein Krieger             Ivan Zinoviev
                                                                       sein. Johanna geht es nicht darum, ein System zu än-        dass sexuelle Beziehungen schlecht und sündhaft sind,     na hat nur noch drei Phrasen zu singen und der Chor
    Wiener Symphoniker                                                 dern, sondern sie möchte akzeptiert werden. Sie will ih-    dann wird dieses Kind im Moment des Verliebtseins vor     wird aufgeteilt. Der Chor des Volkes offenbart seine
    Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)                         rem Land und ihrem König dienen und möchte letztlich        eine kaum zu bewältigende Situation gestellt.“            Schaulust und will eine Hexe brennen sehen, während
                                                                       auch von ihrem Vater akzeptiert werden.“                                                                              der Chor der Engel die bevorstehende Himmelsfahrt
    Neuproduktion des Theater an der Wien
                                                                       Solange sich Johanna ihrer Zerrissenheit nicht bewusst      Johannas Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen               ankündigt. Musikalisch hat Tschaikowski den Tod von
    PREMIERE                                                           wird, kämpft sie erfolgreich für ihre Heimat gegen die      Die verliebte Johanna erwägt eine Flucht mit Lionel.      Johanna hochinteressant vertont. Ihr letzter Akkord ist
    Samstag, 16. März 2019, 19.00 Uhr                                  englischen Truppen. „In dem Moment aber, in dem sich        Doch erneut teilen ihr himmlische Stimmen mit, was        ein Tritonus, das heißt, ihre Gesangslinie endet frei von
                                                                       Johanna in den Engländer Lionel verliebt, wird sie zur      sie zu tun habe, und klagen sie des Verrats gegenüber     Pathos. Auch der Chor endet auf einem für Tschaikowski
    AUFFÜHRUNGEN
                                                                       Frau“, sagt die Regisseurin und „sie kann sich nicht        Gott an. Johanna wird festgenommen, wegen Hexerei         untypischen, beinahe expressionistischen Septakkord.
    18. / 20. / 23. / 25. / 27. März 2019, 19.00 Uhr
                                                                       vorstellen, sowohl Frau als auch Heldin zu sein. Sobald     verurteilt und vor einem jubelnden und sensationslüs-     Mich beeindruckt diese Hinrichtung der Johanna un-
    EINFÜHRUNGSMATINEE                                                 sie einen romantischen Gedanken empfindet, fühlt sie        ternen Volk auf den Scheiterhaufen geführt. Engelsstim-   glaublich. Das Feuer des Scheiterhaufens erklingt ein-
    Sonntag, 10. März 2019, 11.00 Uhr                                  sich schuldig. Solange ein Mensch noch nie verliebt war,    men verkünden Johannas Aufnahme in den Himmel.            deutig in der Musik.“

6                                                                                                                                                                                                                                           STAGIONE #4 | 7
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
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                                                                                                                                             L´ENFANT/OLYMPIA IN DER KAMMEROPER

                                                                                                                                             Phantasie schützt
                                                                                                                                             Noch vier März-Vorstellungen der Barbora Horáková Joly-Inszenierung in der Kammeroper

                                                                                                                                                   Auf Anregung des Direktors der Pariser Oper verfasste
                                                                                                                                                   die französische Autorin Colette 1914 das Libretto zu
                                                                                                                                                   L’enfant et les sortilèges, deutsch „Das Kind und der Zau-
                                                                                                                                                   berspuk“, das von Maurice Ravel vertont werden sollte.
                                                                                                                                                   Ravel fand großen Gefallen an Colettes Geschichte und
                                                                                                                                                   begann mit der Arbeit. Aber der Ausbruch des Ersten
                                                                                                                                                   Weltkriegs verzögerte die Entstehung und der ohnedies
                                                                                                                                                   langsam arbeitende Ravel stellte die Fantasie lyrique
                                                                                                                                                   erst 1924 fertig, die nach vielen Mühen am 31. März
                                                                                                                                                   1925 unter der Leitung des jungen Victor de Sabata in
                                                                                                                                                   Monte Carlo uraufgeführt wurde.
                                                                                                                                                   Auch E.T.A. Hoffmann schuf in seinem literarischen
SCHÖNHEIT

                                                                                                                                                   Werk eine eigene phantastische Welt, der Jacques Of-
                                                                                                                                                   fenbach in seiner letzten Oper Les contes d’Hoffmann
                                                                                                                                                   ein musikalisches Denkmal gesetzt hat. Der zweite Akt
                                                                                                                                                   beruht auf Hoffmanns Erzählung Der Sandmann und
                                                                                                                                                   thematisiert die vergebliche Liebe eines Mannes zu ei-
                                                                                                                                                                                                                 Quentin Desgeorges als Hoffmann
                                                                                                                                                   ner mechanischen Puppe namens Olympia. Während
                                                                                                                                                   bei Ravel aber die Gegenstände tatsächlich zum Leben
                                                                                                                                                   erwachen, bleibt Olympia bei Offenbach stets ein me-         International Opera Awards in London als Newcomerin
                                                                                                                                                   chanischer Automat.                                          des Jahres ausgezeichnet wurde, und in ihrer Inszenie-
KUNST &

                                                                                                                                                   Unter der musikalischen Leitung von Raphael Schlues-         rung einen Menschen zeigt, der seine Phantasiewelt als
                                                                                                                                                   selberg, der bislang als Studienleiter für das Theater       Schutz vor der Realität benutzt, zunächst als kleines
                                                                                                                                                   an der Wien tätig war und in der Kammeroper de-              Kind und dann als erwachsener Mann.
                                                                                                                                                   bütiert, wurden diese beiden Werke zu einem Abend            Nach der Premiere am 26. Februar und den ersten März-
                                                                                                                                                   für das Junge Ensemble des Theater an der Wien ver-          Vorstellungen finden die letzten vier Vorstellungen die-
                                                                                                                                                   eint. Die Regie übernahm ebenfalls erstmals in der           ses spannenden Projekts bis einschließlich 15. März in
                                                                                                                                                   Kammeroper Barbora Horáková Joly, die heuer bei den          der Kammeroper statt.

                                                                                                                                               L’ ENFANT / OLYMPIA

                                                                                                                   Foto © Katharina Harris     Musikalische Leitung 		           Raphael Schluesselberg         OLYMPIA
                                                                                                                                               Inszenierung 		                   Barbora Horáková Joly          Zweiter Akt aus Les contes d’Hoffmann
             LENA BELKINA                                                                                                                      Ausstattung 		                    Eva-Maria Van Acker
                                                                                                                                                                                                                MUSIK VON JACQUES OFFENBACH
                                                                                                                                               L’ ENFANT ET LES SORTILÈGES                                      LIBRETTO VON JULES BARBIER
            Im Fokus des Kunstprojektes „Face to Face“ der österreichischen Nägele & Strubell Parfumerien in                                   MUSIK VON MAURICE RAVEL
                                                                                                                                                                                                                Hoffmann               Quentin Desgeorges
            Zusammenarbeit mit dem Theater an der Wien steht der kreative Prozess zwischen jungen Fotogra-                                     LIBRETTO VON SIDONIE-GABRIELLE COLETTE
                                                                                                                                                                                                                Olympia                Ilona Revolskaya
            fInnen und arrivierten SängerInnen. Basierend auf der Idee, die starke Persönlichkeit einer Künstlerin mit
                                                                                                                                               Das Kind 		                       Tatiana Kuryatnikova           Niklausse              Tatiana Kuryatnikova
            dekorativer Kosmetik auf eine abstraktere Art und Weise in Szene zu setzen, entwarf Katharina Harris
                                                                                                                                               Prinzessin / Feuer / Nachtigall   Ilona Revolskaya               Coppelius              Dumitru Mădărăsan
            die Blumenkrone und setzte dieses frühlingshafte Bild in Pastellfarben mit Blumen und Blüten um.                                                                                                                                            ´
                                                                                                                                               Mutter / Tasse / Libelle 		       Juliette Mars                  Spalanzani             Johannes Bamberger
                                                                                                                                               Alter Mann / Frosch 		            Johannes Bamberger
            Auf dem März-Cover des Parfumerie-Magazins von Nägele & Strubell ist die Mezzosopranistin                                                                                                           Wiener KammerOrchester
                                                                                                                                               Sessel / Baum 		                  Dumitru Mădărăsan
            Lena Belkina zu sehen – sie singt die Titelpartie in Tschaikowskis Die Jungfrau von Orleans.                                                                                          ´             In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
                                                                                                                                               Hirtin / Eule / Eichhörnchen      Ghazal Kazemi
                                                                                                                                               Kater / Uhr 		                    Georg Klimbacher               AUFFÜHRUNGEN
            Mehr Details zum Projekt finden Sie unter:
                                                                                                                                               Fledermaus / Junge Hirtin 		      Jenna Siladie                  8. / 11. / 13. / 15. März 2019, 19.00 Uhr
            www.theater-wien.at & www.naegelestrubell.at
                                                                                                                                                                                                                                                                    STAGIONE #4 | 9
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
PREMIERE IM APRIL                                                                                                                PREMIERE IM APRIL

     Im Garten der Harmonie                                                                                                           Ein Soldat verweigert den Krieg
     Händels rasender Ritter: Giovanni Antonini leitet die szenische Produktion von Orlando
                                                                                                                                      und findet keinen Frieden
          Wie viele Kinder lernte der Mailänder Giovanni Antonini        Antonini mit Cecilia Bartoli. Neben gemeinsamen CD-          Ausstatter Christian Schmidt über Händels phantastischen Orlando
          zunächst Blockflöte. Doch im Unterschied zu den meis-          Produktionen leitete er unter anderem bei den Salzbur-
          ten Jugendlichen stellte er die Blockflöte nicht eines         ger Pfingstfestspielen Händels Giulio Cesare in Egitto mit
          Tages in einen Winkel, sondern erkannte die Schönheit          Bartoli als Cleopatra in der Inszenierung von Moshe Lei-          Aus unerwiderter Liebe zu Angelica, der Königin von Ca-
          des Instruments. Auf der Blockflöte könne man, meinte          ser und Patrice Caurier.                                          tai, verliert der Ritter Orlando den Verstand. Denn die
          er in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk,            Für das Theater an der Wien gestaltete Giovanni An-               schöne Angelica erwidert seine Liebe nicht, sie liebt den
          „auf poetische Art Musik ausdrücken“: „Wir sollten             tonini mit seinem eigenen Ensemble bislang eine ba-               maurischen Prinzen Medoro, der ihretwegen die Schä-
          nicht vergessen, die Blockflöte hat eine glanzvolle Ge-        rocke Osternacht in der Minoritenkirche, präsentierte             ferin Dorinda verlassen hat. Nur der Zauberer Zoroastro
          schichte: In der Renaissancezeit war die Blockflöte ein        mit Anna Prohaska königliche Barockarien im Pro-                  scheint dem „rasenden Roland“, Titelfigur von Ludovico
          absolut etabliertes Instrument, und auch heute gibt es         gramm Dido und Kleopatra oder interpretierte eine                 Ariosts Epos Orlando furioso, noch helfen und ihn von
          ein sehr interessantes zeitgenössisches Repertoire.“           konzertante Aufführung des Fidelio mit dem Kammer-                seinem Wahn befreien zu können.
          Antonini studierte zunächst in seiner Heimatstadt und          orchester Basel. Mit Georg Friedrich Händels Dram-                Drei Opern hat Georg Friedrich Händel nach Ariosts
          dann am Centre de Musique Ancienne in Genf, das sich           ma per musica Orlando übernimmt der vielseitige                   1516 veröffentlichtem Versepos, das zur Zeit Karls des
          ganz auf die Vermittlung Alter Musik spezialisiert hat. In     Giovanni Antonini erstmals die musikalische Leitung               Großen im 8. Jahrhundert angesiedelt ist, verfasst.
          Mailand gründete er 1985 zunächst mit zwei Weggefähr-          einer szenischen Produktion im Theater an der Wien.               Mit Alcina wurde sowohl die diesjährige Saison als
          ten das Ensemble Il Giardino Armonico, das sich auf die                                                                          auch der Schwerpunkt Zauberoper im Theater an der
          Aufführung der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts spe-                                                                           Wien eröffnet, mit Orlando in der Umsetzung von Re-
          zialisiert hat und das er seit drei Jahrzehnten leitet. Vie-       ORLANDO                                                       gisseur Claus Guth und Ausstatter Christian Schmidt
          le Jahre lang mit Musikern zu arbeiten, mit denen man                                                                            folgt die insgesamt dritte Premiere einer phantastischen
          dieselbe musikalische Sprache teile, stellt für Antonini                                                                         Händel-Oper.
                                                                             Dramma per musica in drei Akten (1733)
          den einzigen Weg dar, etwas Originelles zu entwickeln.                                                                           Orlando entstand während einer von Intrigen und Um-
          Neben seiner Tätigkeit als Dirigent und Flötist von Il             MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL                              brüchen geprägten Phase im Schaffen Händels, seine
          Giardino Armonico erweiterte Antonini sein Reper-                  LIBRETTO NACH SIGISMONDO CAPECES DRAMMA PASTORALE             großen Erfolge mit italienischen Opern in London neig-
          toire kontinuierlich. Als Principal Guest Conductor des            ORLANDO OVVERO LA GELOSA PAZZIA                               ten sich dem Ende zu. Am 27. Januar 1733 uraufgeführt
          Kammerorchesters Basel nahm er mit dem Schweizer                                                                                 sollte Orlando seine vorletzte Premiere im King’s The-
                                                                             In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
          Ensemble sämtliche Beethoven-Symphonien auf. Ei-                                                                                 atre am Haymarket sein, danach musste sich Händel
          ne langjährige Zusammenarbeit verbindet Giovanni                   Musikalische Leitung    Giovanni Antonini                     mit dem wesentlich schlichteren und weit weniger pres-
                                                                             Inszenierung            Claus Guth                            tigeträchtigen Rahmen des Opernhauses von Covent
                                                                             Ausstattung             Christian Schmidt                     Garden begnügen.
                                                                             Licht                   Bernd Purkrabek                       Die neugegründete Opera of the Nobility stellte dazu
                                                                             Video                   Arian Andiel                          eine gefährliche Konkurrenz für den Unternehmer Hän-
                                                                             Dramaturgie             Ronny Dietrich                        del dar. Doch einmal mehr in seiner langen Laufbahn
                                                                                                                                                                                                          Christian Schmidt
                                                                                                                                           war er entschlossen, den Kampf um die Gunst des
                                                                             Orlando                 Christophe Dumaux
                                                                                                                                           Publikums aufzunehmen und dieses mit progressiven
                                                                             Zoroastro               Florian Boesch
                                                                                                                                           Ideen für sich zu gewinnen. Orlando weist zwar noch die       „Wir beginnen meist damit“, sagt Christian Schmidt
                                                                             Angelica                Anna Prohaska
                                                                                                                                           äußeren Merkmale der Opera seria auf, doch Händel             über seine Arbeit mit Claus Guth, „dass wir uns zusam-
                                                                             Dorinda                 Giulia Semenzato
                                                                                                                                           bricht die starren Gattungsgrenzen zugunsten der Cha-         mensetzen und gemeinsam mit der Dramaturgie die
                                                                             Medoro                  Raffaele Pe
                                                                                                                                           rakterisierung der nur fünf Rollen, und insbesondere die      Musik anhören und den Text lesen, um die Handlung
                                                                             Il Giardino Armonico                                          berühmte Wahnsinnsszene des Orlando weist weit in             kennenzulernen. Erst dann fangen wir an, nach einer
                                                                                                                                           die Zukunft des Musiktheaters voraus.                         Interpretation zu fragen. Wenn man sich mit der Ge-
                                                                             Neuproduktion des Theater an der Wien
                                                                                                                                           Seit dem Jahr der Wiedereröffnung als neues Opern-            schichte vertraut gemacht hat, fragen wir uns, was die
                                                                             PREMIERE                                                      haus 2006 ist Ausstatter Christian Schmidt im Theater         Handlung und die Konflikte einer Oper mit uns selbst
                                                                             Sonntag, 14. April 2019, 19.00 Uhr                            an der Wien tätig. Gemeinsam mit Regisseur Claus              zu tun haben. Wir versuchen, mit unserer eigenen Phan-
                                                                                                                                           Guth hat er mit der Monteverdi-Trilogie L’Orfeo, Il ritorno   tasie an die Geschichte anzudocken und eine spezifi-
                                                                             AUFFÜHRUNGEN
                                                                                                                                           d’Ulisse in patria und L’incoronazione di Poppea oder mit     sche Lesart zu erzeugen.“
                                                                             16. / 18. / 24. / 26. / 28. April 2019, 19.00 Uhr
                                                                                                                                           den szenischen Realisierungen von Händels Oratorien           Händels Orlando sei zwar eine barocke Oper, aber
                                                                             EINFÜHRUNGSMATINEE                                            Messiah und Saul die visuelle Ästhetik des Hauses ent-        Christian Schmidt habe sie von Anfang an als the-
                                                 Giovanni Antonini
                                                                             Sonntag, 7. April 2019, 11.00 Uhr                             scheidend mitgeprägt.                                         matisch „unglaublich modern“ wahrgenommen: „Im

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#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
Mittelpunkt steht ein traumatisierter, labiler Mensch,       lung nicht in Skandinavien vorstellen. Mich faszinieren
     der von Händel musikalisch genau beschrieben wird.           diese beinahe tropischen Extreme, die ständig zwischen
     Die Szenen, in denen die Titelfigur in ihrem Wahn ge-        Unerträglichkeit und Lebensfreude zu kippen drohen.
     zeigt wird, sind in einem Ausmaß seriös, dass ich fast       Das wird in unserer Produktion auch zu sehen sein, die
     den Eindruck habe, Händel hat die heutige Wissenschaft       Architektur ist südlich inspiriert. Auf der Bühne stehen
     und Erklärung der Psychose, der Paranoia oder der Bi-        Palmen, die im Libretto auch explizit erwähnt werden.
     polaren Störung bereits antizipiert. Die Geschichte          Ein Bühnenbild ist aber auch niemals nur illustrativ zu
     zeigt den Zusammenprall einer Person, die an solchen         verstehen, es soll auch den Aggregatzustand der Lei-
     Erkrankungen leidet, mit der Realität. Orlando verliebt      denschaften bündeln und spiegeln. Auch ist die Fallhö-
     sich in eine Frau und bildet sich ein, dass diese Liebe      he aufzuzeigen zwischen einem genau ausformulierten,
     erwidert wird. Er ist sich dessen nicht bewusst, aber sein   räumlichen Setting und der inneren Wahrnehmung Or-
     Verhalten zeigt Elemente des Stalkings auf. Seine eige-      landos, seinen inneren Bildern.”
     ne Wahrnehmung stimmt nicht mit der Realität überein.
     Daher gelingt es ihm nicht anzuerkennen, dass Angelica       Verliebt in die schönste Frau der Welt
     für ihn keine Liebe empfindet.“                              Die weibliche Hauptfigur Angelica ist nicht nur die Kö-
                                                                  nigin von Cathay, dem alten, noch von Marco Polo ver-
     Ein Mensch namens Orlando                                    wendeten Namen für China, sondern auch die schönste
     Er sei oft erstaunt, wie sehr Händel in Themen und           Frau der Welt. Von Angelica müsse eine unglaubliche
     Stoffe eintauchen konnte und sich von ihnen fernab von       Faszination ausgehen, meint Christian Schmidt. „Sie
     Gattungsgrenzen hat inspirieren lassen, sagt Christian       wird von Orlando wie von einem Stalker verfolgt, weiß
     Schmidt. „Im Kosmos der vielen Händel-Opern würde            aber nicht, wie sie seiner Leidenschaft entkommen
     ich Orlando eine besondere Stellung zuschreiben, da die      kann. Ich stelle mir eine Situation vor, in der eine Frau
     Titelfigur ein extrem gebrochener Held ist.“                 und ein Mann Nachbarn in einem Wohnhaus sind, ei-
     Das Epos Orlando furioso war im Barock eine ebenso           nes Tages einen Kaffee miteinander trinken und ab die-
     beliebte wie bekannte Lektüre. Im Vorwort zur Druckfas-      sem Zeitpunkt behauptet der Mann, seine Nachbarin
     sung von Händels Orlando heißt es: „Die ungezügelte          habe ihm die Ehe versprochen. Da die Frau aber bereits
     Leidenschaft, die Orlando für Angelica, die Königin von                                                                                                                              Christian Schmidts Bühnenbild für die Produktion von Händels
                                                                  in einen anderen Mann verliebt ist, wird eine Kettenre-
                                                                                                                                                                                         Oratorium Saul mit Florian Boesch im Theater an der Wien 2018
     Catai, empfindet und die ihn schließlich vollkommen          aktion ausgelöst, die kaum aufzuhalten ist.“
     seiner Vernunft beraubt, ist ein Ereignis, das Ariosts       Nicht von Ariost erschaffen wurde die Figur des Magiers
     unvergleichlicher Dichtung entnommen ist, welche all-        Zoroastro, der von Händels unbekanntem Librettisten         Dienstverweigerung herauszufinden und Orlando wie-         durchaus auch die verdunkelte Seele und die Wahnvor-
     gemein so bekannt ist, dass sie ohne weitere Erläute-        in die Handlung eingefügt wurde. Dieser Magier tritt        der zurück in das Heer zu bringen.“                        stellungen des Orlando darstellen. Angetrieben von
     rung hier zur Angabe des Inhalts dieses neuen Dramas         nicht auf, um den Helden zu verzaubern, sondern um          Doch selbst in der Sicherheit eines Zuhauses gelinge       Schlaflosigkeit treffen sich die Figuren zu Zeiten, die von
     dienen möge.“                                                ihn zu heilen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird Zo-     es dem Soldaten Orlando nicht, seine innere und sei-       uns Zentraleuropäern nicht als bürgerlich bezeichnet
     „Orlando erzählt eine Episode aus diesem riesigen            roastro erneut in einer Oper in Erscheinung treten, dann    ne äußere Kampfmontur abzulegen. „Wir wissen heu-          werden, die an südlichen Schauplätzen dennoch sehr
     Epos“, sagt Christian Schmidt. „Diese Quelle war im          unter dem Namen Sarastro in Mozarts Die Zauberflöte,        te, dass sowohl in den USA als auch in Deutschland         üblich sind. Aufgrund der Hitze des Tages treffen sich
     Barock ausgesprochen populär. Ich finde, dass man sich       und Nietzsche wird ihm unter dem Namen Zarathustra          eine Vielzahl von Soldaten nach Auslandseinsätzen wie      alle nachts und auch im Freien muss der Lebensraum
     von den literarischen Vorgaben befreien muss, um einen       sein endgültiges Denkmal setzen.                            etwa in Afghanistan klinisch behandelt werden müs-         künstlich beleuchtet werden. Die Palmen werden von
     heutigen Zugang zu finden. Ich sehe keinen Sinn darin,       „Zoroastro steht schon nahe bei Sarastro“, sagt Chris-      sen, weil sie den Krieg nicht beenden können und ihn       Leuchtstoffröhren angestrahlt und die Neonlichter der
     ein mittelalterliches Ritterepos historisch umzusetzen.      tian Schmidt, „er ist wohl die Verkörperung eines Prin-     mit nach Hause bringen. Viele dieser traumatisierten       Buden und Kioske blinken im Hintergrund. Das ergibt
     Es geht darum, einen heutigen Menschen namens Or-            zips. Seine Zaubereien wurden von Händel zwar vertont       Soldaten haben Probleme in ihren sozialen Kontakten,       zwangsläufig eine sehr surreale Atmosphäre zwischen
     lando zu zeigen. Das Tableau dieser Oper besteht le-         und werden bei uns auch vorkommen, aber wir erklären        und vor allem auch in ihren Liebesbeziehungen, denn        Realität und imaginärer Wirklichkeit.”
     diglich aus fünf Personen, die in einem permanenten          uns diese Erscheinungen aus der Wahrnehmung des             ihre Kriegserfahrungen sind einfach nicht vermittelbar.    Am Ende erfüllt Händels Orlando die barocke Konven-
     Austausch miteinander stehen. Dieser Mikrokosmos             Orlando. Mit diesem Ansatz können wir die Phantastik        Dieses problematische Phänomen könnte auch im Fall         tion des glücklichen Endes. Angelica und Medoro sind
     erinnert sehr an moderne Filmscripts.“                       des Zoroastro zulassen, ohne in spekulative Zauberei        des Ritter-Soldaten Orlando der problematische Hinter-     vereint und Orlando scheint mit Hilfe Zoroastros seinen
     Ariosts Vorlage spielt in einem ländlichen Spanien, um       verfallen zu müssen. Wir erklären damit vielmehr die in-    grund sein, soll aber in unserer Inszenierung auch nicht   Wahn überwunden zu haben. Für Christian Schmidt hält
     das Jahr 770. Claus Guth und Christian Schmidt sie-          nere Bildwelt Orlandos, die immer stärker durch seine       überstrapaziert werden. Wir können nicht erklären, wie     dieses lieto fine aber keinem kritischen Blick stand: „Die
     deln ihren Orlando in der Gegenwart an, der Ausstat-         psychische Zerrüttung motiviert ist.“                       Orlando in diese Verfassung gekommen ist, sondern          Handlung der Oper ermöglicht es uns, tief in die Seele
     ter kündigt eine „erkennbare Wirklichkeit“ an: „Die ur-      Für Christian Schmidt erfüllt Zoroastro zwei dramatur-      zeigen zu Beginn einen Soldaten, der sich verweigert       des Orlando zu blicken. Im Vergleich zu seiner schreck-
     sprünglichen Ortsangaben bei Händel möchte ich aber          gische Funktionen: „Orlando ist ein Soldat, der seinen      und folgen dann der Kettenreaktion, die diese Verwei-      lichen Verfassung rücken Angelica und Medoro und die
     in das Bühnenbild einfließen lassen. Die mediterrane         Beruf verweigert, zu Hause sitzt und nicht mehr zurück      gerung auslöst.“                                           Entwicklung ihrer Beziehung fast an den Rand des In-
     Atmosphäre des Orlando mit ihrer aufgekratzten Sinn-         in den Kampf ziehen möchte. Seine eigentliche Bega-         Christian Schmidt und Claus Guth hätten Orlando von        teresses. Sie scheinen heil davon gekommen zu sein,
     lichkeit unter der permanenten südlichen Hitze möchte        bung ist der Krieg und diesen verweigert er plötzlich.      den ersten Gesprächen an als Nachtstück wahrgenom-         aber die Titelfigur ist am Ende nicht geheilt und bleibt
     ich nicht außer Acht lassen. Ich könnte mir diese Hand-      Zoroastro wird daher ausgesandt, um den Grund für die       men: „Die Sonne scheint selten in dieser Oper, das kann    psychisch zerrüttet zurück.“

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#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
OPER KONZERTANT                                                                                                             OPER KONZERTANT

     Angst im Wald                                                                                                               Vom Wahn um den Sinn gebracht
     Laurence Equilbey leitet Webers romantisches Meisterwerk Der Freischütz                                                     Max Emanuel Cencic singt die Titelpartie in Vivaldis
                                                                                                                                 Ariost-Vertonung Orlando furioso
          Die französische Dirigentin und Chorleiterin Laurence       früher Opera seria Lucio Silla leitete sie sowohl Haydns
          Equilbey studierte in Paris, Wien und London und grün-      Oratorium Die Schöpfung als auch Beethovens Schau-
          dete 1991 den Kammerchor Accentus, dessen Name              spielmusik zu Goethes Egmont im Jahr 2017 im Theater            Vivaldi behauptete, er habe 94 Opern geschrieben, 49
          Equilbeys Studienerfahrungen bei Nikolaus Harnon-           an der Wien. Mit Carl Maria von Webers Der Freischütz           Werke konnten bislang als authentisch identifiziert wer-
          court anklingen lässt. 2012 folgte die Gründung des im      präsentiert Laurence Equilbey im Rahmen des diesjäh-            den und 22 Opern sind erhalten geblieben. Die Zahl ist
          Großraum von Paris angesiedelten Insula Orchestra.          rigen Weber-Schwerpunkts das berühmteste Werk der               ansteigend, immer wieder wird ein verschollenes Werk
          Mit beiden Ensembles strebt Laurence Equilbey die Ver-      deutschen Romantik in einer konzertanten Aufführung             entdeckt und Vivaldi zugeordnet. Die Musik Vivaldis sei
          wirklichung ihrer Vorstellung der historisch informierten   mit ihren zwei Ensembles Insula Orchestra und Kam-              auch in seinen Opern „sehr verschiedenartig im Erha-
          Aufführungspraxis an.                                       merchor Accentus.                                               benen und im Zarten“, schrieb sein Zeitgenosse Abbé
          Der Schwerpunkt des Repertoires liegt auf Werken            „Der Freischütz hat ins Schwarze getroffen“, berichtete         Conti. Von den Arien Vivaldis versprach er der Autorin
          der Klassik und der Frühromantik, deutsche Literatur        Carl Maria von Weber 1821 nach der glanzvollen Ber-             Madame de Caylus: „Sie werden bezaubert sein von ihrer
          nimmt bei der französischen Dirigentin einen großen         liner Uraufführung seinem Textdichter Johann Fried-             Lebhaftigkeit und ihrer Verschiedenartigkeit.“
          Stellenwert ein. Nach ihrem Debüt 2016 mit Mozarts          rich Kind. Weber hatte die Premiere selbst dirigiert und        Mehrfach hat sich Vivaldi mit dem epischen Themenkreis
                                                                      schrieb abends in sein Tagebuch: „Wurde mit dem un-             von Ludovico Ariosts Orlando furioso beschäftigt, dessen
                                                                      glaublichsten Enthusiasmus aufgenommen.“ Heinrich               1516 erstmals erschienenes Versepos in den ersten Jahr-
                                                                      Heine fragte: „Haben Sie noch nicht Maria von Webers            hunderten der Neuzeit ausgesprochen populär war. Mit
                                                                      Freischütz gehört?“, und gab darauf die Antwort: „Nein?         seiner ersten musikalischen Auseinandersetzung Orlan-
                                                                      Unglücklicher Mann!“                                            do finto pazzo hatte Vivaldi 1713 als Direktor des Teatro
                                                                      Webers romantische Oper hat seit ihrer Uraufführung             Sant’Angelo in Venedig aber einen Misserfolg erlitten. Im
                                                                      einen akustischen Flächenbrand ausgelöst, bis heu-              Dezember 1727 sah der Spielplan erneut eine Bearbei-
                                                                      te zählt sie zu den weltweit beliebtesten Opern. „Nur           tung Vivaldis desselben Stoffs vor. Die Rolle des Titelhel-
                                                                      im wahrhaft Romantischen“, meinte E.T.A. Hoffmann,              den, 1713 noch eine Basspartie, schrieb Vivaldi eigens
                                                                      „mischt sich das Komische mit dem Tragischen so                 für die venezianische Sängerin Lucia Lancetti und stellte
                                                                      gefügig, dass beides zum Totaleffekt in eins ver-               das konventionelle Formenschema des barocken Dram-
                                                                      schmilzt und das Gemüt des Zuhörers auf eine eige-              ma per musica besonders in den Szenen von Orlandos
                                                                      ne wunderbare Weise ergreift.“ Webers Verstrickung              zunehmender geistiger Umnachtung in den Dienst der
                                                                      der realen, bürgerlichen Welt der Erbförster und Jä-            psychologischen Charakterisierung. Weil die vom „ra-
                                                                      gerburschen mit den geisterhaften Erscheinungen im              senden Roland“ geliebte Angelica ihn verschmäht, ver-
                                                                      düsteren Wald rund um den ominösen Samiel wur-                  fällt Orlando dem Wahnsinn. Erst vom Wahnsinn befreit,
                                                                      de und wird vielfach gedeutet, und entzieht sich doch           kann der Ritter das wahre Glück der Liebe erkennen.
                                                                      jeder einfachen Interpretation. „Das Herz des Freischütz        Die Opern Vivaldis seien „250 Jahre lang im Formalin
                                                                      ist das unbeschreiblich innige und feinhörige Naturge-          der Musikgeschichte“ konserviert gewesen, bevor sie
                                                                      fühl. Die Hauptperson des Freischütz ist sozusagen der          plötzlich wieder aufgeführt würden, findet der Kritiker
                                                                      Wald, der deutsche Wald“, meinte Hans Pfitzner 1926,            Jürgen Kesting ein drastisches Bild für die Abwesenheit
                                                                      während Erwin Ringel im Freischütz die typische Angst           der Bühnenwerke Vivaldis. Im Theater an der Wien zäh-
                                                                      eines Prüfungsneurotikers erkannte, der nach verbote-           len Vivaldis Opern zu den Fixpunkten der konzertanten          Max Emanuel Cencic
                                                                      nen Mitteln greift, um sein Ziel trotzdem zu erreichen.         Aufführungen. Ergänzend zur szenischen Aufführungs-
                                                                                                                                      serie von Händels Orlando-Fassung leitet Dirigent Geor-
                                                                                                                                      ge Petrou die konzertante Aufführung von Vivaldis sechs
                                                                                                                                      Jahre älterer Version der zauberhaften Geschichte. Die
                                                                      DER FREISCHÜTZ                                                  Titelrolle übernimmt der Countertenor Max Emanuel
                                                                                                                                                                                                    ORLANDO FURIOSO
                                                                      Romantische Oper in drei Aufzügen                               Cencic, der es sich neben seiner künstlerischen Lauf-         Dramma per musica in drei Akten
                                                                      von Carl Maria von Weber (1821)                                 bahn als Sänger zur Aufgabe gemacht hat, unbekannte           von Antonio Vivaldi (1727)
                                                                      Laurence Equilbey | Insula Orchestra | accentus                 Werke des 18. Jahrhunderts wieder zur Aufführung zu           George Petrou | Armonia Atenea
                                                                      Mit: Samuel Hasselhorn, Thorsten Grümbel,                       bringen und im Theater an der Wien vergessene Opern           Max Emanuel Cencic, Ruxandra Donose,
                                                                      Johanni van Oostrum, Chiara Skerath, Vladimir Baykov,           von Georg Friedrich Händel, Nicola Porpora, Leonardo          Anna Starushkevych, David DQ Lee,
                                                                      Tuomas Katajala, Christian Immler, Anas Séguin                  Vinci und Johann Adolph Hasse wieder zum Erklingen            Julia Lezhneva, Philipp Mathmann, Pavel Kudinov
                                               Laurence Equilbey
                                                                      Freitag, 22. März 2019, 19.00 Uhr                               gebracht hat.                                                 Dienstag, 26. März 2019, 19.00 Uhr

14                                                                                                                                                                                                                                           STAGIONE #4 | 15
#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
KONZERT IN DER KAMMEROPER

                                                                                                                                  Klangreiche Sieben
                                                                                                                                  Sechs plus eins macht Seven Up: Stefan Gottfried leitet das Junge Ensemble
                                                                                                                                       Bei seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit hat Niko-
                                                                                                                                       laus Harnoncourt die Leitung des von ihm gegründeten
                                                                                                                                       Concentus Musicus Wien seinem langjährigen musika-
                                                                                                                                       lischen Assistenten und Weggefährten Stefan Gottfried
                                                                                                                                       übertragen, der seine Arbeit in seinem Sinn weiterfüh-
                                                                                                                                       ren werde. Nach dem Tod Harnoncourts hat der Wiener
                                                                                                                                       Dirigent und Cembalist gemeinsam mit Konzertmeister
                                                                                                                                       Erich Höbarth und Konzertmeisterin Andrea Bischof
                                                                                                                                       die künstlerische Leitung des Concentus Musicus über-
                                                                                                                                       nommen und dessen musikalische Zukunft gesichert.
                                                                                                                                       Als Conductor in residence des Theater an der Wien hat

                       Osterflash-FLASH im TAW                                                                                         Stefan Gottfried in der laufenden Saison die musikali-
                                                                                                                                       sche Leitung von zwei szenischen Produktionen über-
             am 18. April von 14.00 - 14.30 Uhr. Freier Eintritt                                                                       nommen. Zum Auftakt der neuen Spielzeit musizierte er
                                                                                                                                       mit dem Concentus Musicus Händels Alcina, im Jänner
                                                                                                                                       folgte die Premiere von Henry Purcells King Arthur.
          Am 18. April findet die große, gemeinsame Präsentation der ersten Woche „Oper                                                Zum Abschluss dieser Saison, in der Stefan Gottfried
                                                                                                                                       als bislang einziger Dirigent zwei Premieren an der
          für alle“ im Theater an der Wien statt. Der Zauber der Oper, dem in den Workshop-                                            Wienzeile leitete, wird er in der Kammeroper ein Kon-
          Tagen musikalisch, szenisch und choreografisch von 150 TeilnehmerInnen nachge-                                               zert mit den sechs Mitgliedern des Jungen Ensemble
          spürt wurde, füllt die Bühne des Theater an der Wien.                                                                        des Theater an der Wien und Musikern des Concentus           Stefan Gottfried
                                                                                                                                       Musicus gestalten.
                                                                                                                                       Das zweiteilige Programm wird die zwei Schwerpunkte
     OPERNWORKSHOPS                                                                                                                    und Stärken des Jungen Ensembles in den Mittelpunkt

     Raus aus dem Alltag,                                                                                                              stellen. Im ersten Teil steht die klassische Literatur im
                                                                                                                                       Vordergrund, und die sechs jungen Sängerinnen und
                                                                                                                                       Sänger werden ihr Niveau mit Arien aus Wolfgang
                                                                                                                                                                                                   SEVEN UP (STEFAN GOTTFRIED & JET)
                                                                                                                                                                                                   Ilona Revolskaya / Sopran, Jenna Siladie / Sopran,

     rein ins Theater                                                                                                                  Amadeus Mozarts berühmtesten Opern unter Beweis
                                                                                                                                       stellen. Der zweite Teil des Programms ermöglicht den
                                                                                                                                                                                                   Tatiana Kuryatnikova / Mezzosopran, Johannes
                                                                                                                                                                                                   Bamberger / Tenor, Kristján Jóhannesson / Bariton,
     Oper für alle: Zum ersten Mal findet der Osterflash statt                                                                         sechs Mitgliedern, ihre individuelle musikalische Prä-      Dumitru Mădărăsan / Bass
                                                                                                                                                                                                                    ´
                                                                                                                                       gung aufzuzeigen und Lieder aus ihren Heimatländern         Montag, 1. April 2019, 19.00 Uhr

                                                                                                                                                                                                   Seven Up
          Das Theater an der Wien öffnet in der Karwoche vier Tage    Chorleiter Christoph Huber kümmert sich dabei um die             zu präsentieren.                                            Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
          lang seine Türen und bietet Menschen, die normalerweise     Arrangements und um die Einstudierung der ausgewähl-
          Teil des Publikums sind, die Möglichkeit ein Opernhaus      ten Stücke. Mit der Tänzerin Katharina Strohmayer kön-
          nicht nur von innen, sondern auch aktiv kennenzulernen.     nen Tanzbegeisterte ebenso wie deklarierte Tanzmuffel
          Unter professioneller Anleitung haben Interessierte aller   verschiedene Tanzformen und Stilrichtungen kennenler-
          Altersgruppen die Gelegenheit, magische Momente auf         nen und je nach persönlichem Niveau oder Mut verschie-
          der Bühne hautnah zu erleben, die Perspektive zu wech-      dene choreografische Feinheiten ausprobieren.
          seln und sich in verschiedenen Bühnenkünsten auszupro-      In den Workshops der Regisseurin Anna Bernreitner kön-
          bieren. In fünf Workshops können alle TeilnehmerInnen       nen alle theaterbegeisterten Mitwirkenden die Darstellung
          die verschiedenen Abteilungen eines Theaters erforschen,    jener Gefühle ausprobieren, die die Magie der Oper erst
          ihren bislang vielleicht geheimen Leidenschaften nachge-    ausmachen. Die Rollenoptionen sind unbegrenzt. Ob Hel-
          hen.                                                        din oder Schurke, Zauberin oder Verräter: Alle Optionen
          Roger Díaz Cajamarca, Chorleiter des Arnold Schoen-         stehen offen. An den Nachmittagen gibt es zudem die
          berg Chors, und Sängerin Generose Gruber-Sehr bieten        Möglichkeit zu erforschen, was hinter der Bühne passiert,
          Stimmbildung an, um all jenen, die bislang nur zu Hause     während das Publikum im Saal sitzt, und woran die we-
          gesungen haben, die Möglichkeit zu bieten, die vielfälti-   nigsten denken: Ein modernes Theater verfügt über eine
          gen stimmlichen Ausdrucksformen kennenzulernen. Der         elaborierte Technik und benötigt einen präzisen Ablauf.

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#4STAGIONE - DAS OPERNHAUS - Theater an der Wien Magazin März | April 2019
PORTRAITKONZERT                                                                                      J E T br                       ENSEMBLE MÄRZ / APRIL
                                                                                                          D a s Ju            ief
     Jenna Siladie,
                                                                                                                   n
                                                                                                         i m Po r g e E n s embl
                                                                                                                  t r a it       e       DIE JUNGFRAU VON ORLEANS

     Sopran
         Die gebürtige US-Amerikanerin studierte an der Yale                                                                             Oksana Lyniv           Lotte de Beer            Lena Belkina            Willard White           Dmitry Golovnin Simona Mihai                     Martin Winkler          Daniel                  Raymond Very
                                                                                                                                         (Dirigentin)           (Inszenierung)           (Johanna)               (Thibaut d’Arc)         (König Karl VII.) (Agnès Sorel)                  (Erzbischof von         Schmutzhard             (Raimond)
         Universität und debütierte 2014 in der Gotham Cham-                                                                                                                                                                                                                              Reims)                  (Dunois)

         ber Opera in New York. An der Santa Fe Opera absol-
         vierte sie das zweijährige Nachwuchsprogramm Young
         Artist Residency und wurde mit dem Campbell Wachter
         Memorial Award ausgezeichnet. 2017 gab sie ihr Euro-
         padebüt als Gutrune in Wagners Götterdämmerung in                                                                               Kristján
                                                                                                                                         Jóhannesson
                                                                                                                                                                Igor Bakan               Florian Köfler          Ivan Zinoviev
                                                                                                                                                                (Bertrand)               (Loré)                  (Ein Krieger)
         der Oper Wuppertal. In der Kammeroper war sie zuletzt                                                                           (Lionel)

         als Miranda in Purcells Die Zauberinsel zu hören und tritt
         aktuell in Ravels L’enfant et les sortilèges auf. Im Theater                                                                    L’ ENFANT ET LES SORTILÈGES / OLYMPIA
         an der Wien wird sie im Mai die Rolle des Meermäd-
         chens in Carl Maria von Webers Oberon übernehmen.

         Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt?
         Ich habe Klavierunterricht erhalten, wollte aber immer                                                                          Raphael                Barbora                  Tatiana                Ilona Revolskaya Quentin                         Juliette Mars            Johannes                Dumitru                 Ghazal Kazemi    Georg          Jenna Siladie
                                                                                                                                         Schluesselberg         Horáková Joly            Kuryatnikova           (Prinzessin,       Desgeorges                    (Mutter, Tasse,          Bamberger               Mădărăsan            (Hirtin, Eule,   Klimbacher     (Fledermaus,
         schon lieber singen und habe es vor allem geliebt auf                                                                           (Dirigent)             (Inszenierung)           (Das Kind,             Feuer, Nachtigall, (Hoffmann)                    Libelle)                 (Alter Mann,            (Sessel,´Baum,          Eichhörnchen)    (Kater, Uhr)   Junge Hirtin)
                                                                                                                                                                                         Niklausse)             Olympia)                                                                  Frosch,                 Coppelius)
         einer Bühne zu stehen. Meine Mutter hat bemerkt, dass                                                                                                                                                                                                                            Spalanzani)

         ich schon früh mehrstimmig singen konnte und hat mir                                                                            ORLANDO
         in der Middle School Gesangsunterricht ermöglicht.

         Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne?
         Ich erinnere mich, dass ich in einer Schulaufführung
         aufgetreten bin und das große Finale gesungen habe.                                                                             Giovanni               Claus Guth              Christophe              Florian Boesch          Anna Prohaska            Giulia                  Raffaele Pe
                                                                                                                                         Antonini               (Inszenierung)          Dumaux                  (Zoroastro)             (Angelica)               Semenzato               (Medoro)
         Ich war noch sehr jung und leider war ich auch krank,                                                           Jenna Siladie   (Dirigent)                                     (Orlando)                                                                (Dorinda)
         aber trotzdem bin ich aufgetreten. Ich habe wohl schon
         früh gelernt: „The show must go on.“                           ziehe mich gerne in Wellnessbereiche zurück. Ich kann            DER FREISCHÜTZ
                                                                        mir nach Proben und Aufführungen nichts Schöneres
         Wann wussten Sie, dass Sie Sängerin werden wollen?             vorstellen, um mich verwöhnen zu lassen. In der Ernäh-
         Ich kann mich zwar nicht an den genauen Moment                 rung ist Kaffee meine größte Schwäche, es fällt mir aber
         erinnern, aber ich habe immer gewusst, dass ich mit            auch schwer auf einen guten Wein oder auf Schokolade
         meiner Stimme arbeiten möchte. Ich habe es immer               zu verzichten.                                                   Laurence               Samuel                  Thorsten                Johanni                 Chiara Skerath           Vladimir Baykov         Tuomas Katajala         Christian Immler Anas Séguin
                                                                                                                                         Equilbey               Hasselhorn              Grümbel                 van Oostrum             (Ännchen)                (Kaspar)                (Max)                   (Ein Eremit)     (Kilian)
         geliebt, mich mitzuteilen, auch Nachrichtensprecherin                                                                           (Dirigentin)           (Ottokar)               (Kuno)                  (Agathe)
         oder Radiomoderatorin hätte ich mir vorstellen können.         Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Chur-
         Nachdem ich an der Highschool in St. Petersburg eine           chill: No sports?                                                ORLANDO FURIOSO
         Carmen-Aufführung gesehen habe, habe ich mich dafür            Ich stimme Winston Churchill in vielen Fällen zu, aber
         entschieden, Opernsängerin zu werden.                          hier muss ich ihm widersprechen. Ich würde sogar sa-
                                                                        gen, mein zweites Leben besteht aus Fitness. Wenn ich
         Was war das erste Musikalbum, das Sie gekauft haben?           nicht auf der Bühne oder in den Proben bin, findet man
         Tragic Kingdom von No Doubt. Ich war zehn Jahre alt.           mich im Yoga-Studio oder im Boxring.                             George Petrou          Max Emanuel             Ruxandra                Anna                    David DQ Lee             Julia Lezhneva          Philipp                 Pavel Kudinov
                                                                                                                                         (Dirigent)             Cencic                  Donose                  Starushkevych           (Ruggerio)               (Angelica)              Mathmann                (Astolfo)
                                                                                                                                                                (Orlando)               (Alcina)                (Bradamante)                                                             (Medoro)
         Welches Buch lesen Sie gerade?
         Zurzeit lese ich Mein Jahr der Ruhe und Entspannung von
         Ottessa Moshfegh, es ist voll schwarzem Humor und              PORTRAITKONZERT                                                  I M PR E S S U M:
                                                                                                                                         Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay
                                                                                                                                         Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at
         absurden Motiven.                                              JENNA SILADIE Sopran                                             Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Nečas
                                                                                                                                         Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec
                                                                        Klavier: Alexandra Goloubitskaia                                 Marketing & Produktion: Andrea Bräuer | Redaktionsschluss: 20. Februar 2019 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach
                                                                                                                                         Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751
         Was ist Ihr größtes Laster?                                    Donnerstag, 7. März 2019, 19.30 Uhr
                                                                                                                                         B I LDNAC HWE I S:
         Die Sauna! Ich bin eine große Spa-Liebhaberin und              Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien                           Cover: beyond | Herwig Zens Der Tod und das Mädchen / Nadine Dellitsch // S. 7 Lotte de Beer und Oksana Lyniv © Peter M. Mayr // S. 9 Quentin Desgeorges © Herwig Prammer
                                                                                                                                         S. 10 Giovanni Antonini © Marco-Borggreve // S. 11 Christian Schmidt © beigestellt // S. 13 Szenenbild aus Saul mit Florian Boesch © Monika Rittershaus // S. 14 Laurence Equilbey © Julien Benhamou
                                                                                                                                         S. 15 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann // S. 17 Stefan Gottfried © Herwig Prammer / Fotoausschnitte aus dem Imagevideo des JET © Theater an der Wien // S. 18 Jenna Siladie © Peter M. Mayr
18
7. MÄRZ BIS 28. APRIL 2019

               Portraitkonzert Jenna Siladie
                    Klavier: Alexandra Goloubitskaia | Donnerstag, 7. März 2019, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

               L´enfant et les sortilèges/Olympia
                    L´enfant et les sortilèges: Musik von Maurice Ravel | Olympia: Zweiter Akt aus Les contes d’Hoffmann, Musik von Jacques Offenbach
                    Dirigent: Raphael Schluesselberg | Inszenierung: Barbora Horáková Joly | Mit: Tatiana Kuryatnikova, Ilona Revolskaya, Quentin Desgeorges,
                    Juliette Mars, Johannes Bamberger, Dumitru Mădărăsan, Ghazal Kazemi, Georg Klimbacher, Jenna Siladie | Wiener KammerOrchester
                                                                             ´
                    Aufführungen: 8. / 11. / 13. / 15. März 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

               Die Jungfrau von Orleans
                    Oper in vier Akten von Peter IljitschTschaikowski (1881)
                    Dirigentin: Oksana Lyniv | Inszenierung: Lotte de Beer | Mit: Lena Belkina, Willard White, Dmitry Golovnin,
                    Simona Mihai, Martin Winkler, Daniel Schmutzhard, Kristján Jóhannesson, Raymond Very, Igor Bakan,
                    Florian Köfler, Ivan Zinoviev | Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
                    Premiere: Samstag, 16. März 2019, 19.00 Uhr | Aufführungen: 18. / 20. / 23. / 25. / 27. März 2019, 19.00 Uhr
                    Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 10. März 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

               Der Freischütz
                    Romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber (1821)
                    Dirigentin: Laurence Equilbey | Mit: Samuel Hasselhorn, Thorsten Grümbel, Johanni van Oostrum, Chiara Skerath, Vladimir Baykov, Tuomas Katajala,
                    Christian Immler, Anas Séguin | Insula Orchestra | accentus | Freitag, 22. März 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

               Orlando Furioso
                    Dramma per musica in drei Akten von Antonio Vivaldi (1727)
                    Dirigent: George Petrou | Mit: Max Emanuel Cencic, Ruxandra Donose, Anna Starushkevych, David DQ Lee, Julia Lezhneva,
                    Philipp Mathmann, Pavel Kudinov | Armonia Atenea | Dienstag, 26. März 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

               Seven Up (Stefan Gottfried & JET)
                    Montag, 1. April 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

               Orlando
                    Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1733)
                    Dirigent: Giovanni Antonini | Inszenierung: Claus Guth | Mit: Christophe Dumaux, Florian Boesch,
                    Anna Prohaska, Giulia Semenzato, Raffaele Pe | Il Giardino Armonico
                    Premiere: Sonntag, 14. April 2019, 19.00 Uhr | Aufführungen: 16. / 18. / 24. / 26. / 28. April 2019, 19.00 Uhr
                    Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 7. April 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

                                                                                                                                                                                    KlangBlatt 2/2019 | DVR 0518751
KARTEN                                                                                                      FÜHRUNGEN
Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien                                                  20. & 25.03. und 25.04.2019, jeweils 16.00 Uhr
und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet.                                                 Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7/5 (ermäßigt)
                                                                                                            Schulklassen: ¤ 3 | Kinder unter 6 Jahren frei
Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien                                Information: +43/1/58830 2015 oder
Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr                            fuehrungen@theater-wien.at
Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr                                Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post,
                                                                                                            GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien
Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)

       Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal
       zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.

Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage
gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at

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