FruchtBare Böden: entscheidend für den Kampf gegen hunger und Klimawandel! - IASS Potsdam

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FruchtBare Böden: entscheidend für den Kampf gegen hunger und Klimawandel! - IASS Potsdam
Fruchtbare Böden:
entscheidend für den Kampf gegen Hunger und Klimawandel!

Wenn Experten, Politiker und Betroffene über globale Herausforderungen wie die Ernährungssicher-
heit und die Bekämpfung des Klimawandels diskutieren, vergessen sie eine der lebenswichtigsten
Ressourcen: die Böden. Kein Wunder! – denn die vielfältigen Funktionen des Bodens sind auf den
ersten Blick nicht sichtbar. Trotz enormer globaler Verluste geht Bodendegradation häufig so lang-
sam vonstatten, dass sie in einem einzelnen Menschenleben weitestgehend unbemerkt bleibt. Es ist
höchste Zeit, dass wir uns der vergessenen und endlichen Ressource Boden bewusst annehmen und
sich dies auch in den politischen Entscheidungen widerspiegelt.

Böden sind… lebensnotwendig:                                     Ressourcen wie Wasser und Land prognostiziert als Folge
Böden bilden die Grundlage für mehr als 90% der weltweit         der steigenden Lebensmittelnachfrage einen zunehmenden
produzierten Nahrung. Ohne fruchtbare Böden steht jedoch         Druck auf begrenzte Ressourcen wie Boden. Die nachhal-
die weltweite Ernährungssicherheit auf dem Spiel. Nach Be-       tige Bewirtschaftung der Böden ist deswegen essentiell für
rechnungen der Deutschen Welthungerhilfe aus dem Jahr            die Bekämpfung des Hungers. Dies gilt insbesondere, da
2012 – dem so genannten Welthunger-Index (WHI) – hun-            die ärmsten Bevölkerungsgruppen ihr Überleben häufig von
gern derzeit 870 Millionen Menschen. Dies bedeutet, dass         den Böden sichern müssen, die am stärksten degradiert
jeder achte Erdbewohner an Hunger leidet. Die große Mehr-        sind.
heit lebt in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Regi-
                                                                  Boden enthält viel mehr
onal werden die schlechtesten WHI-Werte in Südasien und
                                                                  Kohlenstoff als Atmosphäre
Afrika südlich der Sahara verzeichnet. Der Nahrungsmittel-
                                                                  und Bäume zusammen.
konsum auf der gesamten Erde hat die globale Produktion           Nicht nachhaltige Landbe-
in den sechs der letzten elf Jahre überschritten, was zur Fol-    wirtschaftung führt zur Frei-
ge hat, dass die weltweiten Nahrungsmittelreserven immer          setzung dieses Bodenkoh-
weiter schrumpfen. Vor zehn Jahren konnten die weltwei-           lenstoffs und kann dadurch
ten Nahrungsmittelreserven die Weltbevölkerung noch 107           zu einer Verschärfung des

Tage lang ernähren, heute reichen sie nur noch für 74 Tage.       Klimawandels führen.

Gleichzeitig bewegen wir uns gegenwärtig wieder auf ein
Preisniveau für Grundnahrungsmittel zu, das sich dem aus
dem Jahr 2007/08 annähert. In jenen Jahren kam es mit
dem weltweiten Preisanstieg der Grundnahrungsmittel zu           Darüber hinaus speichern Böden mehr als 4000 Milliarden
einer Ernährungskrise, die das Überleben von Millionen von       Tonnen Kohlenstoff. Bei verantwortungsvoller Bodenbewirt-
Menschen bedrohte. Der aktuelle „European Development            schaftung können sie als Kohlenstoffsenke dem Klimawan-
Report“ (2012) zur nachhaltigen Nutzung der knappen              del entgegenwirken. Zum Vergleich: Wälder speichern 360

                                                                                                                              1
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Mehr als 24 Milliarden
    Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der Holzbiomasse, die At-
                                                                              Tonnen Boden gehen
    mosphäre mehr als 800 Milliarden Tonnen als Kohlendio-
                                                                              weltweit jedes Jahr
    xid. Das heißt in Böden ist gut zehnmal so viel Kohlenstoff
                                                                              durch Erosion verloren
    gespeichert wie in Bäumen. Die nicht nachhaltige Bewirt-
                                                                              – das sind jährlich mehr
    schaftung von Böden setzt Kohlenstoff frei und verwandelt
                                                                              als 3 Tonnen Boden je
    die Kohlenstoffsenke Böden damit in eine Kohlenstoffquelle.               Erdbewohner!
    Angesichts der gespeicherten Menge Kohlenstoff kann dies
    zu einer deutlichen Verschärfung des Klimawandels führen.

    Böden sind… endlich:
    Landwirtschaftlich nutzbarer Boden ist mit 12% der Er-
    doberfläche nur begrenzt verfügbar und innerhalb einer                   Laut des Berichtes „The Environmental Food Crisis“ des
    menschlichen Generation nicht erneuerbar. Die Bildung                    Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) von
    einer 2,5 cm dicken fruchtbaren Oberbodenschicht dauert                  2009 senkt Bodendegradation in Afrika die Ernteerträge im
    auf landwirtschaftlich genutzten Böden etwa 500 Jahre.                   Schnitt um 8%. Allein in Ruanda gehen jährlich 1,4 Millio-
    Die Erschließung neuen und potenziell für die Landwirtschaft             nen Tonnen Boden und damit die Nahrungsgrundlage für
    nutzbaren Landes zur Ernährung der wachsenden Weltbe-                    40.000 Menschen verloren. Der Wert der dadurch verlore-
    völkerung zieht immense finanzielle und ökologische Kosten               nen Nahrungsmittel beziffert sich auf 1,9% des Bruttoin-
    nach sich und ist daher nur begrenzt möglich: Mehr als zwei              landprodukts Ruandas.
    Drittel des potenziell nutzbaren Landes besteht aus Böden
    mit unzureichender Qualität oder befindet sich in schwer                 Häufig wird Bodendegradation mit Wüstenbildung in Tro-
    nutzbaren Hanglagen. Ein anderer großer Teil ist bewaldet.               ckengebieten assoziiert. Die Bodendegradation ist jedoch ein
    Mit steigendem Bevölkerungswachstum nimmt die landwirt-                  globales Phänomen. Das Beispiel Bodenversiegelung: Hält
    schaftliche Nutzfläche, die uns statistisch gesehen pro Kopf             der gegenwärtige Trend der Zunahme der städtischen Bevöl-
    zur Verfügung steht, kontinuierlich ab. Momentan stehen                  kerung an und dehnen sich urbane Flächen mit maximaler
    jedem Menschen noch 0,22 Hektar zur Verfügung, 1960                      Expansion weiter aus, dann vergrößert sich die urbane Land-
    waren es noch 0,5 Hektar.                                                bedeckung, die zu Landversiegelung führt, bis 2030 um 1,2
                                                                             Millionen km² oder die Fläche Südafrikas. Dies würde die Ver-
     Abnahme der landwirtschaftlichen Nutzfläche pro Kopf 1961-2008
                                                                             dreifachung der globalen urbanen Landfläche seit 2000 be-
                                                                             deuten. Die für die agrarwirtschaftliche Nutzung wertvollsten
                                                                             Böden gehen dadurch häufig verloren, denn Städte wurden
                                                                             meist auf landwirtschaftlich produktiven Böden gebaut.

                                                                              Bodenerosion, Betsiboka Fluss, Madagaskar. Credit: Nasa 2002

                                                        Quelle: FAO (2011)

    Böden sind… bedroht:
    Ein Viertel der globalen Landoberfläche ist bereits degra-
    diert. Die Existenz von 1,5 Milliarden Menschen ist dadurch
    bedroht. Degradationsprozesse wie beispielsweise Erosion,
    Versiegelung oder Wüstenbildung lassen auch die weltweite
    Fläche an landwirtschaftlich nutzbarem Boden immer weiter
    schrumpfen. So gehen jährlich schätzungsweise 24 Milliar-                Böden sind… ungleich verteilt:
    den Tonnen Boden durch Erosion verloren.                                 In Brasilien beispielsweise liegen laut einer Studie von FIAN
                                                                             und La Via Campesina aus dem Jahr 2000, 45% des Landes
                                                                             in den Händen weniger Großbetriebe. Demgegenüber verfü-

    Institute for Advanced Sustainability Studies
2   Global Soil Forum | www.globalsoilweek.org
    (Oktober 2012)
FruchtBare Böden: entscheidend für den Kampf gegen hunger und Klimawandel! - IASS Potsdam
gen Kleinbauern, die 89% der landwirtschaftlichen Betriebe                                          Land Grabbing
Brasiliens besitzen, nur über 20% der landwirtschaftlich nutz-                                      Das begrenzte Angebot an Ackerland hat zu einem mas-
baren Fläche. Mehr als 30 Millionen Kleinbauern und -bäu-                                           siven Anstieg von ausländischen Direktinvestitionen in Bo-
erinnen wurden durch Großbetriebe verdrängt und haben so                                            denflächen in einigen Entwicklungsländern geführt. Dies ge-
ihre Lebensgrundlage verloren. Durch den fehlenden Zugang                                           fährdet häufig die Landrechte der lokalen Bevölkerung und
zu Ressourcen hat sich damit vor allem das Hungerproblem                                            verschärft die Hunger- und Armutsproblematik.
verschärft.                                                                                         Die Datenbank „Land Matrix“ der Initiative Land Portal sam-
Insbesondere Frauen sind von der ungleichen Verteilung von                                          melt Angaben zu internationaler Landnahme und möchte
Land und Boden betroffen. Weltweit produzieren sie mehr als                                         einen Beitrag dazu leisten, die so genannten „land deals“
50% aller Nahrungsmittel. In den häufig so bezeichneten Ent-                                        transparenter zu machen. Demnach wurden für den Zeit-
wicklungsländern sind es sogar 60-80% aller Nahrungsmittel.                                         raum von 2001 bis 2010 83,2 Millionen Hektar Land von
Doch Frauen besitzen weniger als 2% des Landes. In Kenia                                            Entwicklungsländern an ausländische Investoren meist ver-
beispielsweise verrichten Frauen 70% der landwirtschaftli-                                          pachtet und teilweise auch verkauft. Dies entspricht in etwa
chen Arbeit, doch nur 1% von ihnen besitzt eigenes Land. Es                                         einer Fläche der Größe Londons, die alle sechs Tage für
wird geschätzt, dass Frauen die Erträge auf ihren Farmen um                                         Entwicklungsländer verloren ging. Für europäische Inves-
20-30% steigern könnten, wenn sie den gleichen Zugang zu                                            toren dokumentiert die „Land Matrix“ eine Landnahme in
produktiven Ressourcen hätten wie Männer.                                                           Entwicklungsländern von 6,3 Millionen Hektar im Zeitraum
                                                                                                    von 2001 bis 2010.

Wir leben auf Pump
Virtuelle Landimporte                                                                               Die Situation der Böden
Für die Herstellung der meisten Agrarprodukte benötigen                                             in Deutschland
wir Boden. Werden diese Produkte international gehandelt,                                           Zwar ist die absolute Fläche, die täglich in Deutschland ver-
so wird auch das dafür benötigte Land indirekt mitgehandelt                                         siegelt wird, von 120 Hektar in den Jahren 1993-1996 auf
- das sogenannte „virtuelle Land“.                                                                  77 Hektar in den Jahren 2009 und 2010 gesunken, doch
Laut der Studie „Europe’s Global Land Demand“ (SERI                                                 ist dieser Wert noch weit von dem Nachhaltigkeitsziel der
2011) hat die EU-27 im Jahr 2004 fast 370 Millionen Hek-                                            Bundesregierung entfernt. Laut diesem Ziel soll die tägliche
tar virtuelles Land importiert. Dem stehen nur 37 Millionen                                         neue Inanspruchnahme von Flächen bis 2020 auf 30 Hek-
Hektar exportiertes Land gegenüber. Ein Nettoimport also                                            tar reduziert werden. Dieses Ziel wird aber möglicherweise
von gut 330 Millionen Hektar. 60% der Landfläche, die be-                                           nicht erreicht, denn für 2030 sind 51 Hektar prognostiziert.
nötigt werden um die europäische Nachfrage zu decken,                                               Auch die Bodenerosion spielt in Deutschland eine wichti-
liegen somit außerhalb Europas.                                                                     ge Rolle. Das Umweltbundesamt stellte in einer Studie von
Allein Deutschland hat im Jahr 2004 einen Nettoimport von                                           2011 das Ausmaß von Erosion allein durch Wasser dar. Ein
77 Millionen Hektar Land zu verzeichnen. Diese Zahlen ver-                                          Siebtel der ackerbaulich genutzten Fläche in Deutschland
deutlichen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Unser                                          weist eine langjährige mittlere Bodenerosion durch Wasser
Konsum an land- und forstwirtschaftlichen Produkten in                                              von mehr als drei Tonnen je Hektar und Jahr auf.
Deutschland beansprucht mehr Bodenressourcen als wir in                                             Ein weiteres ernstzunehmendes Problem stellt die Konta-
Deutschland zur Verfügung haben.                                                                    minierung des Grundwassers durch schadstoffbelastete
                                                                                                    Flächen dar. Das Bundesministerium für Umwelt, Natur-
 Die Top 5-Länder in der EU mit den größten Landimporten im Jahr 2004                               schutz und Reaktorsicherheit (BMU) bezifferte in einem Be-
                                                                                                    richt von 2008 die Anzahl altlastenverdächtiger Flächen in
                                  Exporte (Ex)   Importe (Im)    Nettohandel (Im-Ex)

                         100
                                                                                                    Deutschland auf über 300,000.
                          80                                                                        Um die Degradation von Böden in Europa zu reduzieren, will
                                                                                                    die Europäische Kommission die von ihr im Jahr 2006 vor-
      Millionen Hektar

                          60

                          40                                                                        gestellte Bodenrahmenrichtlinie durchsetzen. Doch die An-
                          20                                                                        nahme dieser Richtlinie wird vornehmlich durch Deutsch-
                           0                                                                        land blockiert.
                                       Vereinigtes Königreich          Frankreich
                               Deutschland                  Italien                    Spanien

                                                 Quelle: Europe‘s Global Land Demand, SERI (2011)

                                                                                                                                                                    3
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Lösungen sind vorhanden                                             durch die Festschreibung in formalen Gesetzen erfolgen.
    Reduzierung der Flächenversiegelung                                 Die Forschungen von Elinor Ostrom – Trägerin des Nobel-
    Eine Reduktion der Flächenversiegelung konnte beispiels-            preises für Wirtschaftswissenschaften aus dem Jahr 2009
    weise in England erreicht werden. Durch die Festlegung von          – zeigen, dass Nutzergruppen kollektiv bewirtschaftete Res-
    Vegetationsgürteln um Städte wird eine Versiegelung von             sourcen durch die Aushandlung von Rechten innerhalb der
    Böden durch urbane Expansion in absehbarer Zukunft ver-             Gruppe nachhaltig nutzen können. Dabei ist es besonders
    hindert. Diese Gürtel müssen permanent für die Nutzung              wichtig, dass die Nutzer über entsprechende Rechte zur
    durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Freizeitaktivitäten       Selbstverwaltung verfügen und diese von übergeordneten
    offen gehalten werden. Dadurch konnten seit 2003 mehr als           Regierungsstellen anerkannt und geschützt werden.
    1,6 Millionen Hektar Land vor Versiegelung durch urbane
    Expansion geschützt werden.                                         Der Beitrag des Global Soil Forums
    Auch aus Deutschland kommen positive Meldungen: Die                 Das Global Soil Forum des Institute for Advanced Sustain-
    Einführung des Bodenschutzkonzeptes der Stadt Stuttgart             ability Studies (IASS) in Potsdam forscht interdisziplinär
    erfolgte im Jahr 2006. In den Jahren 2007-2010 kam es               zu bodenbezogenen Nachhaltigkeitsfragen und setzt sich
    dadurch, trotz intensiver Planungsaktivitäten und Baupro-           transdisziplinär für den gleichberechtigten Wissenstrans-
    jekten, zu kaum einem Verlust an Boden. Denn gleichzeitig           fer zwischen Wissenschaftler/innen, Entscheidungsträger/
    wurde die konsequente Innenentwicklung gefördert und ein            innen und Vertreter/innen zivilgesellschaftlicher Organisa-
    nachhaltiges Bauflächenmanagement umgesetzt.                        tionen aus Afrika, Amerika, Asien, Europa und Australien/
                                                                        Ozeanien ein. Dafür steht nicht zuletzt der Gründungs- und
    Pflegliche Bodenbearbeitung                                         Exekutivdirektor Prof. Klaus Töpfer.
    Landbewirtschaftungsmethoden zur Anreicherung von Hu-               Mit der Global Soil Week will das Global Soil Forum einen
    mus im Boden (wie zum Beispiel durch Mulchen, Feldwa-               Impuls setzen, der das Augenmerk auf die endliche und ver-
    ldbau, Zwischenfruchtanbau) erhöhen die Speicherfähigkeit           gessene Ressource Boden lenkt. Auf der Global Soil Week
    des Bodens für Wasser und Nährstoffe und fördern das                2012 (www.globalsoilweek.org) soll gemeinsam eine „Agen-
    Bodenleben. Diese humusreichen Böden können die Aus-                da for Action“ für einen besseren Schutz und eine nachhal-
    wirkungen des Klimawandels, wie zum Beispiel Trockenpe-             tige Governance der Böden aufgestellt werden. Fünf Monate
    rioden, besser abfedern als humusarme Böden und sind                nach Rio+20, der Konferenz der Vereinten Nationen über
    weniger anfällig für Erosion. Auch der sparsame Gebrauch            nachhaltige Entwicklung, und knapp zwei Wochen vor der
    von Pflügen oder der Verzicht darauf, wie es sowohl in die          neuen Klimaverhandlungsrunde COP 18 in Doha, findet die
    konventionelle als auch die ökologische Landwirtschaft inte-        Global Soil Week vom 18.-22. November in Berlin statt.
    griert werden kann, ist eine wirksame Methode zur Redukti-          Die Partner der Global Soil Week sind die Ernährungs-
    on des Verlustes an Boden durch Erosion.                            und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen,
                                                                        das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, das Über-
    Sicherung von Landnutzungs- und Landzugangsrechten                  einkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der
    Sichere Landnutzungs- und Landzugangsrechte können po-              Wüstenbildung, die Europäische Kommission, das Umwelt-
    sitive Auswirkungen auf eine nachhaltige Produktion, Armuts-        bundesamt, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zu-
    minderung und das ökonomische Wachstum haben, denn sie              sammenarbeit und das Bundesministerium für wirtschaftli-
    bieten Anreize, in den Schutz von Boden und Wasser zu inves-        che Zusammenarbeit und Entwicklung.
    tieren. Der International Property Rights Index (IPRI) setzt sich
    aus mehreren Variablen zusammen, die die Rechtssituation                                                                Kontakt
    in verschiedenen Ländern beschreibt. Dazu gehören neben
                                                                                                                            Jes Weigelt
    formalen festgeschriebenen Gesetzen zu physischem Besitz
                                                                                              Koordinator des Global Soil Forums, IASS
    auch deren Dokumentation und Schutz durch staatliche Insti-
                                                                                                               T: +49(0) 331 28822-319
    tutionen. Der Bericht des IPRI von 2011 kommt zu dem Ergeb-                                        E: jes.weigelt@iass-potsdam.de
    nis, dass die Länder mit dem höchsten Property Rights Index
    im Durchschnitt ein achtmal so hohes Pro-Kopf-Einkommen                               Steffen Heinzelmann und Madelon Fleminger
    besitzen wie diejenigen Länder mit dem niedrigsten Wert. Die                                        Press & Communication, IASS
    Sicherung der Landrechte ist eine zentrale Einflussgröße zur                                       T: +49(0) 331 28822-340, -341
    Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung der Böden.                                     E: steffen.heinzelmann@iass-potsdam.de
    Diese Sicherung der Landrechte muss nicht zwangsläufig                                     E: Madelon.Fleminger@iass-potsdam.de

    Institute for Advanced Sustainability Studies
4   Global Soil Forum | www.globalsoilweek.org
    (Oktober 2012)
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