Gebrauchsinformation und Hinweise - für Bauelemente 2019-01 - Frasch Fenster
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Gebrauchsinformation und Hinweise für Bauelemente 2019-01 Um Ihnen als Auftraggeber/in und Nutzer/in norm (DIN EN 14351-1 „Fenster und Türen – lange Jahre der Zufriedenheit mit Ihren neu- Produktnorm, Leistungseigenschaften – Teil en Fenstern, Glasfassaden und Türen (im fol- 1: Fenster und Außentüren“) allgemein be- genden zusammenfassend Bauelemente ge- schrieben. Diese Wartung ist nicht Bestand- nannt) zu gewährleisten, erhalten Sie teil der vertraglichen Leistung zwischen Ih- Hinweise und Informationen zur Reinigung, nen als Auftraggeber/in und dem Handwerker Pflege und Wartung sowie dem fachge- als Auftragnehmer/in. Es ist also Ihre Pflicht rechten Umgang. die Wartung zu übernehmen. Diese Bauelemente sind Gebrauchsgegen- Für die regelmäßige Wartung bieten wir Ih- stände, für die Gewährleistung im Rahmen nen gerne einen Wartungsvertrag an. der Vereinbarung oder der gesetzlichen Re- Bitte bedenken Sie, dass Sie als Auftragge- gelungen übernommen wird. Während der ber/in die Planung und Ausführung des ge- Gewährleistungszeit ist es erforderlich, dass samten Bauvorhabens mit den jeweilig be- Sie die neuen Bauelemente zum Erhalt der teiligten Gewerken abzustimmen haben. Funktionsfähigkeit regelmäßig pflegen und warten. Dies wird auch in der Grundlagen-
1. Reinigung ten Oberflächenbeschichtungen (z.B. Anstrichen) verträglich sind, ansonsten besteht die Gefahr von Lackabriss. Klebebänder sollten Sie spätestens in- 1.1 Allgemeines zur Reinigung nerhalb von 2 Wochen wieder entfernen. Mögliche Kleberreste sind am besten mit neutralen Reini- Grundsätzlich gilt, dass schon während der Bauphase gungsmitteln zu entfernen. auf einen schonenden Umgang und besonderen Schutz der Bauelemente zu achten ist. Trotz aller Sorg- falt können während des Einbaus Verschmutzungen 1.2.2. Aluminium wie Mörtelreste, Fettfinger, Tapezierkleister, Farbsprit- zer usw. auftreten. Diese Verschmutzungen, beson- Bei stärkerer Verschmutzung können eloxierte Profile ders Rückstände von Putz oder Mörtel, sind unverzüg- mit neutralem Reinigungsmittel und Faservlies gerei- lich zu entfernen. Achten Sie hierbei darauf, dass die nigt werden. Für farbbeschichtete Metall-Profile sind scharfen und harten Quarzsandsteinchen des Mörtels neutrale Reinigungsmittel mit Politurzusatz (z.B. sili- keine Kratzer auf der Oberfläche hinterlassen. konfreie Autopolitur) geeignet. Verwenden Sie für die Reinigung der Bauteile grund- Sofern die Schutzfolie bei Aluminium-Außenfenster- sätzlich neutrale Allzweckreiniger und halten Sie sich bänken auf Ihren Wunsch hin nicht entfernt wurde, an deren Anwendungs- und Dosierungshinweise. Die muss die Schutzfolie spätestens drei Monate nach Eignung der Reiniger ist vor dem Einsatz zu prüfen. dem Einbau abgezogen sein. Ein mögliches Reini- Reiniger, die aggressive Stoffe, Lösungsmittel oder gungsmittel für Kleberrückstände ist z.B. Isopropanol. Scheuermittel enthalten, dürfen nicht verwendet werden, da diese die Oberfläche beschädigen kön- 1.2.3 Kunststoff nen. Stark verschmutzte Bauelemente sollten nur mit Spezialreinigungsmitteln (nachzufragen bei den Auf- Die Schutzfolien sind gemäß Vorgaben der Hersteller tragnehmern und/oder Profilherstellern) gereinigt in der Regel sofort nach der Montage zu entfernen. werden. Isopropanol eignet sich als Reinigungsmittel jedoch nicht für folienbeschichtete Kunststoff-Profile. Hier ist Gemäß den Vorgaben der Hersteller sind Schutzfo- Rücksprache mit dem Auftragnehmer notwendig. 9 lien der Fensterprofile und Scheibenaufkleber zu ent- 0 1 fernen. Verbleibt die Schutzfolie auf Ihren Wunsch hin auf dem Bauelement, müssen Sie davon ausge- hen, dass sich die Schutzfolie umso schwieriger ent- fernen lässt je länger sie der Witterung ausgesetzt ist. Im ungünstigsten Fall spaltet sich die Schutzfolie von 0 1 / 2 1.3 Reinigung von Glas Etwaige Verunreinigungen der Glasoberflächen, be- dingt durch den Einbau, die Verglasung, Aufkleber der dazugehörigen Klebefolie und diese verbleibt auf oder Distanzplättchen, können mit einem weichen dem Profil. Es kann vorkommen, dass sich Schutzfo- Schwamm und viel warmer Seifenlauge ohne Reiben lien teilweise oder überhaupt nicht vom Profil lösen vorsichtig aufgelöst werden. lassen (hier ist Rücksprache mit dem Auftragnehmer Alkalische Baustoffe wie Zement, Kalkmörtel o.ä. und/oder Profilhersteller unbedingt erforderlich be- müssen, solange sie noch nicht abgebunden haben, vor unter Eigenverantwortung diese Folienreste ent- mit viel klarem Wasser abgespült werden. Abgebun- fernt werden, denn dies führt ggf. zu irreparablen dene alkalische Baustoffe sind mit besonderer Vor- Schäden). sicht zu entfernen. Hier ist zum Vermeiden von Schä- den eine Fachreinigungsfirma einzuschalten. 1.2. Reinigung von Rahmen/Fensterbänken Auf Glas niemals Reinigungsmittel mit Scheuer- oder Schürfbestandteilen, sogenannte abrasive Reini- Anmerkung: Für alle Oberflächenarten sind beim gungsmittel, verwenden. Reinigungsgegenstand Auftragnehmer oder bei den Profilherstellern die und -flüssigkeit sind häufig zu wechseln, um zu ver- passenden Reinigungs- und Pflegesets erhältlich. meiden, dass abgewaschener Schmutz, Staub und Sand wieder auf die Glasfläche gelangen und diese verkratzen können. 1.2.1. Holzoberfläche Bei Gläsern, die auf der Witterungsseite wasserabsto- Achten Sie bei Holzoberflächen darauf, dass nur Kle- ßend beschichtet sind und bei Einscheibensicher- bebänder verwendet werden, die mit den verwende- heitsgläsern (ESG bzw. ESG-H) ist bei der Reinigung 2 Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01
besondere Vorsicht geboten und unbedingt die Anwei- 2.2 Pflege/Wartung von Beschlägen und sung des Herstellers zu beachten. Dichtstoff Bei nicht beschichteten Glasoberflächen kann zum Nachpolieren oder Entfernen stark haftender Klebstoff- rückstände oder Verschmutzungen Isopropanol oder spezielles Reinigungsmittel verwendet werden. Zur Kennzeichnung von Isoliergläsern sind Etiketten notwendig. Die Entfernung dieser Etiketten hat bei der ersten Grobreinigung der Bauelemente durch den Auf- tragnehmer zu erfolgen. Bei alarmgebenden Gläsern erfolgt die Entfernung nach Anschluss der Alarmanlage. 2. Pflege/Wartung Für die regelmäßige Wartung und Instandhaltung Ihrer Bauelemente bieten wir Ihnen gerne einen Wartungs- vertrag an. Alle Bauelemente-Oberflächen (Rahmen/Profile) sollten mindestens einmal jährlich mit einem weichen Schwamm oder einem Tuch unter Zusatz eines neu- tralen Netzmittels (z.B. Spülmittel) abgewaschen und danach abgeledert werden. 2.1. Pflege/Wartung von Rahmen 2.1.1 Holzrahmen Bitte ölen Bei Holz als Naturprodukt sind holztypische Farbunter- / 2 0 1 9 Ihre Bauelemente sind mit elastischen Dichtprofilen 1 schiede möglich. Anstriche unterliegen je nach Gebäu- 0 und Dichtstoffen ausgestattet. Sie sollten diese Dich- delage und baulichem Schutz der Fenster unterschied- tungen und Dichtstoffe regelmäßig genau auf Elasti- lichen Bewitterungs- und Umwelteinflüssen. Deshalb zität, Schäden oder Verschleiß prüfen. Damit die sind regelmäßige Überprüfungen, insbesondere der Dichtfunktion erhalten bleibt, ist ein Austausch nach äußeren Oberflächen, unerlässlich. mehreren Jahren, abhängig von der Beanspruchung, Ein Renovierungsanstrich ist üblicherweise nur in den erforderlich. stärker bewitterten unteren Teilbereichen der Bauele- Um die Funktion dauerhaft zu erhalten, sind die zu- mente erforderlich. Es ist zu beachten, dass bei wenig gänglichen beweglichen Beschlagteile einmal jähr- pigmentierten, z.B. bei hellen Lasuranstrichen wegen lich zu ölen oder mit säurefreien Schmierstoffen zu des zu geringen UV-Schutzes, ein vorzeitiger Abbau der fetten. Ein- und Nachstellarbeiten sind Wartungsar- Holzoberfläche stattfindet. beiten und stellen deshalb keinen Mangel dar. Infol- ge der Leichtgängigkeit der Beschläge ist ein Auf- 2.1.2 Aluminiumrahmen oder Zulaufen der Fensterflügel nicht immer zu vermeiden. Durch den Einbau einer sogenannten Bei der Pflege und Wartung sind insbesondere die Vor- Drehbremse kann dies verhindert werden. Dies muss gaben der Profilrahmenhersteller (Systemgeber) zu be- gesondert beauftragt und vergütet werden. achten. Aufgrund des erhöhten Glasgewichtes z.B. bei 3-fach Wärmedämmglas oder hoher Einbruchhemmung 2.1.3 Kunststoffrahmen sind die Wartungsintervalle entsprechend zu verkür- zen (z.B. halbjährig). Beschläge sind technisch erfor- Bei der Pflege und Wartung sind insbesondere die Vor- derliche Funktionsbauteile, die teilweise auch bei ge- gaben der Profilrahmenhersteller (Systemgeber) zu be- schlossenem Fenster sichtbar sind. Abdeckkappen achten. Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01 3 3
und Farbbeschichtung auf Beschlagteilen müssen die Falle gezogen und nicht verschlossen wird, wird gesondert vereinbart und vergütet werden. keine volle Dichtheit erreicht. Zudem besteht dabei die Gefahr des Verziehens der Tür. Dieses ist bis zu einem Maß von 4 mm zulässig, sofern die Funktion 2.3 Entwässerungen der Haustüre gewährleistet bleibt. Entwässerungsöffnungen sind regelmäßig zu kon- • wenn während der Bauphase z.B. durch nachfol- trollieren und freizuhalten. Dies gilt auch für die Ent- gende Ausbaugewerke zu hohe Feuchtigkeitsein- wässerung der wasserführenden Ebenen (z.B. Notü- wirkungen (z.B. hohe Luftfeuchtigkeit, Regen auf berläufe). nicht abgedichtete Bauteilübergänge) auf die Fen- ster einwirkt. • wenn in Haushalten mit Kindern oder physisch und/ 3. Fehlgebrauch oder psychisch beeinträchtigte Personen Fenster und Türen unbeaufsichtigt geöffnet bleiben. Ein Fehlgebrauch Ihrerseits schränkt die Funktionsfä- higkeit Ihrer Fenster ein und kann sogar zu einer Be- Um die Glasbruchgefahr zu verringern, sollten Sie schädigung führen. Ein Fehlgebrauch liegt insbeson- Folgendes vermeiden: dere z.B. vor, • einen zu geringen Abstand eines Heizkörpers vor • wenn Gegenstände in den Öffnungsbereich des ge- der Glasfläche (Minimum 30cm Abstand, bei ESG öffneten Bauelements eingeklemmt werden. Minimum 15cm Abstand) • wenn Fenster oder Außentüren unkontrolliert (z.B. • Bemalen, Beschichten, Bekleben, Hinterlegen von durch Wind) gegen die Fensterlaibung gedrückt Scheiben bzw. auf- und zugeschlagen werden. Dadurch kön- nen die Beschlagteile, die Rahmen oder sonstige • Teilbeschattung Bestandteile der Fenster beschädigt oder zerstört • dichtes Heranrücken von Einrichtungsgegenständen werden. Durch spezielle Zusatzteile (z.B. Drehbrem- • Anbringen von innenliegenden Beschattungen, wie se, Öffnungsbegrenzer) kann ein definierter Öff- 9 Rollos oder Jalousien, in sehr geringem Abstand 0 1 nungsbereich eingehalten werden. 2 (< 2 cm) und unzureichender Hinterlüftung 1 / • wenn Zusatzlasten auf geöffnete Fenster oder Außen- 0 • vollständiges Voreinander-Schieben von Flügeln, türen einwirken (z.B. durch Anhängen, Abstützen). z.B. bei Schiebeelementen • wenn beim Schließen von Fenstern oder Außen- • Erschütterungen türen in den Falz zwischen Blendrahmen und Flügel gegriffen wird (Verletzungsgefahr). • Verwinden des Flügels • wenn die Betätigungsgriffe nicht in Bedienrichtung • ESG Spontanbruch: Bei der Verwendung von ESG oder über die Begrenzung hinaus betätigt werden. kann es zu Spontanbruch durch Nickelsulfidein- schlüsse kommen. Wir empfehlen die Verwendung • wenn die Fenster oder Fenstertüren nicht vollstän- von ESG-H, d.h. Einscheibensicherheitsglas mit dig geschlossen und/oder verriegelt werden. Da- einem absolvierten Heat-Soak-Test (Heißlagerungs- durch kann u.U. die vereinbarte Luftdurchlässigkeit test). Durch die Heißlagerung kann die Wahrschein- und/ oder Schlagregendichtheit nicht gewährleistet lichkeit eines Ausfalls durch Spontanbruch deutlich werden. Zudem besteht dabei die Gefahr des Ver- gemindert – aber nicht ganz ausgeschlossen wer- ziehens des Fenster- und Türflügels. Ein Verziehen den (siehe DIN EN 14179 – 1 Abs. 3.2). Sollten Glas- ist in engen Grenzen zulässig, sofern die Funktion brüche durch Nickel-Sulfideinschlüsse auftreten, nicht beeinträchtigt ist. stellen diese keinen Mangel dar. Diese Erschei- • wenn Außentüren, z.B. Haustüren, nicht vollständig nungen treten materialbedingt auf und sind durch geschlossen werden. Außentüren, z.B. Haustüren, den Auftragnehmer nicht beeinflussbar. Daher kön- sind mit einer Verriegelung, oft auch mit einer Mehr- nen wir dafür auch keine Gewährleistung überneh- fach-Verriegelung, ausgestattet. Die Betätigung / men. Wir beraten Sie gerne über Alternativen. Benutzung dieser Vorrichtungen ist Voraussetzung Extreme Ereignisse, insbesondere Stürme mit sehr für das Erreichen der vereinbarten Luftdurchlässig- hohen Windgeschwindigkeiten oder das Spritzen ge- keit bzw. Schlagregendichtheit. Falls die Tür nur in 4 Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01
gen das Bauelement mit dem Wasserschlauch oder der Raumseite der Verglasungen betroffen. Hier ist gar Hochdruckreiniger, stellen außerplanmäßige Be- auf das Lüftungskonzept bei der Planung zu achten. lastungen dar, denen Bauelemente nicht standhalten Durch den Einsatz eines thermisch verbesserten Ab- können oder müssen. Ein erhöhter Luftdurchgang standhalters – einer sog. „warmen Kante“ – im Isolier- oder Wassereintritt ist in einem solchen Fall nicht zu glas, kann die raumseitige Tauwasserbildung im vermeiden. Randbereich des Glases zusätzlich zur nutzerunab- Bitte beachten Sie, dass nur ordnungsgemäß geschlos- hängigen Lüftungsmaßnahme vermindert werden. sene und vollständig verriegelte Fenster und Türen In besonderen Nutzungssituationen, z.B. tiefen Fen- ihre Leistungsfähigkeit (z.B. Wärmedämmung, Schall- sterbänken, dichten Vorhängen, Blumen vor dem dämmung, Schlagregendichtheit, Luftdurchlässigkeit, Fenster, kann bei fehlender Umluft die Tauwasserbil- Einbruchhemmung usw.) voll erbringen können. dung im Bereich der Fenster verstärkt werden. Isolierglasecken und Glasstöße: Die konstruktive Ge- 4.Tauwasser/Kondensat staltung der Gebäudeecke als Ganzglasecke mit Iso- liergläsern ist wärmetechnisch ein für Kondensat an- fälliger Schwachpunkt. 4.1. Allgemeines zu Tauwasserbildung In der Bauphase kann eine hohe Luftfeuchtigkeit 4.3 Tauwasser auf der Außenseite während der Austrocknungszeit von Beton, Putz, Est- Die witterungsseitige Glasoberfläche ist aufgrund rich etc. problematisch werden. Baufeuchte muss ab- der sehr guten Wärmedämmung relativ kalt. Deshalb ziehen können, ansonsten besteht die Gefahr von bildet sich bei entsprechender Luftfeuchtigkeit im Lackschäden, Schimmelbildung sowie Beeinträchti- Freien Tauwasser und im Winter sogar Eis auf der äu- gung der Holzverbindungen. ßeren Glasoberfläche. Dies kann auch zu vermehr- Daher achten Sie besonders bei Winterbaumaßnah- ten Schmutzablagerungen auf dieser Glasoberfläche men auf gleichzeitiges Heizen und Lüften der betrof- führen. Geneigte Verglasungen (wie sie z.B. bei Dach- fenen Räume. flächenfenstern und Wintergartendächern zum Ein- 9 satz kommen) sind stärker betroffen als senkrechte 1 Grundsätzlich reduziert Lüften die Gefahr von Feuch- 2 0 Verglasungen. Diese Erscheinungen sind physika- / teschäden in Gebäuden und beugt damit gesund- 1 lisch bedingt und stellen keinen Mangel dar. 0 heitlichen und bauphysikalischen Problemen vor. Besonders in neuen, sanierten und teilsanierten Wohngebäuden ist die notwendige Lüftung auf- grund der verbesserten Gebäudedichtheit nicht 4.4 Tauwasser im Falz mehr in jedem Fall sichergestellt. Durch geringe, aber zulässige, Undichtheiten (Druck- Ihre neuen Bauelemente verändern das Raumklima. ausgleich) zwischen Flügel und Rahmen kann Es ist deshalb gemäß DIN EN 1946 „Raumlufttechnik feuchtebeladene Raumluft in den Falzbereich ein- – Teil 6: Lüftung von Wohnungen“ ein Lüftungskon- dringen und bei kalten Temperaturen kondensieren. zept erforderlich. Kurzzeitig auftretende Tauwasserbildung (z.B. Wet- terschutzschiene, Beschlagteile, Mitteldichtung) ist Das Erstellen des Lüftungskonzeptes ist eine Pla- unschädlich und zulässig. Eine andauernde Tauwas- nungsaufgabe und nicht Vertragsbestandteil des An- serbildung führt zu einer erhöhten Feuchtebela- gebots. Grundsätzlich sind Planungsaufgaben be- stung, was im Extremfall zum Wachstum von Schim- sonders zu vergütende Leistungen. Wir beraten Sie melpilzen und zur Zerstörung von Fensterbe- gerne. standteilen führen kann. Bei sehr niedrigen Außen- temperaturen kann dann auch eine Eisbildung im Falzbereich auftreten. Bei Bauelementen mit Metall- 4.2 Tauwasser auf der Raumseite schwellen ist raumseitig eine Tauwasserbildung nicht Räume wie Badezimmer, Schwimmbäder oder ande- auszuschließen. re Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit (teilweise Kü- Sofern das Problem trotz eines Lüftungskonzepts chen oder Ausführungen von Fenstern mit rahmen- über einen längeren Zeitraum nicht gelöst werden losen Glaslängs- oder -eckstößen („Ganzglasecke“)) kann, ist eine genauere Untersuchung der Ursachen sind besonders im Hinblick auf die Kondensation an erforderlich. Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01 5 5
5. Barrierefreiheit (Norm 18040 Alle für Bauelemente relevanten Richtlinien sind Teil der Technischen Richtlinie des Glaserhandwerks Nr. 9 „Barrierefreies Bauen – Planungs- „Visuelle Prüf- und Bewertungsgrundsätze für Vergla- grundlagen“) sungen am Bau“ (allgemein anerkannte Regel der Technik). Barrierefreie Übergänge erfordern planerische Son- Sicht- und fühlbare Sägeschnitte sind bis zu einem derlösungen. Dabei ist ein Kompromiss zwischen Maß von 0,2 mm z.B. an Gehrungen zulässig. Schwellenhöhe, Schlagregendichtheit und Ge- Es gibt vielfältige Möglichkeiten Glasleisten zu befesti- brauchstauglichkeit zu finden. Zusätzliche Maßnah- gen. Die Art der Befestigung bestimmt die Funktion men, wie z. B. entwässerte Rinnen (ggf. beheizt), und damit das Erscheinungsbild (geschraubt, gena- ausreichend dimensionierte Vordächer (mind. 60° - gelt oder verdeckt befestigt). Abdeckung) oder sonstige bewitterungsgeschützte Sauger-, Etiketten- und Distanzplättchenabdrücke, Einbauten (z.B. Nischen, Rücksprünge) sind Planungs- welche bei Benetzung (feuchte Scheibe) sichtbar und aufgaben. nach Abtrocknung nicht mehr erkennbar sind, stellen Der Einsatz von feuchteunempfindlichen Bodenbelä- keinen Mangel dar. Bei der üblichen Nutzung im tro- gen im Innenbereich ist zur Vermeidung von Schäden ckenen Zustand werden diese Rückstände nicht er- durch eindringendes Wasser und/oder Kondensat kannt. sinnvoll und ratsam. Heute bekannte Systeme für bar- Unterschiedliche Farbwiedergabe: rierefreie Schwellenausbildungen sind immer auch Alle bei der Herstellung von Glas verwendeten Mate- Wärmebrücken. Hier besteht ein erhöhtes Risiko von rialien besitzen eine rohstoffbedingte Eigenfarbe. Kondensat- und Eisbildung. Beim Einsatz unterschiedlicher Glasdicken kann es zu Barrierefreie Schwellen sind wartungsintensive Bau- unterschiedlichen Farbtönungen in der Aufsicht und teile, insbesondere bezüglich der Reinigung und Funk- in der Durchsicht der Scheiben kommen. Die Wärme- tionskontrolle. und Sonnenschutzbeschichtungen haben ebenfalls Für die Planung und Montage von Türelementen ist eine hersteller- und herstellungsprozessbedingte Ei- ein bauseits verbindlicher Meterriss zwingend erfor- genfarbe und Reflexion. Dadurch kann es zu Farbun- 1 9 derlich. terschieden kommen. Gerne teilen wir Ihnen auf An- 2 0 forderung die technischen Werte (z.B. g-Wert, 1 / Werden vom Auftraggeber also barrierefreie Übergän- 0 Lichtdurchlässigkeit, Farbwiedergabeindex, Licht- ge von Innen nach Außen gewünscht, können sich transmissionswerte, etc.) des eingesetzten Glases mit. Einschränkungen bei der Schlagregendichtheit (z.B. geringfügiger Wassereintritte) und der Luftdurchläs- Im Reparaturfall kann es durch unterschiedliche Be- sigkeit (Zuglufterscheinungen) usw. ergeben. schichtungen und Glasgemenge zu Veränderungen der Farbwiedergabe kommen. Wir beraten Sie gerne. 7. Sonstiges 6. Optische Merkmale Einsatz von Hilfsgeräten, wie z.B. Kran oder Glas- Bauelemente sind technische und klimatisch hoch be- sauger: anspruchte Außenbauteile und können daher nicht in Durch den Einsatz von Dreifachisolierglas und Funkti- allen Bereichen die visuelle Qualität von Möbelstücken onsgläsern (z. B: Einbruch- und Schallschutzglas, ab- erreichen. Optische Merkmale sind z.B. Gleichmäßig- sturzsichernde Verglasungen) und durch größere keit der Oberfläche bei Bauelementen, Kratzer im Glas, Formate der Fensterelemente ist das Eigengewicht die visuell, d.h. mit dem Auge, beurteilt werden. der Bauelemente in den vergangen Jahren tendenzi- Zur Beurteilung von „optischen“ Merkmalen gibt es ell immer höher geworden. Der Transport zur und auf Richtlinien, die Anforderungen an das Aussehen näher der Baustelle ist im Einzelfall nicht mehr allein durch definieren. Diese sind in verschiedenen Richtlinien den Einsatz von Mitarbeitern realisierbar. Deshalb ist und Merkblättern enthalten über die wir Sie gerne in- der zusätzliche Einsatz von Hebezeugen und Hand- formieren. habungsgeräten notwendig. 6 Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01
Der Einsatz geeigneter weiterer Hilfsmittel hängt von In all den Fällen, in denen diese „Gebrauchsinformati- verschiedenen Parametern (z. B. Größe und Gewicht on und Hinweise für Bauelemente“ zwischen dem der Elemente, Einbauhöhe, Einbausituation, Befahr- ausführenden Glaser/Fensterbauer und dem Kunden barkeit der Bodenflächen zum Zeitpunkt der Monta- als Vertragsbestandteil vereinbart ist, sichert die Be- ge, Beschaffenheit des Untergrunds, statische Be- achtung der Hinweise die Nacherfüllungsansprüh- grenzungen etc.) ab. Der Einsatz solcher Geräte ist des Kunden (Gewährleistung). nur kurzfristig vor der Montage planbar und die Ko- sten sind vom Auftraggeber/in zu tragen. Griffhöhe: Notizen: Die Bohrungen für die Fenstergriffe sind in der Regel vom Beschlaghersteller vorgegeben. Abweichende Griffhöhen müssen bei Auftragserteilung ausdrück- lich vereinbart werden. Abdichtungen von bodentiefen Elementen Als Leistung des Auftragnehmers ist die Schlagregen- dichtheit des Bauanschlusses sicher zu stellen. Wei- tere Abdichtungsarbeiten (z.B. gegen drückendes Wasser) sind nicht geschuldete Leistungen des Auf- tragnehmers, da diese einem andern Gewerk (Dach- decker, Blechner etc.) zugeordnet werden. Dabei sind insbesondere die baulichen Zusammenhänge zwischen wasserführenden Ebenen, Entwässerungen (incl. Notentwässerungen) und der anfallenden Was- sermenge zu berücksichtigen. Diese Anschlüsse sind besonders zu planen. 8. Rechtliche Hinweise / 2 0 1 9 1 Wir weisen Sie daraufhin, dass der Auftraggeber für 0 die Ordnung auf der Baustelle zu sorgen und das Zu- sammenwirken der verschiedenen Gewerke zu re- geln hat. Es gilt als eine nebenvertragliche Pflicht des Auftraggebers, dass das Eigentum des Handwerkers bis zur Abnahme geschützt wird. Bitte beachten Sie, dass technische Werte (z.B. Schall- schutz oder U-Wert) als Nennwerte auf der Basis von Prüfnormen und einer Standardgröße (z.B. 1230 x 1480mm) ermittelt und angegeben werden. Diese technischen Werte können in der konkreten Anwen- dung abweichen. Das vorliegende Dokument „Gebrauchsinformation und Hinweise für Bauelemente“ ist nach bestem Wis- sen und Gewissen auf den zur Zeit der Drucklegung bekannten Regeln der Technik erstellt. Die „Ge- brauchsinformation und Hinweise für Bauelemente“ stellen eine Empfehlung dar. Hieraus können weder Gewährleistungs- noch sonstige einklagbare Ansprü- che gegenüber den Verfassern und dem Herausge- ber abgeleitet werden. Gebrauchsinformationen und Hinweise für Bauelemente 2019-01 7 7
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