Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
Geistige Erneuerung: Die „Große Konstellation“ am 21. Dezember
202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung

2020 ist phänomenologisch ein herausragendes Jahr der Sternenkonstellationen - mit zwei
Hauptdaten unter mehreren: der 13. Januar und der 21. Dezember. Der Zusammenhang des 20-
jährlich sich wiederholenden Geisteinschlages der „Großen Konstellation“ der Konjunktion,
also des Zusammenstehens, von Jupiter und Saturn, kulminiert in besonderer Weise mit Pluto
und anderen kosmischen Ereignissen. Früher interpretierte man diese Konstellation im Bild
als „Wechsel auf dem Thron“1.

In den letzten Monaten sahen wir das auffällige Sternenpaar (in dessen Mitte unsichtbar Pluto stand)
am Südhimmel. Jupiter, hell weitend strahlend erlebbar, rechts und links davon Saturn, kleiner,
konzentriert auf uns hinunter dringend, wie mit stechendem Blick. Nun in den Dezember hinein sehen
wir sie nach Sonnenuntergang am Westhimmel noch. Anfang November sind sie voneinander noch mit
5° Abstand zu sehen, wie zwischen zwei hingehaltenen Fingern sichtbar. Anfang Dezember beträgt der
Abstand nur noch 2°, wie zwischen einem hingehaltenen Finger sichtbar. In Süden kann uns nebenbei
der rot leuchtende Mars auffallen. Am Mon. 21., 19.22 stehen Jupiter und Saturn dann zusammen!
Im Folgenden sollen einige Perspektiven aufgezeigt werden zu dem Ereignis und seiner
Bedeutungssprache.

Auf das Kommende orientierte Transformation und Konzentration der geistigen Welt genau
zum Zeitpunkt der „Wiederkommenden Sonne“

Das Großereignis der kosmischen Christussprache, der Sternenkonstellation, die große Konstellation
von Jupiter Konjunktion (Zusammenstand) Saturn, findet zur Zeit der Wintersonnenwende 2020 statt,
am 21. Dezember astrologisch2 im Zeichen Wassermann.

Kurz zuvor sind dann Jupiter (am Do., 17. 12., ca. 23.50 Uhr) und Saturn (am Sa., 19. 12., ca. 23.30 Uhr)
vom alten weisen Steinbock in das Geistesfreiheitszeichen Wassermann herübergetreten!

Astronomisch3 stehen beide im Bild des Steinbockes.

Die sagenumwobene „Große Konstellation“ 2020, Jupiter am 21. Dezember in Konjunktion mit Saturn,
steht – durch ihre besondere Aspektierung – in einer spirituell hoch bedeutsamen Reihe: Christi Geburt
– Sendung des Buddha auf den Mars 1604.

Saturn war bereits einmal in diesem Jahr – astrologisch – aus dem Steinbock in den Wassermann
getreten bis zum 2. Juli; er kehrte – durch Rückläufigkeit – noch einmal wieder zurück in den Steinbock,
wo er bis zum 18. Dezember 2020 bleibt – und von da ab wird er für gut zwei Jahre in den mehr
revolutionären Wassermann treten.

Jupiter geht nun, nachdem er im Dezember 2019 in den Steinbock gezogen war, bis letztlich Ende
Dezember 2021 in den Erneuerer Wassermann. So dürfte jedenfalls die kosmische Stimmung ab

1
  Wikipedia: Große Konjunktionen gelten klassisch als Königsaspekt (coniunctio aurea). Sie stehen symbolisch für
eine Vereinigung von Geistig-Spirituellem (Jupiter) mit Weltlich-Politischem (Saturn). Nach Albumasar (arabischer
Astrologe) bedeuten sie "Veränderungen der Parteien und Ämter und in Gesetzesänderungen..." Sie zeigen sich "im
Auftreten von Propheten und Weissagungen und Wundern in Parteien und staatlichen Ämtern." (Carl Gustav Jung,
Aion, S. 87). Im ausgehenden Mittelalter fürchtete man bei einer Großen Konjunktion oft aber auch großes
Unglück.
2 Erfahrungsgemäß wirkt der astrologische Tierkreiszeichen-Hintergrund (in genauer 30°-Einteilung) mehr

urbildhaft geistig ausrichtend sprechend, während der dazu verschobene astronomische Tierkreisbilder-
Hintergrund (in jeweils verschieden großer Länge des Bildes) mehr aktuell-prozesshaft in physiologisch-vegetativ
Offenes hineinprägt.
3 Siehe Anm. 2.

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
Weihnachten spürbar weniger retardierend als in den letzten Jahren sein und ein „Neuland“ anfänglich
auftauchen.

Umfängliches Neuland ist, der kosmischen Sprache nach, zu erwarten, wenn auch Pluto wieder aus
dem Steinbock treten wird – 2023 erstmalig und ab 2024 ganz –, so dass sich das schicksalhafte
Zeitklima auf 2024 zu vom mehr Konservativen ins mehr Reformerische oder gar Revolutionäre hinein
öffnet. Abhängig sind diese kosmischen Angebote – in Realität-Zutrauungen von hohen Geistwesen-
Chören – von Menschentaten.

Welche Begleitphänomene der „Geistigen Erneuerungstendenz“ der großen Konstellation auftreten und
wie sich das Böse gegen stimmige geistige Erneuerung wehrt, ist im Kleinen und im Großen von
Menschen abhängig, die in ihrem eigenen und dem ihnen zugänglichen Mikrokosmos wirken können.
Das umfänglichere geistige Schauen und Wirken ist, wenn stimmig, eine heute besondere
Hilfsmöglichkeit Einzelner sowie im Zusammenklang mit Anderen!

Zu den grundlegendsten Menschentaten gehört so das meditativ erkennende Türöffnen für die helfende
geistige Welt, so dass aktuellste Imaginationen, Inspirationen und Intuitionen bis in heilige Entschlüsse
und Taten hinein plastisch klären, kreativ machen und tief aufrichtend motivieren4!

Die zeichenhaft sprechenden Besonderheiten der „Großen Konstellation“ 2020

Hier noch einmal genauer einige zeichenhaft sprechende Besonderheiten der „Großen Konstellation“
2020:

1. Sie findet am Tag der geistigen wieder aufsteigenden Sonne – der Wintersonnenwende – statt!
2. Es ist der naheste Zusammenstand seit 1623! Die Entfernung beträgt sechs Winkelminuten, ein
Fünftel des Vollmonddurchmessers!
3. Saturn und Jupiter gehen zur selben Zeit, ganz kurz vorher, in den befreienden astrologischen
Wassermann! Saturn am 17., Jupiter am 19. Dezember 2020.
4. Der Weltentransformator Pluto steht nun nahe (7°) dabei, und Saturn (12. Januar mit Sonne und
Merkur kulminativ dabei) und kürzlich Jupiter (12. November) sind gerade aus der Vereinung mit ihm
gekommen5.
5. Die Sonne spricht gleichzeitig vereint mit Merkur. Sie steht ganz kurz zuvor in Konjunktion mit
Merkur zusammen (20. Dezember, 5.00 Uhr) – wie heilend-konzentrierend auf den 21. Dezember
hinwirkend!
6. Wenige Tage zuvor, am 14. Dezember, fand eine auf Erden reinigende, den Himmel verschmutzende
– jedoch grundsätzlich himmelsöffnende - Totale Sonnenfinsterniss statt (sichtbar in Südamerika).
7. Mars, der eine hervorragende Rolle bei den herausragenden Großen Konstellationen zu Christi
Geburt und 1604 (siehe Erklärungen unten) gespielt hat, spricht gleichzeitig, hebelartig Transformation
wollend, im Quadrat mit Pluto (23. Dezember, 16.00 Uhr)!

4 „ ... Imaginationen kraftvoll weckend, steht so hinter dem Einzelnen der Engel. … Zugleich lassen ... Erzengel …
schöpferisch inspirative Kräfte einströmen. … (Der Zeitgeist / die Archai lassen) einen Tropfen herunterfallen in die
Schale des Mutes. … Imaginierend, inspirierend, intuitierend will … sich [die dritte Hierarchie] verbinden mit unserem
irdischen Tun»“ (Rudolf Steiner „Ritualtexte für die Feiern des freien christlichen Religionsunterrichts“ (GA 269),
Dornach 1997, unter „Hinweise“, S. 237f.
5
  Alle Planeten (bis auf Venus, sie im November 2019) gingen 2020 in Konjunktion mit dem Weltentransformator
Pluto!

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
8. Genau am 21. positiviert der Mond aktiv die „Große Konstellation“ und steht im Sextil zu Jupiter und
Saturn, und auch zum Pluto!

Die imaginative Sprache

Schauen wir auf die imaginative Grundsprache der Himmelsschrift, so kann etwa Folgendes gesagt
werden:

Wir sehen imaginativ am Himmel ein im einweihenden Winter-Tierkreis sich abspielendes
heilend-transformatives Geistweltberaten. Es geht um geistige Erneuerung.

Ein transformativ-spirituelles, Schicksal ausrichtendes Triumvirat von Jupiter und Saturn (im
astrologischen Wassermann) mit Pluto (im astrologischen Steinbock) und nicht weit weg von
ihnen (im astrologischen Schützen) die Sonne zusammen mit Merkur, helles Licht
entzündend. Und ebenfalls nicht weit entfernt hebeln Pluto mit Mars zukunftsdrängend an
Transformationen.

Anders ausgedrückt:

- Die Seelenrepräsentanten (Merkur und Sonne) leuchten vereint – konzentriert – heilsam die
Winternacht aus.
- Darin erfüllen sich die Geistrepräsentanten (Jupiter und Saturn) vereint – konzentriert –
Schicksal richtend mit dem kommenden Zukunftssonnenlicht.
- Dem spricht aufrichtend – transformierend – Geisthinderndes hinter sich lassend der
Geistesmensch-Repräsentant Pluto unerbittlich zu.
- Der von Buddha geistesgeschichtlich zum lauschenden Sprechen gebändigte Mars drängt – im
Quadrat mit Pluto sprechend – mit diesem hebelartig zur zeitgemäßen Transformation.

Das ganze Geschehen, ob bewusst mitvollzogen oder geistoffen in ihrem Wirken erlebt, wird von den
äußerlich spiegelnden aber leider auch furchtbar ablenkenden Ereignissen des überdrehten Reagierens
von der Corona- und Amerikakrise verdeckt!
Hier eine Horoskopzeichnung der großen Konstellation am 21. Dezember 2020:

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
2020 scheint ganz allgemein, mit den Kulminationschwerpunkten der Sprache von
Konfrontation/Loslassen und Einweihung/Erneuerung, eine zeitgeschichtlich besondere Signatur der
Wandlung zu haben!

Interpretation: „Große Konstellation“ als die dritte geistesgeschichtlich übergeordnet
bedeutsame nach Christi Geburt und Buddhas Sendung auf den Mars

Immer wieder wird die „Große Konstellation“ als der „Stern von Bethlehem“ interpretiert, dem im
Neuen Testament die Drei Könige oder Eingeweihten auf ihrer Suche nach dem geistigen Erneuerer der
Welt folgten. Im Jahre 7 und 6 v. Chr. gab es eine solche „Große Konstellation“ mit nahem Mars. Es
kamen damals lichtreiche Konstellationen, u. a. von der Jupiter-Venus Konjunktionen, 3 – 2 v. Chr.,
hinzu.

Um diese Zeit steht die Sternensprache offensichtlich im Zusammenhang mit dem lange von
Eingeweihten und Propheten vorbereiteten Kommen Christi. Die Zeiten danach können mit
anthroposophischem, großem Blick als die Vorbereitungen zu immer neuen Entwicklungen der
Menschen/Menschheit mit Christus angesehen werden. Nachdem Christus in die Erdenaura eingezogen
ist und in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten erst im ganz nahen und lebendigen
Bildbewusstsein wirkend erlebt wird, dann in Herzensinbrunst als Herzensvermählung um heute, ist er
heute präsent im Ätherischen, neue empathisch-übersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten weckend.
Die Vor- und Nachverkünder Christi, die höchsten Lehrer der Geistesströmungen, Mondenlehrer,
Meister und Bodhisattvas genannt, dienten und dienen ihm in immer neuer Art. Heute ist ihnen die
freie Begleitung freier Menschen wichtig, die ihre spirituellen Fähigkeiten, so die Hellsichtigkeit,
lebendig denkdurchdrungen entwickeln. Dies so differenziert, dass Geistesforschung und -wissenschaft
die reduzierten Formen der Natur- und Sozialwissenschaften zu ergänzen vermögen. Soweit zum
großen Geisteseinschlag von Christi Geburt, Leben und Tod.

Eine nächste, von Rudolf Steiner kommentierte besonders aspektierte „Große Konstellation“ fand in
den Jahren 1603-1604 statt. Kepler beobachtete im Dezember 1603 am Morgenhimmel die damalige
Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn im Sternbild Schlangenträger. Im Herbst 1604 gesellte sich
Mars am Abendhimmel zu den beiden Planeten. Ab 9. Oktober 1604 leuchtete in über 9° Distanz dazu
im gleichen Sternbild die „Supernova 1604“ auf. Kepler beobachtete sie ab dem 17. Oktober 1604 im
„feurigen Dreieck“ der Tierkreiszeichen Widder, Löwe und Schütze, als sie der hellste Lichtpunkt am
Abendhimmel wurde.

Die „Große Konstellation“ 1604 wurde von Rudolf Steiner in Verbindung gebracht zu der
geistesgeschichtlich bedeutsamen Sendung des Buddha auf den Mars, die Christian Rosenkreutz
zeitgleich vornahm. Diese Sendung konnte noch krassere Zusammenpressungen des extremen
Materialismus bremsen (siehe Anhang). Genau unter dieser Konstellation konnten Furore machenden
„Rosenkreutzermanifeste“ von dem jungen Valentin Andrae, geschrieben werden! Es war – mit diesem
Beginn der äußeren Reformationsbestrebungen der Rosenkreutzer-Bruderschaften einhergehend – die
zweite übergeordnete „Große Konstellation“ der nachchristlichen Geschichte.

Nach Rudolf Steiner kann sich der Mensch, durch die Erfüllung der Mission des Buddha ab dem Jahre
1604, im Leben zwischen Tod und neuer Geburt von der Fesselung durch die – seit Erfindung
des Buchdrucks durch die vielfältigen Medien omnipräsente – öffentliche Meinung befreien. Schaut
man auf die heutige Entwicklung, so wird verständlich, wie wichtig diese Vorarbeit war. Dazu Steiner:

„Christian Rosenkreutz hatte dem Buddha die Mission gegeben, in besonderer Weise auf dem Mars zu
wirken. Und das, was hier auf der Erde nicht taugen würde: das Fliehen-Wollen, das Loskommen-Wollen
von den irdischen Verhältnissen, das muß der Mensch durchmachen zwischen Tod und neuer Geburt,
während er die Mars-Sphäre durchläuft. Da wird unter anderm das errungen, daß er die Hülle der nur für
die Erde taugenden öffentlichen Meinung wieder abstreift. Denn noch viel drückendere Dinge werden

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
in der Zukunft kommen, und noch viel notwendiger wird es sein, das durchzumachen, was der Mensch
als Schüler des Buddha auf dem Mars durchmachen kann. ... Und wenn der Mars tatsächlich in früheren
Zeiten bezeichnet wurde als der Planet der kriegerischen Tugenden, so hat allerdings der Buddha nach und
nach die Aufgabe, diese kriegerischen Tugenden so im Menschen zu verwandeln, daß sie freien,
unabhängigen Sinn in der heute notwendig gewordenen Art begründen. Während der Mensch heute sein
Freiheitsgefühl hinzugeben geneigt ist an das, was als öffentliche Meinung die Menschen immer mehr
fesseln will, wird er gerade auf dem Mars zwischen Tod und neuer Geburt das Streben haben, sich diesen
Fesseln zu entwinden und sie nicht wieder in das Leben der Erde hereinzubringen, wenn er wieder zur
neuen Verkörperung kommt.“6

Ihre Hervorhebung hing, wie gesagt, mit der absolut ungewöhnlichen Supernova im
Fixsternhintergrund zusammen, die im heilenden Schlangenträger-Bild stattfand (siehe folgende
Darstellung Johannes Keplers). Der mit einem „N“ markierte Stern am rechten Fuß des
Schlangenträgers ist „Keplers Supernova“, die Supernova 1604).

Der Geisterneuerungs-Weg von 1604 bis zur „Großen Konstellation“ 2020

Der Geisterneuerungsweg von 1604 bis heute war gespickt mit Widerständen und Niedergängen. Mit
den Reformationsbemühungen begann aber auch die Verfolgung der Rosenkreutzer, und die
Kirchenreformation führte daneben zum 30jährigen Krieg. Die geistige Erneuerung ging die Wege
durch weitgehend geheime Zirkel und Logen und nahm ihren Weg durch Menschen wie St. Germain
(den wiedergeborenen Christian Rosenkreutz), Schiller, Goethe, Fichte, Novalis, dem auf Erden nicht
wirken könnenden, zum Sozialbildekräfte-Reformer bestimmten Kaspar Hauser (dessen Wirken noch
heute verhindert werden soll – man schaue in Wikipedia nach seinem Namen und erlebe die heute
immer noch stattfindenden Stakkato-Verleumdungen seines Wesens!) – und vieler anderer. Durch
St. Germain wurde schließlich 1875 die Theosophische Gesellschaft gegründet, die Geistesströme hätte
verbinden sollen. Rudolf Steiner konnte in ihr eine Wirkensbasis finden.

6
 Rudolf Steiner, Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen
Tatsachen, GA 141, 5. Aufl. Dornach 1997, S. 131f., Hervorhg. D. Kruse.

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
Die Anthroposophie nun brachte wichtige neue spirituelle Impulse wirksam in die Welt. Sie musste und
muss aber durch Katakomben ihren Weg nehmen, wie von Steiner angekündigt. Sie
verintellektualisierte nach Steiners Tod trotz der Ausbreitung von anthroposophischen Institutionen,
was Steiner ebenfalls angekündigt hatte. Sie hat heute, wiederum von ihm bemerkt, eine neue Chance –
insbesonderes durch geistige Schulung in der Peripherie der traditionellen anthroposophischen
Institutionen. Eine Chance in der sich zeigenden Form, aus dem Verwässerungsniedergang heraus und
in Verbindung mit der seit den 60er Jahren breit gewachsenen, aber oft noch oberflächlichen
Spiritualierung, Geistquellenanschluss zu finden und doch zukunftswirksam zu werden. Wie gesagt,
insbesondere in meditativ schauender Praxis, die zu innerer und äußerer Entwicklung für das Leben,
Methodenbilden und Arbeiten führt.

Es ist zu bedenken, dass zur „Großen Konstellation“ um Christi Geburt das Geistesleben in Erstarrung
begriffen war und zur Zeit der „Großen Konstellation“ zu Beginn der Rosenkreutzer-Reformversuche
und der „Sendung Buddhas auf den Mars“ hölzernster Materialismus einzog und es heute um die
Befreiung von dem Uniformierenden der Computerzeit, einschließlich der Beeinflussung der
öffentlichen Meinung, zunehmend durch ahrimanische Denkverbots-Tendenzen, geht!

Die kosmische Weltsituation ist zur Großen Konstellation 2020 plötzlich wieder mehr auf Fortschritt
ausgerichtet: Just vor der Großen Konstellation 2020 ballte sich allerdings, von Dezember 2017 –
Dezember 2020, die Möglichkeit des großen Konservativismus. Pluto, der zuvorderst Zukunft
heranbringt, steht und stand seit dem 08.09. 2007 bis zum 24.03. 2023 im (auch) konservierenden
Steinbock. Saturn rückte am 27. 12. 2017 in den Steinbock und Jupiter am 03. 12. 2019.
Zur Großen Konstellation jedoch rücken die Beiden, wie gesagt, doch noch zeitgerecht in den
Wassermann! Jupiter bleibt dort bis zum 14. 05. 2021, Saturn bis zum 08. 03. 2023.
Pluto geht direkt anschliessend – vom 24. 03. 2023 an - für lange Zeit – , bis zum 20. 01. 2044,
zukunftskräftig in den Wassermann und hift hoffentlich von Jupiter und Saturn begonnene
Zukunftsimpulse tiefgreifend auszubauen.

Es ist nun eine Möglichkeit da für den nötig gebrauchten durchklärenden, geist- und
evolutionsgemäßen Geistimpuls, der die geistigen Zuflusstore – gegenüber den „Verbackungen“ auf der
Erdenkultur – weit offen hält. Die Fähigkeiten dazu wachsen bei vielen Menschen, sind aber noch zarte
Pflänzchen.

Natürlich kommen paralell auch fragwürdige „Fortschritte“ zum Zuge ... . Denn im Jahre 2020 stehen
wir der ahrimanischen Betonisierungstendenz der Erdenkultur gegenüber, in einem Außmass, wie nie
zuvor.

Geschichtlich vergleichend hat die geistig transformierend orientierte Konstellationensprache der
Großen Konstellation 2020 allerdings im Kontext des Michaelzeitalters, das auf spiritualisierte
Wahrnehmung ausgerichtet ist, auf sogenannte „Lichtseelenprozesse“, die uns voranbringen
übersinnlich einmal so wahrzunehmen, wie Christus dies – mit dem Blick auf alle Kreaturen und Wesen
– permanent liebend vollzieht7. Wir haben heute mit gewachsenen spirituell basierten Praktiken auf der
ganzen Welt, empathischem Zuhören, Meditation, Ritualen usw. eine bessere Chance, geistige
Erneuerung zu bewirken – auch wenn das Böse gerade dadurch verspürt, „keine Zeit zu haben“ und sich
die furchtbarsten Schlichen sucht. Wir müssen schlicht auch apokalypsefähig werden! Doch auch das
Rettende kann offensichtlich mitwachsen. Welch abenteuerliche Zeit!

7
 „ … wir müssen lernen, in einer ähnlichen Weise den Sinnesprozeß in seiner Durchseelung einzusehen, wie man vor
drei Jahrtausenden den Atmungsprozeß eingesehen hat. … Wenn wir in der Natur das Seelische mitempfangen lernen
mit der Sinnesanschauung, dann werden wir das Christus-Verhältnis zu der äußeren Natur haben. Da wird das
Christus-Verhältnis zur äußeren Natur etwas sein wie eine Art geistigen Atmungsprozesses. … Erkennen lernen …
dasjenige, was äußerlich materiell ist, als Geistig-Seelisches, darauf kommt es an. … Das wird Michael-Kultur sein.“
Rudolf Steiner, Die Sendung Michaels, (GA 194), 4. Dornach 1994 , 30.11.1919, S. 110 ff.

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Geistige Erneuerung: Die "Große Konstellation" am 21. Dezember 202o und ihre übergeordnete geistesgeschichtliche Bedeutung
Umschwünge und neue Symptome in der Geschichte erfassen, statt gebannt auf die Schlange
von äußerlich Spektakulärem zu starren

Nun geht es darum – zur Zeit unserer besonderen „Großen Konstellation“ –, die Umschwünge und
neuen Symptome bzw. sich öffnenden Geistestore in der Geschichte zu erfassen, statt gebannt auf die
Schlange von äußerlich Spektakulärem zu starren. Rudolf Steiner betont in seinen Vorträgen zur
geschichtlichen Symptomatologie:

„Dasjenige, was man gewöhnlich empfängt als Geschichte, ... das sollte man nicht ansehen als das wirklich
Bedeutungsvolle im Entwickelungsgange der Menschheit, sondern man sollte das nur ansehen als
Symptome, die gewissermaßen an der Oberfläche ablaufen und durch die man durchblicken muß in
weitere Tiefen des Geschehens, wodurch sich dann enthüllt, was eigentlich die Wirklichkeit ist im Werden
der Menschheit. ... die seelische Struktur zu betrachten, wie sie in der Gegenwart hineingestellt ist in die
Entwicklung der Menschheit, das gehört ja zur wirklichen Selbsterkenntnis des Menschen. ...
„Aber es handelt sich, wenn man eine solche (geschichtlich-symptomatologische – D. K.) Betrachtung
fruchtbar für den Menschen anstellen will, darum, daß man vor allen Dingen den Blick hinwendet auf die
wirklichen Umschwünge in der Menschheitsentwickelung selbst, auf diejenigen großen Wendepunkte, in
denen das Seelenleben des Menschen aus einer gewissen Artung in eine andere Artung übergegangen ist.
Diese Übergänge bemerkt man sogar gewöhnlich nicht. Man bemerkt diese Übergänge eben nicht, weil
man sie über dem Gestrüppe der Tatsachen übersieht.“8

Im bald folgenden Vortrag dieser Vortragsreihe ergänzt er:
„(Es geht um) Symptome, die dasjenige offenbaren, was die Zeit und der Zeitgeist von uns wollen.“ 9

Dabei wach sein! Ahrimans Inkarnation bemerken in den verschiedenen Ausformungen auch, aber
nicht die Kräfte verpuffen mit Herumgekämpfe in den eigenen sklerotisch gewordenen Reihen, in der
anthroposophischen Bewegung und auch nicht sysiphusartig mit den Niedergangssymptomen im
Weltgeschehen! Für das Durchdringen mit Neuem, Geistgemäßem braucht es Entwicklungen zu
gediegenem geistigen Forschen und Wirken – ausdauernd und nachhaltig voranbringend, allein und in
Gruppen.
Abgeschlossen konzentriert auf der einen Seite 10, und herzlich offen für verwandte und auch polarisch
ergänzende Gruppierungen und Strömungen auf der anderen Seite! Das Böse wird sicher versuchen,
auch in diesem Jahrhundert den Reformbestrebungen in den ersten Jahrzehnten Sand ins Getriebe zu
blasen – die Voraussetzungen zum Gleichgewichten aber scheinen letztlich doch größer als in den
letzten Jahrhunderten.

Es geht also um das Sehen und Ergreifen der „Symptome, die dasjenige offenbaren, was die Zeit und der
Zeitgeist von uns wollen.“11

Wer wird ergriffen von dem, was der Zeitgeist wirklich will?
Welche Seelenoffenheit und -berührtheit braucht es dafür?
Wie können wir uns methodisch lauschend und schauend vom Zeitgeistwollen erfüllen lassen?

8
   Rudolf Steiner, Geschichtliche Symptomatologie, GA 185, 3. Aufl. Dornach 1982, S. 9 ff.
9  A. a. O. , S. 150
10
    Für Rudolf Steiner war solche „Lebensgemeinschaftsbildung“ Grundlage für die anthroposophische Arbeit der zu
seiner Zeit jungen Generation. In seinem Memorandum für sie schrieb er u. a.: “In diesen – ob exoterisch oder
esoterisch – müßten sich zusammenfinden die Menschen, die sich innerlich zusammengehörig fühlen, die den Geist
gemeinsam erleben wollen. … Die Arbeit in den Lebensgemeinschaften ... ist auf die geistige Vervollkommnung der
Vereinigten gerichtet.“ (Rudolf Steiner, „Memorandum für das Komitee der Freien Anthroposophischen
Gesellschaft“ (GA 217a), Dornach 1981, S. 205ff.).
11 Siehe Anmkg. 9

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Ausblick

Ganz sicher sind Phänomenologie, Meditationsfähigkeit und meditative Langzeitaufmerksamkeit
zentral nötig. Aktualisierungen aus Geistquellen, aus Geistwelt-Zeitfenstern! So praktisch und
vehement zu den Zeiten der „offenen Fenster zur geistigen Welt“, während der vier großen Jahresfeste,
z. B. im Rahmen von Inspirationswanderungen!
Und: gebildete intime Geisterlebens-Gruppen, im Sinne von Steiners „Memorandum“12, haben immer
das „offene Fenster“, durch den gebildeten Gruppengeist und damit verbundenen „Geistverein“13!

Da ist es über die Maßen Zeit geworden, konkret im Kosmischen Kultus stehend zu arbeiten, gerade
draußen, nach einiger Zeit des Sich-frei-Wanderns. Das Grübeln in Gesprächsgruppen oder zu Hause
am Schreibtisch genügt auf lange Sicht nicht mehr. Das Miterleben von Zeitgeschehen-, Sternen- und
Jahreslaufsprache der Geistigen Welt geschieht zumeist in folgendem Tat-Kontext:

„Der Mensch wandelt sie von seinem eigenen Geistigen aus, wenn er von seinem Geistigen der Welt
mitteilt, indem er die Gedanken belebt zur Imagination, Inspiration, Intuition, indem er die geistige
Kommunion der Menschheit vollführt. Davon muß der Mensch zuerst ein Bewußtsein haben. Dieses
Bewußtsein muß immer lebendiger und immer reger erhalten werden, dann findet der Mensch immer mehr
und mehr den Weg zu dieser geistigen Kommunion. ...
Während ich der Sterne Wesen und Weben im Wollen sehen kann, wie es sich liebend wandelt in den
spirituellen Gehalt der Zukunft, so sehe ich im Fühlen sich weise wandeln dasjenige, was mir hier auf der
Erde gegeben wird, indem ich in dem, was meinen Säfteorganismus durchdringt, aufnehme das Abbild der
Himmelstaten. So hineingestellt, kann der Mensch wollend und fühlend sich erleben. Hingegeben an das
Allwalten des ihn umgebenden Weltendaseins, des kosmischen Daseins, kann er erleben dasjenige, was
durch ihn ausgeführt wird in dem großen Tempel des Kosmos als Transsubstantiation, indem er opfernd
darinnensteht in rein geistiger Art.
Was sonst nur abstrakte Erkenntnis wäre, wird zu einem fühlenden und wollenden Verhältnis zur Welt.
Die Welt wird zum Tempel, die Welt wird zum Gotteshaus. Der erkennende Mensch, sich aufraffend im
Fühlen und Wollen, er wird zum opfernden Wesen. Das Grundverhältnis des Menschen zur Welt steigt auf
vom Erkennen zum Weltenkultus, zum kosmischen Kultus. Daß all dasjenige, was unser Verhältnis zur
Welt ist, zunächst sich als kosmischer Kultus erkennt im Menschen, das ist der erste Anfang dessen, was
geschehen muß, wenn Anthroposophie ihre Mission in der Welt vollziehen soll.“ 14

Die Zeit scheint auch gekommen, dass in den spirituellen Übgruppen, die über die letzten 2o Jahre
gereift sind, vorsichtig und anfänglich Kultushandlungen entwickelt und durchgeführt werden. Rudolf
Steiner sah darin die Zukunft der Anthroposophie:

„… die Zeit (wird) schon herankommen …, in der eine vertiefte Auffassung alles Kultus, aller
Kultushandlungen Platz greifen wird. Und dann werden die richtigen Lehrer den richtigen Schülern etwas
ähnliches klarmachen, wie es der ägyptische Eingeweihte seinen Schülern … klarmachen konnte. … so wird,
wenn wiederum der Kultus in der richtigen Weise verstanden werden kann, der Eingeweihte seinen
Schülern klarmachen können, dass die Kultushandlung etwas ist, was … eine ungeheuer viel größere
Bedeutung im Zusammenhang mit dem Kosmos, mit dem Universum (als die äußere Tat mit Hilfe von
Werkzeugen) hat. Einstmals wird der Eingeweihte an den, allerdings nicht im heutigen Sinne
verlaufenden, sondern an den wieder richtig gestellten Kultushandlungen seinen Schülern folgendes
klarmachen können. Er wird ihnen sagen können: „Wenn ihr eine Kultushandlung verrichtet, so ist das ein
Appell an die geistigen Mächte des Universums, ein Appell an diejenigen Mächte, die gerade durch das ,
was der Mensch tut, sich mit der Erde verbinden sollen. Solch eine Handlung, die nach einem gewissen
Ritus ausgeführt wird, unterscheidet sich wesentlich von einer bloß technischen Handlung. …“
(Der Mensch kommt), wenn die Kultushandlung in der richtigen Weise aufgefasst wird, in die Möglichkeit
…, mit …geistigen Wesenheiten … verkehren zu können, … die der Erde nahe stehen, … . …durch die äußere

12 Siehe Anm. 7.
13 Ita Wegmann prägte die Idee, aus dem individuellen und gemeinschaftlichen „Geistverein“ heraus die
Anthroposophie und ihre Formen zu erneuern. Siehe: Johannes Kiersch, Steiners individualisirte Esoterik einst und
jetzt, 2. Aufl. Dornach 2012, S. 204 ff.
14 Rudolf Steiner, GA 219, 31. 12. 1922 (in der Brandnacht des Goetheanum!).

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Technik verkehrt man mit den physischen Naturkräften der Erde; durch die Kultushandlungen verkehrt
man mit den geistig-elementarischen Mächten der Erde …, welche in die Zukunft hinweisen.
(Der materialistische Phantast wird sagen) „Das ist ja nichts Wirkliches! … Das ist ja ein Spiel!“ So mag es
sein, aber alles, was nach dem richtigen Ritus ausgeführt wird, birgt Geistiges in sich. Die geistig-
elementarischen Wesenheiten, welche in der Gegenwart herbei gerufen werden, … brauchen diese
Kultushandlung, denn aus ihr ziehen sie ihre Nahrung, ihre Wachstumskräfte. …
Alle Vorgänge …, die mit den technischen Maschinen vor sich gehen, die werden (einstmals) ihre Aufgabe
getan haben. … Aber auf dieser Erde werden in Zukunft solche Kultushandlungen vollzogen werden, welche
aus einem richtigen Erfassen der geistigen Welt hervorgehen. In allem was da (in der Erde an
Naturprozessen, Maschinen, Tieren, Menschen) drinnen ist, werden Kultushandlungen vollzogen werden.
… Dadurch, dass diese Kultushandlungen vollzogen werden, werden in die Sphäre dieser Kultushandlungen
elementar-geistige Wesenheiten hereingerufen. … was an elementaren geistigen Wesenheiten in die Sphäre
der Kultushandlungen gerufen worden ist, das wird darinnen stecken, das wird, wenn die Erde ihrer
Vollendung zugeht, in vollkommener Ausbildung … in der Erde sein, … wie ein Same für die Zukunft
werden die elementaren, die sich dann vervollkommnet haben, da sein, … (Ein grandioser Anfang liegt in
den Geheimnissen des Abendmahles) … der Mensch … wird wiederum seinen Zusammenhang mit der
geistigen Welt erringen müssen, wenn die Erde ihr Ziel erreichen soll. …
(Was der Mensch im Wort in den Ritualhandlungen leben lässt, ergibt eine Vervollkommnung der
Elementarwesen. … Einatmen und Ausatmen ist ein Bild des kosmischen Wechselwirkens mit den
Imaginationen des Kosmos durch den Menschen) … Man wird den Kosmos dadurch wieder verstehen,
dass man in der Imagination die Welt umfassen wird. Und man wird in der Imagination dasjenige
erkennen, was der Mensch selber mit seiner Atemluft in die Außenwelt versetzt. Es wird aber nichts
anderes sein als das, was er in dieser Weise für die Zukunft vorbereitet.“15

Das gehäuft auftretende Meditieren Mehrerer zur gleichen Zeit, füreinander usw., das im Jahre 2020
enorm zugenommen hat, die Geistzuflüsse die in der Corona-Lockdownzeit bemerkt wurden, sie
weisen in solche Geistestore öffnende Richtungen, zu denen auch das meditative und kultische
Hereinverweben der geistigen Wesenswelten gehört. Rudolf Steiner hat 1924, für die Spiritualisierung
der Landwirtschaft ausgesprochen, bereits ein Modell eines solchen „Sozialen Pneumatismus“16
gegeben. In der nicht mitgeschriebenen Esoterischen Stunde in Koberwitz, beim Landwirtschaftlichen
Kurs, in intimer Runde:

„Er (Rudolf Steiner) sprach davon, welche Bedeutung die Betriebs-Individualität, das Hof-Wesen,
bekommt, in dem die Menschen, die sich zusammenschließen, ... eine Gemeinschaft bilden, gemeinsam
meditieren, sich jeden Tag einmal treffen sollten, um ein geistiges Gefäß zu bilden, welches die geistigen
Wesen aufnehmen kann, die dem Menschen helfen wollen. ... Ein Gefäß, durch welches die Gruppenseelen
der Pflanzen und Tiere und die Elementarwesen ... in den ganzen Betrieb hineinwirken können; in das
Klima, die Fruchtbarkeit und in die Gemeinschaft selbst.“ 17

Seine Mutter, die Gräfin von Keyserlingk, ergänzt dazu u. a.:

„Rudolf Steiner sprach von Meditationen, die der Bauer für sich und seine Erde praktizieren soll, von
Wesenheiten, die sich in die Menschengemeinschaft eines Hofes heruntersenken und auf die Erde, die
Pflanzen und den Umkreis des Hofes wirken – und wie es Menschen dann möglich sein würde, über ihre
moralischen Willenskräfte das Wetter zu beeinflussen. ... Er sprach über Engelchöre, die sich über Orten
bilden, wo man sich in Gemeinschaft vorbereitet auf das Hereinfließen erhabener Geistwesen, die sich

15 Rudolf Steiner, GA 216, 29.09.1922 (Hervorhg. und Verbindungstexte – D. Kruse).
16 „Diese soziale Struktur kann niemals als Organismus begriffen werden; sie muss als Psychismus, als Pneumatismus
begriffen werden, denn Geist wirkt in jedem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen.“ Vgl. u. a. Rudolf
Steiner, „Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis“ (GA 191), Dornach 1983, S. 200ff., und
Rudolf Steiner, „Der innere Aspekt des sozialen Rätsels“ (GA 193), Dornach 1989, S. 196.
17 Adalbert Graf von Keyserlingk, "Erinnerungen an frühe Forschungsarbeiten“, Dürnau 1993, S. 82f., Hervorhg.

D. Kruse.

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helfend mit den Menschen verbinden wollen. Dann würde man die Möglichkeit bekommen, Beziehung zu
jenen Hierarchien zu finden, denen die Naturgeister dienen, so dass sie heilend einfließen können ... .“18

Eine neue Stufe der Spiritualisierung der Kultur, in der wir – mutig, ergeben und unablässig – geistige
Wesen zu hilfreichen Diensten in unsere Kultur hineinverweben, zeigt sich in umkämpfter Art 2020 an.
Die „Große Konstellation“ am 21. Dezember 2020 prägt Geisterneuerung in diesen Zusammenhang ein.

Mögen genügend Menschen diese mitvollziehen! Es braucht im wesentlichen nur entschlossenes Zeit-
Einplanen, beim Wahrnehmen minutenlanges Zeitlassen um Eindrücke kommen und beschreiben zu
lassen, und dann etwas Zeit zum reflektieren mit Anderen!

Am Ende soll dazu noch einmal mit Rudolf Steiners Worten klingen, wie dringend dieses - unser
konkretes Meditieren, Wahrnehmen, Erkennen und Handeln - ist:

„ ... alle anthroposophische Lehre sollte sich in uns in den starken Wunsch umwandeln, dieses (Christus-)
Ereignis an der Menschheit nicht spurlos vorübergehen zu lassen, sondern in der Zeit, die uns zur
Verfügung steht, allmählich eine Menschheit heranzubilden, die reif sein möge, diese neuen Fähigkeiten in
sich auszubilden und sich damit erneut mit dem Christus zu verbinden. Denn sonst müßte die Menschheit
dann lange, lange warten, bis ihr wieder solch eine Gelegenheit gegeben werden könnte. Lange Zeit müßte
sie warten: bis zu einer Wiederverkörperung der Erde.“ 20

18
 Adalbert von Keyserlingk (Hrsg.), Koberwitz 1924, 3. Aufl. Norderstedt 2018, S. 62f., Hervorhg. D. Kruse.
20
 Rudolf Steiner, Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt, (GA 118), 3. Aufl. Dornach 1884,
Vortrag vom 25.01.1910, S. 29. (Hrshbg. D. K.)

                                                                                                                   10
Anhang I – Horoskope zu den besonderen Konstellationen 2020

Hier Horoskopzeichnungen zu einigen Konstellationen von 2020:

                    Saturn Konjunktion Pluto, 12. Januar 2020, 17:58, Zürich

                            Jupiter Konjunktion Pluto 5. April 2020

                                                                               11
12
Jupiter-Pluto-Konjunktion am 12. November 2020

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Anhang II – „Große Konstellationen“ von 1800 – 2100
Die folgende Tafel zeigt die Daten in ekliptikaler Länge aller Konjunktionen der Planeten
Jupiter und Saturn von 1800 bis 2100:[4]
                                 Winkelabstand         Elongation
                      Zeit in
 Datum                           von Jupiter ab        von Saturn ab        Tierkreiszeichen
                      WZ
                                 Saturn                Sonne
 17. Juli 1802        22:57:00   39' Südlich           40.6° Östlich        Jungfrau
 19. Juni 1821        16:56:57   1°10' Nördlich        63.3° Westlich       Widder
 26. Januar 1842      06:16:53   32' Südlich           27.1° Westlich       Steinbock
 21. Oktober 1861     12:27:02   48' Südlich           39.7° Westlich       Jungfrau
 18. April 1881       13:35:59   1°13' Nördlich        3.1° Östlich         Stier
 28. November 1901    16:37:33   26' Südlich           38.2° Östlich        Steinbock
 10. September 1921   04:13:03   57' Südlich           9.7° Östlich         Jungfrau
 8. August 1940       01:13:20   1°11' Nördlich        90.9° Westlich       Stier
 20. Oktober 1940     04:42:14   1°14' Nördlich        164.0° Westlich      Stier
 15. Februar 1941     06:36:25   1°17' Nördlich        72.9° Östlich        Stier
 19. Februar 1961     00:07:18   14' Südlich           34.9° Westlich       Steinbock
 31. Dezember 1980    21:17:24   1°03' Südlich         90.9° Westlich       Waage
 4. März 1981         19:14:36   1°03' Südlich         155.9° Westlich      Waage
 24. Juli 1981        04:13:35   1°06' Südlich         63.8° Östlich        Waage
 28. Mai 2000         15:56:27   1°09' Nördlich        14.9° Westlich       Stier
 21. Dezember
                      18:37:31   6' Südlich            30.1° Östlich        Wassermann
 2020
 31. Oktober 2040     12:02:47   1°08' Südlich         20.8° Westlich       Waage
 7. April 2060        22:36:24   1°07' Nördlich        41.9° Östlich        Zwillinge
 15. März 2080        01:49:55   6' Nördlich           43.5° Westlich       Steinbock
 18. September 2100   22:50:40   1°13' Südlich         29.4° Östlich        Waage

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Anhang III – Zu Buddhas Sendung auf den Mars bei der letzten „Großen
Konstellation“

Hier noch einige, auch mit Blick auf heute, erhellende Aspekte von der „Großen Konstellation“ 1604
und der Sendung oder Mission Budhhas auf den Mars.

Es gingen während des Lebens zwischen Tod und neuer Geburt immer stärkere materialistische
Impulse von der Marssphäre aus. Aus den Impulsen, die der Mars der Erde und der Menschheit bis
dahin geben konnte, ist insbesondere die moderne materialistische Naturwissenschaft entstanden.
Nachdem der Buddha seine letzte irdische Inkarnation durchgemacht hatte, stieg er, gesandt von
Christian Rosenkreutz, zum Mars auf, um dort seine neue Mission zu erfüllen. Zu Beginn des 17.
Jahrhunderts vollzog er da eine Tat, die für den Mars eine ähnliche Bedeutung hat, wie das Mysterium
von Golgatha für die Erde. Es gelang ihm dadurch, die Mars-Kräfte zu besänftigen und damit begann
eine aufsteigende Entwicklung des Mars. Hier einige Zitate Rudolf Steiners dazu:

„Die Marskultur, die die Menschen durchleben zwischen Tod und neuer Geburt, hat eine große Krise
durchgemacht im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert der Erde. So einschneidend, so katastrophal
war es im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert auf dem Mars, wie es auf der Erde war zur Zeit des
Mysteriums von Golgatha. Wie zur Zeit des Mysteriums von Golgatha das eigentliche Ich des Menschen
geboren wurde, so wurde auf dem Mars geboren diejenige Geistesrichtung, die, wenn sie sich dem
Menschen einpflanzte, sich zeigt im Kopernikanismus. Nachdem diese Zustände auf dem Mars herrschten,
wäre es die ganz natürliche Folge gewesen, daß der Mars immer Menschen auf die Erde geschickt hätte,
die nur Ideen wie Kopernikanismus mitgebracht hätten, die doch eigentlich Maja sind. Wir blicken also
auf eine Dekadenz, auf einen Niedergang der Marskultur. Vorher waren es gute Kräfte gewesen, die vom
Mars ausgeströmt waren. Jetzt aber strömten von dort immer mehr Kräfte aus, die den Menschen immer
tiefer in die Maja hineingeführt hätten. Geistreich zwar waren die Errungenschaften, die vom Mars
stammten in jener Zeit, aber doch eben Maja. ...
Auf dem Mars war im fünfzehnten Jahrhundert die Notwendigkeit eingetreten, der Marskultur einen
Impuls nach aufwärts zu geben. Das war die große Frage, die vor Christian Rosenkreutz und seinen
Schülern stand, wie der Marskultur dieser Impuls zum Aufstieg zu geben sei, denn von der Marskultur
hing auch das Heil der Erde ab. Die große Aufgabe stand vor dem Rosenkreuzertum, die Frage zu
beantworten: Was hat zu geschehen, daß zum Heile der Erde die Marskultur zu einem Aufstieg gelangt?
Die Marswesen hätten gar nicht wissen können, was zu ihrem Heile dienen kann, denn nur auf der Erde
konnte man wissen, wie es um den Mars stand. Auf dem Mars empfand man den Niedergang gar nicht.
Einer praktischen Antwort wegen trat daher jene Konferenz am Ende des sechzehnten Jahrhunderts
zusammen, von der gesprochen wurde. (Manes leitete sie – D. Kruse). Wohlvorbereitet war diese
Konferenz von Christian Rosenkreutz dadurch, daß der intimste Schüler und Freund des Christian
Rosenkreutz der im Geistleib lebende Gautama Buddha war. Und bei dieser Konferenz ist verkündet
worden, daß die Wesenheit, die einst auf Erden inkarniert war als Gautama Buddha, jetzt, als geistige
Wesenheit, wie er war, seitdem er «Buddha» geworden, den Schauplatz seiner Tätigkeit auf den Mars
verlegen werde. Gleichsam abgeschickt wurde von der Erde auf den Mars die Individualität des Gautama
Buddha durch Christian Rosenkreutz. Gautama Buddha verläßt den Schauplatz seiner Tätigkeit und geht
nach dem Mars und im Jahre 1604 vollbrachte die Individualität des Gautama Buddha eine ähnliche Tat
für den Mars, wie das Mysterium von Golgatha für die Erde war.
Christian Rosenkreutz hatte erkannt, was es für das ganze Weltall bedeuten würde, wenn Buddha dort
wirkte, und was des Buddha Lehre vom Nirwana, die Lehre, daß sich der Mensch von der Erde loslösen
solle, dort auf dem Mars zu bedeuten hätte. Um die auf das Praktische gerichtete Erdenkultur zu fördern,
war die Lehre vom Nirwana ungeeignet. Das zeigte sich am Schüler des Buddha, Franz von Assisi, daß
diese Lehre ihre Adepten zu weltfremden Menschen macht. Was aber im Buddhismus nicht geeignet war,
um das praktische Leben des Menschen zu fördern zwischen Geburt und Tod, das war von hoher
Bedeutung für die Förderung seiner Seele zwischen Tod und neuer Geburt. Das sah Christian Rosenkreutz
ein, daß für dasjenige, was auf dem Mars als Läuterung zu geschehen hatte, die Lehre des Buddha das
Geeignetste sei. Wie einstmals das göttliche Liebewesen, Christus, auf der Erde weilte in einer Zeit und
unter einem Volk, das diesem Liebewesen nicht gerade nahestand, so stieg der Friedensfürst Buddha im
siebzehnten Jahrhundert auf den Mars hinauf, wo Krieg und Kampf herrschten, um dort seine Mission zu
erfüllen. Dort waren die Seelen vor allem kriegerisch gestimmt. Eine große Opfertat vollzog der Buddha,

                                                                                                     15
gleich jener des Trägers des göttlichen Liebewesens im Mysterium von Golgatha. Eine kosmische Opfertat
war es, Buddha zu sein auf dem Mars. Dort war er gleichsam das Opferlamm, und man kann es als eine
Art von Kreuzigung für den Buddha bezeichnen, daß er sich hineinversetzen ließ in diese kriegerische
Umgebung. Buddha hat diese Tat auf dem Mars vollbracht im Dienste des Christian Rosenkreutz. So
wirken zusammen im Weltenall die großen führenden Wesenheiten, nicht nur auf der Erde, sondern von
einem Planeten zum andern hin.
Seit jener Zeit, in der das Mysterium des Mars sich vollzogen hat durch Gautama Buddha, nimmt der
Mensch vom Mars andere Kräfte auf in der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt als früher, zur Zeit des
Niederganges der Marskultur. Und nicht nur bringt der Mensch sich ganz andere Kräfte mit vom Mars
herein in die neue Geburt, sondern durch den Einfluß, den die geistige Tat des Buddha ausübt, strömen
dem Menschen vom Mars auch Kräfte zu, wenn er hier der Meditation obliegt, um in die geistige Welt zu
kommen. Wenn der moderne Geistesschüler meditiert in dem von Christian Rosenkreutz angegebenen
Sinne, so strömen auch Kräfte herein, die der Buddha als Marserlöser in die Erde hereinschickt.“ 21

Was heute notwendig ist, der spirituelle Kosmopolitismus, wird von Christian Rosenkreutz und Buddha
vorbereitet:

„Weil also der Buddha seine besondere Beziehung hatte zu dem Christus, weil er wie ein Vorläufer von ihm
vorausgeschickt worden war, so brauchte er nicht auf der Erde das Christus-Ereignis abzuwarten, sondern
nahm von der Erde die Fähigkeit mit, auch ohne die Christus-Mittel, die der andere Mensch braucht, sich
zu erinnern an dasjenige, was auf der Erde das Ich bedeutet, und dadurch von den höheren Welten
herunterzuschauen auf das Christus-Ereignis. So konnte lange vorbereitet werden im Weltall jene
merkwürdige Mission, die der Buddha unternommen hatte im Auftrage des Christus. Der Buddha ist
zuerst geschickt worden zu den Venusmenschen - und vergleichen Sie das, was ich jetzt sage, mit den
Vorträgen in Helsingfors - , dann auf die Erde, dann machte er den Weg zurück zu den Marsmenschen und
hat dort weiterzuwirken an der lange vorbereiteten Mission auf dem Mars. ...
Und während auf der Erde eine allgemeine Brüderlichkeit und Nächstenliebe im tiefsten Impulse mit dem
Christus zusammenhängt, hängt Kosmopolitismus im wesentlichen zusammen mit jener Erlösertat, die
dort der Buddha zu verrichten hat.“22

„Um sich versammelte Christian Rosenkreutz die, welche auch versammelt waren bei seiner Initiation im
13. Jahrhundert. Unter diesen war auch einer, der sein Schüler und Freund geworden war seit langer Zeit -
der, der einstmals auf Erden inkarniert war, aber nun nicht mehr auf der Erde zu erscheinen brauchte:
Gautama Buddha als geistige Wesenheit, wie er eben war, nachdem er Buddha geworden war. So war er
der Schüler des Christian Rosenkreutz! Und damit alles das, was durch den Buddha geschehen konnte, so
gewendet werde, daß es in jene Mission ausläuft, die eben jetzt beschrieben worden ist als die des Christian
Rosenkreutz in der damaligen Zeit, deshalb kam zustande, als eine gemeinschaftliche Tat des Christian
Rosenkreutz und der Wesenheit des Buddha, das Hinaussenden des Buddha von bloß irdischer
Wirksamkeit zu kosmischer Wirksamkeit. Der Gautama Buddha, oder eigentlich die Individualität des
Gautama Buddha, wurde durch das, was sie aus den Impulsen des Christian Rosenkreutz aufnehmen
konnte, zu folgendem fähig - wir werden später einmal über die Beziehungen zwischen Gautama Buddha
und Christian Rosenkreutz genauer sprechen, jetzt soll nur angedeutet werden, daß durch diese
Beziehungen in der Tat die Individualität des Buddha nicht weiterwirkte auf Erden, so wie sie einstmals in
der Mysterienstätte am Schwarzen Meer lehrte, - sondern dieser Buddha verließ die unmittelbare
Wirkungssphäre der Erde und verlegte seine Wirkungssphäre auf den Mars. So daß im Anfange des 17.
Jahrhunderts in der Marsevolution etwas Ähnliches stattfand, wie es sich im Beginne der aufsteigenden
Erdentwickelung in dem Mysterium von Golgatha vollzogen hat. Bewirkt wurde durch Christian
Rosenkreutz, was man nennen kann: die Erscheinung des Buddha auf dem Mars. Dadurch wurde
eingeleitet die aufsteigende Marskultur. Von da ab begann für den Mars die aufsteigende
Marsentwickelung, wie für die Erde die aufsteigende Kultur mit dem Mysterium von Golgatha begonnen
hat. ...
Anders war das Mysterium von Golgatha des Mars als jenes auf der Erde: nicht so gewaltig, nicht so
einschneidend, nicht zum Tode führend. Aber eine Vorstellung können Sie sich davon machen, wenn Sie

21   Rudolf Steiner, GA 130, S. 319ff.
22   Rudolf Steiner, GA 137, S. 201ff.

                                                                                                         16
überlegen, was es heißt, daß derjenige, welcher der größte Friedens- und Liebefürst, der Träger des
Mitleids auf der Erde war, versetzt wurde auf den Mars, um an der Spitze der ganzen Marsevolution zu
wirken. Es ist keine Mythologie, sondern der Mars hat schon seinen Namen daraus erhalten, daß er der
Planet ist, in welchem die Kräfte, die dort sind, am meisten im Kriege miteinander sind. Und die Mission
des Buddha ist es, daß er sich zu «kreuzigen» hatte auf dem Schauplatze dieses Planeten, wo die meisten
kriegerischen Kräfte sind, wenn auch die Kräfte dort durchaus psychisch-spiritueller Natur sind.
So stehen wir vor einer Tat desjenigen, der die Aufgabe hatte, den Christus-Impuls in der richtigen Weise
aufzunehmen und fortzusetzen und der große Diener des Christus Jesus zu sein. So stehen wir vor dem
Geheimnis des Christian Rosenkreutz, finden ihn so weise, daß er die anderen Impulse, die für das
Mysterium von Golgatha vorbereitend waren, die sich gleichsam in der Menschheitsentwickelung
herumreihen um das Mysterium von Golgatha, soweit es an ihm ist, in der strengen Weise einfügt in die
ganze Menschheitsentwickelung.“23

Nach Rudolf Steiner kann sich der Mensch, durch die Erfüllung der Mission des Buddha, im Leben
zwischen Tod und neuer Geburt von der Fesselung durch die seit der Erfindung des Buchdrucks durch
die vielfältigen Medien omnipräsenten öffentlichen Meinung befreien.
Schaut man auf die heutige Entwicklung so wird verständlich, wie wichtig diese Vorarbeit war.

„Christian Rosenkreutz hatte dem Buddha die Mission gegeben, in besonderer Weise auf dem Mars zu
wirken. Und das, was hier auf der Erde nicht taugen würde: das Fliehen-Wollen, das Loskommen-Wollen
von den irdischen Verhältnissen, das muß der Mensch durchmachen zwischen Tod und neuer Geburt,
während er die Mars-Sphäre durchläuft. Da wird unter anderm das errungen, daß er die Hülle der nur für
die Erde taugenden öffentlichen Meinung wieder abstreift. Denn noch viel drückendere Dinge werden
in der Zukunft kommen, und noch viel notwendiger wird es sein, das durchzumachen, was der Mensch
als Schüler des Buddha auf dem Mars durchmachen kann. Hier auf der Erde können die Menschen nur
Schüler des Buddha sein, wenn sie nicht mitwollen mit dem fortgeschrittenen Teil der Erdbevölkerung.
Aber zwischen Tod und neuer Geburt entfaltet der Buddha das, was aus seiner Lehre geworden ist, was er
hier geltend gemacht hat - daß der Mensch frei werden soll von den Verkörperungen -, als eine Lehre, die
nicht dem Leben auf der Erde dient, welches von Verkörperung zu Verkörperung fortgehen soll. Was er
damals gab, war mit der Anlage versehen für den Menschen im entkörperten Zustand. Die fortgeschrittene
Buddha-Lehre ist die richtige für die Zeit zwischen Tod und neuer Geburt. Und wie Buddha erschienen ist
im astralischen Leibe des Lukas-Jesusknaben, so wiederum führt der Christus selber die Menschen
zwischen Tod und neuer Geburt, indem er sie durch die Mars-Sphäre geleitet, damit sie die fortgeschrittene
Buddha-Lehre aufnehmen können. So daß die Menschen in der Sphäre des Mars frei werden können von
dem, was sie - untauglich für ihren weiteren Fortschritt auf der Erde - durch das Uniformierende der
öffentlichen Meinung aufnehmen. Und wenn der Mars tatsächlich in früheren Zeiten bezeichnet wurde als
der Planet der kriegerischen Tugenden, so hat allerdings der Buddha nach und nach die Aufgabe, diese
kriegerischen Tugenden so im Menschen zu verwandeln, daß sie freien, unabhängigen Sinn in der heute
notwendig gewordenen Art begründen. Während der Mensch heute sein Freiheitsgefühl hinzugeben
geneigt ist an das, was als öffentliche Meinung die Menschen immer mehr fesseln will, wird er gerade auf
dem Mars zwischen Tod und neuer Geburt das Streben haben, sich diesen Fesseln zu entwinden und sie
nicht wieder in das Leben der Erde hereinzubringen, wenn er wieder zur neuen Verkörperung kommt.“24

                                                                                            Dirk Kruse
                                                                                Dirk.u.c.kruse@gmx.de

23   Rudolf Steiner, GA 141, S. 100ff., Hervorhg. D. Kruse.
24   Rudolf Steiner, GA 141, S. 131f., Hervorhg. D. Kruse.

                                                                                                        17
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