Gelebter Science Transfer bei der Kantonspolizei Zürich

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GELEBTER SCIENCE TRANSFER BEI DER KANTONSPOLIZEI ZÜRICH

Gelebter Science Transfer bei der Kantonspolizei Zürich
Einblicke in die Arbeit der Fachstelle «Forschung und Entwicklung»
der Flughafenpolizei

                                                      Signe Ghelfi
 Dr. sc. ETH, Leiterin der Fachstelle «Forschung und Entwicklung»,
                            Flughafenpolizei, Kantonspolizei Zürich

                                                    Franziska Hofer
  Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachstelle «Forschung
                     und Entwicklung», Partnerin und Co-Founder
von brainability, Developing Human and Organisational Potentials

             Zusammenfassung
             Der zunehmende Komplexitätsgrad, die globalen          Lücke zu schliessen. In der Vergangenheit konn-
             Unsicherheiten und die Digitalisierung der Arbeits-    ten so bereits wissenschaftliche Grundlagen für die
             welt stellen neue Herausforderungen an Mensch          Ausbildung (z. B. ASPECT®) und neue Polizeitakti-
             und Organisation. Dies gilt auch für Polizeiorgani-    ken (z. B. ASSUME) generiert werden. Die Erfahrung
             sationen. Angewandte Forschung kann hier einen         zeigt, dass durch die Integration der Fachstelle in der
             Mehrwert leisten, sofern es gelingt, wissenschaftli-   Polizeiorganisation wissenschaftliche Erkenntnisse
             che Fragestellungen mit den praktischen Bedürfnis-     schnell und effektiv in der Praxis umgesetzt werden
             sen zusammenzuführen und den Wissenstransfer in        können. Darüber hinaus kann Erfahrungswissen mit
             beide Richtungen sicherzustellen. Die Kantonspo-       Fakten ergänzt, Intuitionen mit Theorien unterlegt
             lizei Zürich hat mit der Fachstelle «Forschung und     und neu entstandene Fragestellungen können unter-
             Entwicklung» eine Stelle geschaffen, um genau diese    sucht werden.

              Einleitung                                            und genügend Ressourcen insbesondere auch kom-
              Globale Pandemie, Terror in Europa, Wahljahr          petente Mitarbeitende, die für die dynamischen An-
              in den Vereinigten Staaten und Lockdown in der        forderungen des Polizeiberufs gut geeignet und ent-
              Schweiz. Das Jahr 2020 zeichnet sich aus durch        sprechend ausgebildet sind.
              Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambigui-       In vielen Bereichen der Polizeiarbeit ist es wich-
              tät. Diese sogenannte VUCA-Welt prägt Alltag und      tig, Personen anhand von Gesichtern wiederzu-
              Arbeit in gleichem Masse. Obwohl heutzutage viel      erkennen und korrekt zuzuordnen. Zum Beispiel
              mehr Informationen vorliegen, erscheint es zuneh-     gehört es zum täglichen Aufgabenbereich vieler Po-
              mend schwieriger, sich in dieser Welt zurechtzufin-   lizistinnen und Polizisten, einen Abgleich zwischen
              den (Johansen, 2007; Mack, Khare, Krämer, & Bur-      Foto und Person bei einer Personenkontrolle oder
              gartz, 2016).                                         an der Passkontrolle am Flughafen vorzunehmen
                  Aus dem Leitbild der Kantonspolizei Zürich geht   oder zur Fahndung ausgeschriebene Personen auf
              hervor, dass die Kantonspolizei Zürich «Verantwor-    der Strasse zu erkennen, und dies immer unter Zeit-
              tung für die Sicherheit im Kanton Zürich» übernimmt   druck und mit einer Fehlertoleranz, die nahe Null
              (Kantonspolizei Zürich, 2020). Sicherheit bedeutet    ist. Hinzu kommt, dass gerade bei Videobildern das
              u. a. vorausschauende Polizeiarbeit, entschlosse-     vorhandene Bildmaterial häufig schlecht ist, was das
              nes Vorgehen bei Interventionen und konsequente       Ganze noch erschwert. Zunehmend rücken daher
              Strafverfolgung. Dafür braucht es nebst Engagement    international technische Lösungen für die Gesichts-

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erkennung in den Vordergrund. Allerdings sind dabei       -innen – nebst dem Thema «Verhaltenserkennung» –
Fragen zum Datenschutz, Missbrauch und staatliche         zum Thema «Gesichtserkennung» auszubilden (Bät-
Überwachung noch zu wenig geklärt (Teichmann &            tig, Frey, & Hofer, 2011; Bättig, 2018). Damit gehört
Falker, 2020).                                            die Kantonspolizei Zürich im internationalen Kontext
    Seit ein paar Jahren erhält sowohl in der wissen-     zu den ersten Polizeikorps, die der Gesichtserken-
schaftlichen Fachwelt wie auch in den Medien der          nung einen besonderen Stellenwert zugeschrieben
Begriff Super-Recognizer immer mehr Aufmerksam-           hat. Die Fachstelle «Forschung und Entwicklung»
keit (z. B. Ramon, Bobak, White, 2019; Huber, 2020;       der Flughafenpolizei hat dazu
vgl. auch den Artikel von Ramon & Wyss in dieser          2012 ein Forschungsprojekt Aufgrund der sehr grossen
Ausgabe). Damit sind die absoluten Spezialisten/          mit der Universität Zürich in- individuellen Unterschiede in
-innen der Gesichtserkennung gemeint, die weit            itiiert, um diese Ausbildung der Gesichtswahrnehmung und
über dem Durchschnitt liegen.                             wissenschaftlich zu begleiten. dem Gesichtsgedächtnis kann
    Um den Grundauftrag der Polizeiarbeit zu er-          Das Forschungsprojekt bestand davon ausgegangen werden, dass
füllen, braucht es mehr als «nur» diese absoluten         aus den zwei Teilprojekten Personen unterschiedlich gut für
Spezialisten/-innen. Personen unterscheiden sich          «Verhaltenserkennung»        und
                                                                                              polizeiliche Tätigkeiten geeignet
grundsätzlich sehr stark in der Fähigkeit, sich Gesich-   «Gesichtserkennung». Im Teil-
ter zu merken oder zwei Personen im simultanen Bild-      projekt «Verhaltenserkennung»
                                                                                              sind, in welchen diese Fähigkeiten
vergleich abzugleichen (z. B. Fuhrer, 2016; Fysh, 2018;   wurde in verschiedenen Ex- besonders gefragt sind.
Megreya & Bindemann, 2013; White, Kemp, Jenkins,          perimenten und Feldstudien untersucht, inwiefern
Matheson, & Burton, 2014) und es gibt erst wenige         sich Täter/-innen in der Vortatphase im öffentlichen
Erkenntnisse über die dahinterliegenden Gründe. Das       Raum anhand ihres beobachtbaren Verhaltens er-
gründliche Erforschen dieser Unterschiede ist daher –     kennen lassen (Bättig, Frey, & Hofer, 2011; Koller,
über die Erforschung von Super-Recognizern hinaus –       Wetter, & Hofer; 2015; 2016).
notwendig, um einerseits die grundlegenden Mecha-             Im     Teilprojekt   «Gesichtserkennung»      der
nismen der Gesichtserkennung besser zu verstehen          ASPECT -Forschung wurde der Zurich Facial Cog-
                                                                   ®

und andererseits in Zukunft mit diesen Unterschieden      nition Test (ZFCT) entwickelt. Der ZFCT ist ein Test,
möglichst wirkungsvoll umzugehen.                         mit welchem verschiedene Facetten der Gesichtser-
    Aufgrund der sehr grossen individuellen Unter-        kennung gemessen werden und der auf die beson-
schiede in der Gesichtswahrnehmung und dem Ge-            deren Anforderungen im Sicherheitsbereich zuge-
sichtsgedächtnis kann davon ausgegangen werden,           schnitten ist (Fuhrer, 2016). In der Fachwelt gibt es
dass Personen unterschiedlich gut für polizeiliche        heute eine Vielzahl von Tests (z. B. Burton, White,
Tätigkeiten geeignet sind, in welchen diese Fähig-        & McNeill, 2010; Fysh & Bindemann, 2018; Stacchi,
keiten besonders gefragt sind. Eine gute Passung          Huguenin-Elie, Caldara, Ramon, 2020), die wissen-
zwischen den Anforderungen einer Tätigkeit und            schaftlich validiert wurden und unterschiedlich gut
den Fähigkeiten der Mitarbeitenden wirkt sich da-         auf polizeiliche Tätigkeiten zugeschnitten sind.
rüber hinaus auf die Motivation und Zufriedenheit             Nebst der Entwicklung eines Tests, der indivi-
aus (von Rosenstiel, 2015). Die zuverlässige Erfas-       duelle Unterschiede misst, interessierte in diesem
sung dieser Unterschiede könnte daher für (interne)       Projekt, inwiefern es möglich ist, durch einfache In-
Stellenbesetzungen hilfreich sein. Mitarbeitende          terventionen eine Leistungssteigerung zu erreichen.
mit einer überdurchschnittlichen Fähigkeit könnten        Im Projekt wurde daher die Fragestellung unter-
beispielsweise gezielt in Tätigkeiten mit Bezug zur       sucht, ob es hilfreich ist, «beim simultanen Bildab-
Gesichtserkennung eingesetzt werden. Super-Reco-          gleich von Personenfotos» (sogenanntes simultanes
gnizer könnten dann allenfalls nach Bedarf in beson-      Matching) besonders auf die Ohrenform zu achten.
deren Fällen herangezogen werden.                         Die Idee für diese Forschungsfrage entstand in di-
                                                          versen Gesprächen mit Spezialisten/-innen über
Erkenntnisse aus eigener Forschung am Beispiel            erfolgreiche Strategien beim Bildabgleich. Hinwei-
der Gesichtserkennung                                     se, dass die Ohrenform individuell sehr verschie-
Bereits 2009 hat die Kantonspolizei Zürich im Rah-        den ist, stammen auch aus wissenschaftlichen Stu-
men von ASPECT® damit begonnen, Polizisten/               dien. Ein Blick in die Geschichte der forensischen

format magazine no 10                                                                                                39
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                  Anthropologie zeigt beispielsweise, dass die Ohren-      senschaft, wobei der Transfer immer in beide
                  form schon früh als ein wichtiges Merkmal für die        Richtungen erfolgt (vgl. Abb. 1). Die Fachstelle un-
                  Personenidentifikation diente (Imhofer, 1906). Dar-      terstützt bei Projekten unter der Anwendung von
                  über hinaus betonen auch aktuellere Studien, dass        wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden
                  die Ohrenform eine zuverlässige Quelle darstellt,        und sorgt gleichzeitig dafür, dass Forschungspro-
                  um zwischen Personen zu unterscheiden (Purkait,          jekte einen hohen operationellen Nutzen in der
                  2016; Purkait & Singh, 2008).                            Praxis aufweisen. Dabei wird stets ein ganzheitli-
                     Ähnliche Hinweise lieferten auch die Studien aus      cher Ansatz verfolgt, der den Menschen im System
                  der ASPECT®-Forschung. Konkret zeigte sich näm-          betrachtet. Die Fachstelle macht Erkenntnisse aus
                  lich, dass eine einfache Instruktion an die Teilneh-     dem vielfältigen Spektrum der Psychologie – von
                  menden, beim simultanen Bildabgleich besonders           der Arbeits- und Organisationspsychologie über
                                             auf die Ohrenform zu          die Entscheidungs- und Kognitionspsychologie hin
 Die Fachstelle unterstützt bei Pro- achten, bereits zu einer              zur Human-Factors-Forschung – im Sinne eines
   jekten unter der Anwendung von deutlichen Verbesserung                  Science Transfers für die Praxis anwendbar. Zentral
    wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bildabgleich führt (Fuh-           dabei ist, dass auf beiden Seiten – der Akademie
und Methoden und sorgt gleichzei- rer, 2016). Dies ist insofern            und der Praxis – Experimentierfreudigkeit und Er-
  tig dafür, dass Forschungsprojekte bemerkenswert, als dass               gebnisoffenheit herrscht.

einen hohen operationellen Nutzen bisherige, teilweise auf-
                                             wendige Trainingsstudi-
            in der Praxis aufweisen.
                                             en beim Bildabgleich nur
                  kleine Effekte zeigen konnten (White, Kemp, Jen-
                  kins, & Burton; 2014; Dowsett & Burton, 2015).
                     Eine besondere Herausforderung solch ange-
                  wandter Forschung stellt dabei der Wissenstransfer
                  in die Praxis dar. Ebenfalls sind Unterschiede in den
                  Interessen von Akademie und Praxis zu balancieren.
                  Die Erfahrung zeigt, dass es dafür geeignete Gefässe
                  braucht. In der Kantonspolizei Zürich wurde 2009
                  zu diesem Zweck eine eigene Fachstelle «Forschung        Abbildung 1: Visualisierung der Arbeitsmethodik der Fachstelle «For-
                  und Entwicklung» implementiert, die bei der Flugha-      schung und Entwicklung»

                  fenpolizei angegliedert ist.
                                                                           Ausgewählte laufende Projekte der Fachstelle
                  Fachstelle «Forschung und Entwicklung» der               «Forschung und Entwicklung»
                  Flughafenpolizei                                         Ein Schwerpunkt von «Forschung und Entwicklung»
                  Der zunehmende Komplexitätsgrad, die steigenden          ist die Sicherheitsforschung in der Zivilluftfahrt. Ak-
                  globalen Unsicherheiten und die Digitalisierung          tuell laufen drei unabhängige Forschungsprojekte,
                  der Arbeitswelt, stellen neue Herausforderungen          welche vom Bundesamt für Zivilluftfahrt teilfinan-
                  an Mensch und Organisation. Dies gilt auch für           ziert werden.
                  die Polizei. Nur ein optimales Zusammenspiel von             1. ASSUME ist ein Forschungs- und Entwicklungs-
                  Mensch, System und Technik garantiert eine hohe          projekt unter der Leitung der Fachstelle in Kooperati-
                  Sicherheit. Diese Entwicklungen sind gerade am           on mit der ETH Zürich, Lehrstuhl Consumer Behavi-
                  Flughafen als hochkomplexes soziotechnisches Sys-        or, sowie dem Center for Adaptive Security Research
                  tem bereits heute deutlich spürbar und werden zu-        and Application (CASRA). Ziel ist die Erarbeitung der
                  künftig die gesamte Polizeiarbeit in der einen oder      wissenschaftlichen Grundlagen von unvorhersehba-
                  anderen Art verändern.                                   ren polizeilichen Massnahmen (Unpredictability) im
                      «Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie   Kontext der Luftsicherheit sowie die anschliessende
                  ist blind.» (Immanuel Kant)                              Implementierung und Evaluierung der Massnahmen.
                      Die Fachstelle bildet in diesem komplexen Sys-       Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Thema
                  tem die Schnittstelle zwischen Praxis und Wis-           «Insider-Bedrohung».

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   2. DETECT: In diesem Kollaborationsprojekt mit                                 Durch die nationale und internationale Vernet-
der Universität Zürich werden im Rahmen einer                                  zung sowie dank der Kooperation mit Universitä-
Doktorarbeit die Anwendung eines computerbasier-                               ten und Behörden generiert die Fachstelle «For-
ten Tests (Reaction time Concealed Information Test,                           schung und Entwicklung» zusätzliche Ressourcen
RT-CIT; Implicit Association Test, IAT) zur Erkennung                          und Projektmöglichkeiten. Ohne diese zusätzlichen
von Täuschung geprüft. Mit Hilfe des RT-CIT kann                               Ressourcen und Kooperatio-
durch die Analyse von Reaktionszeitmessungen er-                               nen wären solche mehrjähri- Durch die nationale und
kannt werden, ob jemand Wissen über eine erfolgte                              gen Forschungsprojekte nicht internationale Vernetzung
oder geplante Tat hat. Gleichzeitig liegt ein weiterer                         durchführbar. Zudem versteht sowie dank der Kooperation mit
Schwerpunkt des Projekts darin, den RT-CIT, der                                es die Fachstelle akademische Universitäten und Behörden
sehr gut im Labor erforscht ist, für die spezifischen                          und operationell ausgerichte- generiert die Fachstelle
Anforderungen in der Praxis weiterzuentwickeln.                                te Fragestellungen zu vereinen
                                                                                                                «Forschung und Entwicklung»
   3. TEAMARBEIT an der Sicherheitskontrollstelle:                             und so den Erkenntnisgewinn
                                                                                                                zusätzliche Ressourcen und
Das angewandte Forschungsprojekt untersucht ef-                                für die Praxis sicherzustellen.
fektive Teamarbeit im Kontext der Sicherheitskon-                              Der Innovationsgedanke, das
                                                                                                                Projektmöglichkeiten.
trollstelle. Dabei wird untersucht, was Teamarbeit                             Verständnis für komplexe Zusammenhänge sowie
in diesem speziellen Arbeitsumfeld auszeichnet,                                der Blick für zukünftige Herausforderungen zeich-
welche Koordinationsstrategien gute Teamarbeit                                 nen die Fachstelle aus. Dadurch stärkt die direkt in
unterstützen und wie man diese fördern kann. Wis-                              der Kantonspolizei Zürich eingebettete Forschungs-
senschaftlich unterstützt wird das Projekt durch eine                          und Entwicklungsstelle eine vorausschauende, evi-
Kooperation mit der ETH Zürich, Lehrstuhl für Ar-                              denzbasierte Entwicklung der Polizeiarbeit.
beits- und Organisationspsychologie.

Literaturangaben                                                               Koller, C. I., Wetter, O. E., & Hofer, F. (2015). What is suspi-
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format magazine no 10                                                                                                                                      41
GELEBTER SCIENCE TRANSFER BEI DER KANTONSPOLIZEI ZÜRICH

              Résumé
              Le transfert de connaissances vécu par la Police           la Police cantonale de Zurich entend bien combler
              cantonale de Zurich                                        cette lacune. Par le passé, des bases scientifiques
              Le degré de complexité croissant, les incertitudes         pour la formation (p. ex. ASPECT®) ainsi que de
              mondiales et la numérisation du monde du tra-              nouvelles tactiques policières (p. ex. ASSUME) ont
              vail posent de nouveaux défis, tant aux personnes          déjà pu être élaborées. L’expérience montre qu’en
              qu’aux organisations, y compris aux organisations          intégrant ce service dans l’organisation policière,
              policières. La recherche appliquée peut appor-             les connaissances scientifiques peuvent être rapide-
              ter une plus-value pour répondre à ces défis, à            ment et efficacement mises en pratique. En outre, le
              condition qu’elle parvienne à réunir les questions         savoir empirique peut être enrichi par des faits, les
              scientifiques et les besoins pratiques et à assurer le     intuitions peuvent être étayées par des théories et
              transfert des connaissances dans les deux sens. En         les nouvelles questions qui se posent peuvent faire
              créant le service « Recherche et développement »,          l’objet d’études.

              Riassunto
              La pratica del trasferimento scientifico presso la         nale di Zurigo ha creato l’unità «Ricerca e svilup-
              Polizia cantonale zurighese                                po» proprio per unire questi due mondi. In passato,
              Il livello di complessità sempre più alto, le insicurez-   ciò ha permesso di sviluppare basi scientifiche per
              ze globali e la digitalizzazione del mondo del lavoro      la formazione (ad es. ASPECT®) e nuove tattiche di
              rappresentano alcune delle nuove sfide per gli indivi-     polizia (ad es. ASSUME). L’esperienza dimostra che
              dui e le organizzazioni, e anche per le organizzazio-      integrare l’unità all’interno dell’organizzazione di
              ni di polizia. La ricerca applicata può rappresentare      polizia permette di applicare in modo più veloce ed
              un valore aggiunto in questo contesto, nella misura        efficiente le scoperte scientifiche. Inoltre, ciò per-
              in cui fa incontrare i quesiti di natura scientifica con   mette di completare il know-how pratico con fatti,
              le esigenze pratiche e garantisce il trasferimento di      di corroborare le intuizioni con teorie e di approfon-
              conoscenze in ambo le direzioni. La Polizia canto-         dire le nuove questioni che sorgono.

E-LEARNING POLIZEI UND TIERSCHUTZ
In Zusammenarbeit mit Fachexperten/-innen der Kantonspolizeien Bern und Zürich sowie der Stadtpolizei Zürich hat
das SPI das freiwillige E-Learning Polizei und Tierschutz erarbeitet. Es steht seit Ende 2020 auf Deutsch, Französisch
und Italienisch allen Schweizer Polizisten/-innen auf der Nationalen Bildungsplattform Polizei (NBPP) kostenlos zur
Verfügung.

Das Ausbildungsmodul dient vor allem der Information und dem individuellen Üben. Es zielt darauf ab, dass Schweizer
Polizisten/-innen problematische Situationen mit Tieren erkennen und richtig reagieren können, bei Misshandlung und
Vernachlässigung von Tieren ermitteln und anzeigen können und dass sie die Zuständigkeiten und Kompetenzen der
Veterinärbehörden kennen. Neben diesen inhaltlichen Aspekten bietet das E-Learning einen praktischen Überblick zu
relevanten Ansprechstellen und ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe rund um den Tierschutz erklärt.

Link: https://www.edupolice.ch/de/extranet/e-ausbildung/MEINE-E-LEARNINGS

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