GESCHÄFTSBERICHT 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN, HANNOVER
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GESCHÄFTSBERICHT 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN, HANNOVER
INHALTSVERZEICHNIS Abkürzungsverzeichnis 3 Lagebericht 4 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 14 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 16 Anhang 17 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 24 Bericht der Rechnungsprüfer 27 Bericht des Aufsichtsrats 28 2
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS AG Aktiengesellschaft ALM Asset-Liability-Management BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bonn und Frankfurt am Main BIP Bruttoinlandsprodukt CRO Chief Risk Officer DAX Deutscher Aktienindex Richtlinie (EU) 2016/2341 des europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2016 über EbAV II die Tätigkeiten und die Beaufsichtigung von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV) EU Europäische Union EZB Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main Fed Federal Reserve System GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung HGB Handelsgesetzbuch HL Hannoversche Lebensversicherung AG, Hannover IKS Internes Kontrollsystem ORA Own Risk Assessment PE Private Equity Pensionskasse Pensionskasse der VHV-Versicherungen, Hannover PIIGS Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien TEUR Tausend Euro URCF Unabhängige Risikocontrollingfunktion US United States USA United States of America USD US-Dollar VAG Gesetz über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz – VAG) VHV a.G. VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G., Hannover VHV Allgemeine VHV Allgemeine Versicherung AG, Hannover VHV Holding VHV Holding AG, Hannover VHV solutions VHV solutions GmbH, Hannover VMF Versicherungsmathematische Funktion VVaG Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit WAVE WAVE Management AG, Hannover 3
dämpfend auf die wirtschaftliche Entwicklung. In LAGEBERICHT Deutschland zeigte insbesondere die vom Export ab- hängige Industrie Schwächetendenzen. Die Eurozone GESCHÄFTSMODELL wies 2019 einen BIP-Wachstumsbeitrag in Höhe von 1,1 % auf. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wuchs 2019 nur mit 0,4 % und lag damit wie im Vorjahr Die Pensionskasse ist eine betriebliche Versorgungs- unter dem Durchschnittswert der Eurozone. Die türki- einrichtung zugunsten der Betriebsangehörigen der sche Wirtschaft zeigte nach zahlreichen geldpolitischen Trägerunternehmen. Sie gewährt Ruhe- und Hinterblie- Eingriffen Stabilisierungstendenzen. Die Inflation konnte benengeld nach Maßgabe der Satzung. Sterbe- oder gesenkt, der Währungsabwertung entgegengewirkt Zusatzversicherungen gewährt die Pensionskasse werden. nicht. Die beiden führenden asiatischen Volkswirtschaften, Trägerunternehmen der Pensionskasse sind: VHV a.G., Japan und China, vermeldeten 2019 ein BIP-Wachstum VHV Holding, VHV Allgemeine, VHV solutions – jeweils in Höhe von 0,9 % bzw. 6,1 %. mit Sitz in Hannover – sowie alle weiteren VHV Kon- zerngesellschaften im Sinne des § 2 der Satzung. Die Eurozone wies für das Gesamtjahr 2019 eine Inflati- onsrate in Höhe von 1,2 % aus. Die US-Inflationsrate Mitglied der Pensionskasse ist jeder Betriebsangehö- betrug 1,8 %. Die Kerninflationsrate in der Eurozone rige der Trägerunternehmen, der die Satzungsbedin- – ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und gungen erfüllt. Nichtmitgliedergeschäft wird nicht betrie- Energie – lag zum Jahresultimo bei 1,3 %. ben. Kapitalmärkte Die Pensionskasse ist seit dem 1. Januar 1997 für neue Die expansive Ausrichtung der globalen Notenbanken ordentliche Mitglieder geschlossen. Mitarbeiter, die vor beherrschte die Kapitalmärkte im Jahr 2019. Anders als dem 1. Januar 1997 ein Arbeits- bzw. Ausbildungsver- erwartet, senkte die US-Notenbank Fed den Leitzins ab hältnis begründet haben und bis zu diesem Stichtag Mitte des Jahres drei Mal auf 1,75 % nach 2,5 % im noch nicht Mitglieder der Pensionskasse waren, wurden Vorjahr und stoppte den in den Vorjahren verfolgten Ab- nach Erfüllung der Satzungsbedingungen als Mitglieder bau ihrer Bilanz. Die EZB senkte derweil den Einlage- in die Pensionskasse aufgenommen. satz und nahm im November den Ankauf von Anleihen im Volumen von EUR 20 Mrd. monatlich wieder auf. Eine Person, die infolge Ehescheidung von einem Mit- glied im Rahmen des Versorgungsausgleichs ein eigen- Die europäischen Rentenmärkte wurden von der ex- ständiges Anrecht in diesem Versorgungssystem erhält, pansiven Geldpolitik in besonderem Maße beeinflusst. ist außerordentliches Mitglied der Pensionskasse. Im Jahresverlauf markierten alle wesentlichen europäi- Diese Mitgliedschaft entsteht durch die das Anrecht be- schen Rentenindizes Tiefpunkte in der Rendite. 10-jäh- gründende Entscheidung des Familiengerichts. rige deutsche Staatsanleihen verzeichneten in den ers- ten acht Monaten einen starken Renditerückgang von Die Beitragseinnahmen der Pensionskasse bestehen 0,24 % auf -0,72 %. Anfang August handelten auch ausschließlich aus den Zuwendungen der Trägerunter- 30-jährige deutsche Staatsanleihen mit einer negativen nehmen. Sie ergeben sich nach Maßgabe des Techni- Rendite, wodurch kurzzeitig das komplette Angebot an schen Geschäftsplans und beziehen sich auf die Ge- deutschen Staatsanleihen negativ rentierte. Erst ab haltssummen der Mitglieder der Pensionskasse bei den September kam es zu einer Gegenbewegung an den Trägerunternehmen. Eine Nachschusspflicht für Mitglie- Zinsmärkten. der ist ausgeschlossen. Von den Mitgliedern der Pensi- onskasse werden keine Beiträge erhoben. Zum Jahresultimo 2019 rentierten 10-jährige Bundesan- leihen mit -0,19 % um 43 Basispunkte tiefer als zum WIRTSCHAFTSBERICHT Jahresende 2018 (0,24 %). Bundesanleihen mit Lauf- zeiten bis zu 15 Jahren wiesen am Jahresende nega- Gesamtwirtschaftliche Entwicklung tive Renditen auf. Das sinkende Renditeniveau führte 2019 verlor das Wachstum der Weltwirtschaft weiter an zu einer starken Wertentwicklung von mit Bonitätsrisi- Fahrt. Die Zuwachsrate des globalen BIP lag mit 2,9 % ken behafteten Rentenanlageklassen, deren Risikoauf- unter ihrem Vorjahreswert von 3,7 %. Insbesondere schläge deutlich zurückgingen. geo- und wirtschaftspolitische Faktoren, wie die andau- ernden handelspolitischen Spannungen zwischen USA Die globalen Aktienbörsen beendeten das Jahr 2019 und China, wirkten sich belastend aus. Das BIP-Wachs- mit deutlichen Zugewinnen. Der DAX legte 25,5 %, der tum der USA – im Vorjahr noch durch fiskalische Im- EuroStoxx 50 24,8 % zu. Die US-Märkte erreichten pulse unterstützt – schwächte sich im Jahr 2019 auf neue Allzeithöchststände. Der Dow Jones Industrial ge- 2,3 % ab. Die Diskussionen um den Austritt Großbritan- wann 22,3 %, der S&P 500 ging mit einem Plus in Höhe niens aus der Eurozone (Brexit) wirkten zusätzlich von 28,9 % aus dem Handel. 4
Der Euro wertete im Jahresverlauf gegenüber dem US- Per 31. Dezember 2019 hielt die Pensionskasse kumu- Dollar kontinuierlich von USD 1,15 zum Jahresbeginn liert Immobilien-Spezialfonds-Anteile mit einem Buch- auf USD 1,12 zum Jahresultimo ab. wert von EUR 23,0 Mio. (Vorjahr: EUR 21,5 Mio.). Be- zogen auf den gesamten Kapitalanlagenbestand betrug Geschäftsentwicklung der Pensionskasse die Quote damit rund 11,9 % (Vorjahr: 12,2 %). • Anwärter um 3,4 % gesunken auf 1.295 • Jahresrenten von EUR 3,6 Mio. auf EUR 3,7 Mio. Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen wies gestiegen die Pensionskasse zum 31. Dezember 2019 einen • Anstieg des Kapitalanlagevolumens um 10,1 % Buchwertbestand an PE-Investments in Höhe von • Nettoverzinsung der Kapitalanlagen gesunken auf EUR 6,8 Mio. (Vorjahr: EUR 4,8 Mio.) aus. Der PE- 3,0 % Marktwert lag insgesamt bei EUR 8,2 Mio. (Vorjahr: • Laufende Beitragseinahmen in Höhe von EUR 5,6 Mio.). Bezogen auf den gesamten Kapitalanla- EUR 3,1 Mio. leicht unter Vorjahresniveau genbestand betrug die PE-Quote rund 3,5 % (Vorjahr: • Senkung des Rechnungszinses von 2,5 % auf 2,7 %). 2,0 %, finanziert durch Einmalbeitrag in 2019 in Höhe von EUR 17,8 Mio. Die stillen Reserven vermindert um die stillen Lasten • Jahresüberschuss in Höhe von EUR 1,3 Mio. in die betrugen im Gesamtbestand der Kapitalanlagen Verlustrücklage eingestellt EUR 38,1 Mio. (Vorjahr: EUR 22,1 Mio.). • Gegenüber dem Vorjahr verbesserte Solvabilitäts- bedeckung durch die Verstärkung der Verlustrück- Durch die unveränderte Anwendung des gemilderten lage Niederstwertprinzips gem. § 341b Abs. 2 HGB in Ver- bindung mit § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB (gemildertes Nie- Im Geschäftsjahr 2019 ist die Anzahl der Anwärter von derstwertprinzip) sind im Geschäftsjahr EUR 0,2 Mio. 1.340 am 31. Dezember 2018 auf 1.295 am 31. Dezem- (Vorjahr: EUR 0,9 Mio.) Abschreibungen vermieden ber 2019 gesunken. Erwartungsgemäß ist die Anzahl worden. der Rentenempfänger einschließlich Hinterbliebenen von 734 Personen im Vorjahr auf 753 Personen am Bi- lanzstichtag gestiegen. Die Aufwendungen für Versi- cherungsfälle erhöhten sich in 2019 auf rund EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3,5 Mio.). Die Summe der Jahres- renten erhöhte sich zum 31. Dezember 2019 auf rund EUR 3,7 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.). Die Bewegung des Bestands an Pensionsversicherun- gen im Geschäftsjahr 2019 ist aus der Darstellung auf Seite 12 ersichtlich. In der Bilanz der Pensionskasse ist die Aktivseite über- wiegend durch die Kapitalanlagen geprägt, während auf der Passivseite die versicherungstechnischen Rückstel- lungen den größten Anteil an der Bilanzsumme ausma- chen. Das Kapitalanlagevolumen der Pensionskasse konnte in 2019 auf einen Buchwert von EUR 193,1 Mio. (Vor- jahr: EUR 175,4 Mio.) gesteigert werden. Die Brut- toneuanlage von EUR 22,7 Mio. betraf Inhaberschuld- verschreibungen (EUR 19,1 Mio.), den Erwerb von An- teilen an verbundenen Unternehmen (EUR 2,0 Mio.), Investmentanteile (EUR 1,5 Mio.) und Namensschuld- verschreibungen (EUR 0,2 Mio.). Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzins- liche Wertpapiere bildeten mit einem Anteil von EUR 130,6 Mio. (67,7 %) weiterhin den Anlageschwer- punkt im Portefeuille, gefolgt von Namensschuldver- schreibungen mit EUR 24,8 Mio. (12,9 %) und Invest- mentanteilen mit EUR 23,0 Mio. (11,9 %). Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen sank im Ver- gleich zum Vorjahr auf EUR 5,5 Mio. (Vorjahr: EUR 5,8 Mio.). Die laufenden Erträge reduzierten sich 5
auf EUR 5,2 Mio. (Vorjahr: EUR 5,6 Mio.). Das Ergeb- beträgt nun 129,1 % zum 31. Dezember 2019 (Vorjahr: nis aus dem Abgang von Kapitalanlagen blieb mit 127,2 %). EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR 0,3 Mio.) auf Vorjahresni- veau. Die Nettoverzinsung aus Kapitalanlagen belief Finanzlage sich auf 3,0 % (Vorjahr: 3,4 %). Die Finanzlage und die Entwicklung der Cashflows wer- den laufend analysiert und auf Basis einer rollierenden Die Nettoverzinsung lag damit in 2019 erwartungsge- Liquiditätsplanung überwacht. Darauf aufbauend wer- mäß deutlich unter der Verzinsung des Jahres 2018, je- den ausreichende liquide Mittel in Form von festverzins- doch über dem in 2019 noch gültigen Rechnungszins lichen Wertpapieren, laufenden Guthaben und Tages- der Deckungsrückstellung von 2,5 % und über dem geldanlagen bei Kreditinstituten zur Erfüllung der lau- Rechnungszinssatz zum Bilanzstichtag von 2,0 %. fenden Verpflichtungen vorgehalten. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase an den Ka- Personalbericht pitalmärkten wurde der Technische Geschäftsplan auf Die Gesellschaft beschäftigt kein eigenes Personal mit Vorschlag des Verantwortlichen Aktuars mit Datum vom Ausnahme dreier Mehrfacharbeitsverhältnisse. Perso- 8. November 2019 geändert. Die Änderungen wurden nalaufwendungen sind nicht angefallen. vom Vorstand der Pensionskasse beschlossen und am 17. Dezember 2019 von der BaFin genehmigt. Die Än- Gesamtaussage des Vorstands derungen sehen im Wesentlichen eine Senkung des Im Vorjahresbericht wurde ein ausgeglichenes Ergebnis Rechnungszinses von 2,5 % auf 2,0 % vor. Die Finan- erwartet. Hintergrund war, dass das nächste versiche- zierung dieser Maßnahme erfolgt, wie bereits zum rungsmathematische Gutachten turnusgemäß erst zum 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2017, durch ei- 31. Dezember 2020 zu erstellen gewesen wäre. Im nen Einmalbeitrag der Trägerunternehmen. Laufe des Jahres 2019 wurde beschlossen, das versi- cherungsmathematische Gutachten im Zusammenhang Gemäß dem geänderten Technischen Geschäftsplan mit einer Rechnungszinssenkung vorzuziehen. In Folge wurde am 16. Januar 2020 ein versicherungsmathema- dessen ist ein Teil der Gewinne der Verlustrücklage zu- tisches Gutachten über die Bilanz-Deckungsrückstel- zuführen, es ergibt sich ein deutlich über den Erwartun- lung und versicherungstechnische Prüfung der Vermö- gen liegendes positives Ergebnis in Höhe von EUR 1,3 genslage zum 31. Dezember 2019 erstellt. Mio. Hieraus resultiert eine Substanzstärkung der Ei- genmittel. Unter Zugrundelegung des Rechnungszinses von 2,0 % und des künftigen Beitragssatzes von 5,46 % des ruhe- CHANCEN- UND RISIKOBERICHT geldfähigen Einkommens ergibt sich die rechnungsmä- ßige Deckungsrückstellung gemäß Gutachten mit EUR 191,4 Mio. in gleicher Höhe wie die nach dem Bilanz- RISIKOBERICHT ausgleichsverfahren zum 31. Dezember 2019 passi- vierte Deckungsrückstellung. Zielsetzung Die Pensionskasse misst dem Risikomanagement Die Anpassung der darin verwendeten Rechnungs- größte Bedeutung bei. Die Risikomanagementmetho- grundlagen zum 31. Dezember 2019 wurde mit Zustim- den werden kontinuierlich weiterentwickelt und verbes- mung der Trägerunternehmen durch einen Einmalbei- sert. Generell werden die Auswirkungen möglicher Risi- trag in Höhe von EUR 17,8 Mio. finanziert. Diese Maß- ken aufgrund des variablen Beitragssatzes der Pensi- nahme erfolgte einmalig mit Blick auf den Bilanzstichtag onskasse von den Trägerunternehmen aus der VHV 31. Dezember 2019. Die laufenden Beitragseinnahmen Gruppe, durch erhöhte laufende Beiträge oder auch von EUR 3,1 Mio. bewegten sich erwartungsgemäß durch Einmalbeiträge, übernommen. Für die Mitglieder leicht unter Vorjahresniveau. Die gesamten Beitragsein- der Pensionskasse besteht daher kein erkennbares Ri- nahmen 2019 liegen durch den Einmalbeitrag zur Fi- siko eines Ausfalls von Leistungen. nanzierung der Rechnungszinssenkung mit EUR 20,9 Mio. hingegen deutlich über dem Vorjahr (EUR 3,2 Das Risikomanagement dient der Sicherstellung der an- Mio.). Insgesamt hat die Pensionskasse seit ihrer Grün- gemessenen Risikotragfähigkeit und damit der langfris- dung im Jahr 1975 von den Trägerunternehmen tigen und nachhaltigen Existenzsicherung. EUR 139,2 Mio. Beiträge erhalten. Ziele des Risikomanagements sind vor allem: Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 0,00) wurde zur Stärkung • Konsequente Etablierung der Risikokultur innerhalb der Eigenmittel der Pensionskasse der Verlustrücklage der VHV Gruppe zugeführt. Bei unverändertem Gründungsstock von • Unterstützung und Absicherung der Geschäftsstra- EUR 0,4 Mio. erhöhten sich hierdurch die Eigenmittel tegie der Pensionskasse gegenüber dem Vorjahr von EUR • Herstellung von Transparenz zu allen wesentlichen 9,2 Mio. auf EUR 10,5 Mio. Die Solvabilitätsbedeckung Risiken und angemessene Risikosteuerung 6
• Erfüllung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Auslagerung operativer Teile des Risikomanagements Anforderungen an das Risikomanagement an die VHV Holding wurde ein Dienstleistungsvertrag geschlossen. Die Chancen- und Risikoeinschätzung des Chancen- und Risikoberichts bezieht sich auf einen Prognosezeit- Aufgabe der URCF ist die operative Umsetzung eines raum von einem Jahr. konsistenten und effizienten Risikomanagementsys- tems. Die URCF wird zentral in einer Organisationsein- Umsetzung der EbAV II Richtlinie heit unter Leitung des CRO als verantwortliche Person Im Rahmen der im Januar 2019 in Kraft getretenen der URCF ausgeübt. Der CRO berichtet direkt an den EbAV-II-Richtlinie wurden neue Anforderungen an das Vorstand der Pensionskasse. Governance-System und Risikomanagement sowie neue Meldepflichten eingeführt. Durch die explizite Ein- Die Verantwortliche Person der VMF ist ein Mitarbeiter bindung in das Governance-System der VHV Gruppe der URCF und personenidentisch mit dem Verantwortli- erfüllt die Pensionskasse die neuen Anforderungen. chen Aktuar der Pensionskasse. Zu den Aufgaben zäh- len u. a. die Überprüfung der zur Berechnung der versi- Risikostrategie cherungstechnischen Rückstellungen erforderlichen Die Ausgangslage für ein angemessenes Risikoma- Daten sowie die Überprüfung der zur Bewertung rele- nagement bildet die Risikostrategie der VHV Gruppe, vanten Rechnungsgrundlagen und Modelle. die sich aus der Geschäftsstrategie ableitet und den Umgang mit den sich daraus ergebenden Risiken re- Die interne Revision prüft selbstständig und prozess- gelt. Die Risikostrategie wird jährlich überprüft und ver- unabhängig alle Geschäftsbereiche, Prozesse, Verfah- abschiedet. Die Risikostrategie dokumentiert, welche ren und Systeme innerhalb der VHV Gruppe auf Basis Risiken in der Verfolgung der Geschäftsstrategie be- eines jährlich fortzuschreibenden, risikoorientierten Prü- wusst eingegangen werden und wie diese zu steuern fungsplans. Die interne Revision untersteht lediglich sind. Sie dient weiterhin der Schaffung eines übergrei- den Weisungen des Vorstands. Das Risikomanagement fenden Risikoverständnisses und der Etablierung einer wird regelmäßig auf Basis eines risikoorientierten Prü- konzernweiten Risikokultur. fungsplans von der internen Revision geprüft. Organisation Berichterstattung Die Gesamtverantwortung für ein gruppenweit funktio- Die Pensionskasse wird im Rahmen der jährlichen Be- nierendes Risikomanagement liegt beim Vorstand der richterstattung zur unternehmenseigenen Risiko- und Pensionskasse, der eine aktive Rolle im Zuge des ORA Solvabilitätsbeurteilung der VHV Gruppe explizit be- einnimmt. rücksichtigt. Dieser wird dem Vorstand, dem Aufsichts- rat sowie der Aufsichtsbehörde zur Verfügung gestellt. Aufgrund der Vielzahl von Konzernunternehmen ist ein Die Berichterstattung an den Vorstand zum Limitsystem Risk Committee als gesellschaftsübergreifendes Risiko- erfolgt monatlich. Bei Bedarf werden zudem Ad-hoc-Ri- managementgremium in der VHV Gruppe eingerichtet. sikoanalysen erstellt. Die Hauptaufgabe des Risk Committees besteht darin, im Auftrag der Vorstandsorgane die konzerneinheitliche Zusätzlich wird ab dem Geschäftsjahr 2019 ein separa- Weiterentwicklung der Risikomanagementsysteme, ter VMF-Bericht erstellt. -methoden und -verfahren sicherzustellen. Das Risk Committee bietet zudem eine Plattform für die gesell- Die Risikotragfähigkeit der Pensionskasse wird über schaftsübergreifende Diskussion der Risikolage und den variablen Beitragssatz durch die Trägerunterneh- kann Entscheidungen initiieren. Dem Risk Committee men sichergestellt. Daher wird die Risikoübernahme in gehören die Vorstände der VHV a.G., VHV Holding, der Risikotragfähigkeit der VHV Gruppe berücksichtigt. Vertreter der Tochtergesellschaften und der Pensions- Zusätzlich werden quartärlich Stresstests und Solvabili- kasse sowie der CRO, der Leiter Compliance und der tätsberechnungen durchgeführt und im Limitsystem Leiter interne Revision an. überwacht. Weiterhin wird eine Vielzahl von aufsichts- rechtlichen und internen Limiten in den Kapitalanlagen Zusätzlich ist ein Unterausschuss des Risk Committees und in der Versicherungstechnik laufend überwacht. eingerichtet, der Hilfestellungen in technischen und operativen Fragestellungen zu den Risikomodellen gibt. Es erfolgt eine jährliche Vorstands- und Aufsichtsrats- präsentation zu den Modellergebnissen der Aktiv-Pas- Die Schlüsselfunktionen unabhängige Risikocontrolling- siv-Analyse. Zudem wird jährlich der Bericht des Ver- funktion, versicherungsmathematische Funktion sowie antwortlichen Aktuars gemäß § 141 Abs. 5 Satz 1 interne Revision sind eingerichtet. Nr. 2 VAG erstellt. Das Risikomanagement wird für die Pensionskasse Internes Kontrollsystem durch das Konzernrisikomanagement unter Leitung des Die VHV Gruppe hat in der Konzernrichtlinie für das in- CRO koordiniert und weiterentwickelt. Über die terne Kontrollsystem einheitliche Vorgaben für alle 7
wesentlichen Gesellschaften verbindlich festgelegt. Die Der Rechnungszins, der der Berechnung von De- Konzernrichtlinie ist sämtlichen Mitarbeitern zugänglich. ckungsrückstellung und Beitragssatz zugrunde liegt, un- Das IKS der VHV Gruppe besteht aus der Gesamtheit terliegt dem Zinsgarantierisiko. Dieses Risiko wird mit der internen Vorgaben, organisatorischen Maßnahmen Hilfe von Aktiv-Passiv-Analysen, Bestandshochrech- und Kontrollen. nungen und Stresstests laufend kontrolliert und bewer- tet. In den vergangenen Jahren wurde dieses Risiko Die wesentlichen Geschäftsprozesse, einschließlich der durch eine sukzessive Verlängerung der Duration der enthaltenen Risiken sowie die hiermit in Verbindung Kapitalanlagen gemindert. Zum 31. Dezember 2019 stehenden Kontrollen, werden nach einheitlichen Vor- wurde der Rechnungszins von 2,50 % auf 2,00 % redu- gaben durch die Risikoverantwortlichen der jeweiligen ziert. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase könn- Organisationseinheiten beurteilt und dokumentiert. Die ten mittelfristig noch weitere Senkungen des Rech- Bewertung der geschäftsprozessbezogenen Risiken er- nungszinses erforderlich werden. folgt anhand von finanzwirtschaftlichen Kriterien (quan- titative Risiken) und qualitativen Kriterien (qualitative Ri- Die Finanzierung derartiger Verstärkungen der Rech- siken). nungsgrundlagen erfolgt durch die Trägerunternehmen. In der Vergangenheit wurde hierfür der laufende Bei- Das IKS wird gruppenweit auf Basis eines Regelprozes- tragssatz erhöht, die Rechnungszinssenkungen zum ses mindestens einmal jährlich nach einem einheitli- 31. Dezember 2015, zum 31. Dezember 2017 und zum chen Verfahren systematisch überprüft und bewertet 31. Dezember 2019 hingegen wurden durch Einmalbei- (IKS-Regelprozess). Die Koordination des IKS-Regel- träge sofort in voller Höhe ausfinanziert. prozesses erfolgt durch die URCF. Der IKS-Regelpro- zess ist dabei primär auf eine Beurteilung der Schlüs- Markt- und Kreditrisiko selkontrollen sowie einer ganzheitlichen Bestätigung Markt- und Kreditrisiken resultieren aus dem Bestand der Funktionsfähigkeit des IKS durch alle leitenden An- an Zinstiteln sowie aus den Anteilen an zwei Immobili- gestellten der VHV Gruppe ausgerichtet. Zusätzlich enfonds und einem Private Equity Fonds. Insgesamt werden Erkenntnisse der Schlüsselfunktionen, z. B. bestehen im Saldo zum 31. Dezember 2019 deutliche Prüfungsergebnisse der internen Revision, Risikoanaly- stille Reserven. sen der URCF, Compliance-Aktivitäten, bei der Beurtei- lung berücksichtigt. Die Ergebnisse des IKS-Regelpro- Die Pensionskasse führt den von der BaFin entwickel- zesses werden durch die URCF mindestens jährlich an ten Stresstest durch. Dabei wird die Elastizität des An- den Vorstand und den Risikoausschuss des Aufsichts- lagenbestandes gegenüber bestimmten Verlustszena- rats berichtet. rien auf den Aktien-, Renten- und Immobilienmärkten getestet. Die aufsichtsrechtlichen Stresstests wurden im Das IKS stellt rechnungslegungsbezogen insbesondere Jahr 2019 in vollem Umfang bestanden. Nachfolgende die Vollständigkeit und Richtigkeit der Rechnungsle- Abbildungen zeigen exemplarisch die Auswirkungen gung und damit des Jahresabschlusses sicher. von simulierten Marktveränderungen auf den Wert der zinssensiblen Kapitalanlagen, die Zusammensetzung Versicherungstechnisches Risiko von Inhaberschuldverschreibungen und anderer fest- Bei der Pensionskasse bestehen versicherungstechni- verzinslicher Wertpapiere sowie die Anteile der Invest- sche Risiken grundsätzlich in Bezug auf Langlebigkeit ments nach Ratingklassen. und Invalidität. Die zur Finanzierung der Kassenleistung erforderlichen Zuwendungen werden gemäß § 7 Nr. 2 FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE UND AUSLEIHUNGEN der Satzung von den Trägerunternehmen nach Maß- Zinsveränderungen Marktwertänderung zinssensitiver Kapitalanlagen gabe des Technischen Geschäftsplans geleistet. Seit Veränderung um +1 %-Punkt TEUR -23.067 dem 1. Januar 2007 wurden die für die Beitragskalkula- Veränderung um –1 %-Punkt TEUR 26.877 tion verwendeten biometrischen Rechnungsgrundlagen, Marktwert zum 31.12.2019 TEUR 197.558 die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. K. Heubeck, dahin- gehend modifiziert, dass sowohl die Sterblichkeit als auch die Invalidisierungswahrscheinlichkeiten reduziert ZUSAMMENSETZUNG DER FESTVERZINSLICHEN WERTPAPIERE sind. UND AUSLEIHUNGEN TEUR Festverzinsliche Wertpapiere 163.394 Dadurch werden zum einen die Besonderheiten von Ar- davon Pfandbriefe 50.927 beitnehmern in der Versicherungswirtschaft berücksich- davon Corporates 40.300 tigt, zum anderen die Sicherheitsmargen erhöht. davon Anleihen und Schatzanweisungen 37.219 davon Bankschuldverschreibungen 34.948 Insgesamt 163.394 Ein weiteres Risiko besteht im Hinblick auf die Entwick- lung der ruhegeldfähigen Gehälter. Dieses wird berück- sichtigt, indem seit 2010 in die aktuariellen Berechnun- gen und somit in die Beitragskalkulation ein Ge- haltstrend einfließt. 8
ANTEILE DER RATINGKLASSEN IN % Risk-Modells eine laufende Überwachung des Konzen- AAA - BBB NR*) trationsrisikos. Weiterhin werden zur Minderung der Festverzinsliche Wertpapiere 99.4 0,6 Insgesamt 99,4 0,6 Konzentrationsrisiken insbesondere auch die aufsichts- *) kein Rating vorhanden rechtlichen Vorgaben zur Mischung und Streuung der Kapitalanlagen berücksichtigt. Bezogen auf den gesamten Kapitalanlagenbestand be- Liquiditätsrisiko trägt der Anteil des Exposures gegenüber den PIIGS- Die Erfüllbarkeit der Ansprüche gegenüber den Versor- Staaten nur 1,2 % (Vorjahr: 2,2 %) und bezieht sich auf gungsberechtigten der Pensionskasse ist jederzeit ge- Spanien. Die Bankschuldverschreibungen bestehen währleistet. Die Beitragszahlungen und Kapitalerträge größtenteils gegenüber bonitätsstarken Emittenten mit sowie Abläufe der Kapitalanlage werden die Versor- einem Rating im Bereich von AAA bis BBB. gungsleistungen noch mehrere Jahre übersteigen, so- dass mittelfristig kein Liquiditätsrisiko besteht. Das lang- fristige Liquiditätsrisiko wird durch ALM-Studien kontrol- Es bestehen des Weiteren Risiken aus Private Equity. liert und kann durch eine entsprechende Streuung der Zur Begrenzung der Risiken aus Anlagen in Private Fälligkeiten der Kapitalanlage reduziert werden. Das Li- Equity wird auf Direktinvestitionen in einzelne Private quiditätsrisiko ist somit gut beherrschbar. Equity Zielunternehmen verzichtet. Dem hingegen ist lediglich der mehrstufige Zugangsweg (u. a. Fonds, Dachfonds) zulässig. Des Weiteren wird der Erfolg der Operationelles Risiko Anlage durch die sorgsame Auswahl eines geeigneten Die Pensionskasse hat alle Prozesse an interne Dienst- Managers gefördert. Während des Anlageprozesses leister ausgelagert. Dies betrifft im Wesentlichen die wird die Rentabilität der Anlage fortlaufend geprüft. VHV Holding, die VHV a.G. und die WAVE. Zur Redu- Dazu gehören die Berücksichtigung einer vierteljährlich zierung operationeller Risiken werden in diesen Gesell- aktualisierten Bewertung, die Überprüfung der erzielten schaften entsprechende Maßnahmen ergriffen, die vom Rendite sowie eine Einbeziehung von Private Equity Vorstand der Pensionskasse überwacht werden. Das Anlagen bei Stresstests und Szenarioanalysen. Des operationelle Risiko ist gering. Weiteren wird eine Einhaltung der aus der strategi- schen Kapitalanlageallokation für Private Equity resul- Strategisches Risiko tierenden Quote fortwährend geprüft. Die Pensionskasse ist für neue Mitarbeiter geschlos- sen. Aus dem Geschäftsmodell ergeben sich daher nur Weitere Marktrisiken resultieren für den über Fonds ge- geringe strategische Risiken. haltenen Immobilienbestand durch sinkende Marktwerte infolge einer Immobilienkrise sowie durch Leerstände. Reputationsrisiko Anlagen in Immobilien sind ausschließlich über Fonds Bei der Pensionskasse handelt es sich um eine VHV-in- zu tätigen. Die entsprechenden Immobilienfonds wer- terne Institution. Es besteht kein Kontakt zum Markt. den grundsätzlich auf Deutschland ausgerichtet. Zur Reputationsrisiken sind daher unwesentlich. Begrenzung des Risikos aus Immobilien führen die je- weiligen externen Immobilienmanager sowie die inter- Risikotragfähigkeit nen Verantwortlichen fortlaufend eine Marktbeobach- Die Pensionskasse verfügt per 31. Dezember 2019 tung durch. Anhand der individuellen Anlagekriterien über eine Überdeckung der aufsichtsrechtlichen Solva- (z. B. Region, Segment, Volumen, Rendite) erfolgt stets bilitätsanforderungen (Solvency I) mit vorhandenen Ei- eine Vorauswahl geeigneter Objekte. Diesem folgt ein genmitteln, sodass zum Stichtag die aufsichtsrechtli- Due Diligence Prozess, in welchem in der Regel zu- chen Anforderungen erfüllt wurden. Durch den variab- sätzliche weitere externe Sachverständige eingebunden len Beitragssatz sowie die Bereitschaft und Fähigkeit werden, um die Attraktivität des Objektes aus zahlrei- der Trägerunternehmen, die Erfüllung der Ansprüche chen Blickwinkeln zu analysieren. Des Weiteren werden gegenüber den Versorgungsberechtigten zu gewähr- im Rahmen der strategische Kapitalanlageallokation leisten, ist auch zukünftig die Risikotragfähigkeit sicher- Quoten festgelegt. Die daraus resultierenden Limite gestellt. werden täglich geprüft. Die Risiken aus den Kapitalanlagen sind insgesamt als gering einzustufen. Die Pensionskasse verfügt als relativ kleine Gesell- schaft über Einzeltitel im Bestand der Kapitalanlagen, die im Falle eines Ausfalls, wesentliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben können. Dieses Risiko wird durch eine zunehmende Diversifikation und Investition in Anlagen mit Bonität im Investmentgrade-Bereich ge- mindert. Zudem erfolgt im Rahmen des Credit-Value-at- 9
CHANCENBERICHT Einhaltung der bis zum 31. Dezember 2020 bestehen- den Übergangsfrist, bis zu der die langfristige Bezie- Aufgrund der o. g. Sicherheitsmargen in den biometri- hung zwischen Großbritannien und der EU ausgehan- schen Rechnungsgrundlagen bestehen Chancen auf delt werden soll, scheint dabei das wahrscheinlichste versicherungstechnische Gewinne. Diese wurden in Szenario. Eine Verlängerung der Übergangsphase für den vergangenen Jahren im spätestens alle drei Jahre maximal zwei weitere Jahre sowie auch ein ungeordne- zu erstellenden versicherungsmathematischen Gutach- ter Brexit bleiben jedoch mögliche Alternativen. Die Fol- ten auch regelmäßig festgestellt. Auch für die Zukunft gen für die Eurozone sind diesbezüglich weiterhin kaum werden versicherungstechnische Gewinne erwartet. absehbar. Die tatsächliche globalwirtschaftliche Ent- wicklung wird neben den genannten Faktoren auch un- ter dem Eindruck der Geld- und Fiskalpolitik stehen. Ebenso besteht die Chance auf Zinsgewinne, die ent- stehen, wenn die Nettorendite der Kapitalanlage den Rechnungszins von 2,00 % übersteigt. Auch Zinsge- Die Inflationsraten werden, angesichts der zu erwarten- winne wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig den konjunkturellen Schwäche, im Jahr 2020 voraus- erzielt und werden auch in der Zukunft erwartet. Auf- sichtlich weiterhin unter dem angestrebten EZB-Ziel von grund der erforderlichen Sicherheitsmargen in den 2,0 % verharren. Über den Basiseffekt ist allenfalls eine Rechnungsgrundlagen und dem niedrigen Zinsniveau geringfügige Steigerung der Teuerung zu erwarten, da an den Kapitalmärkten können hierfür aber weitere sich die Energiepreise im Jahr 2019 erholt haben. Senkungen des Rechnungszinses erforderlich werden, die durch eine erhöhte Beitragszahlung der Trägerun- Die Geldpolitik der EZB wird im Jahr 2020 vor dem Hin- ternehmen finanziert werden müssen. tergrund der erwarteten Abschwächung der wirtschaftli- chen Entwicklung weiterhin expansiv ausgerichtet blei- Zusammenfassung ben. Die aktuellen Erkenntnisse und die Einschätzung der künftigen Entwicklung lassen derzeit keine nachhaltigen Die europäischen Rentenmärkte werden in Erwartung und wesentlichen Beeinträchtigungen der Vermögens-, einer anhaltend expansiven Geldpolitik wahrscheinlich Finanz- und Ertragslage der Pensionskasse erwarten. von weiterhin niedrigen Renditeniveaus geprägt sein. Zudem ist durch den variablen Beitragssatz die dauer- Wirtschaftliche und politische Entwicklungen haben zu- hafte Erfüllbarkeit der Verpflichtungen jederzeit gewähr- dem das Potenzial, zu einer heterogenen Entwicklung leistet. der diversen Rentensegmente beizutragen. So ist spe- ziell bei mit Bonitätsrisiken behafteten Anlageklassen Der von der VHV Gruppe erarbeitete umfangreiche von einer hohen Sensitivität auf die Konjunktur und den Maßnahmenplan stellt auch nach Ausbruch des damit zusammenhängenden Ausfallraten auszugehen. Coronavirus die bestmögliche operative Betriebsfähig- keit der VHV Gruppe sicher und soll den Schutz der Die Aktienmärkte verzeichneten im ersten Quartal in Mitarbeiter vor Ansteckungen sowie die Eindämmung Folge der Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavi- der Virus-Verbreitung in der VHV Gruppe gewährleis- rus bereits deutliche Kursrückgänge. Im weiteren Jah- ten. Mit den ergriffenen Business Continuity Maßnah- resverlauf werden sich die Aktienmärkte voraussichtlich men ist die operative Betriebsfähigkeit der Pensions- im Spannungsfeld zwischen konjunktureller Schwäche kasse weiterhin vollständig gegeben. und anhaltend expansiver Geldpolitik bzw. fiskalpoliti- scher Unterstützung bewegen. PROGNOSEBERICHT Entwicklung der Pensionskasse Aufgrund der kapitalmarktbedingt geringen Rendite der Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Neu- und Wiederanlage wird von einer Nettoverzinsung und Kapitalmarkt der Kapitalanlagen deutlich unter dem Niveau von Das globale Wirtschaftswachstum wird im Jahr 2020 2019, jedoch über dem Rechnungszins der Deckungs- maßgeblich durch die Auswirkungen der Ausbreitung rückstellung ausgegangen. des Coronavirus geprägt sein. Die in vielen Ländern er- griffenen Maßnahmen beeinträchtigen sowohl die An- gebots- als auch die Nachfrageseite der Wirtschaft. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle werden Grundsätzlich wird vor diesem Hintergrund mit einer entsprechend der wachsenden Anzahl der Rentenemp- Abschwächung der globalwirtschaftlichen Entwicklung fänger höher als in den Vorjahren erwartet. Die laufen- gerechnet. Darüber hinaus stellen im Jahr 2020 auch den Beitragseinnahmen werden 2020 aufgrund des ge- der chinesisch-amerikanische Handelskonflikt, der wei- senkten Beitragssatzes deutlich geringer als 2019 er- tere Verlauf des EU-Austritts Großbritanniens (Brexit), wartet. der Konflikt zwischen den USA und dem Iran sowie die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen im November Die Sicherheit der Finanzierbarkeit der Pensionsver- 2020 Unsicherheitsfaktoren dar. Nach der Ratifizierung pflichtungen wurde in den vergangenen Jahren kontinu- des Austrittsabkommens ist Großbritannien zum 1. Feb- ierlich erhöht. So wurden in den Rechnungsgrundlagen ruar 2020 aus der Eurozone ausgetreten. Die die biometrischen Sicherheitsmargen erhöht (2006), ein 10
Gehaltstrend aufgenommen (2009) und der Rech- nungszins Ende 2012 von 3,75 % auf 3,50 %, Ende 2015 auf 3,00 %, Ende 2017 auf 2,50 % und schließlich zum 31. Dezember 2019 auf 2,00 % gesenkt. Während alle früheren Anpassungen der Rechnungsgrundlagen aus versicherungstechnischen Gewinnen und durch Er- höhung des laufenden Beitragssatzes finanziert wur- den, wurden die Zinssenkungen 2015, 2017 und 2019 durch Einmalbeiträge der Trägerunternehmen sofort in voller Höhe ausfinanziert. Aufgrund der weiterhin gerin- gen Zinsen an den Kapitalmärkten und der daraus re- sultierenden sinkenden Durchschnittsverzinsung der Kapitalanlagen, könnten künftig weitere Senkungen des Rechnungszinses erforderlich werden. Die Finanzie- rung würde dann wieder durch Einmalbeiträge der Trä- gerunternehmen erfolgen. Für 2020 wird durch die Anwendung des Bilanzaus- gleichsverfahrens ein ausgeglichenes Ergebnis erwar- tet. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Der vorliegende Prognosebericht beinhaltet Einschät- zungen für die kommende Entwicklung des Umfelds der Kapitalmärkte, die für die Entwicklung der Pensions- kasse von Bedeutung sind. Unter Abwägung aller be- kannten Chancen und Risiken und auf Basis von Pla- nungen und Hochrechnungen wurden Annahmen ge- troffen, die aufgrund unbekannter Risiken und Unsi- cherheiten so nicht eintreten oder nicht vollständig ein- treffen müssen. Die Auswirkungen des Coronavirus auf die konjunktu- relle Entwicklung und die Kapitalmärkte sowie die Ge- schäftsentwicklung der Pensionskasse können zum ak- tuellen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden. Insofern sind die genannten prognostischen Aussagen mit höheren Unsicherheiten behaftet. WEITERE HINWEISE Die Trägerunternehmen erbringen für die Pensions- kasse u. a. folgende Dienstleistungen: Durchführung sämtlicher Verwaltungsaufgaben einschließlich Be- standsverwaltung, Kapitalanlage, Erstellung von Jah- resabschlüssen, interne Rechnungslegung, Datenverar- beitung, Programmieraufgaben und Bearbeitung von Rechts- und Steuerfragen. Die Pensionskasse hat daher nur geringe eigene Auf- wendungen. 11
BEWEGUNG DES BESTANDS AN PENSIONSVERSICHERUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN Anwärter Invaliden- u. Altersrentner Hinterbliebenenrentner Versiche- Summe Summe der Jahresrenten rungen Männer Frauen Männer Frauen Jahres- Witwen Witwer Waisen Witwen Witwer Waisen renten Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl EUR Anzahl Anzahl Anzahl EUR EUR EUR I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 1.340 548 792 276 329 3.151.783 97 23 9 343.633 52.755 3.657 II. Zugang während des Geschäftsjahres 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 23 20 239.335 10 5 35.444 16.955 2. Sonstiger Zugang 3 1 2 45.890 5.796 1.313 17 3. Gesamter Zugang 3 1 2 23 20 285.225 10 5 0 41.240 18.268 17 III. Abgang während des Geschäftsjahres 1. Tod 5 2 3 18 14 160.012 4 2 16.827 4.533 2. Beginn der Altersrente 39 23 16 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (Invalidität) 4 4 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 1 3.074 5. Ausscheiden unter Zahlung von Austrittsvergütungen 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 48 25 23 18 14 160.012 5 2 0 19.901 4.533 0 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 1.295 524 771 281 335 3.276.996 102 26 9 364.972 66.490 3.674 davon beitragsfreie Anwartschaften 296 102 194 Hannover, den 25. Februar 2020 DER VORSTAND Hilbert Rieper Mörker 12
PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019 13
JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN 31.12.2019 31.12.2018 Aktivseite EUR EUR EUR EUR EUR A. Kapitalanlagen I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 6.750.000 4.800.000 II. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 22.950.686 21.450.715 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 130.632.039 116.551.062 3. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 24.837.952 24.645.456 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 7.923.709 7.920.814 32.761.661 32.566.270 186.344.386 170.568.047 193.094.386 175.368.047 B. Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an: 1. Trägerunternehmen 4.815.380 0 davon an verbundene Unternehmen: EUR 4.815.380 (Vorjahr: EUR 0) II. Sonstige Forderungen 1.662 2.331 davon an verbundene Unternehmen: EUR 1.185 (Vorjahr: EUR 223) 4.817.042 2.331 C. Sonstige Vermögensgegenstände I. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten 1.103.112 989.646 D. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen 2.492.303 2.514.936 II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 387.774 421.068 2.880.077 2.936.004 SUMME DER AKTIVA 201.894.617 179.296.028 Gemäß § 128 Abs. 5 VAG wird bestätigt, dass die für die Bedeckung der in der Jahresbilanz eingestellten Deckungsrückstellung erforderlichen Kapitalanlagen vorschriftsmäßig angelegt und aufbewahrt sind. Hannover, den 10. Februar 2020 Andreas Hesse Treuhänder 14
JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN 31.12.2019 31.12.2018 Passivseite EUR EUR EUR A. Eigenkapital I. Gründungsstock 400.000 400.000 II. Gewinnrücklagen 1. Verlustrücklage gemäß § 193 VAG 10.094.731 8.806.218 10.494.731 9.206.218 B. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Deckungsrückstellung 191.377.836 170.074.546 II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 18.980 13.056 191.396.816 170.087.602 C. Andere Rückstellungen I. Sonstige Rückstellungen 1.950 1.700 D. Andere Verbindlichkeiten I. Sonstige Verbindlichkeiten 1.120 508 SUMME DER PASSIVA 201.894.617 179.296.028 Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter dem Posten B.I. der Passiva eingestellte Deckungsrück- stellung unter Beachtung des § 341f HGB sowie der aufgrund des § 235 Abs. 1 Nr. 4 bis 7 VAG erlasse- nen Rechtsverordnung berechnet worden ist; für den Altbestand im Sinne des § 336 i.V.m. § 234 Abs. 6 Satz 1, auch i.V.m. 233 Abs. 5 Satz 2 VAG ist die Deckungsrückstellung nach dem zuletzt am 17. De- zember 2019 genehmigten Geschäftsplan berechnet worden. Hannover, den 11. Februar 2020 Bernd Rühmann Verantwortlicher Aktuar 15
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN 2019 2018 Posten EUR EUR EUR I. Versicherungstechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge 20.910.544 3.176.337 2. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen 150.000 0 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 150.000 (Vorjahr: EUR 0) b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 5.003.093 5.566.873 c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 343.288 462.893 5.496.381 6.029.766 3. Aufwendungen für Versicherungsfälle a) Zahlungen für Versicherungsfälle –3.749.227 –3.531.946 b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle –5.924 19.911 –3.755.151 –3.512.035 4. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen a) Deckungsrückstellung –21.303.290 –5.425.146 5. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen –24.087 –20.079 b) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 0 –179.643 –24.087 –199.722 6. Versicherungstechnisches Ergebnis 1.324.397 69.200 II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Sonstige Aufwendungen –2.671 –5.695 2. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 1.321.726 63.505 3. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –33.213 –63.505 4. Jahresüberschuss 1.288.513 0 5. Einstellungen in die Verlustrücklage gemäß § 193 VAG –1.288.513 0 6. Bilanzgewinn 0 0 16
ANHANG Sitz der Pensionskasse der VHV-Versicherungen ist kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbe- Hannover. trag angesetzt. Die Pensionskasse ist ein kleinerer VVaG im Sinne des Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfül- § 210 VAG und unterliegt der Aufsicht der BaFin. Im lungsbetrag ausgewiesen. Unterschied zum sogenannten großen VVaG ist der kleinere VVaG nicht in das Handelsregister einzutra- ZEITWERTERMITTLUNG gen. Bei den PE-Investments wurde der Net Asset Value als BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSME- Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte von Investmentfonds THODEN wurden mit den Rücknahmepreisen am Bilanzstichtag bewertet. Die Zeitwerte von festverzinslichen Wertpa- Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden mit pieren richteten sich nach den Börsenkursen am Bilanz- den Anschaffungskosten bilanziert. stichtag. Das dem Anlagevermögen zugeordnete Investmentver- Die Namensschuldverschreibungen sowie die Schuld- mögen sowie die Inhaberschuldverschreibungen und scheindarlehen wurden mit einem systemgestützten andere festverzinsliche Wertpapiere wurden grundsätz- Zinskurvenbewertungsverfahren bewertet. Hierbei wur- lich mit den Anschaffungskosten bewertet. Sie sind den den Wertpapieren risikogerechte Zinskurven mit dazu bestimmt, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu die- marktgängigen Risikoaufschlägen zugeordnet. Die Zu- nen. Nach den für das Anlagevermögen geltenden Vor- ordnung und Unterscheidung der Zinskurven erfolgte schriften des § 341b Abs. 2 HGB in Verbindung mit § anhand von Wertpapierkategorien und Bonitätsklassen 253 Abs. 3 HGB erfolgt eine Abschreibung der Wertpa- (Rating). Eventuell vorhandene Kündigungsrechte wur- piere nur bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. den hier explizit bewertet. Nach dem gleichen Verfah- Die in den Inhaberschuldverschreibungen und anderen ren wurden festverzinsliche Wertpapiere bewertet, für festverzinslichen Wertpapieren enthaltenen Agien und die kein Börsenkurs am Bilanzstichtag ermittelt werden Disagien werden über die Laufzeit verteilt ergebniswirk- konnte. sam aufgelöst. Die Namensschuldverschreibungen wurden zum Nenn- wert bilanziert. Die als Zerobonds ausgestatteten Na- mensschuldverschreibungen wurden zu Anschaffungs- kosten unter Berücksichtigung von Zinszuschreibungen bilanziert. Die Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden nach § 341c Abs. 3 HGB mit den Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag unter Anwendung der Effek- tivzinsmethode bewertet. Die übrigen Aktiva wurden zum Nennwert bilanziert. Die Deckungsrückstellung entspricht den Vorschriften der Satzung und des Technischen Geschäftsplans. Diese wurde nach dem Bilanzausgleichsverfahren er- mittelt. Dabei wurde das Jahresergebnis 2019 berück- sichtigt. Die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versi- cherungsfälle wurden mit der gebotenen Sorgfalt für je- den Versicherungsfall einzeln ermittelt. Die sonstigen Rückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB mit ihrem nach vernünftiger 17
ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN A. IM GESCHÄFTSJAHR 2019 PENSIONSKASSE DER VHV-VERSICHERUNGEN Bilanzwerte Zugänge Abgänge Bilanzwerte Zeitwerte Vorjahr Geschäftsjahr Geschäftsjahr EUR EUR EUR EUR EUR A.I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4.800.000 1.950.000 — 6.750.000 8.191.544 Summe A.I. 4.800.000 1.950.000 — 6.750.000 8.191.544 A.II. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festver- zinsliche Wertpapiere 21.450.715 1.499.971 — 22.950.686 25.417.651 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 116.551.062 19.096.133 5.015.156 130.632.039 154.401.967 3. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 24.645.456 192.496 — 24.837.952 32.212.699 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 7.920.814 2.895 — 7.923.709 10.943.700 Summe A.II. 170.568.047 20.791.495 5.015.156 186.344.386 222.976.017 Insgesamt 175.368.047 22.741.495 5.015.156 193.094.386 231.167.561 18
ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRES- b) Schuldscheinforderungen und Darlehen Dieser Bilanzposten weist stille Reserven in Höhe von BILANZ EUR 3.019.991 (Vorjahr: EUR 2.405.789) auf. Stille Lasten bestehen zum Bilanzstichtag nicht (Vorjahr: AKTIVA EUR 143.006). ZU A. KAPITALANLAGEN ANGABE GEMÄSS § 285 NR. 18 HGB Über die Entwicklung der Kapitalanlagen im Geschäfts- Folgende Tabelle zeigt die Buch- und Zeitwerte der Fi- jahr 2019 sowie deren Zeitwerte gibt die Darstellung auf nanzinstrumente, deren Buchwerte über ihren jeweili- Seite 18 Auskunft. gen Zeitwerten ausgewiesen werden. Buchwert Zeitwert ZU A.I.1. ANTEILE AN VERBUNDENEN UN- TEUR TEUR Inhaberschuldverschreibungen und TERNEHMEN andere festverzinsliche Wertpapiere 11.490 11.323 Unter diesem Posten werden Anteile an PE-Gesell- Insgesamt 11.490 11.323 schaften ausgewiesen. Es bestehen stille Reserven in Höhe von EUR 1.441.544 (Vorjahr: EUR 745.743). Stille Lasten existieren wie im Vorjahr nicht. Die Wertpapiere sind nach den für das Anlagevermö- gen geltenden Vorschriften bewertet. Die Wertminde- ZU A.II.1. AKTIEN, ANTEILE ODER AKTIEN rungen werden aufgrund der Bonität der Emittenten AN INVESTMENTVERMÖGEN UND oder des Besicherungsgrads als nicht dauerhaft ange- sehen. ANDERE NICHT FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE Alle Kapitalanlagen sind dem Anlagevermögen zuge- ZU B. FORDERUNGEN ordnet und werden nach den Grundsätzen des Anlage- vermögens bewertet. Die stillen Reserven betragen ins- ZU B.I.1. FORDERUNGEN AUS DEM gesamt EUR 2.466.965 (Vorjahr: EUR 1.866.608). Stille SELBSTABGESCHLOSSENEN VERSICHE- Lasten bestehen zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr RUNGSGESCHÄFT AN TRÄGERUNTER- nicht. NEHMEN Es handelt sich um Forderungen aus der Endabrech- ZU A.II.2. INHABERSCHULDVERSCHREI- nung des Einmalbeitrags. BUNGEN UND ANDERE FESTVERZINSLI- CHE WERTPAPIERE ZU B.II. SONSTIGE FORDERUNGEN Auch diese Kapitalanlagen sind vollständig dem Anla- Es handelt sich um Forderungen an Trägerunterneh- gevermögen zugeordnet und werden nach den Grund- men aus weiterbelasteten Verwaltungskosten in Höhe sätzen des Anlagevermögens bewertet. Insgesamt be- von EUR 1.185 (Vorjahr: EUR 223). Darüber hinaus stehen stille Reserven in Höhe von EUR 23.936.447 werden hier Ansprüche aus der Rückforderung von (Vorjahr: EUR 12.275.833) und stille Lasten in Höhe Rentenzahlungen in Höhe von EUR 478 (Vorjahr: von EUR 166.519 (Vorjahr: EUR 948.300). EUR 2.064) ausgewiesen. ZU A.II.3. SONSTIGE AUSLEIHUNGEN ZU D. RECHNUNGSABGRENZUNGS- POSTEN a) Namensschuldverschreibungen Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten beinhal- Im Bestand befinden sich weiterhin zwei als Zerobond ten ausschließlich Agien auf Namensschuldverschrei- ausgestattete Namensschuldverschreibungen. Diese bungen. Papiere weisen stille Reserven von EUR 622.445 (Vor- jahr: EUR 661.050) auf. Stille Lasten bestehen zum Bi- lanzstichtag wie im Vorjahr nicht. ZU A. EIGENKAPITAL Die restlichen Namensschuldverschreibungen weisen ZU A.I. GRÜNDUNGSSTOCK einen Zeitwert in Höhe von EUR 26.752.301 (Vorjahr: Der Gründungsstock in Höhe von EUR 400.000 besteht EUR 25.213.398) auf. Insgesamt bestehen stille Reser- unverändert zur Erfüllung der Solvabilitätsanforderun- ven in Höhe von EUR 6.752.302 (Vorjahr: gen. EUR 5.575.020). Stille Lasten bestehen zum Bilanz- stichtag nicht (Vorjahr: EUR 361.622). Eine Rückzahlung bzw. Teilrückzahlung des Grün- dungsstocks an die Trägerunternehmen erfolgt nach Maßgabe des § 178 Abs. 4 Satz 1 1. Halbsatz VAG, wenn die vorhandenen Eigenmittel die Solvabilitäts- 19
anforderungen um mindestens 30 % übersteigen, und ZU C. ANDERE RÜCKSTELLUNGEN zwar insoweit als diese Grenze um mindestens EUR 100.000 überschritten wird. Rückzahlungen sind auf volle EUR 100.000 abzurunden. ZU C.I. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Unter dieser Position werden noch nicht abgerechnete Depotgebühren ausgewiesen. ZU A.II. GEWINNRÜCKLAGEN ZU D. ANDERE VERBINDLICHKEITEN ZU A.II.1. VERLUSTRÜCKLAGE GEMÄSS § 193 VAG ZU D.I. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN Zur Deckung von Fehlbeträgen ist gemäß § 193 VAG Es handelt sich ausschließlich um Verbindlichkeiten ge- eine Sicherheitsrücklage (Verlustrücklage) zu bilden. Zu genüber der BaFin im Zusammenhang mit der Geneh- dieser Rücklage sind Zuweisungen vorzunehmen, bis migung des in 2019 geänderten Technischen Ge- sie 5 % der Summe der Vermögenswerte erreicht und schäftsplans. nach Inanspruchnahme wieder erreicht hat. Der Höchstbetrag der Sicherheitsrücklage von 5 % der Summe der Vermögenswerte kann überschritten wer- den, soweit dies aufgrund der versicherungsaufsichts- rechtlichen Vorschriften erforderlich ist. Einzelheiten über die Dotierung der Sicherheitsrücklage regelt der Technische Geschäftsplan der Pensionskasse. Aufgrund eines positiven Bilanzergebnisses wurden der Verlustrücklage im Geschäftsjahr EUR 1.288.513 zuge- wiesen. Diese ist damit maximal dotiert. ZU B. VERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN ZU.B.I. DECKUNGSRÜCKSTELLUNG Die Deckungsrückstellung wurde gemäß dem Techni- schen Geschäftsplan auf Basis eines Bilanzausgleiches wie folgt ermittelt: EUR Bilanzsumme der Aktiva 201.894.617 ./. Gründungsstock 400.000 ./. Verlustrücklage gem. § 193 VAG 10.094.731 ./. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 18.980 ./. Andere Rückstellungen 1.950 ./. Andere Verbindlichkeiten 1.120 verfügbares Kassenvermögen 191.377.836 Bilanz-Deckungsrückstellung zum 31. Dezember 2019 191.377.836 Bilanz-Deckungsrückstellung zum 31. Dezember 2018 170.074.546 Erhöhung der Deckungsrückstellung 21.303.290 ZU B.II. RÜCKSTELLUNG FÜR NOCH NICHT ABGEWICKELTE VERSICHE- RUNGSFÄLLE Es handelt sich um Rentenansprüche, die noch nicht zur Auszahlung gekommen sind. 20
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