Geschäftsbericht 2017 - Skyguide
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Highlights 2017 1 237 098 + 3,2 % IFR Flüge Verkehrsentwicklung IFR 512 302 97 % IFR An-/Abflüge Flüge ohne Verspätung + 5,0 % 10,1 Sek IFR Transit-Flüge En-route ATFM Verspätung pro Flug 95 325 1419,4 Militärische Flüge Vollzeitstellen Inhalt 03 Editorial 05 Schlüsselereignisse 2017 07 Organisation 14 Leistungsausweis 19 Kundenorientierung 2
Editorial Skyguide befindet sich mitten in einem Kulturwandel Liebe Leserin, lieber Leser Das Berichtsjahr stand im Zeichen des Wandels. Disruptive Für die Benutzer der Regionalflugplätze stellen die Flugsi Entwicklungen wie die zunehmende Automatisierung, neue cherungskosten allerdings eine grosse Herausforderung dar. Luftraumnutzer oder veränderte internationale Normen Gemeinsam mit den Flugplatzbetreibern und dem Bundes prägen die Rahmenbedingungen unserer Unternehmens amt für Zivilluftfahrt (BAZL) haben wir deshalb einen strategie, in deren Kern weiterhin das »Virtual Centre« steht. Massnahmenplan zur Kostenreduktion erarbeitet. Auch Die Umsetzung dieses Herzstücks unserer Innovationsstra treiben wir in diesem Zusammenhang die Einführung neuer tegie schreitet planmässig voran. Wir versprechen uns Dienstleistungen wie AFIS (Aerodrome Flight Information davon eine bahnbrechende Erneuerung unserer Tätigkeit Service) voran. Dabei steht natürlich die Sicherheit an erster mit einem wegweisenden Signal für die gesamte Flugsiche Stelle. rungsindustrie. Das neu formierte Führungsteam bekennt sich vorbehaltlos zu dieser Strategie und wird die Kunden Zu den augenscheinlichsten Veränderungen im Schweizer orientierung von skyguide konsequent weiter ausbauen. Luftraum zählt die rasante Zunahme von Drohnenflügen. Neu in der Geschäftsleitung ist Urs Lauener, dem der neue Dies hat skyguide veranlasst, zusammen mit der Industrie CEO Alex Bristol die Verantwortung für die Operationen und den Behörden ein Betriebssystem zu entwickeln, mit übergeben hat. Zudem sind Klaus Affholderbach als Chief dem Drohnen sicher in den Luftraum integriert werden Safety Officer und Myriam Käser als Chief Communications können. Dessen öffentliche Vorstellung im Sommer 2017 ver Officer auf Anfang 2018 in die Geschäftsleitung berufen anlasste die Europäische Kommission zu einer ausgespro worden. chen positiven Würdigung. Unsere operationelle Leistung war 2017 erneut sehr zufrie « denstellend. Obwohl der Luftverkehr stärker gewachsen ist als prognostiziert, haben wir alle Ziele des europäischen Leistungsplans erfüllt. Das kommt allen Nutzern des oberen Luftraums und der Landesflughäfen direkt zugute. Die Umsetzung des »Virtual Finanziell ist dies insbesondere für unsere kommerziellen Kunden interessant, denen wir zwei Drittel der zusätzlichen Centre«, des Herzstücks unserer Innovationsstrategie, schreitet Erträge in Form von Gebührenreduktionen zurückerstatten werden. Auch den Leistungsvertrag mit der Luftwaffe haben wir planmässig voran. « erneut vollumfänglich erfüllt. Damit haben wir einen wich tigen Beitrag zur Souveränität des Schweizer Luftraums geleistet. Ein Audit der Eidgenössischen Finanzkontrolle hat 2017 bestätigt, dass die Integration von ziviler und militäri scher Flugsicherung ein wegweisender und richtiger Schritt war, um den begrenzten Schweizer Luftraum optimal zu bewirtschaften. 3
Walter T. Vogel Alex Bristol « in einem Kulturwandel. Tiefgreifende Veränderungen füh Ein Audit der Eidgenössischen ren notgedrungen zu Verunsicherungen. Umso wichtiger ist ein solider und vertrauensfördernder gesetzlicher Rahmen. Finanzkontrolle bestätigt, dass Flugverkehrsleiterinnen und -leiter, die täglich für die Sicher heit der Passagiere sorgen, sollen nicht befürchten müssen, die Integration von ziviler und dass sie jeder Fehler vor den Strafrichter bringen kann. Die uneinheitliche Rechtsprechung ist der Verbesserung der militärischer Flugsicherung ein « Sicherheit abträglich. Wir wünschen uns insbesondere bei der Aufarbeitung von Zwischenfällen mit Beteiligung der wegweisender Schritt war. Flugsicherung einheitliche Massstäbe und befürworten die diesbezügliche Kompetenzzuweisung an die Bundesan waltschaft, wie das bei Vorfällen in der Luft bereits der Fall ist. Eine grosse Herausforderung für alle Nutzer ist die Kom plexität des Schweizer Luftraums. Weil derzeit im oberen Die genannten Veränderungsprozesse werden weitergehen. Luftraum nicht die kürzesten Strecken geflogen werden Wir werden diese aktiv gestalten und vorantreiben, um den können, schneidet die Schweiz bei der Streckenführung im für unser Land und die Wirtschaft so wichtigen Luftverkehr internationalen Vergleich nicht gut ab. Wir engagieren uns auch in Zukunft sicher und effizient zu leiten. Ohne den deshalb unter der Leitung des BAZL für das (in den Worten hochprofessionellen Einsatz aller Mitarbeitenden wäre von Bundesrätin Doris Leuthard:) »Jahrhundertprojekt« zur dies nicht möglich. Im Namen von Verwaltungsrat und Verbesserung der Luftraumstruktur. Geschäftsleitung sprechen wir ihnen dafür unseren herz lichen Dank aus. Auch engagieren wir uns weiterhin im Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) für die Realisierung des Single European Sky, wenngleich die Annäherung an die Vision eines frei von nationalstaatlichen Absichten verwalteten Luftraums sehr schleppend voranschreitet. Bereits heute können wir in der Schweiz dank der Einführung von 63 direkten Routen Flugpläne viel flexibler gestalten. Die grenz überschreitende Luftraumkontrolle, die in der Schweiz den Betrieb der Landesflughäfen deutlich erleichtert, wird im Betrieb regelmässig verbessert – institutionell geht es indes weniger schnell voran. Walter T. Vogel Alex Bristol Verwaltungsratspräsident CEO Die eingangs erwähnten disruptiven Entwicklungen verlan gen grössere Flexibilität von der Organisation und ihren Mitarbeitenden. Unser Unternehmen befindet sich mitten 4
Schlüsselereignisse des Jahres 2017 h n ric un elle Zü d en tst ar d w ng ei La en L yA t tig Sk fu en d tä n ea s ra isch en ge d e e be rt- p lä trä EO ro en zw l Eu nk yg rol gp ver rC ch ion sk nt le ue tz flu gs ,F ün at ng o ui n ne vo nzk M in on t u Si rd ird gi leis gi ina lt im oo hä w n al Re te K F t it ens Januar er ol ra er s, ist e r e St t d ärz vo se Di April id Br Re es h te u Juli e ric yg ex rb eu n M Be Ve Sk m Al N 01 03 04 07 Skyguide erhält Single Alex Bristol wird 03 07 European Sky Award neuer CEO Skyguide wird in Madrid von der Alex Bristol tritt die Nachfolge des Europäischen Kommission mit einem planmässig in den Ruhestand Single European Sky Award für ihr Konzept übertretenden Daniel Weder als CEO von der Service Oriented Architecture (SOA) skyguide an. Bristol, 48, schweizerisch- ausgezeichnet. SOA trägt dazu bei, die britischer Doppelbürger, ist sechs Jahre Komplexität und Anzahl der Flugverkehrs- zuvor als Leiter Operationen (COO) zu managementsysteme von skyguide zu skyguide gestossen. Daniel Weder hat reduzieren, was sich erheblich auf die skyguide zehn Jahre lang erfolgreich Kosten auswirkt und zudem neue geführt. Als Nachfolger von Alex Bristol Geschäftsmodelle generieren kann. wird Urs Lauener neuer COO der skyguide und Mitglied der Geschäftsleitung. Neue Dienstleistungsverträge mit Bericht der Finanzkontrolle 01 04 Regionalflugplätzen bestätigt Strategie von skyguide Verbesserte Koordination zwischen den Leitstellen von Reims, München, Die Schweizer Regionalflugplätze haben Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) Frankfurt-Langen und Zürich mit skyguide Einzelverträge über Umfang publiziert ihren Auditbericht über die und Finanzierung der Dienstleistungen Umsetzung der Zusammenlegung von Skyguide hat mit der Deutschen im Bereich Flugsicherung abgeschlossen. ziviler und militärischer Flugsicherung seit Flugsicherung (DFS) und der französischen Die Verträge sind Voraussetzung für 2001. Was die Flugsicherungsdienste von Direction des Services de la Navigation die geplante Reduktion der Flugsicherungs skyguide und die Zusammenarbeit mit Aérienne (DSNA) die erste Phase des kosten. Das hohe Sicherheitsniveau bleibt der Luftwaffe betrifft, stellt die EFK fest, FABEC XMAN (Functional Airspace Block gewährleistet. Mittelfristig ist auf drei dass die für Europa einzigartige zivil- Europe Central – Extended Arrival Regionalflugplätzen ein Wechsel von ATC militärische Flugsicherung laufend Management) in Zürich erfolgreich (Kontrolle mit Führung durch skyguide) zu verbessert worden ist und sich im Alltag abgeschlossen und damit die AFIS (Verkehrsinformation und Anflüge in bewährt hat. Koordination zwischen den Leitstellen in Eigenverantwortung der Piloten) Reims, München, Frankfurt-Langen und beabsichtigt. Zürich entscheidend verbessert. XMAN absorbiert Verspätungen früher als das aktuelle Anflugmanagement. Dadurch können Warteschleifen, Kerosinverbrauch und CO2-Emissionen reduziert werden.
Schlüsselereignisse des Jahres 2017 um tra us uf h ha en eic rL rs g ng kr ze eh lü an ei itu Dr egie nf rk hw Fr ne Ve le it t fts Sc oh m vo tra im hä im it ng e S ze nz be sc en n ftu ein L u se ar Ge ut en rä rn ha t er ro P m sc ier ei er t rd kt m irt ent September ovember re sa de i ch ark n Di Zu ew äs Oktober zi lie r B pr rS m e rte itg ch w zu ide de ide se M zli es u u ät e yg yg rb eu s Zu N Ve Sk Sk N 09 10 11 Skyguide präsentiert eine erfüllt skyguide die europäischen 09 Strategie zur Bewirtschaftung Anforderungen und trägt zur allgemeinen von Drohnenflügen Umweltleistung von FABEC bei. Im März 2017 wurden bereits 50 DCTs erstellt. In Genf hat skyguide gemeinsam mit Projektpartnern gezeigt, wie Drohnen Verbesserte Zusammenarbeit mit künftig sicher und effizient in den Frankreich Luftraum integriert werden können: Ein sogenannter U-Space wird die digitalen Skyguide etabliert mit der französischen Infrastrukturen, Dienste und Verfahren Direction des Services de la Navigation beinhalten, welche den Drohnen den Aérienne (DSNA) eine neue Schnittstelle Zugang zum Luftraum ermöglichen und Skyguide markiert Präsenz im zwischen den Kontrollzentren von gleichzeitig die Sicherheit anderer Nutzer Verkehrshaus der Schweiz in Luzern Marseille und Genf. Dank einer neuen gewährleisten. Die Live-Demonstration in Aufteilung der Verantwortungsbereiche Genf hat unterstrichen, dass skyguide für In der Luftfahrt-Halle im Verkehrshaus der und einer verbesserten Koordination kann den nächsten Schritt der Drohnen- Schweiz hat skyguide eine Themeninsel die Führung der Flugzeuge, die von und Integration bereit ist. eröffnet. Damit wird die Welt der Flugsi nach den Flughäfen Genf und Lyon cherung in allen Facetten und allen Details fliegen, verbessert und der Verkehrsfluss erlebbar. Informationen zu Flughäfen, erhöht werden. Dazu wurden die Grenzen Neue Mitglieder der Lufträumen, Luftstrassen und mehr des Flugsicherungsbereichs Genf (TMA) 10 Geschäftsleitung werden vermittelt. Und die Besucher und jener Teil des französischen können sich selber ein realistisches Bild von Luftraums, der von skyguide kontrolliert Klaus Affholderbach, erst kürzlich zum der Arbeit der Flugverkehrsleiter machen. wird, modifiziert, die Kooperation Head Virtual Centre ernannt, wird auf zwischen den Kontrollzentren Marseille 1. Januar 2018 Chief Safety Officer und und Genf neu organisiert und eine innova Geschäftsleitungsmitglied. Er löst den Zusätzliche Direktrouten im tive, dynamische Verantwortungszone abtretenden Simon Maurer ab. Myriam 11 Schweizer Luftraum geschaffen. Käser wird ab Frühjahr 2018 die Unternehmenskommunikation leiten und Im Rahmen des FABEC Free Route Airspace Mitglied der Geschäftsleitung. hat skyguide weitere 13 direkte Routen (DCTs) eingerichtet. Ab sofort werden alle nächtlichen Flüge auf DCTs abgewickelt. Dies macht das FABEC-Netzwerk für Fluggesellschaften im Schweizer Zuständigkeitsbereich attraktiver, denn es verkürzt die Flugzeit und hilft, Treibstoff zu sparen. Mit diesen zusätzlichen DCTs 6
Organisation Der Service public von skyguide Skyguide kontrolliert im Auftrag der Eidgenossenschaft den Luftraum über der Schweiz; zusätzlich liegen Teile des von ihr überwachten Gebietes in Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland. Skyguide erfüllt die anspruchsvolle Auf- gabe, zugleich die Interessen der zivilen Luftfahrt und den hoheitlichen Auftrag der Schweizer Luftwaffe zu erfüllen. Der Schweizer Luftraum ist der am dichtesten beflogene in Europa. Interkontinental-Flughäfen in und rund um die Schweiz verursachen intensiven Verkehr. Deswegen finden – neben dem Flugverkehr von und zu den Schweizer Flug häfen – rund 70 Prozent der kontrollierten Flüge im Steig- oder Sinkflug statt. Zudem kreuzen sich über der Schweiz wichtige Nord-Süd- und West-Ost-Achsen und bilden zwei der verkehrsreichsten Knotenpunkte Europas. Ausgedehnte Gebiete sind zu bestimmten Zeiten für die Luftwaffe reserviert. Um den Luftraum sicher und effizient zu bewirtschaften, sind die zivile und die militärische Flug sicherung in der Schweiz seit 2001 integriert. Das heisst, skyguide stellt zugleich die wirtschaftlichen Interessen der Flugsicherung ist ein Teil der aviatischen Wertschöpfungs zivilen Luftfahrt und den hoheitlichen Auftrag der Luftwaffe kette und muss zum Nutzen für die Kunden beitragen. Das sicher – eine arbeitsintensive und anspruchsvolle Mission. bedeutet, das optimale Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Kapazität, Kosten und Nachhaltigkeit zu finden. Eine hohe Auftrag und Mission von skyguide Leistungsfähigkeit erscheint auch als grundlegendes Krite Skyguide hat einen Service-public-Auftrag des Bundes und rium, um eine erfolgversprechende Position im europäi des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL): Das Unter schen Flugsicherungsmarkt zu halten. Mit der internationa nehmen hat Tag für Tag eine sichere, flüssige und wirt len Luftfahrtgemeinschaft arbeitet skyguide eng zusammen, schaftliche Abwicklung des Flugverkehrs zu gewährleisten. um bei der notwendigen Erneuerung der europäischen Organisiert ist skyguide als privatrechtliche Aktiengesell Flugsicherung aktiv mitzuarbeiten. Diese muss künftig schaft mit Hauptsitz in Genf und Standorten in Alpnach, grenzüberschreitend und eng vernetzt in einem Luftraum Bern-Belp, Buochs, Dübendorf, Emmen, Grenchen, Locarno, frei von Nationalstaatsgrenzen arbeiten. Lugano-Agno, Meiringen, Payerne, Sitten, St. Gallen-Alten rhein und Zürich. Skyguide hat konsequenterweise damit begonnen, ihre Flugsicherungszentren Genf und Zürich virtuell zu fusionie Der Bundesrat gibt skyguide alle vier Jahre strategische ren. Das entsprechende Programm, »Virtual Center Switzer Ziele vor. Skyguide setzt diese sowie zusätzliche europäische land«, ist zum zentralen Element der Unternehmensstrate Vorgaben, die im Rahmen des europäischen Leistungsplans gie geworden und soll in internationalen Partnerschaften fixiert werden, um. weiterentwickelt werden. 7
Organisation Zürich Kloten St.Gallen Altenrhein Dübendorf Grenchen Emmen Alpnach Buochs Bern Payerne Belp Meiringen Sicherheit Genf Cointrin Sion Locarno steht über allem Lugano Agno Zivile Standorte Militärische Standorte Die Sicherheit der Flugsicherungsdienste war 2017 gewähr- Von skyguide verwalteter Luftraum leistet und befindet sich auf einem hohen Niveau. Sie wird Delegierter Luftraum Ausland anhand von gemeldeten oder automatisch aufgezeichneten Fluginformationsregion (FIR) Switzerland Unterschreitungen der Mindestabstände zwischen Flugzeu- Vorwiegend zivil genutzte Flugzonen mit den wichtigsten Luftstrassen gen unter Kontrolle von skyguide gemessen. Dieser Wert lag Flugzonen, die bei Gebrauch und nach Reservierung durch die Luftwaffe 2017 tiefer als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. dem militärischen Verkehr zur Verfügung stehen Grenzübergreifender Luftraum (Cross Border Area, CBA), genutzt für Bei allen Entscheidungen und Aktivitäten geniesst Sicher militärischen Flugverkehr zusammen mit Frankreich und Italien heit bei skyguide Priorität. Die Mitarbeiter werden befähigt, bei Bedarf angemessene Entscheidungen zu treffen. Die Bereich der Teamzusammenarbeit, der Kultur und der Ein Sicherheitskultur des Unternehmens und ein zertifiziertes beziehung von Frontline-Mitarbeitern wurden Erkenntnisse Sicherheitsmanagementsystem bilden die Grundlage, auf bereits umgesetzt. Skyguide hat ein Forum geschaffen, in der skyguide ihre Dienstleistungen aufbaut. dem Management, Gewerkschaften und Personalverbände ihre Ansichten »off the record« austauschen können. Das Die Sicherheitsstrategie von skyguide 2013-2019 verfolgt als daraus resultierende gegenseitige Vertrauen hat zu konkre Hauptziele die permanente Verbesserung der Sicherheitskul ten Verbesserungen geführt. tur, die systematische Erfassung der Sicherheitsleistungen und die Entwicklung eines neuen Risikomanagementsys Skyguide hat 2016 ausserdem eine «Just Culture»-Politik for tems. Die Ausgereiftheit und Wirksamkeit des Sicherheitsma muliert (d.h. eine Unternehmenskultur, die nicht auf Sank nagements von skyguide sind erwiesen. Sie werden jedes Jahr tionen, sondern auf die fortlaufende Verbesserung der Sys von Eurocontrol, der Europäischen Agentur für Flugsicherheit teme setzt). Sie gewährleistet – ausser in Fällen von grober (EASA) und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) geprüft. Fahrlässigkeit oder Vorsatz – Schutz vor disziplinarischen Massnahmen für jeden, der einen Vorfall meldet. Eine Ver Die Sicherheitspolitik von skyguide legt eine Reihe von Grund einbarung zwischen dem Management von skyguide und prinzipien fest: den zuständigen Personalverbänden verankert die Grund • Priorität der Sicherheit. sätze einer offenen Berichtskultur. Dies hat das Niveau der • Unsere Mitarbeiter sind sich ihrer individuellen Vorfallmeldungen auf fast 100% angehoben. Die Meldung Verantwortung bewusst. technischer Störungen muss bei skyguide noch verbessert • Risikobasierter Ansatz, um die Komplexität zu meistern. werden. Dafür hat skyguide 2017 auch ein neues internes • Transparente interne und externe Kommunikation mit Berichtswesen für alle technischen Vorfälle eingeführt. grösstmöglichem Schutz der Mitarbeiter. Unfälle und Störfälle Skyguide unterliegt den europäischen Sicherheitszielen, die Schwere Zwischenfälle und Flugunfälle werden in der Regel bis 2019 erreicht werden müssen, jedoch bereits heute alle von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle erfüllt sind. Nachdem skyguide die Sicherheitskultur früher (SUST) untersucht. Beim tödlichen Unfall eines Schweizer mit selbst entwickelten Analysen bewertet hatte, führte das Militärflugzeugs 2016 haben die Militärjustizbehörden die Unternehmen 2017 die erste Studie mit einem Fragebogen Ermittlungen eingeleitet. Ihr Abschlussbericht lag bei Druck sowie mit der Unterstützung von Eurocontrol durch. Im legung dieses Jahresberichts noch nicht vor. 8
Jean-Yves Bonvin (seit 2012) ist lizenzierter Jurist (Uni versität Genf) und Ökonom (HSG St. Gallen). Er ist Partner einer Anwalts kanzlei. 2012 wurde er in den Verwal tungsrat von skyguide gewählt. Er ist Mitglied des Ausschusses »Safety« und hält den Vorsitz im Aus schuss »Finance and Audit«. Weitere Mandate: Mitglied des Verwal tungsrats von IRMC, Präsident des Aeroclubs Wallis, Präsident Sion Verwaltungsrat Airshow 2017, Vizepräsident des Nutzerverbandes Flughafen Sion, Schatzmeister der Association Sion Airport Technology Center. Walter T. Vogel Dominik Hänggi (seit 2015) ist dipl. Maschineningeni (seit 2015) trat 1988 in die Flugsiche eur der ETH Zürich mit BWL-Studien rung ein und arbeitet als Flugver an der Uni St. Gallen und der INSEAD- kehrsleiter/Dienstleiter am Standort Fontainebleau. Er war acht Jahre Genf. Er war Vizepräsident der Ge CEO der Aebi-Schmidt-Gruppe und werkschaft Association du Personnel danach ihr VR-Präsident. Er präsidiert den skyguide-VR und ist de la Tour de Contrôle (APTC) und in dieser Funktion mehrmals an Vorsitzender des Ausschusses »Compensation and Nomination« GAV-Verhandlungen beteiligt. Er wurde 2015 als Personalvertreter und Mitglied des Ausschusses »Finance and Audit«. Vogel ist in den skyguide-Verwaltungsrat gewählt. Hänggi ist Mitglied der VR-Präsident der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke, VR-Mit Ausschüsse »Projects« und »Safety«. glied von Kardex und von FAI Air Sports Marketing & Events AG sowie Vorstandsmitglied des Aeroclubs der Schweiz. Bernhard Müller Cristina Feistmann (seit 2009). Divisionär Bernhard Mül (seit 2015) ist Rechtsanwältin, M.B.L.- ler ist seit dem 1.1.2018 Kommandant HSG. Nach einigen Jahren als externe der Luftwaffe. Nach der Absolvierung Anwältin wechselte sie 1998 in die des Lehrerseminars in Wettingen und Aviatik – zur Swissair-Gruppe und einem Studium an der historisch- danach als General Counsel zu Swiss philosophischen Fakultät der Universität Zürich war er in verschie port. Seit 2007 ist sie in der Versicherungsbranche tätig, heute denen Leitungsfunktionen für die Schweizer Luftwaffe tätig. Er als Company Secretary der Swiss Reinsurance Company Ltd. Sie wurde 2009 zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrats von wurde 2015 in den Verwaltungsrat von skyguide gewählt. Sie ist skyguide gewählt. Er ist Vorsitzender des Ausschusses »Safety« und Mitglied des Ausschusses »Compensation and Nomination«. Mitglied des Ausschusses »Projects«. Weitere Mandate: Mitglied Weitere Mandate: Mitglied des Stiftungsrats Stiftung Kinderhilfe des Vorstands der Aerosuisse als Vertreter der Luftwaffe. des Swissair-Personals. Anne Bobillier Res Schmid (seit 2014) hat an der Universität (seit 2017) ist Regierungsrat des Kan Genf ein Lizenziat in Informatik und tons Nidwalden und Experte im Stab Informationstechnologie erworben. Chef VBS. Als Militärpilot war er mehr Sie ist Managing Director bei Bechtle als 20 Jahre für die Luftwaffe und Suisse Romande und war davor bei armasuisse tätig, zuletzt als Chef- diversen namhaften Unternehmen in Managementfunktionen Testpilot und Leiter der fliegerischen Evaluation für den Teil-Ersatz tätig. 2014 wurde sie in den Verwaltungsrat von skyguide gewählt. Tiger. Er ist Mitglied der Ausschüsse »Compensation and Nomina Sie ist Vorsitzende des Ausschusses »Projects« sowie Mitglied tion« und »Finance and Audit«. Weitere Mandate: VR Präsident der des Ausschusses «Safety». Weitere Mandate: Mitglied des Verwal Bergbahnen Beckenried-Emmetten und der INSILVA AG. Stiftungs tungsrats von Romande Energie Holding und Romande Energie SA, rat div. Stiftungen. Präsidien: Kommission ch-x, Eidgenössische SkySoft-ATM und von Chambre de Commerce et d‘Industrie France Jugendbefragungen, Schindler Kulturstiftung, Winkelriedhaus- Suisse. Stifung; Stiftungsrat bei Höfli-Stifung, Stans.
Geschäftsleitung Alex Bristol Marc R. Bohren (CEO) erwarb einen Bachelor an der (Finance & Services) besitzt neben Universität Exeter und absolvierte dem Master CPCG verschiedene ame das INSEAD Fontainebleau und Sin rikanische Titel für Handel und Börse. gapur Advanced Management Pro Nach längerer Tätigkeit im Banken gram. Er war seit 1992 in verschiede sektor in der Schweiz und den USA nen Funktionen bei der britischen NATS tätig, u.a. als Flug- wurde er Finanzchef eines internationalen Nahrungsmittelkon verkehrsleiter, Operationschef und zuletzt als Leiter Entwicklungs- zerns. Er trat 1999 ins Unternehmen ein und ist seit 2000 Mitglied und Investitionsstrategie. 2011 stiess er zu skyguide als Leiter des der Geschäftsleitung. Bereichs Operations und Mitglied der Geschäftsleitung. Seit Juli 2017 ist der britisch-schweizerische Doppelbürger Vorsitzender der Geschäftsleitung. Francis Schubert Hans Bracher (Corporate Development und Stv. (Human Resources), ist Rechtsanwalt CEO) ist Flugverkehrsleiter und pro und blickt auf über 20 Berufsjahre als movierter Jurist. Er ist seit 1982 im HR-Fachmann zurück. Die Funktion Unternehmen tätig und seit 2001 des HR-Leiters bei skyguide über Mitglied der Geschäftsleitung. Zu nahm er 2012. Zuvor war er Head dem hat er einen Lehrauftrag für Luftrecht am Institute for Air and Corporate Human Resources und Mitglied der Konzernleitung bei Space Law der McGill University in Montreal sowie an der Juristi der RUAG Holding AG. Er war langjährig für Ascom in verschiede schen Fakultät der Universität Lausanne. nen Funktionen tätig, zuletzt als Head Corporate Human Resources und Mitglied der erweiterten Konzernleitung. Seit Januar 2015 ist er Mitglied der Geschäftsleitung von skyguide. Simon Maurer Urs Lauener (Safety, Security, Quality) ist diplo (Operations) war bei der Schweizer mierter Physiker der Universität Basel Flugsicherung als Flugverkehrsleiter und hat an der ETH ein Nachdiplom und Verfahrensexperte tätig, bevor er studium in Betriebswirtschaft absol als Flugsicherungsexperte beim Bun viert. Nach mehrjähriger Tätigkeit als desamt für Zivilluftfahrt (BAZL) arbei Linienpilot und als Projektleiter im Bereich Flight Operations bei tete. 2003 kehrte Lauener zurück zu skyguide, wo er verschiedene Swissair und Swiss International Air Lines wurde er stellvertreten Führungsfunktionen in der militärischen und in der zivilen der Beauftragter für Luftfahrtsicherheit im Eidgenössischen Depar Flugsicherung bekleidete. Er hat ein Executive MBA der HEC Paris. tement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Seit Juli 2017 ist er Leiter des Bereichs Operations und Mitglied der Seit Anfang 2009 leitet er bei skyguide den Bereich Safety, Security, Geschäftsleitung. Quality und ist Mitglied der Geschäftsleitung.
Klaus Meier (Engineering & Technical Services) ist seit 2014 Chief Information Officer und Director Engineering and Tech Jede, auch die kleinste Verletzung der minimalen Radarstaffe nology (CIO) von skyguide. Er war zu lungen zwischen zwei Flugzeugen wird automatisch aufge vor der CIO Americas für Schindler in zeichnet. 2017 vermeldete skyguide 173 solcher Verstösse unter den USA. Sein Aviatik-Hintergrund hat er sich bei der Swissair den 1,2 Millionen abgewickelten Instrumentenflügen. Diese erworben, wo er in verschiedenen leitenden Funktionen Prozessop geringe Zahl lässt keine Trendauswertung zu. Wird ein Vorfall timierungen und technologische Innovation förderte. Klaus Meier als schwerwiegend eingestuft, weil ein Kollisionsrisiko bestan ist ausgebildeter Elektroingenieur mit einem Doktortitel der ETH den hat, erstellt die SUST einen Untersuchungsbericht (ein Zürich. sehbar auf www.sust.admin.ch). Acht Vorfälle hat die SUST 2017 untersucht. Es liegen noch keine Erkenntnisse über die Beteiligung der Flugsicherungsorganisation vor. Zusätzlich analysiert auch das Sicherheitsmanagement der skyguide alle Unfälle und Vorfälle. Jeder betroffene Flugverkehrsleiter wird nach einem schweren Vorfall durch Fachpersonal betreut. Roger Gaberell (Communications) ist promovierter Am 12. September verunfallte eine PC-7 der Schweizer Luft Linguist und Mediator SDM. Er arbei waffe in der Region des Schreckhorns (BE). Der Pilot, der unter tete an den Universitäten Zürich und Sichtflugbedingungen ohne Radarführung flog, verlor dabei Genf in Forschung und Lehre, bevor er das Leben. Die Piloten der Luftwaffe und die Flugverkehrsleiter 1999 zu skyguide stiess. Bis 2008 war bilden im Rahmen aller Einsätze enge Teams. Entsprechend er verantwortlich für interne Kommunikation und stellvertretender gross ist auch bei diesem tragischen Ereignis unsere Betrof Leiter, bis 2017 dann Leiter der Unternehmenskommunikation und fenheit und Trauer. Der Untersuchungsbericht der Militär Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. justizbehörden liegt noch nicht vor. Hochzuverlässige Organisation Sicherheit ist oberstes Ziel und Anliegen von skyguide. Die Sicherheitskultur des Unternehmens, zusammen mit einem Sicherheitsmanagementsystem (SMS), das nach allen europä ischen Standards zertifiziert ist, sind die Grundlagen der erbrachten Dienstleistungen. Für jede Organisation mit hoher Jeannette Haus Zuverlässigkeit (High Reliability Organisation, HRO) steht die (Chief of Staff) ist seit 1994 in ver ständige Verbesserung ihrer Dienstleistungen im Mittelpunkt schiedenen Funktionen (Flugberate aller Bemühungen. Eine HRO wird das Gleichgewicht zwi rin, Instruktorin, Dienstleiterin AIM, schen Sicherheitsanforderungen, Kapazität, Kosteneffizienz Leitung Requirements Engineering) und Nachhaltigkeit in allen Prozessen und Strukturen der bei skyguide tätig. In der langjähri Institution ständig verbessern. Die zentralisierte Pflege der gen Tätigkeit bei skyguide hat sie berufsbegleitend Wirtschafts Werte der Organisation geniesst bei all diesen Aktivitäten eine informatik studiert und den Executive MBA an der HSG abgeschlos hohe Priorität. Eine HRO erkennt, dass Probleme und Störun sen. Sie ist seit 2009 in der erweiterten Geschäftsleitung skyguide gen in komplexen Organisationen immer auftreten können. als Chief of Staff CEO tätig und ist Sekretärin des Verwaltungsrats. Eine HRO wird die Fähigkeiten entwickeln, um unerwartete Situationen vorherzusehen und auf diese zu reagieren. 11
Organisation Mitten in Europa 40 Prozent des von skyguide kontrollierten Luftraums be- Eine Hürde bei der europäischen Harmonisierung der Flug findet sich im benachbarten Ausland. Die Schweiz hat ein sicherung ist der Anspruch der einzelnen Staaten, jedes Interesse daran, mit den Nachbarländern zu kooperieren, System physisch besitzen oder sogar selbst entwickeln zu da alle Landesflughäfen in unmittelbarer Grenznähe liegen. wollen. Skyguide ist überzeugt, dass es möglich ist, gewisse Dienstleistungen in Europa einzukaufen und somit Entwick Flugsicherungsdelegationen über die Landesgrenzen hin lungs- und Unterhaltskosten zu optimieren. aus waren ein Ziel des 2004 gegründeten Einheitlichen Europäischen Luftraums (Single European Sky, SES), damit Systeme für die Verarbeitung von Flugdaten (Flight Data Flüge nach operationellen und nicht nach hoheitlichen Processing Systems, FDPS) kombinieren Planungs- und Echt Überlegungen geführt werden. Die Einrichtung sogenann zeitdaten aus verschiedenen Quellen und bringen sie als ter Functional Airspace Blocks (FAB) sollte diese Zielsetzung zusammengefasste Information auf den Bildschirm der unterstützen. Eine europaweit harmonisierte Kontrolle des Fluglotsen. Die Komplexität solcher Systeme ist ein beträcht Luftraums ist aber leider noch immer nicht absehbar. licher Kostentreiber. Ende 2015 hat skyguide entschieden, ihre Kooperation am FDPS »Coflight«, das von der französi Mit dem europäischen Leistungsplan existiert ein Instru schen (DSNA) und der italienischen (ENAV) Flugsicherung ment, das allen Flugsicherungsunternehmen verbindliche zusammen mit Industriepartnern entwickelt wird, zu sistie Ziele vorgibt. Die Harmonisierung der technischen Infra ren und stattdessen auf ein Dienstleistungsverhältnis zu struktur als Grundlage für die Umsetzung der operationel setzen. 2016 entschieden skyguide, DSNA und ENAV zusam len, Sicherheits-, Umwelt- und Effizienzziele wird über das men mit der maltesischen Flugsicherung, das Programm Programm SESAR (Single European Sky ATM Research) vor »Coflight Cloud Services« zu lancieren. Ziel ist es, Flugplan angetrieben. Skyguide arbeitet mit Überzeugung an der verarbeitung als Dienstleistung hauptsächlich für kleine Umsetzung des europäischen Leistungsplans. und mittelgrosse Flugsicherungen anzubieten. Coflight Cloud Services soll bis 2020 eingeführt werden. Die Zusammenarbeit im Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) beruht auf dem Staatsvertrag von 2010 und wird seit Dezember 2012 umgesetzt. 2017 lancierte FABEC eine strategische Neuorientierung. Vor dem Hintergrund einer Studie über den bisherigen Erfolg der FABs sowie meh rerer Verfahren gegen FABEC-Mitglieder wegen Vertragsver letzungen widmeten sich die Leitungsgremien des FABEC (Staaten und Flugsicherungsorganisationen) der künftigen Ausrichtung dieser Allianz. Dabei will man realistische Vorgaben machen. 12
1 419,4 GVA 310,3 ZRH 445,5 in Vollzeitstellen Regio 125,2 GVA 159,6 ZRH 167,4 Regio 1 GVA 59,3 GVA 17,9 GVA 19,4 GVA 19,4 GVA 12,3 ZRH 25,6 ZRH 26,8 ZRH 18 ZRH 5 ZRH 6,7 881 328 84,9 44,7 37,4 24,4 19 Operations Engineering & Finance & Safety, Security, Quality Directorate* Corporate Development Human Resources Technical Services Services Die Menschen in der Flugsicherung Skyguide bietet spezialisierte Arbeitsplätze in einem tech- Für das AOT-Personal gilt ein mit Syndicom unterzeichneter nologisch anspruchsvollen Bereich und ermöglicht es so, in Gesamtarbeitsvertrag (GAV), der 2016 unterzeichnet wurde der Schweiz Kompetenzen mit Zukunftspotenzial weiterzu- und bis 2019 gültig ist. Hingegen konnte, trotz intensiven entwickeln. »Employer Branding«, die verbesserte Positio- Verhandlungen, für die Flugverkehrsleitenden auch 2017 nierung als Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt, ist deshalb kein Einvernehmen erzielt werden. Mit dem PVB konnte eine ein wichtiges Anliegen. Betriebsvereinbarung getroffen werden, die insbesondere die spezifischen Belange für die militärischen und regiona Mitarbeiterzufriedenheit hat bei skyguide einen hohen Stel len Flugverkehrsleitenden behandelt. lenwert. Das schlägt sich nieder: 2017 hat das Unternehmen in der Marktstudie »Universum Top 100 der attraktivsten Skyguide entwickelt das hohe Niveau der Arbeitssicherheit Arbeitgeber der Schweiz« seine Position in verschiedenen und des Gesundheitsschutzes regelmässig weiter und Kategorien verbessert. Zurückzuführen ist dies unter ande stützt sich dabei auf Standards der Eidgenössischen Koordi rem darauf, dass die personelle Diversität, die Gleichbehand nationskommission für Arbeitssicherheit und der Suva. lung aller Mitarbeitenden und die harmonische Zusam menarbeit zwischen unterschiedlichen Kulturen gezielt Vergütungspolitik gefördert werden. Gegenwärtig sind 34 Nationalitäten im Die Entschädigung an den CEO und die Mitglieder der Unternehmen vertreten. Skyguide bietet auch Berufsein Geschäftsleitung wird vom Vergütungs- und Nominierungs steigern und älteren Arbeitnehmenden eine Beschäftigung. ausschuss des Verwaltungsrats ausgearbeitet und vom gesamten Verwaltungsrat entschieden. Die Vergütung des Die Diversity-Strategie sieht u.a. vor, Frauen zu fördern. Eine Präsidenten und der weiteren Mitglieder des Verwaltungs »skywomen Initiative« unterstützt Mitarbeiterinnen bei rats wird von den Eigentümern der Gesellschaft (gemäss ihrer Entwicklung. Skyguide unterstützt zudem eine bessere einem Bundesbeschluss von 2007) festgelegt, ebenso wird Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schwangere Mitarbei die Vergütung des CEO von den Eigentümern genehmigt. terinnen können zwei Monate vor der Geburt einen Urlaub beziehen, der den Mutterschaftsurlaub nicht verkürzt. Jede Die Entschädigung des VR-Präsidenten für 2017 belief sich Mutter ist nach der Geburt zu einem maximal einjährigen auf CHF 135 000; die Entschädigung der weiteren Mitglieder unbezahlten Urlaub oder einer Pensumsreduktion berech des Verwaltungsrates betrug durchschnittlich CHF 48 333. tigt. Skyguide gewährt auch einen Vaterschaftsurlaub. Die Gesamtvergütung an die Mitglieder der Geschäfts Zudem ist skyguide bestrebt, Menschen mit Behinderungen leitung einschliesslich des CEO für das Jahr 2017 betrug in ihr Arbeitsumfeld einzugliedern. CHF 2 073 588, zuzüglich kurz- und langfristiger erfolgs abhängiger und anderer Vergütungen von insgesamt Fünf Berufsverbände und Gewerkschaften sind Sozial CHF 727 248. Die höchste fixe Vergütung an ein Mitglied der partner von skyguide: Die Flugverkehrsleitenden sind durch Geschäftsleitung betrug CHF 372 315, zuzüglich erfolgsab die Personalverbände Aerocontrol, Skycontrol, Association hängiger und anderer Entschädigungen von insgesamt du Personnel de la Tour de contrôle (APTC) und Personal CHF 124 768. Spesen werden gesondert vergütet. verband des Bundes (PVB) vertreten, während die Gewerk schaft Syndicom das administrative, operationelle und tech nische Personal (AOT) vertritt. Regelmässige Treffen pflegen die Sozialpartnerschaft. * Inkl. Corporate Communication, Innovation & Change. 13
LEISTUNGSAUSWEIS Stärkeres Wachstum als vorausgesagt Im Luftraum über der Schweiz und benachbarten Grenz März und November einen stetigen Anstieg des Verkehrsauf regionen, den skyguide kontrolliert, wuchs der Verkehr 2017 kommens gegenüber dem Vorjahr zwischen + 2,7% und + 5,2%. stärker, als Eurocontrol prognostiziert hatte. Die Anzahl Flüge Der Anstieg des IFR-Verkehrs um 3,2% für das Gesamtjahr lag nahm gegenüber 2016 um + 3,2% zu. An Schweizer Flughäfen um 0,9 Prozentpunkte über der Prognose von Eurocontrol, die wurden ziemlich genau gleich viele Starts und Landungen im Februar 2017 eine Zunahme von 2,3% prognostiziert hatte. gemessen wie 2016. Die flugsicherungsbedingten Verspätun- gen sind weiterhin sehr gering. Das Verkehrswachstum weist je nach Segment starke Schwankungen auf: Bei den Frachtflügen wurde 2017 eine Die europäischen Fluggesellschaften haben 2017 von einem Steigerung von 7,7% verzeichnet (im Vorjahr hatten sie um markanten wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Nach dem 6,7% abgenommen). Das Low-Cost-Segment expandierte Scheitern mehrerer regionaler Fluggesellschaften hat sich der 2017 weiter mit einem Wachstum von 7,9% (Vorjahr + 7,7%). Markt konsolidiert. Auch von den terroristischen Anschlägen Die traditionellen Fluggesellschaften verzeichneten ein leicht des Jahres 2016 hat sich Europa erholt. Die Ergebnisse dieser höheres Wachstum (+ 0,9%) als 2016 (+ 0,4%). Der Geschäfts Entwicklung zeigen sich in Europa, wo 2017 mit 84,3% die flugverkehr erholte sich mit + 8,4% stark (Vorjahr: + 0,2%). höchste je registrierte durchschnittliche Sitzauslastung erzielt wurde. Auch eine starke transatlantische Nachfrage stützte diese Entwicklung. 2017 2016 Veränderung Gesamte IFR Flüge 1 237 098 1 198 663 + 3,2% davon Transit 751 946 716 159 + 5,0% Im Luftraum, den skyguide kontrolliert, war das Wachstum des Verkehrs stärker als von Eurocontrol prognostiziert. Gegenüber 2016 nahm der Luftverkehr um + 3,2% zu. Der Anstieg war besonders hoch im Transitverkehr (+ 5%, und Saisonale Schwankungen über 10% während der Sommermonate); an den Flughäfen Die folgende Grafik zeigt die saisonalen Schwankungen hingegen entsprachen die An- und Abflüge ziemlich exakt der von skyguide zwischen 1998 und 2017 bearbeiteten täg den Zahlen von 2016 (– 0,01%). lichen Instrumentenflüge. Jeder Punkt gibt die Anzahl solcher Flüge an, die an einem bestimmten Tag abgewickelt wurden. Das Wachstum des Flugverkehrs in der Schweiz hielt sich in etwa im vergleichbaren Rahmen der angrenzenden nationa Die saisonalen Fluktuationen im Flugverkehr zeichnen sich len Lufträume wie Italien (+ 2,8%), Deutschland (+ 3,5%) und durch eine gewisse Regularität ab. Das Verkehrsaufkommen Frankreich (+ 4%). Trotz des hohen Verkehrsaufkommens ist wird jedoch auch von Faktoren wie der Inbetriebnahme die Zuverlässigkeit von skyguide nur minim gesunken: 97% neuer technischer Systeme (mit entsprechenden vorüberge der Flüge starteten ohne Verspätung; im Vorjahr waren es henden Kapazitätsreduzierungen), Streikaktionen in Nach 97,2% gewesen. Die Verspätungen auf der Strecke erhöhten barländern oder meteorologischen Bedingungen beein sich zwar, sind aber noch immer tiefer als im Europäischen flusst. In den letzten Jahren erhöhte sich die Volatilität des Leistungsplan vorgeschrieben. Die Verzögerungen beim ein- Verkehrsaufkommens und stellte die Kapazitätsplanung vor und ausgehenden Verkehr reduzierten sich um 22,1%. wachsende Herausforderungen. Stetiger Anstieg Anhand dieser Grafik lässt sich der Einfluss von politischen Die Erhebung der Instrumentenflüge (IFR) zeigt zwischen und wirtschaftlichen Ereignissen auf den Flugverkehr 14
97 % aller Flüge ohne Verzögerung 97,0% pünktlich 2,5% Verspätung unter 15 Min. 0,5% Verspätung über 15 Min. nachverfolgen so etwa der Verkehrsrückgang in Folge der IFR Landungen / Starts 2017 2016 Veränderung Attentate auf das World Trade Centre am 11. September 2001, Bern Belp 15 203 17 197 – 11,6% die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 oder des Vulkan Buochs 2 436 2 241 + 8,7% ausbruchs in Island 2010. Entgegen aller Eurocontrol-Progno Donaueschingen 1 568 1 468 + 6,8% sen stagnierte das Verkehrsvolumen zwischen 2008 und 2017. Friedrichshafen 14 494 14 447 + 0,3% Genf 183 563 183 082 + 0,3% Grenchen 4 561 4 907 – 7,1% IFR-Flüge skyguide Quelle: CFMU 4500 Les Eplatures 2 172 2 016 + 7,7% 4000 Lugano-Agno 9 208 9 918 – 7,2% 3500 Sitten 5 909 5 393 + 9,6% 3000 St. Gallen-Altenrhein 9 736 9 210 + 5,7% 2500 2000 Zürich 263 452 262 529 + 0,4% 1500 TOTAL 512 302 512 408 – 0,02% 1000 500 0 Die beiden Bezirksleitstellen, die den Streckenverkehr weitge 01.01.1998 01.01.1999 01.01.2000 01.01.2001 01.01.2002 01.01.2003 01.01.2004 01.01.2005 01.01.2006 01.01.2007 01.01.2008 01.01.2009 01.01.2010 01.01.2011 01.01.2012 01.01.2013 01.01.2014 01.01.2015 01.01.2016 01.01.2017 hend steuern und überwachen, verzeichneten insgesamt ein Bewegungswachstum von 4,8%. Skyguide kontrollierte im Jahr 2017 durchschnittlich 3 389 Die gesamten IFR-Landungen und -Abflüge an den Schweizer Flüge pro Tag und übertraf damit das bisher höchste Verkehr Flughäfen unter der Verantwortung von skyguide erreichten saufkommen, das 2008 mit durchschnittlich 3 387 Flügen pro ziemlich genau das Volumen des Vorjahres (– 0,02%). IFR-Lan Tag verzeichnet worden war. Der Hauptverkehrstag im Jahr dungen und -Abflüge in Genf und Zürich stiegen um + 0,3% 2017 war der 8. September mit 4 253 Flügen – ein neuer Tages bzw. + 0,4%, während Bern-Belp, Grenchen und Lugano Agno rekord, der den bisher verkehrsintensivsten Tag aus dem Jahr markante Rückgänge zu verzeichnen hatten. 2016 übertroffen hat. Hohe Pünktlichkeit Flugbewegungen Betreffend der Pünktlichkeit hat skyguide von der Europäischen Skyguide unterhält eine Reihe von Betriebszentren und Stand Kommission klare und ambitionierte Ziele sowohl für den Flug orten. Die folgende Tabelle zeigt die Grössen dieser Operatio verkehr auf der Strecke als auch im Flughafenverkehr erhalten. nen und die entsprechende Entwicklung ihres IFR-Verkehrs. Die hier vorgestellten Statistiken über Verspätungen unter scheiden nicht nach der Ursache der Verspätung, sondern sind 2017 2016 Veränderung nach dem Ort kategorisiert, an dem sie entstanden sind. Um ein Genf 697 277 661 014 + 5,5% klares und genaues Bild von der Leistung eines Flugsicherungs Zürich 798 705 766 215 + 4,2% dienstleisters zu erhalten, müssen jedoch auch die individuellen TOTAL 1 495 982 1 427 229 + 4,8% Gründe für die eingetretenen Verzögerungen berücksichtigt werden: ATFM-Abflugverzögerungen können verschiedene Ein Flug erzeugt mehrere »Flugbewegungen«, die in den ver Ursachen haben, von denen einige den Flugsicherungsdiensten schiedenen Kontrollzentren entlang seiner Route registriert zuzuordnen sind, andere jedoch auf äussere Faktoren zurückzu sind. führen sind, auf welche die Flugsicherung keinen Einfluss hat. 15
LEISTUNGSAUSWEIS Die Liste der möglichen Ursachen für Verspätungen, die alle sen. ATFM-Abflugverzögerungen haben erhebliche wirtschaft aufgezeichnet werden, ist in ganz Europa standardisiert und liche Auswirkungen auf die Kunden des Flugsicherungsdiens umfasst: tes. Ein Flug gilt als pünktlich, wenn er null Verspätung hat. Durch die Flugsicherung beeinflussbare Verspätungsursachen Die Leistungen, die skyguide punkto Pünktlichkeit erbracht • Militärische Aktivitäten • ATC Kapazität hat, sind 2017 trotz des hohen Verkehrsaufkommens nur leicht • Aussergewöhnliche Ereignisse • Streckenführung zurückgegangen. Volle 97% aller Flüge konnten ohne Verspä • Personalmangel • ATC-Infrastruktur tung abgewickelt werden. Kriterien ausserhalb des Einflusses der Flugsicherung Die flugsicherungsbedingten Verspätung erhöhte sich von • Unfall/Zwischenfall • Wetter durchschnittlich 4,2 Sekunden im Jahr 2016 auf 10,1 Sekunden • Infrastruktur (nicht ATC) • Flughafenkapazität pro Flug. Diese Verspätungen waren in erster Linie auf ungüns • Arbeitskonflikte (ATC oder nicht ATC) • Umwelteinflüsse tige Witterungsbedingungen (31%) und kurzfristige Kapazi • Enteisung tätsengpässe (31%) zurückzuführen. Auch Krankheit der Mit arbeiter (22%) und Ausfall von Systemen (13%) spielten eine Die Verspätungen durch das Air Traffic Flow Management Rolle. (ATFM, Management des Flugverkehrsflusses), die der Flugver kehrskontrolle zuzurechnen sind, bilden ein Schlüsselkrite Der überwiegende Anteil an Verspätungen liegt ausserhalb rium für die Bewertung der Leistungen eines Flugsicherungs des Einflusses der Flugsicherung. Die Verspätungen am Gen dienstleisters. ATFM-Abflugverzögerungen können auftreten, fer Flughafen sind um 21,2% zurückgegangen. Die Haupt wenn das Network Management Operations Center (NMOC) gründe für eingetretene Verspätungen waren ungünstiges von Eurocontrol prognostiziert, dass die Anzahl der Flüge, die Wetter (57%), unzureichende Start- und Landebahnkapazität gemäss den eingereichten Flugplänen zur Nutzung eines (19%), Krankheit des Personals (21%) und unzureichende bestimmten Luftraumsektors geplant sind, die Kapazität Anflugkapazität (2%). dieses Sektors während einer bestimmten Zeitspanne über steigen. In einem solchen Fall wird das NMOC eingreifen, um Sogar 24,5% weniger Verspätungen registrierte man am Flug den einzelnen Flügen bestimmte Startplätze (slots) zuzuwei hafen Zürich. Diese waren, wie in Genf, hauptsächlich auf Durchschnittliche ATFM-Verspätung pro Flug Flughafen/Überflug Durchschnittliche ATFM-Verspätung pro verspäteten Flug (Luftraum der skyguide) (Europa und Luftraum von skyguide) Verspätung (in Minuten) Quelle: OPAL data warehouse - CFMU data Verspätung (in Minuten) Quelle: OPAL data warehouse - CFMU data 2,0 25 1,5 20 1,0 15 0,5 10 0,0 5 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 0 Total 1,34 1,35 1,41 1,64 1,09 0,74 0,80 0,52 0,52 0,59 0,52 0,56 0,43 0,44 Überflug 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 0,70 0,84 1,13 1,12 0,76 0,51 0,48 0,20 0,13 0,13 0,09 0,07 0,07 0,17 Flughafen Veränderung (in %) 0,65 0,51 0,29 0,52 0,34 0,23 0,32 0,33 0,39 0,47 0,44 0,48 0,36 0,27 Europe +2,6 +3,3 +22,9 –18,0 –3,4 –1,4 –2,4 +6,8 –8,1 –2,3 skyguide –5,4 –2,4 +9,4 –11,8 +1,8 +3,5 –5,7 +6,5 –9,6 +3,6 16
ungünstige Wetterbedingungen (53%) zurückzuführen, dazu Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Luftraum von skyguide) auf unzureichende Start- und Landebahnkapazität (28%), Anzahl Flüge Quelle: OPAL data warehouse - CFMU data Beschränkungen aufgrund von Umweltschutzvorschriften 350 (11%) und unzureichende Anflugkapazität (7%). 300 250 Dynamisches Kapazitätsmanagement 200 Zum ersten Mal nach einem halben Jahrzehnt des kontinuier 150 lichen Rückgangs haben Verspätungen auf der Strecke wieder 100 zugenommen, und zwar um 152%. Die Gründe dafür: 50 – Schlechte Wetterbedingungen, die früher im Jahr als üblich 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2016 (Mai) auftraten, haben mehr als dreimal so viele Verspätun Veränderung gen verursacht wie 2016. (in %) −4,8 +4,5 +2,5 +18,3 −31,9 −32,5 −4,9 −25,4 +3,2 +4,6 −6,1 −0,7 −12,4 +12,9 – Im Rahmen von Entlastungsmassnahmen für benachbarte Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Europa) Kontrollzentren in Deutschland und Frankreich akzeptier Anzahl Flüge Quelle: OPAL data warehouse - CFMU data ten die Bezirksleitstellen in Dübendorf und Genf zusätzli 4000 chen Verkehr. Dies führte zu einem Kapazitätsmangel und 3000 Überlastungen in verschiedenen Sektoren in der Schweiz. 2000 – 2017 waren im Vergleich zum Vorjahr doppelt so viele 1000 Krankheitstage bei Mitarbeitern zu verzeichnen. 0 – In der Folge von Systemausfällen in den Bezirksleitstellen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 von Dübendorf im Mai und Juni und Genf im Juni wurde Veränderung (in %) +2,4 +11,9 +2,8 +17,4 +8,3 −38,2 +54,5 −26,5 –36,6 –20,3 +19,2 +33,3 +19,3 +9,7 die Kapazität jeweils um 10% reduziert. Ziel von Skyguide ist es dabei, die Flugplanabwicklung weiter Doch skyguide hat verschiedene Massnahmen ergriffen, um zu verbessern und die verfügbaren Kapazitäten noch effekti die Systemkapazität zu erhöhen. Diese beinhalten: ver zu nutzen. – Mit einer neuen Sektorisierung in der ACC Dübendorf wur den die Kontrollsektoren oberhalb von FL 315 horizontal mit Ihre Leistungsfähigkeit weist skyguide nicht nur gegenüber denjenigen der ACC Genf vereinheitlicht. ihrem Eigner und den Nutzern in der Schweiz aus, sondern seit – Sektor- und Einsatzplanungsinstrumente die Vorhersagen 2012 auch gegenüber der Europäischen Kommission. Ende 2014 auf Stundenbasis verarbeiten. hat diese in einem Verfahren, an dem sich auch skyguide und – Eine kontinuierliche Verbesserungen der Systeme, welche das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) beteiligten, Leistungskri Verkehrslasten, Verkehrsflüsse und deren Komplexität terien für die Messperiode 2015-2019 festgelegt. Die Definition vorhersagen. der Kriterien hat in Europa zu Kontroversen geführt, weil es dem – Eine erhöhte Flexibilität beim Einsatz von Fluglotsen. regulierten Sektor schwerfällt, Kosten zu reduzieren und gleich – Einführung kurzfristig wirksamer Massnahmen für die zeitig Investitionen in neue Technologien zu tätigen und die Verkehrsleitung. übrigen Ziele des europäischen Leistungsplanes zu erfüllen. – Entwicklung einer neuen Methode zur Erkennung von Flügen, die ausserhalb eines bestimmten Sektors geplant waren. 17
LEISTUNGSAUSWEIS Mehr Verkehr, höherer Umsatz Mit einem Umsatz von CHF 470,3 Mio. und einem Betriebs skycare, ihrer Pensionskasse, Restrukturierungsmassnah aufwand von CHF 480,8 Mio. ergab sich, hauptsächlich men ergreifen, welche den Plan mit einem grossen techni wegen ausserordentlicher Rückstellungen im Zusammen- schen Verlust belasteten. Um einen Teil dieser Unterdeckung hang mit der Finanzierung der Pensionskasse, ein negatives zu kompensieren, musste skyguide CHF 53 Mio. in skycare Nettoergebnis. investieren, was den Betriebsaufwand erhöhte und zu einem negativen Nettoergebnis von CHF 35,6 Mio. führte. Auch 2017 hat skyguide im Vergleich zum Vorjahr wieder ein (Im Vorjahr betrug das Nettoergebnis CHF 15,3 Mio.) höheres Verkehrsaufkommen bewältigt. Daraus ergab sich ein operatives Umsatzplus von CHF 15,3 Mio. gegenüber 2016. Das reale Verkehrsaufkommen lag erneut über den Werten, Die operativen Kosten erhöhten sich gegenüber 2016, vor die im europäischen Leistungsplan für den Referenzzeit den ausserordentlichen Massnahmen für die Finanzierung raum 2, 2015-2019, projiziert sind. Das gilt sowohl für die Stre der Pensionskasse, um 5,4 Mio. Das Betriebsergebnis wäre cken als auch für die Flughäfen der Kategorie I (Zürich und ohne die erwähnte ausserordentliche Massnahme um CHF Genf). 9,9 Mio. höher gewesen als 2016. Moderates Wachstum erwartet Aus regulatorischen Gründen waren ausserordentliche Skyguide erwartet für 2018 ein moderates Wachstum des Massnahmen im Zusammenhang mit der Finanzierung Verkehrsaufkommens von 1 bis 2%. Diese Prognose ent der Personalvorsorge notwendig: Skyguide musste bei spricht den Annahmen des europäischen Leistungsplans. Der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Leitwährungen hat sich leicht abgeschwächt, belastet aber weiterhin die Luftraumnutzer, da die Gebüh ren von skyguide in Franken berechnet und in Euro umge rechnet werden. Dieser seit langem anhaltende Trend belas tet die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in der europäischen ANS-Umgebung. Regionalflugplätze für Finanzierung zuständig Die finanzielle Verantwortung für die Flugverkehrsdienste, die auf den Regionalflugplätze der Kategorie II der Schweiz erbracht werden, ging 2017 an die Flughafenbetreiber über. Skyguide stellt diesen Betreibern nun die von ihr erbrachten Dienstleistungen in Rechnung. Jeder Flughafen bildet eine eigene Gebührenzone und legt eigene Gebühren für das Flugverkehrsmanagement fest. 18
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