Die Zukunft der Consumer Technology 2020 - Marktentwicklung, Trends, Mediennutzung, Technologien, Geschäftsmodelle - Bitkom
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Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 Marktentwicklung, Trends, Mediennutzung, Technologien, Geschäftsmodelle www.bitkom.org
Herausgeber Bitkom e. V. | Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. Albrechtstraße 10 | 10117 Berlin Mit freundlicher Unterstützung von: Ansprechpartner Niklas Veltkamp | Mitglied der Geschäftsleitung Digitalisierung & Innovation Bitkom | T 030 27576 411 | n.veltkamp@bitkom.org Dr. Sebastian Klöß | Referent Consumer Technology Bitkom | T 030 27576 210 | s.kloess@bitkom.org Lukas Gentemann | Senior Research Consultant Bitkom Research | T 030 27576 545 | l.gentemann@bitkom-research.de Autor Dr. Sebastian Klöß | Bitkom Redaktion Dr. Sebastian Klöß, Christoph Krösmann & Linda van Rennings | Bitkom Lukas Gentemann | Bitkom Research Gestaltung Sabrina Flemming | Bitkom Bildnachweis Titelbild © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com Copyright Bitkom 2020 Diese Publikation stellt eine allgemeine unverbindliche Information dar. Die Inhalte spiegeln die Auffassung im Bitkom zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider. Obwohl die Informationen mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurden, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und / oder Aktualität, insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalles Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt daher in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen. Alle Rechte, auch der auszugsweisen Vervielfältigung, liegen beim Bitkom.
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort ______________________________________________________ 5 1 Einführung: Consumer Technology – von der Unterhaltung zum Helfer____ 6 6 Augmented Reality und Virtual Reality____________________________ 33 6.1 Heimlich in der Realität angekommen________________________ 34 2 Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2020____________________ 8 6.2 Aktuelle Nutzung von VR__________________________________ 34 6.3 Aktuelle Nutzung von AR__________________________________ 35 3 Roboter____________________________________________________ 12 3.1 Roboter im Corona-Jahr 2020______________________________ 13 7 Videostreaming_____________________________________________ 37 3.2 Neue Robotertechnik und ein unheimliches Tal_________________ 14 7.1 Wer schaut wo – und wie groß ist der Corona-Effekt?____________ 38 3.3 Roboter im Haushalt: Stand der Nutzung_____________________ 15 7.2 Auf diesen Geräten werden Videos gestreamt__________________ 40 3.4 Die Zukunft der Roboter in der Consumer Technology____________ 17 7.3 Zahlungsbereitschaft beim Videostreaming: Wer zahlt wofür?_____ 42 4 Digitale Sprachassistenten_____________________________________ 19 8 Audiostreaming_____________________________________________ 44 4.1 Wer nutzt Sprachassistenten – und auf welchen Geräten?________ 20 8.1 Wer hört wo – und wie groß ist der Corona-Effekt?______________ 45 4.2 So werden digitale Sprachassistenten eingesetzt_______________ 21 8.2 Musik, Podcasts & Co.: Diese Audioinhalte werden gestreamt______ 47 8.3 Auf diesen Geräten werden Audioinhalte gestreamt_____________ 48 5 Wearables__________________________________________________ 23 8.4 Zahlungsbereitschaft beim Audiostreaming: Wer zahlt wofür?_____ 49 5.1 Smarte Helfer gegen Corona?______________________________ 24 5.2 Smartwatches__________________________________________ 25 9 Gaming____________________________________________________ 51 5.2.1 Hierfür werden Smartwatches eingesetzt_________________ 25 9.1 Wer spielt wie oft – und wie groß ist der Corona-Effekt?__________ 52 5.2.2 Die Zukunft der Smartwatches_________________________ 27 9.2 Auf diesen Geräten wird gespielt____________________________ 54 5.3 Kopfhörer______________________________________________ 28 9.3 Zahlungsbereitschaft beim Gaming: Wer zahlt wofür?___________ 55 5.3.1 Wer trägt welche Modelle?____________________________ 28 5.3.2 So werden Kopfhörer eingesetzt________________________ 29 Anhang _____________________________________________________ 57 5.3.3 Darauf kommt es Käufern an___________________________ 30 5.3.4 Mehr als ein Schallwandler: Ruheoase, Lifestyle & Accessoire__ 31
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 4 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 – Umsatzanteile Consumer Electronics am Gesamtmarkt 2020____ 9 Abbildung 31 – Nutzungsanteil von kostenpflichtigen Video-on-Demand-Portalen_ 42 Abbildung 2 – Absatz, Durchschnittspreis und Umsatz Smartphones 2020____ 10 Abbildung 32 – Gemeinsame Nutzung des Videostreamings_______________ 43 Abbildung 3 – Digital Consumer Index Ranking_________________________ 11 Abbildung 33 – Musikstreaming-Nutzung in Deutschland nach Arten________ 45 Abbildung 4 – Subkategorien des Digital Consumer Index (Deutschland)_____ 11 Abbildung 34 – Nutzungshäufigkeit von Musikstreaming-Diensten_________ 46 Abbildung 5 – Die am weitesten verbreiteten Roboter____________________ 15 Abbildung 35 – Was per Audiostream gehört wird_______________________ 47 Abbildung 6 – Ausgewählte Aussagen zu Haushaltsrobotern______________ 15 Abbildung 36 – Beliebte Podcast-Themen_____________________________ 47 Abbildung 7 – Die beliebtesten Roboternamen (Auswahl)_________________ 16 Abbildung 37 – Beim Audiostreaming verwendete Geräte_________________ 48 Abbildung 8 – Gründe für die Nicht-Nutzung von Robotern________________ 17 Abbildung 38 – Nutzung von kostenpflichtigen Musikstreaming-Diensten____ 49 Abbildung 9 – Interesse an Robotern_________________________________ 18 Abbildung 39 – Umsatzanteile aus dem Musikverkauf in Deutschland_______ 49 Abbildung 10 – Sprachassistenten-Nutzung in Deutschland nach Geräten____ 20 Abbildung 40 – Gemeinsame Nutzung von Musikstreaming-Abos___________ 50 Abbildung 11 – Nutzungshäufigkeit von Sprachassistenten________________ 21 Abbildung 41 – Anteil der Gamer in Deutschland_______________________ 52 Abbildung 12 – Genutzte Anwendung digitaler Sprachassistenten__________ 22 Abbildung 42 – Frauenbild in Computerspielen_________________________ 52 Abbildung 13 – Genutzte Anwendung Smartwatches____________________ 25 Abbildung 43 – Auswirkung von Corona auf das Gamingverhalten__________ 53 Abbildung 14 – Hauptvorteile einer Smartwatch aus Sicht der Nutzer________ 26 Abbildung 44 – Von Gamern genutzte Geräte__________________________ 54 Abbildung 15 – Absatzzahlen von Wearables in Deutschland: 2016 – 2022____ 27 Abbildung 45 – Zahlungsbereitschaft und -arten für Gaming______________ 55 Abbildung 16 – Kopfhörerbesitz in Deutschland________________________ 28 Abbildung 17 – Nutzungshäufigkeit von Kopfhörern_____________________ 29 Abbildung 18 – Ausgewählte Situationen, in denen Kopfhörer verwendet werden_ 29 Abbildung 19 – Ausgewählte Kaufkriterien Kopfhörer____________________ 30 Abbildung 20 – Ausgewählte Aussagen zu Kopfhörern (Kopfhörerbesitzer)____ 31 Abbildung 21 – Ausgewählte Aussagen zu Kopfhörern (alle Befragte)________ 32 Abbildung 22 – Hygiene im Umgang mit Kopfhörern_____________________ 32 Abbildung 23 – Nutzung und Nutzungsinteresse von VR__________________ 34 Abbildung 24 – Beliebte Einsatzszenarien für VR________________________ 35 Abbildung 25 – Nutzung und Nutzungsinteresse von AR__________________ 35 Abbildung 26 – Beliebte Einsatzszenarien für AR________________________ 36 Abbildung 27 – Nutzung von Videostreaming in Deutschland______________ 38 Abbildung 28 – Durch Corona geändertes Streamingverhalten_____________ 39 Abbildung 29 – Nutzungshäufigkeit Videostreaming 2015 – 2020___________ 40 Abbildung 30 – Fürs Videostreaming verwendete Geräte__________________ 41
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 5 Vorwort Vorwort Die Consumer Technology steht seit jeher für eine ganz Überhaupt: Das Thema Gesundheit treibt die Zukunft der bestimmte Faszination: intelligente Endgeräte zum Anfassen, Consumer Technology jetzt stark voran. Ob als Helfer im futuristische Haptik gepaart mit bislang unbekannten Haushalt oder Assistent im Service bis hin zur Pflege: Funktionen, ein kleines Stück Science-Fiction. Damit verbun- Roboter sind dafür ein Beispiel. In der vorliegenden Studie den war auch immer die Frage: Was ist in Zukunft möglich? ist diesem Thema erstmals ein großes Kapitel gewidmet. Welchen Einfluss hat die Pandemie zudem auf das Home Im Pandemiejahr 2020 konnte die Consumer Technology Entertainment? Werden Augmented und Virtual Reality ihre unfreiwillig zeigen, wozu sie in dieser neuen, unvorstellbaren Stärken künftig noch mehr in der Breite ausspielen? Auch Zukunft über reine Unterhaltung hinaus fähig ist: Menschen diese Fragen werden im Folgenden erörtert. Darüber hinaus zusammenzubringen in Zeiten von Social Distancing und beleuchtet die Studie den gesamten Markt für Connected Hygienemaßnahmen dort besser einzuhalten, wo Abstand- Consumer Technology, erläutert die Trends der Gegenwart halten zur Herausforderung wird. Nicht zuletzt bietet sie und wirft einen Blick in die Zukunft. Ablenkung in Zeiten, in denen Veranstaltungen abgesagt und das gesellschaftliche Leben eingeschränkt sind. Das Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre gleichermaßen Smartphone ist dabei noch mehr zum zentralen Gerät Erkenntnis und Unterhaltung. geworden, als es bislang schon war. In Kombination mit Warn-Apps hilft es dabei, Infektionsketten zu unterbrechen. An den Ladenkassen wird es vermehrt zum kontaktlosen Olaf May Bezahlen eingesetzt. Und um im täglichen Nachrichten Bitkom-Präsidiumsmitglied | geschehen den Überblick zu behalten, ist das Smartphone Vice President der Samsung Electronics GmbH als erste Informationsquelle zur Hand. Ergänzt wird es vielfach um Smartwatches oder Fitnesstracker. Mit ihnen behalten immer mehr Nutzer ihre Vitaldaten im Blick.
1 Einführung: Consumer Technology – von der Unterhaltung zum Helfer
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 7 Einführung: Consumer Technology – von der Unterhaltung zum Helfer 2020 ist ein Jahr, das durch die Corona-Pandemie geprägt ist. Als Informations-, Musik- und Steuerzentrale sind sie ein Die Consumer Technology als unverzichtbarer und treuer Das gilt auch für die Consumer Technology. Das zeitweise weiterer treuer Alltagshelfer aus dem Bereich Consumer Helfer im Alltag – gilt das sogar für Unterhaltungsangebote Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens, Social Distan- Technology, der aufs Wort gehorcht. Von wem, wie und wozu wie Videostreaming (↗ Kapitel 7), Audiostreaming (↗ Kapi- cing und ein neues Normal mit Abstandsregeln haben im werden Roboter und Sprachassistenten derzeit genutzt? tel 8) und Gaming (↗ Kapitel 9)? Eindeutig ja. Denn seit technischen Leben der Menschen zahlreiche Entwicklungen Diese Studie gibt darauf in den Kapiteln ↗ 3 und ↗ 4 Antwor- Beginn der Corona-Pandemie haben diese Angebote nicht beschleunigt und die Zukunft schneller Wirklichkeit werden ten. Außerdem wirft sie einen Blick voraus: Sie zeigt, welche nur einen sagenhaft großen Zuspruch gefunden, sondern lassen. Vor allem aber hat die Corona-Situation deutlich technischen Entwicklungen abzusehen sind und welche auch ihre große Vielfalt offenbart. Streaming ist mehr als gemacht, dass der alte Begriff Unterhaltungselektronik viel zu künftigen Einsatzszenarien sich Nutzerinnen und Nutzer Serien und Filme. Streaming ist auch der Onlinesportkurs, kurz greift. Consumer Technology ist mehr als Unterhaltung. wünschen. Denn: Serviceroboter besitzen derzeit wohl das das Lehrvideo, die virtuelle Museumstour und die Konzert Consumer Technology ist ein unverzichtbarer Helfer im Alltag größte Potenzial, unser Leben zu Hause zu revolutionieren. übertragung. Also vieles, das im neuen Corona-Normal hilft. geworden – und kann sogar Leben retten. Computerspiele beispielsweise waren für zahlreiche Gamer Treue Alltagshelfer, die immer dabei sind: Das sind die derzeit eine Möglichkeit, während der Kontaktbeschränkung die Kulturgeschichtlich sind Roboter der Inbegriff des treuen boomenden Wearables (↗ Kapitel 5). Können sie auch beim Verbindung zu Freunden zu halten. technischen Dieners. Als menschenähnliche Wesen faszinie- Kampf gegen Corona helfen? Erste Hinweise darauf gibt es. ren sie seit Jahrzehnten in der Science-Fiction, in Form von Smartwatches und Fitnessarmbänder haben im Corona-Jahr Roboter, Sprachassistenten, Wearables, Augmented und Staubsaugerrobotern ziehen sie seit einigen Jahren in immer 2020 daher noch größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Virtual Reality, Streaming und Gaming: Für all diese Trends mehr Haushalten ihre Bahnen. Im Corona-Jahr 2020 gibt es Und Kopfhörer, das Trendobjekt von heute, könnten morgen und Geräte eröffnet die Studie einen Blick auf den Status quo nun ein großes Interesse, sie überall dort einzusetzen, wo schon einen Beitrag zur Gesundheit leisten. Augmented und in ihre Zukunft, basierend auf Daten aus repräsentativen menschlicher Kontakt reduziert werden soll, um die Auswei- Reality, der Technologie der erweiterten Realität (↗ Kapitel 6), Erhebungen des Marktforschungsinstituts Bitkom Research. tung der Pandemie zu verhindern: von der Bedienung in gelingt das aktuell schon. Fast unbemerkt ist sie in den Alltag Sie zeigt dabei, wie aus der Unterhaltungselektronik von Restaurants bis zur Betreuung in Pflegeheimen. Ergänzt eingezogen und verrichtet dort ihre Dienste. früher die Consumer Technology als unverzichtbarer Helfer werden Roboter von digitalen Sprachassistenten. geworden ist. Ein Alltagshelfer, der unterstützt, verbindet und möglicherweise sogar Menschenleben rettet.
2 Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 9 Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2020 Corona macht 2020 zu einem Jahr, in dem vieles anders ist Deutscher Markt für Unterhaltungselektronik 2020 und in dem niemand ganz genau sagen kann, was in zwei, Volumen: 8,16 Milliarden Euro drei Monaten oder einem halben Jahr sein wird. Entsprechend Umsatzanteil am Umsatzanteil Gesamtvolumen in Prozent in Milliarden Euro schwierig, aber nicht unmöglich, sind in diesem Jahr Markt- vorhersagen. Nach Bitkom-Prognosen wird der deutsche 31% 40% 2,53 3,27 Markt für Unterhaltungselektronik 2020 voraussichtlich Flat-TV einen Gesamtumsatz von 8,16 Milliarden Euro erreichen. Audiogeräte Digitalkameras Einmal mehr werden Fernseher mit prognostizierten 3,27 Milliarden Euro Umsatz der größte Einzelposten sein. Spielkonsolen Blu-Ray-Player Sonstige CE1 1% 6% 0,07 0,52 49% wollen alle Geräte Ihr Anteil am Gesamtumsatz wird aber auf 40 Prozent 8% 0,63 in den eigenen vier 14 % 1,16 sinken (Ende 2019: 42 Prozent). Mit großem Abstand folgen Wänden vernetzen. Quelle: Prognose Bitkom Research Audiogeräte, auf die 14 Prozent des Gesamtvolumens und 1,16 Milliarden Euro entfallen werden. Mit Digitalkameras Abbildung 1 – Umsatzanteile Consumer Electronics am Gesamtmarkt 2020 werden voraussichtlich 626,67 Millionen Euro umgesetzt werden. Das entspricht einem Umsatzanteil von 8 Prozent. Media-Sticks und Set-Top-Boxen zählen – liegt maßgeblich lagen genauso wie für Roboter und Haushaltsgeräte. Vor zwei Die von Microsoft und Sony schon angekündigten Neuheiten an einer Unterkategorie: den boomenden Kopfhörern, die Jahren äußerten diesen Wunsch erst 39 Prozent. Zugleich werden dazu führen, dass der Umsatz mit Spielkonsolen in hierunter subsummiert sind.1 Diesem aktuell sehr angesagten gehen aktuell 37 Prozent davon aus, dass in zehn Jahren alle diesem Jahr 515 Millionen Euro betragen wird (6 Prozent). Bereich der Consumer Technology wird sich im Folgenden ein Bereiche des Wohnens komplett digital vernetzt sein werden.2 Blu-Ray-Player tragen voraussichtlich noch 65,86 Millionen eigenes Kapitel widmen. zum Gesamtumsatz bei (1 Prozent). Das ist ein deutliches Bei der Vernetzung und Steuerung kommt dem Smartphone Zeichen, dass die Verbraucher immer stärker zum Streaming Die Zukunft der Consumer Technology gehört eindeutig als Steuerzentrale eine wesentliche Rolle zu. Der Umsatz greifen, wenn sie Filme und Serien schauen möchten – ein vernetzbaren Geräten. Die Hälfte aller Menschen in Deutsch- mit Smartphones wird in diesem Jahr voraussichtlich bei Befund, der im Folgenden anhand aktueller Nutzungszahlen land (49 Prozent) würde in den eigenen vier Wänden am 10,6 Milliarden Euro liegen, also erneut größer sein als der untermauert wird. liebsten alle technischen Geräte miteinander vernetzen und Consumer-Electronics-Markt. Bis Ende des Jahres werden digital steuern können. Das gilt für Fernseher und Audioan laut Prognose 19,66 Millionen Smartphones verkauft werden. Ein knappes Drittel (31 Prozent) des Umsatzes wird mit weite- Ihr Durchschnittspreis wird bei 539 Euro liegen. rer Consumer Technology erzielt: 2,53 Milliarden Euro. Die 1 Sonstige CE umfasst DVD Player / Recorder, Mediaboxes & Media Stärke dieses Segments – zu dem unter anderem DVD-Player, Sticks, Camcorder, Interchangeable Lenses, Digital Fotoframes, Set-Top-Boxes / Dishes+Sets, Headphones+Mobile Stereo Headsets, Docking Speakers, ICE. 2 Bitkom: Smart Home 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 10 Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2020 Hinzu kommen 1,1 Millionen der einfacheren Feature-Phones, also Geräte, die an die früheren Handys erinnern: Tastatur statt Touchscreen, weniger Funktionen, aber schon Features wie Kamera, Musikplayer und Webbrowser. Ihr Durchschnitts preis wird bei etwa einem Zehntel der Smartphones liegen: 52 Euro. Sie werden voraussichtlich einen Umsatz von 57 Millionen Euro generieren. Absatz, Durchschnittspreis und Umsatz Smartphone 2020 in Deutschland 19,66 Millionen verkaufte Smartphones 539 € Durch- 10,6 schnittspreis Milliarden je Smartphone Euro Umsatz Quelle: EITO, IDC Abbildung 2 – Absatz, Durchschnittspreis und Umsatz Smartphones 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 11 Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2020 Marktanalyse Euromonitor International: Der Digital Consumer Die digitale Bereitschaft eines Landes und seiner Konsumen- Land Digital Consumer Digital Consumer Aufgrund dessen ist davon »Knapp jeder fünfte ten sind maßgebliche Faktoren für den digitalen Fortschritt Index Current Index Forecasted auszugehen, dass vonseiten US-Amerikaner hat 2019 und liegen somit auch der Entwicklung im Bereich Consumer Rank (2019) Rank (2024) der Bundesregierung eine einen Wireless Speaker Technology zugrunde. Um aktuelle und zukünftige Entwick- Südkorea 1 → 1 noch konsequentere Umset- lungen auf dem deutschen Markt besser verstehen zu können, zung ihrer Digitalstrategie gekauft – aber nur jeder Australien 2 ↘ 3 lohnt sich daher ein erweiterter Blick, der über die Analyse erfolgen wird. Im Rahmen zehnte Deutsche.« USA 3 ↗ 2 der Innovationskraft der Hersteller sowie der Produktqualität des verabschiedeten Kon- hinausgeht. Der Digital Consumer Index3 von Euromonitor Dänemark 4 ↘ 6 junkturpakets kann mit International führt wesentliche Aspekte des digitalen Konsu- VAE 5 → 5 einem weiteren Digitalisierungsschub gerechnet werden. mentenprofils sowie -umfelds zusammen. Dies ermöglicht Vereinigtes Königreich 6 ↘ 7 Zugleich hat sich das Konsumentenverhalten im Umgang mit internationale Vergleichbarkeit der digitalen Bereitschaft von digitalen Innovationen schlagartig verändert. Durch die Niederlande 9 → 9 Ländern und lässt Schlussfolgerungen über das Wachstums häufigere Verwendung erlangte Consumer Technology wäh- potenzial von Consumer Technology insgesamt sowie einzelner Frankreich 20 → 20 rend der Pandemie eine größere Wertschätzung, wodurch Produktkategorien zu. Deutschland 21 ↘ 23 sie beim Konsumenten im Alltag nachhaltig an Bedeutung Spanien 23 ↘ 27 gewinnen konnte. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Ein entscheidender Grund für das vergleichsweise schlechte Deutschland die Möglichkeit hat, sich digital neu – und Italien 27 ↗ 25 Abschneiden Deutschlands im Ranking (2019 Position 21) ist deutlich besser als bisher im Digital Consumer Index prog das relativ konservative Verhalten deutscher Konsumenten, Quelle: Euromonitor International nostiziert (Position 23 im Jahr 2024) – im internationalen wenn es um die Adaption innovativer Produkte geht. Ein Abbildung 3 – Digital Consumer Index Ranking Vergleich zu positionieren. Folglich kann auch der Bereich Beispiel: Laut Euromonitor International hat im Jahr 2019 nur Consumer Technology zusätzlichen Auftrieb erlangen. jeder zehnte Deutsche einen drahtlosen Lautsprecher gekauft, Neben der Skepsis der Konsumenten bremsen auch Defizite in den USA hingegen jeder Fünfte. Diese beinhalten unter der digitalen Infrastruktur das Wachstum im Bereich Consu- Kategorien Ranking (2019) Ranking (2024) anderem digitale Sprachassistenten, denen gegenüber mer Technology. Keiner der beiden Faktoren sollte bei der deutsche Konsumenten aus Sorge um Datenschutz und Analyse des Marktes vernachlässigt werden, da die Bereit- Connected Consumer 21 ↘ 22 Privatsphäre skeptischer eingestellt sind als Konsumenten schaft deutscher Konsumenten, sich neuen digitalen Produk- Home Connectivity 11 ↗ 9 in anderen Industrienationen wie den USA und China. ten anzunehmen, und der Ausbau der digitalen Infrastruktur Mobile Connectivity 33 ↘ 35 als eine sich selbstverstärkende Dynamik verstanden werden sollten. Durch die Covid-19-Pandemie wurden in Deutschland Quelle: Euromonitor International 3 Mehr Informationen sind erhältlich unter ↗ 2020 Digital Consumer Index: Identifying Investment Opportunities in the Internet Era digitale Defizite und deren negative Auswirkungen offengelegt. Abbildung 4 – Subkategorien des Digital Consumer Index (Deutschland) Für den Inhalt der Seite ist das jeweilige Unternehmen selbst verantwortlich. Tim Vattmann | Senior Research Analyst Euromonitor International | T 0211 8909 4414 | tim.vattmann@euromonitor.com Maxim Hofer | Senior Research Analyst Euromonitor International | T 0211 8909 4416 | maxim.hofer@euromonitor.com
3 Roboter
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 13 Roboter 3.1 Roboter im Corona-Jahr 2020 In Science-Fiction-Filmen existieren Roboter wie Maria Durch Corona hat nicht zuletzt im Pflegebereich die Diskussi- (Metropolis), C-3PO (Star Wars) und T-800 (Terminator) schon on über den Einsatz von Pflegerobotern weiter an Fahrt seit fast einem Jahrhundert, in der Industrie leisten sie seit aufgenommen. Angesichts einer alternden Gesellschaft, eines Jahrzehnten ihre Dienste – nun halten sie in den Alltag von Mangels an Pflegepersonal und häufig unattraktiver Arbeits- immer mehr Menschen Einzug. Sie saugen Staub, wischen bedingungen können Roboter in der Alten- und Krankenpfle- Böden, mähen den Rasen, reinigen Regenrinnen und Swim- ge eine Ergänzung und Entlastung des menschlichen Perso- mingpools. nals sein. Vor allem in Japan, aber auch in Deutschland gibt es » Roboter dazu seit einigen Jahren vielversprechende Ansätze mit Seit dem Corona-Ausbruch ist das Interesse an Robotern noch menschenähnlichen oder kuscheltierartigen Robotern, die ermöglichen, länger in vielen weiteren Bereichen stark gestiegen. Denn auch dabei helfen, Pflegeheimbewohner zu versorgen, zu unterhal- selbstbestimmt in den Roboter sind zwar nicht gegen (Computer-)Viren gefeit, am ten sowie sie sozial, emotional und mental zu fordern. Sie eigenen vier Wänden Corona-Virus hingegen erkranken sie nicht. Das prädestiniert erkennen die Bewohner, stellen sich auf deren Vorlieben ein zu leben.« sie für den Einsatz an systemrelevanten Stellen oder schlicht und lernen ständig dazu. Großes Potenzial werden zudem da, wo viele Menschen zusammenkommen. In Krankenhäu- Roboter haben, die älteren Menschen ermöglichen, länger sern wird seitdem weltweit verstärkt an Experimente mit selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben, indem Robotern angeknüpft, die Patienten mit Essen und Medika- sie etwa Dinge vom Boden aufheben, Türen öffnen, beim menten versorgen oder die Rachenabstriche nehmen können. Aufstehen unterstützen oder einfache Mahlzeiten zubereiten. Für Labors wurden Roboter entwickelt, die autonom Ampul- Beim Einsatz von Robotern in der Pflege gilt es sicherlich, len verschließen, befördern und in Geräte wie Zentrifugen ethische Belange sehr sorgfältig zu diskutieren und abzuwä- stellen können. Um ganze Gebäude, etwa Krankenhäuser und gen. In einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie Flughäfen, oder komplette Fahrzeuge wie Busse und Bahnen wird ihnen für die risikoarme Versorgung einer Hochrisiko- mit UV-Licht zu desinfizieren, kommen ebenfalls Roboter zum gruppe jedoch künftig eine noch größere Bedeutung zukom- Einsatz. Durch Corona richtet auch die Gastronomie ein men. verstärktes Augenmerk auf Roboter, die Speisen zubereiten und servieren können. In den USA und besonders in Asien kommen diese schon seit mehreren Jahren zum Einsatz und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Sogar ein autarkes Duo aus Barista-Roboter und Kellnerroboter existiert dort schon. Es versteht die Wünsche der Gäste, kann 60 Getränke zubereiten und sie sicher an den Tisch bringen.
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 14 Roboter 3.2 Neue Robotertechnik und ein unheimliches Tal Dass Roboter den Schritt raus aus der Science-Fiction rein in Virtual Reality) tritt bei ihren Beobachtern ein Unbehagen ein, die Realität geschafft haben, verdanken sie großen techni- weil sie erkennen, dass da etwas nicht stimmt. Ihre Akzeptanz schen Verbesserungen in den letzten Jahren. Ihre Rechenleis- fällt dann schlagartig ab, da wir sie automatisch an einem tung ist gestiegen, künstliche Intelligenz macht sie lern- und echten Menschen messen. Ein Vergleich, den die Kunstwesen anpassungsfähig, sie können immer mehr Daten aus immer nicht bestehen. Bleibt ein Roboter hingegen deutlich men- besseren Sensoren verarbeiten. Damit geht einher, dass sie schenunähnlich, legen wir Menschen an ihn nicht die hohe sich im Alltag immer besser orientieren und fortbewegen Messlatte der Menschenähnlichkeit an. Noch umstritten ist, » Uncanny Valley – können. Hindernisse können sie umgehen oder bezwingen, ob die Akzeptanzkurve nach dem Uncanny Valley wieder steil Treppen und unebenes Gelände bedeuten für sie nicht mehr ansteigt, wenn überhaupt kein Unterschied mehr zu einem noch menschenähnli- das Ende ihres Aktionsradius, sogar so schnell rennen wie ein echten Menschen zu erkennen ist. Womöglich bleibt die cher ist bei Robotern Gepard können sie mittlerweile. All das ermöglicht ihnen, Akzeptanz dann allerdings weiter gering, sodass teilweise von nicht unbedingt noch immer besser mit Menschen zu interagieren und zu kooperie- einem Uncanny Cliff gesprochen wird. besser.« ren. Wie selbstverständlich bewegen sie sich mit und zwi- schen Menschen, sie verstehen die menschliche Sprache und Ob Tal oder Klippe oder ganz anders: Noch gibt es den voll- lernen dazu. Auch bei ihrem Aussehen gibt es Forschung ständig menschengleichen Roboter nicht. Wie er von den dazu, sie immer menschenähnlicher werden zu lassen. Bei- echten Menschen aufgenommen würde, bleibt daher Speku- spielsweise kann der Simulative Emotional Expression Robot lation. Wie die derzeit boomenden Serviceroboter aktuell SEER des Japaners Takayuki Todo beeindruckend genau angenommen werden, lässt sich hingegen faktenbasiert menschliche Gesichtszüge spiegeln und menschlichen Augen- sagen. kontakt halten. Dazu kann er seine Augen, seine Lider und Brauen sowie den Kopf ähnlich wie ein Mensch bewegen. Nicht immer jedoch ist noch menschenähnlicher bei einem Roboter noch besser. Ab einem gewissen Punkt tritt das Uncanny Valley ein, oft Gruselgraben oder Akzeptanzlücke genannt. Denn: Wir Menschen empfinden hochabstrakte, völlig künstliche Figuren oft akzeptabler und sympathischer als solche, die fast vollständig menschenähnlich sind. Ab einem gewissen Realitätsgrad von Robotern (aber auch von animierten Figuren in Trickfilmen oder von Avataren in der
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 15 Roboter 3.3 Roboter im Haushalt: Stand der Nutzung 18 % Man hat wieder Hauspersonal. Im 21. Jahrhundert besteht allerdings nur ein Teil der Roboterflotte für das smarte Zuhause. dieses Personal jedoch aus fleißigen Servicerobotern, die im Auf dem Markt sind auch Wischroboter, Roboter, die die Regen- Zuhause ihrer Besitzer ihre Dienste tun. Aktuell nutzt knapp rinne säubern, und solche, die Pools reinigen. Sogar komplette nutzen einen Roboter im Haushalt. jeder Fünfte in Deutschland (18 Prozent) solch einen Roboter Pflanz-, Gies- und Ernteroboter für den Garten sind erhältlich. für Arbeiten im Haushalt. Deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen sind nicht zu erkennen. Am Besitzer über ihre Haushaltsroboter weitesten verbreitet sind derzeit Roboter zum Staubsaugen Was trifft auf die Nutzung Ihres Roboters zu? und Rasenmähen. 44 Prozent aller Roboternutzer besitzen Habe durch den Roboter mehr Freizeit 59% einen Staubsaugerroboter, 42 Prozent einen Rasenmährobo- ter. Weniger genutzt werden Fensterputzroboter (11 Prozent).4 Der Roboter steigert meine Lebensqualität 52% Diese drei gängigsten Serviceroboter für Haus und Garten sind Habe mir mehr Arbeitserleichterung versprochen 9% Die Top 3 der Roboter Der Roboter beeindruckt Freunde und Verwandte 2% Welche Art von Roboter nutzen Sie bereits? Fühle mich durch den Roboter weniger einsam 0% 0% 20 % 40 % 60 % Basis: Roboternutzer | Quelle: Bitkom Research 1 2 Abbildung 6 – Ausgewählte Aussagen zu Haushaltsrobotern Wie früher das menschliche Hauspersonal geben Haushalts- Nur 9 Prozent haben sich vom Haushaltsroboter mehr roboter das Versprechen, den Alltag zu erleichtern, lästige Arbeitserleichterung versprochen. 7 Prozent meinen, der Arbeiten abzunehmen und damit mehr verfügbare Freizeit Roboter bereite ihnen mehr Probleme als Arbeitserleichte- 3 42 % 44 % 11% zu schaffen. In den meisten Fällen erfüllen die Serviceroboter rung. Um mit ihnen zu protzen, sind die fleißigen Alltags dieses Versprechen. Knapp drei von fünf Roboternutzer helferlein offenbar wenig geeignet. Nur 2 Prozent finden, Rasenmäh Staubsauger- Fensterputz roboter roboter roboter (59 Prozent) sagen, dass sie durch den Roboter mehr Freizeit der Roboter beeindrucke Freunde und Verwandte.5 Basis: Roboternutzer | Quelle: Bitkom Research haben. Gut die Hälfte (52 Prozent) findet, der Roboter steigere ihre Lebensqualität. Abbildung 5 – Die am weitesten verbreiteten Roboter 4 Bitkom: Roboter 2020 5 Bitkom: Roboter 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 16 Roboter Roboter haben Namen 19 % Haben Sie Ihrem Roboter einen Namen gegeben? Weiß nicht/k. A. Ja haben ihrem Roboter einen Namen gegeben. Der gute Geist des Hauses | Dobby | 4% 19% Dolly | Dusti | Elfi | Grüni | Gute Sicht | Hauself | Hausgeist | Heinzelmann | Helferli | Jarris | KITT | Laubfrosch | Knapp jeder fünfte Roboternutzer (19 Prozent) hat seinem Laubi | Mähfisto | Mähi | Mapfologe | Gerät übrigens einen Namen gegeben. Das belegt, wie sehr Moppel | Pfiffi | Putzi | R2D2 | Reini | Rex | Robbi | Robo | Robopropp | der Roboter mitunter als Mitglied des Haushalts gesehen Robo-Sauger | Robo-Saugi | Saugex | wird. Die Namen leiten sich häufig von der Funktion des Saugi | Shaun | Staub ex | Staubi | Staubweg | Streifenfrei | Roboters ab, etwa Saugi, Dusti, Staub ex, Staubweg bzw. Nein Unser E Schaf Dolly (das Schaf), Shaun (das Schaf), Grüni, Mähi, Mähfisto, 77% Unser E-Schaf oder Gute Sicht und Streifenfrei. Beliebt sind ferner Namen, die generell die Unterstützung im Haushalt Basis: Roboternutzer | Quelle: Bitkom Research betonen, etwa Helferli, Hauself, Heinzelmann oder Der gute Abbildung 7 – Die beliebtesten Roboternamen (Auswahl) Geist des Hauses bzw. Hausgeist. Eine dritte verbreitete Namenskategorie sind Anspielungen auf bekannte Roboter wie R2D2, den drolligen Droiden aus Star Wars, oder KITT, das intelligente Auto aus Knight Rider.6 6 Bitkom: Roboter 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 17 Roboter 3.4 Die Zukunft der Roboter in der Consumer Technology Der Siegeszug der Roboter im Haushalt und innerhalb der Jeweils rund ein Drittel erkennt aktuell keinen Mehrwert Roboter künftig das Haus oder die Wohnung überwachen Consumer Technology wird weitergehen. 55 Prozent derer, die (36 Prozent), möchte nicht, dass ein Roboter seine Arbeit zu lassen. Immerhin gut jeder Vierte (26 Prozent) sagt das von aktuell noch keinen Roboter verwenden, können sich vorstel- übernimmt (35 Prozent), oder hält die Technologie für noch Robotern zum Lernen oder zur Nachhilfe. len, einen solchen Roboter künftig zu nutzen. Quer über alle nicht ausgereift (28 Prozent). 16 Prozent sind unsicher, wie sie Altersgruppen hinweg. Damit ist die Bevölkerung in Deutsch- mit der Entwicklung umgehen sollen, 14 Prozent vertrauen Jeder Fünfte (21 Prozent) ist bereit, künftig einen Kochroboter land Haushaltsrobotern gegenüber insgesamt sehr aufge- der Robotertechnik nicht, 13 Prozent meinen, sich mit der seine Mahlzeiten zubereiten zu lassen. Einen Roboterhund schlossen. Ein gutes Drittel der Bevölkerung in Deutschland Thematik noch nicht ausreichend auseinandergesetzt zu oder ein anderes Roboterhaustier kommt lediglich für 6 Pro- (35 Prozent) kann sich jedoch nicht vorstellen, bei sich künftig haben. Nur 4 Prozent empfinden Roboter als unheimlich.7 zent infrage. Und so groß die Begeisterung für Roboter ist: einen Roboter einzusetzen. Vor drei Jahren waren es aller- Gewisse Bereiche sind für sie aus Sicht der Verbraucher tabu. 55 % dings noch 41 Prozent. Den einen Hauptgrund gegen einen Keiner derer, die an Robotern generell interessiert sind oder Robotereinsatz gibt es nicht. sie schon bei sich im Einsatz haben, kann sich vorstellen, künftig einen Roboter als Freundin oder Freund zu haben. können sich vorstellen, 36% 35% künftig einen Roboter zu nutzen. Auch zur Kinderbetreuung bzw. als Babysitter möchte nie- Erkenne keinen Roboter sollen Mehrwert und nicht meine Arbeit mand einen Roboter einsetzen.8 brauche das nicht. übernehmen. Insgesamt gibt es eine große Mehrheit, die aktuell schon 28% 16% Wie sieht die Zukunft der Roboter in der Consumer Technolo- Technologie Unsicher, wie man einen Roboter nutzt oder sich vorstellen kann, ihn künftig zu ist noch nicht mit Entwicklung gy aus? Erstens werden sie noch intelligenter werden. Ein ausgereift. umgehen soll. nutzen. Sie wird dafür sorgen, dass sich Haushaltsroboter in aktuelles Beispiel dafür sind derzeit die Rasenmähroboter. Deutschland weiter verbreiten und sich als wichtiger Teil der 14% 13% Bislang fuhren die meisten Modelle kreuz und quer über den Ich vertraue Habe mich damit Consumer Technology etablieren. Insbesondere der Boom der dieser Technik noch nicht ausrei- Rasen. Damit sie das Blumenbeet nicht verwüsteten, musste nicht. chend beschäftigt. Staubsaugerroboter wird weitergehen. Gut zwei Drittel der ihr Aktionsradius mit Begrenzungsdrähten beschränkt werden. aktuellen Roboternutzer und -interessenten (67 Prozent) 4% Basis: Befragte, die sich nicht Mittlerweile können erste Modelle den Garten selbstständig Roboter sind vorstellen können, künftig einen sagen, dass sie künftig einen Staubsaugerroboter verwenden mir unheimlich. Roboter zu nutzen. erfassen, ähnlich wie die Staubsaugerroboter in der Woh- Quelle: Bitkom Research werden. 58 Prozent meinen, künftig einen Fensterputzroboter nung. Einzelne Gartenareale können dann für sie zur Sperr einzusetzen, 51 Prozent einen Rasenmähroboter. Doch auch zone erklärt werden. Außerdem erkennen sie zuverlässig Abbildung 8 – Gründe für die Nicht-Nutzung von Robotern gegenüber weiteren Roboterarten sind die Menschen in Hindernisse, spielende Kinder und Haustiere. Etwas weiter Deutschland sehr offen eingestellt. 45 Prozent der Roboter- in die Zukunft geschaut, bedeutet die größere Intelligenz der nutzer und -interessenten können sich vorstellen, einen Roboter neue Einsatzbereiche. 7 Bitkom: Roboter 2020 8 Bitkom: Roboter 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 18 Roboter Eine der größten Herausforderungen für Roboter ist, Objekte Besitz und Interesse Roboter zu greifen, ohne davor angelernt worden zu sein, idealerweise Können Sie sich vorstellen, einen Roboter zu nutzen? selbst dann, wenn die Objekte kreuz und quer durcheinander Kann mir Nutzung Nutze bereits und übereinander liegen. Auch das Handling sehr dünner, überhaupt nicht einen Roboter Staubsaugerroboter 67% vorstellen flexibler Gegenstände, etwa Drähte, ist für sie schwer. Vor 18% Fensterputzroboter 58% 17% Probleme stellen kann sie außerdem, einen Gegenstand je Rasenmähroboter 51% nach Konsistenz und Stabilität unterschiedlich anzufassen. Überwachungsroboter 45% 23 % Ein rohes Ei muss ein Roboterarm ganz anders greifen als eine 17% Lern-/Nachhilferoboter 26% Kann mir eiförmige Eisenkugel. In all diesen Bereichen gibt es aktuell Kann mir Nutzung auf Kochroboter 21% jeden Fall Nutzung vorstellen große Fortschritte. Berührungssensoren und hochauflösende eher nicht Roboterhaustier 6% vorstellen 3D-Kameras gepaart mit künstlicher Intelligenz machen es 22% Roboterfreund(in) 0% Babysitter-/ möglich. Ein Forschungsroboter im Computer Science and Kann mir Nutzung Kinderbetreuungsroboter 0% eher vorstellen Artificial Intelligence Laboratory des MIT kann heute schon feinfühlig Kabel ein- und ausstecken. Künftig soll er mit Basis: Bevölkerung ab 16 Jahren (links) | Roboternutzer und -interessenten (rechts) | Quelle: Bitkom Research seinen Fähigkeiten lästige Aufgaben wie das Zusammenlegen Hinweis: Summe ergibt nicht 100 Prozent, da gerundet und »weiß nicht / keine Angabe« nicht berücksichtigt von Kleidung übernehmen können. Abbildung 9 – Interesse an Robotern 0% Reinigung ansteht. Außerdem kann der Staubsauger dann auf die im nächsten Kapitel genauer eingegangen wird, zielgenau dorthin geschickt werden, wo es nötig ist (Krümel werden noch stärker das Hirn des Smart Homes, das Daten unter dem Esstisch), und Bereiche meiden, in die er keinesfalls empfängt, interpretiert und Steuerbefehle sendet. All die möchten einen Roboter zur Kinderbetreuung einsetzen. fahren darf (Legosteinhaufen auf dem Boden). Die Menschen Serviceroboter – vom Saug- über den Wisch-, den Rasenmäh- in Deutschland sind einem solchen Szenario gegenüber sehr und den Fensterputzroboter bis hin zu künftigen Robotern – aufgeschlossen. 79 Prozent können sich vorstellen, dass der sind dann quasi die Werkzeuge dieses Smart-Home-Hirns. Eine zweite Entwicklung der Roboter in der Consumer Techno- Staubsaugerroboter künftig erkennt, wenn es Zeit für die logy: Sie werden noch stärker vernetzt und in das Gesamt nächste Reinigung ist, und dann automatisch startet.9 » Die größere Intelligenz system Smart Home einbezogen. Serviceroboter werden untereinander stärker Daten austauschen und darüber der Roboter eröffnet Mit dieser zweiten Entwicklung, der stärkeren Vernetzung, hinaus in Kontakt zu zahlreichen weiteren Sensoren und neue Einsatzbereiche.« hängt eine dritte zusammen: Die digitalen Sprachassistenten, Aktoren im Smart Home treten. Beispielsweise wird eine Kamera oder ein hochauflösender Punktwolkenscan dem Staubsaugerroboter ein Zeichen geben, dass mal wieder eine 9 Bitkom: Smart Home 2020
4 Digitale Sprachassistenten
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 20 Digitale Sprachassistenten 4.1 Wer nutzt Sprachassistenten – und auf welchen Geräten? Software ist nicht alles, aber ohne Software ist alles nichts. Geräteübergreifend verwenden knapp zwei von fünf Inter Zwei Drittel der Nutzer von Sprachassistenten (66 Prozent) Für jeden Bereich der Consumer Technology gilt diese Aussage, netnutzern in Deutschland (39 Prozent) zumindest hin und nutzen es sehr häufig oder zumindest häufig für die Sprach- aber wohl für keinen so sehr wie für die digitalen Sprach wieder die Möglichkeit, per Sprache Informationen abzufragen steuerung, gefolgt vom Tablet (41 Prozent). Auf Rang drei assistenten. Mikrofon und Lautsprecher sind als Hardware oder Geräte zu steuern. Unter den 16- bis 29-jährigen Inter- liegen die Smart Speaker, die für viele den Inbegriff des zwar nötig, aber alles andere läuft im Reich der Software ab. netnutzern machen davon noch deutlich mehr Gebrauch Sprachassistenten darstellen. Ein gutes Viertel (26 Prozent) Das beginnt mit dem Zerlegen der wahrgenommenen Geräu- (59 Prozent) als in den anderen Altersgruppen. Am häufigsten der Nutzer von Sprachassistenten verwendet smarte Laut- sche in Frequenzen und Spektrogramme, in denen die Assis- wird dafür das Gerät verwendet, auf dem die digitalen sprecherboxen wie Amazon Echo, Google Home, Apple Home tenten ihr Aktivierungswort erkennen. Ab dann folgt das Sprachassistenten mit Apples Siri 2011 erstmals in die Pod oder den Smart Speaker der Telekom häufig oder sehr Senden der Audiosignale in die Cloud, dort die Übersetzung Consumer Technology einzogen: das Smartphone. häufig. Gut jeder Fünfte (21 Prozent) nutzt Sprachbefehle via der Sprache in Text, die Erkennung von dessen Inhalt mit Fernseher, jeweils 7 Prozent via Smartwatch bzw. Kopfhörer.10 Natural-Language-Understanding-Systemen (NLU). Daran schließt sich die Rückübertragung des Texts in Sprache an, Nutzung von Sprachassistenten die dann als digitales Signal zurück an das Gerät beim Nutzer Nutzen Sie die Möglichkeit, per Sprache Informationen abzufragen und Geräte zu steuern? geschickt wird, oder die Übersetzung in einen Befehl, der an Welche Geräte nutzen Sie dafür sehr häufig bzw. häufig? ein weiteres smartes Gerät weitergegeben wird. Weil der Weiß nicht / k. A. Ja eigentliche Sprachassistent reine Software ist, kann er auf Smartphone 66% 2% 39% unterschiedlichen Geräten genutzt werden. Tablet 41% Nein Smarte Lautsprecher 26% 59% Smart-TV 21% Smartwatch 7% Kopfhörer 7% Smart Display 5% Basis: Internetnutzer ab 16 Jahren (links) | Nutzer von Sprachassistenten (rechts) | Quelle: Bitkom Research Abbildung 10 – Sprachassistenten-Nutzung in Deutschland nach Geräten 10 Bitkom: Die Zukunft der Consumer Technology 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 21 Digitale Sprachassistenten 4.2 So werden digitale Sprachassistenten eingesetzt Die jüngste Gerätekategorie im Bereich Sprachassistenten So häufig werden Sprachassistenten genutzt sind Smart Displays, vereinfacht gesagt eine Kombination aus in Deutschland Tablet und smarter Lautsprecherbox. Sie stehen idealerweise an einem festen Ort in der Wohnung, um dort beispielsweise Täglich Gesamt 56% 32% 9% 2% als Steuerzentrale für das Smart Home zu fungieren. Außer- Mehrmals pro Woche 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Mehrmals pro Monat dem eignen sie sich für Videotelefonate oder zum Anschauen Seltener Basis: Nutzer von Sprachassistenten | Quelle: Bitkom Research von Fotos. Anders als reine Lautsprecherboxen können sie per Hinweis: Summe ergibt nicht 100 Prozent, da gerundet und »weiß nicht / keine Angabe« nicht berücksichtigt Sprachbefehl gesuchte Informationen in Text- und Bildform Abbildung 11 – Nutzungshäufigkeit von Sprachassistenten anzeigen. Besonders praktisch ist das beispielsweise in der Küche, wenn nach einem Befehl wie »Ich möchte Apfelkuchen backen« auf dem Bildschirm das Rezept erscheint. Bereits Wer per Sprachbefehl Informationen abfragt oder Geräte recherchen per Sprachbefehl durch. Verbreitet sind ferner 5 Prozent aller Nutzer von Sprachassistenten setzen diese steuert, macht das sehr regelmäßig. 56 Prozent nutzen Funktionen, um den Alltag zu managen. 19 Prozent bestellen noch junge Gerätekategorie häufig oder sehr häufig ein, Sprachassistenten täglich, ein weiteres knappes Drittel via Sprachassistenten Produkte, ebenso viele bestellen ein weitere 8 Prozent gelegentlich oder selten.11 (32 Prozent) mehrmals pro Woche. Und wofür? Zuallererst, Taxi und verwalten ihre Kalendereinträge. um Musiktitel abzuspielen oder Radiosender einzustellen. 74 % 79 Prozent aller Nutzer von Sprachassistenten machen das, » Smart Displays sind vor allem die jüngeren (91 Prozent der 16- bis 29-Jährigen und die jüngste Geräte 84 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, aber nur 46 Prozent der nutzen den Sprachassistenten, über 65-Jährigen). In jedem Alter nahezu gleich verbreitet ist, kategorie bei den um Geräte im Haushalt zu steuern. über die Stimme Geräte im Haushalt zu steuern. Knapp drei Sprachassistenten.« Viertel (74 Prozent) geben der Beleuchtung, der Heizung, dem E-Mails oder Kurznachrichten lassen sich 17 Prozent vorlesen, Staubsaugerroboter und weiteren Smart-Home-Geräten 7 Prozent erstellen sie auch per Sprache. Sich durch einen Sprachbefehle. Sprachassistenten einfach unterhalten lässt sich fast jeder dritte Nutzer (31 Prozent). 13 Prozent stellen mit ihrer Stimme Mit deutlichem Abstand dahinter folgt der Zugriff per den Timer, etwa beim Kochen und Backen, wenn die Hände Sprachassistenten auf verschiedene Informationen: entweder mit Teig bedeckt oder einfach nur voll sind.12 40 Prozent erfragen die Abfahrtzeiten von Bussen oder Bah- nen, 38 Prozent Verkehrsinformationen, 31 Prozent Sport ergebnisse, 29 Prozent die Wettervorhersage und 26 Prozent Kochrezepte. Außerdem führen 36 Prozent generelle Internet- 11 Bitkom: Die Zukunft der Consumer Technology 2020 12 Bitkom: Die Zukunft der Consumer Technology 2020
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 22 Digitale Sprachassistenten Der Einsatz von Sprachassistenten – Top 10 Diese Popularität von Sprachassistenten im Smart Home Wofür werden Sprachassistenten verwendet? hat dazu geführt, dass es inzwischen sogar schon Kinder spielküchen mit Alexa gibt. Musik abspielen oder Radio hören 79% Geräte im Haushalt steuern 74% Die Sprachassistenten werden in den kommenden Jahren Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen erfahren 40% weiter an Popularität gewinnen, weil es sowohl bei der Verkehrsnachrichten abrufen 38% Spracherkennung als auch bei der Assistenzfunktion konti Suchanfragen / Internetrecherche 36% nuierlich Fortschritte gibt. Schon heute werden Sprachbefehle Sich unterhalten lassen 31% sehr zuverlässig erkannt und selbst komplexe Anweisungen, Sportergebnisse erfahren 31% die ganz natürlich gesprochen werden, verstanden. Diese Wettervorhersage abrufen 29% Zuverlässigkeit wird weiter steigen, sodass sogar starke Dialekte Kochrezepte abrufen 26% kein Problem mehr sind. Etwa beim Schweizerdeutschen gibt Produkte bestellen 19% es in der Erkennungsquote noch Luft nach oben. Zugleich Taxi bestellen 19% werden die per Sprache verfügbaren Assistenzfunktionen und Dienste weiter zunehmen. Immer mehr Internetangebote 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % werden sich in Richtung Voice First weiterentwickeln, sodass Basis: Nutzer digitaler Sprachassistenten | Quelle: Bitkom Research ihre Inhalte und Funktionen via Sprachassistenten zugänglich sind. Die eigene Sprache ist dann der selbstverständliche Abbildung 12 – Genutzte Anwendung digitaler Sprachassistenten Zugang zu diversen Services – von der Buchung von Kino tickets und Mietwagen bis hin zum Bestellen von Essen. Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man nur darauf Dass sich das Smart Home zu einem wichtigen Einsatzbereich Darüber hinaus – siehe ↗ Kapitel 3 zu den Robotern – schaut, wofür der Sprachassistent auf den Smartphones von Sprachassistenten entwickelt hat, belegt eine weitere werden die Sprachassistenten noch stärker zum Hirn des eingesetzt wird. Ihn verwenden die Nutzer eines Smartpho- Bitkom-Studie aus diesem Jahr. 52 Prozent aller Nutzer von Smart Home und seiner Roboter werden. Außerdem werden nes primär, um Kontakte anzurufen (41 Prozent), um Text- Smart-Home-Anwendungen haben dort angegeben, diese sie künftig das selbstverständliche Bedienkonzept in Autos nachrichten zu verfassen (35 Prozent) und für Internetrecher- per Sprachbefehl zu steuern. Damit ist die Sprache direkt darstellen. chen (32 Prozent).13 nach dem Wischen und Tippen in einer Smartphone-App (78 Prozent) die zweitbeliebteste und verbreitetste Methode, sein Smart Home zu steuern.14 13 Bitkom: Smartphone 2020 14 Bitkom: Smart Home 2020
5 Wearables
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 24 Wearables 5.1 Smarte Helfer gegen Corona? Smartwatches, Fitnesstracker und Kopfhörer sind die bekann- Die Corona-Pandemie hat Wearables in diesem Jahr verstärkt derzeit, wie sich die von den Wearables erfassten Vitaldaten testen und verbreitetsten Vertreter der Spezies Wearable. Sie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Immer wieder gab es medizinisch nutzen lassen. Sei es, um die Behandlung von sind aber keineswegs die einzigen. Wearables gibt es für fast Presseberichte, wonach Smartwatches und Fitnesstracker in Covid-19-Patienten zu verbessern, oder sogar, um eine Infekti- alle Stellen des Körpers, für ganz unterschiedliche Zwecke – einem sehr frühen Stadium Hinweise auf eine Covid-19-Er- on sehr frühzeitig zuverlässig erkennen zu können. Erste und sogar für die Bekämpfung von Covid-19 wird ihnen eine krankung ihrer Träger gegeben haben. Noch lange bevor diese Erfolge scheint es dabei zu geben: Forscher des Rockefeller zentrale Rolle zugesprochen. erste Symptome spürten, ließen sich in den gemessenen Neuroscience Institutes an der West Virginia University haben Vitaldaten Anomalien erkennen. Hierin zeigt sich, wie sehr gemeinsam mit dem Hersteller eines smarten Rings verkün- Smarte Einlegesohlen für die Fußballschuhe? Gibt es. Sie Smartwatches und einige Fitnesstracker in den letzten Jahren det, schon drei Tage, bevor Infizierte Symptome bemerken, registrieren gelaufene Strecke, Lauftempo, Pässe und die kontinuierlich um immer mehr Gesundheitsfunktionen mit 90-prozentiger Sicherheit eine Infektion mit dem Corona- Kraft, mit der gegen den Ball getreten wird. Als Belohnung für erweitert wurden. Sie können unter anderem die Herzfre- Virus feststellen zu können. Dafür werden die Körperdaten gute Performance winken beim Spiel FIFA Mobile ein besseres quenz messen, teilweise die Sauerstoffsättigung des Blutes, mit KI-Modellen analysiert. Ranking und zusätzliche Erfolge. Ein Basketballschuh, der sich die Atemfrequenz, die Schlafqualität und mitunter sogar ein selbst bindet? Ist schon auf dem Markt. Skistiefel mit Senso- (Basis-)EKG erstellen. Damit geben sie sehr genau über den » Die Daten von Wearables können ren, die Auskunft über den eigenen Fahrstil liefern? Ebenfalls. Gesundheitszustand ihres Trägers Auskunft. Das macht sich Sie analysieren unter anderem, wie Kurven gefahren werden, unter anderem die Corona-Datenspende-App des möglicherweise frühzeitig auf eine ob die Skier parallel geführt werden und ob es Abweichungen Robert-Koch-Instituts (RKI) zunutze. Sie wertet den von Corona-Infektion hinweisen.« zwischen linkem und rechtem Ski gibt. Fürs Skifahren passen- Fitnessarmbändern und Smartwatches gemessenen Ruhe- de beheizbare Jacken und Westen, die sich puls sowie das Schlaf- und Aktivitäts per App steuern lassen? Ebenfalls verfügbar. niveau aus. Diese ändern sich erfah- Kopfhörer Könnten Wearables tatsächlich frühzeitig und zuverlässig Bluetooth-Unterwäsche, die der Partnerin Brille rungsgemäß bei einer akuten Atem- Hinweise auf eine Covid-19-Erkrankung liefern, wäre das ein oder dem Partner signalisiert, dass man wegserkrankung wie Covid-19. Das RKI wichtiger Baustein im Kampf gegen diese Pandemie. Schließ- gerade Lust auf romantische Zweisamkeit erhält so einen besseren Überblick über Shirt lich wird ihre Verbreitung wesentlich dadurch begünstigt, hat? Check. Praktischerweise startet sie die Verbreitung des Corona-Virus in dass asymptomatische Patienten, die selbst noch gar nichts gleich eine passende Musikplaylist, aktiviert Deutschland. Armband von ihrer Erkrankung wissen, das Virus an andere weiterge- einen romantischen Bildschirmschoner und ben. Fitnesstracker und Smartwatches sind natürlich nach verhindert, dass Anrufe oder Nachrichten Uhr Etliche Universitäten und Forschungs wie vor Consumer Technology und keine Medizinprodukte. stören. Konsequenterweise werden auch einrichtungen weltweit – vom Deutschen Der Bereich Gesundheit wird bei ihnen nach den Fitnessfunk- smarte Milchpumpen angeboten, falls aus Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung tionen jedoch der nächste große Schritt sein. den romantischen Stunden ein neues Leben über das Scripps Research Institute bis entstanden ist. zur Stanford University – forschen Schuhe
Die Zukunft der Consumer Technology – 2020 25 Wearables 5.2 Smartwatches 5.2.1 Hierfür werden Smartwatches eingesetzt phone vor allem rund um das Thema Sensorik. Diverse Kör- Tatsächlich wissen viele Smartwatchbesitzer genau das zu perdaten lassen sich dort messen. Das fängt mit der Herzfre- schätzen. 85 Prozent von ihnen geben an, ihre Smartwatch Die kleinen Computer am Handgelenk wurden in den letzten quenz an, geht mit der Sauerstoffsättigung des Blutes weiter zu verwenden, um über eingehende Nachrichten informiert Jahren immer leistungsfähiger und selbstständiger. Um mit und hört bei der Sturzerkennung noch nicht auf. Außerdem zu werden, ohne regelmäßig aufs Smartphone schauen zu ihnen zu telefonieren, ist beispielsweise nicht länger unbe- lassen sich auf der Smartwatch viele Informationen anzeigen müssen. 61 Prozent lesen am Handgelenk eingehende Nach- dingt ein Smartphone nötig. Als Wearable, das direkt am und vollwertige Apps nutzen – ganz ohne zusätzlichen Griff richten. Ohne Handgriff einfach unkompliziert aufs Display Körper seines Trägers sitzt, punktet es gegenüber dem Smart- zum Smartphone. schauen zu können, macht sich gerade dann bezahlt, wenn man in einer unbekannten Gegend unterwegs ist und sich Populärste Einsatzszenarien der Smartwatch orientieren muss. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Besitzer Für welche Zwecke nutzen Sie Ihre Smartwatch? einer smarten Uhr nutzen diese zur Navigation. Gut ein Drittel (34 Prozent) steuert über die Smartwatch das Smart- Information über eingehende Nachrichten 85% phone, etwa beim Musikhören. Jeder zehnte Smartwatch Lesen eingehender Nachrichten 61% besitzer (10 Prozent) macht mit seiner Uhr das, womit der Navigation 45% Aufstieg der Handys damals begann: telefonieren.15 Timer oder Stoppuhr 38% Steuerung des Smartphones 34% Auf die im Corona-Kontext erwähnten Fitness- und Gesund- Gesundheitsdaten messen 28% heitsfunktionen greifen ebenfalls zahlreiche Smartwatch Wecker 18% nutzer zu. 28 Prozent messen mit der Smartwatch ihre Information von Angehörigen oder Notdienst in Notsituation 16% Gesundheitsdaten, 16 Prozent verwenden den smarten Anzeigen von Informationen von Fitness-Apps 14% Rechner am Handgelenk, um in Notsituationen automatisch Steuerung von Smart-Home-Anwendungen 11% Angehörige oder den Notdienst zu informieren. Daten von Telefonieren 10% Fitness-Apps lassen sich 14 Prozent anzeigen. Noch vergleichs- Mobiles Bezahlen 6% weise selten wird die Möglichkeit in Anspruch genommen, Fahrkarten / Tickets abrufen 6% die Smartwatch als Schnittstelle zu weiteren Systemen zu Taschenlampe 2% verwenden. 11 Prozent der Smartwatchnutzer verwenden sie als Schaltzentrale für das Smart Home, steuern darüber also 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % beispielsweise die Beleuchtung. Basis: Smartwatchnutzer | Quelle: Bitkom Research Abbildung 13 – Genutzte Anwendung Smartwatches 15 Bitkom: Die Zukunft der Consumer Technology 2020
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