Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2016

 
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Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2016
Geschäftsbericht
Generali Versicherung AG
2016

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2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

Kennzahlen
GENERALI VERSICHERUNG AG

zum 31. Dezember 2016

Angaben in Mio. EUR                                      2016      2015      2014

Verrechnete Prämien brutto                             2.285,6   2.317,6   2.318,3

Verrechnete Prämien netto                              1.695,8   1.725,0   1.734,8

Versicherungstechnische Rückstellungen brutto          8.544,8   8.366,7   8.175,2

Versicherungstechnische Rückstellungen netto           7.629,2   7.506,0   7.322,7

Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen)                 8.969,1   8.608,2   8.301,6

Eigenkapital                                            799,5     600,4     525,9
Inhalt – Generali Versicherung AG | 3

Inhalt   5

         5
              Lagebericht

              Gesamtüberblick
         7    Erfolgswirksame finanzielle Leistungsindikatoren
         11   Spartenüberblick
         13   Finanzergebnis
         13   Gesamtergebnis
         14   Bilanzbezogene finanzielle Leistungsindikatoren
         16   Risikoberichterstattung gemäß § 243 UGB
         21   Personal
         21   Funktionsauslagerung
         21   Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
         23   Ausblick

         24   Bilanz

         26   Gewinn- und Verlustrechnung

         30   Anhang

         30 Grundsätze der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
         36 Erläuterungen zu Posten der Bilanz
         40 Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
         44 Angaben über rechtliche Verhältnisse
         46 Angaben über personelle Verhältnisse
         48	Angaben zur Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer
             in der Lebensversicherung
         74	Angaben zur Bewertung der versicherungstechnischen
             Rückstellungen in der Lebensversicherung

         77   Bestätigungsvermerke (Treuhänder, Aktuare)

         78   Bestätigungsvermerk (Wirtschaftsprüfer)

         81   Bericht des Aufsichtsrates

         Hinweis: Zur Erleichterung der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Differen-
         zierungen verzichtet. In sämtlichen Texten sind immer Frauen und Männer, ohne jeg-
         liche Diskriminierung, gleichwertig gemeint.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 5

Lagebericht
                                                                   sich das Prämienaufkommen des Versicherungsmarktes im
GESAMTÜBERBLICK                                                    Jahr 2016 um rund 1,1 % reduzieren. Ursache dafür ist die
                                                                   schlechte Entwicklung der Lebensversicherung, deren Prämien­
  Die Generali Versicherung AG ist einer der führenden Versi-      einnahmen um 6,3 % sinken. Wesentlichster Grund dafür ist
cherer in Österreich. Sie stellt die Kunden und deren Wünsche      der Einbruch bei den Einmalerlägen der klassischen Lebens-
in den Mittelpunkt. Mit einem der dichtesten Vertriebsnetze        versicherung. Außerdem kam es durch die Senkung des Ga-
der österreichischen Versicherungsbranche, engagierten und         rantiezinses auf 1,0 % per Jänner 2016 zu „Vorzieheffekten“ im
gut ausgebildeten Mitarbeitern sowie innovativen, flexiblen und    Jahr 2015. Die Krankenversicherung legt seit Jahren konstant,
smarten Produkten ist es möglich, auf die individuellen Be-        mit nur geringen Schwankungen, zu. Im Jahr 2016 wird in
dürfnisse der Kunden einzugehen.                                   dieser Sparte ein Wachstum von 3,8 % erwartet. Auf die Prä-
                                                                   mien der Schaden- und Unfallversicherung wirkten sich die
  Die Generali Versicherung AG ist Teil der Generali Gruppe        gedämpfte Konjunkturentwicklung und die geringe Inflation
Österreich, der drittgrößten Versicherungsgruppe des Landes.       aus. Für das Jahr 2016 ist eine Wachstumsrate in Höhe von
Zur Gruppe gehören neben der Generali Versicherung AG auch         1,7 % zu erwarten.
die Versicherungsgesellschaften BAWAG P.S.K. Versicherung
AG und Europäische Reiseversicherung AG, die Generali Bank           Die Generali Versicherung AG setzte – in diesem schwierigen
sowie weitere Finanz-, Service- und Immobiliengesellschaften.      Umfeld – ihre ertragsorientierte Geschäfts- und risikobewusste
Mit 50 % ist die Gruppe an der BONUS Pesionskassen Akti-           Zeichnungspolitik fort. Eines der strategischen Ziele ist, die
engesellschaft und mittelbar an der BONUS Vorsorgekasse            hervorragende Position im Retail-Bereich (Privat- und Gewer-
AG beteiligt. In wichtigen Bereichen – z.B. in der Kfz-Versiche-   bekunden) beizubehalten und weiter auszubauen. Die Gesell-
rung, der Schadenversicherung oder auch in der Reisever­           schaft nahm 2016 aus dem direkten Geschäft 2.271,8 Mio. EUR
sicherung – gehören Generali Gruppe Österreich-Gesell­             (-1,2 %) ein. Der leichte Rückgang resultierte ausschließlich aus
schaften zu den Marktführern in Österreich.                        dem Umstand, dass Einmalerläge der klassischen Lebensver-
                                                                   sicherung infolge des Niedrigzinsumfeldes nur sehr restriktiv
  Österreich zählt zu den wichtigsten Märkten der Generali         angeboten wurden. Das um diese Effekte bereinigte direkte
Group, einem 1831 gegründeten und heute zu den größten             Gesamtwachstum lag bei 1,1 %. In der Schaden- und Unfallver-
globalen Anbietern von Finanzdienstleistungen gehörenden           sicherung lagen die direkten Prämien mit 1.376,2 Mio. EUR um
Konzern. Mit Prämieneinnahmen von insgesamt 74 Mrd. EUR            1,0 % über dem Vorjahresniveau. Der Bereich Nicht-Kfz-Ver-
im Jahr 2015 und weltweit 76.000 Mitarbeitern, die Dienstleis-     sicherung entwickelte sich erfreulicherweise noch besser als
tungen in über 60 Ländern erbringen, nimmt die Generali Group      die Schaden- und Unfallversicherung insgesamt. In der Kran-
eine führende Position auf den westeuropäischen Märkten ein        kenversicherung gelang der Gesellschaft eine Steigerung um
und gewinnt in Zentral- und Osteuropa sowie in Asien immer         hervorragende 5,1 %. Die abgegrenzten Brutto­prämien in der
mehr an Bedeutung.                                                 Lebensversicherung gingen um 7,9 % auf 628,2 Mio. EUR
                                                                   zurück, entwickelten sich, bereinigt um die Einmalerläge in
  Die österreichische Volkswirtschaft verlässt den Krisenmo-       der klassischen Lebensversicherung, aber nahezu stabil. Auf
dus nur langsam. Der letzte Konjunkturbericht des WIFO             Grund von effizienten Prozessen und der konsequenten Ver-
(Stand: Dezember 2016) hebt insbesondere die kräftige Ex-          folgung der strategischen Ziele erwirtschaftete die Generali
pansion des Konsums privater Haushalte als Folge der Steu-         Versicherung AG wieder sehr gute technische Ergebnisse.
erreform hervor, das reale Wachstum des Bruttoinlandspro-          Diese positiven Entwicklungen spiegeln sich auch in einer
duktes legt voraussichtlich um 1,5 % (Vorjahr: 1,0 %) zu. Die      ausgezeichneten Combined Ratio wider.
Inflation (harmonisierter Verbraucherpreisindex) lag im Be-
richtsjahr bei nur 0,9 %. Am Arbeitsmarkt gab es unterdessen         Die Produkt- und Servicepalette der Generali Versicherung
weiter keine Entspannung – nach nationaler Berechnung lag          AG wird laufend optimiert und ergänzt. Die neue Produktwelt
die Arbeitslosenquote wie schon im Jahr davor bei hohen            „Privat & Besitz“ in Schaden/Unfall startete mit flexiblen Pro-
9,1 %. Das für die Versicherungsbranche besonders heraus-          duktbausteinen für individuellen Schutz. Durch diese Modula-
fordernde Umfeld extrem niedriger bzw. sogar negativer Zin-        rität trägt die Generali Versicherung AG dem starken Bedürfnis
sen hat sich im Jahr 2016 nochmals verschärft: Der Dreimo-         nach Individualisierung und Flexibilisierung Rechnung und
nats-EURIBOR zum 31. Dezember 2016 lag bei -0,3 %, die             verbessert so die Kundenerfahrung, die nun auch strukturiert
Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite (früher Sekundär-            mittels Net Promoter System (NPS) gemessen wird. Dabei wird
marktrendite) für zehnjährige österreichische Bundesanleihen       die Weiterempfehlungsbereitschaft hinterfragt und es werden
bei 0,4 %.                                                         die Gründe für die Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit analy-
                                                                   siert, was in Folge zu einer stetigen Optimierung der Prozesse,
  Nach Einschätzungen des Verbandes der Versicherungsun-           Produkte und Services führt.
ternehmen Österreichs (Stand: Ende September 2016) wird
6 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

  Bereits seit März 2016 läuft das Gesundheitscoaching der        Besonderes Augenmerk liegt auf einem klaren Wertesystem,
Generali Versicherung AG für Kinder mit Tipps zur Verbesserung    zu dem Professionalität, Transparenz und Verantwortung ge-
des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Mit der neuen            hören, sowie auf den Stakeholdern, für die die Generali Versi-
klassischen Lebensversicherung mit garantiestützender Ge-         cherung AG Verantwortung trägt, als auch für jene, welche die
winnbeteiligung bietet die Generali Versicherung AG garantier-    Performance der Gesellschaft beeinflussen können.
te Leistungen bei Erleben, Ableben und Rückkauf. Neben der
Pensionsvorsorge stand bei der Gesellschaft auch die Risiko-       Um die daraus resultierende hohe soziale Verantwortung und
vorsorge mit Ablebens- und Berufsunfähigkeitsschutz im Fokus.     den Respekt gegenüber der Umwelt zu unterstreichen, hat sich
                                                                  die Generali Group bereits im Jahr 2007 dazu entschlossen,
  Die Generali Versicherung AG legt große Aufmerksamkeit auf      „UN Global Compact“ beizutreten. Seit dem Jahr 2005 wird
die Digitalisierung. So wurde z.B. auch der Internetauftritt      der „Sustainability Report“ publiziert, der die Performance der
völlig neu gestaltet und ein Kundenportal eingerichtet, womit     Gruppe in den Bereichen Umwelt und Soziales dokumentiert.
Generali-Kunden alle relevanten Informationen zu ihren Versi-     Der Bericht erfüllt die Global Reporting Initiative (GRI-G4) Stan-
cherungsverträgen abrufen und einfache Geschäftsfälle online      dards. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Generali
erledigen können. Die Website generali.at orientiert sich an      Gruppe Österreich ein weiteres wichtiges Anliegen. Durch das
den Bedürfnissen der Nutzer und präsentiert sich moderner,        Audit „berufundfamilie“ ist die Generali Versicherung AG seit
intuitiver und übersichtlicher. Im Bereich Mobile Services bie-   2012 als familienfreundliches Unternehmen offiziell zertifiziert.
tet die Generali Versicherung AG bereits vier Apps an: Für        Mehr Informationen zu diesen wichtigen Themen können Sie
Wetter (einschließlich Unwetterwarnungen), Notfälle, Schaden-     dem Kapitel „Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren“ oder den
meldungen sowie eine digitale Service Card. Auch die Aktivi-      Websites generali.at und generali.com entnehmen.
täten in den sozialen Netzwerken werden verstärkt. Immer
mehr Kundenbetreuer nutzen Facebook als modernen und               Seit vielen Jahren werden die Österreichische Bergrettung
zeitgemäßen Kommunikationskanal mit ihren Kunden. Auch            und die ÖAMTC-Flugrettung unterstützt. Eine starke Medien-
auf YouTube und XING ist die Generali Versicherung AG aktiv.      aufmerksamkeit erreicht die Generali Gruppe Österreich auch
Vor wenigen Monaten wurde die Generali Haushaltversiche-          durch ihr Sponsoring hochkarätiger Sportveranstaltungen: Als
rung um eine „IT-Assistance“ erweitert. Diese hilft bei techni-   Unterstützer des Österreichischen Fußballbundes und des FK
schen Problemen mit Handy, Computer und Unterhaltungs-            Austria Wien sowie als Namensgeber des ATP-Tennisturniers
elektronik im privaten Heim.                                      „Generali Open Kitzbühel“. Über die Grenzen hinaus ist die
                                                                  Generali Gruppe Österreich im Skisport stark vertreten, bei
 Auch im nichtfinanziellen Bereich erfüllt die Generali Versi-    zahlreichen Ski Alpin Weltcup-Rennen in Europa und Übersee
cherung AG eine Vielzahl von Interessen und Erwartungen.          sowie bei den Hahnenkamm-Bewerben in Kitzbühel.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 7

ERFOLGSWIRKSAME FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Prämienentwicklung

Verrechnete Prämien

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                             2016               2015                            Veränderung

                                                                                                    absolut               in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung             91.037            91.713               -676                -0,7

Haushaltversicherung                                       124.397              123.782                616                 0,5

Sonstige Sachversicherungen                                196.688              191.950              4.737                 2,5

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                      286.450              290.084             -3.634                -1,3

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                       274.190              267.182              7.009                 2,6

Unfallversicherung                                         125.218              121.939              3.279                 2,7

Haftpflichtversicherung                                    150.908              149.453              1.456                 1,0

Rechtsschutzversicherung                                       77.989            77.130                860                 1,1

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                      8.238             8.036                202                 2,5

Sonstige Versicherungen                                        41.108            41.229               -121                -0,3

Indirektes Geschäft                                            11.948            15.952             -4.005               -25,1

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                   1.388.172            1.378.450              9.721                 0,7

Krankenversicherung gesamt                                 272.532              259.365             13.167                 5,1

Fondsgebundene Lebensversicherung                          163.990              178.043            -14.053                -7,9

Konventionelle Lebensversicherung                          459.082              499.129            -40.047                -8,0

Indirektes Geschäft                                             1.829             2.644               -815               -30,8

Lebensversicherung gesamt                                  624.901              679.816            -54.915                -8,1

Gesamt                                                   2.285.605            2.317.632            -32.027                -1,4

  Die Generali Versicherung AG verzeichnete 2016 einen Rück-      0,7 % über dem Vorjahresniveau. In der Krankenversicherung
gang der verrechneten Bruttoprämien um 1,4 % auf 2.285,6          gelang der Gesellschaft eine Steigerung um 5,1 % auf
Mio. EUR (2015: 2.317,6 Mio. EUR). Aus dem direkten Geschäft      272,5 Mio. EUR (2015: 259,4 Mio. EUR).
stammten davon 2.271,8 Mio. EUR (2015: 2.299,0 Mio. EUR),
was einem Rückgang von 1,2 % entspricht. Auf das indirekte          Die Nettoprämien beliefen sich auf 1.695,8 Mio. EUR (2015:
Geschäft entfielen in der Schaden- und Unfallversicherung         1.725,8 Mio. EUR), woraus sich eine Eigenbehaltsquote von
Prämien von 11,9 Mio. EUR (2015: 16,0 Mio. EUR), in der Le-       74,2 % (2015: 74,4 %) ergibt, die sich aus dem Verhältnis der
bensversicherung von 1,8 Mio. EUR (2015: 2,6 Mio. EUR).           verrechneten Nettoprämien zu den verrechten Bruttoprämien
                                                                  errechnet.
  Das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversiche-
rung lag mit 1.388,2 Mio. EUR (2015: 1.378,5 Mio. EUR) um
8 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

Abgegrenzte Prämien

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                        2016        2015              Veränderung

                                                                               absolut          in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung       91.120      91.699      -579           -0,6

Haushaltversicherung                                    124.698     123.988       710            0,6

Sonstige Sachversicherungen                             196.577     191.987      4.591           2,4

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                   286.990     290.925     -3.936          -1,4

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                    273.315     266.645      6.671           2,5

Unfallversicherung                                      125.612     121.411      4.201           3,5

Haftpflichtversicherung                                 151.666     148.344      3.321           2,2

Rechtsschutzversicherung                                 78.123      77.324       799            1,0

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                8.224       8.025       199            2,5

Sonstige Versicherungen                                  40.997      40.670       328            0,8

Indirektes Geschäft                                      12.186      13.440     -1.254          -9,3

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                 1.389.509   1.374.458   15.052            1,1

Krankenversicherung gesamt                              272.413     259.035    13.378            5,2

Fondsgebundene Lebensversicherung                       163.990     178.043    -14.053          -7,9

Konventionelle Lebensversicherung                       462.356     501.731    -39.375          -7,8

Indirektes Geschäft                                       1.829       2.644      -815          -30,8

Lebensversicherung gesamt                               628.175     682.419    -54.243          -7,9

Gesamt                                                 2.290.098   2.315.911   -25.813          -1,1
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 9

Leistungen

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                                2016              2015                            Veränderung

                                                                                                      absolut               in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung            -87.535              -59.716            -27.819               46,6

Haushaltversicherung                                          -46.179              -48.018              1.839               -3,8

Sonstige Sachversicherungen                                  -142.120             -149.022              6.903               -4,6

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                        -217.341             -213.773             -3.569                1,7

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                         -175.869             -175.396              -473                 0,3

Unfallversicherung                                            -71.578              -68.641             -2.937                4,3

Haftpflichtversicherung                                       -98.421             -125.513             27.093              -21,6

Rechtsschutzversicherung                                      -31.275              -31.436               162                -0,5

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                        -4.879            -4.468              -411                 9,2

Sonstige Versicherungen                                       -25.382              -27.123              1.742               -6,4

Indirektes Geschäft                                               -2.123             1.181             -3.304             -279,8

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                       -902.700             -901.927              -773                 0,1

Krankenversicherung gesamt                                   -184.275             -179.844             -4.431                2,5

Fondsgebundene Lebensversicherung                            -279.565             -270.549             -9.016                3,3

Konventionelle Lebensversicherung                            -630.275             -602.005            -28.270                4,7

Indirektes Geschäft                                                -791             -1.187               395                 0,0

Lebensversicherung gesamt                                    -910.631             -873.740            -36.891                4,2

Gesamt                                                     -1.997.605           -1.955.511            -42.095                2,2

  Bei den Bruttoleistungen für Versicherte und Geschädigte           Schaden- und Unfallversicherung verminderte sich 2016 auf
einschließlich der Schadenbearbeitungs- und Schadenverhü-            11,4 Mio. EUR (2015: 12,5 Mio. EUR).
tungskosten 2016 kam es zu einer Steigerung von 2,2 % auf
1.997,6 Mio. EUR (2015: 1.955,5 Mio. EUR).                            Von den bezahlten und rückgestellten Leistungen übernah-
                                                                     men die Rückversicherer 400,0 Mio. EUR (2015: 364,6 Mio.
 In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Leistungen       EUR).
gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % auf 902,7 Mio. EUR (2015:
901,9 Mio. EUR). In der Krankenversicherung kam es zu einer            In der Lebensversicherung kam es zu einer Auflösung der
Steigerung von 2,5 % auf 184,3 Mio. EUR (2015: 179,8 Mio. EUR),      Deckungsrückstellung der fondsgebundenen Lebensversiche-
ebenso verzeichnete die Lebensversicherung eine Steigerung           rung von 79,3 Mio. EUR (2015: 87,9 Mio. EUR). Ebenso wurde
von 4,2 % auf 910,6 Mio. EUR (2015: 873,7 Mio. EUR).                 in der Deckungsrückstellung der konventionellen Lebensver-
                                                                     sicherung exklusive Verwaltungskostenrückstellung eine Auf-
  Die Abwicklung der Rückstellungen im direkten Geschäft der         lösung in Höhe von 120,3 Mio. EUR (2015: 43,8 Mio. EUR)
Schaden- und Unfallversicherung für noch nicht abgeschlos-           vor­genommen. In der Krankenversicherung betrug die Zufüh-
sene Versicherungsfälle brachte ein positives Ergebnis von           rung zur Deckungsrückstellung 58,2 Mio. EUR (2015: 70,0 Mio.
86,2 Mio. EUR (2015: 67,4 Mio. EUR). Der Stand der Rückstel-         EUR).
lung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung in der
10 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

Aufwendungen

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                                2016              2015                            Veränderung

                                                                                                      absolut               in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung            -23.418              -23.533               115                -0,5

Haushaltversicherung                                          -39.938              -38.117             -1.821                4,8

Sonstige Sachversicherungen                                   -67.309              -59.448             -7.861               13,2

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                         -56.868              -60.281              3.412               -5,7

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                          -70.457              -71.000               544                -0,8

Unfallversicherung                                            -39.552              -36.522             -3.030                8,3

Haftpflichtversicherung                                       -44.317              -43.276             -1.041                2,4

Rechtsschutzversicherung                                      -25.345              -24.340             -1.004                4,1

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                        -1.355            -1.715               359               -21,0

Sonstige Versicherungen                                       -10.129              -10.495               365                -3,5

Indirektes Geschäft                                               -1.847            -2.692               845               -31,4

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                       -380.535             -371.417             -9.118                2,5

Krankenversicherung gesamt                                    -41.362              -40.271             -1.091                2,7

Fondsgebundene Lebensversicherung                             -18.440              -20.359              1.919               -9,4

Konventionelle Lebensversicherung                             -88.951              -94.544              5.593               -5,9

Indirektes Geschäft                                                   2               -257               260                   -

Lebensversicherung gesamt                                    -107.388             -115.160              7.772               -6,7

Gesamt                                                       -529.286             -526.849             -2.437                0,5

 Der Anstieg auf 529,3 Mio. EUR (2015: 526,8 Mio. EUR) bei den         Mit der Generali Holding Vienna AG besteht unverändert die
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vor Abzug von             Vereinbarung, jene Verpflichtungen aus Pensionszusagen, die
Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rück-            nicht auf die Generali Pensionskasse AG übertragen worden
versicherungsabgaben) ist auf einen erhöhten Provisionsauf-          sind, als Gesamtschuldnerin allein zu erfüllen; dafür werden
wand in der Schaden- und Unfallversicherung zurückzuführen.          die Originalkosten ersetzt.

 Davon vergüteten die Rückversicherer 152,9 Mio. EUR (2015:           Die Abfertigungsrückstellung wurde mit dem versicherungs-
158,0 Mio. EUR).                                                     mathematischen Wert gemäß den Richtlinien des IAS 19 dotiert
                                                                     und belief sich zum Jahresultimo auf 170,4 Mio. EUR (2015:
 Seit dem Jahr 2002 wird für die Pensionsansprüche eines             151,3 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen we-
großen Teiles der Mitarbeiter der Generali Gruppe Österreich in      sentlichen Anstieg der sonstigen versicherungstechnischen
der Generali Pensionskasse AG, einer betrieblichen Pensions-         Aufwendungen auf Grund höherer Zinskosten für die Abferti-
kasse, vorgesorgt. Die Generali Pensionskasse AG wurde mit           gungsrückstellung.
30. Juni 2015 mit der BONUS Pensionskassen Aktiengesell-
schaft, einer überbetrieblichen Pensionskasse, verschmolzen.          Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für Forschung und
Die BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft hat sämtliche            Entwicklung in den Bereichen Softwareentwicklung und Pro-
Verpflichtungen und Ansprüche der Generali Pensionskasse             duktmanagement getätigt.
AG übernommen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 11

Kennzahlen
Angaben in %                                                                                                              2016                2015

Schaden- und Unfallversicherung netto

    Schadenquote1                                                                                                          62,5                68,4

    Kostenquote   2
                                                                                                                           28,3                27,1

    Combined Ratio                                                                                                         90,8                95,5

Gesamt

    Kostenquote2                                                                                                           22,1                21,4

    Rendite laufender Ertrag3                                                                                               3,6                 3,8
1   Aufwendungen für Versicherungsfälle im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien
2   Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien
3   Laufende Erträge aus Kapitalanlagen im Verhältnis zum durchschnittlichen Stand der Kapitalanlagen

  Die Kennzahlen zur Schaden- und Kostenquote reflektieren                          tive Annahme von Einmalerlägen – plangemäß deutlich zurück.
die Nachhaltigkeit der ertragsorientierten Annahmepolitik und                       Erfreulicherweise gelang es der Gesellschaft, einen Teil des Ver-
des effizienten Umgangs mit den zur Verfügung stehenden                             anlagungsvolumens mit hybriden Veranlagungen aufzufangen.
Ressourcen. So konnte das Jahr 2016 mit einem historisch
niedrigen Combined Ratio von 90,8 % abgeschlossen werden.                            Deutlich positive Effekte zeigte die konsequente Konzentration
Die laufende Rendite der Kapitalanlagen erzielte mit 3,6 %                         auf den Bereich der Risikovorsorge. Die Generali Versicherung
einen in Anbetracht des schwierigen Marktumfeldes ebenfalls                        AG setzte die umfangreichen verkaufsunterstützenden Maß-
sehr zufriedenstellenden Wert.                                                     nahmen zum Thema Berufsunfähigkeitsvorsorge fort. Eine ver-
                                                                                   besserte Gestaltung der Vertragsgrundlagen führte zu positiven
                                                                                   Verkaufs­impulsen in allen Vertriebswegen. Als Ergänzung der
                                                                                   Produktpalette in der Risikovorsorge entwickelte die Generali
SPARTENÜBERBLICK                                                                   Versicherung AG Mitte des Jahres eine Erwerbsunfähigkeits-
                                                                                   versicherung sowie einen speziellen Zusatzbaustein für die Ab-
 Im Anhang III ist in der „Aufgliederung verschiedener Erfolgs-                    lebensversicherung, der eine Leistung im Falle einer schweren
posten“ das versicherungstechnische Geschäft nach Versi-                           Krebserkrankung bietet. Beide Produkte dienen der Komplet-
cherungszweigen dargestellt.                                                       tierung des Angebots und werden im Rahmen der bedarfsorien-
                                                                                   tierten Beratung in individuellen Vorsorgelösungen verwendet.

Lebensversicherung                                                                   Als Unterstützung des Risikovorsorgebereichs stellte die
                                                                                   Gesellschaft den Vertriebsorganisationen während des ge-
  Im Jahr 2016 wurde die Fokussierung auf Anspar- und Pen-                         samten Geschäftsjahres eine Bestandsaktion zur Berufsunfä-
sionsvorsorgeprodukte mit laufender Prämienzahlung sowie                           higkeitsversicherung zur Verfügung, die eine allgemeine Dar-
auf den Bereich der Risikovorsorge fortgeführt. Angesichts                         stellung dieses Vorsorgethemas bot und eine individuelle
des sinkenden garantierten Rechnungszinses in der klassi-                          Ansprache der Kunden erlaubte.
schen Lebensversicherung führte die Generali Versicherung
AG im Bereich der finanziellen Vorsorge (Pensionsvorsorge                            Die fondsgebundene Vorsorge wurde durch zahlreiche Ver-
und Ansparprodukte) eine neue im Vergleich zum Markt attrak-                        anstaltungen im Verkauf unterstützt und laufend betreut. Ein
tive Produktgenera­tion mit garantiestützender Gewinnbeteili-                       spürbarer Anstieg der fondsgebundenen Anteile innerhalb des
gung ein. Im Zuge der Entwicklung der neuen Produkte wurden                         Lebensversicherungs-Produktportfolios bewies den positiven
auch die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen, insbe-                           Effekt der getroffenen Maßnahmen.
sondere auf Grund des Versicherungsaufsichtsgesetzes 2016,
umgesetzt und die kundenorientierte Präsentation optimiert.                           Der Schwerpunkt der Bestandsbearbeitung insbesondere im
                                                                                    Bereich der Fondspolizzen mit Garantiefondskonzept wurde
  Die anhaltende Niedrigzinsphase bewirkte eine Verschiebung                        während des gesamten Jahres 2016 fortgeführt. Markant wa-
von der reinen klassischen Vorsorgevariante hin zu Hybridpro-                       ren in diesem Zusammenhang Änderungen, die sich in den
dukten mit einem zunehmend steigenden Anteil der fondsge-                           Versicherungsverträgen auf Grund von Verschmelzungen oder
bundenen Veranlagung. Versicherungsnehmer wahrten damit                             Schließungen von zugrunde liegenden Investmentfonds erga-
die Chance auf höhere Erträge aus der Veranlagung in Invest­                        ben. Die intensivsten Anstrengungen lagen in der Betreuung
mentfonds. Im klassischen Bereich der Lebensversicherung                            jener Kunden, die von der Schließung von Teilfonds des DWS
gingen die Prämieneinnahmen – bedingt durch die sehr restrik-                       FlexPension-Fondskonzeptes betroffen waren.
12 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

  Die betriebliche Lebensversicherung, deren Schwerpunkt in          Auf Grund des anhaltend niederen Zinsniveaus wurde im
der klassischen Lebensversicherung liegt, erreichte 2016 einen     Geschäftsjahr 2016 – im dritten Jahr in Folge – wieder eine
Anteil an der Lebensversicherung von 17,5 % (2015: 19,1 %) auf     Senkung des Rechnungszinssatzes für den Bestand durchge-
Basis der verrechneten Prämie. Der Anteil am Lebens-Neuge-         führt. Die Deckungsrückstellung stieg damit zum Jahresende
schäft betrug 21,7 % (2015: 31,0 %). In der betrieblichen Kol-     2016 überdurchschnittlich um 58,2 Mio. EUR auf 937,5 Mio.
lektivversicherung, einem Spezialprodukt der betrieblichen         EUR. Die Kostenquote konnte trotz der Provisionszahlungen
Lebensversicherung, stieg die Reserve gegenüber dem Vorjahr        für das vermehrte Neugeschäft leicht gesenkt werden.
um 10,6 % (2015: 23,9 %).

  Die Lebensversicherung musste insgesamt im Jahr 2016             Kraftfahrzeugversicherung
einen Rückgang von 8,1 % hinnehmen. Dieser resultierte im
Wesentlichen aus der restriktiven Annahmepolitik im Bereich          Die Sparte Kfz-Versicherung entwickelte sich im Geschäfts-
der Einmalprämien in der klassischen Lebensversicherung in-        jahr 2016 sehr erfreulich. Die verdienten Prämien erreichten
nerhalb der privaten und betrieblichen Vorsorge. Im Bereich        ein Volumen von 560,3 Mio. EUR (2015: 557,6 Mio. EUR) und
der laufenden Prämienzahlung zeigte sich im Privatbereich mit      weisen damit ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr auf.
-2,2 % ebenfalls eine Reduktion des Prämienvolumens, die auf
Grund der bestehenden Rahmenbedingungen für die Lebens-             Die Zeichnungspolitik in den Kraftfahrzeugsparten erfolgte
versicherung als Erfolg gewertet werden kann. Im betrieblichen     gemäß der strategischen Ausrichtung weiterhin konsequent
Segment konnte hingegen eine Steigerung in Höhe von 2,8 %          ertragsorientiert. Durch ein laufendes Portfolio-Management
erzielt werden. Bei den Einmalprämien zeigte sich sowohl im        und das Ergreifen entsprechender Verbesserungsmaßnahmen
Privatbereich als auch im betrieblichen Bereich ein Rückgang       wurde das Jahr 2016 wiederum mit einer hervorragenden
in der verrechneten Prämie.                                        Schadenquote abgeschlossen.

 Die direkten verrechneten Prämien der Lebensversicherungs-         Der Markt war auch 2016 von einem aggressiven Konditio-
sparte beliefen sich 2016 auf 623,1 Mio. EUR. Davon entfielen      nenwettbewerb mit hohen Prämiennachlässen geprägt. Trotz
595,2 Mio. EUR (d.s. 95,5 %) auf laufende Prämien und rund         der schwierigen Rahmenbedingungen gelang es der Generali
27,9 Mio. EUR (d.s. 4,5 %) auf Einmalprämien.                      Versicherung AG, die Durchschnittsprämie je versichertem
                                                                   Fahrzeug im Neugeschäft zu steigern.
  Entsprechend der Erklärung zur Gewinnbeteiligung der Ver-
sicherungsnehmer wurden 44,5 Mio. EUR (2015: 41,1 Mio. EUR)          Die Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich gegenüber 2015
der Rückstellung für Gewinnbeteiligung zugeführt. Zum              positiv und erreichten 329.604 Stück. Sie lagen damit um
31. Dezember 2016 beträgt die Rückstellung somit insgesamt         21.049 Stück über dem Vorjahreswert von 308.555 Stück. Der
91,6 Mio. EUR (2015: 76,2 Mio. EUR).                               Anteil der mit Diesel betriebenen Pkw lag 2016 mit 57,3 %
                                                                   unter dem Vorjahreswert von 58,3 %. Der Anteil alternativ be-
  Im Bereich der Finanzdienstleistungen zählte das Produkt-        triebener Pkw war mit 2,7 % bzw. 9.028 Stück (2015: 1,9 % bzw.
angebot der Generali Bank insbesondere im Abläufermanage-          5.901 Stück) zwar weiterhin vergleichsweise gering, der rela-
ment mit den Veranlagungsmöglichkeiten wiederum zu den             tive Zuwachs betrug allerdings 53,0 % (2015: 33,1 %).
wichtigsten Vorsorgebausteinen. Darüber hinaus zählten die
Produkte unserer Kooperationspartner im Bausparsektor zu             In der Kfz-Haftpflicht erfolgte das Underwriting weiterhin
Fixangeboten in der umfassenden finanziellen Vorsorge, die         mit dem Fokus auf Retail und KMU konsequent ertragsorien-
z.B. speziell im Bereich der Vorsorge für Kinder mitangeboten      tiert. Der Anteil der Verträge mit über das gesetzliche Ausmaß
wurden.                                                            hinausgehenden Versicherungssummen konnte auf 74,3 %
                                                                   (2015: 73,6 %) gesteigert werden und führte zu einer weiteren
                                                                   Verbesserung der Portfoliostruktur. Die Schadenquote liegt
Krankenversicherung                                                im sehr guten Durchschnitt der Vorjahre. Bedingt durch die
                                                                   Umreihung von Kunden in bessere Bonusstufen und die damit
  Das Geschäftsjahr 2016 war von einem erfreulichen Prämi-         verbundenen Prämienreduktionen aus dem Bonus-Malus-Sys-
enwachstum geprägt. Durch die Unterstützung von verkaufs-          tem sowie die niedrige Inflationsanpassung konsolidierte sich
fördernden Maßnahmen konnte die Anzahl der Versicherungen          das Prämienvolumen geringfügig unter dem Vorjahresniveau.
im Portfolio per Jahresende 2016 sowohl bei der Sonder­
klasse- (6,3 %) als auch bei der Privatarzt-Versicherung (6,6 %)    In der Kaskoversicherung stiegen trotz eines weiterhin
gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht werden. Die gebuchte         schwierigen volkswirtschaftlichen Umfeldes die Prämienein-
Prämie erreichte mit 272,5 Mio. EUR (2015: 259,4 Mio. EUR)         nahmen um 2,8 %. Mit einer erfreulichen Schadenquote prä-
ein Plus von 5,1 % gegenüber dem Vorjahr.                          sentiert sich das technische Ergebnis dieser Sparte gegenüber
                                                                   dem Vorjahr weiter verbessert.
 Die Gesamtschadenbelastung war – trotz der Erhöhung der
Schadenreserven – leicht rückläufig.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 13

 Das Kfz-Assistanceangebot Tip&Tat Kfz-Aktiv und der                Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen gingen auf Grund
Kfz-Europaschutz erwirtschafteten 2016 bei einem gestiege-        rückläufiger Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren auf
nen Prämienumsatz wiederum ein sehr gutes Ergebnis.               314,3 Mio. EUR (2015: 323,1 Mio. EUR) zurück. Die Realisie-
                                                                  rungsgewinne lagen bei 38,7 Mio. EUR (2015: 108,8 Mio. EUR).
                                                                  Die auf Grund der Anwendung des RÄG 2014 erstmalig aus-
Rechtsschutzversicherung                                          gewiesenen buchmäßigen Kursgewinne betrugen 53,1 Mio.
                                                                  EUR, wovon 38,6 Mio. EUR auf festverzinsliche Wertpapiere
 Die Rechtsschutzversicherung hat sich, wie schon in den          entfielen. Darüber hinaus stiegen die sonstigen finanziellen
Vorjahren, in der verdienten Prämie mit einem weiteren Zu-        Erträge um 34,3 Mio. EUR auf 44,9 Mio. EUR. Dieser Anstieg
wachs von 1,0 % sehr zufriedenstellend entwickelt. Trotz einer    resultierte insbesondere aus der teilweisen Auflösung (35,0
Vielzahl von – insbesondere im Zusammenhang mit Anlage-           Mio. EUR) der nach § 906 Abs. 32 UGB gebildeten passiven
produkten – geführten Verfahren hat sich das technische Er-       Rechnungsabgrenzung in Zusammenhang mit Abgängen von
gebnis auf hohem Niveau behauptet.                                Wertpapieren bzw. Unterschreitungen der Teilwerte, die für die
                                                                  Bildung der Zuschreibungsrücklage maßgeblich waren.

Elementar-, Haftpflicht- und sonstige                              Unter Einbeziehung der sonstigen Erträge erwirtschaftete die
Sach- sowie Unfallversicherungen                                  Generali Versicherung AG Gesamterträge in der Höhe von
                                                                  451,0 Mio. EUR (2015: 442,6 Mio. EUR).
  Die Generali Versicherung AG erzielte im Bereich Sach/Haft-
pflicht/Unfall im abgelaufenen Geschäftsjahr – in einem unver-      Den Erträgen standen Aufwendungen für die Vermögensver-
ändert schwachen Konjunkturumfeld – eine insgesamt positi-        waltung, Abschreibungen von Kapitalanlagen, Zinsaufwendun-
ve Prämienentwicklung. Trotz negativer Einflüsse durch            gen, Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und sons-
regionale Naturkatastrophen und zahlreiche Feuerschäden           tige Aufwendungen für Kapitalanlagen im Gesamtbetrag von
hielt die Gesellschaft im Jahr 2016 das technische Ergebnis       69,7 Mio. EUR (2015: 86,4 Mio. EUR) gegenüber. Die buchmä-
des Vorjahres auf einem hohen Niveau.                             ßigen Kursverluste verringerten sich um 21,7 Mio. EUR auf
                                                                  49,1 Mio. EUR, wobei der Rückgang insbesondere auf fest-
  Im Privatgeschäft realisierte die Generali Versicherung AG      verzinsliche Wertpapiere zurückzuführen ist. In den buchmä-
auf Basis einer komplett überarbeiteten Produktstruktur („Pro-    ßigen Kursverlusten enthalten sind steuerlich zulässige Ab-
duktwelt Neu Privat & Besitz“) Wachstumschancen und fes-          schreibungen auf den Grundbesitz in der Höhe von 17,6 Mio.
tigte ihre führende Marktposition. Die zahlreichen auf            EUR (2015: 14,5 Mio. EUR). Die realisierten Kursverluste belie-
Nachhaltigkeit angelegten Optimierungsmaßnahmen der ver-          fen sich auf 2,4 Mio. EUR (2015: 2,9 Mio. EUR), die sonstigen
gangenen Jahre sicherten in Summe ein solides technisches         finanziellen Aufwendungen auf 12,4 Mio. EUR (2015: 6,7 Mio.
Ergebnis. Auch im Bereich der Unfallversicherung wurden über      EUR). Die Kapitalanlagen inklusive der festverzinslichen Wert-
sämtliche Vertriebsschienen Prämienzuwächse bei gleichzei-        papiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bilan-
tig stabiler Schadenentwicklung erreicht. In einem von einem      ziert. Das Wahlrecht zur Bildung eines passiven Rechnungs-
anhaltend starken Verdrängungswettbewerb und der geringen         abgrenzungspostens nach § 906 Abs. 32 UGB wurde in
Indexentwicklung geprägten Marktumfeld konnte das Ge-             Anspruch genommen, welcher am Jahresende 2016 eine Höhe
schäftsfeld Privat, insbesondere im Makler- und Bankenver-        von 197,5 Mio. EUR hatte.
trieb, deutliche Zuwachsraten erzielen.

  Wachstum weist die Generali Versicherung AG auch im Fir-
mengeschäft auf. Dank konsequent professioneller Underwri-        GESAMTERGEBNIS
ting-Tätigkeit im Industriegeschäft und durch gezielte Aktionen
im KMU-Segment steigerte die Gesellschaft im Geschäftsjahr         Im Jahr 2016 erzielte die Generali Versicherung AG ein
die Prämieneinnahmen und stärkte ihre Marktposition.              Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von
                                                                  166,1 Mio. EUR (2015: 130,5 Mio. EUR).
  Eine positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs vor allem
im Bereich der Allgemeinen Haftpflicht-Sparte verbesserte das      Auf Grund der zwischen der Generali Holding Vienna AG (als
technische Ergebnis im Firmengeschäft deutlich. Zahlreiche        Gruppenträger) und der Generali Versicherung AG (als Grup-
Feuerschäden beeinflussten das Ergebnis nur geringfügig.          penmitglied) abgeschlossenen Steuerumlagenvereinbarung
                                                                  wird das steuerlich maßgebende Ergebnis der Generali Versi-
                                                                  cherung AG dem steuerlich maßgebenden Ergebnis der Ge-
                                                                  nerali Holding Vienna AG zugerechnet.
FINANZERGEBNIS
                                                                    Der im Sinne eines verursachungsgerechten Ausweises an-
 Das finanzielle Ergebnis stieg im Jahr 2016 im Vergleich zum     teilig auf die Generali Versicherung AG entfallende KöSt-Auf-
Vorjahr um 25,0 Mio. EUR auf 381,4 Mio. EUR.                      wand betrug 40,9 Mio. EUR (2015: 26,9 Mio. EUR).
14 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

 Unter Berücksichtigung des latenten Steuerertrages in der           gewinn in Höhe von 230,2 Mio. EUR (2015: 73,2 Mio. EUR) und
Höhe von 115,5 Mio. EUR (2015: 0 EUR) und eines Verschmel-           ein Bilanzgewinn von 348,4 Mio. EUR (2015: 168,2 Mio. EUR).
zungsgewinns von 2,2 Mio. EUR ergab sich somit ein Jahres-

BILANZBEZOGENE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Versicherungstechnische Rückstellungen

  Die versicherungstechnischen Rückstellungen im Eigenbehalt erreichten einen Gesamtstand von 7.629,2 Mio. EUR (2015:
7.506,0 Mio. EUR). Davon entfielen auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 1.499,8 Mio. EUR (2015: 1.484,9 Mio.
EUR), auf die Krankenversicherung 1.019,3 Mio. EUR (2015: 959,5 Mio. EUR) und auf die Lebensversicherung 5.110,1 Mio. EUR
(2015: 5.061,6 Mio. EUR).

Versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt
Gesamtrechnung direkt

Angaben in Tsd. EUR                                                           2016                   2015             Veränderung

                                                                   absolut     in %      absolut      in %      absolut      in %

Prämienüberträge                                                  137.178       1,2     140.378       1,3        -3.200      -2,3

Deckungsrückstellung                                             5.863.221     52,9    5.786.927     54,2       76.293        1,3

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle       993.494       9,0     983.213       9,2       10.281        1,0

Rückstellung für Schadenregulierungskosten                         62.468       0,6      59.966       0,6        2.502        4,2

Rückstellung für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung      26.076       0,2      26.770       0,3         -695       -2,6

Rückstellung für die erfolgsabhängige Prämienrückerstattung        92.012       0,8      76.650       0,7       15.362       20,0

Schwankungsrückstellung                                           380.837       3,4     375.320       3,5        5.517        1,5

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen                    73.883       0,7      56.770       0,5       17.113       30,1

Gesamte versicherungstechnische Rückstellungen                   7.629.168     69,0    7.505.994     70,2      123.174        1,6

Summe Passiva                                                   11.056.615   100,0    10.685.490    100,0      371.125        3,5

Eigenmittel                                                           Durch das Inkrafttreten der neuen Solvency II-Regelungen
                                                                     mit 1. Jänner 2016 haben sich die Solvenzkapitalanforderungen
 Die Generali Versicherung AG ist eine 100 % Tochtergesell-          geändert.
schaft der Generali Holding Vienna AG. Das Grundkapital
beträgt unverändert 27,3 Mio. EUR und setzt sich aus 3.417.315         Die anrechenbaren Eigenmittel (Eligible Own Funds) zur Be-
Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien zusammen.                 deckung der Solvenzkapitalanforderung (SCR) gemäß § 175
                                                                     VAG 2016 zum 31. Dezember 2016 stehen zum Zeitpunkt der
 Die Generali Versicherung AG ist mit keinen Zweigniederlas-         Erstellung des Jahresabschlusses noch nicht fest. Es wird in
sungen im Ausland vertreten.                                         dem Zusammenhang auf die Veröffentlichung im Bericht über
                                                                     die Solvabilität und Finanzlage (SFCR) verwiesen. Jedoch kann
 Gemäß § 143 VAG 2016 wurden der Risikorücklage 0,5 Mio.             auf Grund der quartalsweise ermittelten, ungeprüften Zahlen,
EUR in der Abteilung Kranken zugeführt. Diese wurden der             der ungeprüften Prognosewerte für den 31. Dezember 2016
Abteilung Schaden/Unfall entnommen, da dort der notwendi-            und des laufenden Monitorings der für die Berechnung rele-
ge Dotationsstand bereits überschritten war. Im Bereich Leben        vanten Parameter daraus geschlossen werden, dass eine deut-
war der zulässige Dotationsstand bereits erreicht.                   liche Überdeckung gegeben ist.

  Somit wies die Generali Versicherung AG zum Jahresultimo
einen Stand von 72,9 Mio. EUR für die Risikorücklage aus.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 15

Eigenkapitalüberleitung

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                    Grundkapital                     Kapitalrücklage         Risikorücklage           Gewinn-      Bilanzgewinn    Gesamt
                                                                                                 gemäß § 143           rücklagen
                                                            gebunden              nicht             VAG 20161        Andere freie
                                                                              gebunden                                Rücklagen

Stand am 31.12.2013                          27.339           131.172          132.372                  18.266            53.223             94.299   456.671

    Dotierung                                                                                             1.746                                         1.746

    Zuschüsse                                                                                                                                              0

    Dividendenzahlung                                                                                                                       -32.464   -32.464

    Jahresgewinn                                                                                                                             33.187    33.187

Stand am 31.12.2014                          27.339           131.172          132.372                  20.012            53.223             95.022   459.140

    Umgliederung   2
                                                                                                        52.515            15.199                       67.715

    Dotierung                                                                                               368                                          368

    Zuschüsse                                                                                                                                              0

    Dividendenzahlung                                                                                                                                      0

    Jahresgewinn                                                                                                                             73.216    73.216

Stand am 31.12.2015                          27.339           131.172          132.372                  72.895            68.422           168.238    600.439

    Zugang aus Verschmelzung                                                     18.848                                                                18.848

    Zuschüsse                                                                                                                                              0

    Dividendenzahlung                                                                                                                       -50.064   -50.064

    Jahresgewinn                                                                                                                           230.232    230.232

Stand am 31.12.2016                          27.339           131.172          151.220                  72.895            68.422           348.406    799.454

1 Für Geschäftsjahre, die vor dem 1. Jänner 2015 beginnen, beinhaltet diese Position die Risikorücklage gemäß § 73a VAG 2016 (versteuerter Teil)
2 Umgliederung der Risikorücklage und der Bewertungsreserve auf Grund des Wegfalls der Bilanzposition „Unversteuerte Rücklagen“

Kapitalanlagen                                                                        Anteile an verbundenen Unternehmen stiegen hingegen um
                                                                                      51,3 Mio. EUR auf 498,8 Mio. EUR, da die Anteile an einer
  Die Kapitalanlagen stiegen im Geschäftsjahr 2016 um                                 Private Equity Gesellschaft erhöht wurden. Der Anteil der Po-
360,8 Mio. EUR oder 4,2 % auf 8.969,4 Mio. EUR. Hiervon ent-                          sition „Aktien und andere nicht festverzins­liche Wertpapiere“
fielen auf die Abteilung Leben 5.469,8 Mio. EUR, auf die Abtei-                       verringerte sich von 27,4 % auf 25,6 % oder 2.299,8 Mio. EUR.
lung Schaden- und Unfallversicherung 2.452,5 Mio. EUR und
auf die Abteilung Kranken 1.047,1 Mio. EUR.                                            Die Darlehensforderungen inklusive Vorauszahlungen auf
                                                                                      Polizzen und Hypothekenforderungen beliefen sich auf
  Der Anteil der festverzinslichen Wertpapiere erhöhte sich von                       680,1 Mio. EUR (2015: 680,5 Mio. EUR). Der Buchwert der
48,4 % auf 51,6 % oder 4.631,7 Mio. EUR, da Neu- und Re­                              Grundstücke und Bauten blieb nahezu unverändert bei
investments vorwiegend in Anleihen getätigt wurden. Die Kapi-                         529,0 Mio. EUR. Die gebundenen Guthaben bei Kreditinstituten
talanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen                               betrugen 191,5 Mio. EUR (2015: 171,1 Mio. EUR) bzw. 2,1 % der
verringerten sich um 9,5 % auf 637,1 Mio. EUR. Insbesondere                           Gesamtkapitalanlagen. Entsprechend den Rechnungslegungs-
sank die Position „Schuldverschreibungen von verbundenen                              vorschriften wurden liquide Mittel (laufende Guthaben bei Kre-
Unternehmen und Darlehen an verbundene Unternehmen“ um                                ditinstituten, Schecks und Kassenbestände) in Höhe von
124,3 Mio. EUR auf 67,6 Mio. EUR auf Grund der Tilgung einer                          95,4 Mio. EUR (2015: 104,8 Mio. EUR) unter „Sonstige Vermö-
Anleihe der Generali Holding Vienna AG (90,0 Mio. EUR) sowie                          gensgegenstände“ ausgewiesen.
zweier Darlehen an die Generali Bank AG (40,0 Mio. EUR). Die
16 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

RISIKOBERICHTERSTATTUNG                                                             „Group Risk Management Policy“ erstellt und vom Vorstand
GEMÄSS § 243 UGB                                                                    der Generali Versicherung AG verabschiedet. Zur Präzisierung
                                                                                    auf lokaler Ebene hat die Generali Versicherung AG darüber
                                                                                    hinaus auch eine lokale „Leitlinie Risikomanagement“ erstellt
Organisation des Risikomanagements,                                                 und implementiert. Diese Leitlinie beschreibt das Risikoma-
Verantwortlichkeiten und wesentliche                                                nagement-System sowie Rollen und Verantwortlichkeiten im
Aufgaben                                                                            Risk-Governance-System. Die Leitlinie regelt insbesondere
                                                                                    Strategien, Prinzipien und Prozesse zur Identifizierung und
 Ein wesentlicher Bestandteil des Governance-Systems der                            Bewertung sowie zum Management und Berichtswesen von
Generali Versicherung AG ist das Risikomanagement-System.                           aktuellen und potenziellen zukünftigen Risiken.
Rechtliche Anforderungen an dieses ergeben sich aus § 110
VAG 2016.                                                                            Die Verantwortlichkeiten und wesentlichen Aufgaben im
                                                                                    Risk-Governance-System sind in der Generali Versicherung
 Seitens der internationalen Generali Group wurde zwecks                            AG wie folgt definiert:
Ausgestaltung des Risikomanagement-Systems die Leitlinie

                                                                     Aufsichtsrat

                                                              Prüfungsausschuss
                                                                                Kontrolle

                                                                                                                Be

                                                                            Vorstand
                                                                                                                 ric
                                                                                                                     ht
                                                                                                                     er

                                                                   Risiko Komitee
                                                                                                                       st
                                                                                                                          at
                                                                                                                          tu

                                            en
                                                                                                                            ng

                                 i tl   ini
                                                               erstattung

                                                                                            Beratung

                            Le
                                                                Bericht­

      First Control Level                                    Second Control Level                                           Third Control Level

         Risk Owner und                           Risk      Risikomanagement-Funktion                   Audit                  Interne Revisions-
         Risiko-Analysten                                                                                                           Funktion
                                                 Meetings
                                                                Vers.math. Funktion
        Bottom Up Limite

            Risk Taker                                         Compliance-Funktion

  Die Risikomanagement-Funktion der Generali Versicherung                           — Abnahme organisatorischer Änderungen in der Risiko-
AG verantwortet die Umsetzung des Risikomanagements und                                management-Aufbauorganisation
ist fachlicher Ansprechpartner für den Vorstand. Zur Erörterung                     — Abnahme von Maßnahmen bei Überschreitungen von
und Überwachung der Risikosituation sowie zur Steuerung der                            Limiten
identifizierten Risiken und Ableitung von entsprechenden Maß-
nahmen ist das Risiko-Komitee eingerichtet. Dieses ist die                            Das Risikomanagement-System der Gesellschaft ist derart
höchste Instanz im Risikomanagement-System. Die Einrich-                            gestaltet, dass die eingegangenen und potenziellen Risiken
tung des Risiko-Komitees erfüllt die gesetzliche Forderung                          kontinuierlich auf Einzel- und aggregierter Basis sowie deren
einer direkten Berichtslinie der Risikomanagement-Funktion                          Interdependenzen erkannt, gemessen, überwacht, gesteuert
zum Gesamtvorstand und hat folgende Aufgaben:                                       und berichtet werden. Gegenstand des Risikomanage-
                                                                                    ment-Systems sind alle erkennbaren internen und externen
— Abnahme der Risikostrategie                                                      Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Diese lassen
— Abnahme der „Leitlinie Risikomanagement“ und „Leitlinie                          sich unterteilen in Risiken, die in die Berechnung der Solvenz-
     zum Management des operationellen Risikos“                                     kapitalanforderung einfließen, sowie weitere, die bei dieser
— Abnahme des „Berichtes zur unternehmenseigenen Risi-                             Berechnung nicht oder nicht vollständig erfasst werden.
     ko- und Solvabilitätsbeurteilung“
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 17

Risikomanagementprozess                                                              Risikoidentifikation und -bewertung

  Der Risikomanagementprozess der Generali Gruppe Öster-                               Die folgende Abbildung zeigt die Klassifizierung der identifi-
reich stellt einen Regelkreislauf aus Risikoidentifikation und                       zierten Unternehmensrisiken in der Generali Versicherung AG,
-bewertung, Risikoberichterstattung sowie Steuerung und                              welche grundsätzlich den Solvency II-Vorgaben und jenen der
Überwachung der Risiken dar.                                                         internationalen Generali Group folgt:

                                                                        Versicherungs­-                 Operationelle                 Sonstige
         Marktrisiken                   Kreditrisiken
                                                                      technische Risiken                  Risiken2                     Risiken

  – Zinsänderungs­risiko          – A us­fall­risiko         – V ersicherungstechnisches        – Interner Betrug        – L iquiditätsrisiko
                                                                 Risiko Nichtleben
  – Zinsvolatilitäts­risiko       – Spread­risiko       1
                                                                  • Prämienrisiko                 – E xterner Betrug       – S trategisches Risiko
  – A ktienkursrisiko                                            • Reserverisiko                 – Personalrisiken        – Reputationsrisiko
                                                                  • K atastrophen­risiko
  – A ktienvolatilitäts­risiko                                   • S tornorisiko                 – Vertriebsrisiken       – A nsteckungsrisiko
  – Zinsvolatilitäts­risiko                                   – V ersicherungstechnisches        – R
                                                                                                      isiken durch Terror   – Emerging Risks
                                                                 Risiko Leben                        und Katastrophen
  – Immobilien­risiko
                                                                  • S terblichkeits­risiko        – IT-Risiken
  – Währungsrisiko                                                  CAT/no CAT
                                                                  • L anglebigkeitsrisiko         – Prozessrisiken
  – Konzentrations­risiko
                                                                  • Invaliditäts-/
                                                                     Berufsunfähigkeits­risiko
                                                                  • S tornorisiko
                                                                  • Kostenrisiko
                                                               – V ersicherungstechnisches
                                                                 Risiko Kranken
                                                                  • n ach Art der Lebensver­
                                                                     sicherung
                                                                  • n ach Art der Nichtlebens­
                                                                     versicherung

1	Das Spreadrisiko wird in der Solvency II-Standardformel zu den Marktrisiken gerechnet
2 inklusive Compliance- und Offenlegungsrisiken

  Das Risikomanagement fokussiert sich dabei auf die wesent-                         Risikoberichterstattung und -steuerung
lichen Risiken, welche die Erreichung der strategischen Ziele
gefährden können. Neben Risiken, die standardmäßig in den                              Die Risk Owner informieren in ihrer regelmäßigen Berichter-
Risikokapitalmodellen (Standardformel, partielles internes Mo-                       stattung die Risikomanagement-Funktion der Gesellschaft.
dell) abgebildet werden, erfolgt die Bewertung wesentlicher                          Diese berichtet an den Vorstand und nimmt zusammen mit
Risiken, die in den Modellen nicht explizit berücksichtigt sind,                     diesem die endgültige Risikoeinstufung der wesentlichen Ri-
auf Grund von Expertenschätzungen der Risk Owner (Verant-                            siken vor.
wortliche der Fachbereiche).
                                                                                       § 111 VAG 2016 fordert die Durchführung einer unterneh-
  Die Solvenzkapitalanforderung gemäß § 175 VAG 2016 wird                            menseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Own Risk
für die Generali Versicherung AG mit Hilfe der Standardformel                        and Solvency Assessment, ORSA) sowie eine entsprechende
berechnet. Bei der durchzuführenden unternehmenseigenen                              Berichterstattung. Dies beinhaltet mindestens einmal jährlich
Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung gemäß § 111 VAG 2016                            eine Beurteilung des vollständigen Risikoprofils zum gewählten
kann die Generali Versicherung AG auf die Ergebnisse des                             Stichtag (31. Dezember) sowie innerhalb der Mittelfristplanung.
partiellen internen Modells der internationalen Generali Group                       Insbesondere muss überprüft werden, inwieweit die vorhan-
zurückgreifen.                                                                       denen Eigenmittel ausreichen, um alle Risiken, das heißt so-
                                                                                     wohl quantifizierbare als auch qualitative Risiken, zu bedecken.
 Darüber hinaus werden alle übrigen, schwer bzw. nicht mo-                           Die Ergebnisse der mit der Standardformel durchgeführten
dellierbaren Risiken über den qualitativen Risikomanage-                             Berechnungen sind auf wesentliche Abweichungen vom tat-
ment-Prozess und teilweise über zusätzliche spezielle Risiko-                        sächlichen Risikoprofil des Versicherungsunternehmens zu
bewertungsmethoden berücksichtigt und bewertet.                                      untersuchen und zu kommentieren.
18 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016

  Durch den ORSA-Prozess wird der Vorstand bei der Sicher-                         Zur Absicherung von Währungsrisiken hat die Generali Versi-
stellung eines effektiven Risikomanagement-Systems und bei                       cherung AG 2016 Devisentermingeschäfte (USD Forward) für
der Operationalisierung der Risikostrategie unterstützt. Im                      die Absicherung (Hedging) von USD-US-Treasuries-Wertpapie-
ORSA-Bericht werden die wesentlichen Ergebnisse des ORSA­                        ren in Höhe von 39,2 Mio. USD getätigt. Dieses Sicherungsge-
Prozesses beschrieben und der Aufsichtsbehörde übermittelt.                      schäft ist im Verhältnis zum Gesamtportfolio nicht materiell.
Neben dem turnusmäßigen ORSA soll bei wesentlichen Ände-
rungen des Risikoprofils ein sogenannter „Ad-hoc ORSA”
(„nicht regulärer ORSA”) durchgeführt werden.                                    Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken

  Insgesamt stellt die Risikoberichterstattung sicher, dass die                   Für eine monatliche, zentrale Risikoberichterstattung werden
risikorelevanten Informationen systematisch und geordnet an                      Marktwerte für alle Kapitalanlagen ermittelt. Aufbauend auf
die Entscheidungsträger weitergeleitet werden und ist damit                      diese Marktwerten wird das Risikoprofil aufgestellt und in eine
eine wesentliche Grundlage für die laufende Risikosteuerung.                     Limitsystematik gebracht, welche neben der periodischen
Der Rahmen der Risikosteuerung wird vom Vorstand durch die                       Berichterstattung auch Ad-hoc-Meldungen einschließt.
beschlossenen und implementierten Leitlinien und Limitsys-
teme vorgegeben. Limite werden regelmäßig überwacht, Limit­                        Innerhalb des Marktrisikos ist das Zinsänderungsrisiko ein
verletzungen analysiert und gegebenenfalls entsprechende                         dominantes Risiko für die Generali Versicherung AG. Die Ge-
Maßnahmen eingeleitet.                                                           nerali Versicherung AG besitzt mit langjährigen Zahlungsver-
                                                                                 pflichtungen an die Versicherungsnehmer eine hohe Duration
                                                                                 auf der Passivseite. Daher hat die anhaltende Niedrigzinspha-
Berichterstattung zu ausgesuchten                                                se zu negativen Auswirkungen auf die Eigenmittel geführt. Um
Risiken                                                                          die Reduktion der Portfolioverzinsung als Folge des Niedrig-
                                                                                 zinsumfeldes abzumildern, wurde die Anlagepolitik angepasst.
                                                                                 Hierzu zählen der Ausbau und die breite Streuung der Bestän-
Marktrisiken                                                                     de an Unternehmensanleihen sowie eine selektive Verlänge-
                                                                                 rung der Laufzeit bei Wertpapieren.
 Oberstes Ziel der Generali Versicherung AG ist es, das Risiko
aus den Kapitalanlagen so zu beschränken, dass die Gesell-
schaft ihre Verbindlichkeiten stets bedienen kann und gleich-                    Währungsrisiken
zeitig ein adäquates Kapitalanlagenergebnis erwirtschaftet.
                                                                                  Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko eines Verlustes
  Um das Ziel einer nachhaltig attraktiven, sicherheitsorien-                    aus der Möglichkeit, dass unerwartete Veränderungen des
tierten Verzinsung zu erreichen, wird unter Berücksichtigung                     Wechselkurses Einfluss auf Vermögensgegenstände und Ver-
von Risikostrategie und Risikotragfähigkeit, der Wettbewerbs-                    bindlichkeiten haben, die in ausländischer Währung denomi-
situation sowie aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen in                        niert sind. Im Jahr 2016 hat die Generali Versicherung AG
jährlichem Rhythmus eine auf die Verpflichtungen aus den                         verstärkt in außereuropäischen Märkten angelegt. Im Vergleich
Versicherungsverträgen abgestimmte Kapitalanlagenstruktur                        zu den in Euro denominierten Kapitalanlagen ist das Fremd-
(SAA Strategic Asset Allocation) ermittelt. Bei der Konzeption                   währungsexposure der Generali Versicherung AG jedoch von
der Anlagestrategie ist die Art der Verpflichtungen (Liabilities)                deutlich untergeordneter Bedeutung. Es wird zudem aktiv
besonders zu berücksichtigen.                                                    überwacht und gesteuert, sodass hieraus keine materielle
                                                                                 Risikoposition resultiert. Die Steuerung des Risikos besteht im
  Im Berichtsjahr war die Abteilung Investment Management                        Wesentlichen in der derivativen Absicherung eines Teils dieses
für die Strategische Asset Allocation (SAA) und das Asset Li-                    Risikos.
ability Management (ALM) zuständig. Die Risikomanage-
ment-Funktion überwacht die Einhaltung der vom Gesamtvor-
stand definierten Toleranzgrenzen und Limite. Das Asset                          Konzentrationsrisiken
Management der Generali Versicherung AG wurde im Berichts-
jahr auf Basis eines Auslagerungsvertrages von der Generali                        Konzentrationsrisiken resultieren aus einer unzureichenden
Investments Europe S.p.A. durchgeführt.1                                         Portfoliodiversifikation im Bereich der Kapitalanlagen und be-
                                                                                 treffen sämtliche mit Risiken behaftete Einzelengagements mit
 Die Generali Versicherung AG nutzt Diversifikationseffekte                      einem wesentlichen Ausfallpotenzial. Die Kapitalveranlagung
und reduziert dadurch Kapitalanlagerisiken, sodass mögliche                      der Generali Versicherung AG ist geprägt durch den Grundsatz
negative Auswirkungen von Marktschwankungen auf die Ver-                         der Diversifikation, weshalb das Konzentrationsrisiko als nied-
mögens-, Finanz- und Ertragslage begrenzt werden können.                         rig einzustufen ist.

1 Die Auslagerung wurde durch die Finanzmarktaufsicht gemäß § 109 Abs. 2 VAG 2016 genehmigt.
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