Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2016
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2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Kennzahlen GENERALI VERSICHERUNG AG zum 31. Dezember 2016 Angaben in Mio. EUR 2016 2015 2014 Verrechnete Prämien brutto 2.285,6 2.317,6 2.318,3 Verrechnete Prämien netto 1.695,8 1.725,0 1.734,8 Versicherungstechnische Rückstellungen brutto 8.544,8 8.366,7 8.175,2 Versicherungstechnische Rückstellungen netto 7.629,2 7.506,0 7.322,7 Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) 8.969,1 8.608,2 8.301,6 Eigenkapital 799,5 600,4 525,9
Inhalt – Generali Versicherung AG | 3 Inhalt 5 5 Lagebericht Gesamtüberblick 7 Erfolgswirksame finanzielle Leistungsindikatoren 11 Spartenüberblick 13 Finanzergebnis 13 Gesamtergebnis 14 Bilanzbezogene finanzielle Leistungsindikatoren 16 Risikoberichterstattung gemäß § 243 UGB 21 Personal 21 Funktionsauslagerung 21 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 23 Ausblick 24 Bilanz 26 Gewinn- und Verlustrechnung 30 Anhang 30 Grundsätze der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 36 Erläuterungen zu Posten der Bilanz 40 Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung 44 Angaben über rechtliche Verhältnisse 46 Angaben über personelle Verhältnisse 48 Angaben zur Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer in der Lebensversicherung 74 Angaben zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen in der Lebensversicherung 77 Bestätigungsvermerke (Treuhänder, Aktuare) 78 Bestätigungsvermerk (Wirtschaftsprüfer) 81 Bericht des Aufsichtsrates Hinweis: Zur Erleichterung der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Differen- zierungen verzichtet. In sämtlichen Texten sind immer Frauen und Männer, ohne jeg- liche Diskriminierung, gleichwertig gemeint.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 5 Lagebericht sich das Prämienaufkommen des Versicherungsmarktes im GESAMTÜBERBLICK Jahr 2016 um rund 1,1 % reduzieren. Ursache dafür ist die schlechte Entwicklung der Lebensversicherung, deren Prämien Die Generali Versicherung AG ist einer der führenden Versi- einnahmen um 6,3 % sinken. Wesentlichster Grund dafür ist cherer in Österreich. Sie stellt die Kunden und deren Wünsche der Einbruch bei den Einmalerlägen der klassischen Lebens- in den Mittelpunkt. Mit einem der dichtesten Vertriebsnetze versicherung. Außerdem kam es durch die Senkung des Ga- der österreichischen Versicherungsbranche, engagierten und rantiezinses auf 1,0 % per Jänner 2016 zu „Vorzieheffekten“ im gut ausgebildeten Mitarbeitern sowie innovativen, flexiblen und Jahr 2015. Die Krankenversicherung legt seit Jahren konstant, smarten Produkten ist es möglich, auf die individuellen Be- mit nur geringen Schwankungen, zu. Im Jahr 2016 wird in dürfnisse der Kunden einzugehen. dieser Sparte ein Wachstum von 3,8 % erwartet. Auf die Prä- mien der Schaden- und Unfallversicherung wirkten sich die Die Generali Versicherung AG ist Teil der Generali Gruppe gedämpfte Konjunkturentwicklung und die geringe Inflation Österreich, der drittgrößten Versicherungsgruppe des Landes. aus. Für das Jahr 2016 ist eine Wachstumsrate in Höhe von Zur Gruppe gehören neben der Generali Versicherung AG auch 1,7 % zu erwarten. die Versicherungsgesellschaften BAWAG P.S.K. Versicherung AG und Europäische Reiseversicherung AG, die Generali Bank Die Generali Versicherung AG setzte – in diesem schwierigen sowie weitere Finanz-, Service- und Immobiliengesellschaften. Umfeld – ihre ertragsorientierte Geschäfts- und risikobewusste Mit 50 % ist die Gruppe an der BONUS Pesionskassen Akti- Zeichnungspolitik fort. Eines der strategischen Ziele ist, die engesellschaft und mittelbar an der BONUS Vorsorgekasse hervorragende Position im Retail-Bereich (Privat- und Gewer- AG beteiligt. In wichtigen Bereichen – z.B. in der Kfz-Versiche- bekunden) beizubehalten und weiter auszubauen. Die Gesell- rung, der Schadenversicherung oder auch in der Reisever schaft nahm 2016 aus dem direkten Geschäft 2.271,8 Mio. EUR sicherung – gehören Generali Gruppe Österreich-Gesell (-1,2 %) ein. Der leichte Rückgang resultierte ausschließlich aus schaften zu den Marktführern in Österreich. dem Umstand, dass Einmalerläge der klassischen Lebensver- sicherung infolge des Niedrigzinsumfeldes nur sehr restriktiv Österreich zählt zu den wichtigsten Märkten der Generali angeboten wurden. Das um diese Effekte bereinigte direkte Group, einem 1831 gegründeten und heute zu den größten Gesamtwachstum lag bei 1,1 %. In der Schaden- und Unfallver- globalen Anbietern von Finanzdienstleistungen gehörenden sicherung lagen die direkten Prämien mit 1.376,2 Mio. EUR um Konzern. Mit Prämieneinnahmen von insgesamt 74 Mrd. EUR 1,0 % über dem Vorjahresniveau. Der Bereich Nicht-Kfz-Ver- im Jahr 2015 und weltweit 76.000 Mitarbeitern, die Dienstleis- sicherung entwickelte sich erfreulicherweise noch besser als tungen in über 60 Ländern erbringen, nimmt die Generali Group die Schaden- und Unfallversicherung insgesamt. In der Kran- eine führende Position auf den westeuropäischen Märkten ein kenversicherung gelang der Gesellschaft eine Steigerung um und gewinnt in Zentral- und Osteuropa sowie in Asien immer hervorragende 5,1 %. Die abgegrenzten Bruttoprämien in der mehr an Bedeutung. Lebensversicherung gingen um 7,9 % auf 628,2 Mio. EUR zurück, entwickelten sich, bereinigt um die Einmalerläge in Die österreichische Volkswirtschaft verlässt den Krisenmo- der klassischen Lebensversicherung, aber nahezu stabil. Auf dus nur langsam. Der letzte Konjunkturbericht des WIFO Grund von effizienten Prozessen und der konsequenten Ver- (Stand: Dezember 2016) hebt insbesondere die kräftige Ex- folgung der strategischen Ziele erwirtschaftete die Generali pansion des Konsums privater Haushalte als Folge der Steu- Versicherung AG wieder sehr gute technische Ergebnisse. erreform hervor, das reale Wachstum des Bruttoinlandspro- Diese positiven Entwicklungen spiegeln sich auch in einer duktes legt voraussichtlich um 1,5 % (Vorjahr: 1,0 %) zu. Die ausgezeichneten Combined Ratio wider. Inflation (harmonisierter Verbraucherpreisindex) lag im Be- richtsjahr bei nur 0,9 %. Am Arbeitsmarkt gab es unterdessen Die Produkt- und Servicepalette der Generali Versicherung weiter keine Entspannung – nach nationaler Berechnung lag AG wird laufend optimiert und ergänzt. Die neue Produktwelt die Arbeitslosenquote wie schon im Jahr davor bei hohen „Privat & Besitz“ in Schaden/Unfall startete mit flexiblen Pro- 9,1 %. Das für die Versicherungsbranche besonders heraus- duktbausteinen für individuellen Schutz. Durch diese Modula- fordernde Umfeld extrem niedriger bzw. sogar negativer Zin- rität trägt die Generali Versicherung AG dem starken Bedürfnis sen hat sich im Jahr 2016 nochmals verschärft: Der Dreimo- nach Individualisierung und Flexibilisierung Rechnung und nats-EURIBOR zum 31. Dezember 2016 lag bei -0,3 %, die verbessert so die Kundenerfahrung, die nun auch strukturiert Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite (früher Sekundär- mittels Net Promoter System (NPS) gemessen wird. Dabei wird marktrendite) für zehnjährige österreichische Bundesanleihen die Weiterempfehlungsbereitschaft hinterfragt und es werden bei 0,4 %. die Gründe für die Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit analy- siert, was in Folge zu einer stetigen Optimierung der Prozesse, Nach Einschätzungen des Verbandes der Versicherungsun- Produkte und Services führt. ternehmen Österreichs (Stand: Ende September 2016) wird
6 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Bereits seit März 2016 läuft das Gesundheitscoaching der Besonderes Augenmerk liegt auf einem klaren Wertesystem, Generali Versicherung AG für Kinder mit Tipps zur Verbesserung zu dem Professionalität, Transparenz und Verantwortung ge- des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Mit der neuen hören, sowie auf den Stakeholdern, für die die Generali Versi- klassischen Lebensversicherung mit garantiestützender Ge- cherung AG Verantwortung trägt, als auch für jene, welche die winnbeteiligung bietet die Generali Versicherung AG garantier- Performance der Gesellschaft beeinflussen können. te Leistungen bei Erleben, Ableben und Rückkauf. Neben der Pensionsvorsorge stand bei der Gesellschaft auch die Risiko- Um die daraus resultierende hohe soziale Verantwortung und vorsorge mit Ablebens- und Berufsunfähigkeitsschutz im Fokus. den Respekt gegenüber der Umwelt zu unterstreichen, hat sich die Generali Group bereits im Jahr 2007 dazu entschlossen, Die Generali Versicherung AG legt große Aufmerksamkeit auf „UN Global Compact“ beizutreten. Seit dem Jahr 2005 wird die Digitalisierung. So wurde z.B. auch der Internetauftritt der „Sustainability Report“ publiziert, der die Performance der völlig neu gestaltet und ein Kundenportal eingerichtet, womit Gruppe in den Bereichen Umwelt und Soziales dokumentiert. Generali-Kunden alle relevanten Informationen zu ihren Versi- Der Bericht erfüllt die Global Reporting Initiative (GRI-G4) Stan- cherungsverträgen abrufen und einfache Geschäftsfälle online dards. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Generali erledigen können. Die Website generali.at orientiert sich an Gruppe Österreich ein weiteres wichtiges Anliegen. Durch das den Bedürfnissen der Nutzer und präsentiert sich moderner, Audit „berufundfamilie“ ist die Generali Versicherung AG seit intuitiver und übersichtlicher. Im Bereich Mobile Services bie- 2012 als familienfreundliches Unternehmen offiziell zertifiziert. tet die Generali Versicherung AG bereits vier Apps an: Für Mehr Informationen zu diesen wichtigen Themen können Sie Wetter (einschließlich Unwetterwarnungen), Notfälle, Schaden- dem Kapitel „Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren“ oder den meldungen sowie eine digitale Service Card. Auch die Aktivi- Websites generali.at und generali.com entnehmen. täten in den sozialen Netzwerken werden verstärkt. Immer mehr Kundenbetreuer nutzen Facebook als modernen und Seit vielen Jahren werden die Österreichische Bergrettung zeitgemäßen Kommunikationskanal mit ihren Kunden. Auch und die ÖAMTC-Flugrettung unterstützt. Eine starke Medien- auf YouTube und XING ist die Generali Versicherung AG aktiv. aufmerksamkeit erreicht die Generali Gruppe Österreich auch Vor wenigen Monaten wurde die Generali Haushaltversiche- durch ihr Sponsoring hochkarätiger Sportveranstaltungen: Als rung um eine „IT-Assistance“ erweitert. Diese hilft bei techni- Unterstützer des Österreichischen Fußballbundes und des FK schen Problemen mit Handy, Computer und Unterhaltungs- Austria Wien sowie als Namensgeber des ATP-Tennisturniers elektronik im privaten Heim. „Generali Open Kitzbühel“. Über die Grenzen hinaus ist die Generali Gruppe Österreich im Skisport stark vertreten, bei Auch im nichtfinanziellen Bereich erfüllt die Generali Versi- zahlreichen Ski Alpin Weltcup-Rennen in Europa und Übersee cherung AG eine Vielzahl von Interessen und Erwartungen. sowie bei den Hahnenkamm-Bewerben in Kitzbühel.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 7 ERFOLGSWIRKSAME FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Prämienentwicklung Verrechnete Prämien Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2016 2015 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 91.037 91.713 -676 -0,7 Haushaltversicherung 124.397 123.782 616 0,5 Sonstige Sachversicherungen 196.688 191.950 4.737 2,5 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 286.450 290.084 -3.634 -1,3 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 274.190 267.182 7.009 2,6 Unfallversicherung 125.218 121.939 3.279 2,7 Haftpflichtversicherung 150.908 149.453 1.456 1,0 Rechtsschutzversicherung 77.989 77.130 860 1,1 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 8.238 8.036 202 2,5 Sonstige Versicherungen 41.108 41.229 -121 -0,3 Indirektes Geschäft 11.948 15.952 -4.005 -25,1 Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.388.172 1.378.450 9.721 0,7 Krankenversicherung gesamt 272.532 259.365 13.167 5,1 Fondsgebundene Lebensversicherung 163.990 178.043 -14.053 -7,9 Konventionelle Lebensversicherung 459.082 499.129 -40.047 -8,0 Indirektes Geschäft 1.829 2.644 -815 -30,8 Lebensversicherung gesamt 624.901 679.816 -54.915 -8,1 Gesamt 2.285.605 2.317.632 -32.027 -1,4 Die Generali Versicherung AG verzeichnete 2016 einen Rück- 0,7 % über dem Vorjahresniveau. In der Krankenversicherung gang der verrechneten Bruttoprämien um 1,4 % auf 2.285,6 gelang der Gesellschaft eine Steigerung um 5,1 % auf Mio. EUR (2015: 2.317,6 Mio. EUR). Aus dem direkten Geschäft 272,5 Mio. EUR (2015: 259,4 Mio. EUR). stammten davon 2.271,8 Mio. EUR (2015: 2.299,0 Mio. EUR), was einem Rückgang von 1,2 % entspricht. Auf das indirekte Die Nettoprämien beliefen sich auf 1.695,8 Mio. EUR (2015: Geschäft entfielen in der Schaden- und Unfallversicherung 1.725,8 Mio. EUR), woraus sich eine Eigenbehaltsquote von Prämien von 11,9 Mio. EUR (2015: 16,0 Mio. EUR), in der Le- 74,2 % (2015: 74,4 %) ergibt, die sich aus dem Verhältnis der bensversicherung von 1,8 Mio. EUR (2015: 2,6 Mio. EUR). verrechneten Nettoprämien zu den verrechten Bruttoprämien errechnet. Das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversiche- rung lag mit 1.388,2 Mio. EUR (2015: 1.378,5 Mio. EUR) um
8 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Abgegrenzte Prämien Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2016 2015 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 91.120 91.699 -579 -0,6 Haushaltversicherung 124.698 123.988 710 0,6 Sonstige Sachversicherungen 196.577 191.987 4.591 2,4 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 286.990 290.925 -3.936 -1,4 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 273.315 266.645 6.671 2,5 Unfallversicherung 125.612 121.411 4.201 3,5 Haftpflichtversicherung 151.666 148.344 3.321 2,2 Rechtsschutzversicherung 78.123 77.324 799 1,0 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 8.224 8.025 199 2,5 Sonstige Versicherungen 40.997 40.670 328 0,8 Indirektes Geschäft 12.186 13.440 -1.254 -9,3 Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.389.509 1.374.458 15.052 1,1 Krankenversicherung gesamt 272.413 259.035 13.378 5,2 Fondsgebundene Lebensversicherung 163.990 178.043 -14.053 -7,9 Konventionelle Lebensversicherung 462.356 501.731 -39.375 -7,8 Indirektes Geschäft 1.829 2.644 -815 -30,8 Lebensversicherung gesamt 628.175 682.419 -54.243 -7,9 Gesamt 2.290.098 2.315.911 -25.813 -1,1
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 9 Leistungen Aufwendungen für Versicherungsfälle Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2016 2015 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -87.535 -59.716 -27.819 46,6 Haushaltversicherung -46.179 -48.018 1.839 -3,8 Sonstige Sachversicherungen -142.120 -149.022 6.903 -4,6 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -217.341 -213.773 -3.569 1,7 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -175.869 -175.396 -473 0,3 Unfallversicherung -71.578 -68.641 -2.937 4,3 Haftpflichtversicherung -98.421 -125.513 27.093 -21,6 Rechtsschutzversicherung -31.275 -31.436 162 -0,5 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -4.879 -4.468 -411 9,2 Sonstige Versicherungen -25.382 -27.123 1.742 -6,4 Indirektes Geschäft -2.123 1.181 -3.304 -279,8 Schaden- und Unfallversicherung gesamt -902.700 -901.927 -773 0,1 Krankenversicherung gesamt -184.275 -179.844 -4.431 2,5 Fondsgebundene Lebensversicherung -279.565 -270.549 -9.016 3,3 Konventionelle Lebensversicherung -630.275 -602.005 -28.270 4,7 Indirektes Geschäft -791 -1.187 395 0,0 Lebensversicherung gesamt -910.631 -873.740 -36.891 4,2 Gesamt -1.997.605 -1.955.511 -42.095 2,2 Bei den Bruttoleistungen für Versicherte und Geschädigte Schaden- und Unfallversicherung verminderte sich 2016 auf einschließlich der Schadenbearbeitungs- und Schadenverhü- 11,4 Mio. EUR (2015: 12,5 Mio. EUR). tungskosten 2016 kam es zu einer Steigerung von 2,2 % auf 1.997,6 Mio. EUR (2015: 1.955,5 Mio. EUR). Von den bezahlten und rückgestellten Leistungen übernah- men die Rückversicherer 400,0 Mio. EUR (2015: 364,6 Mio. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Leistungen EUR). gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % auf 902,7 Mio. EUR (2015: 901,9 Mio. EUR). In der Krankenversicherung kam es zu einer In der Lebensversicherung kam es zu einer Auflösung der Steigerung von 2,5 % auf 184,3 Mio. EUR (2015: 179,8 Mio. EUR), Deckungsrückstellung der fondsgebundenen Lebensversiche- ebenso verzeichnete die Lebensversicherung eine Steigerung rung von 79,3 Mio. EUR (2015: 87,9 Mio. EUR). Ebenso wurde von 4,2 % auf 910,6 Mio. EUR (2015: 873,7 Mio. EUR). in der Deckungsrückstellung der konventionellen Lebensver- sicherung exklusive Verwaltungskostenrückstellung eine Auf- Die Abwicklung der Rückstellungen im direkten Geschäft der lösung in Höhe von 120,3 Mio. EUR (2015: 43,8 Mio. EUR) Schaden- und Unfallversicherung für noch nicht abgeschlos- vorgenommen. In der Krankenversicherung betrug die Zufüh- sene Versicherungsfälle brachte ein positives Ergebnis von rung zur Deckungsrückstellung 58,2 Mio. EUR (2015: 70,0 Mio. 86,2 Mio. EUR (2015: 67,4 Mio. EUR). Der Stand der Rückstel- EUR). lung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung in der
10 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Aufwendungen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2016 2015 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -23.418 -23.533 115 -0,5 Haushaltversicherung -39.938 -38.117 -1.821 4,8 Sonstige Sachversicherungen -67.309 -59.448 -7.861 13,2 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -56.868 -60.281 3.412 -5,7 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -70.457 -71.000 544 -0,8 Unfallversicherung -39.552 -36.522 -3.030 8,3 Haftpflichtversicherung -44.317 -43.276 -1.041 2,4 Rechtsschutzversicherung -25.345 -24.340 -1.004 4,1 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -1.355 -1.715 359 -21,0 Sonstige Versicherungen -10.129 -10.495 365 -3,5 Indirektes Geschäft -1.847 -2.692 845 -31,4 Schaden- und Unfallversicherung gesamt -380.535 -371.417 -9.118 2,5 Krankenversicherung gesamt -41.362 -40.271 -1.091 2,7 Fondsgebundene Lebensversicherung -18.440 -20.359 1.919 -9,4 Konventionelle Lebensversicherung -88.951 -94.544 5.593 -5,9 Indirektes Geschäft 2 -257 260 - Lebensversicherung gesamt -107.388 -115.160 7.772 -6,7 Gesamt -529.286 -526.849 -2.437 0,5 Der Anstieg auf 529,3 Mio. EUR (2015: 526,8 Mio. EUR) bei den Mit der Generali Holding Vienna AG besteht unverändert die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vor Abzug von Vereinbarung, jene Verpflichtungen aus Pensionszusagen, die Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rück- nicht auf die Generali Pensionskasse AG übertragen worden versicherungsabgaben) ist auf einen erhöhten Provisionsauf- sind, als Gesamtschuldnerin allein zu erfüllen; dafür werden wand in der Schaden- und Unfallversicherung zurückzuführen. die Originalkosten ersetzt. Davon vergüteten die Rückversicherer 152,9 Mio. EUR (2015: Die Abfertigungsrückstellung wurde mit dem versicherungs- 158,0 Mio. EUR). mathematischen Wert gemäß den Richtlinien des IAS 19 dotiert und belief sich zum Jahresultimo auf 170,4 Mio. EUR (2015: Seit dem Jahr 2002 wird für die Pensionsansprüche eines 151,3 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen we- großen Teiles der Mitarbeiter der Generali Gruppe Österreich in sentlichen Anstieg der sonstigen versicherungstechnischen der Generali Pensionskasse AG, einer betrieblichen Pensions- Aufwendungen auf Grund höherer Zinskosten für die Abferti- kasse, vorgesorgt. Die Generali Pensionskasse AG wurde mit gungsrückstellung. 30. Juni 2015 mit der BONUS Pensionskassen Aktiengesell- schaft, einer überbetrieblichen Pensionskasse, verschmolzen. Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für Forschung und Die BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft hat sämtliche Entwicklung in den Bereichen Softwareentwicklung und Pro- Verpflichtungen und Ansprüche der Generali Pensionskasse duktmanagement getätigt. AG übernommen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 11 Kennzahlen Angaben in % 2016 2015 Schaden- und Unfallversicherung netto Schadenquote1 62,5 68,4 Kostenquote 2 28,3 27,1 Combined Ratio 90,8 95,5 Gesamt Kostenquote2 22,1 21,4 Rendite laufender Ertrag3 3,6 3,8 1 Aufwendungen für Versicherungsfälle im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien 2 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien 3 Laufende Erträge aus Kapitalanlagen im Verhältnis zum durchschnittlichen Stand der Kapitalanlagen Die Kennzahlen zur Schaden- und Kostenquote reflektieren tive Annahme von Einmalerlägen – plangemäß deutlich zurück. die Nachhaltigkeit der ertragsorientierten Annahmepolitik und Erfreulicherweise gelang es der Gesellschaft, einen Teil des Ver- des effizienten Umgangs mit den zur Verfügung stehenden anlagungsvolumens mit hybriden Veranlagungen aufzufangen. Ressourcen. So konnte das Jahr 2016 mit einem historisch niedrigen Combined Ratio von 90,8 % abgeschlossen werden. Deutlich positive Effekte zeigte die konsequente Konzentration Die laufende Rendite der Kapitalanlagen erzielte mit 3,6 % auf den Bereich der Risikovorsorge. Die Generali Versicherung einen in Anbetracht des schwierigen Marktumfeldes ebenfalls AG setzte die umfangreichen verkaufsunterstützenden Maß- sehr zufriedenstellenden Wert. nahmen zum Thema Berufsunfähigkeitsvorsorge fort. Eine ver- besserte Gestaltung der Vertragsgrundlagen führte zu positiven Verkaufsimpulsen in allen Vertriebswegen. Als Ergänzung der Produktpalette in der Risikovorsorge entwickelte die Generali SPARTENÜBERBLICK Versicherung AG Mitte des Jahres eine Erwerbsunfähigkeits- versicherung sowie einen speziellen Zusatzbaustein für die Ab- Im Anhang III ist in der „Aufgliederung verschiedener Erfolgs- lebensversicherung, der eine Leistung im Falle einer schweren posten“ das versicherungstechnische Geschäft nach Versi- Krebserkrankung bietet. Beide Produkte dienen der Komplet- cherungszweigen dargestellt. tierung des Angebots und werden im Rahmen der bedarfsorien- tierten Beratung in individuellen Vorsorgelösungen verwendet. Lebensversicherung Als Unterstützung des Risikovorsorgebereichs stellte die Gesellschaft den Vertriebsorganisationen während des ge- Im Jahr 2016 wurde die Fokussierung auf Anspar- und Pen- samten Geschäftsjahres eine Bestandsaktion zur Berufsunfä- sionsvorsorgeprodukte mit laufender Prämienzahlung sowie higkeitsversicherung zur Verfügung, die eine allgemeine Dar- auf den Bereich der Risikovorsorge fortgeführt. Angesichts stellung dieses Vorsorgethemas bot und eine individuelle des sinkenden garantierten Rechnungszinses in der klassi- Ansprache der Kunden erlaubte. schen Lebensversicherung führte die Generali Versicherung AG im Bereich der finanziellen Vorsorge (Pensionsvorsorge Die fondsgebundene Vorsorge wurde durch zahlreiche Ver- und Ansparprodukte) eine neue im Vergleich zum Markt attrak- anstaltungen im Verkauf unterstützt und laufend betreut. Ein tive Produktgeneration mit garantiestützender Gewinnbeteili- spürbarer Anstieg der fondsgebundenen Anteile innerhalb des gung ein. Im Zuge der Entwicklung der neuen Produkte wurden Lebensversicherungs-Produktportfolios bewies den positiven auch die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen, insbe- Effekt der getroffenen Maßnahmen. sondere auf Grund des Versicherungsaufsichtsgesetzes 2016, umgesetzt und die kundenorientierte Präsentation optimiert. Der Schwerpunkt der Bestandsbearbeitung insbesondere im Bereich der Fondspolizzen mit Garantiefondskonzept wurde Die anhaltende Niedrigzinsphase bewirkte eine Verschiebung während des gesamten Jahres 2016 fortgeführt. Markant wa- von der reinen klassischen Vorsorgevariante hin zu Hybridpro- ren in diesem Zusammenhang Änderungen, die sich in den dukten mit einem zunehmend steigenden Anteil der fondsge- Versicherungsverträgen auf Grund von Verschmelzungen oder bundenen Veranlagung. Versicherungsnehmer wahrten damit Schließungen von zugrunde liegenden Investmentfonds erga- die Chance auf höhere Erträge aus der Veranlagung in Invest ben. Die intensivsten Anstrengungen lagen in der Betreuung mentfonds. Im klassischen Bereich der Lebensversicherung jener Kunden, die von der Schließung von Teilfonds des DWS gingen die Prämieneinnahmen – bedingt durch die sehr restrik- FlexPension-Fondskonzeptes betroffen waren.
12 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Die betriebliche Lebensversicherung, deren Schwerpunkt in Auf Grund des anhaltend niederen Zinsniveaus wurde im der klassischen Lebensversicherung liegt, erreichte 2016 einen Geschäftsjahr 2016 – im dritten Jahr in Folge – wieder eine Anteil an der Lebensversicherung von 17,5 % (2015: 19,1 %) auf Senkung des Rechnungszinssatzes für den Bestand durchge- Basis der verrechneten Prämie. Der Anteil am Lebens-Neuge- führt. Die Deckungsrückstellung stieg damit zum Jahresende schäft betrug 21,7 % (2015: 31,0 %). In der betrieblichen Kol- 2016 überdurchschnittlich um 58,2 Mio. EUR auf 937,5 Mio. lektivversicherung, einem Spezialprodukt der betrieblichen EUR. Die Kostenquote konnte trotz der Provisionszahlungen Lebensversicherung, stieg die Reserve gegenüber dem Vorjahr für das vermehrte Neugeschäft leicht gesenkt werden. um 10,6 % (2015: 23,9 %). Die Lebensversicherung musste insgesamt im Jahr 2016 Kraftfahrzeugversicherung einen Rückgang von 8,1 % hinnehmen. Dieser resultierte im Wesentlichen aus der restriktiven Annahmepolitik im Bereich Die Sparte Kfz-Versicherung entwickelte sich im Geschäfts- der Einmalprämien in der klassischen Lebensversicherung in- jahr 2016 sehr erfreulich. Die verdienten Prämien erreichten nerhalb der privaten und betrieblichen Vorsorge. Im Bereich ein Volumen von 560,3 Mio. EUR (2015: 557,6 Mio. EUR) und der laufenden Prämienzahlung zeigte sich im Privatbereich mit weisen damit ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr auf. -2,2 % ebenfalls eine Reduktion des Prämienvolumens, die auf Grund der bestehenden Rahmenbedingungen für die Lebens- Die Zeichnungspolitik in den Kraftfahrzeugsparten erfolgte versicherung als Erfolg gewertet werden kann. Im betrieblichen gemäß der strategischen Ausrichtung weiterhin konsequent Segment konnte hingegen eine Steigerung in Höhe von 2,8 % ertragsorientiert. Durch ein laufendes Portfolio-Management erzielt werden. Bei den Einmalprämien zeigte sich sowohl im und das Ergreifen entsprechender Verbesserungsmaßnahmen Privatbereich als auch im betrieblichen Bereich ein Rückgang wurde das Jahr 2016 wiederum mit einer hervorragenden in der verrechneten Prämie. Schadenquote abgeschlossen. Die direkten verrechneten Prämien der Lebensversicherungs- Der Markt war auch 2016 von einem aggressiven Konditio- sparte beliefen sich 2016 auf 623,1 Mio. EUR. Davon entfielen nenwettbewerb mit hohen Prämiennachlässen geprägt. Trotz 595,2 Mio. EUR (d.s. 95,5 %) auf laufende Prämien und rund der schwierigen Rahmenbedingungen gelang es der Generali 27,9 Mio. EUR (d.s. 4,5 %) auf Einmalprämien. Versicherung AG, die Durchschnittsprämie je versichertem Fahrzeug im Neugeschäft zu steigern. Entsprechend der Erklärung zur Gewinnbeteiligung der Ver- sicherungsnehmer wurden 44,5 Mio. EUR (2015: 41,1 Mio. EUR) Die Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich gegenüber 2015 der Rückstellung für Gewinnbeteiligung zugeführt. Zum positiv und erreichten 329.604 Stück. Sie lagen damit um 31. Dezember 2016 beträgt die Rückstellung somit insgesamt 21.049 Stück über dem Vorjahreswert von 308.555 Stück. Der 91,6 Mio. EUR (2015: 76,2 Mio. EUR). Anteil der mit Diesel betriebenen Pkw lag 2016 mit 57,3 % unter dem Vorjahreswert von 58,3 %. Der Anteil alternativ be- Im Bereich der Finanzdienstleistungen zählte das Produkt- triebener Pkw war mit 2,7 % bzw. 9.028 Stück (2015: 1,9 % bzw. angebot der Generali Bank insbesondere im Abläufermanage- 5.901 Stück) zwar weiterhin vergleichsweise gering, der rela- ment mit den Veranlagungsmöglichkeiten wiederum zu den tive Zuwachs betrug allerdings 53,0 % (2015: 33,1 %). wichtigsten Vorsorgebausteinen. Darüber hinaus zählten die Produkte unserer Kooperationspartner im Bausparsektor zu In der Kfz-Haftpflicht erfolgte das Underwriting weiterhin Fixangeboten in der umfassenden finanziellen Vorsorge, die mit dem Fokus auf Retail und KMU konsequent ertragsorien- z.B. speziell im Bereich der Vorsorge für Kinder mitangeboten tiert. Der Anteil der Verträge mit über das gesetzliche Ausmaß wurden. hinausgehenden Versicherungssummen konnte auf 74,3 % (2015: 73,6 %) gesteigert werden und führte zu einer weiteren Verbesserung der Portfoliostruktur. Die Schadenquote liegt Krankenversicherung im sehr guten Durchschnitt der Vorjahre. Bedingt durch die Umreihung von Kunden in bessere Bonusstufen und die damit Das Geschäftsjahr 2016 war von einem erfreulichen Prämi- verbundenen Prämienreduktionen aus dem Bonus-Malus-Sys- enwachstum geprägt. Durch die Unterstützung von verkaufs- tem sowie die niedrige Inflationsanpassung konsolidierte sich fördernden Maßnahmen konnte die Anzahl der Versicherungen das Prämienvolumen geringfügig unter dem Vorjahresniveau. im Portfolio per Jahresende 2016 sowohl bei der Sonder klasse- (6,3 %) als auch bei der Privatarzt-Versicherung (6,6 %) In der Kaskoversicherung stiegen trotz eines weiterhin gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht werden. Die gebuchte schwierigen volkswirtschaftlichen Umfeldes die Prämienein- Prämie erreichte mit 272,5 Mio. EUR (2015: 259,4 Mio. EUR) nahmen um 2,8 %. Mit einer erfreulichen Schadenquote prä- ein Plus von 5,1 % gegenüber dem Vorjahr. sentiert sich das technische Ergebnis dieser Sparte gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert. Die Gesamtschadenbelastung war – trotz der Erhöhung der Schadenreserven – leicht rückläufig.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 13 Das Kfz-Assistanceangebot Tip&Tat Kfz-Aktiv und der Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen gingen auf Grund Kfz-Europaschutz erwirtschafteten 2016 bei einem gestiege- rückläufiger Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren auf nen Prämienumsatz wiederum ein sehr gutes Ergebnis. 314,3 Mio. EUR (2015: 323,1 Mio. EUR) zurück. Die Realisie- rungsgewinne lagen bei 38,7 Mio. EUR (2015: 108,8 Mio. EUR). Die auf Grund der Anwendung des RÄG 2014 erstmalig aus- Rechtsschutzversicherung gewiesenen buchmäßigen Kursgewinne betrugen 53,1 Mio. EUR, wovon 38,6 Mio. EUR auf festverzinsliche Wertpapiere Die Rechtsschutzversicherung hat sich, wie schon in den entfielen. Darüber hinaus stiegen die sonstigen finanziellen Vorjahren, in der verdienten Prämie mit einem weiteren Zu- Erträge um 34,3 Mio. EUR auf 44,9 Mio. EUR. Dieser Anstieg wachs von 1,0 % sehr zufriedenstellend entwickelt. Trotz einer resultierte insbesondere aus der teilweisen Auflösung (35,0 Vielzahl von – insbesondere im Zusammenhang mit Anlage- Mio. EUR) der nach § 906 Abs. 32 UGB gebildeten passiven produkten – geführten Verfahren hat sich das technische Er- Rechnungsabgrenzung in Zusammenhang mit Abgängen von gebnis auf hohem Niveau behauptet. Wertpapieren bzw. Unterschreitungen der Teilwerte, die für die Bildung der Zuschreibungsrücklage maßgeblich waren. Elementar-, Haftpflicht- und sonstige Unter Einbeziehung der sonstigen Erträge erwirtschaftete die Sach- sowie Unfallversicherungen Generali Versicherung AG Gesamterträge in der Höhe von 451,0 Mio. EUR (2015: 442,6 Mio. EUR). Die Generali Versicherung AG erzielte im Bereich Sach/Haft- pflicht/Unfall im abgelaufenen Geschäftsjahr – in einem unver- Den Erträgen standen Aufwendungen für die Vermögensver- ändert schwachen Konjunkturumfeld – eine insgesamt positi- waltung, Abschreibungen von Kapitalanlagen, Zinsaufwendun- ve Prämienentwicklung. Trotz negativer Einflüsse durch gen, Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und sons- regionale Naturkatastrophen und zahlreiche Feuerschäden tige Aufwendungen für Kapitalanlagen im Gesamtbetrag von hielt die Gesellschaft im Jahr 2016 das technische Ergebnis 69,7 Mio. EUR (2015: 86,4 Mio. EUR) gegenüber. Die buchmä- des Vorjahres auf einem hohen Niveau. ßigen Kursverluste verringerten sich um 21,7 Mio. EUR auf 49,1 Mio. EUR, wobei der Rückgang insbesondere auf fest- Im Privatgeschäft realisierte die Generali Versicherung AG verzinsliche Wertpapiere zurückzuführen ist. In den buchmä- auf Basis einer komplett überarbeiteten Produktstruktur („Pro- ßigen Kursverlusten enthalten sind steuerlich zulässige Ab- duktwelt Neu Privat & Besitz“) Wachstumschancen und fes- schreibungen auf den Grundbesitz in der Höhe von 17,6 Mio. tigte ihre führende Marktposition. Die zahlreichen auf EUR (2015: 14,5 Mio. EUR). Die realisierten Kursverluste belie- Nachhaltigkeit angelegten Optimierungsmaßnahmen der ver- fen sich auf 2,4 Mio. EUR (2015: 2,9 Mio. EUR), die sonstigen gangenen Jahre sicherten in Summe ein solides technisches finanziellen Aufwendungen auf 12,4 Mio. EUR (2015: 6,7 Mio. Ergebnis. Auch im Bereich der Unfallversicherung wurden über EUR). Die Kapitalanlagen inklusive der festverzinslichen Wert- sämtliche Vertriebsschienen Prämienzuwächse bei gleichzei- papiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bilan- tig stabiler Schadenentwicklung erreicht. In einem von einem ziert. Das Wahlrecht zur Bildung eines passiven Rechnungs- anhaltend starken Verdrängungswettbewerb und der geringen abgrenzungspostens nach § 906 Abs. 32 UGB wurde in Indexentwicklung geprägten Marktumfeld konnte das Ge- Anspruch genommen, welcher am Jahresende 2016 eine Höhe schäftsfeld Privat, insbesondere im Makler- und Bankenver- von 197,5 Mio. EUR hatte. trieb, deutliche Zuwachsraten erzielen. Wachstum weist die Generali Versicherung AG auch im Fir- mengeschäft auf. Dank konsequent professioneller Underwri- GESAMTERGEBNIS ting-Tätigkeit im Industriegeschäft und durch gezielte Aktionen im KMU-Segment steigerte die Gesellschaft im Geschäftsjahr Im Jahr 2016 erzielte die Generali Versicherung AG ein die Prämieneinnahmen und stärkte ihre Marktposition. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 166,1 Mio. EUR (2015: 130,5 Mio. EUR). Eine positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs vor allem im Bereich der Allgemeinen Haftpflicht-Sparte verbesserte das Auf Grund der zwischen der Generali Holding Vienna AG (als technische Ergebnis im Firmengeschäft deutlich. Zahlreiche Gruppenträger) und der Generali Versicherung AG (als Grup- Feuerschäden beeinflussten das Ergebnis nur geringfügig. penmitglied) abgeschlossenen Steuerumlagenvereinbarung wird das steuerlich maßgebende Ergebnis der Generali Versi- cherung AG dem steuerlich maßgebenden Ergebnis der Ge- nerali Holding Vienna AG zugerechnet. FINANZERGEBNIS Der im Sinne eines verursachungsgerechten Ausweises an- Das finanzielle Ergebnis stieg im Jahr 2016 im Vergleich zum teilig auf die Generali Versicherung AG entfallende KöSt-Auf- Vorjahr um 25,0 Mio. EUR auf 381,4 Mio. EUR. wand betrug 40,9 Mio. EUR (2015: 26,9 Mio. EUR).
14 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Unter Berücksichtigung des latenten Steuerertrages in der gewinn in Höhe von 230,2 Mio. EUR (2015: 73,2 Mio. EUR) und Höhe von 115,5 Mio. EUR (2015: 0 EUR) und eines Verschmel- ein Bilanzgewinn von 348,4 Mio. EUR (2015: 168,2 Mio. EUR). zungsgewinns von 2,2 Mio. EUR ergab sich somit ein Jahres- BILANZBEZOGENE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen im Eigenbehalt erreichten einen Gesamtstand von 7.629,2 Mio. EUR (2015: 7.506,0 Mio. EUR). Davon entfielen auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 1.499,8 Mio. EUR (2015: 1.484,9 Mio. EUR), auf die Krankenversicherung 1.019,3 Mio. EUR (2015: 959,5 Mio. EUR) und auf die Lebensversicherung 5.110,1 Mio. EUR (2015: 5.061,6 Mio. EUR). Versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt Gesamtrechnung direkt Angaben in Tsd. EUR 2016 2015 Veränderung absolut in % absolut in % absolut in % Prämienüberträge 137.178 1,2 140.378 1,3 -3.200 -2,3 Deckungsrückstellung 5.863.221 52,9 5.786.927 54,2 76.293 1,3 Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 993.494 9,0 983.213 9,2 10.281 1,0 Rückstellung für Schadenregulierungskosten 62.468 0,6 59.966 0,6 2.502 4,2 Rückstellung für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung 26.076 0,2 26.770 0,3 -695 -2,6 Rückstellung für die erfolgsabhängige Prämienrückerstattung 92.012 0,8 76.650 0,7 15.362 20,0 Schwankungsrückstellung 380.837 3,4 375.320 3,5 5.517 1,5 Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 73.883 0,7 56.770 0,5 17.113 30,1 Gesamte versicherungstechnische Rückstellungen 7.629.168 69,0 7.505.994 70,2 123.174 1,6 Summe Passiva 11.056.615 100,0 10.685.490 100,0 371.125 3,5 Eigenmittel Durch das Inkrafttreten der neuen Solvency II-Regelungen mit 1. Jänner 2016 haben sich die Solvenzkapitalanforderungen Die Generali Versicherung AG ist eine 100 % Tochtergesell- geändert. schaft der Generali Holding Vienna AG. Das Grundkapital beträgt unverändert 27,3 Mio. EUR und setzt sich aus 3.417.315 Die anrechenbaren Eigenmittel (Eligible Own Funds) zur Be- Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien zusammen. deckung der Solvenzkapitalanforderung (SCR) gemäß § 175 VAG 2016 zum 31. Dezember 2016 stehen zum Zeitpunkt der Die Generali Versicherung AG ist mit keinen Zweigniederlas- Erstellung des Jahresabschlusses noch nicht fest. Es wird in sungen im Ausland vertreten. dem Zusammenhang auf die Veröffentlichung im Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR) verwiesen. Jedoch kann Gemäß § 143 VAG 2016 wurden der Risikorücklage 0,5 Mio. auf Grund der quartalsweise ermittelten, ungeprüften Zahlen, EUR in der Abteilung Kranken zugeführt. Diese wurden der der ungeprüften Prognosewerte für den 31. Dezember 2016 Abteilung Schaden/Unfall entnommen, da dort der notwendi- und des laufenden Monitorings der für die Berechnung rele- ge Dotationsstand bereits überschritten war. Im Bereich Leben vanten Parameter daraus geschlossen werden, dass eine deut- war der zulässige Dotationsstand bereits erreicht. liche Überdeckung gegeben ist. Somit wies die Generali Versicherung AG zum Jahresultimo einen Stand von 72,9 Mio. EUR für die Risikorücklage aus.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 15 Eigenkapitalüberleitung Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR Grundkapital Kapitalrücklage Risikorücklage Gewinn- Bilanzgewinn Gesamt gemäß § 143 rücklagen gebunden nicht VAG 20161 Andere freie gebunden Rücklagen Stand am 31.12.2013 27.339 131.172 132.372 18.266 53.223 94.299 456.671 Dotierung 1.746 1.746 Zuschüsse 0 Dividendenzahlung -32.464 -32.464 Jahresgewinn 33.187 33.187 Stand am 31.12.2014 27.339 131.172 132.372 20.012 53.223 95.022 459.140 Umgliederung 2 52.515 15.199 67.715 Dotierung 368 368 Zuschüsse 0 Dividendenzahlung 0 Jahresgewinn 73.216 73.216 Stand am 31.12.2015 27.339 131.172 132.372 72.895 68.422 168.238 600.439 Zugang aus Verschmelzung 18.848 18.848 Zuschüsse 0 Dividendenzahlung -50.064 -50.064 Jahresgewinn 230.232 230.232 Stand am 31.12.2016 27.339 131.172 151.220 72.895 68.422 348.406 799.454 1 Für Geschäftsjahre, die vor dem 1. Jänner 2015 beginnen, beinhaltet diese Position die Risikorücklage gemäß § 73a VAG 2016 (versteuerter Teil) 2 Umgliederung der Risikorücklage und der Bewertungsreserve auf Grund des Wegfalls der Bilanzposition „Unversteuerte Rücklagen“ Kapitalanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen stiegen hingegen um 51,3 Mio. EUR auf 498,8 Mio. EUR, da die Anteile an einer Die Kapitalanlagen stiegen im Geschäftsjahr 2016 um Private Equity Gesellschaft erhöht wurden. Der Anteil der Po- 360,8 Mio. EUR oder 4,2 % auf 8.969,4 Mio. EUR. Hiervon ent- sition „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ fielen auf die Abteilung Leben 5.469,8 Mio. EUR, auf die Abtei- verringerte sich von 27,4 % auf 25,6 % oder 2.299,8 Mio. EUR. lung Schaden- und Unfallversicherung 2.452,5 Mio. EUR und auf die Abteilung Kranken 1.047,1 Mio. EUR. Die Darlehensforderungen inklusive Vorauszahlungen auf Polizzen und Hypothekenforderungen beliefen sich auf Der Anteil der festverzinslichen Wertpapiere erhöhte sich von 680,1 Mio. EUR (2015: 680,5 Mio. EUR). Der Buchwert der 48,4 % auf 51,6 % oder 4.631,7 Mio. EUR, da Neu- und Re Grundstücke und Bauten blieb nahezu unverändert bei investments vorwiegend in Anleihen getätigt wurden. Die Kapi- 529,0 Mio. EUR. Die gebundenen Guthaben bei Kreditinstituten talanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen betrugen 191,5 Mio. EUR (2015: 171,1 Mio. EUR) bzw. 2,1 % der verringerten sich um 9,5 % auf 637,1 Mio. EUR. Insbesondere Gesamtkapitalanlagen. Entsprechend den Rechnungslegungs- sank die Position „Schuldverschreibungen von verbundenen vorschriften wurden liquide Mittel (laufende Guthaben bei Kre- Unternehmen und Darlehen an verbundene Unternehmen“ um ditinstituten, Schecks und Kassenbestände) in Höhe von 124,3 Mio. EUR auf 67,6 Mio. EUR auf Grund der Tilgung einer 95,4 Mio. EUR (2015: 104,8 Mio. EUR) unter „Sonstige Vermö- Anleihe der Generali Holding Vienna AG (90,0 Mio. EUR) sowie gensgegenstände“ ausgewiesen. zweier Darlehen an die Generali Bank AG (40,0 Mio. EUR). Die
16 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 RISIKOBERICHTERSTATTUNG „Group Risk Management Policy“ erstellt und vom Vorstand GEMÄSS § 243 UGB der Generali Versicherung AG verabschiedet. Zur Präzisierung auf lokaler Ebene hat die Generali Versicherung AG darüber hinaus auch eine lokale „Leitlinie Risikomanagement“ erstellt Organisation des Risikomanagements, und implementiert. Diese Leitlinie beschreibt das Risikoma- Verantwortlichkeiten und wesentliche nagement-System sowie Rollen und Verantwortlichkeiten im Aufgaben Risk-Governance-System. Die Leitlinie regelt insbesondere Strategien, Prinzipien und Prozesse zur Identifizierung und Ein wesentlicher Bestandteil des Governance-Systems der Bewertung sowie zum Management und Berichtswesen von Generali Versicherung AG ist das Risikomanagement-System. aktuellen und potenziellen zukünftigen Risiken. Rechtliche Anforderungen an dieses ergeben sich aus § 110 VAG 2016. Die Verantwortlichkeiten und wesentlichen Aufgaben im Risk-Governance-System sind in der Generali Versicherung Seitens der internationalen Generali Group wurde zwecks AG wie folgt definiert: Ausgestaltung des Risikomanagement-Systems die Leitlinie Aufsichtsrat Prüfungsausschuss Kontrolle Be Vorstand ric ht er Risiko Komitee st at tu en ng i tl ini erstattung Beratung Le Bericht First Control Level Second Control Level Third Control Level Risk Owner und Risk Risikomanagement-Funktion Audit Interne Revisions- Risiko-Analysten Funktion Meetings Vers.math. Funktion Bottom Up Limite Risk Taker Compliance-Funktion Die Risikomanagement-Funktion der Generali Versicherung — Abnahme organisatorischer Änderungen in der Risiko- AG verantwortet die Umsetzung des Risikomanagements und management-Aufbauorganisation ist fachlicher Ansprechpartner für den Vorstand. Zur Erörterung — Abnahme von Maßnahmen bei Überschreitungen von und Überwachung der Risikosituation sowie zur Steuerung der Limiten identifizierten Risiken und Ableitung von entsprechenden Maß- nahmen ist das Risiko-Komitee eingerichtet. Dieses ist die Das Risikomanagement-System der Gesellschaft ist derart höchste Instanz im Risikomanagement-System. Die Einrich- gestaltet, dass die eingegangenen und potenziellen Risiken tung des Risiko-Komitees erfüllt die gesetzliche Forderung kontinuierlich auf Einzel- und aggregierter Basis sowie deren einer direkten Berichtslinie der Risikomanagement-Funktion Interdependenzen erkannt, gemessen, überwacht, gesteuert zum Gesamtvorstand und hat folgende Aufgaben: und berichtet werden. Gegenstand des Risikomanage- ment-Systems sind alle erkennbaren internen und externen — Abnahme der Risikostrategie Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Diese lassen — Abnahme der „Leitlinie Risikomanagement“ und „Leitlinie sich unterteilen in Risiken, die in die Berechnung der Solvenz- zum Management des operationellen Risikos“ kapitalanforderung einfließen, sowie weitere, die bei dieser — Abnahme des „Berichtes zur unternehmenseigenen Risi- Berechnung nicht oder nicht vollständig erfasst werden. ko- und Solvabilitätsbeurteilung“
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 17 Risikomanagementprozess Risikoidentifikation und -bewertung Der Risikomanagementprozess der Generali Gruppe Öster- Die folgende Abbildung zeigt die Klassifizierung der identifi- reich stellt einen Regelkreislauf aus Risikoidentifikation und zierten Unternehmensrisiken in der Generali Versicherung AG, -bewertung, Risikoberichterstattung sowie Steuerung und welche grundsätzlich den Solvency II-Vorgaben und jenen der Überwachung der Risiken dar. internationalen Generali Group folgt: Versicherungs- Operationelle Sonstige Marktrisiken Kreditrisiken technische Risiken Risiken2 Risiken – Zinsänderungsrisiko – A usfallrisiko – V ersicherungstechnisches – Interner Betrug – L iquiditätsrisiko Risiko Nichtleben – Zinsvolatilitätsrisiko – Spreadrisiko 1 • Prämienrisiko – E xterner Betrug – S trategisches Risiko – A ktienkursrisiko • Reserverisiko – Personalrisiken – Reputationsrisiko • K atastrophenrisiko – A ktienvolatilitätsrisiko • S tornorisiko – Vertriebsrisiken – A nsteckungsrisiko – Zinsvolatilitätsrisiko – V ersicherungstechnisches – R isiken durch Terror – Emerging Risks Risiko Leben und Katastrophen – Immobilienrisiko • S terblichkeitsrisiko – IT-Risiken – Währungsrisiko CAT/no CAT • L anglebigkeitsrisiko – Prozessrisiken – Konzentrationsrisiko • Invaliditäts-/ Berufsunfähigkeitsrisiko • S tornorisiko • Kostenrisiko – V ersicherungstechnisches Risiko Kranken • n ach Art der Lebensver sicherung • n ach Art der Nichtlebens versicherung 1 Das Spreadrisiko wird in der Solvency II-Standardformel zu den Marktrisiken gerechnet 2 inklusive Compliance- und Offenlegungsrisiken Das Risikomanagement fokussiert sich dabei auf die wesent- Risikoberichterstattung und -steuerung lichen Risiken, welche die Erreichung der strategischen Ziele gefährden können. Neben Risiken, die standardmäßig in den Die Risk Owner informieren in ihrer regelmäßigen Berichter- Risikokapitalmodellen (Standardformel, partielles internes Mo- stattung die Risikomanagement-Funktion der Gesellschaft. dell) abgebildet werden, erfolgt die Bewertung wesentlicher Diese berichtet an den Vorstand und nimmt zusammen mit Risiken, die in den Modellen nicht explizit berücksichtigt sind, diesem die endgültige Risikoeinstufung der wesentlichen Ri- auf Grund von Expertenschätzungen der Risk Owner (Verant- siken vor. wortliche der Fachbereiche). § 111 VAG 2016 fordert die Durchführung einer unterneh- Die Solvenzkapitalanforderung gemäß § 175 VAG 2016 wird menseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Own Risk für die Generali Versicherung AG mit Hilfe der Standardformel and Solvency Assessment, ORSA) sowie eine entsprechende berechnet. Bei der durchzuführenden unternehmenseigenen Berichterstattung. Dies beinhaltet mindestens einmal jährlich Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung gemäß § 111 VAG 2016 eine Beurteilung des vollständigen Risikoprofils zum gewählten kann die Generali Versicherung AG auf die Ergebnisse des Stichtag (31. Dezember) sowie innerhalb der Mittelfristplanung. partiellen internen Modells der internationalen Generali Group Insbesondere muss überprüft werden, inwieweit die vorhan- zurückgreifen. denen Eigenmittel ausreichen, um alle Risiken, das heißt so- wohl quantifizierbare als auch qualitative Risiken, zu bedecken. Darüber hinaus werden alle übrigen, schwer bzw. nicht mo- Die Ergebnisse der mit der Standardformel durchgeführten dellierbaren Risiken über den qualitativen Risikomanage- Berechnungen sind auf wesentliche Abweichungen vom tat- ment-Prozess und teilweise über zusätzliche spezielle Risiko- sächlichen Risikoprofil des Versicherungsunternehmens zu bewertungsmethoden berücksichtigt und bewertet. untersuchen und zu kommentieren.
18 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2016 Durch den ORSA-Prozess wird der Vorstand bei der Sicher- Zur Absicherung von Währungsrisiken hat die Generali Versi- stellung eines effektiven Risikomanagement-Systems und bei cherung AG 2016 Devisentermingeschäfte (USD Forward) für der Operationalisierung der Risikostrategie unterstützt. Im die Absicherung (Hedging) von USD-US-Treasuries-Wertpapie- ORSA-Bericht werden die wesentlichen Ergebnisse des ORSA ren in Höhe von 39,2 Mio. USD getätigt. Dieses Sicherungsge- Prozesses beschrieben und der Aufsichtsbehörde übermittelt. schäft ist im Verhältnis zum Gesamtportfolio nicht materiell. Neben dem turnusmäßigen ORSA soll bei wesentlichen Ände- rungen des Risikoprofils ein sogenannter „Ad-hoc ORSA” („nicht regulärer ORSA”) durchgeführt werden. Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken Insgesamt stellt die Risikoberichterstattung sicher, dass die Für eine monatliche, zentrale Risikoberichterstattung werden risikorelevanten Informationen systematisch und geordnet an Marktwerte für alle Kapitalanlagen ermittelt. Aufbauend auf die Entscheidungsträger weitergeleitet werden und ist damit diese Marktwerten wird das Risikoprofil aufgestellt und in eine eine wesentliche Grundlage für die laufende Risikosteuerung. Limitsystematik gebracht, welche neben der periodischen Der Rahmen der Risikosteuerung wird vom Vorstand durch die Berichterstattung auch Ad-hoc-Meldungen einschließt. beschlossenen und implementierten Leitlinien und Limitsys- teme vorgegeben. Limite werden regelmäßig überwacht, Limit Innerhalb des Marktrisikos ist das Zinsänderungsrisiko ein verletzungen analysiert und gegebenenfalls entsprechende dominantes Risiko für die Generali Versicherung AG. Die Ge- Maßnahmen eingeleitet. nerali Versicherung AG besitzt mit langjährigen Zahlungsver- pflichtungen an die Versicherungsnehmer eine hohe Duration auf der Passivseite. Daher hat die anhaltende Niedrigzinspha- Berichterstattung zu ausgesuchten se zu negativen Auswirkungen auf die Eigenmittel geführt. Um Risiken die Reduktion der Portfolioverzinsung als Folge des Niedrig- zinsumfeldes abzumildern, wurde die Anlagepolitik angepasst. Hierzu zählen der Ausbau und die breite Streuung der Bestän- Marktrisiken de an Unternehmensanleihen sowie eine selektive Verlänge- rung der Laufzeit bei Wertpapieren. Oberstes Ziel der Generali Versicherung AG ist es, das Risiko aus den Kapitalanlagen so zu beschränken, dass die Gesell- schaft ihre Verbindlichkeiten stets bedienen kann und gleich- Währungsrisiken zeitig ein adäquates Kapitalanlagenergebnis erwirtschaftet. Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko eines Verlustes Um das Ziel einer nachhaltig attraktiven, sicherheitsorien- aus der Möglichkeit, dass unerwartete Veränderungen des tierten Verzinsung zu erreichen, wird unter Berücksichtigung Wechselkurses Einfluss auf Vermögensgegenstände und Ver- von Risikostrategie und Risikotragfähigkeit, der Wettbewerbs- bindlichkeiten haben, die in ausländischer Währung denomi- situation sowie aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen in niert sind. Im Jahr 2016 hat die Generali Versicherung AG jährlichem Rhythmus eine auf die Verpflichtungen aus den verstärkt in außereuropäischen Märkten angelegt. Im Vergleich Versicherungsverträgen abgestimmte Kapitalanlagenstruktur zu den in Euro denominierten Kapitalanlagen ist das Fremd- (SAA Strategic Asset Allocation) ermittelt. Bei der Konzeption währungsexposure der Generali Versicherung AG jedoch von der Anlagestrategie ist die Art der Verpflichtungen (Liabilities) deutlich untergeordneter Bedeutung. Es wird zudem aktiv besonders zu berücksichtigen. überwacht und gesteuert, sodass hieraus keine materielle Risikoposition resultiert. Die Steuerung des Risikos besteht im Im Berichtsjahr war die Abteilung Investment Management Wesentlichen in der derivativen Absicherung eines Teils dieses für die Strategische Asset Allocation (SAA) und das Asset Li- Risikos. ability Management (ALM) zuständig. Die Risikomanage- ment-Funktion überwacht die Einhaltung der vom Gesamtvor- stand definierten Toleranzgrenzen und Limite. Das Asset Konzentrationsrisiken Management der Generali Versicherung AG wurde im Berichts- jahr auf Basis eines Auslagerungsvertrages von der Generali Konzentrationsrisiken resultieren aus einer unzureichenden Investments Europe S.p.A. durchgeführt.1 Portfoliodiversifikation im Bereich der Kapitalanlagen und be- treffen sämtliche mit Risiken behaftete Einzelengagements mit Die Generali Versicherung AG nutzt Diversifikationseffekte einem wesentlichen Ausfallpotenzial. Die Kapitalveranlagung und reduziert dadurch Kapitalanlagerisiken, sodass mögliche der Generali Versicherung AG ist geprägt durch den Grundsatz negative Auswirkungen von Marktschwankungen auf die Ver- der Diversifikation, weshalb das Konzentrationsrisiko als nied- mögens-, Finanz- und Ertragslage begrenzt werden können. rig einzustufen ist. 1 Die Auslagerung wurde durch die Finanzmarktaufsicht gemäß § 109 Abs. 2 VAG 2016 genehmigt.
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