Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2018 - Schweizer Pensionskassen ...
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Geschäftstätigkeit Vorwort der Präsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bericht des Direktors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 BLVK in Kürze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 BLVK-Wahlkreise Teil 1: Stadt Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Betriebsrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Anhang Jahresrechnung: 1. Grundlagen und Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 2. Versicherte und Rentenbeziehende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3. A rt der Umsetzung des Zwecks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4. B ewertungs- und Rechnungslegungsgrundsätze, Stetigkeit . . . . . . . . . . 37 5. V ersicherungstechnische Risiken, Risikodeckung, D eckungsgrad . . . . 39 6. E rläuterungen der V ermögensanlage und des Nettoergebnisses aus Vermögensanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 7. Erläuterung weiterer Positionen der Bilanz und Betriebsrechnung . . . 57 8. Auflagen der Aufsichtsbehörde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 9. W eitere Informationen mit Bezug auf die finanzielle Lage . . . . . . . . . . . . . 60 10. E reignisse nach dem Bilanzstichtag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Bericht der Revisionsstelle und des Experten für berufliche Vorsorge. . . 62 Hilfsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Statistik Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 3 01.04.19 14:50
Geschäftstätigkeit – Vorwort der Präsidentin 06 Ein ereignisreiches Jubiläumsjahr Für die BLVK war auch 2018 ein ereignisreiches Ge- schäftsjahr. Freude bereitete vor allem das Jubiläum mit den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der BLVK. 1818 wurde die «Schulmeisterkasse» des Kantons Bern gegründet, um die aus dem Schulbetrieb ausgeschiedenen Lehrkräfte im Alter vor materieller Not zu bewahren. Seither hat sich die BLVK zu einer zeitgemässen Vorsorgeeinrichtung entwickelt und zählt heute über 25 000 Versicherte. Die Delegierten- versammlung auf dem Gurten am 23. Mai 2018 wurde so unter dem Motto «Gestern – heute – morgen, wir sind immer für Sie da» gleichzeitig zum Jubiläumsan- lass. Geschäftlich gestaltete sich das Jubiläumsjahr für die Pensionskassen anspruchsvoll. Dies insbesondere, weil die Finanz- und Kapitalmärkte grossen Unsicher- heiten ausgesetzt waren. Die BLVK schloss erstmals seit 2008 wieder mit einem negativen Anlageergebnis von minus 3,63 Prozent ab. Der Deckungsgrad sank «Die BLVK hat sich zu einer zeit- gemässen Vorsorgeeinrichtung entwickelt.» von 94,7 Prozent per Ende 2017 auf 90,3 Prozent per Ende 2018. Die Unterdeckung erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 425 Mio. auf 790 Mio. Franken. Gemäss der 2016 von der Verwaltungskommission (VK) beschlossenen schrittweisen Senkung beträgt der Umwandlungssatz per 1. August 2018 5,40 Prozent. Bis 2020 wird er in Jahresschritten bis zur Zielgrösse von 5,20 Prozent angepasst. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 6 01.04.19 14:50
Geschäftstätigkeit – Vorwort der Präsidentin 07 Gertrud Hachen Präsidentin Verwaltungskommission Während des ganzen Jahres 2018 befasste sich die VK Einsatz und die Bewältigung der Zusatzherausforde- ausgiebig mit der zukünftigen finanziellen Entwick- rungen während der Umbauzeit der Liegenschaft in lung der BLVK. Dazu wurde eine externe ALM-Studie Ostermundigen. Ein grosses Dankeschön für die gute (Asset und Liability Management) in Auftrag gegeben. Zusammenarbeit im vergangenen Geschäftsjahr geht Im Herbst verabschiedete die VK die überarbeitete auch an die Kollegin und die Kollegen der VK und die strategische Asset Allocation (SAA) mit einer leicht Delegierten. höheren Aktienquote. Die SAA ist auf der Homepage der BLVK aufgeschaltet. Dem ganzen Team der BLVK wünsche ich für die Zu- kunft viel Erfolg und alles Gute. Mit Ablauf der Amtsperiode am 31. Juli 2018 ist Ro- land Ziegler als Vertreter der Arbeitgeberseite aus der VK zurückgetreten. Er war seit 2010 Mitglied der VK. Seit 2014 amtete er im Wechsel mit mir als Präsident und Vizepräsident. An dieser Stelle danke ich ihm ganz herzlich für sein langjähriges Engagement und seinen Einsatz für die BLVK. Persönlich danke ich ihm insbe- Gertrud Hachen sondere für die konstruktive Zusammenarbeit wäh- Präsidentin der rend all der Jahre. Neu wurde auf den 1. August 2018 Verwaltungskommission BLVK Hansjürg Schwander als Arbeitgebervertreter in die VK gewählt. Auch ihm danke ich für die angenehm ange- laufene Zusammenarbeit. Im vergangenen Geschäftsjahr haben die Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter der BLVK mit Direktor Thomas Keller an der Spitze wiederum grosse Arbeit geleistet. Ihnen allen danke ich ganz herzlich für ihren täglichen 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 7 01.04.19 14:50
Geschäftstätigkeit – Bericht des Direktors Moderner Markt 08 Unter dem Motto «Gestern – heute – morgen, wir sind immer für Sie da» hat die BLVK 2018 ihr 200-Jahr- auftritt und neues Jubiläum gefeiert. Mit Blick auf das «Morgen» haben wir unseren Marktauftritt komplett überarbeitet. Bürokonzept Resultate sind eine noch kundenfreundlichere Inter- netseite, ein neu konzipierter Geschäftsbericht und das Kundenmagazin «nexus», das jetzt als Newsletter erscheint. Damit bleiben wir am Puls der Zeit und re- agieren auf die neuen Gewohnheiten des Medienkon- sums. Zudem hat die BLVK im vergangenen Jahr ihre Büroräumlichkeiten umgebaut und wird inskünftig eine deutlich kleinere Fläche belegen. Im Rahmen des neuen Bürokonzepts wachsen die Abteilungen stärker zusammen – das vereinfacht die Abläufe und stärkt den Austausch. Die frei werdende Fläche wird vermie- tet. 2018 war für Pensionskassen ein anspruchsvolles Anlagejahr. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die politischen Unsicherheiten rund um den Brexit und der Budgetstreit zwischen Italien und der EU wirkten sich negativ auf die Stimmung an den Anlagemärkten aus. Per Ende Jahr schlossen fast alle Anlagekategorien negativ ab. Selbst Anlagen in kotierte Schweizer Immobiliengefässe gerieten unter Druck. In diesem volatilen Umfeld resultierte für die BLVK eine Rendite von minus 3,63 Prozent. Aufgrund des negativen Resultats hat die Verwaltungskommis- sion entschieden, die Vorsorgekapitalien der aktiv Versicherten per 31. Dezember 2018 mit 1,0 Prozent zu verzinsen. Damit resultierte für die aktiven Versi- cherten über die letzten drei Jahre immerhin ein Zins von durchschnittlich rund 2 Prozent. Der Deckungs- grad der BLVK reduzierte sich aufgrund der negativen «Neu konzipiert: Internetseite, Geschäftsbericht und Kundenmagazin.» Anlagerendite und der Verzinsung der Vorsorgekapi- talien der Rentnerinnen und Rentner sowie der aktiv Versicherten von 94,7 Prozent auf 90,3 Prozent per Ende 2018. Die Unterdeckung nahm auf 790 Mio. Franken zu. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 8 01.04.19 14:50
Geschäftstätigkeit – Bericht des Direktors 09 Thomas Keller Direktor der BLVK Die Verwaltungskommission (VK) hielt im Berichts- gleitete der AA im Auftrag der VK die Durchführung jahr acht Sitzungen ab. Im ersten Halbjahr stan- einer externen Asset und Liability Management- den die Genehmigung des Jahresberichts und der Studie (ALM): Diese verbindet die Vermögensanlagen Jahresrechnung sowie die Berichterstattung an die (Assets) mit den Verbindlichkeiten der Pensionskasse Versicherten und den Regierungsrat im Zentrum. (Liabilities) und ermöglicht es, die Anlagestrategie auf Im Sommer befasste sich die VK ausführlich mit den die zukünftigen Leistungs- und Finanzierungsziele der technischen Grundlagen der BLVK und entschied, den Vorsorgeeinrichtung abzustimmen. Der Ausschuss technischen Zinssatz unverändert bei 2,5 Prozent zu verabschiedete die neue strategische Asset Alloca belassen. Weiter wurde der Prozess zur Überarbei- tion zuhanden der VK. Ende Juli trat Roland Ziegler tung der Strategie angestossen. Ende Jahr beschloss als Mitglied des AA zurück, als Ersatz wurde Hansjürg die VK das Budget für den Verwaltungsaufwand 2018. Schwander gewählt. Unter Berücksichtigung der finanziellen Situation, der geringen Teuerung und des negativen Anlageresultats Das Audit Committee (AC) hielt 2018 sechs Sitzungen passte die VK die Renten im Berichtsjahr nicht der ab, genehmigte das überarbeitete Finanz-Reporting Teuerung an. Der unterjährige Zinssatz zur Verzin zuhanden der VK und befasste sich eingehend mit der sung der Sparguthaben und der Zusatzsparkonti Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems «Auskauf vorzeitiger Altersrücktritt» und «Einkauf und internen Kontrollsystems der BLVK. Überbrückungsrente» wurde ab 1. Januar 2019 auf 1,0 Prozent festgelegt. Den Delegierten der BLVK wurde an ihrer Versamm- lung die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie Der Anlageausschuss (AA) hielt unter der Leitung von präsentiert. Im Zuge der 200-Jahr-Feierlichkeiten Siegfried Walser sechs Sitzungen ab. Er überwachte pflanzten sie als Symbol für die Langlebigkeit eine und beurteilte unter anderem die Entwicklung der junge Linde auf dem Berner Hausberg Gurten. Anlagemärkte, die Anlageresultate, die externen Vermögensverwaltungsmandate sowie die Umset- Herzlichen Dank allen Mitarbeitenden der BLVK für zung der neuen Nachhaltigkeitsstrategie. Diese sieht ihren grossen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. vor, dass Unternehmen, die sich nicht an soziale und Bei allen Vertreterinnen und Vertretern der VK bedan- ökologische Richtlinien halten, aus dem Anlageuniver ke ich mich für die gute Zusammenarbeit. sum der BLVK ausgeschlossen werden. Weiter be- Thomas Keller Direktor der BLVK 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 9 01.04.19 14:50
Geschäftstätigkeit – BLVK in Kürze BLVK in Kürze 11 Ausgewählte Kennzahlen im Zweijahresüberblick Versicherte und Rentenbeziehende Einheit 2018 2017 Versicherte Anzahl 17 442 16 990 Rentenbeziehende Anzahl 8 325 8 062 Total Versicherte und Rentenbeziehende 25 767 25 052 Verwaltungsaufwand pro Versicherten und Rentenbeziehenden CHF 220 206 Versicherte Löhne Mio. CHF 1 121,7 1 085,5 Verwaltungsaufwand in Prozent der versicherten Löhne Prozent 0,5 0,5 Durchschnittlicher Beschäftigungsgrad Prozent 71,7 72,7 Ordentliche und übrige Beiträge und Einlagen Mio. CHF 371,5 355,9 Reglementarische Leistungen Mio. CHF -351,6 -346,5 Deckungsgrad Vorsorgekapital Mio. CHF 7 972,3 7 860,1 Technische Rückstellungen Mio. CHF 178,8 190,4 Total Vorsorgekapital und technische Rückstellungen Mio. CHF 8 151,1 8 050,6 Verfügbares Vorsorgevermögen Mio. CHF 7 361,2 7 625,9 Deckungsgrad Global (nach Art. 44 Abs. 1 BVV 2) Prozent 90,3 94,7 Deckungsgrad Aktive Versicherte Prozent 79,3 88,9 Bilanz / Betriebsrechnung Bilanzsumme Mio. CHF 7 368,3 7 632,2 Netto-Ergebnis aus dem Versicherungsteil Mio. CHF -80,3 -394,7 Netto-Ergebnis aus Vermögensanlage Mio. CHF -279,5 533,4 Verwaltungsaufwand Mio. CHF -5,7 -5,2 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) Mio. CHF -365,4 133,5 Vermögensanlagen Vermögensanlagen Mio. CHF 7 368,3 7 632,2 Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage Mio. CHF -17,3 -19,2 Netto-Rendite auf Anlagevermögen Prozent -3,6 7,6 Netto-Renditeerwartung jährlich gemäss Strategie Prozent 2,3 2,3 Benchmark Prozent -3,1 6,6 Allgemeine Angaben Umwandlungssatz Prozent 5,4 5,5 Technischer Zinssatz Prozent 2,5 2,5 Effektive Verzinsung der Sparguthaben und Zusatzsparkonti per Ende Jahr Prozent 1,0 2,5 Unterjährige Verzinsung der Sparguthaben und Zusatzsparkonti Prozent 1,5 1,5 Organisation Körperschaft des öffentlichen Rechts Gründung im Jahre 1818 Beitragsprimat 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 11 01.04.19 14:50
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BLVK-Wahlkreise 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 13 01.04.19 14:50
Der BLVK-Wahlkreis Stadt Bern: Von Aare bis Zwiebeln 14 Die BLVK besteht aktuell aus zehn Wahlkreisen. In unserer Wahlkreis- Serie stellen wir jeden einzelnen davon vor. Den Auftakt macht der Wahlkreis Stadt Bern: Er stellt zehn Delegierte. Seine Ausdehnung ent- spricht dem Gebiet der Gemeinde. Hinter dem Bekannten versteckt sich oft auch Unbekanntes: Eine kleine Auswahl touristischer, wirtschaft licher und kultureller «Brösmeli» aus der Stadt Bern. Bern in Zahlen • LZ: 3000–3030 P • Koordinaten: 600 670 / 199 655 • Höhe: 542 m ü. M. • Fläche: 51,6 km2 • Einwohner 142 279 • Einwohnerdichte: 2761 Einwohner pro km2 • Ausländeranteil: 24,7% • Arbeitslosenquote: 3,3% • Stadtpräsident: Alec von Graffenried • Hauptsprachen: DE 81%, FRZ 4%, IT 4%, Andere 11% Bild: zvg 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 14 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern E Ligu Lehm 15 «Ieu» für «Ja» und «Gieu» für «Knabe» sind bei den Bernerinnen und Bernern noch heute geläufig. Bestellt man in der Stadt jedoch einen «Ligu Lehm», ist es nicht selbstverständlich, ein Stück Brot zu erhalten. Alle drei Begriffe stammen aus dem Matteberndeutsch, dem früheren Soziolekt des Mattequartiers. Durch den Unterschied in der Sprache unterschied sich die Unterschicht (Fischer und Tagelöhner unten an der Aare) von den reicheren Familien der Innenstadt auf der Aarehalbinsel. Heute setzt sich ein Verein für die Erhaltung des Matteberndeutschs sowie des Matten englisch (der Geheimsprache der «Mätteler», die auf dem Matteberndeutsch basiert) ein. Bilder: Matteänglisch-Club Bärn 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 15 01.04.19 14:50
16 Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne E = mc2 Zeit und Raum sind relativ. Was sich wie schnell be- lich zugänglich und zeigt, wie der Physiker damals wegt, liegt im Auge der Betrachterin. Albert Einstein hauste. Ungefähr zehn Gehminuten davon entfernt wohnte in Bern, als er 1905 mit seiner Relativitäts- liegt das «Einstein Museum», das 2005 im Bernischen theorie die damaligen Vorstellungen für Raum und Historischen Museum eröffnet wurde. Originalobjekte, Zeit auf den Kopf stellte. Er lebte an der Kramgasse Reproduktionen, Filme und Animationen lassen die 49 im zweiten Stock. Die Wohnung ist heute öffent- Besucher in das Leben des Genies eintauchen. Geburtsstätte des Fünflibers Im Berner Kirchenfeldquartier, in der Nähe der Schweizerischen Nationalbibliothek und des Schwei- zerischen Bundesarchivs, steht die Münzstätte Swissmint. Dort werden die «Fünfliber» und alle weiteren Schweizer Münzen geprägt. Ein Paar Prä- gestempel prägt dabei bis zu eine Million Geldstücke. Bild: Swissmint Die Prägung der Vorderseite, der Rückseite und des Randes erfolgt im gleichen Durchgang. Die sechs Prägemaschinen der Swissmint können pro Minute 150 bis 750 Münzen prägen. Der Prägedruck liegt zwischen 50 bis 150 Tonnen. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 16 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 17 Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne Nimms gmüetlech! Früher galt die Zeit des berühmten Uhrturms in der schneller unterwegs sind. Damit liegt Bern im interna- Altstadt als verbindliche Zeit. Anhand des Zytglogge tionalen Vergleich knapp vor den langsamsten Län- wurde berechnet, wie viele Kilometer Reisende in einer dern Bahrain und Malawi. Eine weitere Studie, die vier Stunde zurücklegen. Wie schnell – oder langsam – lau- Jahre später von fünf ETH-Studenten durchgeführt fen die Bernerinnen denn nun? Eine 2007 veröffent- wurde, bestätigt die Gemächlichkeit der Berner: Mit lichte Studie eines britischen Psychologen zeigt, dass 4,9 km/h sind die Berner langsamer unterwegs als die Berner 3,8 Kilometer pro Stunde zurücklegen, wäh- Zürcher (5,2 km/h). rend etwa die Menschen in Singapur mit 6,2 km/h viel Laubenparade «Sie ist die Schönste, die wir je gesehen haben», schrieb Goethe 1779 über Bern. Zwei Jahrhunderte später wird die Berner Altstadt 1983 in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Der Grund? Noch heute lassen sich die mittelalterlichen Strukturen der Stadtgründung aus dem 12. Jahrhundert erkennen. So wurde die Altstadt etwa nach dem Grossbrand 1405 auf den gleichen Gassenzügen neu gebaut – dieses Mal in feuerfestem Sandstein. An den kanalisierten Bächen in den breiten Gassen erkennt man noch heute das alte Bewässerungssystem. Und nicht zu vergessen: Die Lauben bilden mit einer Länge von sechs Kilome- tern die längste gedeckte Einkaufsstrecke Europas. Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 17 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 18 Engel und Teufel Wird da gerade einer männlichen Figur das Allerhei- ligste abgezwackt? Richtig. Das Portal des Berner Münsters stellt das Jüngste Gericht dar – und da scheinen die Sitten ziemlich rau. Das über dem Haupt eingang gelegene Portal besteht aus 234 fein gearbei- teten Sandsteinfiguren, aufgeteilt in den Himmel links und die Hölle rechts. Das reformierte Münster ist die grösste und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz, gebaut ist sie im Stil der Gotik. Für die Berner ebenfalls wichtig ist die südlich gegen die Aare hin ge- legene Münsterplattform mit Gartenanlage, Spielplatz und Café. Bild: Bern Welcome Sonnenstrom aus dem Stadion Ein Weltrekord für Bern: Die BKW betreibt auf dem den amtierenden Schweizer Meister BSC Young Boys Dach des 2005 eröffneten Stade de Suisse das welt- Bern und ist nach dem St.-Jakob-Park in Basel das weit grösste in ein Stadion integrierte Solarkraftwerk. zweitgrösste Stadion der Schweiz. Es liegt im Wank- Pro Jahr werden rund 700 000 kWh produziert – so dorfquartier, in unmittelbarer Nähe zur Postfinance kann etwa das Gurtenfestival seinen gesamten Strom Arena. Diese ist das Heimstadion des zweiten Gross von hier beziehen. Das Fussballstadion beheimatet clubs der Stadt, des Eishockeyvereins SCB. Bild: zvg 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 18 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 19 Bild: Bern Welcome Im letschte Tram «Bim Hänkerbrünnli, bim Galgefäld, bim Fridhof oder ter hat. Der Stil entwickelte sich aus der Tradition der gar bim Chindlifrässer. Und überhoupt, wiso hei alli Berner Chansons, etwa der Berner Troubadours, der Haltstelle setegi Näme?» Polo Hofer reflektierte in Berner Trouvères oder von Mani Matter. Letzterer ist seinem Lied «Im letschte Tram» von 1986 die Flurna- mit dem «Mani-Matter-Stutz» zwischen Rathaus und men in der Stadt Bern. Er steht für den Berner Mund- der St.-Peter-und-Paul-Kirche in der Altstadt in den artrock, der mit Span, Patent Ochsner, Züri West, Flurnamen verewigt. Stephan Eicher und Gölä zahlreiche namhafte Vertre- Unitoblerone Lässt sich die Vergangenheit des Berner Universitäts- gebäudes Unitobler tatsächlich erriechen? So mancher Student hat sich wohl schon gefragt, wie er den süss lichen Duft der Unitobler zu deuten habe: Die Gemäuer der Universität beherbergten einst eine Schokoladen- fabrik. Von 1908 bis 1984 wurde hier im Berner Läng- gassquartier unter der Leitung von Theodor Tobler die weltberühmte «Toblerone» hergestellt. Der Name ist aus dem Familiennamen Tobler und «Torrone», der ita- lienischen Bezeichnung für Honig-Mandel-Nougat, zu- sammengesetzt. Nach fast hundert Jahren wurde die Produktion nach Bern-Brünnen verlegt – seit 1993 ist das umgebaute Fabrikgebäude Sitz der philosophisch- Bild: Alexander Egger historischen Fakultät der Universität Bern. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 19 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 20 Di schöni grüeni Aare «Chly la tribe», das ist das Credo der Bernerinnen und Berner, wenn die Temperaturen steigen: Im Sommer trifft sich tout Berne an der Aare, dem Fluss, der sich wie eine Lebensader durch die Hauptstadt schlängelt. Bild: Bern Welcome Geübte Schwimmerinnen springen beim Marzilibad in die Aare und lassen sich zusammen mit ihrem «Aare bag», einer wasserdichten Tragetasche, flussabwärts treiben. Sehr beliebt ist auch das «Aareböötle». 2012 trieben 1268 Personen auf Gummibooten von Kiesen nach Bern und knackten so den Gummiboot- Weltrekord auf der Aare. Der Rekord bezieht sich zwar nur auf den heimischen Fluss, die Freude über den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde war dennoch gross. Die Stadt der Brunnen Weshalb nennt man die Stadt Bern auch Brunnen- Stadt? Der Name kommt nicht von ungefähr: Über 100 Brunnen stehen in den Strassen Berns. Elf davon sind Figurenbrunnen aus dem 16. Jahrhundert und verkörpern die damaligen gesellschaftlichen Tugen- den. Einer davon ist besonders bekannt: der Kindlifres- serbrunnen. Er hat schon manches Kind zum Weinen gebracht. Ein anderer Brunnen, der Bern bezüglich seiner Ästhetik in zwei Lager teilt, ist der 1983 einge- weihte Meret-Oppenheim-Brunnen auf dem Waisen- hausplatz. Gemäss der Schweizer Künstlerin soll der Brunnen den Wandel verkörpern – so winden sich im Sommer grüne Pflanzen um die Betonsäule, während- dessen ihn im Winter lange Eiszapfen zieren. Bild: Bern Welcome 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 20 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern Zwiebeln 21 und Konfetti Am vierten Montag im November heisst es früh aufstehen: Dann findet in Bern der Zibelemärit statt. In den Haupt- und Nebengassen der oberen Altstadt und auf den Plätzen reiht sich ab vier Uhr morgens Marktstand an Marktstand, Kinder bewerfen sich mit Konfetti, Freunde treffen sich auf eine Tasse Glühwein. Die Entstehung des Marktes ist unklar, wird aber oft mit dem Martinifest in Verbindung gebracht, das den Übergang vom Sommer- zum Winterhalbjahr markier- te. Der Legende nach konnten die Gemüseverkäufer die Preise der Zwiebeln noch vor Ort verhandeln – weil die Nachfrage am Morgen noch kleiner und die Preise also tiefer waren, beginnt der Markt wohl auch heute noch frühmorgens. Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne Von weissen und anderen Bären Um den Bärengraben ranken sich viele Geschichten. Die erste überlieferte Nachricht von einem Graben beim Käfigturm stammt von 1441. Rund 100 Jahre später versetzte die Geburt von zwei weissen Bä- ren die Berner Bevölkerung in Aufruhr. Während des Franzoseneinfalls 1798 wurden drei erwachsene Bären von den Franzosen nach Versailles deportiert, wo sie vom Volk begafft und verspottet wurden. 1856 wurde der Bärengraben von seinem zweiten Standort auf der Grossen Schanze in die Nähe der Nydeggbrücke Bild: Bern Welcome verlegt. Nach jahrelanger Kritik an der Tierhaltung entstand 2009 am Aarehang gleich daneben der BärenPark. Dort kann man heute auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern die Bären beim Spielen, Fressen, Klettern und Schwimmen beobachten. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 21 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 22 Bild: Bern Welcome Rosen und Zuckerrohr 223 Rosen-, 200 Iris- sowie 28 Rhododendrenarten Dort wachsen auf einer Fläche von über zwei Hekta- können im Sommer im Rosengarten bestaunt werden. ren rund 6000 Pflanzenarten. Die sieben Glashäuser Der Park ist aber vor allem durch seine Lage bekannt: bieten verschiedene Klimas: Das Alpinum beherbergt Von hier aus hat man den perfekten Überblick über alpine Pflanzen, das Palmenhaus feuchttropische die Altstadt und die typische Aareschlaufe. Der Ort ist Nutzpflanzen wie Banane, Zuckerrohr oder Kaffee und erst seit 1913 ein Park – zuvor diente er als Friedhof. das Farnhaus Pflanzen aus tropischen Bergwäldern Folgt man dem Aarelauf weiter nach unten, trifft man wie Baum- und Palmfarne. bei der Lorrainebrücke auf den Botanischen Garten. Die Sache mit dem Namen Der Legende nach hat Gründer Herzog Berchtold V. von Zähringen die neue Stadt nach dem ersten bei der Jagd im zukünftigen Stadtgebiet erlegten Tier be- nannt. So soll der Bär zum Wappentier geworden sein. Doch ist der Bär tatsächlich der Namensgeber der Stadt? Historiker sagen Nein. Vielmehr nimmt man an, dass sich «Bern» von der italienischen Stadt Verona, die als «Welsch-Bern» bekannt war, ableitet: Verona war einer der Hauptorte des Reiches des Barbaren königs Theoderich des Grossen. In der deutschen Fas- sung der Heldengeschichte wurde aus Theoderich dem Grossen Dietrich von Bern. Angeblich soll Berchtold V. von Zähringen die Stadt nach seinem Idol Dietrich von Bern benannt haben. Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 22 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 23 Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne Bahn für Bahn ein Genuss «Rauf aus der Stadt» – so lautet der Slogan des eine neue Bahn installiert. Sie ist 1059 Meter lang und Gurtenparks auf dem Hausberg von Bern. Alle 15 Mi- überwindet 266,9 Höhenmeter. Wohl am intensivs- nuten befördert die Gurtenbahn Ausflügler auf den ten genutzt wird die Bahn, wenn im Juli das beliebte Hügel, insgesamt rund 1 Million Personen pro Jahr. Die Gurtenfestival stattfindet. Übrigens gibt es auch in eingleisige Standseilbahn mit einem Ausweichstück in der Innenstadt eine Standseilbahn: Die nur 105 Meter der Streckenmitte führt von Wabern auf den 858 Me- lange Marzilibahn verbindet die Altstadt mit dem ter über Meer gelegenen Gurten. Die ursprüngliche Marziliquartier. Bahn wurde 1966 in Betrieb genommen, 1999 wurde Die Macht und ihre Dépendance Im Berner Rathaus tagen der Grosse Rat (die Legisla- tive) und der Regierungsrat (die Exekutive). Alle vier Jahre wird die Legislative im Proporzverfahren und die Exekutive im Majorzverfahren vom Volk gewählt. Der Grosse Rat setzt sich aus 160 Mitgliedern zusammen, der Regierungsrat aus sieben. Die Judikative bilden in Bern die Gerichtsbehörden und die Staatsanwalt- schaft. In der Landeshauptstadt Bern treffen sich aber auch die Schweizer Regierung und das Bundesparla- ment. Wichtiger Treffpunkt für die Politikerinnen und Politiker ist das Hotel «Bellevue Palace». Die «Dépen- dance der Macht», wie ihm die Kulturzeitschrift «Du» 1998 in ihrem Heft betitelte und ihm ein ganzes Heft widmete: Hier logieren auch häufig die Staatsgäste. Bild: swiss-image.ch/Terence du Fresne 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 23 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 24 Berühmte Platten 3600 Natursteinplatten auf einer Fläche von 2218 Quadratmetern – doch was sich darauf abspielt, variiert stark. Der Bundesplatz ist nicht nur Ort für Staatsempfänge oder politische Kundgebungen. Im Sommer picknicken hier Spaziergänger, und Kinder vergnügen sich mit den 26 Wasserfontänen, die die Schweizer Kantone repräsentieren. Jeweils dienstags und samstags wird auf dem Bundesplatz gehandelt: Gemüse, Käse, Backwaren und Fleisch können die Bernerinnen und Berner das ganze Jahr hindurch direkt vor dem Bundeshaus einkaufen. Und wenn die Tage Mitte Oktober kürzer werden, lockt das Licht- und Tonspektakel «Rendez-vous Bundesplatz» Jahr für Jahr rund 500 000 Gäste an. Bild: Bern Welcome Erste Professorin Europas 1898 habilitierte die Philosophin Anna Tumarkin an Volluniversität bietet sie in acht Fakultäten zahlreiche der Universität Bern – sie war Europas erste Profes- Studiengänge an. Mit dem Inselspital ist ihr auch eine sorin, die das Recht hatte, Doktoranden und Habi- Universitätsklinik angegliedert, die Universitätsbiblio litanden zu prüfen und im Senat der Uni Einsitz zu thek in der Altstadt beherbergt über zwei Millionen nehmen. Mit rund 17 000 Studierenden stellt Bern die Bücher und Medien. viertgrösste Universität der Schweiz. Als klassische Bild: Universität Bern 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 24 01.04.19 14:50
BLVK-Wahlkreis Stadt Bern 25 Bild: zvg Verhüllte Halle Christo und Jeanne-Claude heisst das bekannte Künst biläums der Institution zu einer Gruppenausstellung lerduo, das unter anderem den Reichstag in Berlin ver- ein. Doch statt ein Kunstwerk im Gebäude auszustellen, hüllte. Weniger bekannt mag sein, dass das erste Ob- machte das Ehepaar die Kunsthalle selbst zum Aus- jekt, das die beiden komplett verpackten, in Bern steht: stellungsobjekt. Christo und Jeanne-Claude verpackten die Kunsthalle. 1968 lud der damalige Leiter Harald das Museum mit 2430 Quadratmetern verstärktem Szeemann das Künstlerduo anlässlich des 50-Jahr-Ju- Polyäthylen und 3050 Metern Nylonseil. Berns Bühnen Die Stiftung Konzert Theater Bern vereint das Stadttheater mit den Sparten Musik, Schauspiel, Tanz sowie das Berner Symphonieorchester unter einem Dach. Mit über 100 Musikerinnen und Musikern, festen Ensembles und Spielstätten im Kursaal, im Stadtthe- ater und in den Vidmarhallen ist es das bedeutendste Konzerttheater im Espace Mittelland und als Vier- spartenhaus in der Schweiz einmalig. Auch die freie Theaterszene hat einen festen Platz in Bern: Seit 1998 ist das Schlachthaus ihre offizielle Spielstätte. Beim jährlichen Theaterfestival «Aua wir leben» treffen sich gestandene Schauspieler und Frischlinge auch in theaterfremden Räumen – und die beiden Szenen ver- schmelzen für ein paar Tage. Bild: Bern Welcome 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 25 01.04.19 14:50
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Jahresrechnung 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 27 01.04.19 14:50
Bilanz per 31.12.2018 mit Vorjahresvergleich 28 Aktiven Anhang 31.12.18 31.12.17 CHF CHF Flüssige Mittel 153 128 074 206 401 271 Forderungen 10 350 541 14 108 000 Anlagen beim Arbeitgeber 6.10 434 098 776 449 375 267 Obligationen 2 898 319 800 2 908 650 896 Hypotheken 312 180 231 322 020 484 Aktien 1 935 688 023 2 145 200 501 Immobilien 1 479 722 658 1 453 673 365 Alternative Anlagen 144 787 089 132 757 182 Vermögensanlagen 6.4 7 368 275 192 7 632 186 965 Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 637 0 Total Aktiven 7 368 280 829 7 632 186 965 Passiven Freizügigkeitsleistungen und Renten 4 539 615 4 540 190 Banken / Versicherungen 73 293 1 324 796 Andere Verbindlichkeiten 440 423 131 270 Verbindlichkeiten 7.1 5 053 331 5 996 256 Passive Rechnungsabgrenzungen 7.2 2 067 708 250 610 Vorsorgekapital Versicherte 5.2 3 731 081 627 3 724 938 159 Vorsorgekapital Rentenbeziehende 5.4 4 241 236 746 4 135 211 361 Technische Rückstellungen 5.5 178 821 080 190 404 194 Vorsorgekapital und technische Rückstellungen 8 151 139 453 8 050 553 714 Wertschwankungsreserve 6.3 0 0 Stiftungskapital, freie Mittel / Unterdeckung Stand zu Beginn der Periode -424 613 616 -558 117 194 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) -365 366 048 133 503 579 Stand am Ende der Periode (Unterdeckung) -789 979 663 -424 613 616 Total Passiven 7 368 280 829 7 632 186 965 Die in Bilanz, Betriebsrechnung und Anhang aufge- führten Beträge sind auf Franken gerundet. Im Ein- zelfall weicht das Total deshalb von der Summe der einzelnen Werte ab. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 28 01.04.19 14:50
Jahresrechnung Betriebsrechnung 2018 mit Vorjahresvergleich Anhang 2018 2017 29 CHF CHF Beiträge Arbeitnehmende 115 658 595 109 351 024 Beiträge Arbeitgeber 164 759 806 156 564 153 Übergangseinlage Kanton 24 230 183 28 045 933 Nachzahlungen Arbeitgeber 34 154 35 300 Einmaleinlagen und Einkaufssummen 20 683 773 16 901 388 Finanzierungsbeiträge 5.9 46 161 953 44 957 372 Ordentliche und übrige Beiträge und Einlagen 371 528 462 355 855 170 Freizügigkeitseinlagen 53 732 195 54 184 197 Einzahlungen WEF-Vorbezüge / Scheidung 3 392 610 4 184 043 Eintrittsleistungen 57 124 805 58 368 241 Zufluss aus Beiträgen und Eintrittsleistungen 428 653 268 414 223 410 Altersrenten -253 584 043 -242 863 304 Hinterlassenenrenten -28 095 489 -27 464 285 Invalidenrenten -15 855 850 -16 525 897 Übrige reglementarische Leistungen -1 472 940 -1 752 304 Kapitalleistungen bei Pensionierung -52 392 600 -57 140 086 Kapitalleistungen bei Tod und Invalidität -225 985 -705 730 Reglementarische Leistungen -351 626 907 -346 451 607 Freizügigkeitsleistungen bei Austritt -45 530 843 -39 443 303 Vorbezüge WEF/Scheidung -10 005 205 -11 249 572 Austrittsleistungen -55 536 048 -50 692 874 Abfluss für Leistungen und Vorbezüge -407 162 955 -397 144 481 Auflösung (+) / Bildung (-) Vorsorgekapital Versicherte 30 127 095 83 735 735 Auflösung (+) / Bildung (-) Vorsorgekapital Rentenbeziehende -106 025 385 -293 598 935 Auflösung (+) / Bildung (-) technische Rückstellungen 11 583 114 -114 701 730 Verzinsung des Sparkapitals -36 270 563 -86 370 383 Auflösung (+) / Bildung (-) Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen -100 585 739 -410 935 312 Beiträge an Sicherheitsfonds -1 159 002 -852 929 Versicherungsaufwand -1 159 002 -852 929 Netto-Ergebnis aus dem Versicherungsteil -80 254 428 -394 709 312 Flüssige Mittel -42 566 165 -45 337 189 Obligationen -19 775 387 88 740 437 Hypotheken 2 999 221 2 777 649 Aktien -200 039 584 405 583 139 Immobilien -7 302 028 106 336 200 Alternative Anlagen 3 715 349 -6 200 593 Übrige Anlagen 6.7 799 335 712 622 Erfolg der Vermögensanlage -262 169 259 552 612 264 Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage 7.4 -17 286 378 -19 238 753 Netto-Ergebnis aus Vermögensanlage -279 455 636 533 373 511 Allgemeiner Verwaltungsaufwand -5 470 416 -4 962 554 Aufwand Revisionsstelle und Experte für berufliche Vorsorge -164 256 -171 088 Aufwand Aufsichtsbehörden -21 311 -26 979 Verwaltungsaufwand 7.3 -5 655 983 -5 160 621 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) vor Bildung / Auflösung Wertschwankungsreserve -365 366 048 133 503 579 Bildung (-) / Auflösung (+) Wertschwankungsreserve 0 0 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) -365 366 048 133 503 579 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 29 01.04.19 14:50
1. Grundlagen und Organisation 30 1.1 Rechtsform und Zweck Die Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVK) ist lichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge eine öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Bern vom 17. Dezember 1993 (Freizügigkeitsgesetz, FZG) mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie hat ihren Sitz in unterstellt und somit dem Sicherheitsfonds BVG ange- Ostermundigen und ist im Handelsregister eingetra- schlossen. gen. Die BLVK untersteht dem Gesetz über die kanto- nalen Pensionskassen (PKG) und versichert die berni- 1.3 Angabe zu Rechtsgrundlagen sche Lehrerschaft gegen die wirtschaftlichen Folgen und Reglemente von Invalidität, Alter und Tod. Der BLVK können sich Rechtsgrundlage der BLVK ist seit dem 1. Januar 2015 per Vertrag weitere öffentlich-rechtliche oder pri- das Gesetz über die kantonalen Pensionskassen (PKG). vatwirtschaftliche Institutionen anschliessen, die im Mit dessen Inkrafttreten wurde das Gesetz über die kantonalen Bildungswesen tätig sind oder einen Bezug Bernische Lehrerversicherungskasse vom 14. Dezem- dazu haben. ber 2004 aufgehoben. Bereits auf den 1. Januar 2014 sind die Artikel über die Teilkapitalisierung des PKG in 1.2 Registrierung BVG und Sicherheitsfonds Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt wird die BLVK im Die BLVK ist gemäss Art. 48 BVG unter der Nummer Finanzierungssystem der Teilkapitalisierung geführt. BE 0424 im Register für die berufliche Vorsorge ein- getragen und untersteht der Aufsicht der Bernischen Die nachstehende Aufstellung zeigt die per Bilanz- BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA). Die BLVK ist dem stichtag für die BLVK gültigen Bestimmungen. Bundesgesetz über die Freizügigkeit in der beruf Reglemente Gültig ab Anlagereglement 01.2015 Audit Committee-Reglement 06.2017 Entschädigungsreglement für die Mitglieder der Verwaltungskommission 06.2014 Lebensbescheinigungsreglement Bernische Lehrerversicherungskasse 01.2015 Organisationsreglement Bernische Lehrerversicherungskasse 05.2015 Reglement «Einhaltung der Loyalitäts- und Integritätsvorschriften des BVG» 01.2014 Reglement betreffend Gewährung von Hypotheken 01.2018 Rückstellungs- und Wertschwankungsreglement 10.2017 Standardvorsorgereglement BLVK 08.2017 Teilliquidationsreglement 01.2015 Reglemente Delegiertenversammlung Gültig ab Organisationsreglement für die Delegiertenversammlung der Bernischen Lehrerversicherungskasse 08.2018 Reglement für die Wahl der Delegierten der Bernischen Lehrerversicherungskasse 01.2016 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 30 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 1.4 Organe, Geschäftsführung 31 und Zeichnungsberechtigung Verwaltungskommission (VK) Audit Committee (AC) Die paritätisch besetzte VK besteht aus je vier Vertre- Das AC ist paritätisch zusammengesetzt und besteht terinnen oder Vertretern der Arbeitnehmer (gewählt aus vier Mitgliedern der VK. Es konstituiert sich selbst. durch die DV) und der Arbeitgeber (gewählt durch den Es nimmt Aufgaben in den Bereichen Finanzbericht- Regierungsrat). Sie ist im Sinn von Art. 51 BVG das erstattung und Risikomanagement samt internem oberste Organ der BLVK. Die VK bestimmt die strate- Kontrollsystem (IKS) wahr. Es überwacht die Einhal- gischen Ziele, legt die Organisation in den Grundzügen tung der Corporate-Governance-Richtlinien sowie der fest und überwacht die Geschäftsführung. Gesetze und Reglemente. Das AC beantragt die Wahl der Revisionsstelle und beurteilt deren Arbeit. Anlageausschuss (AA) Der AA ist paritätisch zusammengesetzt und besteht Delegiertenversammlung (DV) aus vier Mitgliedern der VK. Er überwacht die Einhal- Die DV setzt sich aus Versicherten der BLVK zusam- tung des Anlagekonzepts, der Anlagestrategie sowie men. Sie konstituiert sich selbst, regelt ihre Orga- des Anlagereglements und beurteilt laufend die Anla- nisation und wählt einen Präsidenten, einen Vize- gesituation. Der AA bereitet Anlageentscheide der VK präsidenten sowie einen Sekretär. Die DV wählt die vor und bestimmt die internen und externen Portfolio Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter in die manager. Verwaltungskommission und besitzt ein Vorschlags- recht in allen Belangen der BLVK. Direktor Der Direktor wird von der VK ernannt. Er ist verant- wortlich für die operative Führung der BLVK und sorgt für die Umsetzung der VK-Beschlüsse. Verwaltungskommission (VK) Vertretung Mitglied seit Gewählt bis Zeichnet Präsidentin Gertrud Hachen AN 08.2004 07.2019 K1 Vizepräsident Roland Ziegler AG 06.2010 07.2018 K1 Vizepräsident Hansjürg Schwander AG 08.2018 07.2019 K1 Mitglieder Gerhard Engel AG 09.2013 07.2021 Martin Fischer AN 08.2017 07.2021 Peter Gasser AN 08.2017 07.2021 Stefan Wacker AN 06.2014 07.2021 Siegfried Walser AG 01.2006 07.2021 Kerstin Windhövel AG 08.2017 07.2021 Anlageausschuss (AA) Präsident Siegfried Walser AG 06.2006 07.2021 Vizepräsident Martin Fischer AN 08.2017 07.2021 Mitglieder Peter Gasser AN 08.2017 07.2021 Roland Ziegler AG 06.2010 07.2018 K1 Hansjürg Schwander AG 08.2018 07.2021 K1 Audit Committee (AC) Präsident Stefan Wacker AN 06.2014 07.2019 Vizepräsident Gerhard Engel AG 09.2013 07.2019 Mitglieder Gertrud Hachen AN 03.2006 07.2021 K1 Kerstin Windhövel AG 08.2017 07.2021 AN = Arbeitnehmervertretung AG = Arbeitgebervertretung K1 = Kollektiv zu zweien 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 31 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 32 Geschäftsleitung Thomas Keller Funktion Direktor Ausbildung lic.rer.pol., eidg. dipl. Pensionskassenleiter Externe Mandate Swisscanto Anlagestiftungen: Mitglied Stiftungsrat Martin Fretz Leiter Vorsorge bis 31.3.2018 Vakant ab 1.4.2018 Theodor Tillmann Funktion Leiter Kapitalanlagen Ausbildung Betriebswirtschafter HF, Verwaltungsfachmann für Personalvorsorge mit eidg. Fachausweis Externe Mandate Finanzverwalter Burgergemeinde Niederried b. Kallnach Sämtliche Geschäftsleitungsmitglieder zeichnen kollektiv zu zweien. Erweiterte Geschäftsleitung Zeichnet Monika Baumgartner Gautschi Personal & Kommunikation K1 Urs Häfliger IT & Benutzervertretung K1 Franca Minelli Finanz- und Rechnungswesen K1 Unterschriftenberechtigte Melanie Dettling Fachspezialistin Hypotheken K2 Laurent Dutoit Fachspezialist Informatik K2 Heinz Hügli Fachspezialist Vorsorge K2 Dominique Schärer Fachspezialist Hypotheken K1 Martin Willi Portfoliomanager K1 K1 = Kollektiv zu zweien mit K1 oder K2 K2 = Kollektiv zu zweien mit K1 1.5 Experte, Revisionsstelle, Berater, Aufsichtsbehörde Externe Partner und Organe Firma Person Ort Experte für berufliche Vorsorge Prevanto AG (Vertragspartner) Zürich Prevanto AG (ausführender Experte) Stephan Wyss Zürich Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG Johann Sommer Bern Berater Anlageausschuss PensionTools GmbH Markus Schneider Gossau Investment Controlling Willis Towers Watson AG Michael Valentine Zürich Aufsichtsbehörde Bernische BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA) Bern 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 32 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 1.6 Angeschlossene Institutionen 33 Die BLVK versichert gemäss Gesetz die Personen, die (LAG) richten. Daneben haben sich weitere Arbeit in einem Arbeitsverhältnis zum Kanton oder zu einer geber der BLVK angeschlossen. Gemeinde stehen, soweit diese Trägerin der Volks- schule ist, und deren Anstellungsbedingungen sich Die nachstehende Aufstellung zeigt die per Bilanz- nach dem Gesetz über die Anstellung der Lehrkräfte stichtag der BLVK angeschlossenen Institutionen. Institutionen Ort Agilas Bolligen Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVK) Ostermundigen Berner Fachhochschule Bern Campus Muristalden Bern Centre de pédagogie curative du Jura bernois CPCJB Tavannes Centre éducatif et pédagogique Courtelary Educationsuisse Bern Familien Support Bern West Bern Freies Gymnasium Bern FGB Bern Friederika-Stiftung Walkringen Haute Ecole Pédagogique - BEJUNE Biel/Bienne Heilpädagogische Lebensgemeinschaft Bern Heilpädagogische Schule der Region Thun Thun Heilpädagogische Schule Gstaad Saanen Heilpädagogische Schule Lyss Lyss Verein HPS der Region Niesen Spiez Hotelfachschule Thun Thun Kanton Bern (Lehrkräfte nach LAG) Bern Kinderheimat Tabor Aeschi bei Spiez Bildung Bern / Formation Berne Bern Lernwerk Bern Niederwangen Musikschule Biel Biel/Bienne Musikschule Konservatorium Bern Bern Pädagogisches Ausbildungszentrum IVP Bern Pädagogisches Ausbildungszentrum NMS Bern Pädagogische Hochschule Bern Bern Salome Brunner Stiftung Wabern Schulheim Dentenberg Worb Sonderschulheim Sunneschyn Steffisburg Schulungs- und Arbeitszentrum für Behinderte (SAZ) Burgdorf Schulungs- und Wohnheim Aarhus Gümligen Schulungs- und Wohnheime Rossfeld Bern Schulzentrum Noss Spiez Schweizer Hotelier Verein (hotelleriesuisse) Bern Stiftung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche Zollikofen Stiftung Heilpädagogische Tagesschule Biel Biel/Bienne Stiftung Heilpädagogische Tagesschule Biel Beschäftigungsgruppe Bill-Haus Biel/Bienne Stiftung Lerchenbühl Burgdorf Stiftung Sunneschyn Meiringen Meiringen Tagesschule der Gemeinde Ittigen Ittigen Universität Bern Bern Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) Bern Viktoria-Stiftung Richigen Wohn- und Schulheim Sonnegg Belp Mutationen Anzahl 1.1.18 44 Eintritte: Tagesschule der Gemeinde Ittigen, Ittigen 1 Austritte: Réseau santé mentale, Bellelay (RSM) -1 31.12.18 44 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 33 01.04.19 14:50
2. V ersicherte und Rentenbeziehende 34 Versicherte 2018 mit Vorjahresvergleich Vollversicherung 2018 2017 Anzahl Anzahl Männer 4 780 4 760 Frauen 12 208 11 813 Total Vollversicherung 16 988 16 573 Risikoversicherung Männer 26 24 Frauen 428 393 Total Risikoversicherung 454 417 Total Versicherte 17 442 16 990 Rentenbeziehende 2018 mit Vorjahresvergleich Männer 2018 2017 Anzahl Anzahl Altersrente 3 089 2 997 Ehegattenrente 150 145 Lebenspartnerrente 3 1 Invalidenrente 91 120 Sonderrente 1 2 Kinderrente 169 174 Total Männer 3 503 3 439 Frauen Altersrente 3 713 3 469 Ehegattenrente 778 772 Lebenspartnerrente 4 0 Invalidenrente 189 230 Sonderrente 2 2 Kinderrente 136 150 Total Frauen 4 822 4 623 Total Rentenbeziehende 8 325 8 062 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 34 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 3. Art der Umsetzung des Zwecks 3.1 Erläuterung des Vorsorgeplans 35 Die BLVK ist eine umhüllende Vorsorgeeinrichtung. Sparbeiträge. Dadurch erhöhen sich die Rentenleis- Die Vorsorgeleistungen sind in den Art. 12 bis 26 tungen und die Austrittsleistung beim Verlassen des Standardvorsorgereglements (StVR-BLVK) der BLVK. Insgesamt haben 1109 Versicherte den abschliessend festgelegt. Deren Finanzierung ist im Sparplan plus gewählt. Versicherte können auch den Gesetz über die kantonalen Pensionskassen vom «Sparplan minus» wählen und zahlen so 2 Prozent 18. Mai 2014 (PKG) geregelt und wird in den Art. 9 weniger ein. Dadurch ergeben sich tiefere Rentenleis- bis 11 sowie den Anhängen 1 bis 4 StVR-BLVK kon- tungen respektive Austrittsleistungen. 188 Versi- kretisiert. cherte haben sich entschieden, den Sparplan minus zu wählen. Die Leistungen richten sich nach den eingebrach- ten Freizügigkeitsleistungen, Einlagen, Spar- und 3.2 Finanzierung, Finanzierungsmethode Zinsgutschriften, Rückzahlungen im Rahmen der Die BLVK ist seit dem 1. Januar 2015 nach dem Wohneigentumsförderung sowie Ausgleichszah- Beitragsprimat aufgebaut und finanziert. Die versi- lungen infolge Ehescheidung, abzüglich allfälliger cherungstechnische Finanzierung basiert auf dem Vorbezüge für Wohneigentum und Ehescheidungs- Kapitaldeckungsverfahren. Die Höhe sämtlicher ausgleichszahlungen. Zum Zeitpunkt des Altersrück- Beiträge der Arbeitnehmenden ist im Anhang 1 tritts haben die Versicherten die Wahl, ihr Spargut- StVR-BLVK festgehalten und bemisst sich nach haben vollumfänglich als lebenslange Altersrente einem altersabhängig abgestuften Prozentsatz des oder bis zu 50 Prozent als Alterskapital zu beziehen. versicherten Lohns. Dieser entspricht dem Jahres- lohn verringert um den Koordinationsabzug von Die BLVK gliedert sich in eine Risiko- und eine Voll- 30 Prozent des Jahreslohns. Er beträgt höchstens versicherung. Die Risikoversicherung dauert bis zum CHF 24 675 (Stand 31. Dezember 2018). Die Höhe vollendeten 24. Altersjahr, und deren Schutz be- der Risikobeiträge richtet sich nach dem Risikover- schränkt sich auf die Risiken Tod und Invalidität. Mit lauf. Ein Anteil derselben dient der Finanzierung des der Vollversicherung ab 1. Januar nach vollendetem Betriebs der BLVK. 24. Altersjahr tritt der Alterssparprozess zur Risiko- versicherung hinzu. Die Höhe der Altersleistung richtet sich nach dem vorhandenen Sparguthaben zum Zeitpunkt des Al- tersrücktritts. Im Referenzalter 65 beträgt der Um- wandlungssatz für Männer und Frauen 5,40 Prozent. Für die Invalidenrente wird das vorhandene Guthaben auf das Alter 65 projiziert und mit dem Umwand- lungssatz in eine Jahresrente umgerechnet. Die Ehe- gatten- oder Lebenspartnerrente beträgt 60 Prozent und die Waisenrente 15 Prozent der Invaliden- oder laufenden Altersleistungen. Entsteht beim Tod einer aktiv versicherten Person weder ein Anspruch auf eine Ehegatten- noch auf eine Lebenspartnerrente, wird für die als anspruchsberechtigt bezeichnete Personen ein Todesfallkapital fällig. Versicherte haben die Möglichkeit, ihr Altersgutha- ben mittels freiwilliger Einlagen zusätzlich zu äufnen: Der «Sparplan plus» weicht von der Standardspar variante ab und beinhaltet um 2 Prozent höhere 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 35 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 36 Beiträge gemäss Anhang 1 StVR-BLVK, Sparplan Standard in Prozent Alter Sparbeiträge Risikobeiträge Finanzierungsbeiträge Gesamtbeiträge AN AG AN AG AN AG AN AG 17–24 – – 1,25 1,75 1,70 2,55 2,95 4,30 25–29 5,50 5,50 1,25 1,75 1,70 2,55 8,45 9,80 30–34 6,50 6,50 1,25 1,75 1,70 2,55 9,45 10,80 35–39 8,00 8,00 1,25 1,75 1,70 2,55 10,95 12,30 40–44 9,50 9,50 1,25 1,75 1,70 2,55 12,45 13,80 45–49 10,10 12,40 1,25 1,75 1,70 2,55 13,05 16,70 50–54 10,10 15,40 1,25 1,75 1,70 2,55 13,05 19,70 55–59 10,50 18,00 1,25 1,75 1,70 2,55 13,45 22,30 60–65 10,50 20,00 1,25 1,75 1,70 2,55 13,45 24,30 66–70 10,00 10,00 0,75 0,75 1,70 2,55 12,45 13,30 Übergang in nächsthöhere Beitragsgruppe jeweils am 1. Januar; S parbeiträge ab Alter 66 freiwillig AN = Arbeitnehmer AG = Arbeitgeber 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 36 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 4. Bewertungs- und Rechnungslegungs- grundsätze, Stetigkeit 4.1 Bestätigung über Rechnungslegung 4.2 Buchführungs- und Bewertungsgrundsätze 37 nach Swiss GAAP FER 26 Die Einhaltung der Rechnungslegungsgrundsätze nach Die Jahresrechnung 2018 zeigt gemäss den Rech- Swiss GAAP FER 26 verlangt die konsequente Anwen- nungslegungsvorschriften Swiss GAAP FER 26 ein dung des Marktwertprinzips. Kann für einen Vermö- den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild gensgegenstand kein aktueller Marktwert festgelegt der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true & werden, gelangt der Anschaffungswert abzüglich fair view). Alle in diesem Jahresbericht publizierten erkennbarer Werteinbussen zur Anwendung. Beträge sind in Schweizer Franken; Fremdwährungen werden mit Währungsbezeichnung geführt oder mit Für die Buchführung und Erstellung der Jahresrech- FW gekennzeichnet. Aufgrund der Darstellung in Mio. nung gelten nachfolgende Bewertungsgrundsätze: CHF oder ohne Nachkommastellen können minimale Rundungsdifferenzen entstehen. Vermögensanlage / Verbindlichkeit Bewertung Flüssige Mittel Nominalwert Forderungen Nominalwert abzüglich einer Wertberichtigung (Delkredere) für e rwartete Ausfälle Aktive Rechnungsabgrenzung Nominalwert Obligationen, Wandelanleihen, Kurswert am Bilanzstichtag indirekte Hypothekaranlagen Hypotheken, Darlehen Nominalwert bereinigt um allfällige notwendige Wertberichtigung bei Rückzahlungsgefährdung Aktien Kurswert am Bilanzstichtag Immobilien indirekt Kurswert am Bilanzstichtag Immobilien direkt Die BLVK besitzt in dieser Kategorie nur das Bürogebäude an der Unterdorfstrasse 5 in Ostermundigen. 2018 wurde das Gebäude umgebaut. Der Marktwert der direkt gehaltenen Liegenschaft basiert auf der durch die Firma Wüest Partner ermittelten umfassenden Bewertung (DCF-Methode). Die Bewertung erfolgt periodisch und wurde anlässlich des Umbaus im Jahre 2018 neu vorgenommen Alternative Anlagen Die Hedge Funds werden zum Net Asset Value (NAV) bewertet, der vom Vermögensverwalter berechnet wird; die Insurance Linked Securities zum Kurswert Verbindlichkeiten Nominalwert Passive Rechnungsabgrenzung Nominalwert Vorsorgekapital und technische Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen werden jährlich nach Rückstellungen anerkannten Grundsätzen vom Experten ermittelt Wertschwankungsreserve Die Wertschwankungsreserve wird für die den Vermögensanlagen zugrunde liegenden marktspezifischen Risiken gebildet, um die nachhaltige Erfüllung der Leistungsversprechen zu unterstützen (Details siehe Anhang Ziffer 6.3) Fremdwährungen Aufwand und Ertrag in Fremdwährungen (FW) werden zum jeweiligen Tageskurs umgerechnet. Aktiven und Passiven werden zu Devisenkursen per Bilanzstichtag bewertet. Die Bewertung erfolgt durch den Global Custodian 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 37 01.04.19 14:50
Jahresrechnung 38 Währungskurse per 31.12.2018 Währung ISO-Code Einheit Kurs CHF Amerikanischer Dollar USD 1 0,9858 Australischer Dollar AUD 1 0,6940 Britisches Pfund GBP 1 1,2556 Dänische Kronen DKK 100 15,1025 EURO EUR 1 1,1270 Hongkong-Dollar HKD 100 12,5914 Japanischer Yen JPY 100 0,8983 Kanadischer Dollar CAD 1 0,7218 Schwedische Kronen SEK 100 11,1200 4.3 Änderung von Grundsätzen bei Bewertung, Buchführung und Rechnungslegung Gegenüber dem Jahresabschluss per 31. Dezem- ber 2017 sind keine Änderungen von Grundsätzen bezüglich Bewertung und Buchführung zu verzeich- nen. Die Rechnungslegung erfolgt unverändert nach verbindlichen Vorgaben von Swiss GAAP FER 26. Die Darstellung für die Entwicklung der Zusatzspar- konti unter 5.2.2 sowie die Entwicklung der techni- schen Rückstellungen unter 5.5.1 bis 5.5.5 ist neu. Die Vorjahre wurden entsprechend angepasst. 182546_BLVK_GB_2018_de.indd 38 01.04.19 14:50
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