Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2017 - Bernische ...
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Geschäftstätigkeit Vorwort der Präsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bericht des Direktors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 BLVK in Kürze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Jubiläum 200 Jahre BLVK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Betriebsrechnung 2017. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Anhang Jahresrechnung: 1. Grundlagen und Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 2. Versicherte und Rentenbeziehende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3. Art der Umsetzung des Zwecks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4. Bewertungs- und Rechnungslegungsgrundsätze, Stetigkeit . . . . . . . . . . 37 5. Versicherungstechnische Risiken, Risikodeckung, Deckungsgrad . . . 39 6. Erläuterungen der Vermögensanlage und des Nettoergebnisses aus Vermögensanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 7. Erläuterung weiterer Positionen der Bilanz und Betriebsrechnung . . 55 8. Auflagen der Aufsichtsbehörde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 9. Weitere Informationen mit Bezug auf die finanzielle Lage . . . . . . . . . . . . . 58 10. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Bericht der Revisionsstelle und des Experten für berufliche Vorsorge. . . 60 Hilfsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Statistik Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Geschäftstätigkeit – Vorwort der Präsidentin 06 Die BLVK hat ihre Hausaufgaben gemacht Die BLVK blickt auf ein bewegtes Geschäftsjahr 2017 zurück. Die Verwaltungskommission (VK) hat in diesem Jahr verschiedene Reglemente überarbei- tet. Unter anderem sind jetzt das Standardvorsor- gereglement sowie das Rückstellungs- und Wert- schwankungsreglement auf dem neusten Stand. Das Stimmvolk hat am 24. September 2017 die Vorlage «Altersvorsorge 2020» abgelehnt, welche die AHV und die berufliche Vorsorge reformiert hätte. Deshalb ist dieser Schritt der VK umso wichtiger: Wir dürfen festhalten, dass die BLVK mit diesen Massnahmen ihre Hausaufgaben gemacht hat. Über die Reglemente können Sie sich jederzeit auf der Homepage der BLVK informieren. Zur langfristigen Finanzierbarkeit der BLVK hat die VK Ende 2016 beschlossen, den technischen Zinssatz per 1. Januar 2017 von 3 Prozent auf neu 2,5 Prozent zu senken. Als Folge davon wird auch der Umwand- lungssatz ab dem 1. August 2017 in einer Frist von vier Zur Abfederung von Renten einbussen werden individuelle Einlagen geleistet. Jahren schrittweise von 5,58 Prozent auf 5,2 Prozent nach unten angepasst. Auf den gleichen Termin hin steigen die Sparbeiträge über die gesamte Betrags- dauer je nach Alterskategorie um 0,5 bis 0,75 Prozent (für die Arbeitgeber- und für die Arbeitnehmerseite). Zur Abfederung von Renteneinbussen bei älteren Jahr- gängen werden über einen Zeitraum von fünf Jahren individuelle Einlagen geleistet.
Geschäftstätigkeit – Vorwort der Präsidentin 07 Gertrud Hachen Präsidentin Verwaltungskommission Finanziell verlief das Geschäftsjahr 2017 trotz Tief- Entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind zinsumfeld, Negativzinsen und Unsicherheiten an in erster Linie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. den Finanzmärkten positiv. Die BLVK kann eine sehr Dem ganzen Team der BLVK mit Direktor Thomas erfreuliche Rendite von 7,6 Prozent auf dem verfüg- Keller an der Spitze danke ich herzlich für den grossen baren Anlagevermögen ausweisen. Das Vorsorgever- Einsatz im vergangenen Jahr. Ein grosses Dankeschön mögen konnte von 7086 Mio. Franken (Ende 2016) auf geht auch an die Delegierten und an meine Kolleginnen 7632 Mio. Franken erhöht werden. Die Unterdeckung und Kollegen in der Verwaltungskommission, speziell beläuft sich per Ende 2017 auf 425 Mio. Franken. Der an Vizepräsident Roland Ziegler, für die gute Zusam- Deckungsgrad lag Ende 2017 bei 94,7 Prozent. Somit menarbeit. konnte der Finanzierungsplan, der das Erreichen eines Deckungsgrads von 100 Prozent bis ins Jahr 2034 vorsieht, eingehalten werden. Mit Ablauf der Amtsperiode am 31. Juli 2017 traten drei Mitglieder aus der VK aus: Yvette Haymoz als Gertrud Hachen Arbeitgebervertreterin (seit 2010), Aurèle Schleppy Präsidentin der (seit 2004) und Jürg Oesch als Arbeitnehmervertreter Verwaltungskommission BLVK (seit 2004). Ich danke den dreien ganz herzlich für ihr langjähriges Engagement und ihren Einsatz zugunsten der BLVK und ihrer Versicherten. Neu in die VK gewählt wurden auf den 1. August 2017 Kerstin Windhövel als Arbeitgebervertreterin sowie Martin Fischer und Peter Gasser als Arbeitnehmervertreter. Thomas Keller als Direktor der BLVK kann bereits auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken.
Geschäftstätigkeit – Bericht des Direktors Positives 08 In meinem ersten ganzen Geschäftsjahr als Direk- tor der BLVK hat sich einiges bewegt. Die historisch Geschäftsjahr und gewachsene Organisation der BLVK, die auf eine deutlich höhere Anzahl Mitarbeiter ausgelegt war, neue Unternehmens konnte mit den gestiegenen Ansprüchen der zahlrei- chen Stakeholder nicht mehr Schritt halten. Deshalb strukturen haben wir entschieden, die Unternehmensstrukturen zu vereinfachen und eine zukunftsfähige Organisa- tion aufzubauen. Auf den 1. Dezember 2017 haben wir die Anzahl der Geschäftsbereiche reduziert, die Geschäftsleitung verkleinert und das Verhältnis von Führungskräften zu Mitarbeitenden den heutigen Anforderungen angepasst. Jetzt können wir guten Gewissens sagen, dass wir für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft bestens gerüstet sind. Ganz besonders freue ich mich über das positive Jah- resergebnis: Die BLVK erreicht eine sehr erfreuliche Anlagerendite von 7,6 Prozent. Damit übertreffen wir nicht nur deutlich die eigene Benchmark, sondern liegen gemäss UBS-Pensionskassen-Barometer auch über der durchschnittlichen Jahresperformance der Pensionskassen mit einem verwalteten Vermögen von über 1 Milliarde Franken. Es waren im Wesentli- chen die Aktien und Immobilien, die zu diesem guten Ergebnis beitrugen. Das Anlagevermögen übersteigt zum ersten Mal die Marke von 7,6 Milliarden Franken. Dank diesem guten Resultat können die Vorsorge- kapitalien der Rentnerinnen und Rentner sowie der aktiv Versicherten zu je 2,5 Prozent verzinst werden. Trotz Senkung des technischen Zinssatzes von 3,0 auf 2,5 Prozent erhöhte sich der Deckungsgrad per 31.12.2017 auf 94,7 Prozent. Damit sind wir im Hin- Die BLVK erreicht eine sehr erfreuliche Anlagerendite von 7,6 Prozent. blick auf die Sanierung gut auf Kurs und übertreffen die Vorgaben des Finanzierungsplans zur Erlangung eines Deckungsgrads von 100 Prozent bis ins Jahr 2034. Die Verwaltungskommission hielt im Berichtsjahr acht Sitzungen ab. Im Zentrum standen im ers- ten Halbjahr die Beratung und Genehmigung des
Geschäftstätigkeit – Bericht des Direktors 09 Thomas Keller Direktor der BLVK Jahresberichts und der Jahresrechnung sowie die Anlagekonzept anzupassen und verschiedene Bran- Berichterstattung an die Versicherten und an den chen inskünftig auszuschliessen. Die Umsetzung des Regierungsrat. Es wurde beschlossen, per Ende 2017 neuen Anlagekonzepts ist auf das 1. Halbjahr 2018 die technischen Grundlagen von BVG 2010/P2015 terminiert. auf VZ 2015 umzustellen. Ende Jahr beschloss die VK das Budget für den Verwaltungsaufwand 2018. Das Audit Committee (AC) hielt 2017 sechs Sitzun- Unter Berücksichtigung der finanziellen Situation und gen ab und befasste sich eingehend mit der Risiko der geringen Teuerung passte die VK die Renten im situation der BLVK und dem IKS. Ende Juli trat Yvette Berichtsjahr nicht der Teuerung an. Der unterjährige Haymoz als Präsidentin zurück. In der Sitzung vom Zinssatz zur Verzinsung der Sparguthaben und der 22. August 2017 wählte das AC Stefan Wacker als Zusatz-Sparkonti «Auskauf vorzeitiger Altersrück- Präsidenten für die Amtsdauer vom 1. August 2017 tritt» und «Einkauf Überbrückungsrente» wurde ab bis zum 31. Juli 2019. 1. Januar 2018 auf 1,5 Prozent festgelegt. Die Ver zinsung der Sparguthaben und der Zusatz-Sparkonti Den Delegierten der BLVK wurden an ihrer Versamm- «Auskauf vorzeitiger Altersrücktritt» und «Einkauf lung die Resultate aus der erwähnten Nachhaltigkeits- Überbrückungsrente» per 31. Dezember 2017 erfolgt analyse durch Ethos präsentiert. Sie wählten für die mit 2,5 Prozent. beiden zurücktretenden langjährigen Mitglieder Jürg Oesch und Aurèle Schleppy neu Peter Gasser und Mar- Der Anlageausschuss (AA) hielt unter der Leitung von tin Fischer als Arbeitnehmervertreter für die Periode Siegfried Walser vier Sitzungen ab und beschloss ein vom 1. August 2017 bis 31. Juli 2021 in die Verwal- neues Anlagekonzept. Der Fachausschuss überwach- tungskommission. Gertrud Hachen und Stefan Wacker te und beurteilte unter anderem die Entwicklung der wurden für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Anlagemärkte, die Anlageresultate sowie die exter- nen Vermögensverwaltungsmandate. Das Portfolio Ich danke allen Mitarbeitenden der BLVK für ihren der BLVK wurde im Auftrag des AA einem Nachhal- grossen Einsatz und allen Vertreterinnen und Vertre- tigkeitsscreening durch Ethos unterzogen. Nach der tern der Verwaltungskommission für die gute Zu- Präsentation der Ergebnisse wurde entschieden, das sammenarbeit. Thomas Keller Direktor der BLVK
Geschäftstätigkeit – BLVK in Kürze BLVK in Kürze 10 Ausgewählte Kennzahlen im Zweijahresüberblick Versicherte und Rentenbeziehende Einheit 2017 2016 Versicherte Anzahl 16 990 16 676 Rentenbeziehende Anzahl 8 062 7 669 Total Versicherte und Rentenbeziehende 25 052 24 345 Verwaltungsaufwand pro Versicherten und Rentenbeziehenden CHF 206 227 Versicherte Löhne Mio. CHF 1 085,5 1 062,5 Verwaltungsaufwand in Prozent der versicherten Löhne Prozent 0,5 0,5 Durchschnittlicher Beschäftigungsgrad Prozent 72,7 71,6 Ordentliche und übrige Beiträge und Einlagen Mio. CHF 355,9 347,4 Reglementarische Leistungen Mio. CHF -346,5 -320,6 Deckungsgrad Vorsorgekapital Mio. CHF 7 860,1 7 563,9 Technische Rückstellungen Mio. CHF 190,4 75,7 Total Vorsorgekapital und technische Rückstellungen Mio. CHF 8 050,6 7 639,6 Verfügbares Vorsorgevermögen Mio. CHF 7 625,9 7 081,5 Deckungsgrad Global (nach Art. 44 Abs. 1 BVV 2) Prozent 94,7 92,7 Deckungsgrad Aktive Versicherte Prozent 88,9 85,2 Bilanz / Betriebsrechnung Bilanzsumme Mio. CHF 7 632,2 7 086,3 Netto-Ergebnis aus dem Versicherungsteil Mio. CHF -394,7 -133,0 Netto-Ergebnis aus Vermögensanlage Mio. CHF 533,4 233,8 Verwaltungsaufwand Mio. CHF -5,2 -5,1 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) Mio. CHF 133,5 95,7 Vermögensanlagen Vermögensanlagen Mio. CHF 7 632,2 7 086,3 Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage Mio. CHF -19,2 -18,1 NettoRendite auf Anlagevermögen Prozent 7,6 3,7 Netto-Renditeerwartung jährlich gemäss Strategie Prozent 2,3 2,3 Benchmark Prozent 6,6 3,5 Allgemeine Angaben Umwandlungssatz Prozent 5,5 5,58 Technischer Zinssatz Prozent 2,5 3,0 Effektive Verzinsung der Sparguthaben und Zusatz-Sparkonti per Ende Jahr Prozent 2,5 2,0 Unterjährige Verzinsung der Sparguthaben und Zusatz-Sparkonti Prozent 1,5 1,75 Organisation Körperschaft des öffentlichen Rechts Gründung im Jahre 1818 Geschlossene Kasse Beitragsprimat
Segment Legende Legende 11 Orum quia Orum quia uste sum, uste sum, simus ese rets simus ese rets eate inciis et eate inciis et essintias der essintias der ducie niste con ducie niste con nobit atiers nobit atiers ste eser omni ste eser omni eses as legen eses as legen
200 Jahre BLVK
200 Jahre BLVK: Ereignisreicher Weg zur modernen Pensionskasse 14 Am 23. Juni 1818 wurde die «Schul meisterCasse des Cantons Bern» gegründet: Was als freiwillige Not und Hilfskasse für die bernischen Lehrer begann, entwickelte sich bis heute zu einer modernen, selbst ständigen Vorsorgeeinrichtung. Ein Blick zurück auf 200 bewegte Jahre der BLVK. 1818 Am 23. des Brachmonats (Juni) wird die «Schulmeis- ter-Casse des Cantons Bern» gegründet. Als freiwillige Not- und Hilfskasse für die bernischen Lehrer will sie den «löblichen Beyspielen so vieler Professions- und anderer Gesellschaften» folgen. Die Statuten von 1818 regeln das Organisationsprinzip der Kasse, das bis heute in den Grundzügen erhalten geblieben ist. Geschichte: Am 29. September beginnt der erste Aachener Kon- gress. Die Grossmächte Russland, Österreich, Preus- sen, Frankreich und Grossbritannien beraten dort, wie die Monarchien die revolutionär-demokratische Entwicklung in Europa bekämpfen können. Teilnehmer sind unter anderem Zar Alexander I., König Fried- rich Wilhelm III. von Preussen und Kaiser Franz I. von Österreich. In der Schlussdeklaration verkünden die Teilnehmer ihre Solidarität zur Gewährleistung von Ruhe, Glauben und Sittlichkeit. Der deutsche Forstbe- amte und Erfinder Karl Freiherr von Drais meldet das Patent für die Draisine an, die Urform des heutigen Kolorierte Seite 2 des Mitgliederbuchs Nr. 1 Fahrrads. Mary Shelley publiziert anonym den Roman der Schulmeister-Casse, 1818–1874. «Frankenstein».
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 1833 Geschichte: 15 Der «Große Rath der Republik Bern» beschliesst, den Grossbritannien richtet einen Flottenstützpunkt auf «ältern, im Dienst untüchtig gewordenen Primarschul- den Falklandinseln ein und übernimmt die Kontrolle lehrern» sogenannte «Leibgedinge» (Alterspensionen) über das Territorium. Das britische Empire schafft die auszurichten. Dies nicht nur aus sozialen Überlegun- Sklaverei ab, und das englische Parlament schränkt gen, sondern auch «zur Förderung des Schulwesens». erstmals die Arbeitszeit von Kindern und Jugendlichen Älteren Lehrern soll dadurch der Rücktritt erleichtert in der Textilindustrie ein: Kinderarbeit unter 9 Jahren werden, damit junge, voll arbeitsfähige und bald auch wird verboten. In der Schweiz unterwirft Altschwyz die besser ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer nach als «Schwyz äusseres Land» abgefallenen Kantonsteile rücken können. mit Waffengewalt. Später vereinigen sich die beiden Teile auf der Basis einer neuen Verfassung wieder. Der Kanton Basel dagegen wird in die Halbkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadtteil (heute Basel- Stadt) getrennt. Gesuch um ein Leibgeding bei der Erziehungsdirektion Herr Erziehungs-Direktor! Zählt man meine Dienstjahre an bernischen Schulen zusammen, so sind es 47 Jahre. Berücksichtigt man mein Alter, so präsentire ich mich als 77jähriger Mann. Fragt man nach den Familienverhältnissen, so bilde ich mit meiner 54jährigen zweiten Frau und 2 Kindern die Familie. Ich habe von meiner ersten Frau 7 Kinder erzogen, von denen eines ziemlich arbeitsunfähig ist; fragt man nach dem Vermögen, so beträgt es Null. Mit diesen Zahlen, die mehr reden als Worte, trete ich vor die hohe Erziehungs- Direktion und melde mich um eine Alterspension. Obschon mehr als ein Jahr nicht mehr im Aktiven-Schuldienste, meldete ich mich doch nicht, weil ich mich noch ohne Hülfe durchzubringen vermochte. Dermal nöthigt mich meine Altersschwäche von der Wohlfahrt des Gesetzes Gebrauch zu machen und ich hoffe die hohe Direktion werde mir eine bescheidene Hülfe gewähren, ohne langes Spähen, ob ihr nicht der Retter aus aller irdischen Noth, der Tod, zuvorkommen solle. Mit Hochachtung Ihr ergebener Peter Däpp Gewesener Lehrer
16 «Für Reineke schmekt der Wein übel. Aber die Schulmeistercassa befin- det sich wohl dabey»: Die Karikatur aus dem «Gukkasten» thematisiert das Legat von 30 000 Franken, das der Kaufmann Friedrich Emanuel Fuchs der Schulmeister-Casse nach dem Verkauf eines grossen Quan- tums Wein in Lausanne vermacht. 1856 Geschichte: Der Kaufmann Friedrich Emanuel Fuchs, welcher der Der Krimkrieg, in dem Russland zulasten der Türkei «Schulmeister-Casse» bereits 1827 ein Legat von sein Territorium vergrössern will, wird mit dem Dritten 30 000 Franken vermacht hat, verstirbt. Er hinterlässt Pariser Frieden beendet. Das Kaiserreich Frankreich, der Kasse testamentarisch die Summe von 241 500 Grossbritannien und das Königreich Sardinien sind Franken, womit deren Vermögen auf einen Schlag um dem Osmanischen Reich zu Hilfe gekommen. In Mel- das Zweieinhalbfache steigt. Als Folge davon werden bourne fordern Protestierende am 1. Mai die Einfüh- die Statuten 1860 angepasst. Der Leistungsausbau rung des 8-Stunden-Arbeitstages. Es sind die ältesten ist für damalige Verhältnisse zu grosszügig: Jedem bekannten Mai-Demonstrationen, die von 1890 an am Mitglied ab dem 55. Lebensjahr wird eine Pension 1. Mai weltweit als Tag der Arbeit begangen werden. zugesichert, unabhängig davon, ob es den Beruf noch In der Schweiz wird der Berner Jurist und Journalist ausübt oder nicht. Jakob Stämpfli zum Bundespräsidenten gewählt.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 17 Johann Heinrich Graf, der erste Direktor der neuen Lehrerversicherungs- kasse, der von 1904 bis 1918 im Amt ist. 1904 Geschichte: Schon 1893 fordert die kantonale Schulsynode «mit Das Japanische Kaiserreich bricht seine diplomati- grosser Entschiedenheit» ein Obligatorium und eine schen Beziehungen zu Russland ab und greift den staatliche Unterstützung für die Lehrerversicherungs- Hafen von Port Arthur an: Der Russisch-Japanische kasse: «Die Geschichte beweist, dass man auf dem Krieg beginnt. Frankreich und Grossbritannien grün- Wege der Freiwilligkeit nicht zu einer allgemeinen Ver- den die Entente cordiale, um die Interessenkonflikte sicherung gelangt.» Im Dezember 1903 beschliesst der in den Kolonien Afrikas zu lösen. In Deutschland tritt Grosse Rat des Kantons Bern ohne Gegenstimme eine das Kinderschutzgesetz in Kraft. Es verbietet Kindern Beteiligung an der BLVK. Ab dem 1. Januar 1904 ist die unter 12 Jahren die Arbeit in gewerblichen Betrieben. BLVK somit eine halbstaatliche Versicherungskasse Dem US-Amerikaner Wilbur Wright gelingt erstmals mit drei Abteilungen (Arbeitslehrerkasse ALK, Mittel- ein gesteuerter Rundflug mit einem Motorflugzeug. lehrerkasse MLK und obligatorische Primarlehrerkasse PLK). Insgesamt zählt die BLVK jetzt 1829 Mitglieder.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 18 1920 Geschichte: Die sprunghafte Teuerung nach dem Ersten Weltkrieg Der Friedensvertrag von Versailles tritt in Kraft. Damit ist für den 1894 gegründeten Bernischen Lehrerverein endet der Erste Weltkrieg, und der Völkerbund wird Anlass, eine neue Lohnrunde einzuläuten. Die sozialen gegründet, dem auch die USA beitritt. Vor dem deut- Spannungen innerhalb der Arbeiterschaft, die 1918 schen Reichstagsgebäude führen soziale Spannungen im Generalstreik gipfeln, erfassen auch die Lehrer. Ihr rund um das Betriebsrätegesetz zu einem Blutbad: Kampf ist erfolgreich: 1920 machen sie mit dem neuen 42 Demonstranten werden von der Sicherheitswehr Besoldungsgesetz auf der sozialen Leiter einen gros- erschossen, 105 verwundet. Mit dem Vertrag von sen Sprung nach oben. Die BLVK erhält im Zuge des Saint-Germain wird die Auflösung der Doppelmonar- neuen Gesetzes einen höheren Staatsbeitrag und kann chie Österreich-Ungarn besiegelt, die Republik Ös- die Leistungen spürbar ausbauen. terreich entsteht, und Italien annektiert das Südtirol. Im Kinofilm «Das Zeichen des Zorro» erscheint der Held mit der Maske und dem Degen erstmals auf der Leinwand. Kernpunkte der ausgebauten Leistungen der BLVK • Das Maximum der Invalidenrente wird von 60 Prozent auf 70 Prozent der versicherten Besoldung ausgebaut. • Die versicherbare Besoldung wird maximal bis zur ef- fektiven Besoldung ausgebaut (inklusive Naturalien und bis zu 500 Franken für zusätzlich erteilten Unterricht). • Die Witwenpension wird von 15 auf 25 Prozent im Minimalfall und von 30 auf 35 Prozent im Maximalfall ausgebaut. • Die Halbwaisenrenten werden von 3 bis 6 Prozent auf 5 bis 12,5 Prozent und die Waisenrenten von 4,5 bis 9 Prozent auf 8 bis 20 Prozent ausgebaut.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 19 Werbesujet für die AHV im «Nebelspalter» vom 26. Juni 1947. 1947 Geschichte: Am 6. Juli 1947 wird die Alters- und Hinterlassenen- In Osteuropa ergreift die Kommunistische Partei mit versicherung AHV in einer Volksabstimmung an- Hilfe der sowjetischen Besetzungsmacht die politische genommen und am 1. Januar 1948 eingeführt. Die Macht in Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. In BLVK setzt sich stark für die AHV ein, weil «das grosse Griechenland kämpfen Regierungstruppen in einem Versicherungswerk die Lage der BLVK bei gleich- Bürgerkrieg gegen kommunistische Aufständische. bleibenden Beiträgen stärkt». Mit dem Dekret vom US-Präsident Harry Truman sichert der Türkei und 17. November 1947 bildet der Grosse Rat des Kantons Griechenland eine Hilfe in Höhe von 400 Mio. Dollar Bern die Erhöhung der Lehrerbesoldungen auch in der zu. Die Kolonie Britisch-Indien wird unabhängig und Versicherung ab und ermöglicht eine Sanierung der wird in die Staaten Indien und Pakistan aufgeteilt. In BLVK. Der Fehlbetrag zwischen dem Deckungskapital der Schweiz ereignet sich in einem Munitionslager der und den Aktiven beträgt in den 40er-Jahren bei der Schweizer Armee in Mitholz eine Explosion, bei der Primarlehrerkasse rund 28 Millionen und bei der Mit- neun Menschen sterben und sieben verletzt werden. tellehrerkasse rund 10 Millionen Franken.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 20 1967 Der Grosse Rat des Kantons Bern bestätigt am 6. Oktober die Selbstständigkeit der BLVK. Drei Jahre später unterzeichnet die BLVK gemeinsam mit mehr als 100 öffentlichen Pensionskassen eine Vereinba- Hier an der Papiermühlestrasse 9 arbeitet die Verwaltung der BLVK bis 1968 im dritten Stock. rung über die gegenseitige Freizügigkeit. Kurz danach wird das 3-Säulen-Prinzip in der Bundesverfassung verankert. Geschichte: Im Nahen Osten bricht der Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien aus. Israel erobert die Sinai-Halbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland mit der Altstadt von Jerusalem und die Golanhöhen. In Glassboro verhandeln US-Präsident Lyndon B. Johnson und der sowjetische Premierminister Alexei Nikolajewitsch Kossygin über die Entspannung im Kalten Krieg. In Südafrika führt Dr. Christiaan Barnard die erste Herztransplantation durch. In England wird die Band Genesis gegründet, die später über 150 Millionen Plat- ten verkauft.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 21 Seit 1997 hat die BLVK ihren Sitz im eigenen Bürogebäude an der Unter- dorfstrasse 5 in Ostermundigen. 1997 Die BLVK macht einen grossen Schritt ins neue Zeital- ter. Sie bezieht in Ostermundigen ihr neu errichtetes, eigenes Bürogebäude und ändert auch den Kommu- nikationsauftritt: Im neuen Logo vermittelt jetzt eine Säule Kontinuität und Innovation. Im Jahr zuvor sind die Renten erstmals elektronisch ausbezahlt worden. Geschichte: In Paris verunglückt Prinzessin Diana, die Ex-Gattin des britischen Thronfolgers Prince Charles, bei einem Autounfall mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed tödlich. Sie wird in London unter grosser öffentlicher Anteilnah- me beigesetzt. Der Komet Hale-Bopp ist für mehrere Monate mit blossem Auge sichtbar und beschäftigt die Massen. An der internationalen Klimakonferenz in Kyoto (Japan) verpflichten sich die Industrieländer, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Joanne K. Rowling veröffentlicht den ersten Harry-Potter-Band «Stein der Weisen», von dem in der Folge über 100 Millionen Exemplare verkauft werden.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 22 2000 Der Kanton Bern macht einen grossen Schritt zur Sanierung der BLVK. Er anerkennt den mit 626,5 Mio. Franken grössten Teil des fehlenden Deckungskapitals der Kasse als Schuld und tilgt diese auf Ende des Jah- res. Die BLVK weist somit erstmals in ihrer Geschichte einen Deckungsgrad von 100 Prozent aus. Am 17. Ja- nuar 2001 genehmigt die Verwaltungskommission das neue Leitbild und die Unternehmenspolitik für die BLVK. 2003 erzielt die BLVK erstmals nach drei Jahren wieder ein positives Jahresergebnis. Geschichte: Blick auf verschiedene Geschäftsberichte der BLVK aus den 90er- und frühen 2000er-Jahren. Die Dotcom-Blase platzt: Weltweit erleiden Hochtech- nologieunternehmen riesige Spekulationsverluste und gehen zum Teil sogar in Konkurs. Im Zuge der CDU-Spendenaffäre nimmt die Staatsanwaltschaft Bonn Ermittlungen gegen Altbundeskanzler Helmut Kohl wegen Verdachts der Untreue auf. In der Schweiz wird Adolf Ogi zum zweiten Mal zum Bundespräsi- denten gewählt. Michael Schumacher lässt sich zum ersten Mal als Formel-1-Weltmeister mit Ferrari fei- ern, und Garri Kasparow verliert nach 15 Jahren seinen Weltmeistertitel im Schach an Wladimir Kramnik.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 23 2005 Am 1. Juni 2005 tritt das Gesetz über die Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVKG) in Kraft. Das neue Vorsorgereglement über die Leistungen und Beiträge (BLVK-VR) ersetzt die seit 1989 gültigen Statuten der BLVK. Wegen Unterdeckung der Kasse wird ab diesem Jahr ein Sanierungsbeitrag erhoben. Geschichte: In den USA tritt George W. Bush seine zweite und letzte Amtszeit als Präsident an. Die USA geben die Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak ohne Erfolg auf und können die wichtige Begründung für den Irakkrieg damit nicht liefern. In Deutschland löst Angela Merkel Gerhard Schröder als Bundeskanzler ab Statuten und Reglemente der BLVK aus vergangenen Jahren. und bleibt seitdem im Amt. Der Deutsche Joseph Rat- zinger wird zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt. In Grossbritannien können homosexuelle Paare erstmals eine eingetragene Partnerschaft eingehen: Gleich am ersten Tag nutzt Popstar Elton John mit seinem Part- ner diese Möglichkeit.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 24 2015 Geschichte: Der Grundstein für die heutige BLVK wird gelegt: Die In Paris werden bei einem Terroranschlag auf die Stimmbürger des Kantons Bern ermöglichen mit der Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» zwölf Menschen deutlichen Annahme des neuen Pensionskassen- getötet. Unter dem Slogan «Je suis Charlie» geben gesetzes im Mai 2014 die Sanierung der Bernischen weltweit viele Menschen ihrem Mitgefühl Ausdruck. Pensionskasse und der BLVK. Das neue Gesetz und das Bei dem vorsätzlich herbeigeführten Absturz eines neue Standardvorsorgereglement StVR-BLVK treten Germanwings-Airbus sterben in den französischen am 1. Januar 2015 in Kraft. Die BLVK wird zur öffent- Alpen alle 150 Personen an Bord. Die Ethikkommission lich-rechtlichen Anstalt des Kantons Bern mit eigener des Weltfussballverbandes FIFA sperrt ihren Präsiden- Rechtspersönlichkeit. Sie wird neu nach dem System ten Sepp Blatter nach einem Ermittlungsverfahren der der Teilkapitalisierung geführt und wechselt vom Bundesanwaltschaft wegen Verdachts der ungetreuen Leistungs- zum Beitragsprimat. Der ausgearbeitete Geschäftsbesorgung für acht Jahre. In Deutschland Finanzierungsplan gewährleistet, dass bis Ende des beendet Stefan Raab seine TV-Karriere. Als erstes von Jahres 2034 ein Zieldeckungsgrad von 100 Prozent Menschen konstruiertes Objekt erreicht die Sonde erreicht wird. New Horizons den Pluto. 100 98 96 94 92 Finanzierungspfad 90 88 Sanierungspfad 86 84 82 80 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 Bis ins Jahr 2034 soll der Deckungsgrad 100 Prozent betragen.
Jubiläum – 200 Jahre BLVK 2018 25 Die BLVK wird 200 Jahre alt: Unter dem Motto «Gestern, heute, morgen – wir sind immer für Sie da» feiert sie ihr Jubiläum. Anlässlich des Geburtstags wird ein neuer Marktauftritt eingeführt. Jubiläumslogo der BLVK.
Jahresrechnung
Bilanz per 31.12.2017 mit Vorjahresvergleich 28 Aktiven Anhang 31.12.17 31.12.16 CHF CHF Flüssige Mittel 206 401 271 41 309 341 Forderungen 14 108 000 11 760 264 Anlagen beim Arbeitgeber 6.10 449 375 267 464 120 970 Obligationen 2 908 650 896 2 725 119 054 Hypotheken 322 020 484 277 685 525 Aktien 2 145 200 501 2 072 543 091 Immobilien 1 453 673 365 1 405 017 033 Alternative Anlagen 132 757 182 88 744 279 Vermögensanlagen 6.4 7 632 186 965 7 086 299 557 Total Aktiven 7 632 186 965 7 086 299 557 Passiven Freizügigkeitsleistungen und Renten 4 540 190 3 161 218 Banken / Versicherungen 1 324 796 1 004 554 Andere Verbindlichkeiten 131 270 246 676 Verbindlichkeiten 7.1 5 996 256 4 412 448 Passive Rechnungsabgrenzungen 250 610 392 165 Vorsorgekapital Versicherte 5.2 3 724 938 159 3 722 303 512 Vorsorgekapital Rentenbeziehende 5.4 4 135 211 361 3 841 606 162 Technische Rückstellungen 5.5 190 404 194 75 702 464 Vorsorgekapital und technische Rückstellungen 8 050 553 714 7 639 612 138 Wertschwankungsreserve 6.3 0 0 Stiftungskapital, freie Mittel / Unterdeckung Stand zu Beginn der Periode -558 117 194 -653 797 129 Ertrags- (+) / Aufwandüberschuss (-) 133 503 579 95 679 935 Stand am Ende der Periode (Unterdeckung) 424 613 616 558 117 194 Total Passiven 7 632 186 965 7 086 299 557 Die in Bilanz, Betriebsrechnung und Anhang aufge- führten Beträge sind auf Franken gerundet. Im Ein- zelfall weicht das Total deshalb von der Summe der einzelnen Werte ab.
Jahresrechnung Betriebsrechnung 2017 mit Vorjahresvergleich Anhang 2017 2016 29 CHF CHF Beiträge Arbeitnehmende 109 351 024 104 971 061 Beiträge Arbeitgeber 156 564 153 150 851 932 Übergangseinlage Kanton 28 045 933 31 430 800 Nachzahlungen Arbeitgeber 35 300 49 841 Einmaleinlagen und Einkaufssummen 16 901 388 16 019 085 Finanzierungsbeiträge 5.10 44 957 372 44 067 180 Ordentliche und übrige Beiträge und Einlagen 355 855 170 347 389 899 Freizügigkeitseinlagen 54 184 197 49 125 560 Einzahlungen WEF-Vorbezüge / Scheidung 4 184 043 3 616 621 Eintrittsleistungen 58 368 241 52 742 181 Zufluss aus Beiträgen und Eintrittsleistungen 414 223 410 400 132 080 Altersrenten -242 863 304 -231 865 274 Hinterlassenenrenten -27 464 285 -26 849 407 Invalidenrenten -16 525 897 -16 488 021 Übrige reglementarische Leistungen -1 752 304 -2 079 403 Kapitalleistungen bei Pensionierung -57 140 086 -42 230 487 Kapitalleistungen bei Tod und Invalidität -705 730 -1 122 558 Reglementarische Leistungen -346 451 607 -320 635 150 Freizügigkeitsleistungen bei Austritt -39 443 303 -27 842 386 Vorbezüge WEF/Scheidung -11 249 572 -9 093 713 Austrittsleistungen -50 692 874 -36 936 099 Abfluss für Leistungen und Vorbezüge 397 144 481 357 571 250 Auflösung (+) / Bildung (-) Vorsorgekapital Versicherte 83 735 735 42 438 394 Auflösung (+) / Bildung (-) Vorsorgekapital Rentenbeziehende -293 598 935 -112 535 656 Auflösung (+) / Bildung (-) technische Rückstellungen -114 701 730 -34 561 192 Verzinsung des Sparkapitals -86 370 383 -70 307 887 Auflösung (+) / Bildung () Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen 410 935 312 174 966 341 Beiträge an Sicherheitsfonds -852 929 -592 992 Versicherungsaufwand 852 929 592 992 NettoErgebnis aus dem Versicherungsteil 394 709 312 132 998 503 Flüssige Mittel -45 337 189 -32 400 079 Obligationen 88 740 437 68 613 701 Hypotheken 2 777 649 2 364 805 Aktien 405 583 139 133 499 622 Immobilien 106 336 200 73 728 366 Alternative Anlagen -6 200 593 5 406 700 Übrige Anlagen 6.7 712 622 619 180 Erfolg der Vermögensanlage 552 612 264 251 832 295 Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage 7.3 -19 238 753 -18 065 472 NettoErgebnis aus Vermögensanlage 533 373 511 233 766 823 Allgemeiner Verwaltungsaufwand -4 962 554 -4 914 109 Aufwand Revisionsstelle und Experte für berufliche Vorsorge -171 088 -147 440 Aufwand Aufsichtsbehörden -26 979 -26 836 Verwaltungsaufwand 7.2 5 160 621 5 088 385 Ertrags (+) / Aufwandüberschuss () vor Bildung / Auflösung Wertschwankungsreserve 133 503 579 95 679 935 Bildung (-) / Auflösung (+) Wertschwankungsreserve 0 0 Ertrags (+) / Aufwandüberschuss () 133 503 579 95 679 935
1. Grundlagen und Organisation 30 1.1 Rechtsform und Zweck Bundesgesetz über die Freizügigkeit in der beruf- Die Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVK) ist lichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge eine öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Bern vom 17. Dezember 1993 (Freizügigkeitsgesetz, FZG) mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie hat ihren Sitz in unterstellt und somit dem Sicherheitsfonds BVG ange- Ostermundigen und ist im Handelsregister eingetra- schlossen. gen. Die BLVK untersteht dem Gesetz über die kanto- nalen Pensionskassen (PKG) und versichert die berni- 1.3 Angabe zu Rechtsgrundlagen sche Lehrerschaft gegen die wirtschaftlichen Folgen und Reglemente von Invalidität, Alter und Tod. Der BLVK können sich Rechtsgrundlage der BLVK ist seit dem 1. Januar 2016 per Vertrag weitere öffentlich-rechtliche oder pri- das Gesetz über die kantonalen Pensionskassen (PKG). vatwirtschaftliche Institutionen anschliessen, die im Mit dessen Inkrafttreten wurde das Gesetz über die kantonalen Bildungswesen tätig sind oder einen Bezug Bernische Lehrerversicherungskasse vom 14. Dezem- dazu haben. ber 2004 aufgehoben. Bereits auf den 1. Januar 2014 sind die Artikel über die Teilkapitalisierung des PKG in 1.2 Registrierung BVG und Sicherheitsfonds Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt wird die BLVK im Die BLVK ist gemäss Art. 48 BVG unter der Nummer Finanzierungssystem der Teilkapitalisierung geführt. BE 0424 im Register für die berufliche Vorsorge ein- getragen und untersteht der Aufsicht der Bernischen Die nachstehende Aufstellung zeigt die per Bilanz- BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA). Die BLVK ist dem stichtag für die BLVK gültigen Bestimmungen. Reglemente Gültig ab Anlagereglement 01.2015 Audit Committee-Reglement 06.2017 Entschädigungsreglement für die Mitglieder der Verwaltungskommission 06.2014 Lebensbescheinigungsreglement Bernische Lehrerversicherungskasse 01.2015 Organisationsreglement Bernische Lehrerversicherungskasse 05.2015 Reglement «Einhaltung der Loyalitäts- und Integritätsvorschriften des BVG» 01.2014 Reglement betreffend Gewährung von Hypotheken 01.2016 Rückstellungs- und Wertschwankungsreglement 10.2017 Standardvorsorgereglement BLVK 08.2017 Teilliquidationsreglement 01.2015 Reglemente Delegiertenversammlung Gültig ab Organisationsreglement für die Delegiertenversammlung der Bernischen Lehrerversicherungskasse 01.2016 Reglement für die Wahl der Delegierten der Bernischen Lehrerversicherungskasse 01.2016
Jahresrechnung 1.4 Oberstes Organ, Geschäftsführung Anlageausschuss (AA) 31 und Zeichnungsberechtigung Der AA ist paritätisch zusammengesetzt und be- Delegiertenversammlung (DV) steht aus vier Mitgliedern der VK. Er überwacht die Die DV setzt sich aus Versicherten der BLVK zusam- Einhaltung des Anlagekonzepts, der Anlagestrategie men. Sie konstituiert sich selbst, regelt ihre Orga- sowie des Anlagereglements und beurteilt laufend die nisation und wählt einen Präsidenten, einen Vize- Anlagesituation. Der AA bereitet Anlageentscheide präsidenten sowie einen Sekretär. Die DV wählt die der VK vor und bestimmt die internen und externen Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter in die Portfoliomanager. Verwaltungskommission und besitzt ein Vorschlags- recht in allen Belangen der BLVK. Audit Committee (AC) Das AC ist paritätisch zusammengesetzt und besteht Verwaltungskommission (VK) aus vier Mitgliedern der VK. Es konstituiert sich selbst. Die paritätisch besetzte VK besteht aus je vier Vertre- Es nimmt Aufgaben in den Bereichen Finanzbericht- terinnen oder Vertretern der Arbeitnehmer (gewählt erstattung und Risikomanagement samt internem durch die DV) und der Arbeitgeber (gewählt durch den Kontrollsystem (IKS) wahr. Es überwacht die Einhal- Regierungsrat). Sie ist im Sinn von Art. 51 BVG das tung der Corporate-Governance-Richtlinien sowie der oberste Organ der BLVK. Die VK bestimmt die strate- Gesetze und Reglemente. Das AC beantragt die Wahl gischen Ziele, legt die Organisation in den Grundzügen der Revisionsstelle und beurteilt deren Arbeit. fest und überwacht die Geschäftsführung. Verwaltungskommission (VK) Vertretung Mitglied seit Gewählt bis Zeichnet Präsident Gertrud Hachen AN 08.2004 07.2019 K1 Vizepräsident Roland Ziegler AG 06.2010 07.2019 K1 Mitglieder Gerhard Engel AG 09.2013 07.2021 Martin Fischer AN 08.2017 07.2021 Peter Gasser AN 08.2017 07.2021 Yvette Haymoz AG 06.2010 07.2017 Jürg Oesch AN 08.2004 07.2017 Aurèle Schleppy AN 08.2004 07.2017 Stefan Wacker AN 06.2014 07.2021 Siegfried Walser AG 01.2006 07.2021 Kerstin Windhövel AG 08.2017 07.2021 Anlageausschuss (AA) Präsident Siegfried Walser AG 06.2006 07.2021 Vizepräsident Martin Fischer AN 08.2017 07.2021 Mitglieder Peter Gasser AN 08.2017 07.2021 Jürg Oesch AN 08.2004 07.2017 Aurèle Schleppy AN 08.2004 07.2017 Roland Ziegler AG 06.2010 07.2021 K1 Audit Committee (AC) Präsident Stefan Wacker AN 06.2014 07.2021 Vizepräsident Gerhard Engel AG 09.2013 07.2021 Mitglieder Gertrud Hachen AN 03.2006 07.2021 K1 Yvette Haymoz AG 06.2010 07.2017 Kerstin Windhövel AG 08.2017 07.2021 AN = A rbeitnehmervertretung AG = A rbeitgebervertretung K1 = K ollektiv zu zweien
Jahresrechnung 32 Direktor Der Direktor wird von der VK ernannt. Er ist verant- wortlich für die operative Führung der BLVK und sorgt für die Umsetzung der VK-Beschlüsse. Geschäftsleitung Thomas Keller Funktion Direktor Ausbildung lic.rer.pol., eidg. dipl. Pensionskassenleiter Externe Mandate Swisscanto Anlagestiftungen: Mitglied Stiftungsrat Martin Fretz Funktion Leiter Vorsorge Ausbildung Betriebswirtschafter HF, Verwaltungsfachmann für Personalvorsorge mit eidg. Fachausweis Externe Mandate BVG-Auskünfte: Mitglied Beraterteam Bern Theodor Tillmann Funktion Leiter Kapitalanlagen Ausbildung Betriebswirtschafter HF, Verwaltungsfachmann für Personalvorsorge mit eidg. Fachausweis Externe Mandate Finanzverwalter Burgergemeinde Niederried b. Kallnach Sämtliche Geschäftsleitungsmitglieder zeichnen kollektiv zu zweien. Erweiterte Geschäftsleitung Zeichnet Personal & Kommunikation Monika Baumgartner Gautschi K1 IT & Benutzervertretung Urs Häfliger K1 Finanz- und Rechnungswesen Franca Minelli K1 Unterschriftenberechtigte Fachspezialist Informatik Laurent Dutoit K2 Fachspezialist Vorsorge Heinz Hügli K2 Finanzbuchhaltung Marcel Käser K2 Fachspezialist Hypotheken Dominique Schärer K1 Fachspezialist Portfolio Management Martin Willi K1 K1 = K ollektiv zu zweien mit K1 oder K2 K2 = K ollektiv zu zweien mit K1 1.5 Experten, Revisionsstelle, Berater, Aufsichtsbehörde Externe Partner und Organe Firma Person Ort Experte für berufliche Vorsorge Prevanto AG Stephan Wyss Zürich Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG Johann Sommer Bern Berater Anlageausschuss PensionTools GmbH Markus Schneider Gossau Investment Controlling Willis Towers Watson AG Michael Valentine Zürich Aufsichtsbehörde Bernische BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA) Bern
Jahresrechnung 1.6 Angeschlossene Institutionen schule ist, und deren Anstellungsbedingungen sich 33 Die BLVK versichert gemäss Gesetz die Personen, die nach dem Gesetz über die Anstellung der Lehrkräfte in einem Arbeitsverhältnis zum Kanton oder zu einer (LAG) richten. Daneben haben sich weitere Arbeitge- Gemeinde stehen, soweit diese Trägerin der Volks- ber der BLVK angeschlossen. Institutionen Ort Agilas Bolligen Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVK) Ostermundigen Berner Fachhochschule Bern Campus Muristalden Bern Centre de pédagogie curative du Jura bernois CPCJB Tavannes Centre éducatif et pédagogique Courtelary Educationsuisse Bern Familien Support Bern West Bern Freies Gymnasium Bern FGB Bern Friederika-Stiftung Walkringen Haute Ecole Pédagogique - BEJUNE Biel/Bienne Heilpädagogische Lebensgemeinschaft Bern Heilpädagogische Schule der Region Thun Thun Heilpädagogische Schule Gstaad Saanen Heilpädagogische Schule Lyss Lyss Verein HPS der Region Niesen Spiez Hotelfachschule Thun Thun Kanton Bern (Lehrkräfte nach LAG) Bern Kinderheimat Tabor Aeschi bei Spiez Bildung Bern / Formation Berne Bern Lernwerk Bern Niederwangen Musikschule Biel Biel/Bienne Musikschule Konservatorium Bern Bern Pädagogisches Ausbildungszentrum IVP Bern Pädagogisches Ausbildungszentrum NMS Bern Pädagogische Hochschule Bern Bern Réseau santé mentale Bellelay Salome Brunner Stiftung Wabern Schulheim Dentenberg Worb Sonderschulheim Sunneschyn Steffisburg Schulungs- und Arbeitszentrum für Behinderte (SAZ) Burgdorf Schulungs- und Wohnheim Aarhus Gümligen Schulungs- und Wohnheime Rossfeld Bern Schulzentrum Noss Spiez Schweizer Hotelier Verein (hotelleriesuisse) Bern Stiftung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche Zollikofen Stiftung Heilpädagogische Tagesschule Biel Biel/Bienne Stiftung Heilpädagogische Tagesschule Biel Beschäftigungsgruppe Bill-Haus Biel/Bienne Stiftung Lerchenbühl Burgdorf Stiftung Sunneschyn Meiringen Meiringen Universität Bern Bern Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) Bern Viktoria-Stiftung Richigen Wohn- und Schulheim Sonnegg Belp Mutationen Anzahl 1.1.17 44 Eintritte: Réseau santé mentale, Bellelay (RSM) 1 Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) 1 Austritte: Heilpädagogische Schule Frutigen (Fusion mit Verein HPS der Region Niesen) -1 Heilpädagogische Sonderschule Aarefeld Thun (Fusion mit Sonderschulheim Sunneschyn) -1 31.12.17 44
2. Versicherte und Rentenbeziehende 34 Versicherte 2017 mit Vorjahresvergleich Vollversicherung 2017 2016 Anzahl Anzahl Männer 4 760 4 752 Frauen 11 813 11 450 Total Vollversicherung 16 573 16 202 Risikoversicherung Männer 24 41 Frauen 393 433 Total Risikoversicherung 417 474 Total Versicherte 16 990 16 676 Rentenbeziehende 2017 mit Vorjahresvergleich Männer 2017 2016 Anzahl Anzahl Altersrente 2 997 2 846 Ehegattenrente 145 125 Lebenspartnerrente 1 2 Invalidenrente 120 124 Sonderrente 2 3 Kinderrente 174 174 Total Männer 3 439 3 274 Frauen Altersrente 3 469 3 225 Ehegattenrente 772 763 Lebenspartnerrente 0 0 Invalidenrente 230 258 Sonderrente 2 3 Kinderrente 150 146 Total Frauen 4 623 4 395 Total Rentenbeziehende 8 062 7 669
Jahresrechnung 3. Art der Umsetzung des Zwecks 3.1 Erläuterung des Vorsorgeplans tungen und die Austrittsleistung beim Verlassen der 35 Die BLVK ist eine umhüllende Vorsorgeeinrichtung. BLVK. Insgesamt haben 976 Versicherte den Sparplan Die Vorsorgeleistungen sind in den Art. 12 bis 26 plus gewählt. Versicherte können auch den «Sparplan des Standardvorsorgereglements (StVR-BLVK) minus» wählen und zahlen so 2 Prozent weniger ein. abschliessend festgelegt. Deren Finanzierung ist im Dadurch ergeben sich tiefere Rentenleistungen res- Gesetz über die kantonalen Pensionskassen vom 18. pektive Austrittsleistungen. 230 Versicherte haben Mai 2014 (PKG) geregelt und wird in den Art. 9 bis 11 sich entschieden, den Sparplan minus zu wählen. sowie den Anhängen 1 bis 4 StVR-BLVK konkretisiert. 3.2 Finanzierung, Finanzierungsmethode Die Leistungen richten sich nach den eingebrach- Die BLVK ist seit dem 1. Januar 2015 nach dem ten Freizügigkeitsleistungen, Einlagen, Spar- und Beitragsprimat aufgebaut und finanziert. Die ver- Zinsgutschriften, Rückzahlungen im Rahmen der sicherungstechnische Finanzierung basiert auf Wohneigentumsförderung sowie Ausgleichszah- dem Kapitaldeckungsverfahren. Die Höhe sämtli- lungen infolge Ehescheidung, abzüglich allfälliger cher Beiträge der Arbeitnehmenden ist im Anhang Vorbezüge für Wohneigentum und Ehescheidungs- 1 StVR-BLVK festgehalten und bemisst sich nach ausgleichszahlungen. Zum Zeitpunkt des Altersrück- einem altersabhängig abgestuften Prozentsatz des tritts haben die Versicherten die Wahl, ihr Spargut- versicherten Lohns. Dieser entspricht dem Jahres- haben vollumfänglich als lebenslange Altersrente lohn verringert um den Koordinationsabzug von oder bis zu 50 Prozent als Alterskapital zu beziehen. 30 Prozent des Jahreslohns. Er beträgt höchstens CHF 24 675 (Stand 31. Dezember 2017). Die Höhe Die BLVK gliedert sich in eine Risiko- und eine Voll- der Risikobeiträge richtet sich nach dem Risikover- versicherung. Die Risikoversicherung dauert bis zum lauf. Ein Anteil derselben dient der Finanzierung des vollendeten 24. Altersjahr, und deren Schutz be- Betriebs der BLVK. schränkt sich auf die Risiken Tod und Invalidität. Mit der Vollversicherung ab 1. Januar nach vollendetem 3.3 W eitere Informationen zur Vorsorge 24. Altersjahr tritt der Alterssparprozess zur Risiko- tätigkeit versicherung hinzu. Die unterjährige Verzinsung der Sparguthaben und der Guthaben auf den Zusatz-Sparkonti betrug 2017 Die Höhe der Altersleistung richtet sich nach dem 1,5 Prozent. Die Jahresendverzinsung per 31.12.2017 vorhandenen Sparguthaben zum Zeitpunkt des Al- betrug aufgrund des guten Jahresergebnisses tersrücktritts. Im Referenzalter 65 beträgt der Um- 2,5 Prozent. wandlungssatz für Männer und Frauen 5,50 Prozent. Für die Invalidenrente wird das vorhandene Guthaben auf das Alter 65 projiziert und mit dem Umwand- lungssatz in eine Jahresrente umgerechnet. Die Ehe- gatten- oder Lebenspartnerrente beträgt 60 Prozent und die Waisenrente 15 Prozent der Invaliden- oder laufenden Altersleistungen. Entsteht beim Tod einer aktiv versicherten Person weder ein Anspruch auf eine Ehegatten- noch auf eine Lebenspartnerrente, wird für die als anspruchsberechtigt bezeichnete Personen ein Todesfallkapital fällig. Versicherte haben die Möglichkeit, ihr Altersgutha- ben mittels freiwilliger Einlagen zusätzlich zu äufnen: Der «Sparplan plus» weicht von der Standardspar variante ab und beinhaltet um 2 Prozent höhere Sparbeiträge. Dadurch erhöhen sich die Rentenleis-
Jahresrechnung 36 Beiträge gemäss Anhang 1 StVR-BLVK, S parplan Standard in Prozent Alter Sparbeiträge Risikobeiträge Finanzierungsbeiträge Gesamtbeiträge AN AG AN AG AN AG AN AG 17–24 – – 1,25 1,75 1,70 2,55 2,95 4,30 25–29 5,50 5,50 1,25 1,75 1,70 2,55 8,45 9,80 30–34 6,50 6,50 1,25 1,75 1,70 2,55 9,45 10,80 35–39 8,00 8,00 1,25 1,75 1,70 2,55 10,95 12,30 40–44 9,50 9,50 1,25 1,75 1,70 2,55 12,45 13,80 45–49 10,10 12,40 1,25 1,75 1,70 2,55 13,05 16,70 50–54 10,10 15,40 1,25 1,75 1,70 2,55 13,05 19,70 55–59 10,50 18,00 1,25 1,75 1,70 2,55 13,45 22,30 60–65 10,50 20,00 1,25 1,75 1,70 2,55 13,45 24,30 66–70 10,00 10,00 0,75 0,75 1,70 2,55 12,45 13,30 Übergang in nächsthöhere Beitragsgruppe jeweils am 1. Januar; S parbeiträge ab Alter 66 freiwillig AN = Arbeitnehmer AG = Arbeitgeber
Jahresrechnung 4. Bewertungs- und Rechnungs legungsgrundsätze, Stetigkeit 4.1 Bestätigung über Rechnungslegung Per Bilanzstichtag gilt folgende Bewertung: 37 nach Swiss GAAP FER 26 Die Jahresrechnung 2017 zeigt gemäss den Rech- Flüssige Mittel Nominalwert nungslegungsvorschriften Swiss GAAP FER 26 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild Forderungen und Bildung betriebs- der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true & Verbindlichkeiten wirtschaftlich fair view). Alle in diesem Jahresbericht publizierten notwendiger Wertberich- Beträge sind in Schweizer Franken; Fremdwährungen tigung werden mit Währungsbezeichnung geführt oder mit FW gekennzeichnet. Aufgrund der Darstellung in Mio. Obligationen, Kurswert am Bilanz CHF oder ohne Nachkommastellen können minimale Wandelanleihen, stichtag Rundungsdifferenzen entstehen. indirekte Hypothekar- anlagen 4.2 Buchführungs- und Bewertungsgrundsätze Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen Hypotheken, Darlehen Nominalwert; Bildung Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen notwendiger Wertberich- werden jährlich nach anerkannten Grundsätzen vom tigung bei Rückzahlungs- Experten ermittelt. gefährdung Wertschwankungsreserve Aktien urswert am Bilanz K Die Wertschwankungsreserve wird für die den Vermö- stichtag gensanlagen zugrunde liegenden marktspezifischen Risiken gebildet, um die nachhaltige Erfüllung der Immobilien indirekt Kurswert am Bilanz Leistungsversprechen zu unterstützen (Details siehe stichtag Anhang Ziffer 6.3). Immobilien direkt Vermögensanlagen Direkt gehaltene Immobilien werden periodisch nach Die Einhaltung von Swiss GAAP FER 26 verlangt die der Discounted-Cashflow-Methode bewertet. Die konsequente Anwendung von aktuellen Werten für BLVK besitzt in dieser Kategorie nur das Bürogebäude Vermögensanlagen. Kann für einen Vermögensgegen- an der Unterdorfstrasse 5 in Ostermundigen. stand kein aktueller Wert festgelegt werden, gelangt der Anschaffungswert abzüglich erkennbarer Wert Alternative Anlagen einbussen zur Anwendung. Die Hedge Funds werden zum NAV (net asset value) bewertet, der vom Vermögensverwalter berechnet wird; die Insurance Linked Securities zum Kurswert.
Jahresrechnung 38 Fremdwährungen Aufwand und Ertrag in Fremdwährungen (FW) werden zum jeweiligen Tageskurs umgerechnet. Aktiven und Passiven werden zu Devisenkursen per Bilanzstichtag bewertet. Die Bewertung erfolgt durch den Global Custodian. Währungskurse per 31.12.2017 Währung ISO-Code Einheit Kurs CHF Amerikanischer Dollar USD 1 0,9745 Australischer Dollar AUD 1 0,7622 Britisches Pfund GBP 1 1,3182 Dänische Kronen DKK 100 15,7176 EURO EUR 1 1,1702 Hongkong-Dollar HKD 100 12,4662 Japanischer Yen JPY 100 0,8650 Kanadischer Dollar CAD 1 0,7777 Schwedische Kronen SEK 100 11,9029 4.3 Änderung von Grundsätzen bei Bewertung, Buchführung und Rechnungslegung Die Rechnungslegung erfolgt unverändert nach verbindlichen Vorgaben von Swiss GAAP FER 26, es wurden jedoch verschiedene Ergänzungen und Prä- zisierungen im Bereich der Betriebsrechnung sowie des Anhangs vorgenommen. Zu Vergleichszwecken wurden bestimmte Vorjahreszahlen neu klassifiziert. Diese Anpassung hat keinen Einfluss auf das Resultat und den Deckungsgrad des Vorjahres.
Jahresrechnung 5. Versicherungstechnische Risiken / Risikodeckung / Deckungsgrad 5.1 Art der Risikodeckung, Rückversicherung 39 Sämtliche Risiken aus Alter, Invalidität und Tod werden von der BLVK selber getragen. Es bestehen keine Rück- versicherungen. 5.2 Vorsorgekapital Aktive Entwicklung und Verzinsung Vorsorgekapital Versicherte 2017 mit Vorjahresvergleich 2017 2016 CHF CHF Vorsorgekapital Versicherte am 1.1. 3 722 303 512 3 692 000 828 Sparbeiträge Arbeitnehmende 95 874 031 91 734 700 Sparbeiträge Arbeitgeber 137 863 476 132 410 483 Freizügigkeitsleistungen bei Eintritt 54 184 197 49 125 560 Einlagen 15 186 654 15 344 795 Rückzahlungen Vorbezüge WEF und Scheidungen 4 184 043 3 616 621 Übergangseinlage Kanton 28 118 904 32 359 760 Übergangseinlage BLVK 9 297 269 0 Freizügigkeitsleistungen bei Austritt -39 443 303 -35 000 000 Vorbezüge WEF und Scheidungen -11 249 572 -9 093 713 Kapital für Rentenbildung Alters-, IV- und Ehegattenrenten -319 108 050 -287 436 345 Kapitalleistungen bei Pensionierung und Tod -57 845 817 -43 353 045 Verzinsung Sparkapital 86 370 383 70 307 887 Veränderung Zusatzsparkonti -797 568 8 752 091 Vorsorgekapital Versicherte am 31.12. 3 724 938 159 3 722 303 512 5.3 Altersguthaben nach BVG Altersguthaben nach BVG 2017 mit Vorjahresvergleich 2017 2016 CHF CHF Altersguthaben nach BVG 1 290 872 731 1 282 700 000 BVG-Mindestzinssatz in Prozent 1,00 1,25
Jahresrechnung 40 5.4 Vorsorgekapital Rentner 5.5 Zusammensetzung, Entwicklung Mit Beschluss der Verwaltungskommission vom und Erläuterungen der technischen 6. Dezember 2017 verzichtet die Pensionskasse auf die Rückstellungen Gewährung einer Teuerungsanpassung der laufenden Die Höhe der versicherungstechnischen Rückstellun- Renten ab 1. Januar 2018. gen wird im Rückstellungs- und Wertschwankungs- reservenreglement definiert und beschrieben. Das Reglement wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr überarbeitet und mit Beschluss der Verwaltungskom- mission vom 25. Oktober 2017 in Kraft gesetzt. Die Rückstellung für die Zunahme der Lebenserwartung der aktiv Versicherten wurde im Zuge der Umstellung auf die neuen technischen Grundlagen VZ 2015 abge- löst durch eine Rückstellung für nicht kostendeckende Umwandlungssätze. 5.4.1 Zusammensetzung Vorsorgekapital Rentenbeziehende 2017 mit Vorjahresvergleich 2017 2016 CHF CHF Reglementarische Altersrenten (AR) 3 611 495 371 3 313 757 688 Altersrenten aus Sonderrenten 737 763 900 898 Überbrückungsrenten zu regl. AR 2 093 786 1 980 252 Überbrückungsrenten aus Sonderrenten 190 638 241 583 Vorsorgekapital Altersrenten 3 614 517 648 3 316 880 421 Invalidenrenten 206 159 321 214 342 719 Zusatzrenten zu Invalidenrenten 4 631 479 5 543 470 Vorsorgekapital Invalidenrenten 210 790 800 219 886 189 Ehegatten-/Lebenspartnerrenten 300 029 382 295 663 789 Scheidungsrenten 523 125 0 Freiwillige Leistungen an Erwerbsunfähige 92 371 91 090 Vorsorgekapital Ehegattenrenten 300 644 878 295 754 868 Kinderrenten 10 186 526 10 227 154 Vorsorgekapital Kinderrenten 10 186 526 10 227 154 abzüglich Entlastung Leistungen Kanton -928 401 -1 142 481 Vorsorgekapital Rentenbeziehende am 31.12. 4 135 211 361 3 841 606 162 5.5.1 Zusammensetzung der technischen Rückstellungen 2017 mit Vorjahresvergleich 2017 2016 CHF CHF Zunahme Lebenserwartung Versicherte 0 30 126 423 Rückstellung für nicht kostendeckenden Umwandlungssatz 15 334 382 0 Versicherungsrisiken aktive Versicherte 6 759 214 7 159 979 Einlagen gemäss Art. 60b StVR-BLVK 87 751 488 0 Zunahme Lebenserwartung Rentenbeziehende 20 676 057 38 416 062 Allfällige Senkung des technischen Zinssatzes 59 883 053 0 Total technische Rückstellungen 190 404 194 75 702 464
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