MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH

Die Seite wird erstellt Devid Eckert
 
WEITER LESEN
MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH
MICRO-LIVING IN EUROPA
MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS
UND ZIELMÄRKTEN (2018 )

Erstellt für: Union Investment Institutional Property GmbH
Valentinskamp 70, 20355 Hamburg
Juli 2018
MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH
Inhaltsverzeichnis

    VORWORT                                                                                   3

    MICRO-LIVING IN EUROPA                                                                    4

    NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN                                           8
    Wirtschaftliche Situation                                                                 8
    Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Studenten- / Businessapartments    9
    Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Serviced Apartments               14

    STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE                                                15
    Deutschland                                                                              16
    Frankreich                                                                               17
    Großbritannien                                                                           18
    Niederlande                                                                              19
    Österreich                                                                               20
    Polen                                                                                    21
    Schweden                                                                                 22
    Spanien                                                                                  23
    Irland                                                                                   24

    TRANSAKTIONSVOLUMINA UND RENDITEN                                                        25
    Studenten- / Businessapartments                                                          25
    Serviced Apartments                                                                      26

    KEYFACTS DER TOPINVESTMENTMÄRKTE                                                         27
    Deutschland                                                                              28
    Frankreich                                                                               29
    Großbritannien                                                                           30
    Niederlande                                                                              31
    Österreich                                                                               32
    Polen                                                                                    33
    Schweden                                                                                 34
    Spanien                                                                                  35
    Irland                                                                                   36

    FAZIT                                                                                    37
    Studenten- / Businessapartments                                                          37
    Serviced Apartments                                                                      38

2   MICRO-LIVING IN EUROPA
MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH
VORWORT

Vorwort
Zukunftstrend Micro-Living – alles andere
als temporär
                                                              ment-Hotspots für Micro-Living ist gut gewählt. Stabile
                                                              Cashflows, die hohe Flächeneffizienz und günstige Nach-
                                                              nutzungsmöglichkeiten sind exzellente Argumente für
                                                              Investoren, dieses vergleichsweise junge Segment kurz-
                                                              bis mittelfristig stärker in den Blick zu nehmen. Mehr
                                                              Transparenz – so das Anliegen dieser Studie – kann den
                                                              Marktsegmenten Studenten- bzw. Businessapartments
                                                              und Serviced Apartments durchaus helfen, den Aufstieg
                                                              zur eigenständigen Assetklasse nachhaltig und erfolg-
                                                              reich zu absolvieren.

                                                              Union Investment hat sich frühzeitig mit dem Zukunft-
                                                              strend Micro-Living befasst. Mit dem Urban Living Nr. 1
                                                              bieten wir institutionellen Anlegern die Möglichkeit, an
                                                              diesem Zukunftstrend zu partizipieren.
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
                                                              Wir wünschen Ihnen viele spannende Einblicke in die
in kaum einem anderen aktuellen Wohntrend manifestie-         Welt des temporären Wohnens und laden Sie gerne ein,
ren sich die soziodemographischen Veränderungen und           mit uns ins Gespräch zu kommen.
die Flexibilisierung der Arbeitswelt so wie in der aufstre-
benden Assetklasse Micro-Living. Doch sind die europäi-       Beste Grüße
schen Märkte von einer einheitlichen Neudefinition des
temporären Wohnens weit entfernt. Was die europäi-
schen Länder eint, ist die in hohem Maße ausdifferen-
zierte Vielfalt des Apartmentwohnens auf Zeit. In Bezug       Henrik von Bothmer                   Georg-Christian Rueb
auf Anbieterstrukturen, die Professionalität und Internati-   Investmentmanager Micro-Living       Portfoliomanager Micro-Living
onalität der Akteure oder die Beteiligung der öffentlichen
Hand an der Wohnraumversorgung zeigen sich hingegen
                                                                Zur Studie:
signifikante Unterschiede. Diese beschreiben in Europa
                                                                Die Studie „Micro-Living in Europa“ gibt erstmals einen umfas-
eine markante Trennlinie zwischen großen und bereits            senden Einblick in die verschiedenen Segmente des temporä-
etablierten Märkten mit nachhaltigen Renditeperspekti-          ren Wohnens: Studenten- / Businessapartments und Serviced
ven und „emerging markets“ mit noch gering ausge-               Apartments. Diese weisen sehr unterschiedliche Charakteris-
prägter Investmentfähigkeit. Der Großteil der Märkte in         tika bezüglich Anbieterstrukturen, Internationalität der Betrei-
                                                                ber, Nachfragepotenzialen und Entwicklungsperspektiven auf.
Europa befindet sich in einem frühen Entwicklungssta-
                                                                Neben den großen und bereits etablierten Micro-Living-Märk-
dium und steht damit noch vor der Reifeprüfung.                 ten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Niederlande
                                                                deckt die Analyse die aufstrebenden Märkte Österreich, Polen,
Dieses Ergebnis unserer gemeinsamen Marktstudie mit             Schweden, Spanien und Irland stellvertretend für unterschiedli-
bulwiengesa zeigt uns: Der Zeitpunkt für eine breit ange-       che europäische Marktregionen ab.

legte Untersuchung der wichtigsten europäischen Invest-

                                                                                                     MICRO-LIVING IN EUROPA        3
MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH
MICRO-LIVING IN EUROPA
    Micro-Living ist aufgrund der zunehmenden Flexibilität
    einer der Wohntrends der letzten Jahre

    Der demographische Wandel, der die europäischen Natio-        Micro-Living – ein Konzept für viele Lebensphasen
    nen in unterschiedlichem Maße betrifft, die Individualisie-
    rung des Wohnens und die Flexibilisierung der Arbeitswelt
    führen auch zu sich verändernden Nachfragestrukturen.
    Die Immobilienwirtschaft reagiert zunehmend auf diese
    Entwicklungen und hat neue Wohnkonzepte etabliert, die
    mittlerweile in den meisten entwickelten europäischen
    Immobilienmärkten an Präsenz gewonnen haben.                                                                          Ruhestand
                                                                                                                          • betreutes Wohnen
                                                                                                            Urlaub
                                                                                                                          • Seniorenresidenz
                                                                                                            • Aparthotel
    Diese Konzepte eint, dass die einzelnen Wohnungen                                                       •	Branded
                                                                                          Berufstätigkeit      Residences
    eher kleinteilig, dafür aber mit einem Maximum an Flä-                                •	Business-      • Mikroapartment
                                                                                                            • AirBnB etc.
    cheneffizienz geplant sind. Sie bieten vor allem die er-                                 apartment
                                                                                          • Aparthotel
    forderliche Flexibilität, mit der ein Kompromiss zwischen                             • Mikroapartment
                                                                                          • Corporate Housing
    einem geringeren Bedarf an Fläche und einer Nachfrage
                                                                          Studium / Ausbildung
    nach verbesserter Ausstattung leichter geschlossen                    • Studentenapartments
    werden kann.                                                          • Studentenwerke
                                                                          • Wohngemeinschaften
                                                                          • Azubiwohnheim

    Unterschiedliche Wohnkonzepte finden ihren Ausdruck in
    sogenannten Studentenapartments, Businessapartments           Quelle: bulwiengesa

    oder auch Serviced Apartments, die eine kompakte Flä-
    chenaufteilung in Verbindung mit modernem Design und          Insofern kann durchaus die These aufgestellt werden,
    größtmöglicher Funktionalität bieten. Insofern ist das        dass die unterschiedlichen Konzepte von Micro-Living
    Segment des Apartmentwohnens in seiner Vielfalt sehr          für (fast) alle Lebensphasen geeignet sein können.
    viel ausdifferenzierter – eine Reduktion auf Studenten-
    apartments deckt somit nur einen, wenn auch bedeuten-         Micro-Living kann als eine zeitlich beschränkte Nutzung
    den Teilmarkt ab.                                             von Wohnraum definiert werden. Der große Vorteil die-
                                                                  ser flexiblen Wohnform ist die Möglichkeit der Selbst-
    Weitere Gemeinsamkeiten von Micro-Living-Produkten            versorgung der Nutzer in Form von integrierten Kitche-
    sind, dass diese zumeist möbliert angeboten werden und        netten. Zudem bietet die Möblierung dem Nutzer eine
    inzwischen überwiegend auch „purpose built“ sind. Eine        eigene Rückzugsmöglichkeit, die bis zu einem gewissen
    Abrechnung in Form von „All-in-Mieten“ ist üblich, unab-      Grad persönlich gestaltet werden kann.
    hängig davon, ob pro Monat, wie in Studenten- / Busi-
    nessapartments, oder pro Nacht, wie in Serviced Apart-
    ments, abgerechnet wird.

    Spannt man den Bogen weiter, könnte man sogar Senior
    Living-Konzepte wie betreutes Wohnen oder Seniorenre-
    sidenzen hinzuzählen, die sich auch durch eher kleinteili-
    ge, möblierte Wohnkonzepte mit Service auszeichnen.

4   MICRO-LIVING IN EUROPA
MICRO-LIVING IN EUROPA

Micro-Living Konzepte können begrifflich dahingehend eingegrenzt werden, dass deren Anbieter

•	ihren Mietern heterogene Servicelevel               •	die Zielgruppentypen ansprechen, die einen
   (keine Services bis Full Services) anbieten,           Aufenthalt auf Zeit organisieren müssen,

•	ihren Mietern ein hohes Maß an Flexibilität         •	durchschnittliche Aufenthaltsdauern von drei
   (drei Tage bis mehrere Monate) bieten,                 Nächten bis etwa drei Jahren offerieren,

•	möblierte Apartments inkl. Selbstversorgungs-       •	Gemeinschaftsflächen in unterschiedlicher
   möglichkeit zur Verfügung stellen,                     Ausprägung bieten und

•	kompakte, eher kleine Apartments offerieren,        •	( in Deutschland) mit oder ohne Umsatzsteuer
                                                          abrechnen.
•	zumeist mit „All-in-Mieten“ abrechnen,

In nachfolgender Matrix sind einige der wichtigsten Brands Deutschlands nach unterschiedlichen
Micro-Living-Konzepten sowie wesentlichen Abgrenzungskriterien zueinander aufgeführt:

Quelle: bulwiengesa, inspiriert von Apartmentservice

                                                                                       MICRO-LIVING IN EUROPA   5
MICRO-LIVING IN EUROPA

    Wesentliche Abgrenzungskriterien sind die durchschnitt-
    liche Aufenthaltsdauer, unterschiedliche Service-Level        boten (Apartmentreinigung, Nutzung von Wasch-
    sowie baurechtliche und gegebenenfalls umsatzsteuer-          maschinen / Trocknern etc.), werden teils aber auch
    liche Regelungen: Eine Realisierung wohnwirtschaftli-         anbieterseitig vorgehalten (Concierge, Events etc.).
    cher Bauvorhaben ist in Wohn- / Mischgebieten zulässig.
    Demgegenüber stehen die Gewerbe-, Kern- und Misch-            Businessapartments sind konzeptionell mit
    gebiete, in denen gewerbliche Vorhaben zulässig sind.         Studentenapartments vergleichbar, verfügen aber
    Zudem gilt bei gewerblichen Konzepten in Deutschland          meist über größere Einheiten. Aufgrund der Fokus-
    auf die „reine Beherbergungsleistung“ und „Nebenleis-         sierung u. a. auf Kunden mit beruflich motiviertem
    tungen“, die „unmittelbar“ der Beherbergung dienen, der       Anmietungsgrund und längerem Aufenthalt (z. B.
    reduzierte Umsatzsteuersatz von 7 %, für alle sonstigen       Pendler, Projektbeschäftigte, Young Professionals)
    Leistungen der reguläre Umsatzsteuersatz von 19 %,            sind zum einen eine reduzierte Gemeinschafts-
    wohnwirtschaftliche Konzepte sind komplett befreit.           infrastruktur im Objekt, zum anderen jedoch eine
    Hieran gekoppelt ist auch die Aufenthaltsdauer, die bei       qualitativ höherwertige, umfangreichere Küche /
    Serviced Apartments ab etwa drei Nächten beginnt und          Kitchenette für die Einheiten charakteristisch.
    im wohnwirtschaftlichen Bereich mindestens sechs Mo-
    nate beträgt, sofern die Vermietung umsatzsteuerbefreit       Gewerbliche Konzepte
    erfolgt. Vergleichbare Regelungen existieren, in unter-       (Beherbergung zwingend < 6 Monate Aufent-
    schiedlicher Ausprägung, auch im europäischen Ausland.        halt und damit umsatzsteuerpflichtig)

    Hinsichtlich dem in der Miete bzw. der Room Rate inbe-        Als Serviced Apartments werden Wohneinheiten
    griffenen Servicegrad reicht die Angebotstiefe von hotel-     in klassischen Boarding- bzw. Apartmenthäusern
    ähnlichem „full service“ bis hin zu Konzepten, die Services   und / oder Aparthotels bezeichnet. Die Aufenthalts-
    nicht oder nur gegen Gebühren anbieten. Ein weiteres          dauer bewegt sich zwischen wenigen Tagen bis zu
    Abgrenzungskriterium ist die übliche Größe von Apart-         sechs Monaten. Die Mieten werden inklusive Um-
    ments, die im Segment der Studentenapartments übli-           satzsteuer berechnet. Serviced Apartments sind
    cherweise rd. 18 bis 25 qm groß, bei Positionierung als       möbliert und verfügen über eine voll ausgestattete
    Businessapartments aber bereits etwas großzügiger di-         Küche / Kitchenette. Darüber hinaus werden Dienst-
    mensioniert sind.                                             leistungen angeboten, die auch hotelähnliche Stan-
                                                                  dards erreichen können. Der Service variiert – je
    An dieser Stelle folgt eine definitorische Eingrenzung der    nach Konzept und Betriebstyp – von Limited bis
    verschiedenen Segmente, die die Grundlage für die wei-        Full Service (Full Service: Hotelleistungen ähnlich
    tere Studie bilden wird.                                      einem 3- oder 4-Sterne-Hotel, z. B. Frühstück, Wä-
                                                                  scheservice, 24-Stunden-Rezeption, Fitnessraum).
                                                                  Im Gegensatz zu wohnwirtschaftlichen Konzepten
    Studentenapartments, Businessapartments,                      werden bei Serviced Apartments zudem keine
    Serviced Apartments & Co.                                     Mietverträge geschlossen. Die Zahlung erfolgt, wie
                                                                  im Hotel, gegen Rechnung, und seitens der Nutzer
                                                                  sind keine Mietkautionen zu stellen.
      Wohnwirtschaftliche Konzepte
      (Wohnen i. d. R. > 6 Monate Aufenthalt)

      Studentenapartments sind zumeist möblierte
      Einzel- oder Doppelapartments mit eigenem Bad
      und Kitchenette in einem Apartmenthaus, das übli-
      cherweise auch über Gemeinschaftsflächen (Stu-
      dierräume, Gemeinschaftsküchen, Fitnessräume
      etc.) verfügt. Die Ausstattung der Apartments ist
      eher funktional, Services werden teils additiv ange-

6   MICRO-LIVING IN EUROPA
MICRO-LIVING IN EUROPA

Für die folgende Studie wurden die neun europäischen         Marken bzw. Anbieter. Zusätzlich wird die Investment-
Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Nieder-      seite in Form von Investmentvolumina und Renditen
lande, Österreich, Polen, Schweden, Spanien und Irland       dargestellt.
ausgewählt. Während Deutschland, Frankreich, Großbri-
tannien und die Niederlande zu den großen und bereits        Das Besondere der Studie liegt in der Kombination der
etablierten Märkten zählen, stehen Österreich, Polen,        beiden Assetklassen Studenten- / Businessapartments
Schweden, Spanien und Irland stellvertretend für einen       und Serviced Apartments sowie in der Betrachtung
europäischen Teilmarkt (Schweden für die skandinavi-         schon etablierter und teilweise noch in den Anfängen
schen Länder, Polen für die zentral- und osteuropäsi-        steckender Märkte.
schen Länder) bzw. für einen aufstrebenden Markt. So
entsteht ein umfassender Einblick in die verschiedenen
Segmente, die jeweils eine eigene Charakteristik bezüg-
lich Struktur und Internationalität der Anbieter sowie zu-
künftigen Entwicklungen aufweisen.

Zu Beginn der Studie werden für jeden der Ländermärk-
te relevante wirtschaftliche und soziodemographische
Rahmenbedingungen analysiert und diese durch weitere
Informationen, u. a. zu den jeweiligen Hochschulsyste-
men, ergänzt. Grundsätzlich werden hierdurch Ableitun-
gen zu Nachfragepotenzialen möglich sein. Im Fokus der
Studie liegen auch die Struktur des Bestandes und die in
Bau bzw. in Planung befindlichen Projekte der prägenden

                                                                                            MICRO-LIVING IN EUROPA   7
NATIONALE RAHMEN-
    BEDINGUNGEN IN DEN NEUN
    LÄNDERN
    Die neun ausgewählten Länder verfügen über insgesamt                                 schäftigte sind in den neun Arbeitsmärkten tätig. Allein
    50,7 Millionen Single-Haushalte, was insgesamt betrach-                              diese Zahlen verdeutlichen das große Volumen, das für
    tet einem Drittel der Gesamtanzahl an Haushalten dieser                              die beiden Segmente Studenten- / Businessapartments
    Länder entspricht. 41,8 Millionen Personen sind der Alters-                          und Serviced Apartments die Grundlage und gleichzeitig
    kohorte der 20- bis 29-Jährigen zuzurechnen, 12,2 Millio-                            das Nachfragepotenzial bildet.
    nen sind Studenten. Insgesamt rund 150,1 Millionen Be-

    Wirtschaftliche Situation
    Zuletzt durchweg positive wirtschaftliche Entwicklungen

    Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte                                            lich stabilsten Länder aus. Äußerst positiv entwickelt hat
                                                                                         sich in den letzten Jahren Irland. Mit einem Plus an sozial-
                                                                                         versicherungspflichtig Beschäftigten von über 12 % seit
     114%                                                                        DE
     112%
                                                                                 FR
                                                                                         2011 weist Irland den stärksten Anstieg auf.
     110%
     108%                                                                        UK
     106%                                                                        NL      Entsprechend deutlich ging hier auch die Arbeitslosigkeit
     104%
     102%
                                                                                 AT
                                                                                         von 10,2 % im Jahr 2011 auf 4,5 % 2017 zurück. Bis auf
     100%                                                                        PL
      98%                                                                        SE
                                                                                         Frankreich und Österreich, die seit 2011 leichte Anstiege
      96%
      94%
                                                                                 ES      in der Arbeitslosigkeit verzeichnen mussten, konnten die
      92%                                                                        IE      übrigen Länder ihre Quote verringern.
         2011        2012         2013        2014        2015        2016

    Quelle: Eurostat; Länderbezeichnungen gemäß                © bulwiengesainfografik
    ihren internationalen Abkürzungen: DE = Deutschland,
    FR = Frankreich, UK = Großbritannien, NL = Niederlande,                              Arbeitslosigkeit
    AT = Österreich, PL = Polen, SE = Schweden, ES = Spanien, IE = Irland

                                                                                          20%
    In allen europäischen Nationen konnte die Zahl der sozial-                                                                                          DE
                                                                                                                                                        FR
    versicherungspflichtig Beschäftigten zuletzt wieder deut-                             16%
                                                                                                                                                        UK
    lich zulegen. Selbst das von einer Wirtschaftskrise stark                             12%                                                           NL

    gezeichnete Spanien erholt sich zusehends, was sich u. a.                                                                                           AT
                                                                                           8%                                                           PL
    in einer sinkenden Arbeitslosenquote widerspiegelt, die                                                                                             SE

    2017 jedoch noch bei 11,2 % (höchste Quote im Vergleich)                               4%                                                           ES
                                                                                                                                                        IE
    liegt. Deutschland mit einem konstanten Anstieg der sozi-                              0%
                                                                                             2011       2012   2013   2014   2015   2016      2017
    alversicherungspflichtig Beschäftigten und der niedrigsten
    Arbeitslosenquote zeichnet sich als eines der wirtschaft-                            Quelle: Eurostat                            © bulwiengesainfografik

8   MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

Die positiven wirtschaftlichen Entwicklungen in den be-                                Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
trachteten Ländern haben in der Vergangenheit zu einem
Beschäftigtenanstieg und somit zu einem Anstieg des                                                   190%
                                                                                                                                                                                             DE
Bruttoinlandsprodukts (BIP) geführt. Auch Spanien, das                                                170%                                                                                   FR

zeitweise unter sehr hoher Arbeitslosigkeit litt, hat sich                                                                                                                                   UK

                                                                                       2011 = 100 %
                                                                                                      150%                                                                                   NL
merklich erholt. Irland hebt sich mit seinem rasanten                                                                                                                                        AT
                                                                                                      130%
Wachstum, das auch für die nächsten Jahre laut Progno-                                                                                                                                       PL
                                                                                                                                                                                             SE
sen anhalten soll, positiv von den übrigen Ländern ab.                                                110%
                                                                                                                                                                                             ES

Grundlage für die Erholung nach der Wirtschaftskrise                                                  90%
                                                                                                         2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020   2021   2022
                                                                                                                                                                                             IE

in Irland waren vor allem Reformen, Kostensenkungen
und, als Folge, wieder steigende Investitionen. Daraus                                 Quelle: Eurostat; Irlands Unterschied zu den restlichen        © bulwiengesainfografik
                                                                                       Ländern beruht auf einer Berücksichtigung der immateriellen
resultierte eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.                                     Güter (sog. intangible assets) in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR)

Sozioökonomische Faktoren mit besonderer
Bedeutung für Studenten- / Businessapartments
Bis 2030 werden rund 1 Mio. weniger 18- bis 29-Jährige erwartet

Bis auf Spanien (- 0,5 %) und Polen (- 0,3 %), die in den                              Insbesondere für Polen wird ein starker Bevölkerungs-
letzten Jahren einen Bevölkerungsrückgang bei den 18-                                  rückgang der 18- bis 29-Jährigen, basierend auf der
bis 29-Jährigen verzeichneten, liegen die anderen Länder                               bereits eingesetzten Entwicklung, prognostiziert. Eine
über der Quote der Europäischen Union (+ 1,5 % seit                                    Kettenreaktion aufgrund der Abwanderung vieler junger
2011). Neben Schweden (+ 4,6 %) zählen Großbritannien                                  Polen und des daraus resultierenden Rückgangs der
(+ 3,7 %), Österreich (3,8 %) und Irland (3,4 %) zu den                                Geburtenrate wird befürchtet. Eurostat rechnet bis
Ländern mit den höchsten Wachstumsraten seit 2011.                                     2030 mit einem Rückgang um rund 28 %. Aber auch
Die 18- bis 29-jährige Bevölkerung in Deutschland                                      in Deutschland wird in den nächsten Jahren eine Ab-
wuchs im gleichen Zeitraum um 2,4 %.                                                   nahme dieser Alterskohorte erwartet (-12 % bis 2030).
                                                                                       Die Metropolregionen Deutschlands weisen jedoch
                                                                                       eine stark gegenläufige Entwicklung auf (Berlin +9,0 %,
Bevölkerungsprognose (18- bis 29-Jährige)                                              Hamburg +5,6 %, München +18,3 %, jeweils bis 2035).
                                                                                       In Ländern wie Irland (+19 %), Spanien (+9 %), Frank-
                                                                                       reich (+10 %), Schweden (+10 %) und Großbritannien
               150%
               140%
                                                                                DE     (+5 %) wird ein teilweise kräftiges Bevölkerungswachs-
                                                                                FR
               130%
                                                                                UK     tum prognostiziert. Dies ist – insbesondere in Spanien,
               120%
2015 = 100 %

               110%
                                                                                NL
                                                                                       Frankreich und Schweden – auf die sozialpolitischen
                                                                                AT
               100%
                90%
                                                                                PL     Maßnahmen zurückzuführen, die zur Unterstützung der
                                                                                SE
                80%
                                                                                ES     Familien von Staats wegen ins Leben gerufen wurden.
                70%
                60%
                                                                                IE
                                                                                EU
                                                                                       In Irland resultiert der Anstieg dieser Altersgruppe vor
                50%
                   2015   2020   2030   2040   2050   2060    2070    2080             allem aus dem wirtschaftlichen Aufschwung in Verbin-
                                                                                       dung mit der Verfügbarkeit entsprechender Arbeitsplät-
Quelle: Eurostat                                             © bulwiengesainfografik   ze und der damit verbundenen Attraktivitätssteigerung
                                                                                       für die junge Bevölkerung.
Bis zum Jahr 2030 wird für alle neun Nationen zusam-
mengenommen ein Rückgang der Zahl der 18- bis 29-
Jährigen um etwa 1,11 Mio. erwartet.

                                                                                                                                                           MICRO-LIVING IN EUROPA                 9
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

     Altersstruktur                                                                             die Entwicklung für Barcelona (-11,7 Prozentpunkte) und
                                                                                                Madrid (-11,8 Prozentpunkte) prognostiziert, während die
           2035
                       6,6%       6,3%
                                                                         22,2%                  Werte für München, Berlin, Hamburg, Paris, Amsterdam
           2017
                                                                                                und London vergleichsweise stabil bleiben sollen.
      IE

                       5,8%     6,1%                         30,0%
                       5,4%     6,1%                                    20,3%
           2035
      ES

           2017                5,4%
                       4,9%                                  30,9%
                       6,1%      6,2%                                    25,3%
           2035
      SE

           2017        6,4%       6,9%                       26,4%
                       5,1%    5,4%                                      24,7%                  Altersstruktur in ausgewählten Metropolregionen
           2035
      PL

           2017        6,0%      7,2%
                                                             29,7%
                       5,1%    5,5%                                      26,8%
           2035
      AT

           2017                                                                                        2035         6,3%         7,1%                              26,7%
                       6,3%     6,8%                         27,8%

                                                                                                 LON
                                                                                                       2017         6,0%         8,0%                                  29,9%
                        5,5%     5,9%                                    25,5%
           2035
      NL

           2017    6,2%         6,4%                         25,8%
                                                                                                       2035        5,5%      6,1%                              26,3%

                                                                                                 AMS
                        6,2%      6,4%                                   25,6%
           2035                                                                                        2017        6,2%        7,2%                                28,0%
      UK

           2017        6,4%      6,9%                        26,4%
                       5,9%      6,2%                                    22,9%                         2035         6,8%          7,6%                                26,1%
           2035

                                                                                                 PAR
      FR

           2017                                                                                        2017         7,1%          7,4%                                 27,7%
                       5,6%    5,9%                          25,6%
                   4,9%        5,1%                                      25,0%
           2035
      DE

           2017                 6,5%                         25,9%
                                                                                                 BCN   2035         6,1%       6,8%                        19,5%
                   5,5%
                                                                                                       2017        4,6%    5,0%                                31,2%
                  0%              10%                  20%            30%           40%   50%

                                                                                                       2035         5,8%      6,5%                         20,8%
                                                                                                 MAD

                                         20-24 Jahre    25-29 Jahre   30-49 Jahre
                                                                                                       2017        4,6%    5,3%                                    32,6%

     Quelle: Eurostat                                                                                  2035        5,1%     5,7%                              27,4%
                                                                                                 MUC

                                                                                                       2017        5,3%       7,1%                                 30,3%

     Die demographischen Entwicklungen lassen sich nicht                                               2035        5,0%     5,9%                             26,0%
                                                                                                 HAM

                                                                                                       2017        5,3%      6,5%                                28,6%
     nur an Bevölkerungszahlen ablesen, sondern auch an
     einer zunehmenden Veränderung der Formen des Zu-                                                  2035     5,2%        5,9%                              26,2%
                                                                                                 BER

                                                                                                       2017    4,4%         7,1%                                 28,5%

     sammenlebens bzw. an der Größe der Haushalte. In                                                         0%                 10%                  20%                  30%                 40%          50%
     noch großteils traditionell geprägten Ländern wie Polen,
                                                                                                                                       20-24 Jahre        25-29 Jahre      30-49 Jahre
     Spanien und Irland ist der Anteil der Ein-Personen-Haus-
     halte deutlich geringer. Ein Grund liegt auch in der Finan-                                Quelle: Eurostat, Legende: BER = Berlin, HAM = Hamburg, MUC = München,
                                                                                                MAD = Madrid, BCN = Barcelona, PAR = Paris, AMS = Amsterdam, LON = London
     zierbarkeit einer eigenen Wohnung: So lebt ein Teil der
     jungen Bevölkerung oftmals noch bei den Eltern. Spanien
     gilt hier als klassisches Beispiel, was durch die Wirt-                                    Anteil der Ein-Personen-Haushalte im Jahr 2016
     schaftskrise noch verstärkt wurde.
                                                                                                  60%
                                                                                                                                                                                         52%
     In den Altersstrukturen ausgewählter Metropolregionen                                        50%

                                                                                                              41%
     ist ersichtlich, dass Paris – betrachtet man nur den Anteil                                  40%
                                                                                                                           35%                       37%        37%
                                                                                                                                        31%
     der 20- bis 29-Jährigen an der Gesamtbevölkerung – über                                      30%
                                                                                                                                                                                                     25%   24%
                                                                                                                                                                            23%
     einen besonders hohen Anteil (14,5 %) an Einwohnern in                                       20%

     der klassischen postschulischen Ausbildungsphase ver-                                        10%

     fügt, während in Barcelona nur 9,6 % der Einwohner zwi-                                       0%
     schen 20 und 29 Jahre alt sind. Bis zum Prognosehori-                                                     DE          FR           UK           NL          AT            PL        SE          ES    IE

     zont 2035 werden für Barcelona und Madrid deutliche                                        Quelle: Eurostat                                                                     © bulwiengesainfografik

     und für Paris immerhin leichte Zuwächse bezogen auf die
     Anteile der 20- bis 29-Jährigen an der Gesamtbevölke-                                      Die Zahl der Studierenden hat sich in den betrachteten
     rung erwartet, während für Hamburg, Berlin, München,                                       Ländern unterschiedlich entwickelt. Das größte Wachs-
     London und Amsterdam Rückgänge – resultierend aus ei-                                      tum konnte mit 25,9 % die Niederlande vorweisen. Mit
     nem stärkeren Wachstum älterer Bevölkerungsgruppen –                                       absolut 2,9 Mio. verzeichnet jedoch Deutschland die
     gesehen werden.                                                                            höchste Anzahl an Studenten, dies entspricht einem Plus
                                                                                                von 8,0 % (2013 – 2015). Die Vorrangstellung Deutsch-
     Schließt man in die Analyse auch die 30- bis 49-Jährigen                                   lands resultiert aus mehreren Aspekten: ein Anstieg in-
     ein, so zeigt sich für alle ausgewählten Metropolregionen                                  ternationaler Studierender, geringe Studienkosten, ein
     bis 2035 ein Rückgang dieser Alterskohorte an der je-                                      Ausbau des Hochschulangebotes sowie englischsprachi-
     weiligen Gesamtbevölkerung. Besonders drastisch wird                                       ger Kurse und eine Zunahme dualer Studiengänge sowie

10   MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

eine höhere Studiennei-                                                                                                    wie Schweden ausgesprochen hoch. In Deutschland de-

                                                                    2,9
gung in fast allen gesell-                                                                                                 cken privatwirtschaftliche Anbieter knapp 20 % des An-
schaftlichen Schichten.                                                                                                    gebotes an studentischem Wohnen ab. Deren Anteil in
Zudem weist Deutsch-         Mit              Mio.                                                                         Spanien liegt auf dem Niveau Deutschlands, in Frankreich
land eine sehr hohe Le-      verzeichnet Deutschland                                                                       mit 25 % etwas höher. Dagegen ist der private Markt in
bensqualität, nachfrage-     die höchste Anzahl an                                                                         Polen aufgrund seines frühen Entwicklungsstadiums noch
gerechte Studienangebote Studenten.                                                                                        stärker durch öffentliche Institutionen geprägt, deren ge-
und eine vergleichsweise                                                                                                   schätzter Anteil bei rund 95 % liegt. Ein mit rund 90 %
gute studentische Wohnraumversorgung auf. Ähnlich                                                                          sehr hoher öffentlicher Anteil ist ebenfalls in Irland zu fin-
hohe Wachstumsraten wie Deutschland kann seit 2013                                                                         den. In Großbritannien dagegen wird in absehbarer Zeit
Österreich mit 7,6 % vorweisen (ca. 426.000 Studenten).                                                                    wohl jedes zweite Bett von privatwirtschaftlichen Anbie-
                                                                                                                           tern gestellt.

Anzahl und Entwicklung von Studentenzahlen
                                                                                                                           Anteil der privatwirtschaftlichen Anbieter in
                                  3.200                                                     30%                            ausgewählten Ländern
                                  2.800                                                     25%
Studentenzahl (in Tsd.) in 2015

                                  2.400                                                     20%                              50%
                                                                                                   Entwicklung seit 2013

                                  2.000                                                     15%                                        45%
                                                                                                                             40%
                                  1.600                                                     10%

                                  1.200                                                     5%                               30%

                                   800                                                      0%                                                       25%
                                                                                                                             20%
                                                                                                                                                                  20%     20%
                                   400                                                      -5%
                                                                                                                             10%
                                     0                                                      -10%                                                                                  10%
                                          DE   FR   UK   NL   AT   PL   SE     ES     IE
                                                                                                                                                                                              5%
                                                                                                                              0%
                                                                                                                                        UK           FR            DE      ES      IE         PL
Quelle: OECD, Eurostat                                                       © bulwiengesainfografik

                                                                                                                           Quelle: Savills, JLL, Class Conference 2017,         © bulwiengesainfografik
                                                                                                                           NUS-Unipol Survey
Dagegen gibt es einige Länder, die auch Rückgänge der
Studentenzahlen zu verzeichnen hatten. Dazu gehören
Polen (-6,4 %) Großbritannien (-0,6 %) und Schweden                                                                        Großbritannien dominiert in Europa mit
(-0,5 %). Der starke Rückgang in Polen ist eine Konse-                                                                     den meisten Topuniversitäten
quenz aus den bereits beschriebenen demographischen
Entwicklungen. Der drastische Rückgang der 18- bis 29-                                                                     Von den 400 im QS World University Ranking weltweit
Jährigen in der Vergangenheit und die negative Prognose                                                                    am höchsten gerankten Universitäten sind 125 in den
erstickt bei den Studentenzahlen in Polen die Hoffnung                                                                     neun analysierten Nationen, davon allein 47 in Großbritan-
auf eine Wende.                                                                                                            nien. Als einziges der neun Länder kann Großbritannien
                                                                                                                           vier Universitäten unter den Top 20 aufweisen (University
Die öffentliche Hand dominiert                                                                                             of Cambridge, University of Oxford, University College
weiterhin in der studentischen                                                                                             London, Imperial College London). Mit erheblichem Ab-
Wohnraumversorgung                                                                                                         stand folgt als erste nennenswerte Universität außerhalb
                                                                                                                           von Großbritannien die Ecole normale supérieure in Paris
Die Beteiligung der öffentlichen Hand an der Wohnraum-                                                                     auf Rang 43. Deutsche Universitäten folgen ab Rang 64
versorgung der Studenten ist in den einzelnen Ländern                                                                      (Technische Universität München, Ludwig-Maximilians-
unterschiedlich ausgestaltet. Allen gemeinsam ist jedoch,                                                                  Universität München, Ruprecht-Karls-Universität Heidel-
dass die öffentliche Hand prägend für den studentischen                                                                    berg). Die beste Universität in Polen dagegen wird mit
Wohnungsmarkt ist. Entstanden aus Studentenverbin-                                                                         Rang 411 bedacht (Universität Warschau).
dungen, durch die Universitäten selbst, Studentenwerke,
Kommunen und sonstige kirchliche und gemeinnützige                                                                         Wertet man hingegen die 400 gerankten Universitäten
Institutionen hat der öffentliche studentische Wohnungs-                                                                   nach Anzahl der Studenten aus, so rückt Deutschland
markt eine längere Tradition als der private. So ist der öf-                                                               mit 746.000 doch deutlich näher an Großbritannien mit
fentliche Einfluss in einem sozialstaatlich geprägten Land                                                                 820.000 heran. Insgesamt sind in den untersuchten Nati-

                                                                                                                                                                          MICRO-LIVING IN EUROPA          11
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

                                                                                4
     onen rd. 2,69 Mio. Studen-                                                         Rund 18 % der in Großbritannien eingeschriebenen
     ten an einer der unter den                                                         Studenten sind aus dem Ausland. Mit 15,9 % hebt sich
     weltweit 400 bestplatzier-                Großbritannien hat                       Österreich ebenfalls deutlich von den restlichen Ländern
     ten Universitäten immatri-                Universitäten aus                        ab. Die verhältnismäßig niedrigen Gebühren in Kombinati-
     kuliert.                                  den Top 20.                              on mit einem hohen Ausbildungslevel und einer sehr gu-
                                                                                        ten Infrastruktur sind für viele ausländischen Studenten
     Keine einheitlichen Gebührenregelungen                                             attraktiv. Deutschland befindet sich mit einem Anteil von
     in den Ländern                                                                     knapp 8 % im Mittelfeld, während Polen mit ca. 2 % die
                                                                                        geringste Quote aufweist.
     Studiengebühren werden in den Ländern in unterschied-
     licher Höhe erhoben. So fallen in Deutschland und in
     Schweden grundsätzlich keine Studiengebühren an. In                                Anteil der internationalen eingeschriebenen
     Großbritannien ist ein Studium dagegen nach wie vor am                             Studenten 2014 / 2015
     teuersten. Auch für irische Hochschulen müssen deutlich
     höhere Gebühren als in den übrigen Ländern gezahlt wer-                                         20%                                                               500.000

                                                                                                                                                                                 Anzahl der internationalen
     den. Im Einzelfall können die Studiengebühren auch deut-                                        16%                                                               400.000

     lich von den benannten Spannen abweichen. Vor allem pri-

                                                                                                                                                                                        Studenten
                                                                                                     12%                                                               300.000
                                                                                         Anteil

     vate Hochschulen legen ihre Gebühren oft intern fest und                                         8%                                                               200.000
     können ein Vielfaches verlangen. Auch für ausländische,
                                                                                                      4%                                                               100.000
     nicht dem EU- bzw. dem EWR-Raum angehörende Stu-
     denten kann sich der jährliche Betrag beispielsweise in                                          0%
                                                                                                           DE   FR    UK        NL        AT   PL   SE   ES*    IE
                                                                                                                                                                       0

     Irland leicht auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen.
                                                                                        Quelle: OECD; letzte verfügbare Zahl für Spanien                  © bulwiengesainfografik
     Oftmals werden die Gebühren für ausländische Studenten                             aus dem Jahr 2013

     von der Hochschule direkt festgelegt (z. B. Großbritannien,
     Schweden, Polen, Niederlande), während in Frankreich ein                           Die im Vergleich der neun betrachteten Länder sehr
     ausländischer Student gleich hoch belastet wird wie ein                            heterogene Bestandsstruktur im Bereich der privatwirt-
     EU-Ausländer oder französischer Student. In Spanien ist                            schaftlich betriebenen Studenten- / Businessapartments
     zudem die Erhebung zusätzlicher Verwaltungs- und sonsti-                           zeigt sich besonders eindrucksvoll, wenn man die Ge-
     ger Gebühren üblich. Folglich ist die eine Gebühr für jedes                        samtzahl an Studenten- / Businessapartments in dem
     Land aufgrund der vielfältigen Eventualitäten nicht genau                          jeweiligen Land der Zahl an Studenten gegenüberstellt.
     definierbar.                                                                       So kommen in Großbritannien nur rd. 2,9 Studenten auf
                                                                                        ein Studenten- / Businessapartment, während es in
                                                                                        Deutschland bereits 22 sind. Mit Ausnahme von Polen –
     Jährliche Kosten für ein Studienjahr im                                            hier kommen 548 Studenten auf ein Studenten- / Business-
     Ländervergleich                                                                    apartment – reichen die Werte in den anderen Ländern
                                                                                        von 33 in Schweden bis 104 in Spanien.
                  25.000
                                                                Lebenshaltungskosten
                                                                Studiengebühren
                  20.000

                                                                                        Anzahl der Studenten je privatwirtschaftlich
      Euro/Jahr

                  15.000
                                                                                        betriebenem Studenten- / Businessapartment
                  10.000

                                                                                                     600
                   5.000

                                                                                                     500
                      0
                           UK   NL   ES   IE    AT     FR     SE       DE        PL
                                                                                                     400
                                                                                         Studenten

     Quelle: www.topuniversities.com, Europäische             © bulwiengesainfografik                300
     Europäische Kommission, Nationale Studiengebühren                                                                                                                       548

     und Fördersysteme im europäischen Hochschulwesen 2017 / 18                                      200

                                                                                                     100

     Trotz der hohen Studiengebühren ist Großbritannien wei-                                                     22        33        49        50   54     59
                                                                                                                                                                     104
                                                                                                       0    3
     terhin eines der beliebtesten Länder für Studenten, die ein                                           UK    DE        SE        IE        FR   NL     AT        ES          PL

     Auslandsstudium in ihre Ausbildung integrieren möchten.                            Quelle: OECD, Eurostat, bulwiengesa                               © bulwiengesainfografik

12   MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

Übersicht zu den Studiengebührenregelungen der neun Länder

 Land                     Anteil der Zahlenden             1. Zyklus             2. Zyklus             Hintergründe
                                                           (Bachelor)            (Master)
 Deutschland              Studierende zahlen nur           0 Euro                0 Euro                In 5 Bundesländern bei Überschreitung der
                          in bestimmten Bundes-                                                        Regelstudienzeit 400 – 500 Euro / Semester.
                          ländern Verwaltungs-
                                                                                                       Ab 2017 / 18 müssen ausländische Studierende
                          gebühren.
                                                                                                       (Nicht-EU, Nicht-EWR) in Baden-Württemberg
                                                                                                       1.500 Euro / Semester zahlen.
 Frankreich               61 % der Studierenden            184 Euro              256 Euro              Jährliche Studiengebühr wird vom Ministerium
                          sind gebührenpflichtig.          jährlich              jährlich              für Hochschulbildung und Forschung festgelegt.
                                                                                                       Zusätzlich müssen alle 20- bis 28-Jährigen 271
                                                                                                       Euro bezahlen. Gebühren an Grandes écoles
                                                                                                       und techn. Hochschulen sind uneinheitlich:
                                                                                                       häufigster Betrag: 610 Euro / Studienjahr, teil-
                                                                                                       weise bis 10.000 Euro / Studienjahr.
                                                                                                       Ausländische Studierende zahlen gleiche Ge-
                                                                                                       bühren wie Studierende aus EU-Ländern und
                                                                                                       Inländer.
 Großbritannien           Alle Studierenden                10.500 Euro           Nicht gesetz-         Keine gesetzlichen Gebührenregelungen
                          zahlen Gebühren.                 jährlich              lich geregelt,        für ausländische Studierende (Nicht-EU, Nicht-
                                                                                 häufigster            EWR). Festlegung erfolgt durch die Hoch-
                                                                                 Betrag 4.800          schulen.
                                                                                 Euro jährlich
 Niederlande              Alle Studierenden                2.006 Euro            2.006 Euro            Ausländische Studierende (außerhalb EWR)
                          zahlen Gebühren.                 jährlich              jährlich              zahlen nicht gesetzlich geregelte Gebühren,
                                                                                                       die von Hochschulen ohne Vorgabe des
                                                                                                       Ministeriums festgelegt werden.
 Österreich               12 % der Studierenden            0 Euro                0 Euro                Keine Gebühren, wenn der Student aus der
                          entrichten Gebühren.                                                         EU kommt. Wird die Regelstudienzeit um
                                                           727 Euro /            727 Euro /
                                                                                                       mehr als 1 Jahr überschritten, fallen 363 Euro /
                                                           Semester für          Semester für
                                                                                                       Semester an.
                                                           ausl. Studie-         ausl. Studie-
                                                           rende                 rende
 Polen                    Vollzeitstudierende              47 Euro               47 Euro               Für Studenten aus EU- und EFTA-Ländern gelten
                          zahlen nur Verwaltungs-          jährlich              jährlich              die Regeln für polnische Studenten. Für andere
                          gebühren.                                                                    ausländische Studenten werden die Gebühren
                                                                                                       nach dem Ermessen der Hochschule festgelegt.
 Schweden                 Keine Gebühren                   0 Euro                0 Euro                Ausländische Studierende (Nicht-EU / EFTA / EWR)
                          für Schweden und                                                             sind gebührenpflichtig. Die Hochschulen legen
                          Studierende aus                                                              die Gebühren nach Grundsatz der Vollkosten-
                          EU-Ländern.                                                                  deckung fest.

 Spanien                  71 % der Vollzeit-               700 – 1.600           1.300 – 3.200         Es gibt keine einheitlichen Studiengebühren.
                          studierenden zahlen              Euro jährlich         Euro jährlich         Sie richten sich nach Fachrichtung, Zyklus,
                          Gebühren.                                                                    gesammelten ECTS-Leistungspunkten etc.

 Irland                   6 % der Vollzeit-                3.000 Euro            Festlegung            Gebühren für ausländische Studierende (Nicht-
                          studierenden zahlen              jährlich              durch Hoch-           EU, Nicht-EWR) im Allgemeinen 2- bis 3-mal
                          Studienbeiträge und                                    schulen (bis          so hoch wie die Gebühren für EU-Studierende;
                          -gebühren.                                             30.000 Euro           wird allerdings von den Hochschulen festgelegt.
                                                                                 jährlich)

Quelle: Europäische Kommission, Nationale Studiengebühren und Fördersysteme im europäischen Hochschulwesen 2017 / 18

                                                                                                                              MICRO-LIVING IN EUROPA      13
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN

     Sozioökonomische Faktoren mit besonderer
     Bedeutung für Serviced Apartments
     Deutschland und Frankreich sind die Topübernachtungsdestinationen

     Übernachtungen 2016                                                                              Arbeitsmarkt agieren müssen. Projektbeschäftigte, die
                                                                                                      für einige Wochen oder Monate an einen anderen Stand-
                                                                                                      ort wechseln, oder Pendler, die regelmäßig wöchentlich
         IE                                                                                           zwischen ihrem Wohnsitz und dem Arbeitsplatz pendeln,
      ES*
                                                                                                      sind im Berufsalltag mittlerweile keine Seltenheit mehr.
        SE
        PL                                                                                            Insbesondere sie sind auf spezifische Konzepte ange-
        AT
                                                                                                      wiesen, die ihrem Lebensstil entgegenkommen. Serviced
        NL
      UK*                                                                                             Apartments sind nun eine Möglichkeit, längere Aufenthal-
       FR
                                                                                                      te, vor allem für diese Zielgruppen, zu realisieren. Sie sind
       DE

                0         50        100    150             200        250         300       350
                                                                                                      hierfür als Produkt wesentlich besser geeignet als klassi-
                                                 in Mio.
                                                                                                      sche Hotels. Zudem sind die Zimmerraten bei sogenann-
     Quelle: Eurostat; *letzte Zahl von 2013                                © bulwiengesainfografik   ten „Longstays“ günstiger als in Hotels. Da bei Geschäfts-
                                                                                                      reisenden, eine der Hauptzielgruppen, die Unternehmen
     Mit rund 589 Mio. Übernachtungen sind Deutschland (rd.                                           häufig die Kosten übernehmen, kann somit ein wichtiger
     308 Mio.) und Frankreich (rd. 281 Mio.) die am stärksten                                         Kostenfaktor reduziert werden.
     frequentierten Nationen. Nachfolgend sind Großbritanni-
     en und Spanien, dieses vor allem aufgrund seiner hohen
     Anzahl touristischer Übernachtungen, bedeutende Desti-
     nationen. Deutlich dahinter rangieren die übrigen Länder,
     die teilweise alleine aufgrund ihrer geringen Größe diese
     Dimensionen nicht erreichen können.

     Beschäftigte je 1.000 Einwohner

               600

               400
      Anzahl

               200

                0
                     DE        FR     UK   NL        AT          PL         SE     ES*     IE

     Quelle: Eurostat

     Die von den Arbeitsmärkten geforderte Flexibilität nimmt
     stetig zu und damit auch der Bedarf nach entsprechen-
     den Wohnkonzepten. Ein erster Vergleich der Länder hin-
     sichtlich der Beschäftigungsquoten, d. h. Beschäftigte
     je 1.000 Einwohner, lässt die Anzahl an Beschäftigten
     erahnen, die mit der nötigen Flexibilität auf dem heutigen

14   MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER
MICRO-LIVING-MÄRKTE

Studenten- / Businessapartments: Marktüberblick                                                                                                              und den Niederlanden aufgrund fragmentierter Anbieter-
                                                                                                                                                             strukturen für eine zunehmende Konsolidierung und Pro-
                                 250.000                                                                                 100%
                                                                                                                                                             fessionalisierung, auch durch Markteintritte internationa-
  Zimmeranzahl der Topanbieter

                                                                                                                                                             ler Anbieter.
                                                                                                                                am gesamten privaten Markt

                                 200.000                                                                                 80%
                                                                                                                                  Anteil der Topanbieter

                                 150.000                                                                                 60%
                                                                                                                                                             Die kleineren Länder bieten zwar ausgewählte Investiti-
                                 100.000                                                                                 40%
                                                                                                                                                             onsmöglichkeiten, allerdings sind sie aufgrund der Lan-
                                  50.000                                                                                 20%                                 desgröße und der geringen Anzahl wichtiger Städte oft-
                                       0                                                                                 0%                                  mals begrenzt. Hinzu kommt die teilweise sehr geringe
                                                                                                                                                             Präsenz internationaler Marken bzw. Hotelketten, was ein
                                             n

                                                      ch

                                                                nd

                                                                          e

                                                                                   n

                                                                                         en

                                                                                                      h

                                                                                                              d

                                                                                                                   n
                                           ie

                                                                         nd

                                                                               ie

                                                                                                     ic

                                                                                                             an

                                                                                                                  le
                                                     ei

                                                               la

                                                                                         ed

                                                                                                   re
                                           nn

                                                                              an

                                                                                                                  Po
                                                                       rla

                                                                                                            Irl
                                                 kr

                                                           ch

                                                                                                 er
                                                                                       hw
                                       ita

                                                                              Sp
                                                 an

                                                                     de
                                                           ts

                                                                                                                                                             weiteres Indiz für einen kleinen, überschaubaren, aber
                                                                                                st
                                     ßb

                                                                                    Sc
                                                          eu
                                                Fr

                                                                                               Ö
                                                                    ie
                                    ro

                                                                 N
                                                      D
                                   G

                                                                    Bestand   Pipeline        Marktanteil
                                                                                                                                                             auch begrenzten Markt ist. Trotz allem kann auch in klei-
                                                                                                            © bulwiengesainfografik                          neren Ländern, wie Österreich oder Irland durch einige
                                                                                                                                                             Projektierungen von einem Wachstum in den nächsten
Der kleine Anteil der Topanbieter am gesamten privaten                                                                                                       Jahren gesprochen werden. Dagegen ist der Markt für
Studenten- / Businessapartment-Markt in Großbritannien                                                                                                       Serviced Apartments in Schweden und in Spanien haupt-
unterstreicht die Größe des gesamten britischen Mark-                                                                                                        sächlich national und durch ein Minimum an Projekten
tes. Trotzdem sind noch etliche Projekte in der Pipeline                                                                                                     geprägt. Der Anteil der Topanbieter am Gesamtmarkt
(Projekte im Bau bzw. in Planung), weshalb das Angebot                                                                                                       wird in diesen Ländern auf 30 % bis 60 % geschätzt,
weiterhin wachsen wird. Nur in Deutschland liegt der An-                                                                                                     während er für Österreich und Irland deutlich höher lie-
teil der wichtigsten Anbieter am gesamten Marktvolumen                                                                                                       gen sollte. Auch für Polen wird mit einem Anteil von ca.
noch niedriger, was auf relativ fragementierte Anbieter-                                                                                                     80 % gerechnet. Hier hat der Markt die höchste nationale
strukturen zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist die Projekt-                                                                                                 und vor allem regionale Prägung.
entwicklungspipeline auch hier relativ stark besetzt.

In den restlichen Ländern sind die Anteile der jeweiligen
Topanbieter am Gesamtmarkt deutlich höher, was auf                                                                                                           Serviced Apartments: Marktüberblick
einen relativ konsolidierten Anbietermarkt hinweist. Dazu
gehört Frankreich – einer der etabliertesten Märkte –                                                                                                                                        25.000                                                                                      100%
                                                                                                                                                              Zimmeranzahl der Topanbieter

genauso wie nur gering entwickelte Märkte wie Polen.                                                                                                                                         20.000                                                                                      80%
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anteil der Topanbieter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 am gesamten Markt

                                                                                                                                                                                             15.000                                                                                      60%
Im Serviced Apartment-Markt nimmt in vielen Ländern
                                                                                                                                                                                             10.000                                                                                      40%
die Aktivität zu. Frankreich sticht jedoch aufgrund der
Dominanz weniger international agierender Hotelketten                                                                                                                                         5.000                                                                                      20%

heraus. Die Topanbieter vereinen über 80 % der Einhei-                                                                                                                                           0                                                                                       0%

ten, hinzu kommt aber eine im Vergleich zu anderen
                                                                                                                                                                                                        h

                                                                                                                                                                                                                  n

                                                                                                                                                                                                                            nd

                                                                                                                                                                                                                                   en

                                                                                                                                                                                                                                               e

                                                                                                                                                                                                                                                         h

                                                                                                                                                                                                                                                                    n

                                                                                                                                                                                                                                                                              d

                                                                                                                                                                                                                                                                                    n
                                                                                                                                                                                                        ic

                                                                                                                                                                                                                ie

                                                                                                                                                                                                                                             nd

                                                                                                                                                                                                                                                         ic

                                                                                                                                                                                                                                                                  ie

                                                                                                                                                                                                                                                                            an

                                                                                                                                                                                                                                                                                    le
                                                                                                                                                                                                                         la

                                                                                                                                                                                                                                  ed
                                                                                                                                                                                                      re

                                                                                                                                                                                                                                                      re
                                                                                                                                                                                                                nn

                                                                                                                                                                                                                                                                an

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Po
                                                                                                                                                                                                                                          rla

                                                                                                                                                                                                                                                                        Irl
                                                                                                                                                                                                                       ch
                                                                                                                                                                                                    k

                                                                                                                                                                                                                                                   er
                                                                                                                                                                                                                                 hw
                                                                                                                                                                                                             ita

                                                                                                                                                                                                                                                              Sp
                                                                                                                                                                                                 an

                                                                                                                                                                                                                                         de
                                                                                                                                                                                                                       ts

                                                                                                                                                                                                                                                  st

Ländern geringe Pipeline, die kein größeres Wachstum
                                                                                                                                                                                                            r

                                                                                                                                                                                                                              Sc
                                                                                                                                                                                                                     eu
                                                                                                                                                                                                Fr

                                                                                                                                                                                                         ßb

                                                                                                                                                                                                                                                 Ö
                                                                                                                                                                                                                                       ie
                                                                                                                                                                                                                                      N
                                                                                                                                                                                                                 D
                                                                                                                                                                                                        ro
                                                                                                                                                                                                       G

                                                                                                                                                                                                                              Bestand         Pipeline        Marktanteil
in den nächsten Jahren erwarten lässt. Dagegen spricht
die Situation in Deutschland wie auch in Großbritannien                                                                                                                                                                                                                      © bulwiengesainfografik

                                                                                                                                                                                                                                                              MICRO-LIVING IN EUROPA                                     15
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE

     Deutschland
     Studenten- / Businessapartments:                                                                                                         Serviced Apartments:
     Marktsituation in Deutschland                                                                                                            Marktsituation in Deutschland

                       iLive                                                                                                                  Adina Apartment Hotels
           Corestate Group                                                                                                                                             Derag Livinghotel
                                                                                                                        Bestand                                                                                                                                                     Bestand
           Lambert Holding                                                                                                                    SMARTments business
                                                                                                                        Pipeline                                                                                                                                                    Pipeline
     SMARTments students
                                                                                                                                                               Adagio Aparthotels
                Grundkontor
                                                                                                                                                                                        The Flag
                      Vegis
                      GSA                                                                                                                                                       Novotel Suites
      International Campus                                                                                                                                                                Novum
          Avia Rent Capital                                                                                                                                                           Citadines
                    Staytoo                                                                                                                                                               Ghotel
                    Mondial                                                                                                                                                               Arcona
                                       0               1.000                2.000            3.000            4.000            5.000                                                                0           500                   1.000               1.500            2.000               2.500
                                                                            Einheiten                                                                                                                                                         Einheiten

                                                                                                             © bulwiengesainfografik                                                                                                                              © bulwiengesainfografik

     Neben 58 Studentenwerken und weiteren öffentlichen Trä-                                                                                  Der Serviced Apartment-Markt in Deutschland ist ein im
     gern ist ein Teil des deutschen Studentenwohnungsmark-                                                                                   Vergleich zu Studenten- / Businessapartments relativ klei-
     tes auch durch private Anbieter (Eigentümer bzw. Verwal-                                                                                 nes Marktsegment, in dem sich die Anbieterstrukturen
     ter) geprägt. Oftmals bieten sie die Apartments auch für                                                                                 allerdings kontinuierlich professionalisieren. Größter An-
     nichtstudentische Nachfrager an, die eine zeitlich begrenz-                                                                              bieter ist der internationale Betreiber Adina Apartment
     te Unterkunft benötigen (z. B. Projektarbeiter, Auszubilden-                                                                             Hotels, der zu den australischen TFE Hotels gehört. Sie
     de). SMARTments, Corestate Capital Group, zu der Youniq                                                                                  werden auch zukünftig den Markt mit weiteren Projek-
     und Linked Living gehören, Grundkontor und die Verwalter                                                                                 ten aktiv gestalten. Derag Livinghotel verfügt über den
     Vegis und Lambert (auch Projektentwickler) verfügen der-                                                                                 größten Bestand der nationalen Anbieter. Insgesamt
     zeit zwar noch über einen höheren Bestand als iLive, iLive                                                                               beläuft sich der kumulierte Zimmerbestand der größten
     ist jedoch aufgrund seiner großen Pipeline von rund 2.900                                                                                Anbieter auf rund 7.100 Einheiten, die hauptsächlich den
     Einheiten (Planungshorizont bis 2023) zu den wichtigsten                                                                                 A-Städten zuzuordnen sind. In den nächsten Jahren wer-
     Akteuren in Deutschland zu zählen. Somit verfügt Deutsch-                                                                                den weitere Anbieter verstärkt am Markt auftreten. Dazu
     land im europäischen Vergleich über eine breite Anbieter-                                                                                zählen Adapt Apartments mit einer Pipeline von über
     struktur. Hinsichtlich der zukünftigen Planungen ist anzu-                                                                               700 Einheiten genauso wie Residence Inn mit knapp
     merken, dass die Marke EasyLiving4U (Berlinovo) aktuell                                                                                  700 Einheiten und iLive (590 Einheiten). Mit diesen
     nicht zu den Top 10 gehört, aufgrund ihrer bis zum Jahr                                                                                  Entwicklungen können sie sich perspektivisch genauso
     2020 geplanten 2.500 Apartments wird sie jedoch künftig                                                                                  wie The Collective mit rund 1.200 geplanten Einheiten
     zu den bedeutenden Anbietern zählen.                                                                                                     in Berlin und Frankfurt unter die Topanbieter einreihen.

     Studenten- / Businessapartments:                                                                                                         Serviced Apartments:
     Marktübliche Mietspannen in Deutschland                                                                                                  Marktübliche Mietspannen in Deutschland

                    3.200     All-in
                    2.800                                                                                                                                                       500
                                                                                                                                               (bei Aufenthalt ab 28 Nächten)

                    2.400
                                                                                                                                                                                400
       Euro/Monat

                    2.000
                                                                                                                                                        Euro/Nacht

                    1.600                                                                                                                                                       300
                                            All-in    All-in       All-in
                    1.200                                                     All-in                                                                                            200
                                                                                           All-in     kalt       warm
                     800                                                                                                  All-in     All-in
                                                                                                                                                                                100
                     400
                       0                                                                                                                                                          0
                                                                                                                                                                                          ls

                                                                                                                                                                                                    el

                                                                                                                                                                                                           na

                                                                                                                                                                                                                      es

                                                                                                                                                                                                                                      ls

                                                                                                                                                                                                                                                um

                                                                                                                                                                                                                                                           ag

                                                                                                                                                                                                                                                                      ss

                                                                                                                                                                                                                                                                                l

                                                                                                                                                                                                                                                                                             s
                               t

                                                       e

                                                                   up

                                                                                          s

                                                                                                      al

                                                                                                                 g

                                                                                                                           s

                                                                                                                                     ts

                                                                                                                                                                                                                                                                              te
                                              r

                                                                             SA
                            en

                                                                                                                                                                                                                                                                                          te
                                           to

                                                                                       pu

                                                                                                                          gi

                                                                                                                                                                                         e

                                                                                                                                                                                                                                   e
                                                       iv

                                                                                                                 in

                                                                                                                                                                                                     t
                                                                                                      di

                                                                                                                                     en

                                                                                                                                                                                                                                                                    ne
                                                                                                                                                                                                  ho

                                                                                                                                                                                                                    n

                                                                                                                                                                                                                                                                             ho
                                                                                                                                                                                                           co

                                                                                                                                                                                                                                                          Fl
                                                                                                                                                                                      ot

                                                                                                                                                                                                                                ot
                                                                ro

                                                                                                                                                                                                                                                                                          ui
                                                                                                                                                                                                                                              ov
                                          n

                                                     iL

                                                                                                                        Ve
                                                                                                                d
                            R

                                                                                                                                                                                                                 di
                                                                            G

                                                                                                    on
                                                                                      am
                                       ko

                                                                                                             ol

                                                                                                                                   ud

                                                                                                                                                                                      H

                                                                                                                                                                                                                                 th

                                                                                                                                                                                                                                                                    si

                                                                                                                                                                                                                                                                                        S
                                                                                                                                                                                               ng

                                                                                                                                                                                                         Ar

                                                                                                                                                                                                                                                                            G
                                                               G

                                                                                                                                                                                                                                                      e
                                                                                                                                                                                                                ita

                                                                                                                                                                                                                                           N
                         ia

                                                                                                                                                                                                                                                     Th

                                                                                                                                                                                                                                                                  bu
                                                                                                M

                                                                                                             H

                                                                                                                                                                                                                              ar
                                   nd

                                                                                                                                                                                                                                                                                     el
                                                                                                                                                                                    t
                                                                                     C

                                                                                                                               st
                                                               e

                                                                                                                                                                                               vi
                       Av

                                                                                                                                                                                 en

                                                                                                                                                                                                                C
                                                            at

                                                                                                                                                                                                                         Ap

                                                                                                                                                                                                                                                                                     ot
                                                                                                         rt

                                                                                                                                                                                             Li
                                 ru

                                                                                   l

                                                                                                                                                                                                                                                               ts
                                                                                                                               s
                                                                                na

                                                                                                       be

                                                                                                                                                                                tm
                                                         st

                                                                                                                                                                                                                                                                                   ov
                                                                                                                               t

                                                                                                                                                                                                                                                          en
                                G

                                                                                                                            en

                                                                                                                                                                                          ag

                                                                                                                                                                                                                        o
                                                         e

                                                                                io

                                                                                                       m

                                                                                                                                                                ar

                                                                                                                                                                                                                                                                               N
                                                                                                                                                                                                                          i
                                                      or

                                                                                                                                                                                                                       ag

                                                                                                                                                                                                                                                        Tm
                                                                                                                          Tm

                                                                                                                                                                                       er
                                                                               at

                                                                                                     La

                                                                                                                                                              Ap
                                                     C

                                                                                                                                                                                      D
                                                                             rn

                                                                                                                                                                                                                    Ad

                                                                                                                                                                                                                                                      AR
                                                                                                                        AR

                                                                                                                                                        a
                                                                          te

                                                                                                                                                in
                                                                        In

                                                                                                                                                                                                                                                     SM
                                                                                                                      SM

                                                                                                                                              Ad

                                                                                                             © bulwiengesainfografik                                                                                                                              © bulwiengesainfografik

16   MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE

Frankreich
Studenten- / Businessapartments:                                                                                     Serviced Apartments:
Marktsituation in Frankreich                                                                                         Marktsituation in Frankreich

Reside Etudes Invest                                                                                                 Adagio Aparthotels

                                                                                                                                                       Appart'City                                                                          Bestand
              Studéa Nexity
                                                                                                     Bestand
                                                                                                                                                                                                                                            Pipeline
                                                                                                                                                       Residhome
                 Studélites                                                                          Pipeline
                                                                                                                     Séjours & Affaires
                Campuséa
                                                                                                                                                        Citadines
      Cardinal Campus
                                                                                                                                                          Staycity
                      Study'O
                                                                                                                      Fraser Hospitality
                                0      3.000          6.000         9.000    12.000         15.000          18.000
                                                                                                                                                                     0     1.000     2.000    3.000    4.000   5.000   6.000    7.000     8.000   9.000
                                                              Einheiten                                                                                                                                  Einheiten

                                                                                © bulwiengesainfografik                                                                                                                    © bulwiengesainfografik

Ähnlich dem Markt für Serviced Apartments wird der                                                                   Der französische Serviced Apartment-Markt ist im Ver-
französische Studenten- / Businessapartment-Markt von                                                                gleich zum deutschen deutlich konsolidierter; so verfü-
wenigen Anbietern dominiert. Insgesamt rund 41.000                                                                   gen die größten Akteure über insgesamt rund 24.500
Einheiten entfallen auf die sechs in der Grafik dargestell-                                                          Zimmer. Allerdings ist die Anzahl der Hauptanbieter in
ten Akteure, wobei Studéa Nexity mit 140 Objekten über                                                               Frankreich geringer. Somit konzentriert sich der Bestand
die größte Anzahl an Apartmenthäusern verfügt. Reside                                                                auf wenige renommierte, auch international aktive Ketten,
Etudes Invest hat mit insgesamt 92 Häusern weniger Ob-                                                               wie Adagio Aparthotels / Adagio Access oder Citadines.
jekte als Studéa Nexity, aufgrund von deren Größe bieten                                                             Nationale Anbieter sind Appart’City, Residhome sowie
sie jedoch die meisten Einheiten in Frankreich an. In den                                                            Séjours & Affaires mit zusammen über rund 13.500 Ein-
kommenden Jahren werden die Hauptakteure ihre Markt-                                                                 heiten in über 140 Objekten. Dagegen sind Projektent-
position durch die Realisierung weiterer Projekte festigen.                                                          wicklungen der genannten Akteure derzeit kaum zu fin-
Zudem wird sich Suitétudes mit knapp 6.000 in der Pipe-                                                              den. Mit Residence Inn und Zoku werden zukünftig zwei
line befindlichen Einheiten am Markt behaupten.                                                                      neue Anbieter in den Markt eintreten. Dabei konzentrier-
                                                                                                                     ten sich der Bestand sowie die neuen Projekte keines-
Die Mieten der Apartments liegen im Maximum jeweils                                                                  wegs nur auf den Großraum Paris. In Frankreich ver-
über 1.000 Euro / Monat, wobei es sich hier nicht um All-                                                            teilen sich die Objekte landesweit, insbesondere auch
in-Mieten handelt. Eine entsprechende All-in-Miete wird                                                              auf die Küstenstädte. Die Mieten weisen ähnlich wie in
somit nochmals über den angegebenen Werten liegen,                                                                   Deutschland entsprechend große Bandbreiten auf, was
womit die Unterkunft in Frankreich im Vergleich zu                                                                   auf die unterschiedlichen Standortqualitäten zurückzu-
Deutschland deutlich teurer ausfällt.                                                                                führen ist.

Studenten- / Businessapartments:                                                                                     Serviced Apartments:
Marktübliche Mietspannen in Frankreich                                                                               Marktübliche Mietspannen in Frankreich

              1.800
                                                                                                                                                       1.200
                                                                                                                      (bei Aufenthalt ab 28 Nächten)

                                kalt
              1.500
                                               kalt                                                                                                    1.000
                                                                 kalt                                warm
              1.200                                                             warm
 Euro/Monat

                                                                                                                                                        800
                                                                                                                               Euro/Nacht

               900                                                                                                                                      600

               600                                                                                                                                      400

               300                                                                                                                                      200

                 0                                                                                                                                         0
                          Campuséa      Reside Etudes          Studélites   Studéa Nexity        Study'O                                                          Fraser           Staycity       Adagio       Residhome    Appart'City     Séjours &
                                            Invest                                                                                                               Hospitality                    Aparthotels                                  Affaires

                                                                                © bulwiengesainfografik                                                                                                                    © bulwiengesainfografik

                                                                                                                                                                                                               MICRO-LIVING IN EUROPA                     17
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE

     Großbritannien
     Studenten- / Businessapartments:                                                                                                                  Serviced Apartments:
     Marktsituation in Großbritannien                                                                                                                  Marktsituation in Großbritannien

                                                                                                                                                                                           Staycity
                           Unite
                           UPP                                                                                                         Bestand                                               SACO                                                                                     Bestand
                              iQ                                                                                                                                                         Go Native                                                                                    Pipeline
                                                                                                                                       Pipeline
           Fresh Student Living                                                                                                                                                              Marlin
                  Liberty Living                                                                                                                                                         Staybridge
        Campus Living Villages                                                                                                                                                            Roomzzz
             Home for Students
                                                                                                                                                                                          Citadines
       Empiric Student Property
                                                                                                                                                                   The Collective
     Sanctuary Student Housing
                 Student Roost                                                                                                                         Fraser Hospitality
                                                                                                                                                                Premier Suites
                                           0                    10.000           20.000                30.000               40.000            50.000
                                                                                                                                                                                                       0              400               800                1.200            1.600            2.000
                                                                                       Einheiten                                                                                                                                               Einheiten

                                                                                                               © bulwiengesainfografik                                                                                                                                © bulwiengesainfografik

     Die Struktur des britischen Studenten- / Businessapart-                                                                                           Größter Anbieter in Großbritannien ist Staycity Apart-
     ment-Markt ist durch eine Vielzahl von Anbietern bzw.                                                                                             hotels, die ihre Positionierung mit weiteren Projekten in
     Betreibern gekennzeichnet. Zudem verfügen die Akteure                                                                                             den nächsten Jahren festigen werden. Nur SACO plant,
     über die größten Bestände im Ländervergleich. So kommt                                                                                            noch mehr Einheiten zu realisieren. Charakteristisch für
     bspw. Unite auf rund 43.000 Einheiten und ist damit der                                                                                           den britischen Markt ist die hohe Anzahl nationaler An-
     größte Akteur. Zusätzlich will Unite in den nächsten Jahren                                                                                       bieter. Ausnahmen bilden hier Staycity Aparthotels und
     weitere Einheiten realisieren, wodurch die Spitzenposition                                                                                        Premier Suites mit Hauptsitz in Irland.
     nachhaltig gefestigt wird. Aktivster Marktteilnehmer wird
     in Zukunft jedoch Fresh Student Living sein, die eine Reali-                                                                                      Insgesamt verfügen die Hauptanbieter zusammen über
     sierung von zusätzlich rund 8.000 Einheiten anstreben. In                                                                                         rund 7.500 Einheiten, wodurch der Serviced Apartment-
     diesem Kontext sind die wenigen Topmärkte von den zahl-                                                                                           Markt in Großbritannien schwächer als z. B. in Frankreich
     reichen weiteren Universitätsstandorten zu unterscheiden.                                                                                         ausgeprägt ist. Trotzdem lassen verschiedene Eröffnun-
     Klassische Topmärkte wie London, Edinburgh, Oxford,                                                                                               gen in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung
     St. Andrews oder Manchester zeichnen sich durch eine                                                                                              erkennen. Zusätzlich ist eine Fokussierung auf die schot-
     hohe Nachfrage und hohe Belegungsraten aus. Das Gros                                                                                              tischen Städte Edinburgh und Glasgow festzustellen, in
     muss jedoch aufgrund der guten Versorgung mit höherem                                                                                             denen in den nächsten Jahren weitere Apartments ge-
     Wettbewerb rechnen. Qualität und Standortbedingungen                                                                                              plant sind. Grundsätzlich werden – neben dem Schwer-
     der Einheiten werden in diesen Fällen wichtige Parameter                                                                                          punkt London – Liverpool, Manchester und Newcastle
     sein. Das preisliche Minimum fällt bei allen Anbietern ähn-                                                                                       upon Tyne als wichtige Standorte identifiziert.
     lich aus. London bildet in diesem Fall eine Ausnahme, was
     die großen Mietspannen bis rund 2.500 Euro erklärt.

     Studenten- / Businessapartments:                                                                                                                  Serviced Apartments:
     Marktübliche Mietspannen in Großbritannien                                                                                                        Marktübliche Mietspannen in Großbritannien

                    3.000
                                All-in                                                                                                                                                     400
                                                                                                                                                        (bei Aufenthalt ab 28 Nächten)

                                         All-in
                    2.500
                                                                                                                                                                                           350
                    2.000                              All-in      All-in
       Euro/Monat

                                                                              All-in       All-in                                                                                          300
                                                                                                                                                                 Euro/Nacht

                    1.500                                                                                All-in
                                                                                                                    All-in      All-in                                                     250
                                                                                                                                              All-in
                    1.000                                                                                                                                                                  200

                     500                                                                                                                                                                   150
                                                                                                                                                                                           100
                         0
                                                                                                                                                                                            50
                                                                                                                               PP
                                s

                                         iQ

                                                        t

                                                                   te

                                                                                 g

                                                                                            g

                                                                                                          ng

                                                                                                                       st

                                                                                                                                              t
                                                   en

                                                                                                                                          en
                             nt

                                                                              in

                                                                                             n

                                                                                                                    oo
                                                                  ni

                                                                                          vi

                                                                                                        vi

                                                                                                                              U
                             de

                                                                            iv
                                                  ud

                                                                                                                                          ud
                                                                 U

                                                                                       Li

                                                                                                      Li

                                                                                                                  tR

                                                                                                                                                                                             0
                                                                            tL
                           tu

                                                  St

                                                                                                                                         St
                                                                                       s

                                                                                                 rty
                                                                         en

                                                                                                               en
                         rS

                                                                                     pu
                                             ric

                                                                                                                                     y

                                                                                                                                                                                                      Staycity    Fraser       Marlin         Roomzzz       Premier     Staybridge     The
                                                                                                 be

                                                                                                                                     ar
                                                                      ud

                                                                                                           ud
                                                                                 am
                     fo

                                           pi

                                                                                             Li

                                                                                                                                  tu
                                                                     St

                                                                                                         St

                                                                                                                                                                                                                 Hospitality                                 Suites                  Collective
                                         Em
                     e

                                                                                 C

                                                                                                                                nc
                    om

                                                                   h

                                                                                                                              Sa
                                                                 es
                H

                                                                Fr

                                                                                                               © bulwiengesainfografik                                                                                                                                © bulwiengesainfografik

18   MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE

Niederlande
Studenten- / Businessapartments:                                                                                          Serviced Apartments:
Marktsituation in den Niederlanden                                                                                        Marktsituation in den Niederlanden

                                                                                                                                                            The Student Hotel
               Holland2Stay
                                                                                                                          Htel Serviced Apartments                                                                                                            Bestand
                                                                                                         Bestand
International Campus                                                                                                                                           Premier Suites
                                                                                                         Pipeline                                                                                                                                             Pipeline
     The Student Hotel                                                                                                                                          City ID Group
                                                                                                                                                                           YAYS
                        Xior
                                                                                                                                                                       Element
 Student Experience                                                                                                                                                  Hotel2Stay
                                                                                                                                                                           Zoku
                   Greystar
                                                                                                                                                               Novotel Suites
               Geste Groep                                                                                                                                               SACO

                               0            1.000            2.000               3.000           4.000            5.000                                                           0            100                    200                     300                     400
                                                                     Einheiten                                                                                                                                    Einheiten

                                                                                           © bulwiengesainfografik                                                                                                                  © bulwiengesainfografik

In den – gemessen an der Zahl von Universitätsstandorten                                                                  Der holländische Serviced Apartment-Markt hat sich
und Universitäten – kleinen Niederlanden sind verhält-                                                                    insbesondere in den letzten Jahren durch neue Fertig-
nismäßig viele Anbieter aktiv. Zudem verfügen sie über                                                                    stellungen deutlich weiterentwickelt. Er wird hauptsä-
bemerkenswert hohe Bestände, was als ein Anzeichen                                                                        chlich durch nationale Anbieter geprägt. Nach und nach
für einen bereits etablierten Markt interpretiert werden                                                                  festigen auch internationale Anbieter ihren Marktauf-
kann. Holland2Stay hält nicht nur die meisten Objekte,                                                                    tritt, so Premier Suites als wichtigster internationaler
sondern auch die meisten Einheiten. The Student Hotel                                                                     mit einem weiteren Projekt. Auch Aparthotel Adagio
verfügt zwar über eine deutlich geringere Objektanzahl,                                                                   und Residence Inn werden demnächst durch Projekte
aufgrund deren Größe von durchschnittlich rund 380                                                                        in Den Haag und Amsterdam in den holländischen Markt
Zimmern gehören aber auch sie zu den größten Akteu-                                                                       eintreten. Dementsprechend wird die Anbietervielfalt und
ren und sind neben Xior und International Campus die                                                                      -qualität zunehmen. Eines der größten Projekte mit knapp
Marktteilnehmer, die den Bestand in den nächsten Jah-                                                                     300 Einheiten wird in Amsterdam von den holländischen
ren nicht nur an ihren bereits etablierten Standorten wei-                                                                Corendon Hotels & Resorts entwickelt. Das Gros dieser
ter erhöhen werden. Zusätzlich wird mit Prime Student                                                                     Standorte ist dabei in Amsterdam zu finden. Mit rund
Living ein neuer Wettbewerber am Markt erwartet.                                                                          1.200 Zimmern entfällt ein Großteil des Angebotes der
                                                                                                                          Hauptakteure auf die Hauptstadt. Hinzu kommen weite-
                                                                                                                          re Projekte mit rund 900 Einheiten. In Städten wie Den
                                                                                                                          Haag oder Rotterdam mit verhältnismäßig kleinem Be-
                                                                                                                          stand scheint noch Entwicklungspotenziale für weitere
                                                                                                                          Realisierungen zu liegen.

Studenten- / Businessapartments:                                                                                          Serviced Apartments:
Marktübliche Mietspannen in den Niederlanden                                                                              Marktübliche Mietspannen in den Niederlanden

               2.000                                                                                                                                         800
                                                                                                                           (bei Aufenthalt ab 28 Nächten)

                                                                                                                                                             700
                           kalt
               1.600                                                                                                                                         600
                                                                                                                                    Euro/Nacht

                                                                                                                                                             500
  Euro/Monat

               1.200                                                                                                                                         400
                                       All-in       All-in           All-in       All-in        All-in                                                       300
                800                                                                                                                                          200
                                                                                                           kalt                                              100
                400                                                                                                                                             0
                                                                                                                                                                       .

                                                                                                                                                                               YS

                                                                                                                                                                                         t

                                                                                                                                                                                               u

                                                                                                                                                                                                       O

                                                                                                                                                                                                                    up

                                                                                                                                                                                                                                            s

                                                                                                                                                                                                                                                       l

                                                                                                                                                                                                                                                                  s
                                                                                                                                                                                                                              ay

                                                                                                                                                                                                                                                       e
                                                                                                                                                                      Ap

                                                                                                                                                                                       en

                                                                                                                                                                                                                                          te

                                                                                                                                                                                                                                                                 te
                                                                                                                                                                                                k

                                                                                                                                                                                                        C

                                                                                                                                                                                                                                                    ot
                                                                                                                                                                                             Zo

                                                                                                                                                                                                                  ro

                                                                                                                                                                                                                            St
                                                                                                                                                                             YA

                                                                                                                                                                                                                                        ui

                                                                                                                                                                                                                                                              ui
                                                                                                                                                                                      em

                                                                                                                                                                                                     SA

                                                                                                                                                                                                                                                 H
                                                                                                                                                                   d

                                                                                                                                                                                                                  G

                                                                                                                                                                                                                            2

                  0
                                                                                                                                                                                                                                      lS

                                                                                                                                                                                                                                                             rS
                                                                                                                                                                ce

                                                                                                                                                                                                                                                   t
                                                                                                                                                                                                                         el
                                                                                                                                                                                      El

                                                                                                                                                                                                                                                en
                                                                                                                                                                                                             ID

                                                                                                                                                                                                                                      e
                                                                                                                                                               vi

                                                                                                                                                                                                                                                           ie
                                                                                                                                                                                                                        ot

                       Holland2Stay Geste Groep International The Student        Greystar        Xior     Student
                                                                                                                                                                                                                                   ot

                                                                                                                                                                                                                                             ud
                                                                                                                                                                er

                                                                                                                                                                                                                                                         m
                                                                                                                                                                                                                       H
                                                                                                                                                                                                            ity

                                                                                                                                                                                                                                 ov
                                                                                                                                                              lS

                                                                                                                                                                                                                                                          e
                                                                                                                                                                                                                                           St

                                                  Campus         Hotel                                   Experience
                                                                                                                                                                                                        C

                                                                                                                                                                                                                                                       Pr
                                                                                                                                                                                                                                N
                                                                                                                                                            te

                                                                                                                                                                                                                                          e
                                                                                                                                                                                                                                       Th
                                                                                                                                                   H

                                                                                           © bulwiengesainfografik                                                                                                                  © bulwiengesainfografik

                                                                                                                                                                                                                      MICRO-LIVING IN EUROPA                                19
Sie können auch lesen