MICRO-LIVING IN EUROPA - MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018) - Union Investment Real Estate GmbH
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MICRO-LIVING IN EUROPA MARKTREPORT ZU ANBIETERN, INVESTMENTS UND ZIELMÄRKTEN (2018 ) Erstellt für: Union Investment Institutional Property GmbH Valentinskamp 70, 20355 Hamburg Juli 2018
Inhaltsverzeichnis VORWORT 3 MICRO-LIVING IN EUROPA 4 NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN 8 Wirtschaftliche Situation 8 Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Studenten- / Businessapartments 9 Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Serviced Apartments 14 STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE 15 Deutschland 16 Frankreich 17 Großbritannien 18 Niederlande 19 Österreich 20 Polen 21 Schweden 22 Spanien 23 Irland 24 TRANSAKTIONSVOLUMINA UND RENDITEN 25 Studenten- / Businessapartments 25 Serviced Apartments 26 KEYFACTS DER TOPINVESTMENTMÄRKTE 27 Deutschland 28 Frankreich 29 Großbritannien 30 Niederlande 31 Österreich 32 Polen 33 Schweden 34 Spanien 35 Irland 36 FAZIT 37 Studenten- / Businessapartments 37 Serviced Apartments 38 2 MICRO-LIVING IN EUROPA
VORWORT Vorwort Zukunftstrend Micro-Living – alles andere als temporär ment-Hotspots für Micro-Living ist gut gewählt. Stabile Cashflows, die hohe Flächeneffizienz und günstige Nach- nutzungsmöglichkeiten sind exzellente Argumente für Investoren, dieses vergleichsweise junge Segment kurz- bis mittelfristig stärker in den Blick zu nehmen. Mehr Transparenz – so das Anliegen dieser Studie – kann den Marktsegmenten Studenten- bzw. Businessapartments und Serviced Apartments durchaus helfen, den Aufstieg zur eigenständigen Assetklasse nachhaltig und erfolg- reich zu absolvieren. Union Investment hat sich frühzeitig mit dem Zukunft- strend Micro-Living befasst. Mit dem Urban Living Nr. 1 bieten wir institutionellen Anlegern die Möglichkeit, an diesem Zukunftstrend zu partizipieren. Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, Wir wünschen Ihnen viele spannende Einblicke in die in kaum einem anderen aktuellen Wohntrend manifestie- Welt des temporären Wohnens und laden Sie gerne ein, ren sich die soziodemographischen Veränderungen und mit uns ins Gespräch zu kommen. die Flexibilisierung der Arbeitswelt so wie in der aufstre- benden Assetklasse Micro-Living. Doch sind die europäi- Beste Grüße schen Märkte von einer einheitlichen Neudefinition des temporären Wohnens weit entfernt. Was die europäi- schen Länder eint, ist die in hohem Maße ausdifferen- zierte Vielfalt des Apartmentwohnens auf Zeit. In Bezug Henrik von Bothmer Georg-Christian Rueb auf Anbieterstrukturen, die Professionalität und Internati- Investmentmanager Micro-Living Portfoliomanager Micro-Living onalität der Akteure oder die Beteiligung der öffentlichen Hand an der Wohnraumversorgung zeigen sich hingegen Zur Studie: signifikante Unterschiede. Diese beschreiben in Europa Die Studie „Micro-Living in Europa“ gibt erstmals einen umfas- eine markante Trennlinie zwischen großen und bereits senden Einblick in die verschiedenen Segmente des temporä- etablierten Märkten mit nachhaltigen Renditeperspekti- ren Wohnens: Studenten- / Businessapartments und Serviced ven und „emerging markets“ mit noch gering ausge- Apartments. Diese weisen sehr unterschiedliche Charakteris- prägter Investmentfähigkeit. Der Großteil der Märkte in tika bezüglich Anbieterstrukturen, Internationalität der Betrei- ber, Nachfragepotenzialen und Entwicklungsperspektiven auf. Europa befindet sich in einem frühen Entwicklungssta- Neben den großen und bereits etablierten Micro-Living-Märk- dium und steht damit noch vor der Reifeprüfung. ten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Niederlande deckt die Analyse die aufstrebenden Märkte Österreich, Polen, Dieses Ergebnis unserer gemeinsamen Marktstudie mit Schweden, Spanien und Irland stellvertretend für unterschiedli- bulwiengesa zeigt uns: Der Zeitpunkt für eine breit ange- che europäische Marktregionen ab. legte Untersuchung der wichtigsten europäischen Invest- MICRO-LIVING IN EUROPA 3
MICRO-LIVING IN EUROPA Micro-Living ist aufgrund der zunehmenden Flexibilität einer der Wohntrends der letzten Jahre Der demographische Wandel, der die europäischen Natio- Micro-Living – ein Konzept für viele Lebensphasen nen in unterschiedlichem Maße betrifft, die Individualisie- rung des Wohnens und die Flexibilisierung der Arbeitswelt führen auch zu sich verändernden Nachfragestrukturen. Die Immobilienwirtschaft reagiert zunehmend auf diese Entwicklungen und hat neue Wohnkonzepte etabliert, die mittlerweile in den meisten entwickelten europäischen Immobilienmärkten an Präsenz gewonnen haben. Ruhestand • betreutes Wohnen Urlaub • Seniorenresidenz • Aparthotel Diese Konzepte eint, dass die einzelnen Wohnungen • Branded Berufstätigkeit Residences eher kleinteilig, dafür aber mit einem Maximum an Flä- • Business- • Mikroapartment • AirBnB etc. cheneffizienz geplant sind. Sie bieten vor allem die er- apartment • Aparthotel forderliche Flexibilität, mit der ein Kompromiss zwischen • Mikroapartment • Corporate Housing einem geringeren Bedarf an Fläche und einer Nachfrage Studium / Ausbildung nach verbesserter Ausstattung leichter geschlossen • Studentenapartments werden kann. • Studentenwerke • Wohngemeinschaften • Azubiwohnheim Unterschiedliche Wohnkonzepte finden ihren Ausdruck in sogenannten Studentenapartments, Businessapartments Quelle: bulwiengesa oder auch Serviced Apartments, die eine kompakte Flä- chenaufteilung in Verbindung mit modernem Design und Insofern kann durchaus die These aufgestellt werden, größtmöglicher Funktionalität bieten. Insofern ist das dass die unterschiedlichen Konzepte von Micro-Living Segment des Apartmentwohnens in seiner Vielfalt sehr für (fast) alle Lebensphasen geeignet sein können. viel ausdifferenzierter – eine Reduktion auf Studenten- apartments deckt somit nur einen, wenn auch bedeuten- Micro-Living kann als eine zeitlich beschränkte Nutzung den Teilmarkt ab. von Wohnraum definiert werden. Der große Vorteil die- ser flexiblen Wohnform ist die Möglichkeit der Selbst- Weitere Gemeinsamkeiten von Micro-Living-Produkten versorgung der Nutzer in Form von integrierten Kitche- sind, dass diese zumeist möbliert angeboten werden und netten. Zudem bietet die Möblierung dem Nutzer eine inzwischen überwiegend auch „purpose built“ sind. Eine eigene Rückzugsmöglichkeit, die bis zu einem gewissen Abrechnung in Form von „All-in-Mieten“ ist üblich, unab- Grad persönlich gestaltet werden kann. hängig davon, ob pro Monat, wie in Studenten- / Busi- nessapartments, oder pro Nacht, wie in Serviced Apart- ments, abgerechnet wird. Spannt man den Bogen weiter, könnte man sogar Senior Living-Konzepte wie betreutes Wohnen oder Seniorenre- sidenzen hinzuzählen, die sich auch durch eher kleinteili- ge, möblierte Wohnkonzepte mit Service auszeichnen. 4 MICRO-LIVING IN EUROPA
MICRO-LIVING IN EUROPA Micro-Living Konzepte können begrifflich dahingehend eingegrenzt werden, dass deren Anbieter • ihren Mietern heterogene Servicelevel • die Zielgruppentypen ansprechen, die einen (keine Services bis Full Services) anbieten, Aufenthalt auf Zeit organisieren müssen, • ihren Mietern ein hohes Maß an Flexibilität • durchschnittliche Aufenthaltsdauern von drei (drei Tage bis mehrere Monate) bieten, Nächten bis etwa drei Jahren offerieren, • möblierte Apartments inkl. Selbstversorgungs- • Gemeinschaftsflächen in unterschiedlicher möglichkeit zur Verfügung stellen, Ausprägung bieten und • kompakte, eher kleine Apartments offerieren, • ( in Deutschland) mit oder ohne Umsatzsteuer abrechnen. • zumeist mit „All-in-Mieten“ abrechnen, In nachfolgender Matrix sind einige der wichtigsten Brands Deutschlands nach unterschiedlichen Micro-Living-Konzepten sowie wesentlichen Abgrenzungskriterien zueinander aufgeführt: Quelle: bulwiengesa, inspiriert von Apartmentservice MICRO-LIVING IN EUROPA 5
MICRO-LIVING IN EUROPA Wesentliche Abgrenzungskriterien sind die durchschnitt- liche Aufenthaltsdauer, unterschiedliche Service-Level boten (Apartmentreinigung, Nutzung von Wasch- sowie baurechtliche und gegebenenfalls umsatzsteuer- maschinen / Trocknern etc.), werden teils aber auch liche Regelungen: Eine Realisierung wohnwirtschaftli- anbieterseitig vorgehalten (Concierge, Events etc.). cher Bauvorhaben ist in Wohn- / Mischgebieten zulässig. Demgegenüber stehen die Gewerbe-, Kern- und Misch- Businessapartments sind konzeptionell mit gebiete, in denen gewerbliche Vorhaben zulässig sind. Studentenapartments vergleichbar, verfügen aber Zudem gilt bei gewerblichen Konzepten in Deutschland meist über größere Einheiten. Aufgrund der Fokus- auf die „reine Beherbergungsleistung“ und „Nebenleis- sierung u. a. auf Kunden mit beruflich motiviertem tungen“, die „unmittelbar“ der Beherbergung dienen, der Anmietungsgrund und längerem Aufenthalt (z. B. reduzierte Umsatzsteuersatz von 7 %, für alle sonstigen Pendler, Projektbeschäftigte, Young Professionals) Leistungen der reguläre Umsatzsteuersatz von 19 %, sind zum einen eine reduzierte Gemeinschafts- wohnwirtschaftliche Konzepte sind komplett befreit. infrastruktur im Objekt, zum anderen jedoch eine Hieran gekoppelt ist auch die Aufenthaltsdauer, die bei qualitativ höherwertige, umfangreichere Küche / Serviced Apartments ab etwa drei Nächten beginnt und Kitchenette für die Einheiten charakteristisch. im wohnwirtschaftlichen Bereich mindestens sechs Mo- nate beträgt, sofern die Vermietung umsatzsteuerbefreit Gewerbliche Konzepte erfolgt. Vergleichbare Regelungen existieren, in unter- (Beherbergung zwingend < 6 Monate Aufent- schiedlicher Ausprägung, auch im europäischen Ausland. halt und damit umsatzsteuerpflichtig) Hinsichtlich dem in der Miete bzw. der Room Rate inbe- Als Serviced Apartments werden Wohneinheiten griffenen Servicegrad reicht die Angebotstiefe von hotel- in klassischen Boarding- bzw. Apartmenthäusern ähnlichem „full service“ bis hin zu Konzepten, die Services und / oder Aparthotels bezeichnet. Die Aufenthalts- nicht oder nur gegen Gebühren anbieten. Ein weiteres dauer bewegt sich zwischen wenigen Tagen bis zu Abgrenzungskriterium ist die übliche Größe von Apart- sechs Monaten. Die Mieten werden inklusive Um- ments, die im Segment der Studentenapartments übli- satzsteuer berechnet. Serviced Apartments sind cherweise rd. 18 bis 25 qm groß, bei Positionierung als möbliert und verfügen über eine voll ausgestattete Businessapartments aber bereits etwas großzügiger di- Küche / Kitchenette. Darüber hinaus werden Dienst- mensioniert sind. leistungen angeboten, die auch hotelähnliche Stan- dards erreichen können. Der Service variiert – je An dieser Stelle folgt eine definitorische Eingrenzung der nach Konzept und Betriebstyp – von Limited bis verschiedenen Segmente, die die Grundlage für die wei- Full Service (Full Service: Hotelleistungen ähnlich tere Studie bilden wird. einem 3- oder 4-Sterne-Hotel, z. B. Frühstück, Wä- scheservice, 24-Stunden-Rezeption, Fitnessraum). Im Gegensatz zu wohnwirtschaftlichen Konzepten Studentenapartments, Businessapartments, werden bei Serviced Apartments zudem keine Serviced Apartments & Co. Mietverträge geschlossen. Die Zahlung erfolgt, wie im Hotel, gegen Rechnung, und seitens der Nutzer sind keine Mietkautionen zu stellen. Wohnwirtschaftliche Konzepte (Wohnen i. d. R. > 6 Monate Aufenthalt) Studentenapartments sind zumeist möblierte Einzel- oder Doppelapartments mit eigenem Bad und Kitchenette in einem Apartmenthaus, das übli- cherweise auch über Gemeinschaftsflächen (Stu- dierräume, Gemeinschaftsküchen, Fitnessräume etc.) verfügt. Die Ausstattung der Apartments ist eher funktional, Services werden teils additiv ange- 6 MICRO-LIVING IN EUROPA
MICRO-LIVING IN EUROPA Für die folgende Studie wurden die neun europäischen Marken bzw. Anbieter. Zusätzlich wird die Investment- Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Nieder- seite in Form von Investmentvolumina und Renditen lande, Österreich, Polen, Schweden, Spanien und Irland dargestellt. ausgewählt. Während Deutschland, Frankreich, Großbri- tannien und die Niederlande zu den großen und bereits Das Besondere der Studie liegt in der Kombination der etablierten Märkten zählen, stehen Österreich, Polen, beiden Assetklassen Studenten- / Businessapartments Schweden, Spanien und Irland stellvertretend für einen und Serviced Apartments sowie in der Betrachtung europäischen Teilmarkt (Schweden für die skandinavi- schon etablierter und teilweise noch in den Anfängen schen Länder, Polen für die zentral- und osteuropäsi- steckender Märkte. schen Länder) bzw. für einen aufstrebenden Markt. So entsteht ein umfassender Einblick in die verschiedenen Segmente, die jeweils eine eigene Charakteristik bezüg- lich Struktur und Internationalität der Anbieter sowie zu- künftigen Entwicklungen aufweisen. Zu Beginn der Studie werden für jeden der Ländermärk- te relevante wirtschaftliche und soziodemographische Rahmenbedingungen analysiert und diese durch weitere Informationen, u. a. zu den jeweiligen Hochschulsyste- men, ergänzt. Grundsätzlich werden hierdurch Ableitun- gen zu Nachfragepotenzialen möglich sein. Im Fokus der Studie liegen auch die Struktur des Bestandes und die in Bau bzw. in Planung befindlichen Projekte der prägenden MICRO-LIVING IN EUROPA 7
NATIONALE RAHMEN- BEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN Die neun ausgewählten Länder verfügen über insgesamt schäftigte sind in den neun Arbeitsmärkten tätig. Allein 50,7 Millionen Single-Haushalte, was insgesamt betrach- diese Zahlen verdeutlichen das große Volumen, das für tet einem Drittel der Gesamtanzahl an Haushalten dieser die beiden Segmente Studenten- / Businessapartments Länder entspricht. 41,8 Millionen Personen sind der Alters- und Serviced Apartments die Grundlage und gleichzeitig kohorte der 20- bis 29-Jährigen zuzurechnen, 12,2 Millio- das Nachfragepotenzial bildet. nen sind Studenten. Insgesamt rund 150,1 Millionen Be- Wirtschaftliche Situation Zuletzt durchweg positive wirtschaftliche Entwicklungen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte lich stabilsten Länder aus. Äußerst positiv entwickelt hat sich in den letzten Jahren Irland. Mit einem Plus an sozial- versicherungspflichtig Beschäftigten von über 12 % seit 114% DE 112% FR 2011 weist Irland den stärksten Anstieg auf. 110% 108% UK 106% NL Entsprechend deutlich ging hier auch die Arbeitslosigkeit 104% 102% AT von 10,2 % im Jahr 2011 auf 4,5 % 2017 zurück. Bis auf 100% PL 98% SE Frankreich und Österreich, die seit 2011 leichte Anstiege 96% 94% ES in der Arbeitslosigkeit verzeichnen mussten, konnten die 92% IE übrigen Länder ihre Quote verringern. 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Eurostat; Länderbezeichnungen gemäß © bulwiengesainfografik ihren internationalen Abkürzungen: DE = Deutschland, FR = Frankreich, UK = Großbritannien, NL = Niederlande, Arbeitslosigkeit AT = Österreich, PL = Polen, SE = Schweden, ES = Spanien, IE = Irland 20% In allen europäischen Nationen konnte die Zahl der sozial- DE FR versicherungspflichtig Beschäftigten zuletzt wieder deut- 16% UK lich zulegen. Selbst das von einer Wirtschaftskrise stark 12% NL gezeichnete Spanien erholt sich zusehends, was sich u. a. AT 8% PL in einer sinkenden Arbeitslosenquote widerspiegelt, die SE 2017 jedoch noch bei 11,2 % (höchste Quote im Vergleich) 4% ES IE liegt. Deutschland mit einem konstanten Anstieg der sozi- 0% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 alversicherungspflichtig Beschäftigten und der niedrigsten Arbeitslosenquote zeichnet sich als eines der wirtschaft- Quelle: Eurostat © bulwiengesainfografik 8 MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN Die positiven wirtschaftlichen Entwicklungen in den be- Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen trachteten Ländern haben in der Vergangenheit zu einem Beschäftigtenanstieg und somit zu einem Anstieg des 190% DE Bruttoinlandsprodukts (BIP) geführt. Auch Spanien, das 170% FR zeitweise unter sehr hoher Arbeitslosigkeit litt, hat sich UK 2011 = 100 % 150% NL merklich erholt. Irland hebt sich mit seinem rasanten AT 130% Wachstum, das auch für die nächsten Jahre laut Progno- PL SE sen anhalten soll, positiv von den übrigen Ländern ab. 110% ES Grundlage für die Erholung nach der Wirtschaftskrise 90% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 IE in Irland waren vor allem Reformen, Kostensenkungen und, als Folge, wieder steigende Investitionen. Daraus Quelle: Eurostat; Irlands Unterschied zu den restlichen © bulwiengesainfografik Ländern beruht auf einer Berücksichtigung der immateriellen resultierte eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Güter (sog. intangible assets) in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Studenten- / Businessapartments Bis 2030 werden rund 1 Mio. weniger 18- bis 29-Jährige erwartet Bis auf Spanien (- 0,5 %) und Polen (- 0,3 %), die in den Insbesondere für Polen wird ein starker Bevölkerungs- letzten Jahren einen Bevölkerungsrückgang bei den 18- rückgang der 18- bis 29-Jährigen, basierend auf der bis 29-Jährigen verzeichneten, liegen die anderen Länder bereits eingesetzten Entwicklung, prognostiziert. Eine über der Quote der Europäischen Union (+ 1,5 % seit Kettenreaktion aufgrund der Abwanderung vieler junger 2011). Neben Schweden (+ 4,6 %) zählen Großbritannien Polen und des daraus resultierenden Rückgangs der (+ 3,7 %), Österreich (3,8 %) und Irland (3,4 %) zu den Geburtenrate wird befürchtet. Eurostat rechnet bis Ländern mit den höchsten Wachstumsraten seit 2011. 2030 mit einem Rückgang um rund 28 %. Aber auch Die 18- bis 29-jährige Bevölkerung in Deutschland in Deutschland wird in den nächsten Jahren eine Ab- wuchs im gleichen Zeitraum um 2,4 %. nahme dieser Alterskohorte erwartet (-12 % bis 2030). Die Metropolregionen Deutschlands weisen jedoch eine stark gegenläufige Entwicklung auf (Berlin +9,0 %, Bevölkerungsprognose (18- bis 29-Jährige) Hamburg +5,6 %, München +18,3 %, jeweils bis 2035). In Ländern wie Irland (+19 %), Spanien (+9 %), Frank- reich (+10 %), Schweden (+10 %) und Großbritannien 150% 140% DE (+5 %) wird ein teilweise kräftiges Bevölkerungswachs- FR 130% UK tum prognostiziert. Dies ist – insbesondere in Spanien, 120% 2015 = 100 % 110% NL Frankreich und Schweden – auf die sozialpolitischen AT 100% 90% PL Maßnahmen zurückzuführen, die zur Unterstützung der SE 80% ES Familien von Staats wegen ins Leben gerufen wurden. 70% 60% IE EU In Irland resultiert der Anstieg dieser Altersgruppe vor 50% 2015 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 allem aus dem wirtschaftlichen Aufschwung in Verbin- dung mit der Verfügbarkeit entsprechender Arbeitsplät- Quelle: Eurostat © bulwiengesainfografik ze und der damit verbundenen Attraktivitätssteigerung für die junge Bevölkerung. Bis zum Jahr 2030 wird für alle neun Nationen zusam- mengenommen ein Rückgang der Zahl der 18- bis 29- Jährigen um etwa 1,11 Mio. erwartet. MICRO-LIVING IN EUROPA 9
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN Altersstruktur die Entwicklung für Barcelona (-11,7 Prozentpunkte) und Madrid (-11,8 Prozentpunkte) prognostiziert, während die 2035 6,6% 6,3% 22,2% Werte für München, Berlin, Hamburg, Paris, Amsterdam 2017 und London vergleichsweise stabil bleiben sollen. IE 5,8% 6,1% 30,0% 5,4% 6,1% 20,3% 2035 ES 2017 5,4% 4,9% 30,9% 6,1% 6,2% 25,3% 2035 SE 2017 6,4% 6,9% 26,4% 5,1% 5,4% 24,7% Altersstruktur in ausgewählten Metropolregionen 2035 PL 2017 6,0% 7,2% 29,7% 5,1% 5,5% 26,8% 2035 AT 2017 2035 6,3% 7,1% 26,7% 6,3% 6,8% 27,8% LON 2017 6,0% 8,0% 29,9% 5,5% 5,9% 25,5% 2035 NL 2017 6,2% 6,4% 25,8% 2035 5,5% 6,1% 26,3% AMS 6,2% 6,4% 25,6% 2035 2017 6,2% 7,2% 28,0% UK 2017 6,4% 6,9% 26,4% 5,9% 6,2% 22,9% 2035 6,8% 7,6% 26,1% 2035 PAR FR 2017 2017 7,1% 7,4% 27,7% 5,6% 5,9% 25,6% 4,9% 5,1% 25,0% 2035 DE 2017 6,5% 25,9% BCN 2035 6,1% 6,8% 19,5% 5,5% 2017 4,6% 5,0% 31,2% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 2035 5,8% 6,5% 20,8% MAD 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-49 Jahre 2017 4,6% 5,3% 32,6% Quelle: Eurostat 2035 5,1% 5,7% 27,4% MUC 2017 5,3% 7,1% 30,3% Die demographischen Entwicklungen lassen sich nicht 2035 5,0% 5,9% 26,0% HAM 2017 5,3% 6,5% 28,6% nur an Bevölkerungszahlen ablesen, sondern auch an einer zunehmenden Veränderung der Formen des Zu- 2035 5,2% 5,9% 26,2% BER 2017 4,4% 7,1% 28,5% sammenlebens bzw. an der Größe der Haushalte. In 0% 10% 20% 30% 40% 50% noch großteils traditionell geprägten Ländern wie Polen, 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-49 Jahre Spanien und Irland ist der Anteil der Ein-Personen-Haus- halte deutlich geringer. Ein Grund liegt auch in der Finan- Quelle: Eurostat, Legende: BER = Berlin, HAM = Hamburg, MUC = München, MAD = Madrid, BCN = Barcelona, PAR = Paris, AMS = Amsterdam, LON = London zierbarkeit einer eigenen Wohnung: So lebt ein Teil der jungen Bevölkerung oftmals noch bei den Eltern. Spanien gilt hier als klassisches Beispiel, was durch die Wirt- Anteil der Ein-Personen-Haushalte im Jahr 2016 schaftskrise noch verstärkt wurde. 60% 52% In den Altersstrukturen ausgewählter Metropolregionen 50% 41% ist ersichtlich, dass Paris – betrachtet man nur den Anteil 40% 35% 37% 37% 31% der 20- bis 29-Jährigen an der Gesamtbevölkerung – über 30% 25% 24% 23% einen besonders hohen Anteil (14,5 %) an Einwohnern in 20% der klassischen postschulischen Ausbildungsphase ver- 10% fügt, während in Barcelona nur 9,6 % der Einwohner zwi- 0% schen 20 und 29 Jahre alt sind. Bis zum Prognosehori- DE FR UK NL AT PL SE ES IE zont 2035 werden für Barcelona und Madrid deutliche Quelle: Eurostat © bulwiengesainfografik und für Paris immerhin leichte Zuwächse bezogen auf die Anteile der 20- bis 29-Jährigen an der Gesamtbevölke- Die Zahl der Studierenden hat sich in den betrachteten rung erwartet, während für Hamburg, Berlin, München, Ländern unterschiedlich entwickelt. Das größte Wachs- London und Amsterdam Rückgänge – resultierend aus ei- tum konnte mit 25,9 % die Niederlande vorweisen. Mit nem stärkeren Wachstum älterer Bevölkerungsgruppen – absolut 2,9 Mio. verzeichnet jedoch Deutschland die gesehen werden. höchste Anzahl an Studenten, dies entspricht einem Plus von 8,0 % (2013 – 2015). Die Vorrangstellung Deutsch- Schließt man in die Analyse auch die 30- bis 49-Jährigen lands resultiert aus mehreren Aspekten: ein Anstieg in- ein, so zeigt sich für alle ausgewählten Metropolregionen ternationaler Studierender, geringe Studienkosten, ein bis 2035 ein Rückgang dieser Alterskohorte an der je- Ausbau des Hochschulangebotes sowie englischsprachi- weiligen Gesamtbevölkerung. Besonders drastisch wird ger Kurse und eine Zunahme dualer Studiengänge sowie 10 MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN eine höhere Studiennei- wie Schweden ausgesprochen hoch. In Deutschland de- 2,9 gung in fast allen gesell- cken privatwirtschaftliche Anbieter knapp 20 % des An- schaftlichen Schichten. gebotes an studentischem Wohnen ab. Deren Anteil in Zudem weist Deutsch- Mit Mio. Spanien liegt auf dem Niveau Deutschlands, in Frankreich land eine sehr hohe Le- verzeichnet Deutschland mit 25 % etwas höher. Dagegen ist der private Markt in bensqualität, nachfrage- die höchste Anzahl an Polen aufgrund seines frühen Entwicklungsstadiums noch gerechte Studienangebote Studenten. stärker durch öffentliche Institutionen geprägt, deren ge- und eine vergleichsweise schätzter Anteil bei rund 95 % liegt. Ein mit rund 90 % gute studentische Wohnraumversorgung auf. Ähnlich sehr hoher öffentlicher Anteil ist ebenfalls in Irland zu fin- hohe Wachstumsraten wie Deutschland kann seit 2013 den. In Großbritannien dagegen wird in absehbarer Zeit Österreich mit 7,6 % vorweisen (ca. 426.000 Studenten). wohl jedes zweite Bett von privatwirtschaftlichen Anbie- tern gestellt. Anzahl und Entwicklung von Studentenzahlen Anteil der privatwirtschaftlichen Anbieter in 3.200 30% ausgewählten Ländern 2.800 25% Studentenzahl (in Tsd.) in 2015 2.400 20% 50% Entwicklung seit 2013 2.000 15% 45% 40% 1.600 10% 1.200 5% 30% 800 0% 25% 20% 20% 20% 400 -5% 10% 0 -10% 10% DE FR UK NL AT PL SE ES IE 5% 0% UK FR DE ES IE PL Quelle: OECD, Eurostat © bulwiengesainfografik Quelle: Savills, JLL, Class Conference 2017, © bulwiengesainfografik NUS-Unipol Survey Dagegen gibt es einige Länder, die auch Rückgänge der Studentenzahlen zu verzeichnen hatten. Dazu gehören Polen (-6,4 %) Großbritannien (-0,6 %) und Schweden Großbritannien dominiert in Europa mit (-0,5 %). Der starke Rückgang in Polen ist eine Konse- den meisten Topuniversitäten quenz aus den bereits beschriebenen demographischen Entwicklungen. Der drastische Rückgang der 18- bis 29- Von den 400 im QS World University Ranking weltweit Jährigen in der Vergangenheit und die negative Prognose am höchsten gerankten Universitäten sind 125 in den erstickt bei den Studentenzahlen in Polen die Hoffnung neun analysierten Nationen, davon allein 47 in Großbritan- auf eine Wende. nien. Als einziges der neun Länder kann Großbritannien vier Universitäten unter den Top 20 aufweisen (University Die öffentliche Hand dominiert of Cambridge, University of Oxford, University College weiterhin in der studentischen London, Imperial College London). Mit erheblichem Ab- Wohnraumversorgung stand folgt als erste nennenswerte Universität außerhalb von Großbritannien die Ecole normale supérieure in Paris Die Beteiligung der öffentlichen Hand an der Wohnraum- auf Rang 43. Deutsche Universitäten folgen ab Rang 64 versorgung der Studenten ist in den einzelnen Ländern (Technische Universität München, Ludwig-Maximilians- unterschiedlich ausgestaltet. Allen gemeinsam ist jedoch, Universität München, Ruprecht-Karls-Universität Heidel- dass die öffentliche Hand prägend für den studentischen berg). Die beste Universität in Polen dagegen wird mit Wohnungsmarkt ist. Entstanden aus Studentenverbin- Rang 411 bedacht (Universität Warschau). dungen, durch die Universitäten selbst, Studentenwerke, Kommunen und sonstige kirchliche und gemeinnützige Wertet man hingegen die 400 gerankten Universitäten Institutionen hat der öffentliche studentische Wohnungs- nach Anzahl der Studenten aus, so rückt Deutschland markt eine längere Tradition als der private. So ist der öf- mit 746.000 doch deutlich näher an Großbritannien mit fentliche Einfluss in einem sozialstaatlich geprägten Land 820.000 heran. Insgesamt sind in den untersuchten Nati- MICRO-LIVING IN EUROPA 11
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN 4 onen rd. 2,69 Mio. Studen- Rund 18 % der in Großbritannien eingeschriebenen ten an einer der unter den Studenten sind aus dem Ausland. Mit 15,9 % hebt sich weltweit 400 bestplatzier- Großbritannien hat Österreich ebenfalls deutlich von den restlichen Ländern ten Universitäten immatri- Universitäten aus ab. Die verhältnismäßig niedrigen Gebühren in Kombinati- kuliert. den Top 20. on mit einem hohen Ausbildungslevel und einer sehr gu- ten Infrastruktur sind für viele ausländischen Studenten Keine einheitlichen Gebührenregelungen attraktiv. Deutschland befindet sich mit einem Anteil von in den Ländern knapp 8 % im Mittelfeld, während Polen mit ca. 2 % die geringste Quote aufweist. Studiengebühren werden in den Ländern in unterschied- licher Höhe erhoben. So fallen in Deutschland und in Schweden grundsätzlich keine Studiengebühren an. In Anteil der internationalen eingeschriebenen Großbritannien ist ein Studium dagegen nach wie vor am Studenten 2014 / 2015 teuersten. Auch für irische Hochschulen müssen deutlich höhere Gebühren als in den übrigen Ländern gezahlt wer- 20% 500.000 Anzahl der internationalen den. Im Einzelfall können die Studiengebühren auch deut- 16% 400.000 lich von den benannten Spannen abweichen. Vor allem pri- Studenten 12% 300.000 Anteil vate Hochschulen legen ihre Gebühren oft intern fest und 8% 200.000 können ein Vielfaches verlangen. Auch für ausländische, 4% 100.000 nicht dem EU- bzw. dem EWR-Raum angehörende Stu- denten kann sich der jährliche Betrag beispielsweise in 0% DE FR UK NL AT PL SE ES* IE 0 Irland leicht auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen. Quelle: OECD; letzte verfügbare Zahl für Spanien © bulwiengesainfografik Oftmals werden die Gebühren für ausländische Studenten aus dem Jahr 2013 von der Hochschule direkt festgelegt (z. B. Großbritannien, Schweden, Polen, Niederlande), während in Frankreich ein Die im Vergleich der neun betrachteten Länder sehr ausländischer Student gleich hoch belastet wird wie ein heterogene Bestandsstruktur im Bereich der privatwirt- EU-Ausländer oder französischer Student. In Spanien ist schaftlich betriebenen Studenten- / Businessapartments zudem die Erhebung zusätzlicher Verwaltungs- und sonsti- zeigt sich besonders eindrucksvoll, wenn man die Ge- ger Gebühren üblich. Folglich ist die eine Gebühr für jedes samtzahl an Studenten- / Businessapartments in dem Land aufgrund der vielfältigen Eventualitäten nicht genau jeweiligen Land der Zahl an Studenten gegenüberstellt. definierbar. So kommen in Großbritannien nur rd. 2,9 Studenten auf ein Studenten- / Businessapartment, während es in Deutschland bereits 22 sind. Mit Ausnahme von Polen – Jährliche Kosten für ein Studienjahr im hier kommen 548 Studenten auf ein Studenten- / Business- Ländervergleich apartment – reichen die Werte in den anderen Ländern von 33 in Schweden bis 104 in Spanien. 25.000 Lebenshaltungskosten Studiengebühren 20.000 Anzahl der Studenten je privatwirtschaftlich Euro/Jahr 15.000 betriebenem Studenten- / Businessapartment 10.000 600 5.000 500 0 UK NL ES IE AT FR SE DE PL 400 Studenten Quelle: www.topuniversities.com, Europäische © bulwiengesainfografik 300 Europäische Kommission, Nationale Studiengebühren 548 und Fördersysteme im europäischen Hochschulwesen 2017 / 18 200 100 Trotz der hohen Studiengebühren ist Großbritannien wei- 22 33 49 50 54 59 104 0 3 terhin eines der beliebtesten Länder für Studenten, die ein UK DE SE IE FR NL AT ES PL Auslandsstudium in ihre Ausbildung integrieren möchten. Quelle: OECD, Eurostat, bulwiengesa © bulwiengesainfografik 12 MICRO-LIVING IN EUROPA
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN Übersicht zu den Studiengebührenregelungen der neun Länder Land Anteil der Zahlenden 1. Zyklus 2. Zyklus Hintergründe (Bachelor) (Master) Deutschland Studierende zahlen nur 0 Euro 0 Euro In 5 Bundesländern bei Überschreitung der in bestimmten Bundes- Regelstudienzeit 400 – 500 Euro / Semester. ländern Verwaltungs- Ab 2017 / 18 müssen ausländische Studierende gebühren. (Nicht-EU, Nicht-EWR) in Baden-Württemberg 1.500 Euro / Semester zahlen. Frankreich 61 % der Studierenden 184 Euro 256 Euro Jährliche Studiengebühr wird vom Ministerium sind gebührenpflichtig. jährlich jährlich für Hochschulbildung und Forschung festgelegt. Zusätzlich müssen alle 20- bis 28-Jährigen 271 Euro bezahlen. Gebühren an Grandes écoles und techn. Hochschulen sind uneinheitlich: häufigster Betrag: 610 Euro / Studienjahr, teil- weise bis 10.000 Euro / Studienjahr. Ausländische Studierende zahlen gleiche Ge- bühren wie Studierende aus EU-Ländern und Inländer. Großbritannien Alle Studierenden 10.500 Euro Nicht gesetz- Keine gesetzlichen Gebührenregelungen zahlen Gebühren. jährlich lich geregelt, für ausländische Studierende (Nicht-EU, Nicht- häufigster EWR). Festlegung erfolgt durch die Hoch- Betrag 4.800 schulen. Euro jährlich Niederlande Alle Studierenden 2.006 Euro 2.006 Euro Ausländische Studierende (außerhalb EWR) zahlen Gebühren. jährlich jährlich zahlen nicht gesetzlich geregelte Gebühren, die von Hochschulen ohne Vorgabe des Ministeriums festgelegt werden. Österreich 12 % der Studierenden 0 Euro 0 Euro Keine Gebühren, wenn der Student aus der entrichten Gebühren. EU kommt. Wird die Regelstudienzeit um 727 Euro / 727 Euro / mehr als 1 Jahr überschritten, fallen 363 Euro / Semester für Semester für Semester an. ausl. Studie- ausl. Studie- rende rende Polen Vollzeitstudierende 47 Euro 47 Euro Für Studenten aus EU- und EFTA-Ländern gelten zahlen nur Verwaltungs- jährlich jährlich die Regeln für polnische Studenten. Für andere gebühren. ausländische Studenten werden die Gebühren nach dem Ermessen der Hochschule festgelegt. Schweden Keine Gebühren 0 Euro 0 Euro Ausländische Studierende (Nicht-EU / EFTA / EWR) für Schweden und sind gebührenpflichtig. Die Hochschulen legen Studierende aus die Gebühren nach Grundsatz der Vollkosten- EU-Ländern. deckung fest. Spanien 71 % der Vollzeit- 700 – 1.600 1.300 – 3.200 Es gibt keine einheitlichen Studiengebühren. studierenden zahlen Euro jährlich Euro jährlich Sie richten sich nach Fachrichtung, Zyklus, Gebühren. gesammelten ECTS-Leistungspunkten etc. Irland 6 % der Vollzeit- 3.000 Euro Festlegung Gebühren für ausländische Studierende (Nicht- studierenden zahlen jährlich durch Hoch- EU, Nicht-EWR) im Allgemeinen 2- bis 3-mal Studienbeiträge und schulen (bis so hoch wie die Gebühren für EU-Studierende; -gebühren. 30.000 Euro wird allerdings von den Hochschulen festgelegt. jährlich) Quelle: Europäische Kommission, Nationale Studiengebühren und Fördersysteme im europäischen Hochschulwesen 2017 / 18 MICRO-LIVING IN EUROPA 13
NATIONALE RAHMENBEDINGUNGEN IN DEN NEUN LÄNDERN Sozioökonomische Faktoren mit besonderer Bedeutung für Serviced Apartments Deutschland und Frankreich sind die Topübernachtungsdestinationen Übernachtungen 2016 Arbeitsmarkt agieren müssen. Projektbeschäftigte, die für einige Wochen oder Monate an einen anderen Stand- ort wechseln, oder Pendler, die regelmäßig wöchentlich IE zwischen ihrem Wohnsitz und dem Arbeitsplatz pendeln, ES* sind im Berufsalltag mittlerweile keine Seltenheit mehr. SE PL Insbesondere sie sind auf spezifische Konzepte ange- AT wiesen, die ihrem Lebensstil entgegenkommen. Serviced NL UK* Apartments sind nun eine Möglichkeit, längere Aufenthal- FR te, vor allem für diese Zielgruppen, zu realisieren. Sie sind DE 0 50 100 150 200 250 300 350 hierfür als Produkt wesentlich besser geeignet als klassi- in Mio. sche Hotels. Zudem sind die Zimmerraten bei sogenann- Quelle: Eurostat; *letzte Zahl von 2013 © bulwiengesainfografik ten „Longstays“ günstiger als in Hotels. Da bei Geschäfts- reisenden, eine der Hauptzielgruppen, die Unternehmen Mit rund 589 Mio. Übernachtungen sind Deutschland (rd. häufig die Kosten übernehmen, kann somit ein wichtiger 308 Mio.) und Frankreich (rd. 281 Mio.) die am stärksten Kostenfaktor reduziert werden. frequentierten Nationen. Nachfolgend sind Großbritanni- en und Spanien, dieses vor allem aufgrund seiner hohen Anzahl touristischer Übernachtungen, bedeutende Desti- nationen. Deutlich dahinter rangieren die übrigen Länder, die teilweise alleine aufgrund ihrer geringen Größe diese Dimensionen nicht erreichen können. Beschäftigte je 1.000 Einwohner 600 400 Anzahl 200 0 DE FR UK NL AT PL SE ES* IE Quelle: Eurostat Die von den Arbeitsmärkten geforderte Flexibilität nimmt stetig zu und damit auch der Bedarf nach entsprechen- den Wohnkonzepten. Ein erster Vergleich der Länder hin- sichtlich der Beschäftigungsquoten, d. h. Beschäftigte je 1.000 Einwohner, lässt die Anzahl an Beschäftigten erahnen, die mit der nötigen Flexibilität auf dem heutigen 14 MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE Studenten- / Businessapartments: Marktüberblick und den Niederlanden aufgrund fragmentierter Anbieter- strukturen für eine zunehmende Konsolidierung und Pro- 250.000 100% fessionalisierung, auch durch Markteintritte internationa- Zimmeranzahl der Topanbieter ler Anbieter. am gesamten privaten Markt 200.000 80% Anteil der Topanbieter 150.000 60% Die kleineren Länder bieten zwar ausgewählte Investiti- 100.000 40% onsmöglichkeiten, allerdings sind sie aufgrund der Lan- 50.000 20% desgröße und der geringen Anzahl wichtiger Städte oft- 0 0% mals begrenzt. Hinzu kommt die teilweise sehr geringe Präsenz internationaler Marken bzw. Hotelketten, was ein n ch nd e n en h d n ie nd ie ic an le ei la ed re nn an Po rla Irl kr ch er hw ita Sp an de ts weiteres Indiz für einen kleinen, überschaubaren, aber st ßb Sc eu Fr Ö ie ro N D G Bestand Pipeline Marktanteil auch begrenzten Markt ist. Trotz allem kann auch in klei- © bulwiengesainfografik neren Ländern, wie Österreich oder Irland durch einige Projektierungen von einem Wachstum in den nächsten Der kleine Anteil der Topanbieter am gesamten privaten Jahren gesprochen werden. Dagegen ist der Markt für Studenten- / Businessapartment-Markt in Großbritannien Serviced Apartments in Schweden und in Spanien haupt- unterstreicht die Größe des gesamten britischen Mark- sächlich national und durch ein Minimum an Projekten tes. Trotzdem sind noch etliche Projekte in der Pipeline geprägt. Der Anteil der Topanbieter am Gesamtmarkt (Projekte im Bau bzw. in Planung), weshalb das Angebot wird in diesen Ländern auf 30 % bis 60 % geschätzt, weiterhin wachsen wird. Nur in Deutschland liegt der An- während er für Österreich und Irland deutlich höher lie- teil der wichtigsten Anbieter am gesamten Marktvolumen gen sollte. Auch für Polen wird mit einem Anteil von ca. noch niedriger, was auf relativ fragementierte Anbieter- 80 % gerechnet. Hier hat der Markt die höchste nationale strukturen zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist die Projekt- und vor allem regionale Prägung. entwicklungspipeline auch hier relativ stark besetzt. In den restlichen Ländern sind die Anteile der jeweiligen Topanbieter am Gesamtmarkt deutlich höher, was auf Serviced Apartments: Marktüberblick einen relativ konsolidierten Anbietermarkt hinweist. Dazu gehört Frankreich – einer der etabliertesten Märkte – 25.000 100% Zimmeranzahl der Topanbieter genauso wie nur gering entwickelte Märkte wie Polen. 20.000 80% Anteil der Topanbieter am gesamten Markt 15.000 60% Im Serviced Apartment-Markt nimmt in vielen Ländern 10.000 40% die Aktivität zu. Frankreich sticht jedoch aufgrund der Dominanz weniger international agierender Hotelketten 5.000 20% heraus. Die Topanbieter vereinen über 80 % der Einhei- 0 0% ten, hinzu kommt aber eine im Vergleich zu anderen h n nd en e h n d n ic ie nd ic ie an le la ed re re nn an Po rla Irl ch k er hw ita Sp an de ts st Ländern geringe Pipeline, die kein größeres Wachstum r Sc eu Fr ßb Ö ie N D ro G Bestand Pipeline Marktanteil in den nächsten Jahren erwarten lässt. Dagegen spricht die Situation in Deutschland wie auch in Großbritannien © bulwiengesainfografik MICRO-LIVING IN EUROPA 15
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE Deutschland Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktsituation in Deutschland Marktsituation in Deutschland iLive Adina Apartment Hotels Corestate Group Derag Livinghotel Bestand Bestand Lambert Holding SMARTments business Pipeline Pipeline SMARTments students Adagio Aparthotels Grundkontor The Flag Vegis GSA Novotel Suites International Campus Novum Avia Rent Capital Citadines Staytoo Ghotel Mondial Arcona 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 Einheiten Einheiten © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik Neben 58 Studentenwerken und weiteren öffentlichen Trä- Der Serviced Apartment-Markt in Deutschland ist ein im gern ist ein Teil des deutschen Studentenwohnungsmark- Vergleich zu Studenten- / Businessapartments relativ klei- tes auch durch private Anbieter (Eigentümer bzw. Verwal- nes Marktsegment, in dem sich die Anbieterstrukturen ter) geprägt. Oftmals bieten sie die Apartments auch für allerdings kontinuierlich professionalisieren. Größter An- nichtstudentische Nachfrager an, die eine zeitlich begrenz- bieter ist der internationale Betreiber Adina Apartment te Unterkunft benötigen (z. B. Projektarbeiter, Auszubilden- Hotels, der zu den australischen TFE Hotels gehört. Sie de). SMARTments, Corestate Capital Group, zu der Youniq werden auch zukünftig den Markt mit weiteren Projek- und Linked Living gehören, Grundkontor und die Verwalter ten aktiv gestalten. Derag Livinghotel verfügt über den Vegis und Lambert (auch Projektentwickler) verfügen der- größten Bestand der nationalen Anbieter. Insgesamt zeit zwar noch über einen höheren Bestand als iLive, iLive beläuft sich der kumulierte Zimmerbestand der größten ist jedoch aufgrund seiner großen Pipeline von rund 2.900 Anbieter auf rund 7.100 Einheiten, die hauptsächlich den Einheiten (Planungshorizont bis 2023) zu den wichtigsten A-Städten zuzuordnen sind. In den nächsten Jahren wer- Akteuren in Deutschland zu zählen. Somit verfügt Deutsch- den weitere Anbieter verstärkt am Markt auftreten. Dazu land im europäischen Vergleich über eine breite Anbieter- zählen Adapt Apartments mit einer Pipeline von über struktur. Hinsichtlich der zukünftigen Planungen ist anzu- 700 Einheiten genauso wie Residence Inn mit knapp merken, dass die Marke EasyLiving4U (Berlinovo) aktuell 700 Einheiten und iLive (590 Einheiten). Mit diesen nicht zu den Top 10 gehört, aufgrund ihrer bis zum Jahr Entwicklungen können sie sich perspektivisch genauso 2020 geplanten 2.500 Apartments wird sie jedoch künftig wie The Collective mit rund 1.200 geplanten Einheiten zu den bedeutenden Anbietern zählen. in Berlin und Frankfurt unter die Topanbieter einreihen. Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktübliche Mietspannen in Deutschland Marktübliche Mietspannen in Deutschland 3.200 All-in 2.800 500 (bei Aufenthalt ab 28 Nächten) 2.400 400 Euro/Monat 2.000 Euro/Nacht 1.600 300 All-in All-in All-in 1.200 All-in 200 All-in kalt warm 800 All-in All-in 100 400 0 0 ls el na es ls um ag ss l s t e up s al g s ts te r SA en te to pu gi e e iv in t di en ne ho n ho co Fl ot ot ro ui ov n iL Ve d R di G on am ko ol ud H th si S ng Ar G G e ita N ia Th bu M H ar nd el t C st e vi Av en C at Ap ot rt Li ru l ts s na be tm st ov t en G en ag o e io m ar N i or ag Tm Tm er at La Ap C D rn Ad AR AR a te in In SM SM Ad © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik 16 MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE Frankreich Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktsituation in Frankreich Marktsituation in Frankreich Reside Etudes Invest Adagio Aparthotels Appart'City Bestand Studéa Nexity Bestand Pipeline Residhome Studélites Pipeline Séjours & Affaires Campuséa Citadines Cardinal Campus Staycity Study'O Fraser Hospitality 0 3.000 6.000 9.000 12.000 15.000 18.000 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 Einheiten Einheiten © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik Ähnlich dem Markt für Serviced Apartments wird der Der französische Serviced Apartment-Markt ist im Ver- französische Studenten- / Businessapartment-Markt von gleich zum deutschen deutlich konsolidierter; so verfü- wenigen Anbietern dominiert. Insgesamt rund 41.000 gen die größten Akteure über insgesamt rund 24.500 Einheiten entfallen auf die sechs in der Grafik dargestell- Zimmer. Allerdings ist die Anzahl der Hauptanbieter in ten Akteure, wobei Studéa Nexity mit 140 Objekten über Frankreich geringer. Somit konzentriert sich der Bestand die größte Anzahl an Apartmenthäusern verfügt. Reside auf wenige renommierte, auch international aktive Ketten, Etudes Invest hat mit insgesamt 92 Häusern weniger Ob- wie Adagio Aparthotels / Adagio Access oder Citadines. jekte als Studéa Nexity, aufgrund von deren Größe bieten Nationale Anbieter sind Appart’City, Residhome sowie sie jedoch die meisten Einheiten in Frankreich an. In den Séjours & Affaires mit zusammen über rund 13.500 Ein- kommenden Jahren werden die Hauptakteure ihre Markt- heiten in über 140 Objekten. Dagegen sind Projektent- position durch die Realisierung weiterer Projekte festigen. wicklungen der genannten Akteure derzeit kaum zu fin- Zudem wird sich Suitétudes mit knapp 6.000 in der Pipe- den. Mit Residence Inn und Zoku werden zukünftig zwei line befindlichen Einheiten am Markt behaupten. neue Anbieter in den Markt eintreten. Dabei konzentrier- ten sich der Bestand sowie die neuen Projekte keines- Die Mieten der Apartments liegen im Maximum jeweils wegs nur auf den Großraum Paris. In Frankreich ver- über 1.000 Euro / Monat, wobei es sich hier nicht um All- teilen sich die Objekte landesweit, insbesondere auch in-Mieten handelt. Eine entsprechende All-in-Miete wird auf die Küstenstädte. Die Mieten weisen ähnlich wie in somit nochmals über den angegebenen Werten liegen, Deutschland entsprechend große Bandbreiten auf, was womit die Unterkunft in Frankreich im Vergleich zu auf die unterschiedlichen Standortqualitäten zurückzu- Deutschland deutlich teurer ausfällt. führen ist. Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktübliche Mietspannen in Frankreich Marktübliche Mietspannen in Frankreich 1.800 1.200 (bei Aufenthalt ab 28 Nächten) kalt 1.500 kalt 1.000 kalt warm 1.200 warm Euro/Monat 800 Euro/Nacht 900 600 600 400 300 200 0 0 Campuséa Reside Etudes Studélites Studéa Nexity Study'O Fraser Staycity Adagio Residhome Appart'City Séjours & Invest Hospitality Aparthotels Affaires © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik MICRO-LIVING IN EUROPA 17
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE Großbritannien Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktsituation in Großbritannien Marktsituation in Großbritannien Staycity Unite UPP Bestand SACO Bestand iQ Go Native Pipeline Pipeline Fresh Student Living Marlin Liberty Living Staybridge Campus Living Villages Roomzzz Home for Students Citadines Empiric Student Property The Collective Sanctuary Student Housing Student Roost Fraser Hospitality Premier Suites 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 0 400 800 1.200 1.600 2.000 Einheiten Einheiten © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik Die Struktur des britischen Studenten- / Businessapart- Größter Anbieter in Großbritannien ist Staycity Apart- ment-Markt ist durch eine Vielzahl von Anbietern bzw. hotels, die ihre Positionierung mit weiteren Projekten in Betreibern gekennzeichnet. Zudem verfügen die Akteure den nächsten Jahren festigen werden. Nur SACO plant, über die größten Bestände im Ländervergleich. So kommt noch mehr Einheiten zu realisieren. Charakteristisch für bspw. Unite auf rund 43.000 Einheiten und ist damit der den britischen Markt ist die hohe Anzahl nationaler An- größte Akteur. Zusätzlich will Unite in den nächsten Jahren bieter. Ausnahmen bilden hier Staycity Aparthotels und weitere Einheiten realisieren, wodurch die Spitzenposition Premier Suites mit Hauptsitz in Irland. nachhaltig gefestigt wird. Aktivster Marktteilnehmer wird in Zukunft jedoch Fresh Student Living sein, die eine Reali- Insgesamt verfügen die Hauptanbieter zusammen über sierung von zusätzlich rund 8.000 Einheiten anstreben. In rund 7.500 Einheiten, wodurch der Serviced Apartment- diesem Kontext sind die wenigen Topmärkte von den zahl- Markt in Großbritannien schwächer als z. B. in Frankreich reichen weiteren Universitätsstandorten zu unterscheiden. ausgeprägt ist. Trotzdem lassen verschiedene Eröffnun- Klassische Topmärkte wie London, Edinburgh, Oxford, gen in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung St. Andrews oder Manchester zeichnen sich durch eine erkennen. Zusätzlich ist eine Fokussierung auf die schot- hohe Nachfrage und hohe Belegungsraten aus. Das Gros tischen Städte Edinburgh und Glasgow festzustellen, in muss jedoch aufgrund der guten Versorgung mit höherem denen in den nächsten Jahren weitere Apartments ge- Wettbewerb rechnen. Qualität und Standortbedingungen plant sind. Grundsätzlich werden – neben dem Schwer- der Einheiten werden in diesen Fällen wichtige Parameter punkt London – Liverpool, Manchester und Newcastle sein. Das preisliche Minimum fällt bei allen Anbietern ähn- upon Tyne als wichtige Standorte identifiziert. lich aus. London bildet in diesem Fall eine Ausnahme, was die großen Mietspannen bis rund 2.500 Euro erklärt. Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktübliche Mietspannen in Großbritannien Marktübliche Mietspannen in Großbritannien 3.000 All-in 400 (bei Aufenthalt ab 28 Nächten) All-in 2.500 350 2.000 All-in All-in Euro/Monat All-in All-in 300 Euro/Nacht 1.500 All-in All-in All-in 250 All-in 1.000 200 500 150 100 0 50 PP s iQ t te g g ng st t en en nt in n oo ni vi vi U de iv ud ud U Li Li tR 0 tL tu St St s rty en en rS pu ric y Staycity Fraser Marlin Roomzzz Premier Staybridge The be ar ud ud am fo pi Li tu St St Hospitality Suites Collective Em e C nc om h Sa es H Fr © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik 18 MICRO-LIVING IN EUROPA
STRUKTUR EUROPÄISCHER MICRO-LIVING-MÄRKTE Niederlande Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktsituation in den Niederlanden Marktsituation in den Niederlanden The Student Hotel Holland2Stay Htel Serviced Apartments Bestand Bestand International Campus Premier Suites Pipeline Pipeline The Student Hotel City ID Group YAYS Xior Element Student Experience Hotel2Stay Zoku Greystar Novotel Suites Geste Groep SACO 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 0 100 200 300 400 Einheiten Einheiten © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik In den – gemessen an der Zahl von Universitätsstandorten Der holländische Serviced Apartment-Markt hat sich und Universitäten – kleinen Niederlanden sind verhält- insbesondere in den letzten Jahren durch neue Fertig- nismäßig viele Anbieter aktiv. Zudem verfügen sie über stellungen deutlich weiterentwickelt. Er wird hauptsä- bemerkenswert hohe Bestände, was als ein Anzeichen chlich durch nationale Anbieter geprägt. Nach und nach für einen bereits etablierten Markt interpretiert werden festigen auch internationale Anbieter ihren Marktauf- kann. Holland2Stay hält nicht nur die meisten Objekte, tritt, so Premier Suites als wichtigster internationaler sondern auch die meisten Einheiten. The Student Hotel mit einem weiteren Projekt. Auch Aparthotel Adagio verfügt zwar über eine deutlich geringere Objektanzahl, und Residence Inn werden demnächst durch Projekte aufgrund deren Größe von durchschnittlich rund 380 in Den Haag und Amsterdam in den holländischen Markt Zimmern gehören aber auch sie zu den größten Akteu- eintreten. Dementsprechend wird die Anbietervielfalt und ren und sind neben Xior und International Campus die -qualität zunehmen. Eines der größten Projekte mit knapp Marktteilnehmer, die den Bestand in den nächsten Jah- 300 Einheiten wird in Amsterdam von den holländischen ren nicht nur an ihren bereits etablierten Standorten wei- Corendon Hotels & Resorts entwickelt. Das Gros dieser ter erhöhen werden. Zusätzlich wird mit Prime Student Standorte ist dabei in Amsterdam zu finden. Mit rund Living ein neuer Wettbewerber am Markt erwartet. 1.200 Zimmern entfällt ein Großteil des Angebotes der Hauptakteure auf die Hauptstadt. Hinzu kommen weite- re Projekte mit rund 900 Einheiten. In Städten wie Den Haag oder Rotterdam mit verhältnismäßig kleinem Be- stand scheint noch Entwicklungspotenziale für weitere Realisierungen zu liegen. Studenten- / Businessapartments: Serviced Apartments: Marktübliche Mietspannen in den Niederlanden Marktübliche Mietspannen in den Niederlanden 2.000 800 (bei Aufenthalt ab 28 Nächten) 700 kalt 1.600 600 Euro/Nacht 500 Euro/Monat 1.200 400 All-in All-in All-in All-in All-in 300 800 200 kalt 100 400 0 . YS t u O up s l s ay e Ap en te te k C ot Zo ro St YA ui ui em SA H d G 2 0 lS rS ce t el El en ID e vi ie ot Holland2Stay Geste Groep International The Student Greystar Xior Student ot ud er m H ity ov lS e St Campus Hotel Experience C Pr N te e Th H © bulwiengesainfografik © bulwiengesainfografik MICRO-LIVING IN EUROPA 19
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