Grundlagen der Bildbearbeitung - mit GIMP 2.8 media - bit media
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Bildungsmedien interaktiv Österreichische Computer Gesellschaft APPROBIERTES LERNMATERIAL D EM Grundlagen der Bildbearbeitung mit GIMP 2.8 O Die erste Adresse für Wissen und Bildung. media best in member of training bit group www.bitonline.com
D EM Grundlagen der Bildbearbeitung O mit GIMP 2.8 ISBN: 978-3-85168-056-0 1. Auflage Version: 1.0 2013 -1-
Verlag bit media e-solutions GmbH Kärntner Straße 311 A-8054 Graz – Austria e-Mail: office@bitmedia.cc D Unsere Web-Adresse: http://www.bitonline.com Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den ge- setzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. EM Aufgrund der leichteren Lesbarkeit wird in dieser Unterlage auf eine Formulierung, die beide Ge- schlechter berücksichtigt, verzichtet und die Bezeichnung „Lernender, Benutzer, etc.“ verwendet. Dies soll keineswegs als Diskriminierung der einen oder anderen Form verstanden werden. Fotoquelle: http://www.photocase.de Autor: Verlag bit media Dieses Lehrwerk wurde mit hohem Augenmerk auf fachliche und didaktische Qualität entwickelt. O Dennoch lassen sich Fehler nicht gänzlich ausschließen. Herausgeber, Verlag und Autoren können für fehlerhafte Inhalte und deren Konsequenzen weder irgendeine Haftung noch juristische Verant- wortung übernehmen. Das Verlagsteam ist jedoch um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Lernun- terlage bemüht. In den Optimierungsprozess möchten wir auch Ihre Anregungen und Wünsche mit einfließen lassen. Das Team freut sich über Ihr Feedback: support@bitmedia.cc (Im Mailbetreff bitte die ISBN-Nummer angeben.) Die Medien des Verlagshauses bit media e-solutions GmbH können Verweise und Links zu Internet- seiten anderer Anbieter beinhalten. Aufbau, Gestaltung und Inhalt dieser verlagsfremden Angebote entziehen sich dem Einflussbereich von bit media e-solutions GmbH. Die Verantwortung hierfür ob- liegt gänzlich dem jeweiligen Anbieter. -2-
Vorwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, mit diesem Lernmaterial für den Europäischen Computer Führerschein (ECDL) haben Sie eine gute Wahl getroffen! Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) bestätigt mit der Approbation, dass dieses Lernmaterial den Qualitätskriterien der ECDL-Initiative entspricht. Der ECDL ist das weltweit führende Zertifikat für Kompetenz im IT-Anwendungsbereich. Der ECDL wird in 148 Ländern in 41 Sprachen umgesetzt, aktuell nehmen mehr als 11 Millionen Menschen am Programm teil. In Österreich wird der ECDL von der OCG koordiniert und organisiert. Durch die ECDL-Initiative wurde ein international einheitliches Niveau für Computer-Kenntnisse fest- gelegt. Ein effizienter und sicherer Einsatz der Programme erfordert fundierte praxisrelevante An- D wendungskenntnisse. Genau diese Kenntnisse sind daher eine wesentliche Voraussetzung für beruf- lichen Erfolg am Arbeitsmarkt, für Erfolg in der Schule oder beim Studium. Ein ECDL-Zertifikat ist der international anerkannte Nachweis für Ihre Kenntnisse! Durch die flexible modulare Struktur des Zertifizierungsprogramms können Sie wählen, für welche Anwendungsbereiche Sie ein ECDL-Zertifikat erlangen möchten. Informieren Sie sich auf unserer Website www.ecdl.at über den ECDL, oder rufen Sie uns an – wir beraten Sie gerne! EM Viel Freude beim Lernen und viel Erfolg bei der ECDL-Prüfung wünscht Ihnen Dr. Ronald Bieber Generalsekretär O Wollzeile 1 | 1010 Wien Tel +43 1 512 02 35 - 0 E-Mail info@ocg.at URL www.ocg.at | www.ecdl.at | blog.ocg.at -3-
Verwendung der Lernunterlage Empfohlene Vorkenntnisse Vorkenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dem Betriebssystem Windows 8 sind für das Erler- nen der Inhalte dieser Lernunterlage von Vorteil. Aufbau und Gestaltung der Lernunterlage Um Ihnen die Orientierung und Handhabung der Lernunterlage zu erleichtern, folgen alle Kapitel einem einheitlichen Aufbau: Kapiteleinleitung Überblick über das Kapitelthema, die angestrebten Handlungskompetenzen und Lernziele In Unterthemen / Unterkapitel gegliederte Stoffpräsentation D Passend dazu: Kapiteltrainingsdatei (über Download verfügbar) – Dargestelltes und Erläu- tertes kann auf Wunsch und nach Bedarf sofort erprobt werden. „Das Wichtigste in Kürze“ Zusammenfassung der wichtigsten Kapitelinhalte Lernkontrolle Fragebogen zur Wiederholung und Festigung von Kapitelinhalten EM Unterstützende Materialien – Trainingsdateien: Die Beispieldateien stehen Ihnen über folgenden Link zur Verfügung: http://buchdateien.bitmedia.cc/Bildbearbeitung_Beispieldateien.zip Benötigen Sie Unterstützung für den Download der Dateien, so gibt es ein eigenes Unterkapitel „Bei- spieldateien“, indem Ihnen der Download und das Speichern der Dateien auf Ihrem Rechner Schritt für Schritt erklärt wird. Hinter dem Downloadlink verbirgt sich ein zip-Ordner, dessen Ordnerstruktur der Buchstruktur ent- spricht. Der Download-Ordner enthält demnach für jedes Kapitel einen eignen Unterordner. In den Unterordnern befinden sich jeweils Kapiteltrainingsdateien Jene Dateien, anhand derer die einzelnen Programmbedienungsschritte erklärt werden O (Datei ist oft als Screenshot abgebildet), stehen Ihnen als persönliche Trainingsdateien zur Verfügung. Was gezeigt wird, kann von Ihnen schnell und leicht selbst ausprobiert werden. *Hinweis: Zu den ersten Kapiteln, bei denen das Kennenlernen der Programmoberfläche im Vordergrund steht oder theoretische Kenntnisse vermittelt werden liegen zumeist keine Trainingsdateien vor. -4-
Typografische Gestaltungsmittel: Befehle, Schaltfläche, Menüs, Register etc. sind mit Hilfe von einfachen Hochkommas hervorgehoben und fett formatiert. z.B. Menü 'Datei', Befehl 'Speichern unter…' Programmspezifische Bezeichnungen und Benennungen sind mit typografischen Anführungszeichen gekennzeichnet. Z.B. Sprachauswahl - Sprache „Deutsch Deutschland“; Druckdialogfenster - Bereich „Druckauswahl:“ Symbole & Icons: Über Symbole werden spezielle Inhalte für Sie optisch hervorgehoben: Das !-Symbol hebt wichtige Schlussfolgerungen, Fachbegriffe, Basisinformationen etc. hervor. Nützliche Tipps sind mit dem Tipp-Symbol markiert. D Fragen zum Verständnis und zur Lernzielkontrolle sind mit dem ?-Symbol versehen. Das Häkchen-Symbol kennzeichnet die Zusammenfassung am Ende eines Kapitels. Mit diesem Symbol gekennzeichnete Passagen sind nicht Inhalte des ECDL-Standard EM Syllabus. Jedoch wurden sie zum besseren Verständnis mit ins Werk aufgenommen. Dies gilt auch für einige Lernkontrollfragen oder Anweisungen in den Übungsbeispie- len. Um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wurde in diesen Fällen auf eine Kenn- zeichnung verzichtet. Anhang: Glossar Sammlung wichtiger Fachbegriffe (inklusive Begriffsbeschreibung) Lösungsteil Lösungen zu den Lernkontrollfragen Stichwortverzeichnis Aus dem Text gefilterte Schlüsselbegriffe – zusätzliche Orientierungshilfe. Referenzliste Hier erfahren Sie, wo Sie die einzelnen Syllabuspunkte im Inhalt finden können. O Möchten Sie Ihre IT-Kenntnisse auf multimedialem Weg vertiefen, über Programmsimulationen und interaktive Übungen Ihr Wissen trainieren? Unsere e-Learning Produktpalette bietet Lernprogramme zu unzähligen IT-, aber auch Sprach- und Wirtschaftsthemen. Für nähere Informationen senden Sie bitte ein E-Mail an office@bitmedia.cc oder besuchen Sie uns im Internet unter http://www.bitonline.com. -5-
Disclaimer Das ECDL-Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen der ECDL-Foundation. bit media e-solutions GmbH ist ein von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) unabhängiges Unternehmen und insbesondere nicht gesellschaftsrechtlich mit dieser verbunden. Dieses Produkt kann genutzt werden, um KandidatInnen bei der Vorbereitung auf die ECDL-Prüfung zu unterstützen. Weder die D OCG noch bit media e-solutions gewährleisten, dass durch die Verwendung dieses Produkts das Bestehen der jeweiligen Prüfung sichergestellt wird. Die Verwendung des von der OCG genehmigten Lernmaterial-Logos auf diesem Produkt bedeutet, dass es unabhängig geprüft und seine Überein- stimmung mit den folgenden Vorgaben bestätigt worden ist: EM Das Produkt enthält in einem zumindest zufriedenstellenden Maß das gesamte Lernmaterial in Hin- blick auf das Produkt ECDL Standard Image Editing, Syllabus-Version 2.0. Das Lernmaterial wurde nicht auf technische Richtigkeit überprüft und es wird nicht gewährleistet, dass der Endverbraucher die dazugehörigen ECDL-Prüfungen besteht. Alle in diesem Produkt enthaltenen Einstufungstests und/oder leistungsbezogenen Übungen beziehen sich einzig und allein auf dieses Produkt und sind oder implizieren keine Zertifizierung durch die OCG für die ECDL-Prüfungen. O -6-
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung ........................11 2 Farben ......................................................................................19 D 3 Erfassen von Bildern ..............................................................27 EM 4 Die Programmoberfläche ......................................................37 O 5 Bilder öffnen und Dateien erstellen ....................................49 -7-
Inhaltsverzeichnis 6 Hilfsmittel und Dokumentinformationen ........................... 59 7 Bilder mediengerecht aufbereiten ...................................... 67 8 Mediengerechte Ausgabe ..................................................... 77 D EM 9 Drucken ................................................................................... 85 10 Arbeiten mit Ebenen I ........................................................... 89 O 11 Arbeiten mit Ebenen II ........................................................ 101 -8-
Inhaltsverzeichnis 12 Auswahlen erstellen ........................................................... 109 13 Zeichnen & Malen ................................................................ 123 D EM 14 Effekte und Filter ................................................................ 139 15 Erweiterte Auswahlen ........................................................ 153 O 16 Bilder korrigieren und retuschieren ................................. 165 -9-
Inhaltsverzeichnis 17 Mit Text arbeiten ................................................................. 175 18 Bewegte Bilder ..................................................................... 185 Glossar ................................................................................... 190 Lösungen .............................................................................. 193 D Index ...................................................................................... 198 Referenzliste ......................................................................... 200 EM O - 10 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung 1 Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung 1 Bevor Sie praktisch mit der Erstellung und Bearbeitung von Bildern beginnen, sollten Sie über grundlegendes Basiswissen zum Thema verfügen. In diesem Kapitel lernen Sie zunächst einige Einsatzberei- che von Bildern aber auch wichtige Begriffe wie Pixel und Auflösung kennen. Ebenso werden Sie die Unterschiede zwischen Pixel- und Vektorgrafiken erfahren. Nach Bearbeitung dieses Kapitels können Sie die wichtigsten Einsatzgebiete von digitalen Bildern benennen. Begriffe wie Pixel und Auflösung erklären. D die Auswirkung auf die Dateigröße verstehen. die Unterschiede zwischen Vektor- und Pixelgrafik bezeichnen. Das Kennenlernen der Begrifflichkeiten rund um die digitale Bildbearbeitung macht effek- tives und praktisches Arbeiten erst möglich. Dadurch können Sie von Anfang an grundle- gende Entscheidungen treffen, die Ihnen im Weiteren einige Mühe und auch Enttäuschun- gen über das spätere Ergebnis ersparen können. EM 1.1. Einsatzbereiche digitaler Bilder Digitale Bilder sind im Prinzip nur Bildinformationen, die als Bits gespeichert werden. Die Gesamtheit der Bits ergibt das optisch erfassbare Bild, welches sich mit einem Computer oder einem anderen Medium speichern und bearbeiten lässt. Geht es um die Einsatzbereiche digitaler Bilder, so sind die Möglichkeiten beinahe unbe- schränkt. Im Folgenden werden Ihnen einige davon vorgestellt: Digitale Bilder im Web Publishing Unter Web Publishing versteht man die Aufbereitung von Informationen für das Internet. Neben Texten werden hier auch Bilder und Grafiken verwendet. Webdesigner erstellen Webseiten, die dann im Internet veröffentlicht werden. Internetauftritte können verschie- dene Ziele verfolgen. Sie können z.B. Informationen bieten aber auch der Unterhaltung dienen. Neben statischen Bildern und Grafiken sind auf Websites auch immer wieder Ani- O mationen oder Videos zu finden. Webdesigner richten sich das Bildmaterial selbst zurecht oder greifen auf von Grafikern aufbereitetes Material zurück. Der Einsatz digitaler Bilder im Web Publishing - 11 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung Digitale Bilder im Print Publishing Bilder werden natürlich auch für die Aufbereitung von verschiedenen Drucksorten verwen- det. Denken Sie nur an die vielen oft unerwünschten Prospekte und Flyer, die sich tagtäg- lich in Ihrem Briefkasten befinden. Oder aber auch an Kataloge, Plakate, Verpackungen, Werbung, usw. All diese Drucksorten werden, bevor sie professionell gedruckt werden können, am Computer erstellt und bearbeitet. Mit Hilfe von Layout-Programmen wie Adobe InDesign oder Quark XPress lassen sich Texte mit Bildern und Grafiken verbinden und für den professionellen Ausdruck aufbereiten. Aber auch im weniger professionellen Bereich werden digitale Bilder für die optische Ver- schönerung eingesetzt. Wenn Sie z.B. ein Einladungsschreiben zu einer Party mit MS Word oder eine Präsentation mit MS PowerPoint erstellen, können Sie schwerlich auf den Ein- satz von Bildern verzichten. D Erstellung von Werbematerial mit einem Layout-Programm EM E-Mail und Mobiltelefon Beinahe alle Mobiltelefone verfügen über eine eingebaute Fotokamera. Die so erstellten Bilder können meist bereits am Telefon selbst bearbeitet aber auch über entsprechende Schnittstellen auf den PC übertragen, im Internet veröffentlicht oder via E-Mail versandt werden. Ebenso handelt es sich um digitale Bilder, wenn Sie z.B. Ihre Fotos bei Facebook, Flickr oder einer anderen Plattform hochladen. Digitaler Bilderrahmen Digitale Bilderrahmen können in Form eines Rahmens und unabhängig von einem PC digitale Bilder speichern und darstellen. Meist verfügen digitale Bilderrahmen über Einstel- lungen zum automatischen Wechseln der Bilder. Der Datenaustausch erfolgt über einen USB Anschluss, einen Speicherkartenleser oder auch drahtlos z.B. via Bluetooth. Manche Produkte verfügen auch über die Möglichkeit, sich mit dem Internet zu verbinden und ermöglichen so auch den direkten Zugriff auf Bilder im Internet. O Ein digitaler Bilderrahmen für die Darstellung von Bildern Digitale Bilder drucken Den professionellen Ausdruck für Werbemedien übernimmt meist ein Druckdienstleister. Im semiprofessionellen Bereich werden Bilder auf Standarddruckern ausgegeben. Unab- hängig davon erfolgt die Aufbereitung der Daten digital. Viele Unternehmen stellen in Ihren Geschäften Fotodrucker in Selbstbedienung und ko- stenpflichtig zur Verfügung. Dabei werden die Bilder von einem Speichermedium (z.B. USB- - 12 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung Stick, Speicherkarte, …) an das Gerät übertragen. Nach Wahl des Ausgabeformats und Angabe der Stückzahl werden Ihre letzten Urlaubserinnerungen auch schon gedruckt. Natürlich können Sie Ihren Druckauftrag auch via Internet erteilen. Die Bilder müssen dazu hochgeladen werden. Meist bieten solche Anbieter auch noch die Möglichkeit, die Bilder vor dem Ausdruck zu bearbeiten. Neben dem normalen Fotodruck können Sie meist auch Fotobücher zusammenzustellen, Kalender oder Plakate wählen, und vieles mehr. 1.2. Was ist ein Pixel (Bildpunkt)? Ein digitales Bild besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Bildpunkten, den sogenannten Pixeln. Aus wie vielen Bildpunkten ein Bild besteht wird mit der Auflösung festgelegt. Dazu aber später mehr. Jeder einzelne Bildpunkt enthält Informationen zur Position und zum Farbwert (Farbraum und Farbtiefe). In einem Pixel werden auch Informationen zum Alphakanal (Transparenz) gespeichert. Wenn Sie nun ein digitales Bild bearbeiten, so bearbeiten Sie eigentlich nicht das Bild in D seiner Gesamtheit sondern nur dessen einzelne Teile, also dessen Pixel. Welche Bildpunkte bearbeitet werden sollen, wird mit Auswahlen festgelegt. EM Die Informationen der Bildpunkte (Pixel) werden digital in binärem Code dargestellt und ergeben sich je nach Farbraum und Farbtiefe. Um dies besser verstehen zu können, wird als einfaches Beispiel ein Schwarz/Weiß Bild mit der Größe von 1x1 Pixel herangezogen. In einem Schwarz/Weiß-Bild sind nur zwei Farben bzw. Zustände möglich: Schwarz oder Weiß. Der Pixel wäre also folglich entweder schwarz (=0) oder weiß (=1). Bei einem 2x2 Pixel großen Bild würde das Ergebnis wie folgt aussehen: 2x2 Pixel großes Bild stark vergrößert: 1 Pixel = 0 (schwarz); 2 Pixel = 1 (weiß); 3 Pixel = 0 (schwarz); 4 Pixel = 1 (weiß) O 1.3. Auflösung Wie Sie bereits wissen, besteht ein digitales Bild aus einem Gitternetz winziger, quadrati- scher Bildpunkte (Pixel). Die Anzahl dieser Bildpunkte variiert und richtet sich danach, wie das Bild später ausgegeben werden soll. Bildpunkte stark vergrößert dargestellt und an den Übergängen gut erkennbar - 13 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung Die Auflösung eines Bildes bestimmt die Anzahl der Pixel eines Bildes. Sie wird in den Einheiten dpi (dots per inch) oder ppi (pixel pro inch) angegeben. Ein Inch ist eine englische Maßeinheit und entspricht 2,54 cm. Je höher die Anzahl der Pixel im Bild und damit auch die Menge an Informationen der Datei, desto genauer und detailreicher kann das Bildmaterial wiedergegeben werden. D Bilder mit Vergrößerungsausschnitt: links 300 dpi und rechts mit 72 dpi. Die Bildschirmauflösung, ebenso in dpi angegeben, spielt bei der Darstellung der Bilder am Bildschirm eine entscheidende Rolle, da sie die Anzahl der darstellbaren Pixel be- EM stimmt. Wenn Sie z.B. die Auflösung von 1024x768 auf 1366x768 (bei einem Laptop) umstellen, so werden die Pixel entsprechend kleiner dargestellt. Von der Bildschirmauflösung hängt also ab, in welcher Größe ein Bild am Monitor darge- stellt wird. Deshalb ist ein ausschließlich für die Ausgabe am Monitor bestimmtes Bild, in seiner Darstellungsgröße immer variabel. In einem Bildbearbeitungsprogramm werden Bildpixel direkt in Monitorpixel dargestellt. Das heißt, dass z.B. ein Bild mit der Größe von 5 x 5 cm und einer Auflösung von 72 bzw. 96 dpi, am Bildschirm 5 x 5 cm groß dargestellt und auch in dieser Größe ausgedruckt werden würde. Ob 72 oder 96 dpi ist vom System abhängig. Ersteres wird von Apple, letzteres von Windows- Rechnern dargestellt. O Verdoppelt man nun die Auflösung, so wird das Bild am Bildschirm doppelt so groß darge- stellt, es behält aber die tatsächliche Größe, also 5 x 5 cm, beim Ausdruck bei. Die Wahl der richtigen Auflösung Welche Auflösung Sie bei der Erstellung oder Digitalisierung (Scannen) eines Bildes wäh- len, hängt wesentlich von dessen späterer Verwendung ab. Jedenfalls sollten Sie sich im Vorfeld über das Ausgabemedium im Klaren sein. Als Standardwert für die Bildausgabe am Monitor (für CD-Roms, Internet, etc.) wird ein Wert von 72 dpi bzw. 96 dpi und für die Druckausgabe ein Wert zwischen 150 – 600 dpi empfohlen. Eine nachträgliche Erhöhung der Auflösung eines Bildes bewirkt meist keine wesentliche Verbesserung der Bildqualität, da die vorhandenen Informationen nur auf eine größere An- zahl der Pixel verteilt werden. - 14 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung In der folgenden Übersicht ist die empfohlene Auflösung für das jeweilige Ausgabemedium ersichtlich: Ausgabemedium/Zweck Auflösung Zeitungsdruck 180 – 200 Broschüre/Flyer 300 Hochglanzdruck 400 - 600 Digitaldruck 300 Standarddrucker 100 – 150 Bildschirm (Web, Video, Animationen, …) 72 / 96 1.4. Dateigröße Die Auflösung eines Bildes beeinflusst erheblich dessen Speicherplatzbedarf. Zusätzlich D dazu spielen auch die Ausgabegröße und Farbtiefe eine enorme Rolle. Grundsätzlich lässt sich also feststellen: Je höher die Auflösung und Farbtiefe, umso größer ist auch der Da- tenumfang. Die Speichergröße einer Datei beeinflusst maßgeblich die Geschwindigkeit, mit der die Datei bearbeitet und ausgegeben werden kann. Bedenken Sie auch, dass große Dateien beim Veröffentlichen im Internet oder Verschicken via E-Mail höhere Ladezeiten in An- spruch nehmen bzw. aufgrund der Dateigröße überhaupt nicht versandt werden können. EM Die Bildauflösung sollte ein Kompromiss zwischen wirklich notwendigen Bilddaten und Spei- cherplatzbedarf sein. Speicherplatzbedarf ermitteln Der Dateigröße (Speicherplatzbedarf) eines Bildes mit 8 Bit lässt sich wie folgt ermitteln: Dateibreite (Inch) x Dateihöhe (Inch) x Bildauflösung (dpi) = Bildgröße (Byte) O 1.5. Pixel- oder Rasterbilder Digitale Bilder werden in zwei sich prinzipiell unterscheidenden Hauptkategorien eingeteilt: Pixelbilder Vektorgrafiken Obwohl es für die eine wie auch für die andere Kategorie spezielle Programme für die Erstellung und Bearbeitung gibt, können in ihnen doch auch fotografische Elemente und auflösungsunabhängige Texte bzw. Illustrationen kombiniert bearbeitet werden. Lediglich die Bearbeitung der unterschiedlichen Typen unterscheidet sich. Was versteht man nun unter Pixel- oder Rasterbildern? Pixel- oder Rasterbilder sind aus einer festen Anzahl von Bildpunkten (Pixel) aufgebaut, die rasterförmig angeordnet sind. Die Auflösung und Farbtiefe sind die hauptsächlichen Merkmale einer Pixelgrafik. Pixelbilder können bei entsprechend hoher Bildauflösung und Farbtiefe feinste Farbabstu- fungen wiedergeben. Deshalb werden sie vor allem für Halbtonbilder (Fotos, Dias) sowie für Bilder aus Malprogrammen verwendet. - 15 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung Beim Verkleinern, Vergrößern oder Drehen von Pixelbildern kann es oft zu Qualitätsverlu- sten kommen. Vor allem das Vergrößern führt oft zu unerwünschter Sichtbarkeit der ein- zelnen Pixel, auch Treppeneffekt genannt. Bei der Bearbeitung kommt es häufig zu einer Unschärfe des Bildes. Deutlich erkennbarer Treppeneffekt Im Allgemeinen haben Pixelbilder einen höheren Speicherplatzbedarf als Vektorbilder. Mit Hilfe von Auswahlen wird der zu bearbeitende Pixelbereich festgelegt. Für die Bearbeitung werden Bildbearbeitungsprogramme, wie GIMP, Adobe Photoshop, Corel Photopaint, etc. verwendet. Gängige Dateiformate für Pixelgrafiken sind z.B. BMP, GIF, JPEG, PNG und TIFF. D Abhängig von der Bildbeschaffenheit sollte ein Pixelbild nie mehr als 40 % an der Größe verändert werden. EM 1.6. Vektorgrafiken Anders als Rasterbilder basieren Vektorgrafiken nicht auf einem Pixelraster, sondern wer- den durch eine mathematische Beschreibung definiert. Was hier so kompliziert klingt, ist in Wirklichkeit recht einfach: In einer Vektorgrafik werden nur die Eigenschaften (Parame- ter) wie z.B. die Position, Linienbreite, Füllfarbe, usw. eines Objektes z.B. Kreis, Rechteck, etc. gespeichert. Die Definition der Vektorgrafiken lässt schon erkennen, dass diese Art der Grafik hervorra- gend für Zeichnungen (z.B. Comics, Logos, etc.) und Texte aber nicht für die Bearbeitung von z.B. Fotos geeignet ist. Für die Bearbeitung einer Vektorgrafik stehen sogenannte Ankerpunkte, die durch Linien und Kurven miteinander verbunden sind, zur Verfügung. Bei dieser Grafikart muss also vor der Bearbeitung keine Pixelauswahl getroffen werden, sondern hier werden die einzelnen Ankerpunkte direkt bearbeitet. O Ankerpunkte mit Linien und Kurven verbunden Der Vorteil gegenüber Pixelbildern besteht darin, dass Vektorgrafiken stufenlos und ohne Qualitätsverlust beliebig groß skaliert werden können, ohne dabei ihre scharfen, klaren Konturlinien zu verlieren. Da Bildschirme aus Bildpunkten aufgebaut sind, werden sowohl Pixelgrafiken als auch Vek- torgrafiken am Monitor in Pixeln dargestellt. - 16 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung Vektorgrafiken sind auflösungsunabhängig. Das bedeutet, dass die endgültige Auflösung erst bei der Ausgabe festgelegt bzw. berechnet wird. Dadurch haben sie im Gegensatz zu Pixelbildern einen vergleichsweise geringen Speicherbedarf. Links Vektorgrafik 500% vergrößert rechts Pixelgrafik 500% vergrößert Gängige vektorbasierte Zeichenprogramme sind z.B. Corel Draw, Adobe Illustrator, Adobe Flash, usw. sind bestens geeignet für das Zeichnen von Logos, Illustrationen und das Ar- beiten mit Texten. Gängige Dateiformate sind .eps, .svg, .pdf, .swf D Wird eine Vektorgrafik in eine Pixelgrafik umgewandelt, so nennt man diesen Vorgang ra- stern oder rendern. Dies gilt auch für einzelne vektorbasierte Elemente innerhalb einer Gra- fik. Der umgekehrte Vorgang wird vektorisieren genannt. Während das Rendern oft unproblematisch ist, sind die Ergebnisse des Vektorisierens eher wenig zufrieden stellend. EM O - 17 -
Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung 1.7. Lernkontrolle – Fragen und Aufgaben Frage 1 Welche der folgenden Aussagen bringen Sie mit Pixelbildern in Verbindung? (A) Qualitätsverlustfreie Skalierung (B) Meist geringer Speicherplatzbedarf bei hochaufgelösten Bildern (C) Einzelne Ankerpunkte können bearbeitet werden (D) Feinste Farbabstufungen (E) Bestehen aus einer Vielzahl von Bildpunkten Frage 2 In welcher Einheit wird die Auflösung angegeben? (A) dpi (B) dbi (C) pci D (D) ppi Frage 3 Wie hoch sollte die Auflösung für Bildschirmmedien ausfallen? (A) 180 - 200 (B) 72 bzw. 96 EM (C) 300 (D) 400 - 600 1.8. Das Wichtigste in Kürze Digitale Bilder werden für die Gestaltung im Web und Publishing Bereich ver- wendet, sie werden mit E-Mails oder Mobiltelefonen versandt, können auf di- gitalen Bilderrahmen betrachtet und ausgedruckt werden. Digitale Bilder sind aus einer Vielzahl von einzelnen Bildpunkten, den soge- nannten Pixel, zusammengesetzt. O In einem Pixel werden Informationen zu Position und Farbwert gespeichert. Diese Informationen werden digital in binärem Code dargestellt. Wie viele Pixel ein Bild besitzt, wird mit der Auflösung festgelegt. Auflösung, Ausgabegröße und Farbtiefe bestimmen wesentlich den Speicher- platzbedarf eines Bildes. Bilder können in Pixel- bzw. Rasterbilder und Vektorbilder unterteilt werden. - 18 -
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