GRUNDLAGEN VEGETATIONSTECHNIK - ZINCO
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Inhaltsübersicht Vegetation Basisinformationen 5 Pflanzengemeinschaften 14 Pflanzengemeinschaft „Sedumteppich“ 15 und „Sedumteppich Halbschatten“ Pflanzengemeinschaft „Steinrosenflur“, 19 „Steinrosenflur Halbschatten“ und „Schräg-/Steildach“ Pflanzengemeinschaft „Sedum-Kräuterflur“, 25 „Gräserdach“ und „Blütenwiese“ Pflanzengemeinschaft „Lavendelheide“ 29 und „Lavendelheide Halbschatten“ Begrünungsverfahren bei Extensiv- 35 begrünungen – welche Möglichkeiten gibt es und was ist zu beachten! Pflege und Wartung extensiver und 39 einfach intensiver Dachbegrünungen Intensivbegrünung: Was ist bei der 45 Pflanzenauswahl und Planung zu beachten? Rasen auf Dächern: Was ist zu beachten? 49 3
Inhaltsübersicht Substrate Dachsubstrate – Grundlagen für 53 dauerhaften Begrünungserfolg Welches Substrat für welche Vegetationsform? 54 Wertstoffrecycling – der Umwelt zuliebe 55 Qualitätssicherung 56 Zincolit® 57 Zincolit® Plus 58 Systemerde „Sedumteppich“ 59 Systemerde „Steinrosenflur“ 60 Systemerde „Lavendelheide“ 61 Systemerde „Dachgarten“ 62 Systemerde „Rasen“ 63 Zincohum 64 Objektgerechte Lieferformen 65 und Aufbringungsarten Systemerden – Beachtenswertes 67 vor der Bestellung Wichtige Normen, Richtlinien und 68 Merkblätter für Dachbegrünungen Stichwortregister 69 4
Basisinformationen Unterschiedliche Begrünungsvarianten ohne stärkere Vegetationsumbildung Die Übergänge zwischen den einzelnen funktionieren sollen (Extensive Dachbe- Begrünungsarten und Vegetationsformen Aus vegetationstechnischer Sicht bestehen grünung). Dazwischen liegen natürlich sind dabei fließend. Ab Seite 14 finden zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze gestalterische wie aufbautechnische Spiel- Sie die ZinCo Pflanzengemeinschaften für die Planung und Ausführung von arten (Einfache Intensivbegrünung). näher beschrieben mit genauen Angaben Dachbegrünungen. hinsichtlich Pflege, Pflanzen und Substrat- Alle wichtigen Informationen, wie sich höhe. Was speziell bei Rasen zu beachten Zum einen sind dies Dachgärten, die mit solche Begrünungen auf dem Dach reali- ist, steht auf den Seiten 49–52. Intensiv- entsprechend hoch wachsenden bzw. sieren und dauerhaft etablieren lassen, begrünungen ermöglichen nahezu alles wasser- und nährstoffbedürftigen Pflan- finden Sie in dieser Planungshilfe. auf dem Dach, was auch zu ebener Erde zen versehen werden und zur Nutzung möglich ist. Auf was speziell zu achten ist, vorgesehen sind (Intensive Dachbegrü- In der unten stehenden Übersicht finden lesen Sie ab Seite 45. nung). Sie, gemäß Dachbegrünungsrichtlinie der FLL (Forschungsgesellschaft Land- Generell beziehen sich sämtliche, in dieser Zum anderen werden aber auch Dach- schaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.), Planungshilfe gemachten Aussagen auf begrünungen realisiert, die in erster Linie die unterschiedlichen Formen der Be- die klimatischen Gegebenheiten Mitteleu- als ökologischer Schutzbelag fungieren grünungsmöglichkeiten von Dächern in ropas. Wobei auch hier standortbezogene und möglichst pflegearm und langfristig vereinfachter Form dargestellt. Anpassungen zu beachten sind. Mehr da- zu auf Seite 10. Begrünungsarten und Vegetationsformen Extensivbegrünung Einfache Intensivbegrünung Intensivbegrünung • geringer Pflegeaufwand • Mittlerer Pflegeaufwand • hoher Pflegeaufwand • ohne Zusatz-Bewässerung • periodische Bewässerung • regelmäßige Bewässerung • Moos-Sedum- bis • Gras-Kraut- bis Gehölz-Begrünungen • Rasen oder Stauden bis Sträucher Gras-Kraut-Begrünungen • Aufbaudicke 12–100 cm und Bäume • Aufbaudicke 5–20 cm • Gewicht 160–1500 kg/m2 • Aufbaudicke 15–200 cm • Gewicht 60–300 kg/m2 • Gewicht 200–3000 kg/m2 Pflegeleichte Begrünung Gestaltete Begrünung Gepflegte Gartenanlagen anstatt eines Kiesbelags für etwas höhere Ansprüche auf genutzten Flachdächern 5
Der Systemaufbau Basis für dauerhaften Begrünungswunsch Die ZinCo Systeme speichern einerseits Wasser, andererseits führen sie das Über- schusswasser sicher ab. Wie viel Wasser jeweils benötigt wird, hängt entscheidend von der geplanten Vegetationsform, vom jeweiligen Standort und vom Dach selbst ab. Während extensive Begrünungen mit trockenresistenten Stauden eher wenig Feuchtigkeit benötigen, unter einem „nas- sen Fuß“ sogar leiden, haben einfache Intensivbegrünungen bereits einen höhe- ren Wasserbedarf. Deshalb bietet ZinCo für jede Vegetationsform einen passenden und bewährten Systemaufbau. Beispielhafte Systemaufbauten Extensivbegrünung Einfache Intensivbegrünung Intensivbegrünung Systemaufbau „Steinrosenflur“ Systemaufbau „Lavendelheide“ Systemaufbau „Dachgarten“ Systemerde „Steinrosenflur“ Systemerde „Lavendelheide“ Systemerde „Dachgarten“ Systemfilter SF Systemfilter SF Systemfilter SF Dränage-Element Floradrain® FD 25 Dränage-Element Floradrain® FD 40 Dränage-Element Floradrain® FD 60 Speicherschutzmatte SSM 45 Speicherschutzmatte SSM 45 Verfüllung mit Zincolit® Wurzelschutzfolie WSF 40 Wurzelschutzfolie WSF 40 Isolierschutzmatte ISM 50 bei Bedarf bei Bedarf Wurzelschutzbahn WSB 80-PO bei Bedarf 6
Basisinformationen Intensive Dachbegrünung Da sich die Begrünung auf dem Dach be- Auf dem Dränage-Element wird ein findet, muss die darunter liegende Dach- Systemfiltervlies verlegt, um der Ein- Anspruchsvolle Vegetation kommt in der haut entsprechend geschützt werden. Bei waschung des Substrates in die Drän- Natur auf eher mächtigen Bodenprofilen nicht wurzelfester Abdichtung wird dies schicht vorzubeugen. vor. Der humusreichere Oberboden bie- durch eine zusätzliche Wurzelschutzbahn tet dafür in der Regel gute Wachstums- gewährleistet, auf der dann eine Schutz- Die Systemerde wird in Zusammenset- bedingungen für die Pflanzen. Ein ent- matte gegen mechanische Beschädigung zung und Schichtstärke auf die gewünschte sprechender Abstand zum Grundwasser verlegt wird. Vegetation abgestimmt. Ab 35–40 cm sichert einen Standort ohne stauende Substratstärke kommt ein mineralisches Nässe. Gröberes mineralisches Material Ein Großteil der Wasserspeicherung findet Untersubstrat zusätzlich zum Einsatz. im Unterbodenbereich sorgt für ausrei- im darüber aufgebrachten Dränage-Ele- chende Wasserabführung sowie einen ment statt und kann in Form eines Wasser- So lassen sich kompakte Aufbauten für guten Lufthaushalt. All diese Funktionen anstaus sinnvoll ergänzt werden. Durch eine intensive Form der Bepflanzung und sollen auch bei einem Dachgarten vor- kapillar brechende Dränschichten wird Nutzung realisieren! Weitere Aufbauten handen sein. Nur in der Regel wesentlich einer Vernässung vorgebeugt bzw. Kapil- finden Sie in der ZinCo Planungshilfe kompakter! Das Ergebnis ist z. B. der larität nur in einem verträglichen Maß „Systeme für die intensive Dachbegrü- Systemaufbau „Dachgarten“, wie unten zugelassen. nung“. Was pflanzentechnisch beachtet dargestellt. werden sollte, steht in der vorliegenden Planungshilfe ab Seite 45. Vom Vorbild Natur zum Systemaufbau Systemaufb „Dachgarten“ Humoser Oberboden Systemerde Ton-Umlagerung, Systemfilter Verwitterung Dränelement ® Floradrain FD 60 Ausgangsgestein Schutzlagen ggf. Wurzelschutz Dachkonstruktion mit Dachabdichtung 7
Extensive Dachbegrünung Durch die spezielle Exposition, die geringe Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Schichtstärke und auch das fehlende Also kommen überwiegend mineralische Hier sind Standorte gefragt, die sich über Wasser bilden sich hier besondere Vege- Substrate mit gutem Lufthaushalt zum lange Zeit selbst erhalten und keines oder tationsformen aus. Es ist nur ein sehr Einsatz. Und dies in einer möglichst ge- nahezu keines Eingriffs durch den Men- geringer Raum für Durchwurzelung bei ringen Schichthöhe, wie sie zwar für die schen bedürfen. Derartige Vegetationen gleichzeitig sehr gutem Luftangebot ge- Extensiv-Vegetation ausreichend ist, je- finden sich in der Natur zum Beispiel auf geben. Das Wasserangebot ist sehr be- doch unerwünschtem Fremdaufwuchs Felsbändern und Felsköpfen. grenzt – wodurch nur spezielle Pflanzen möglichst keine Chance bietet. Staunässe wachsen können. Höherer Aufwuchs durch stehendes Wasser wird durch kapil- hat in der Regel keine Chance. lar brechende Dränage-Elemente ver- mieden. Neben dem Substrat sorgt ein Die Pflanzen kommen auch mit extremen ausgeklügeltes und bewährtes Wasser- Wind- und Temperaturbedingungen klar management im Gesamtsystem für eine – eine Umgebung, wie sie auch auf Dä- möglichst langfristige Wasserversorgung chern anzutreffen ist. ohne Überangebot. Geeignete und be- währte Aufbauten finden Sie in der Pla- Um unter diesen Rahmenbedingungen nungshilfe „Systeme für die extensive eine funktionierende Begrünung zu er- Dachbegrünung“. möglichen, müssen Systeme mit möglichst geringem Gewicht und Aufbauhöhe ver- Die geeigneten Pflanzen finden sie in der wendet werden. vorliegenden Planungshilfe bei den ZinCo Pflanzengemeinschaften ab Seite 15. Vom Vorbild Natur zum System Systemaufbau „Steinrosenflur“ dünne Humusauflage Systemerde Wasserspeicher in Vertiefungen und Systemfilter Spalten Dränelement zerklüftetes Gestein, abfließendes Wasser Schutzlagen ggf. Wurzelschutz Dachkonstruktion mit Dachabdichtung 8
Basisinformationen Was ist bei der Planung Dafür können als erste Orientierung die Die Anmerkungen neben den Farbbalken zu beachten? Jahresniederschläge dienen (siehe Karte). geben Hinweise für eine extensive Dach- Parallel sind selbstverständlich die Tem- begrünung. Eine Erhöhung der Substrat- Unterschiedliche Standortbedingungen peraturverhältnisse zu berücksichtigen. stärke bedeutet, dass bis zu 2 cm mehr müssen berücksichtigt werden: Diese Planungshilfe behandelt vorwie- aufgebracht werden sollen (im Vergleich gend den mittel- und westeuropäischen zu den Standardaufbauten in den ZinCo Niederschlagsverhältnisse Klimaraum. Planungshilfen). Ab Seite 53 finden Sie weitere Angaben zu den erforderlichen Die Niederschlagsverhältnisse sind bei Falls die Niederschlagsverteilung für die Substrathöhen in Abhängigkeit von der der Auswahl des Systemaufbaus und der Nutzung durch die Vegetation ungünstig Vegetation. Substrathöhe sowie hinsichtlich einer ist, sind entsprechende Maßnahmen zu eventuell erforderlichen Zusatzbewässe- treffen. rung (sowohl bei extensiver als auch bei intensiver Dachbegrünung) zu berück- sichtigen. Mittlere Niederschlagsmenge/Jahr in Deutschland Niederschlagshöhe Notwendige in mm Maßnahmen > 2600 2200–2600 Besonders 1800–2200 leistungsfähige Dränschichten 1400–1800 1200–1400 1000–1200 900–1000 Standardaufbauten 800–900 700–800 600–700 Erhöhung der 550–600 Substratstärke 500–550 475–500 Eventuell Zusatz- 450–475 bewässerung < 450 Quelle: Deutscher Wetterdienst 9
Jahresniederschläge Mitteleuropa Temperaturverhältnisse Auf jeden Fall sind zusätzlich die beson- Unsere Pflanzengemeinschaften für die dere Lage des Daches und die dort in der Extensive Dachbegrünung und Einfache Hierfür können die Winterhärtezonen Regel verschärften Bedingungen durch Intensivbegrünung können in der Regel einen Anhaltspunkt geben. Die Winter- Wind zu berücksichtigen. Für Sträucher in den Zonen 6 bis 7 und bereichsweise härtezone kennzeichnet den Bereich, und Bäume sind die Winterhärtezonen 5 (bei ausreichendem Schneeschutz) und in dem langfristig eine Pflanzenart hin- recht aussagekräftig. Bei Stauden treffen 8 (bei evtl. einer Zusatzbewässerung) sichtlich der Minimaltemperatur noch sie nicht immer zu, da sich die Schnee- eingesetzt werden. Darüber hinaus sind natürlich vorkommt. Selbstverständlich verhältnisse schützend und damit günstig Anpassungen sinnvoll oder zwingend kann eine solche Pflanze auch in milde- auswirken können. notwendig. Zusätzlich sind die Nieder- ren Regionen wachsen. schlagsverhältnisse, die Maximaltempe- raturen und die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht zu beachten. Winterhärtezonen für Gehölze in Mitteleuropa Winterhärtezonen für Gehölze in Mitteleuropa 7b 7b Zone tmin · J in °C 7a 8b 7b 8a Gumbinnen 5b -26,0 bis -23,5 6a - 23,3 bis -20,6 Husum Putbus Danzig 6b -20,5 bis -17,8 Helgoland Kiel 5b 7a - 17,7 bis -15,0 8b 7b 7b 7b - 14,9 bis -12,3 Norderney Rostock Lübeck 8a - 12,2 bis -9,5 Borkum 8a Allenstein 8b - 9,4 bis - 6,7 Hamburg Schwerin Waren 6b l 6a hse Emden Weic Bialystok Den Helder Bremen Lüneburg 7a Prenzlau N e tze Thorn Uelzen Elb Bug e 7a Aller Kyritz Od Löningen er Amsterdam Berlin er Wes Posen Arnheim 7b Hannover 7b Frankfurt (O.) 7a Wa r the Warschau Magdeburg Rhein Herford Münster Jüterbog Lodz Brocken 7b Ma 8a Essen as Arnsberg Kassel Halle Cottbus 7a Lublin Torgau Venlo 6b 7b 6b Weichsel Kahler Dingelstädt Brüssel Köln Lüdenscheid Asten Dresden Breslau 6a Altenburg Bauzen Od Marburg er Weimar 7b Tschenstochau Lüttich 7b 8a Weilburg Fulda Meiningen 6a Sa n Koblenz Neuhaus a.R. Jićin Reitzenhain Krakau 8a Hof 7a 7a Clervaux 8b Coburg Ratibor Mainz 6a 6b Prag 7a 5b Mai n Pilsen Luxemburg 7a 8a Würzburg Bamberg Reims Kaiserslautern 7a 6a 5b Maa Buchen Zakopane Ludwigs- 5b Mo s hafen Amberg l 5b 6b 5b da u el Nürnberg Mos Cham 5b Sabinov 7b 7b 7b 7a Budweis Brünn Regensburg Buchenau Nancy Stuttgart Wildbad Kirchheim u.T. 7a 6a Chlum 6b 6b Heidenheim I sa r Rhein Tübingen Karlshuld Pistyan Lucˇ enec 6b 6b 6a Passau 8a 7a Ulm Augsburg Landshut Dona u Wien Villingen 6b 7a München 7a 7a Feldberg Böttingen Rosenheim 7b 7a iß Meersburg 6a he T Dijon 7a 6a 8a Kempten Györ 6b 6b Basel Bad 6a Reichenhall Lunz Budapest 6a 7a 7b Oberstdorf Graz 7a Innsbruck 5b 5b 5b 6b 6b 7b 8a 6a 7b 5b Klagenfurt 7a Donau e Saon 5b Bozen Marburg 6b Szeged Genf 7a Pécs 0 50 100 150 km Lyon 7a 7b 8a Entwurf: D. Schreiber e Udine 5b 8b on h R Quelle: Roloff/Bärtels, Flora der Gehölze, © 2008 Eugen Ulmer KG, Stuttgart. 10
Basisinformationen Lichtverhältnisse Halbschattige oder absonnige Standorte Bei ganztägig schattigen Standorten ist lassen nicht alle Pflanzen zu. Welche keine Extensivbegrünung mit den in den Bei Auswahl der Vegetation sind generell Pflanzen hier geeignet sind, entnehmen Pflanzenlisten ab Seite 17 aufgeführten die objektspezifischen Lichtverhältnisse Sie bitte den jeweiligen Pflanzengemein- Pflanzen mehr möglich. Eine Begrünung zu berücksichtigen. Die ZinCo Standard- schaften ab Seite 15. kann ausschließlich mit Pflanzen realisiert Pflanzengemeinschaften sind für voll be- werden, die bei diesem Standort auch auf sonnte Standorte geeignet. erdgebundenem Boden anzutreffen sind. sonnig absonnig bis halbschattig schattig Windverhältnisse Frage nach der geeigneten Vegetation. Auf hohen oder sonstigen exponierten Die ZinCo Pflanzenlisten für Extensivbe- Flächen ist diese erschwert, und es emp- Die Windverhältnisse auf Dächern werden grünungen stellen dazu eine bewährte fiehlt sich, auf Anpflanzungen und vorkul- leider oft unterschätzt – viele Pflanzen, Auswahl dar. Was bei der Auswahl von tivierte Matten/Elemente zurückzugreifen speziell für die intensive Dachbegrünung, Pflanzen für die intensive Dachbegrü- (siehe Seite 38). kommen damit nicht klar. Generelle Maß- nung beachtet werden sollte, finden Sie nahmen gegen den Windsog sind in der ab Seite 45. Auch die Form der Etablie- Planungshilfe „Grundlagen Bautechnik“ rung von Vegetation (z. B. Ansaat, Pflan- beschrieben. Hier geht es jedoch um die zung, Pflanzmatten) ist zu beachten. Exponiert stehende Gebäude müssen hinsichtlich Ein zwar hohes Gebäude, aber umgeben von ähn- Mit vorbegrünten Matten im Eck- und Rand- des Windes kritisch betrachtet werden. lich hoher oder höherer Bebauung ist nicht so bereich kann bei exponierter Lage bzw. hohen kritisch zu sehen. Gebäuden sofort eine schützende Vegetations- decke aufgebracht werden. 11
Höhensituation NN verwendet werden. Bei Projekten in im Sonnenlicht sowie die eingeschränkte höheren Lagen empfiehlt es sich, speziell Vegetationszeit langsamer vonstatten. Die Ein wichtiger Aspekt speziell im Alpen- in Höhenlage angezogene Pflanzen in ge- Niederschlagsverhältnisse sind zudem zu raum. Die ZinCo Pflanzenlisten können eigneter Auswahl zu verwenden. Sprechen beachten. unter Beachtung der übrigen Faktoren Sie uns an! Generell geht die Entwicklung bis zu einer Höhe von ca. 1500 m über der Vegetation durch den hohen UV-Anteil 4000 2500 3500 N (600.000/259.000) (600.000/85.900) S 2250 Jahresniederschläge 3000 2000 Niederschlag [mm] Relief 2500 1750 2000 1500 1500 1250 1000 1000 500 750 La Sorne Aare (Grenchen) Aare (Bern) Simme (Oberwil) Simme (Lenk) Le Rhône 0 500 Quelle: Spreafico, M. & Weingartner, R. (2005): Hydrologie der Schweiz – Ausgewählte Aspekte und Resultate. Berichte des BWG, Serie Wasser Nr. 7, Bern. Salzbelastung in Küstenregionen In Küstenregionen ist mit verstärktem Salzeintrag durch salzbefrachtete Winde zu rechnen. Hier müssen speziell an- gepasste Pflanzen ausgewählt werden. Sollten Sie dort eine Begrünung planen, sprechen Sie uns an! Auch in Küstennähe lassen sich Dächer begrünen – entscheidend sind geeignete Pflanzen! 12
Basisinformationen Dachneigung Bei Flachdächern gilt es vor allem, stau- ende Nässe zu vermeiden. Dies wird durch die Wahl des geeigneten Systemaufbaus mit ausreichend hoher kapillarbrechender Dränage erreicht. Vernässungen führen häufig zu unerwünschten Vegetations- umbildungen (Ausfall der eingesetzten trockenheitsangepassten Vegetation mit nachfolgend auftretender Etablierung feuchtigkeitsliebender Pflanzen). Flachdächer zeigen häufig – obwohl mit Gefälle geplant – Pfützenbildung! Darauf muss bereits bei der Das im Systemaufbau zu verwendende Planung geachtet werden. Dränage-Element verhindert das Vernäs- sen der Vegetationstragschicht und hält die Wurzeln von stauender Nässe fern. Nur so wird die für das Substrat im Labor ermittelte Luftkapazität auch auf dem Dach erreicht. Der Aufbau, z. B. mit dem Dränage- Element Floraset®, wird durch Über- brückung der Pfützen zwar höher, aller- dings nicht schwerer, denn Floraset® be- steht aus leichtem Polystyrolhartschaum. Ein extremes Beispiel – aber auch geringere Die Lösung: ausreichend hohe Dränage mit Pfützenhöhen sind bereits kritisch! Kapillarbruch. Schrägdächer hingegen müssen wiederum ganz anders betrachtet werden: Zum einen ist der Schubsicherung erhöhte Be- achtung zu schenken und zum anderen einer ausreichenden Wasserrückhaltung im Systemaufbau. Dazu finden Sie mehr in der ZinCo Planungshilfe „Systeme für begrünte Schrägdächer“. Generell ist das Vegetationsbild auf der Südseite etwas anders als auf der Nord- seite. Zum Beispiel wird sich auf der son- nenabgewandten Seite Gras eher halten. Ab 20–25° muss eine Zusatzbewässerung in trockenen Zeiten möglich sein. In Ab- hängigkeit der Niederschlagsmenge auch schon bei geringerer Neigung. Schrägdächer bedürfen besonderer Maßnahmen zur Sicherung der Vegetation. 13
Pflanzengemeinschaften Überblick ZinCo Pflanzengemeinschaften Steinrosenflur Lavendelheide Blütenwiese pflegeintensiv Gräserdach Pflege pflegeleicht Sedum-Kräuterflur pflegearm Gewicht des Systemaufbaus leicht schwer Sedumteppich Sedumteppich: Die einfachste Form der Sedum-Kräuterflur: Mehr Blütenvielfalt Lavendelheide: Fast schon ein Dach- Extensivbegrünung – „Pflanzen statt Kies als der „Sedumteppich“, kostengünstig zu garten – aber pflegeleichter! Und sehr aufs Dach“ (ab Seite 15). realisieren – wenn es nicht auf Gestaltung ansprechend in der Optik (ab Seite 29). ankommt (ab Seite 25). Sedumteppich Halbschatten: Auswahl Lavendelheide Halbschatten: von Sedum-Arten für absonnige bis halb- Gräserdach: Wer es lieber ohne Blüten Wiederum eine Auswahl für schwächer schattige Standorte (ab Seite 16). mag, liegt hier richtig. Ausschließlich besonnte Bereiche (ab Seite 29). trockenheitsverträgliche Gräserarten Steinrosenflur: Die gestaltete Extensiv- (ab Seite 25). begrünung mit pflegeleichtem Charakter (ab Seite 19). Blütenwiese: Eine Kombination aus „Gräserdach“ und „Kräuterflur“ mit Steinrosenflur Halbschatten: Selbst- Schwerpunkt auf Gräsern. Die Arten- erklärend als Variante für weniger Licht vielfalt lässt sich bei Variationen der (ab Seite 19). Substrathöhe erweitern (ab Seite 25). 14
Pflanzengemeinschaft „Sedumteppich“ und „Sedumteppich Halbschatten“ Was ist bei der Pflanzen- Mit Klein- oder Flachballenpflanzen lassen finden. Dies sorgt für eine stabile Vege- zusammenstellung und sich gestaltete Teppiche realisieren. An- tation. Sedum ellacombianum bitte nicht Planung zu beachten? pflanzungen erleichtern eine artenreiche großflächig einsetzen – es zieht über Vegetation. In Fällen mit dem Wunsch Winter ein! Beide Pflanzengemeinschaften nach sofortigem Grün sowie in exponier- ten Lagen und in windsoggefährdeten Was ist bei der Pflanzung/Aus- Ideal für ein ansprechendes Bild und Bereichen kann auch der Einsatz von vor- saat zusätzlich zu beachten? möglichst geringen Pflegeaufwand kultivierten Pflanzenmatten sinnvoll bzw. sind gleichmäßige Substrathöhen von angeraten sein. Sedum-Sprossen bieten Bei Anpflanzungen werden größere Flä- ca. 6–8 cm (je nach objektspezifischer eine rationelle Form der Begrünung für chen von ein bis mehreren Quadratmetern Niederschlagssituation) auf einer aus- nicht allzu exponierte Dachflächen in mit derselben Art/Sorte ausgelegt. Je nach reichend bemessenen Flächendränage günstigen Jahreszeiten. Grundsätzlich Dachgröße variiert dabei die Größe einer zur Vermeidung von Vernässung. Um sollten mindestens vier verschiedene zusammenhängenden Fläche mit Pflan- eine gute Flächendeckung zu erzielen, Sedum-Arten (nicht Sorten!) ausgewählt zen einer Art (i. d. R. max. 2–3 m²). Es ist die Tabelle auf Seite 16 zu beachten. werden. Dies sorgt für eine stabile Ve- lassen sich durch unregelmäßige Wieder- Dieser entnehmen Sie auch die nötige getation. Sedum cauticolum sollte in holung dieser Flächen ansprechende Pflanzenanzahl/m2 in Bezug auf die nicht zu großen Anteilen eingesetzt wer- bunte Teppiche realisieren. Großflächige Einbringungsart. Die Empfehlungen in den. Sedum spurium liebt eher etwas Monokulturen sind zu vermeiden! Sedum der Pflanzenliste zur prozentualen Auf- mehr Feuchte und ist daher nicht für sehr reflexum und Sedum cauticolum werden teilung auf Seite 18 ermöglichen einen dünnschichtige Aufbauten geeignet. Bei generell kleinflächiger gepflanzt. Grund- guten Start für eine langfristig stabile Sprossenmischungen sollte der Gewichts- sätzlich sind die Pflanzen vor dem Ver- Vegetation. anteil an Sedum album und sexangulare teilen auf der Dachfläche gründlich zu nicht zu hoch bemessen sein. wässern. Nach dem Auslegen beginnt Pflanzengemeinschaft „Sedumteppich“ die fachgerechte Pflanzung mit anschlie- Pflanzengemeinschaft ßender durchdringender Wässerung des Der reine „Sedumteppich“ kann sowohl „Sedumteppich Halbschatten“ Begrünungsaufbaus. als Sprossen-Aussaat wie auch in Form von Flach- oder Kleinballenpflanzen aus- Diese Variante ist in der Regel nur in Form Ansaaten mit Sedum-Sprossen können gebracht werden. von Flach- oder Kleinballenpflanzen ver- trocken auf die Systemerde „Sedumtep- fügbar. Grundsätzlich sollten alle vier ver- pich“ erfolgen. Anschließend sind die schiedenen Sedum-Arten Verwendung Sprossen gut anzudrücken (anzuwalzen) 15
und der Aufbau durchdringend zu wäs- Pflegeziel sowie spezifische Zusammenstellung der Pflanzenauswahl sern. Eine weitere Zusatzbewässerung in Pflegemaßnahmen zu achten. Durch gezielte Düngung mit Trockenzeiten sichert das Anwachsen der umhülltem Langzeitdünger (Pflanzenfit Sprossen. Zu beachten ist, dass v. a. die Nach der FLL-Dachbegrünungsrichtlinie 4M) wird die Sedum-Vegetation gestärkt großblättrigen Arten (Phedimus, Hylote- sind Pflegeziele immer abgestimmt auf das und Mooswuchs kann eingeschränkt lephium – siehe Pflanzentabelle) guten Begrünungsverfahren und die Vegetations- werden. Erdkontakt erhalten: Durch die Spros- form sowie den Entwicklungszustand und struktur/Großblättrigkeit wachsen diese die Entwicklungsrichtung objektbezogen Es ist mindestens ein Pflegegang, besser Arten/Sorten nicht so gut an wie Sedum festzulegen. Für die Begrünungsform zwei Pflegegänge pro Jahr vorzusehen. album und sexangulare. Gegen Wind- „Sedumteppich“ bzw. „Sedumteppich Soll der „Sedumteppich“ auf Schräg- bzw. sog ist ggf. eine Fixierung mit Kleber Halbschatten“ gilt grundsätzlich: Es soll insbesondere Steildächern zum Einsatz notwendig. Dies kann auch in Form ein möglichst geschlossener artenreicher kommen, so ist noch mehr Augenmerk einer Nassverklebung (Hydroseeding- Teppich aus Sedum-Pflanzen erreicht auf einen flächendeckenden Bewuchs zu Verfahren ohne Saatgut) erfolgen, am werden. Dieser muss auch langfristig lenken und die Pflegeintensität zu erhö- besten auf rein mineralischem Substrat erhalten werden. Fremdwuchs ist regel- hen. Die erforderlichen Einzelmaßnahmen wie z. B. Zincolit® Plus. Sprossen sollten mäßig und rechtzeitig zu entfernen. Der in Abhängigkeit des Pflegeabschnitts sind nicht per Nasssaatverfahren ausgebracht Anteil an großblättrigen Sedum-Arten ab Seite 39 beschrieben. werden, da die Beschädigung der Blatt- soll die Vegetation dominieren – siehe und Sprossstruktur eine erhöhte Aus- dazu auch die Empfehlungen in der trocknung nach sich zieht. Pflanzenliste. Darauf ist schon bei der Einbringungsarten und empfohlene Aufwandmengen Einbringungsart/Lieferform Kleinballen- Flachballen- Sedum-Sprossen Pflanzenmatte pflanzen KB 100 pflanzen FB 50 „Sedumteppich“ „Sedumteppich“ oder oder FB 4x15 „Sedumteppich „Sedumteppich“ Halbschatten“ oder „Sedumteppich Halbschatten“ Flachdach > 20 Stück/m2 > 16 Stück/m2 > 60 g/m2 bis ca. 10° Eck- und > 30 Stück/m2 > 22 Stück m2 > 100 g/m2 vollflächig Randbereich Erhöhte Neben erhöhter Pflanzendichte Substrat vollflächig Anforderungen evtl. zusätzlich mit organischem Kleber hinsichtlich sichern oder vollflächig Sedum-Pflanzen- Windsog/Erosion matten Dachsituation Hinweise Mit Kleinballen- Flachballenpflanzen In der geeigneten Wichtig ist, dass pflanzen lässt sich mit größerem Ballen Jahreszeit die ratio- die Matten sorgfältig ein „Sedumteppich“ ergeben schneller nellste Form, einen verarbeitet werden, langfristig am große Einzelpflanzen. „Sedumteppich“ zu auf keinen Fall lange sichersten realisie- realisieren. Nachteil aufgerollt bleiben ren. Großblättrige ist jedoch, dass ins- und auch eine sinn- Sedum-Arten wach- besondere die klein- volle Bewässerung sen so sicher an. blättrigen Sedum- erfolgt, um Schrump- Arten meist stark fungen zu vermeiden. dominieren. Daher Bevorzugt Matten sollte bei der Aus- mit großblättrigen schreibung auf ent- Sedum-Arten (Phedi- sprechende Hinweise mus) verwenden! geachtet werden. 16
Pflanzengemeinschaft „Sedumteppich“ und „Sedumteppich Halbschatten“ Pflanzenliste – Flächenpflanzen ab 16 Stück/m2 Nr. Botanischer Name Deutscher Name Höhe Blatt* Blütenfarbe Blütezeit (Monate) Standort** (cm) 1 Sedum album als Art und in Sorten: Weißer Mauerpfeffer 5–10 SW 6–8 • Art weiß • „Coral Carpet“ weiß • „Murale“ blass-rosa 2 Sedum (Hylotelephium) cauticola September-Fetthenne 10–15 SW rosa 8–9 3 Sedum floriferum (Phedimus floriferus) Weihenstephaner 10–15 SW goldgelb 6–7 „Weihenstephaner Gold“ Fetthenne 4 Sedum hybridum (Phedimus hybridus) Mongolen–Fetthenne 10–15 SW gelb 7–8 „Immergrünchen“ 5 Sedum kamtschaticum Kamtschatka-Fetthenne 10–15 SW gelb 7–9 (Phedimus kamtschaticus) 6 Sedum reflexum Tripmadam 20–25 SW gelb 6–7 7 Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer 5–10 SW gelb 6–7 8 Sedum spurium (Phedimus spurius) in Sorten: Kaukasus-Fetthenne 10–15 SW 7–8 • „Album Superbum“ weiss • „Fuldaglut“ scharlach • „Roseum Superbum“ rosa • „Splendens“ rosa • „Variegatum“ rosa Zusätzlich geeignete Arten: Mittagsblumen – Delosperma 9 Delosperma cooperi 8–10 SW|SW pink 7–10 10 Delosperma congestum „Golden Nugget“ 8–10 SW|SW gelb 5–10 11 Delsoperma nubigenum 5–8 SW|SW pink 5–6 12 Delosperma sutherlandii 5–8 SW|SW gelb 5–7 Pflanzenliste – Kleingruppenpflanzen 4–5 Stück/m2 13 Sedum ellacombianum 10–15 SW gelb 7–8 (Phedimus ellacombianus) 14 Sedum lydium Kleinasien-Sedum 5–10 SW weiß 6–7 Pflanzenbeispiele 1 2 3 4 5 6 7 17
Empfehlung (%) Bemerkungen Sedumteppich An- pflanzung Sedumteppich Sprossen- mischung*** Sedumteppich Anpflanzung Halbschatten Lieferbar als Flachballenpflanze Winterhärtezone 5–10 A x 5 Leider häufig in den ersten Jahren in Sedum-Begrünungen dominant, dann u. U. zurückgehend. Daher ist eine maßvolle Verwendung zu empfehlen. Auch als reine Wildart zu empfehlen/verwendbar. Gut geeignete Sorte. Gut geeignete Sorte. 5–10 D x 6 Eine der wenigen herbstblühenden Sedum-Arten. 15–25 B x 6 Sehr wüchsig, sehr zu empfehlen. 15–20 B 40–60 x 4 Ähnlich wie das „Weihenstephaner Gold“, verträgt aber mehr Schatten. 15–20 B x 5 Ein sehr trockenresistentes Sedum! 5–10 C x 5 In kleinen Stückzahlen gut, bringt Höhe in den Teppich. 5–10 A x 5 Fällt mitunter aus – nicht so stabil wie die großblättrigen Arten. 15–20 B 40–60 x 6 Generell nicht so gut für trocken-heiße Standorte. Wenigblühend, frischgrün. Rote Sprosse, aber nicht so wüchsig. Gut geeignete Sorte. Gut geeignete Sorte. Bei ausreichender Wasserversorgung sehr gut. auf Anfrage Wichtig ist ein sehr guter Winternässeschutz durch ausreichend dränfahige Aufbauten. Ungeeignet in kalten Regionen. auf Anfrage 8 – auf Anfrage 8 Im Sommer nur Nachblüte. auf Anfrage 7 Eine der härtesten Mittagsblumen-Arten. Rote Blattfärbung im Winter. auf Anfrage 8 Kompaktwüchsig mit großen Blüten. 60–80 x 6 Weist eine sehr schöne rote Herbstfärbung auf. 20–40 x 7 Darf auf keinen Fall zu nass stehen, vor Überwachsen durch andere Arten schützen. *Blatt ***Zusammensetzung von Sprossenmischungen SW sommergrün Die Angaben sind gewichtsbezogen, unter Berück- SW wintergrün sichtigung der unterschiedlichen Sprossenstruktur. SW immergrün Laut FLL-Dachbegrünungs-Richtlinie mindestens **Standort vier verschiedene Arten verwenden. sonnig A 5–10 % mindestens eine Art absonnig bis halbschattig B 60–90 % mindestens zwei Arten 8 schattig in ausgewogenem Verhältnis C 0–10 % D 0–20 % 18
Pflanzengemeinschaft „Steinrosenflur“, „Steinrosenflur Halbschatten“ und „Schräg-/Steildach“ Was ist bei der Pflanzen- Pflanzengemeinschaft Pflanzengemeinschaft zusammenstellung und „Steinrosenflur“ und „Steinrosenflur Halbschatten“ Planung zu beachten? „Schrägdach/Steildach“ Grundsätzlich sollten alle vier verschiede- Alle drei Pflanzengemeinschaften Die höher wachsenden Stauden, wie z. B. nen Sedum-Arten Verwendung finden. die Nelkenarten, bilden hier zusätzliche Dies sorgt für eine stabile Vegetation. Um eine gute Flächendeckung zu erzielen Blühakzente. Die in der Liste enthaltenen Sedum ellacombianum wird nicht groß- beachten Sie bitte die Tabelle auf Seite 20. Gräser sollten nur dann eingesetzt werden, flächig eingesetzt – es zieht über Winter Die Empfehlungen in der Pflanzenliste wenn akzeptiert werden kann, dass sie ein! Um auch Campanula-Arten einbe- Seite 21/22 zur prozentualen Aufteilung sich auch versamen und so mitunter lästig ziehen zu können, sollte zumindest in ermöglichen einen guten Start für eine werden können. Soll das vermieden wer- längeren Trockenperioden eine Bewäs- langfristig stabile Vegetation. Ist die Ein- den, so müssen sie entweder ausgeschlos- serungsmöglichkeit bestehen. teilung bei kleineren Flächen nicht einzu- sen oder rechtzeitig zurückgeschnitten wer- halten, sollten mindestens vier verschie- den. Die Zwiebel- und Knollenpflanzen Pflanzengemeinschaft dene Sedum-Arten (nicht Sorten!) sowie können zusätzlich eingebracht werden – „Schrägdach/Steildach“ mindestens zwei weitere flächendeckende entweder als Pflanzen oder im Herbst als Stauden den Grundbestandteil der Vege- Zwiebeln. Die Iris-Arten lassen sich nicht Diese Pflanzengemeinschaft setzt auf die tation bilden. Für ein ansprechendes Pflan- als Kleinballenpflanzen kultivieren, sind Vertreter aus der „Steinrosenflur“, welche zenbild mit langem Blütezeitraum werden jedoch gut geeignet, die „Steinrosenflur“ sich am besten zur Begrünung stärker möglichst viele verschiedene Stauden aus weiter zu bereichern. geneigter Flächen eignen. Wichtig für der Liste für Kleingruppen verwendet (min- ein ansprechendes Bild und möglichst destens jedoch drei bei kleinen Flächen). Pflanzengemeinschaft geringen Pflegeaufwand ist, neben der Grundsätzlich werden unabhängig von „Steinrosenflur“ und Pflanzenauswahl, die Verwendung be- der Pflanzdichte mit Flächenstauden nicht „Steinrosenflur Halbschatten“ währter Aufbauten, welche auch lang- mehr als 4–5 Kleingruppenstauden/m² fristig die Schubkräfte aufnehmen kön- verwendet. Für besonders exponierte Ideal für ein ansprechendes Bild und nen. Substratstärke und -typ variieren Flächen wird dabei auf die Begrünungs- möglichst geringen Pflegeaufwand dabei in Abhängigkeit von der Dachnei- form „Sedumteppich“ unter Verwendung sind gleichmäßige Substrathöhen von gung (vgl. ZinCo Planungshilfe „Systeme von Sedum-Pflanzenmatten zurückge- ca. 7–10 cm (je nach objektspezifischer für begrünte Schrägdächer“). In trocke- griffen. Pflanzenmatten des Typs „Sedum- Niederschlagssituation) eines überwie- nen Perioden kann eine manuelle Zu- Kräuter“ könnten auch eingesetzt werden, gend mineralischen Substrates auf einer satzbewässerung notwendig werden. Bei bergen jedoch das Risiko vermehrten ausreichend bemessenen Flächendrä- Steildächern ist eine solche grundsätzlich Pflegeaufwands, da sie nicht dem Ziel nage zur Vermeidung von Vernässung vorzusehen. Insbesondere nach Süden einer gestalteten Extensivbegrünung ent- (vgl. ZinCo Planungshilfe „Systeme für exponierte Flächen müssen bei anhal- sprechen. die extensive Dachbegrünung“ – System- tender Trockenheit mit Wasser versorgt aufbau „Steinrosenflur“). werden. 19
Was ist bei der Pflanzung Auslegen beginnt die fachgerechte Pflan- gehalten werden. Eventuell sind weitere zusätzlich zu beachten? zung. Anschließend ist durchdringend zu versamende Arten teilweise wieder zu wässern, um für gute Startbedingungen entfernen. Fremdwuchs ist auf jeden Fall Nach dem Wässern der Flachballen- zu sorgen. regelmäßig und rechtzeitig zu entfernen. stauden sollten die Kleingruppenpflanzen Es sind zwei, besser drei Pflegegänge pro (außer den flächendeckenden Arten) in Pflegeziel sowie spezifische Jahr vorzusehen. Auf Flachdächern kann 3er-, 5er- bis 7er-Gruppen locker auf der Pflegemaßnahmen lediglich in sehr trockenen Perioden eine Fläche in unregelmäßigen Wiederholun- manuelle Zusatzbewässerung notwendig gen ausgelegt werden. Danach werden Die Pflegeziele sind nach FLL-Dachbegrü- werden. Schräg- und insbesondere Steil- die Zwischenräume mit Sedum und weite- nungsrichtlinie wie auch beim „Sedum- dächer brauchen teilweise eine regelmä- ren bodendeckenden Stauden ausgelegt. teppich“ objektbezogen festzulegen. Für ßige Bewässerung, insbesondere auf Die langsamer wachsenden Flächen- die Begrünungsform „Steinrosenflur“ bzw. nach Süden exponierten Flächen. Zusätz- decker (alle Pflanzen außer Sedum) sollten „Schräg-/Steildach“ soll ein möglichst lich ist besonders bei Schräg- und Steil- etwas enger ausgelegt werden. Je nach artenreicher Bestand erreicht werden, der dächern durch geeignete Düngung ein Dachgröße und Pflanzenart kann sich regulierend zu erhalten ist. Schwächere flächendeckender Bewuchs sicherzustel- eine zusammenhängende Zwischenpflan- Vertreter wie z. B. die Sempervivum-Hybri- len, was entscheidend zur Erosionssicher- zung mit einer Art/Sorte dabei über meh- den müssen entsprechend von verdrän- heit beiträgt. Die erforderlichen Einzel- rere Quadratmeter (i. d. R. 2–3 m² bzw. genden Pflanzen freigehalten werden. maßnahmen in Abhängigkeit des Pflege- bei Steildächern 1–2 m²) zwischen die Gräser müssen durch Rückschnitt (vor abschnitts sind ab Seite 39 beschrieben. Gruppen hindurch erstrecken. Nach dem der Versamung!) regulierend „im Zaum“ Empfohlene Aufwandmengen und Einbringungsarten Einbringungsart/Lieferform Flachballenpflanzen FB 50/FB 4x15 Steinrosenflur/Steinrosenflur Schrägdach/Steildach Pflanzenmatte „Sedumteppich“ Halbschatten bis ca. 10° > 16 Stück m2 Alle Dachsituationen Steildach Schrägdach Flachdach Eck- und > 22 Stück m2 bei erhöhter Randbereiche Windsogbelastung bis ca. 20° > 24 Stück m2 bis ca. 30° > 32 Stück m2 ab 30° vollflächig Erhöhte An- Neben erhöhter Pflanzdichte Substrat evtl. zusätzlich vollflächig forderungen mit organischem Kleber sichern oder vollflächig Sedum- hinsichtlich Pflanzenmatten. Windsog/ Erosion Es sind unabhängig von der Gesamtzahl Pflanzen/m2 Wichtig ist, dass die Matten sorgfältig verarbeitet wer- jeweils ca. 4–5 Kleingruppenpflanzen pro m2 zu ver- den, auf keinen Fall lange aufgerollt bleiben und auch Hinweise wenden. Der Rest als Flächenpflanzen. Dies ist bei der eine sinnvolle Bewässerung erfolgt, um Schrumpfungen Pflanzenzusammenstellung zu beachten! zu vermeiden. Bevorzugt sollten Matten mit großblätt- rigen Sedum-Arten (Phedimus) verwendet werden. Bei Steildächern auf zugfeste Qualität achten! 20
Pflanzengemeinschaft „Steinrosenflur“, „Steinrosenflur Halbschatten“ und „Schräg-/Steildach“ Pflanzenliste – Kleingruppenpflanzen ca. 4 Stück/m2 Nr. Botanischer Name Deutscher Name Höhe Blatt* Blüten- Blütezeit (Monate) Standort** (cm) farbe 1 Dianthus carthusianorum Karthäuser-Nelke 30–40 SW pink 6–9 2 Gypsophila repens „Rosa Schönheit“ Teppich-Schleierkraut 10–15 SW zartrosa 5–7 3 Helianthemum nummularium Gewöhnliches Sonnenröschen 5–10 SW gelb 5–7 4 Petrorhagia saxifraga Steinbrech-Felsennelke 10–20 SW rosa-weiß 6–9 5 Saponaria ocymoides Kleines Seifenkraut 10–15 SW rosa 5–7 Stauden 6 Satureja montana subsp. illyrica Illyrisches Bohnenkraut 10–15 SW violett 8–9 7 Saxifraga paniculata Trauben-Steinbrech 20–25 SW weiß 6–7 8 Sedum ellacombianum 10–15 SW gelb 7–8 (Phedimus ellacombianus) 9 Sedum lydium Kleinasien-Sedum 5–10 SW weiß 6–7 10 Sempervivum-Hybriden Dachwurz-Hybriden 10–20 SW rot, rosa 7–8 11 Festuca Cinerea-Hybride Blau-Schwingel 25–30 SW 6–7 (Festuca glauca) Gräser 12 Festuca punctoria Stachel-Schwingel 10–15 SW 7–8 13 Koeleria glauca Blaugraues Schillergras 20–40 SW 6–7 Zusätzliche mögliche Pflanzen (nicht als ZinCo Flachballenpflanzen lieferbar): Zwiebel- und Knollenpflanzen 14 Allium caeruleum Blau-Lauch 40–50 SW blau 6–7 15 Allium cernuum Nickender Lauch 30–40 SW rosa 6–7 16 Allium flavum Gelber Lauch 20–40 gelb 6–7 17 Allium nutans Nickender Lauch 30–50 SW rosa-violett 6–7 18 Allium senescens subsp. montanum Berg-Lauch 20–40 SW rosa 7–9 19 Allium sphaerocephalon Kugel-Lauch 30–60 rot 6–8 20 Iris-Barbata-Nana in Sorten Kleine Bart-Iris in Sorten 20–30 SW weiß, gelb, 4–5 violett Pflanzenbeispiele 1 2 3 4 5 7 10 21
Empfehlung (%) Bemerkungen Sonnig Halbschatten Schrägdach Steildach Lieferbar als Flachballenpflanzen Winterhärtezone 10–15 15–20 x 3 Versamt sich, wird aber nicht lästig. 15–20 20–30 x 4 Kann gut in größeren Gruppen gepflanzt werden, aber nicht flächig, da nur sommergrün. 15–20 20–30 x 5 Gut ausdauernd durch verholzenden Wurzelstock. 5–10 0–5 5–10 x 5 Versamt sich und wirkt als Schleier hervorragend, ohne aufdringlich zu sein. 10–15 x 4 Entwickelt sich rasch, polsterförmig. 5–15 10–15 x 6 Kleinwüchsige Unterart. 0–10 x 2 Muss etwas vor Überwachsen durch andere Arten geschützt werden. Nur für häufiger gepflegte Dächer. 60–80 x 5 Weist eine sehr schöne rote Herbstfärbung auf. 20–40 x 7 Darf auf keinen Fall zu nass stehen, vor Überwachsen durch andere Arten schützen. 0–10 x 4 Für Bereiche mit wenig Substrat, vor Überwachsen schützen. 0–10 x 5 Versamt sich, nicht so gut in schneereichen Regionen. Soll wirklich eine gestaltete Begrünung erhalten bleiben, so müssen die Blütenstände rechtzeitig entfernt werden und von Zeit zu Zeit durch Teilung für Verjüngung gesorgt werden. 0–10 0–10 5 Straff aufrecht wachsendes graugrünes Gras, horstig. 0–10 0–10 x 4 Versamt sich, ist kurzlebig und muss regulierend aus den Sämlingen in der Vegetation erhalten werden. 4 Durch die blaue Blüte sehr interessant. 5 Interessante hängende Blüten- und Fruchtstände. 4 Kann manchmal durch stärkere Selbstaussaat lästig werden. Im Sommer keine Blätter. 5 Kann durch Hybridbildung mit Allium senescens andere Formen bilden. 4 Sehr schöner Lauch, der nicht lästig wird. 5 Sehr hochwüchsig, funktioniert dennoch auf geringer Substrathöhe! Im Sommer keine Blätter. 4 Die kleine Bart-Iris hält sich erstaunlich gut innerhalb einer „Steinrosenflur“. Sehr zu empfehlen. *Blatt SW sommergrün SW wintergrün SW immergrün **Standort sonnig absonnig bis halbschattig 20 schattig 22
Pflanzengemeinschaft „Steinrosenflur“, „Steinrosenflur Halbschatten“ und „Schräg-/Steildach“ Pflanzenliste – Flächenpflanzen ab 12 Stück/m2 Nr. Botanischer Name Deutscher Name Höhe Blatt* Blütenfarbe (cm) 21 Campanula portenschlagiana Dalmatiner Polster-Glockenblume 10–15 SW violett 22 Campanula poscharskyana „Blauranke“ Hängepolster-Glockenblume 15–20 SW hellblau 23 Cerastium arvense „Compactum“ Teppich-Hornkraut 5–10 SW weiß 24 Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut 15–20 SW gelb 25 Potentilla neumanniana Frühlings-Fingerkraut 10–15 SW gelb 26 Prunella grandiflora Großblütige Braunelle 5–15 SW violett Sedum album als Art und in Sorten: Weißer Mauerpfeffer 5–10 SW 27 • Art weiß 28 • „Coral Carpet“ weiß 29 • „Murale“ blass-rosa 30 Sedum (Hylotelephium) cauticola September-Fetthenne 10–15 SW rosa 31 Sedum floriferum (Phedimus floriferus) Weihenstephaner Fetthenne 10–15 SW goldgelb „Weihenstephaner Gold“ 32 Sedum hybridum (Phedimus hybridus) Mongolen-Fetthenne 10–15 SW gelb „Immergrünchen“ 33 Sedum kamtschaticum (Phedimus Kamtschatka-Fetthenne 10–15 SW gelb kamtschaticus) 34 Sedum reflexum Tripmadam 20–25 SW gelb 35 Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer 5–10 SW gelb Sedum spurium (Phedimus spurius) in Sorten: Kaukasus-Fetthenne 10–15 SW 36 • „Album Superbum“ weiß 37 • „Fuldaglut“ scharlach 38 • „Roseum Superbum“ rosa 39 • „Splendens“ rosa 40 • „Variegatum“ rosa 41 Thymus doerfleri „Bressingham Seedling“ Bressingham Thymian 6–8 SW rosa 42 Thymus serpyllum Kriechender Thymian 4–5 SW violett Pflanzenbeispiele 21 22 24 26 27 30 31 *Blatt **Standort SW sommergrün sonnig SW wintergrün absonnig bis halbschattig SW immergrün schattig 23
Empfehlung (%) Bemerkungen Blütezeit (Monate) Standort* Sonnig Halbschatten Schrägdach Steildach Lieferbar als Flachballenpflanzen Winterhärtezone 6–8 0–15 x 4 Gute Ergänzung, sollte jedoch vor Schnecken geschützt werden. 6–9 0–15 x 3 Gute Ergänzung, sollte jedoch vor Schnecken geschützt werden. 5–6 0–10 0–10 x 3 Kann mitunter lückig werden, dann teilen und verjüngen. 5–7 0–10 0–5 0–10 x 5 Breitet sich durch Ausläuferbildung aus. Soll Aussaat vermieden werden, rechtzeitig zurückschneiden. 3–4 5–15 x 5 Etwas langsam in der Entwicklung, frühblühende Teppiche möglich. 6–8 5–15 20–30 x 5 Langsame Anfangsentwicklung – einmal etabliert gut. 6–8 0–5 0–10 x 5 Maßvolle Verwendung zu empfehlen. Auch als reine Wildart zu empfehlen/verwendbar. Gut geeignete Sorte Gut geeignete Sorte 8–9 5–10 x 6 Eine der wenigen herbstblühenden Sedum-Arten 6–7 10–15 30–40 x 6 Sehr wüchsig, sehr zu empfehlen. 7–8 10–15 20–40 15–20 x 4 Ähnlich wie das Weihenstephaner Gold, verträgt aber mehr Schatten. 7–9 10–15 15–20 x 5 Ein sehr trockenresistentes Sedum 6–7 5–10 x 5 In kleinen Stückzahlen gut. 6–7 0–5 0–10 x 5 Fällt mitunter aus – nicht so stabil wie die Phedimus-Arten. 7–8 10–15 20–40 15–20 x 6 Generell nicht so gut für trocken-heiße Standorte. Wenigblühend, frischgrün. Rote Sprosse, aber nicht so wüchsig. Gut geeignete Sorte Gut geeignete Sorte Bei ausreichender Wasserspeicherung sehr gut 5–7 0–15 x 5 Langsame Entwicklung, nicht so konkurrenzstark. Bei der Pflege darauf achten. 5–9 0–15 x 5 Langsame Entwicklung, nicht so konkurrenzstark. Bei der Pflege darauf achten. 32 33 34 35 37 42 24
Pflanzengemeinschaft „Sedum-Kräuterflur“, „Gräserdach“ und „Blütenwiese“ Was ist bei der Planung zu beachten? Hier empfiehlt es sich, das Saatgut in Die „Kräuterflur“ wird grundsätzlich Form einer Nassansaat (sogenanntes zusammen mit Sedum-Sprossen aus- Es liegt in der Natur der Sache, dass „Hydroseedingverfahren“) aufzubringen. gebracht. So ergibt sich eine anspre- Ansaatmischungen unterschiedliche Er- chende „Sedum-Kräuterflur“ mit rascher scheinungsbilder ergeben und sich die Auch bei größeren Flächen ist dies an- Flächendeckung. Die „Gräserdach“- enthaltenen Pflanzen abhängig vom zuraten. Eck- und Randbereiche sind ggf. Mischung eignet sich für Flächen, bei Standort besser oder schlechter entwi- mit Vegetationsmatten zu belegen. denen der bunt blühende Charakter ckeln. Die jeweils am besten geeigneten unerwünscht ist. Substrathöhen entnehmen Sie bitte den Den passenden Systemaufbau finden Sie Pflanzenlisten auf Seite 27/28. Eine in der ZinCo Planungshilfe „Systeme für Im Sommer sehen diese Begrünungen höhere Artenvielfalt wird erreicht, wenn die extensive Dachbegrünung“. bei Trockenheit braun aus. Ansonsten die Substrathöhe variiert wird. Kann nur müsste zusätzlich bewässert werden. Die sehr wenig Substrat verwendet werden, Grundsätzliches zu den drei „Blütenwiese“ ist eine Kombination aus so empfiehlt sich auch bei den Pflanzen- Saatgutmischungen den beiden vorgenannten Mischungen. gemeinschaften „Gräserdach“ und „Blü- Hier dominieren langfristig die Gräser. tenwiese“ die Zugabe von Sedum-Spros- Alle drei Mischungen sind mit Kleber und sen bei der Aussaat. Generell sind An- weiteren Zuschlagstoffen so aufbereitet, saaten in Bezug auf das Austrocknen an- dass sich eine verarbeitbare Menge je fangs empfindlich. Eine Bewässerungs- Quadratmeter ergibt. Laut FLL-Richtlinie möglichkeit erleichtert die Etablierung werden mindestens 3000 Korn/m2 sehr. Auf exponierten Flächen und empfohlen, was bei den ZinCo Samen- hohen Gebäuden sind Ansaaten kri- mischungen selbstverständlich zutrifft. tisch zu beurteilen. 25
Was ist bei der Ansaat zusätzlich zu werden und anschließend ist die Fläche Sedum-Kräuterflur beachten? abzuwalzen. Danach ist durchdringend zu wässern, ohne Erosion bzw. Verlage- Es soll ein möglichst artenreicher Bestand Die Ansaat erfolgt entweder trocken auf rungen von Saatgut und Substratbestand- erreicht werden. Dazu muss gegebenen- die Systemerde „Steinrosenflur“ oder im teilen hervorzurufen. Die Fläche sollte falls auch regulierend eingegriffen werden Nasssaatverfahren. Sedum-Sprossen dann nicht mehr betreten werden. Eine und stärker ausbreitende Arten einge- werden in beiden Fällen trocken ausge- Anfangsbewässerung für die ersten 6–8 grenzt werden. bracht – ansonsten leiden die großblätt- Wochen sichert den Erfolg der Ansaat. rigen Arten zu sehr. Das Nasssaatverfah- Gräserdach und Blütenwiese ren hat den Vorteil, dass das Saatgut Pflegeziel sowie spezifische sicher verklebt wird und die Mulchschicht Pflegemaßnahmen Hier ist das Ziel ein pflegeleichter Trocken- für verbesserte Keimbedingungen sorgt. rasen. Je nach optischem Anspruch ist Bei der Trockenansaat ist es sehr wichtig, Bei allen Vegetationsformen sind auf- alle 1–3 Jahre eine Mahd als Reinigungs- dass das Substrat nicht entmischt ist oder kommende Gehölzsämlinge und sons- schnitt erforderlich. Das anfallende ggf. nach längerer Liegezeit erneut auf- tige unerwünschte Pflanzen rechtzeitig Schnittgut vom Dach entfernen! gemischt wird. Nach einer Trockenansaat zu entfernen. muss das Saatgut ganz leicht eingeharkt Empfohlene Aufwandmengen und Einbringungsarten Einbringungsart/Lieferform Sedum-Kräuterflur Samenmischung + Sedum-Sprossen Samenmischung Samenmischung Dachsituation „Kräuterflur“ „Gräserdach“ „Blütenwiese“ Flachdach ohne > 15 g/m2 > 25 g/m2 > 25 g/m2 > 25 g/m2 spezielle Ansprüche Dachsituation Schrägdach bis 20° > 20 g/m2 > 60 g/m2 > 40 g/m2 > 40 g/m2 + zusätzlich mit Kleber/ + zusätzlich mit Kleber/ + zusätzlich mit Kleber/ + zusätzlich mit Kleber/ Nassansaat sichern Nassansaat sichern Nassansaat sichern Nassansaat sichern Erhöhte Anforderungen Pflanzenmatten vom Typ „Sedum-Kräuter“ Pflanzenmatten vom Pflanzenmatten vom hinsichtlich Windsog/ verwenden Typ „Gräser“ verwenden Typ „Gräser/Kräuter“ Erosion verwenden 26
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