GUT AUFGESTELLT. SEIT 140 JAHREN - GESCHÄFTSBERICHT 2012
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VKB-BANK KURZ GEFASST Die VKB-Bank steht für Kunden- und Werteorientierung, regionale Verantwortung, Unabhängigkeit, Sicherheit und Kapitalstärke. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern repräsentiert die VKB-Bank ein Bankhaus, das durch stabile Geschäftspolitik seit 140 Jahren erfolgreich wirtschaftet und damit für eine nachhaltige Wertschöpfung in den österreichischen Standortregionen sorgt. Über das oberösterreichische Geschäftsstellennetz bietet die VKB-Bank Privatkunden und der mittelständischen Wirtschaft als Universalbank eine umfassende Palette an Bankdienstleistungen. Die Gebiete Bayern, Salzburg und Niederösterreich werden von Oberösterreich aus betreut. 1873 als Genossenschaft gegründet hat die VKB-Bank seit 1981 die Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Alleinaktionärin ist die Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft, die im Eigentum von rund 33.000 Genossenschaftsmitgliedern steht. Die traditionelle Unternehmensform der VKB-Bank zeichnet sich vor allem durch ihre Unabhängigkeit aus. Diese Unabhängigkeit gewährleistet eine umfassende Entscheidungsfreiheit und damit dauerhafte Sicherheit und Stabilität. Diese Sicherheit und Stabilität zeigen sich auch in der Kapitalstärke der VKB-Bank. Die VKB-Bank hat sich zum Ziel gesetzt, kundenorientierteste Beraterbank Österreichs zu sein. Durch die Unabhängigkeit der VKB-Bank haben ihre Berater die Freiheit, sich voll und ganz auf die Kundeninteressen zu konzentrieren. Mit dieser ausschließ- lichen Kundenorientierung ist die VKB-Bank ein verlässlicher und sicherer Partner für ihre Kunden.
INHALT An die Geschäftspartner 2 Aufsichtsrat und Management 6 Lagebericht VKB-Konzern 8 Anhang VKB-Konzern 46 Bericht des Aufsichtsrates 58 VKB-Bank Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung 60 VKB-Konzern Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung 64 Filialverzeichnis 68
DER VKB-KONZERN: KENNZAHLEN IM ÜBERBLICK BILANZ-KENNZAHLEN (in Mio. Euro) 2010 2011 Veränderung 2012 Bilanzsumme 2.699,0 2.747,2 3,6 % 2.845,2 Primärgeschäftsvolumen 4.228,9 4.317,4 3,2 % 4.453,8 Primärausleihungen 2.122,7 2.170,0 3,8 % 2.252,9 Primäreinlagen 2.106,2 2.147,4 2,5 % 2.200,9 Eigenkapital 288,7 295,9 2,3 % 302,7 EIGENMITTEL-KENNZAHLEN (in Mio. Euro) 2010 2011 Veränderung 2012 Bemessungsgrundlage 1.940,7 1.720,7 10,9 % 1.907,4 Anrechenbare Eigenmittel 300,3 304,4 4,6 % 318,3 Kernkapital (Tier 1) 279,6 287,7 2,1 % 293,7 Eigenmittelquote (in %) 15,5 17,7 -1,0 16,7 Kernkapitalquote (in %) 14,4 16,7 -1,3 15,4 GuV-KENNZAHLEN (in Mio. Euro) 2010 2011 Veränderung 2012 Betriebsergebnis 19,0 21,4 -25,4 % 15,9 Betriebserträge 82,9 87,9 -4,8 % 83,6 Nettozinsertrag 57,8 62,9 -6,9 % 58,5 Betriebsaufwendungen -63,9 -66,5 1,8 % -67,7 EGT 12,0 10,4 3,6 % 10,7 Konzernjahresüberschuss 8,7 7,7 -4,2 % 7,3 UNTERNEHMENS-KENNZAHLEN (in %) 2010 2011 Veränderung 2012 Betriebsergebnis in Prozent der Bilanzsumme 0,7 0,8 -0,2 0,6 Return on Assets vor Steuern 0,4 0,4 0,0 0,4 Return on Equity vor Steuern 4,2 3,5 0,1 3,6 Cost-Income-Ratio 77,1 75,7 5,2 80,9 Durchschnittliche Mitarbeiterzahl (netto) 548 534 -8 526 Filialen 40 38 -1 37
BILANZ-KENNZAHLEN I (in Milliarden Euro) BILANZ-KENNZAHLEN II (in Milliarden Euro) 4,5 2,4 4 2,3 3,5 2,2 3 2,1 2,5 2 2 1,9 1,5 1,8 1 1,7 0,5 1,6 2010 2011 2012 2010 2011 2012 Bilanzsumme Primärausleihungen Primärgeschäftsvolumen Primäreinlagen EIGENMITTEL-KENNZAHLEN I (in Prozent) EIGENMITTEL-KENNZAHLEN II (in Millionen Euro) 18 325 17,5 300 17 275 16,5 250 16 225 15,5 200 15 175 14,5 150 14 125 2010 2011 2012 2010 2011 2012 Eigenmittelquote Anrechenbare Eigenmittel Kernkapitalquote Kernkapital (Tier 1)
VORWORT SEHR GEEHRTE GESCHÄFTSPARTNER! Seit 140 Jahren steht bei der VKB-Bank der Mensch im Mittelpunkt. Der Kunde ist König und wir haben uns zum Ziel gesetzt, ihm als Bankhaus die beste Sicherheit zu bieten. Schon bei unserer Gründung im Jahr 1873 stand fest, dass wir eine Bank für die Menschen und ihre Bedürfnisse sein wollen. Auch im Jubiläumsjahr 2013 hat dieser Aspekt nichts von seiner Bedeutung verloren. Die VKB-Bank ist eine ganz besondere Bank, sie steht für Tradition und geht trotzdem moderne Wege. Denn mit ihrer traditionellen Geschäftspolitik und Werteorientierung kann die VKB-Bank heute besonders punkten. Als Bankhaus den lokalen Geldkreislauf zu fördern und damit regionale Verantwortung zu übernehmen – das sehen wir seit jeher als unsere Aufgabe an und sind mit dieser Sicht im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld gleichzeitig sehr „modern“. Stolz sind wir auch auf unsere über Jahrzehnte hinweg solide und nachhaltige Entwick- lung, die wir stets mit der höchstmöglichen Sicherheit für unsere Kunden verbunden haben. Daneben steht unser Haus aber auch für Unabhängigkeit und Kapitalstärke. So basiert der Erfolg der VKB-Bank letztlich neben einer konservativen Geschäftspolitik auch auf einer hervorragenden Kapitalausstattung – unsere Kernkapitalquote etwa liegt bereits seit vielen Jahren weit über dem geforderten Basel III-Niveau. Qualitäten wie diese spielen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine immer bedeutendere Rolle und geben Privat- wie auch Firmenkunden der VKB-Bank ein gutes Gefühl. Die VKB-Bank hat es erfolgreich geschaff t, Tradition mit Moderne zu verbinden. Seit 140 Jahren sind wir für unsere Kunden da, um sie mit unseren unternehmerischen und persönlichen Qualitäten bestmöglich zu betreuen. Als Generaldirektor der „unab- hängigen Bank Österreichs“, die auch im Jubiläumsjahr in gewohnter Weise im Interesse ihrer Kunden eigene Wege geht, bedanke ich mich für Ihr Vertrauen und freue mich auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen KommR Dr. Albert Wagner Generaldirektor 2
Im Bild von links drei ehemalige Präsidenten der Genossenschaft: MINISTER A.D. ÖKR FLORIAN FÖDERMAYR Präsident von 1933–1938 und 1946–1960. KOMMR DR. OTTO PFEIFAUF Präsident von 1985–1992. HEINRICH GRAF BRANDIS Präsident von 1873–1891.
ÜBERLEGTE ZÜGE. SEIT 140 JAHREN. Die VKB-Bank ist eine ganz besondere Bank, sie steht für Tradition und geht trotzdem moderne Wege. Hinter der soliden Entwicklung stehen damals wie heute starke Führungspersönlichkeiten, die un- ter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit die Geschicke der Bank lenken. Diese Haltung trägt auch nach 140 Jahren zur größtmög- lichen Sicherheit der Kunden der VKB-Bank bei. Im Bild von links der Vorstand der VKB-Bank: Vorstandsdirektor DR. ADAM SCHWEBL, Generaldirektor KOMMR DR. ALBERT WAGNER und Vorstandsdirektor MAG. CHRISTOPH WURM.
AUFSICHTSRAT UND MANAGEM AUFSICHTSRAT PRÄS. KOMMR MAG. DR. RUDOLF TRAUNER Präsident der Wirtschaftskammer OÖ, Unternehmer, Linz, Vorsitzender PRÄS. MMAG. MATTHÄUS SCHOBESBERGER Unternehmer, Linz, Stellvertretender Vorsitzender MAG. ERICH FROMMWALD Geschäftsführer, Gai DR. FRANZ GÜTLBAUER Rechtsanwalt, Wels DR. CHRISTINE HAIDEN Chefredakteurin, Neuhofen KOMMR DR. GERNOT KRENNER Generaldirektor i.P., Linz MAG. MARKUS RAML Steuerberater, Steyregg MAG. DORIS SCHRECKENEDER Geschäftsführerin, Gmunden KOMMR MAG. GÜNTHER SINGER Geschäftsführer, Linz DR. MARTIN ZAHLBRUCKNER Vorstandsvorsitzender, Leonding Arbeitnehmer im Aufsichtsrat MANUELA DOPPLER ELISABETH GRESSLEHNER MAG. ANDREAS KLOPF THOMAS LEHNER WERNER REITETSCHLÄGER Vertreter der Aufsichtsbehörde MINR MAG. ELISABETH VITZTHUM Staatskommissärin MMAG. THOMAS LEITNER Staatskommissär-Stellvertreter 6
6 Aufsichtsrat und Management Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern MENT VORSTAND DIREKTOREN UND PROKURISTEN KOMMR DR. ALBERT WAGNER ALFRED ATTENEDER Generaldirektor, Vorsitzender Regionaldirektor Mühlviertel Ressort: KARL BRAMBERGER > Vorstandssekretariat Regionaldirektor Steyr > Personal > Marketing KARL DURSTBERGER > Treasury Bereichsdirektor Treasury, Prokurist > Großkundenbetreuung MAG. NIKO FEISCHL Direktor Private Banking DR. ADAM SCHWEBL Vorstandsdirektor MAG. PETER FORSTNER Ressort: Direktor Großkundenbetreuung > Region Linz MMAG. STEFAN GRABNER > Region Wels Bereichsdirektor Personal, Prokurist > Region Steyr > Region Salzkammergut ROBERT HÖLLRIEGL > Region Innviertel Regionaldirektor Innviertel > Region Mühlviertel MAG. MARGIT LAUBER > Private Banking Bereichsdirektorin Produkt- > Vertriebsmanagement management, Prokuristin > Immobilien > Versicherungen MAG. DIETMAR MAIER Bereichsdirektor Infrastruktur, MAG. CHRISTOPH WURM Prokurist Vorstandsdirektor MAG. MARTIN MOSER Ressort: Regionaldirektor Linz > Kreditmanagement MAG. HARALD NADERER > Produktmanagement Regionaldirektor Wels > Infrastruktur > Rechnungswesen WOLFGANG PLASSER > Risikosteuerung (Compliance Regionaldirektor Salzkammergut und Geldwäsche sind dem MMAG. JÜRGEN RIEGLER Gesamtvorstand unterstellt) Bereichsdirektor Rechnungswesen, > Recht Prokurist > Innenrevision (dem Gesamt- vorstand unterstellt) DR. MARC SCHÜTT Leiter Recht, Prokurist MAG. ANDREA SEIF Bereichsdirektorin Kreditmanagement, Prokuristin MAG. WERNER WAWRA Bereichsdirektor Marketing, Prokurist MAG. JOHANN WIMMER Leiter Kreditüberwachung, Prokurist 7
LAGEBERICH WIRTSCHAFTLICHES UMFELD 2012 Das Berichtsjahr stand weiter im Zeichen wirtschaftlicher Unsicherheit. Auch in jenen europäischen Staaten, die im Jahr zuvor noch von hohen Exporten profitieren konnten, trübte sich die konjunkturelle Stimmung im Verlauf des zweiten Halbjahres 2012 erheb- lich ein. Umgekehrt konnte in den von der Krise besonders betroffenen südeuropäischen Staaten noch keine wesentliche Verbesserung der Situation festgestellt werden. Bei den Arbeitslosenzahlen kam es damit zu einem neuen Negativrekord auf gesamteuropäischer Ebene. Bedingt war dies durch deutliche Sparanstrengungen der öffentlichen Haushalte sowie durch Einbrüche bei Investitionen der Privatwirtschaft und beim Konsum. In Summe waren so in zahlreichen europäischen Staaten rezessive Tendenzen zu beobachten. Mit Frankreich traten darüber hinaus in einem weiteren großen EU-Land deutliche wirtschaft- liche Probleme zu Tage. Gleichzeitig sorgten Turbulenzen in zwei weiteren kleinen Euro-Staaten – Zypern und Slowenien – für eine zusätzliche Belastung der Bemühungen zur Stabilisierung der Eurozone. In Griechenland sorgten indes die Konsolidierungsmaß- nahmen der neuen Regierung für anhaltende Proteste der Bevölkerung. Nach intensiver Prüfung wurden jedoch letztlich im vierten Quartal neue Hilfsgelder von EU und IWF für Griechenland freigegeben, sodass ein Zahlungsausfall des Landes neuerlich gebannt werden konnte. Parallel dazu wurde durch ein Rückkaufprogramm griechischer Staats- anleihen der Staatshaushalt zusätzlich entlastet. Spanien wiederum konnte zwar eine direkte Beanspruchung des Euro-Rettungsschirms – aus dem provisorischen Rettungs- schirm EFSF wurde im Herbst der permanente ESM – vermeiden, musste diese Hilfe je- doch zugunsten seines massiv unter Druck geratenen Bankensektors in Anspruch nehmen. Beruhigung der Dennoch gelang vor allem aufgrund der aktiven Rolle der EZB bei der Krisenbekämpfung Märkte durch aktive gegen Jahresende eine allmähliche Beruhigung der Märkte. Hilfreich war hier die klare Rolle der EZB Aussage von EZB-Chef Draghi, die Gemeinschaftswährung unter allen Umständen durch den notfalls unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen vor einem Zerfall bewahren zu wollen. Neben der Stabilisierung des Euro hatte dies auch einen sukzessiven Rückgang der Risikoaufschläge für Staatsanleihen der besonders unter Druck geratenen Euro-Staaten zur Folge. Zusätzlich sorgte die EZB wie auch andere Zentralbanken für eine massive Liquiditätszufuhr für den Bankensektor und damit für eine weitere Entlastung. In Italien brachte neben den EZB-Maßnahmen auch der Sanierungskurs von Regierungschef Monti eine Verbesserung der Situation. Auch in Portugal und insbesondere Irland trugen die Reformbemühungen erste Früchte. Manche Stimmen warnten jedoch angesichts der EZB-Politik vor einem dadurch ausgelösten allzu frühen Erlahmen des Reformeifers der europäischen Regierungen. 8
HT Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern Angeheizt durch die gegen Jahresende anstehende Präsidentschaftswahl, bei der Amts- inhaber Obama bestätigt wurde, verlief das Berichtsjahr in den USA ebenfalls turbulent. Trotz weiterhin hoher Arbeitslosenzahlen war zwar eine leichte Besserung der wirtschaft- lichen Aussichten festzustellen. Nach wie vor ungelöst blieb jedoch die Frage des Um- gangs mit dem Budgetdefizit. Nur aufgeschoben wurde auch das Problem des soge- nannten „Fiscal Cliff “, das bei Nichteinigung der politischen Parteien zu automatischen Steuererhöhungen und zur massiven Streichung von Staatsausgaben führt und damit einen Rückfall in die Rezession begünstigt. Auch in China setzte sich, bedingt durch rück- läufige Exportumsätze, die bereits 2011 begonnene Abkühlung der Konjunktur – wenn auch ausgehend von einem weiterhin hohen Niveau – fort. Das Börsenjahr 2012 verlief für die Anleger an den wichtigen Weltbörsen recht erfreulich. Der Wiener ATX konnte im Vorjahr wieder einiges an zuvor verlorenem Terrain gut machen. Das Zinsniveau blieb in den Industriestaaten weiterhin extrem niedrig, wobei die EZB zur Unterstützung der Wirtschaft den Leitzinssatz Mitte des Jahres sogar noch weiter auf das historisch niedrige Niveau von 0,75 Prozent absenkte. In Österreich war im Gefolge der konjunkturellen Abschwächung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls ein deutliches Einbremsen der Wirtschaftsentwicklung festzustellen. Trotz im europäischen Vergleich nach wie vor äußerst niedriger Arbeitslosig- keit war in weiterer Folge auch die Arbeitsmarktsituation angespannt. In wesentlichen Fragen ungelöst blieb auch 2012 der erhebliche Reformstau insbesondere im Verwaltungs- bereich. In der Gesundheits- und Bildungspolitik konnte von den politischen Kräften zumindest in Teilbereichen ein Konsens erzielt werden. Die bereits thematisierten Auswirkungen des Konjunkturabschwungs in Deutschland machten naturgemäß auch vor dem exportorientierten Industrie-Bundesland Oberöster- reich nicht Halt. Dennoch blieb die gute Positionierung innerhalb Österreichs aufrecht, was insbesondere bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit einmal mehr deutlich wurde. 9
Im Bild von links: LEVI STRAUSS und JACOB DAVIS erhalten am 20. Mai 1873 gemeinsam ein US-Patent auf Jeans. Die Österreicher JULIUS VON PAYER und CARL WEYPRECHT entdecken am 30. August 1873 im Nordpolarmeer erneut die damals norwegische Inselgruppe Ronnebeck-Land und ändern den Namen in Franz-Josef-Land um.
VERÄNDERUNGEN KREATIV MEISTERN. SEIT 140 JAHREN. Historische Ereignisse gab es im Gründungsjahr der VKB-Bank. Dazu zählen die Weltausstellung in Wien oder der Wiener Börsen- krach. Die VKB-Bank hat die Herausforderungen der letzten 140 Jahre stets mit Bravour gemeistert. Bis heute hat sich die heimische Regionalbank dadurch zu einem starken Finanzpartner für Privat- und Firmenkunden in ganz Oberösterreich entwickelt. Im Bild von links: Der französische Autor JULES VERNES veröffentlicht am 30. Jänner 1873 seinen Roman „Reise um die Erde in 80 Tagen“. Die fünfte WELTAUSSTELLUNG wird von 1. Mai bis 2. November 1873 in Wien und damit erstmals im deutschsprachigen Raum abgehalten. Der Krach der WIENER BÖRSE am 9. Mai 1873 löst nach den vorausgegangenen Gründerjahren international eine schwere Depression aus.
GENERELLE GESCHÄFTSENTWICKLUNG Hinweis: Im vorliegenden Lagebericht werden primär Daten des Konzerns der Volkskredit Verwaltungsge- nossenschaft (= VKB-Konzern) ausgewiesen. Sofern davon abweichend Angaben zur Volkskreditbank AG (= VKB-Bank) in den Bericht aufgenommen wurden, ist dies in den jeweiligen Passagen ersichtlich. Das Jahresergebnis 2012 des VKB-Konzerns blieb vom volatilen wirtschaftlichen Umfeld nicht unberührt. So konnten einerseits die Wachstumszahlen gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden, wobei sich das Primärgeschäftsvolumen (die an Kunden verge- benen Kredite sowie deren Einlagen) insgesamt um 3,2 Prozent auf nunmehr 4.453,8 Mil- lionen Euro erhöhte. Rückgänge gab es hingegen beim Betriebsergebnis, während das EGT in etwa auf dem Vorjahresniveau gehalten werden konnte. BILANZ-KENNZAHLEN (IN MIO. EURO) 2010 2011 VERÄNDERUNG 2012 Bilanzsumme 2.699,0 2.747,2 3,6 % 2.845,2 Primärgeschäftsvolumen 4.228,9 4.317,4 3,2 % 4.453,8 Primärausleihungen 2.122,7 2.170,0 3,8 % 2.252,9 Primäreinlagen 2.106,2 2.147,4 2,5 % 2.200,9 Eigenkapital 288,7 295,9 2,3 % 302,7 Die Bilanzsumme erfuhr eine Steigerung um 3,6 Prozent auf 2.845,2 Millionen Euro. Die stabile Refinanzierungssituation des VKB-Konzerns wurde auch 2012 durch die Ausgeglichenheit von Ausleihungs- und Einlagenseite unterstrichen. AUSLEIHUNGEN Bei den Primärausleihungen gab es 2012 einen Anstieg um 3,8 Prozent, der Stand zum Bilanzstichtag betrug damit 2.252,9 Millionen Euro. Bei Ratenkrediten und Darlehen kam es zu deutlichen Zuwächsen von rund 8,9 Prozent, während bei revolvierenden Krediten sowie – durchaus gewollt – bei Fremdwährungskrediten Rückgänge zu verzeichnen waren. Leichte Zuwächse gab es beim Immobilien-Leasinggeschäft, während das Wachstum im Mobilienleasing mit 29,1 Prozent sogar recht deutlich ausfiel. BILANZ-KENNZAHLEN (in Milliarden Euro) 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 2010 2011 2012 Bilanzsumme Primärgeschäftsvolumen 12
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern EINLAGEN Die einlagenseitigen Primärmittel erhöhten sich 2012 in Summe um rund 2,5 Prozent auf 2.200,9 Millionen Euro. Ein starkes Plus war – insbesondere im Hinblick auf das Online- Sparen – bei den Giroeinlagen festzustellen und auch die Eigenemissionen legten um rund 9,2 Prozent zu. Umgekehrt schwächten sich die Termineinlagen im Berichtsjahr leicht ab. Ein deutliches Plus gab es wiederum – allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau – bei den Fremdwährungseinlagen. Der zuvor schon starke Wettbewerb im Einlagengeschäft nahm 2012 noch an Intensität zu. Gegen Jahresende stabilisierten sich aber zumindest die Marktzinsen und die Konditionen pendelten sich auf niedrigem Niveau ein. Die Margen im Einlagenbereich tendierten mittler- weile gegen Null, was eine besondere Herausforderung in der Refinanzierung darstellt. In Summe war zu erkennen, dass Kunden 2012 vor allem kurze Laufzeiten bevorzugten. Deut- liche Zuwächse gab es mit über 20 Prozent bei der Anzahl der Sparbücher mit Umweltbonus. EIGENMITTEL Nach wie vor stellt die gute Eigenmittel-Ausstattung ein wichtiges Merkmal des VKB- Konzerns dar. Mit Basel III wird künftig insbesondere der im VKB-Konzern weit über- durchschnittlichen Höhe des Kernkapitals wesentliche Bedeutung für die Einschätzung der Stabilität von Kreditunternehmen beigemessen. Innerhalb des hochwertigen Kern- kapitals ist mit dem sogenannten „harten“ Kernkapital – dieses umfasst das eingezahlte Kapital und die Gewinnrücklagen – eine noch exklusivere Form der Eigenmittel definiert. Bei allen genannten Kennzahlen lag der VKB-Konzern auch 2012 klar über den künftigen Der VKB-Konzern lag Anforderungen, auch wenn – vorwiegend aufgrund eines starken Anstiegs bei den risiko- auch 2012 klar über gewichteten Aktiva – Rückgänge bei Kernkapital- und Eigenmittelquote zu verzeichnen den Eigenmittelanfor- waren. So erreichte die Kernkapitalquote (bezogen auf die risikogewichtete Bemessungs- derungen grundlage gemäß § 22 BWG) des VKB-Konzerns rund 15,4 Prozent, die Eigenmittelquote rund 16,7 Prozent. In absoluten Zahlen lagen die Werte von Kernkapital und anrechenbaren Eigenmitteln (die sich im VKB-Konzern zum allergrößten Teil aus Kernkapital zusammen- setzen) bei rund 293,7 Millionen Euro beziehungsweise 318,3 Millionen Euro. Die ergän- zenden Eigenmittel betrugen rund 24,7 Millionen Euro. EIGENMITTEL-KENNZAHLEN (in Prozent) 18 17,5 17 16,5 16 15,5 15 14,5 14 2010 2011 2012 Eigenmittelquote Kernkapitalquote 13
Das gesetzliche Mindesteigenmittelerfordernis wurde damit neuerlich mehr als erfüllt. Die Erreichung der Vorgaben bei den Eigenmitteln erfolgte im VKB-Konzern ohne Inanspruchnahme staatlicher Unterstützungsmaßnahmen. Die gemäß österreichischem Bankwesengesetz (BWG) ermittelten Eigenmittel des VKB-Konzerns zeigen folgende Zusammensetzung: EIGENMITTEL MIO. EURO Gezeichnetes Kapital 30,0 Rücklagen 242,9 Bilanzgewinn 1,5 Ausgleichsposten 24,6 Immaterielle Wirtschaftsgüter -0,2 Konsolidierung im Konzern 2,6 Kernkapital (Tier 1) vor Abzugsposten 301,5 Abzugsposten vom Kernkapital (50 % gem. § 23 Abs. 13 Z 4c BWG iVm § 23 Abs. 14 Z 8 BWG) -7,8 Kernkapital (Tier 1) nach Abzugsposten 293,7 Ergänzende Eigenmittel (Tier 2) 24,7 Gesamte anrechenbare Eigenmittel 318,3 Erforderliche Eigenmittel 165,2 Eigenmittelüberschuss 153,1 Deckungsquote 192,7 % Kernkapitalquote bezogen auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage 15,4 % Eigenmittelquote bezogen auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage 16,7 % ERTRAGSLAGE Nach einem vorübergehenden Anstieg in den Vorjahren erfuhr der Nettozinsertrag im Berichtszeitraum eine deutliche Abschwächung, was einen wesentlichen Grund für den Rückgang der Betriebserträge um rund 4,8 Prozent auf 83,6 Millionen Euro darstellte. Auf der anderen Seite erfuhren die Betriebsaufwendungen aufgrund leichter Steigerungen bei Personal- und Sachaufwand einen Anstieg auf rund 67,7 Millionen Euro, wobei unter den Ursachen des Personalaufwandswachstums besonders eine Senkung des Rechnungs- zinssatzes für Personalrückstellungen hervorzuheben ist. Das Betriebsergebnis des VKB-Konzerns reduzierte sich damit in Summe deutlich um rund 25,4 Prozent auf rund 15,9 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio erhöhte sich im Hinblick auf die oben beschriebene Situation bei der Entwicklung der Betriebserträge und –aufwendungen auf nunmehr 80,9 Prozent. Das zur mittel- und langfristigen Verbesserung der Ertragslage im Jahr 2010 initiierte Projekt „VKB fit 2012“ wurde im Berichtsjahr zum Abschluss gebracht. Neben der 14
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern Neuorganisation sowohl des Vertriebs als auch wesentlicher zentraler Bereiche stand dabei die Ausrichtung der Prozesse entlang dieser neuen kunden- und vertriebsorientier- ten Struktur im Vordergrund. Das Betriebsergebnis in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erreichte einen Wert von rund 0,6 Prozent. GUV-KENNZAHLEN (IN MIO. EURO) 2010 2011 VERÄNDERUNG 2012 Betriebsergebnis 19,0 21,4 -25,4 % 15,9 Betriebserträge 82,9 87,9 -4,8 % 83,6 Nettozinsertrag 57,8 62,9 -6,9 % 58,5 Betriebsaufwendungen -63,9 -66,5 1,8 % -67,7 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12,0 10,4 3,6 % 10,7 Konzernjahresüberschuss 8,7 7,7 -4,2 % 7,3 Während sich die Kreditvorsorgen im Berichtszeitraum klar erhöhten, drehte umge- kehrt das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis aus Finanzanlagen deutlich ins Plus. In Summe ergab sich damit ein leichter Anstieg des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) gegenüber dem Vorjahr um rund 3,6 Prozent auf rund 10,7 Millionen Euro. Das EGT in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Return on Assets vor Steuern) blieb bei rund 0,4 Prozent. Das EGT im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital (Return on Equity vor Steuern) zeigte einen leichten Anstieg auf 3,6 Prozent. UNTERNEHMENS-KENNZAHLEN (IN %) 2010 2011 VERÄNDERUNG 2012 Betriebsergebnis in Prozent der Bilanzsumme 0,7 0,8 -0,2 0,6 Return on Assets vor Steuern 0,4 0,4 0,0 0,4 Return on Equity vor Steuern 4,2 3,5 0,1 3,6 Cost-Income-Ratio 77,1 75,7 5,2 80,9 An Steuern ergaben sich 3,4 Millionen Euro. Insgesamt erzielte der VKB-Konzern im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresüberschuss in der Höhe von 7,3 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Rücklagendotierung von 6,8 Millionen Euro verblieb unter dem Strich ein Bilanzgewinn von rund 0,5 Millionen Euro. UNTERNEHMENSKONZEPT Im Unternehmenskonzept werden das Leitbild und die Stärken der VKB-Bank dokumen- tiert. Es definiert die Vision und die Mission des Unternehmens und wird jeweils für einen Zeitraum von fünf Jahren – aktuell von 2009 bis 2013 – erstellt. Unabhängigkeit, Sicher- heit, Kapitalstärke, regionale Verantwortung sowie Kunden- und Werteorientierung stehen – getragen von den Mitarbeitern – im Vordergrund. Zielsetzung der VKB-Bank ist es, kundenorientierteste Beraterbank Österreichs zu sein. 15
LEASINGGESCHÄFT Im Mobilien-Leasinggeschäft wurden die für 2012 geplanten Wachstumsziele deutlich überschritten. So konnte das Neugeschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund einiger größerer Fälle mehr als verdoppelt werden. Im Kfz-Leasing betrug das Wachstum rund 7 Prozent. Damit lag das Wachstum im Neugeschäft aller Mobilien-Leasing-Sparten Erfreuliche Neuge- deutlich über dem österreichweiten Trend. Mit der erfreulichen Neugeschäftsentwicklung schäftsentwicklung und war auch eine kräftige Erhöhung des Bestandvolumens um rund 30 Prozent verbunden. kräftige Erhöhung des Bestandvolumens Die Geschäftsentwicklung im Immobilien-Leasinggeschäft verlief ebenfalls zufrieden- im Leasinggeschäft stellend. Mit 7 Prozent lag die Erhöhung des Bestandvolumens über den Erwartungen. Besonders mittelständische Unternehmen wählten für ihre Gebäudeinvestitionen häufig Leasing als Finanzierungsinstrument. Durch umsatzsteuerliche Änderungen ist jedoch Immobilien-Leasing als Finanzierungsvariante für einige Kundengruppen (Versicherungen, Gemeinden, Ärzte) seit dem Vorjahr nicht mehr so attraktiv. Für 2013 wird im Mobilien- und Kfz-Leasinggeschäft ein moderates Wachstum erwartet, im Immobilien-Leasinggeschäft eine leichte Steigerung des Bestandvolumens. FÖRDERBERATUNG Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds konnte im gewerblichen Förderungs- bereich ein Zuwachs von rund 4,5 Prozent erzielt werden. Zu diesem guten Ergebnis trugen vor allem Steigerungen beim ERP-Kreditvolumen von etwas über 20 Prozent so- wie ein Anstieg geförderter Leasingfinanzierungen um rund 8 Prozent bei. Das klassische geförderte Kreditvolumen konnte auf hohem Niveau gehalten werden. Auch bei geför- derten Agrarkrediten wurde ein leichtes Wachstum erzielt. Besonders positiv war die Entwicklung bei den Auslandsförderungen, insbesondere bei klassischen Exportfondskre- diten. Im Bereich der KMU-Förderung konnte der Verkauf der hauseigenen KMU-Anleihe neuerlich gesteigert werden. 2013 dürften aufgrund der Senkung des ERP-Verfahrenszinssatzes und der teilweisen Senkung der AWS-Haftungsprovisionen verstärkt ERP-Kredite sowie mit Haftungen unterlegte Kredite nachgefragt werden. KREDITBEREICH Das Kreditmanagement wurde 2012 an die neue Aufbauorganisation des Marktes angepasst. In den größeren Kreditmanagement-Einheiten gibt es daher nun jeweils eigene auf das Firmen- und Privatkundengeschäft spezialisierte Teams. Dadurch konnten zum einen die Servicierung der Kunden verbessert, zum anderen die Prozesse effizienter und rationeller gestaltet werden. Während der Wirtschaftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Berichtsjahres aus Sicht des Kreditmanagements von keinen besonderen Auffälligkeiten geprägt war, erforderte das Kreditrisiko im vierten Quartal aufgrund einer Verschlechterung der Wirtschaftslage eine intensive Bearbeitung. Die Abschreibungsquote konnte mit 0,28 Prozent gegenüber dem guten Vorjahreswert (0,38 Prozent) nochmals verbessert werden und liegt damit auch deutlich unter dem Zielwert von 0,40 Prozent. Nichtsdestotrotz wird dem Kredit- 16
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern risiko auch 2013 angesichts einer weiterhin angespannten Wirtschaftsentwicklung besonderes Augenmerk zu schenken sein. Insgesamt ist die Risikoentwicklung im Kreditportfolio für 2012 als sehr zufriedenstellend zu beurteilen. Die geplante Spezialisierung im Zusammenhang mit der Analyse von Kunden-Bilanz- daten sowie der Aufbau eines umfassenden Branchen-Know-hows sollen 2013 um- gesetzt werden. Ebenso sind weitere Prozessverbesserungen und Standardisierungen im Bereich der Kreditabwicklung geplant. WERTPAPIERGESCHÄFT Das vergangene Wertpapierjahr zeichnete sich durch eine große Diskrepanz zwischen der eher negativen öffentlichen Stimmung und der positiven Entwicklung an den Kapital- märkten aus. Fast alle Anlageklassen verzeichneten deutliche Kursgewinne. Speziell institutionelle Anleger suchten bereits wieder nach attraktiven Renditen, während sich private Investoren auf Grund der negativen Nachrichtenlage weiter zurückhielten. Das Wertpapiervolumen in der VKB-Bank konnte 2012 um rund 6,3 Prozent zulegen. Auch Wertpapierumsätze und -ertrag erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr. Nachgefragt waren vor allem Unternehmensanleihen, selektiv auch Aktientitel. Besonders erfreulich verlief die Entwicklung im VKB-Vermögensmanagement. Die drei fondsgebundenen Vermögensmanagementformen VKB-Anlage-Mix im Trend, -Dynamik und -Classic konnten mit Renditen zwischen rund 3,5 und 11 Prozent überzeugen. Traditionell liegt vor allem das Risiko – gemessen an der Wertschwankung des Kurses – bei allen drei Anlageformen deutlich unter vergleichbaren Fonds. Das individuelle Ver- mögensmanagement VKBIVermögen konnte sich ebenfalls durch geringe Wertschwan- kungen bei gleichzeitig ansprechender Rendite behaupten und stellt nach wie vor das Top-Produkt für die Wertpapierveranlagung gehobener Privat- und Firmenkunden der VKB-Bank dar. Das Segment der ethischen Geldanlage hat mittlerweile in der VKB-Bank ebenfalls einen fixen Platz. Durch laufende Vorträge und Schulungen werden die Berater für das Thema sensibilisiert. Die VKB-Bank bietet hier vom Sparbuch über Aktienfonds bis zu einer individuellen Vermögensverwaltung auf ethischer Basis ein breites Produktangebot. Das Fondsvolumen in diesem Bereich legte 2012 um über 10 Prozent zu. PRIVATE BANKING Konnte VKB-Private Banking bereits im ersten vollen Geschäftsjahr 2011 deutliche Zu- wächse sowohl bei der Kundenanzahl als auch beim betreuten Volumen erzielen, verlief auch das Berichtsjahr sehr erfreulich.
Im Bild von links: CHRISTINE SCHARTMÜLLER Kundenberaterin, MMAG. STEFAN GRABNER Bereichsdirektor Personal, ELKE EBNER Leiterin Kundenberatung, MAG. MARTIN MOSER Regionaldirektor, GABRIELE SPIEGL Firmenkundenbetreue- rin und DIETER STRAUB IT- & Kundenservice.
ZIELSTREBIGE MITARBEITER. SEIT 140 JAHREN. Der Erfolg der VKB-Bank wird von ihren Mitarbeitern getragen. Deren Kompetenz trägt dazu genauso bei wie die Bereitschaft, die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Besonderer Wert wird in der VKB-Bank auf eine möglichst breite Vielfalt der Mitar- beiterstärken gelegt. Um diese Vielfalt weiter auszubauen, ist eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen ein er- klärtes Ziel – damit sich die unterschiedlichen Stärken von Frauen und Männern künftig noch besser ergänzen.
Das zu Beginn 2012 eröffnete Private Banking Center Braunau erfuhr ebenfalls sehr regen Zuspruch und weist eine entsprechend positive Entwicklung auf. Als klarer Trend im Private Banking erwies sich 2012 der Grundsatz „Werterhalt vor Risiko“, sodass die Renditeerwartungen nicht mehr den alleinigen Entscheidungsfaktor für Veranlagungen darstellten. Bei der Produkt- und Partnerauswahl stellte die Unab- hängigkeit der VKB-Bank einen von den Kunden sehr geschätzten Pluspunkt dar. Eröff nung eines Mit der Eröffnung eines Private Banking Centers in Gmunden betreuen künftig vier Private Banking Centers Mitarbeiter vor Ort vermögende Kunden im Salzkammergut und in der Region in Gmunden Vöcklabruck. Durch das flächendeckende Angebot von Private Banking in ganz Oberösterreich sollte sich auch 2013 die bisherige Dynamik im VKB-Private Banking fortsetzen. TREASURY Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2012 von der weiterhin anhaltenden Staatsschuldenkrise und einem Verfall der Renditen bei Wertpapieren mit ausge- zeichnetem oder gutem Rating geprägt. Vor allem das niedrige Zinsniveau führte bei der Wiederveranlagung von Wertpapiererlösen zu deutlich geringeren Zinserträgen als in der Vergangenheit. Die herausfordernden Bedingungen führten auch zu einem Rückgang des Strukturbeitrages. Im zweiten Halbjahr wurde mit der Umsetzung der EU-Derivate-Richtlinie EMIR sowie der Implementierung einer indirekten Anbindung an eine Zentrale Gegenpartei begonnen. Das Going-Live soll 2013 erfolgen. Die in der Richtlinie vorgesehene Besicherung für nicht clearingfähige Derivate ist in der VKB-Bank bei den wesentlichen Geschäftspartnern bereits umgesetzt. Das Liquiditätsrisikomanagement konzentrierte sich auf die Vorbereitung auf Basel III, die Kennzahlenermittlung und die Ausrichtung des Wertpapierbestandes auf die künftigen Liquiditätsstandards. Durch die beinahe gänzliche Finanzierung der Kunden- kredite durch Kundeneinlagen ist eine solide Erfüllung der Liquiditätskennzahlen ersichtlich. 2012 wurde eine VKB-Anleihe emittiert, die auf breiter Basis von Retailkunden gezeichnet wurde. Für das Jahr 2013 werden weiterhin schwierige Bedingungen auf den Geld- und Kapitalmärkten sowie anhaltend niedrige Renditen erwartet, die nochmals zu einer Reduktion der Zinserträge bei den eigenen Wertpapieren führen dürften. WOHNSERVICE Die im Vorjahr neu kreierte Wohnbau-Marke „WohnPlusUltra“ wurde vom Markt ebenso positiv aufgenommen wie die Verbesserung der Beratungsleistung im Rahmen der neuen 20
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern Organisationsstruktur. Das Wohnbaukreditvolumen stieg 2012 um rund 6 Prozent auf rund 679 Millionen Euro. Auch 2012 standen vor allem der private Hausbau und die Sanierung von bestehenden Gebäuden und Wohnungen im Vordergrund. Die VKB-Bank unterstützte ihre Kunden wie gewohnt mit zahlreichen Wohnbau-Aktivitäten in Form von Hausbauseminaren, Bauherrenabenden oder eines Bauinfofrühstücks bei ihren Finanzie- rungsfragen. Zusätzlich war die VKB-Bank wieder bei den Fachmessen in Wels, Ried und Freistadt vertreten. 2013 soll eine WohnPlus-Kampagne die WohnPlus-Teams in den Regionen werblich unterstützen. Bausparen gehört trotz der Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen nach wie vor zu den beliebtesten Ansparformen. Auch 2013 werden aufgrund gemeinsamer Aktionen mit den Partnern von Bausparkasse Wüstenrot und Allgemeiner Bausparkasse steigende Abschlusszahlen erwartet. VERSICHERUNGEN Maßgeschneiderte Kundenlösungen stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit des VKB-Versi- Maßgeschneiderte cherungsservice. Einen besonderen Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2012 bildete die Kundenlösungen im Beratung von Firmenkunden im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge. VKB-Versicherungs- service Die Herausforderungen des Jahres 2013 liegen im Vorsorgebereich bei neuen Tarifen, Unisex-Regelungen und in der Reduktion des Rechnungszinses. Produktvergleiche und die Analyse des österreichischen Versicherungsmarktes im Hinblick auf die neuen Tarife stellen eine wichtige Aufgabe für das VKB-Versicherungsservice dar, um die bestmög- lichen Lösungen für die Kunden anbieten zu können. Von großem Interesse wird auch die weitere Entwicklung der geförderten Zukunftsvor- sorge sein, da im laufenden Jahr die ersten im Jahr 2003 abgeschlossenen Verträge die gesetzliche Mindestbindungsfrist erreichen. Der Gesetzgeber überlegt daher derzeit eine Adaptierung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Risikoabsicherung der Kunden, Ablebens-, Unfall- und die immer wichtiger werdende Berufsunfähigkeits-Versicherung werden 2013 ebenfalls im Fokus der Beratung stehen. IMMOBILIEN-VERMITTLUNGSGESCHÄFT Im Geschäftsjahr 2012 konnte die gute Geschäftsentwicklung von VKB-Immobilien GmbH weitergeführt werden. Die Fokussierung auf die Vermarktung von Neubauprojekten sowie Vorsorge- und Anlegerimmobilien wurde erfolgreich fortgesetzt. Die neuen gesetzlichen Regelungen zur Immobilienertragsteuer zogen eine deutliche Intensivierung der Immobi- lienberatungen nach sich. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung und des vorhan- denen Marktpotenzials wurde der Standort Wels im vierten Quartal 2012 um einen zusätz- lichen Mitarbeiter aufgestockt. Ziel für das Geschäftsjahr 2013 ist der kontinuierliche weitere Ausbau der flächendeckenden Immobilienvermarktung in Oberösterreich. 21
VERTRIEBSMANAGEMENT Im neu geschaffenen Vertriebsmanagement wurde besonders im ersten Halbjahr 2012 noch eine Vielzahl an projektbegleitenden Maßnahmen aus dem Projekt VKB fit 2012 in die Umsetzung gebracht. Als Drehscheibe zwischen Markt und Marktfolge war das Vertriebsmanagement Hauptansprechpartner für eine große Anzahl unterschiedlichster Vertriebsthemen. Durch die Integration einer neuen Verbundbetrachtung in das CRM-Tool „Impuls“ er- hielten die Berater einen jederzeitigen Zugriff auf alle relevanten Informationen zu betreu- ungsfähigen Kundenverbünden (Haushalt, Firmengruppe). Zusätzlich wurden Kunden- typologien realisiert und mit im Projekt definierten Betreuungsstandards und -intensitäten hinterlegt. Die neuen Betreuungssystematiken wurden den Vertriebsmitarbeitern in ent- sprechenden Schulungen vermittelt. Zum Jahresende konnten auch bei der Erarbeitung der Akquisitionsprozesse finale Schritte gesetzt werden. Für die Vertriebsführung wurden eine Reihe neuer Auswertungen, Abfragen und Berichte geschaffen. Mit der geplanten Implementierung eines Data-Warehouse soll die Aufbe- reitung steuerungsrelevanter Zahlen künftig noch besser möglich und damit die Führungs- arbeit im Vertrieb optimiert werden. ZAHLUNGSVERKEHR Neben einer bequemen Abwicklung bei der Kontoführung steht auch das Thema Sicher- heit bei den Kunden weiter hoch im Kurs. Um diese Anforderung bestmöglich abzudecken, genießen VKB-Kunden nach wie vor vollen Versicherungsschutz im Internet und beim bargeldlosen Zahlungsverkehr. Noch mehr Sicherheit im Electronic Banking bietet die Ende 2012 eingeführte cardTAN, welche die PapierTAN ablösen wird. Dabei wird mittels Bankomatkarte, einem cardTAN-Generator, ELBA-Daten und der ELBA-PIN eine jeweils nur einmal gültige TAN erzeugt. Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von weiteren Vorbereitungsmaßnahmen für die Umstellung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA. Rund 20 Prozent aller Zahlungsaufträge erfolgten 2012 bereits mit der Zahlungsanwei- sung, die anstelle von Kontonummer und Bankleitzahl die internationale Kontonummer „IBAN“ beinhaltet. Bis Ende 2013 ist der Zahlungsverkehr zur Gänze auf SEPA umzustellen. Im Dezember 2012 startete die Absendersegmentverwaltung mit Business-to-Business- Verfahren, die im 1. Halbjahr 2013 auf Business-to-Customer ausgeweitet wird. RECHNUNGSWESEN In der Finanzbuchhaltung wurde 2012 aufgrund der bevorstehenden Einführung von Basel III 22
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern mit der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Eigenmittelvorschriften begonnen. Für das laufende Jahr werden aufgrund künftig geänderter Vorschriften im Meldewesen erste Überlegungen zur Neugestaltung der an die Bankenaufsicht zu übermittelnden Informationen angestellt. Weiters stehen erste Umsetzungsschritte aufgrund der abseh- baren Neuorganisation der Einlagensicherung an. Im Controlling wurde 2012 das Projekt CONFIT gestartet. Ziel ist die Generierung eines einheitlichen und validen Datenmaterials durch den Aufbau eines zeitnahen, mehrdimensi- onalen Data-Warehouse. Die Arbeiten waren geprägt von fachlicher Grundlagenarbeit, dem Ziel der Systematisierung, Vervollständigung und Beschleunigung der Datenablage in der Datenbank sowie von der Umstellung auf die Teamorganisation. 2012 wurde auch der Planungsprozess erstmals auf Basis der Teamorganisation durch- geführt. Der Mitarbeiterführungsreport wurde neu strukturiert und deutlich erweitert. Zu Beginn des heurigen Jahres wurde weiters eine neue Kostenrechnungs-Software erfolg- reich implementiert. Heuer sollen im Rahmen des CONFIT-Projektes das Data-Warehouse fertiggestellt und das Reporting zur Gesamtbanksteuerung sukzessive auf die neue Datenbasis umgestellt werden. Weiters sind eine Weiterentwicklung und Automatisierung des Planungspro- zesses sowie die Entwicklung eines verbesserten Tools zur Prognose der Ertragslage im Leasing-Teilkonzern angedacht. ZWEIGNIEDERLASSUNGEN UND BAULICHE AKTIVITÄTEN Im letzten Quartal 2012 wurde die nach gründlicher Analyse beschlossene Zusammen- legung der Filiale Pfandl mit der Filiale Bad Ischl umgesetzt. Die Umbaumaßnahmen der Filialen Vöcklabruck, Gmunden und Gmunden-SEP wurden 2012 abgeschlossen. Für VKB-Private Banking wurden Büroflächen am Filialstandort Gmunden eingerichtet und Ende 2012 in Betrieb genommen. Die im Mai 2011 gestartete Generalsanierung des Fertigstellung der Kundenzentrums in der Rudigierstraße wurde im Dezember 2012 fertiggestellt. Generalsanierung des Kundenzentrums Eine Übersicht über die bestehenden Filialniederlassungen findet sich im Kapitel Rudigierstraße „Filialverzeichnis“. PERSONAL 2012 verringerte sich die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt geringfügig auf rund 526 Mitarbeiter netto. Bereits in den vergangenen Jahren gesetzte Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten wurden auch im Berichtsjahr fortgeführt. In einer Adaption des Fachgutachtens über die Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung von Abfertigungs- und Pensionsverpflichtungen sprach die Kammer der Wirtschafts- treuhänder kurz vor Jahresende eine Empfehlung zur Senkung des Rechnungszinssatzes aus. Die darauf basierende Neu-Berechnung der entsprechenden Rückstellungen verur- sachte eine außerplanmäßige Erhöhung des Personalaufwandes im VKB-Konzern um rund 1,1 Millionen Euro. 23
2012 erfolgte eine umfassende Neuausrichtung des Teams der Personalverwaltung inklusive einer neuen Aufgabenverteilung. Das Berichtsjahr stand im Zeichen der Schärfung des Aus- und Weiterbildungsprogramms insbesondere im Hinblick auf die aus dem Projekt „VKB fit 2012“ resultierenden neuen Berufsbilder. Zur Unterstützung der Führungskräfte wurden Musterausbildungspläne entwickelt. Diese werden im ersten Halbjahr 2013 implementiert. Mit einem kleinen Teilnehmerkreis wurde – vorerst beschränkt auf MS-Office-Programme – das Lernen über eine Lernplattform in Form von Online-Kursen gestartet. Der Vorteil dieser Methode liegt vor allem in der zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit. Die Aktivitäten rund um die „Vitalität am Arbeitsplatz“ wurden im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Das 5-modulige Führungskräfte-Curriculum, das alle Führungskräfte der VKB-Bank besuchen, wurde 2012 fortgesetzt. Rund 60 Führungskräfte haben bis Ende Jänner 2013 ihre Ausbildung abgeschlossen. Im Jahr 2012 stieg die durchschnittliche Anzahl der Seminartage pro Mitarbeiter von 3,67 auf 5,26. Der Grund dafür liegt einerseits in ver- mehrten Fachtrainings, andererseits im Führungskräfte-Curriculum. Eine erhebliche Steigerung ist auch bei externen Seminaren zu verzeichnen. Hier machen sich die auf- sichtsbehördlichen Erfordernisse für die Finanzbranche bemerkbar. In Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftskammer OÖ und den oberösterreichischen Banken und Versicherungen wird seit Herbst 2012 in sechs oberösterreichischen Handels- akademien der Ausbildungsschwerpunkt „Finanz- und Risikomanagement“ angeboten. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Auch die VKB-Bank beteiligt sich durch Ausbildung von Lehrkräften sowie durch das Bereitstellen von Spezialisten für Vorträge. Weiters werden von Seiten der Bank Ferialpraktikumsplätze angeboten. Das Jahr 2012 war auch geprägt vom Projekt „Frau und Karriere in der VKB-Bank“. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung einer Bereichsdirektorin und mit intensiver fachlicher und prozessualer Begleitung durch die Personalabteilung analysierte die Ursachen für die derzeit noch unterdurchschnittliche Wahrnehmung von Führungsaufgaben durch Frauen. In einem weiteren Schritt wurden Möglichkeiten zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen erarbeitet. Die konzipierten Maßnahmen reichen von der Förderung einer positiven Einstellung der Führungskräfte zum Thema über die Verbesserung von Karriere- und Entwicklungsplanung, die Nachwuchsförderung in Form eines internen 24
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern Mentoring-Programmes bis hin zur besseren Vereinbarkeit von Führungsaufgaben mit Teilzeit oder Karenzzeiten. Die ins Auge gefassten Schritte wurden Ende 2012 vom Vorstand verabschiedet, sodass das Jahr 2013 im Zeichen der Umsetzung stehen wird. RECHT Im Jahr 2012 trug die Servicestelle Recht neben der Rechtsberatung der Vertriebs-Teams und der zentralen Servicebereiche auch zur Umsetzung zahlreicher neuer rechtlicher Rahmenbedingungen (wie Wertpapier-KESt neu, OTC-Derivate Verordnung, etc.) und aufsichtsbehördlicher Vorgaben bei. Als weiterer Schwerpunkt erfolgten Maßnahmen zur Qualitätssicherung rechtlicher Dokumentationen durch Standardisierung und Aktualisie- rung sowie Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung rechtlicher Risiken im Bankgeschäft. Für das Jahr 2013 ergibt sich für Kreditinstitute aufgrund oberstgerichtlicher Judikatur das Erfordernis zur umfangreichen Änderung rechtlicher Standarddokumente (insbesondere der AGB). Neben der Umsetzung neuer rechtlicher Anforderungen, die auch teils aus internationalen Vorgaben (SEPA, FATCA) resultieren, steht im laufenden Jahr wie gewohnt die Rechtsberatung und Qualitätssicherung im Vordergrund. IT UND PROZESSE Nach dem elektronischen Kredit- und Leasingakt wurde 2012 der elektronische Kundenakt umgesetzt. Ziel war die einheitliche und übersichtliche Ablage von Kundendokumenten und deren rasche Auffindbarkeit, gekoppelt mit einer komfortablen Benutzeroberfläche. Im CRM-System wurde eine Kundenverbunds-Betrachtung eingeführt. Diese unterstützt die Möglichkeit, als Kundenberater auf die gesamten Bedürfnisse eines Verbundes einzugehen und damit Cross-Selling-Potentiale besser auszuschöpfen. 2012 wurden auch die wichtigsten Anwendungen virtualisiert. Damit wurden neben einer Virtualisierung von Reduktion des Aufwands für Software-Verteilungen eine ortsunabhängige Nutzung von Anwendungen zur Anwendungen und Daten ermöglicht und die Basis für die Hersteller-unabhängige Nutz- Steigerung von Effizienz ung mobiler Endgeräte geschaffen. Zur Sicherung stetig steigender Datenmengen wurde und Mobilität eine neue Backup-Infrastruktur angeschaff t, die trotz immer kürzer werdender Wartungs- fenster eine Datensicherung ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebs ermöglicht. Im Bereich Treasury lag der Schwerpunkt auf der Umsetzung der gesetzlichen Erfordernisse im Liquiditätsmanagement. Mit dem Inkrafttreten der neuen Aufbauorganisation waren auch viele prozessuale Auswirkungen verbunden. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Umsetzung weiterer Prozessoptimierungen. 25
GULDEN KRONE
SICHERHEIT ZIEHT. SEIT 140 JAHREN. Ob Gulden, Krone, Schilling oder Euro – die VKB-Bank war in den vergangenen 140 Jahren bei jeder Währungsumstellung dabei. Die gefühlte Währung der VKB-Bank ist aber seit jeher die Sicher- heit. Diese Sicherheit zeigt sich in der VKB-Bank auch bei der Höhe der Kernkapitalquote, die bereits seit vielen Jahren weit über dem Bankendurchschnitt liegt. SCHILLING EURO
PRESSE & PR 2012 wurden die Agenden der Pressestelle um die Aufgabengebiete der bezahlten PR und des VKB-Kundenmagazins erweitert. Eingegliedert in die Marketingabteilung betreute der Bereich „Presse & PR“ die Medien aktiv und passiv durch zahlreiche Presseaussen- dungen, mehrere Pressekonferenzen, persönliche Kontakte und Anfrageerledigungen. Dabei konnte das gewohnt gute mediale Bild der VKB-Bank als kapitalstarke, unabhängige Regionalbank in der Öffentlichkeit weiter gestärkt werden. Hervorheben der Besonderes Augenmerk wurde 2012 der vermehrt in den Blickpunkt rückenden Bedeutung Bedeutung regionaler einer Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe gewidmet. Die VKB-Bank, die seit jeher Wirtschaftskreisläufe Regionalität als eine ihrer besonderen Stärken vorweisen kann, erklärte daher im Vorjahr den internationalen Weltspartag kurzerhand zum „Regionalspartag“. MARKETING Mit einer neuen filialübergreifenden Vertriebsstruktur setzte die VKB-Bank 2012 einen weiteren Schritt zu noch mehr Kundenorientierung. Die Strukturänderung wurde mit Hilfe werblicher Aktivitäten erfolgreich begleitet. Parallel dazu fand die Neuausrichtung auch in einer neuen vertriebsorientierten Aufbauorganisation innerhalb des Marketing-Bereichs ihren Niederschlag. Die Wohnbaukompetenz der VKB-Bank wird seit dem Vorjahr unter der neuen Marke „WohnPlusUltra“ transportiert. Im individuellen Vermögensmanagement werden mit der zusätzlichen Einführung einer ethisch-nachhaltigen Linie neue Kundenbedürfnisse bei der Geldveranlagung angesprochen. Die traditionelle Herbstkampagne stand unter dem Schlagwort „Sicher gute Erträge“ im Zeichen des langfristigen Vermögensaufbaus. Die VKB-Bank machte auch 2012 durch zahlreiche Veranstaltungen auf sich aufmerksam. So wurde im Rahmen eines Galaabends mit Mag. Anette Klinger, Vorstand der IFN-Holding AG, neuerlich eine „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ein weiterer Höhepunkt im Veranstaltungsjahr war ein Exklusivkonzert der heimischen Traditionsband „Die Seer“. Ein wesentlicher Marketing-Schwerpunkt lag 2012 auf der gezielten Erweiterung traditio- neller Marketinginstrumente durch die verstärkte Nutzung neuer digitaler Medien und sozialer elektronischer Plattformen. Im Bildungsbereich wurden durch Kooperationen und Preisverleihungen wichtige Akzente zur Förderung des regionalen Wissenschaftsnachwuchses gesetzt. KONZERN Die Volkskreditbank AG als übergeordnetes Kreditinstitut gemäß § 59 Abs. 1 BWG bietet als Vollbank die gesamte Bandbreite der Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäfte an. Als Mutterunternehmen des VKB-Konzerns fungiert die Volkskredit Verwaltungsgenossen- schaft reg. Gen. m.b.H., die 100 Prozent der Anteile an der Volkskreditbank AG hält und als Finanzholding mit dem VKB-Konzern vollkonsolidiert wird. Die Beteiligung an der Volkskreditbank AG bildet zudem den Hauptunternehmensgegenstand der Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft. 28
Aufsichtsrat und Management 8 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz, GuV: VKB-Bank Bilanz, GuV: VKB-Konzern Als Vorgabe gilt im VKB-Konzern unverändert, dass Beteiligungsaktivitäten eine best- Beteiligungsaktivitäten mögliche Unterstützung und Ergänzung der als Kernaktivität geltenden Bankagenden als bestmögliche Unter- bieten sollen, während Aktivitäten in davon unabhängigen Wirtschaftszweigen grund- stützung und Ergänzung sätzlich nicht angestrebt werden. der Bankagenden Im Anhang sind jene verbundenen und sonstigen Unternehmen aufgelistet, an denen die Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft zum Bilanzstichtag direkt oder indirekt zumin- dest 20 Prozent der Anteile gehalten hat. Hinzuweisen ist insbesondere darauf, dass im Berichtsjahr die fünfzigprozentige Beteiligung an der Parkdeck Bad Hall Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. veräußert wurde. Weiters wurde die in Budweis ansässige VKB-Service spol. s.r.o. liquidiert. Hinsichtlich der Geldflussrechnung wird an dieser Stelle ebenfalls auf die entsprechende Übersicht im Anhang verwiesen. RISIKOBERICHT 2012 Gesamtbank-Risikosteuerung Basierend auf einer jahrzehntelang auf Sicherheit bedachten Geschäftspolitik ist es das Ziel des Risikomanagements der VKB-Bank, die langfristige Sicherung des Geschäfts- erfolgs zu gewährleisten. Daher werden alle Geschäftsbereichsrisiken sowohl auf Einzel- risikobasis als auch auf Basis des Gesamtbankrisikos aktiv gesteuert. Risikomanagement ist ein ganzheitlicher Prozess und findet daher im Rahmen sämtlicher Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse statt. Die Fähigkeit eines Kreditinstitutes, Risiken umfassend zu identifizieren, zu quantifizieren, zeitnah zu überwachen und zu steu- ern wird von der VKB-Bank als entscheidender Wettbewerbsfaktor angesehen. Die Risikokultur der VKB-Bank zielt auf entsprechende Risikotransparenz in allen Berei- chen des Instituts sowie auf einen wohlüberlegten Ansatz beim Eingehen von Risiken ab. Nicht die Risikovermeidung steht im Vordergrund, sondern vielmehr das Bemühen, die eingegangenen Risiken marktmäßig zu bewerten und zu steuern. Die VKB-Bank erfüllt bereits jetzt mit ihrer außerordentlich starken Kernkapitalausstattung die zukünftigen Anforderungen von Basel III. Die VKB-Bank bewegt sich ausschließlich in Geschäftsfeldern, die einerseits mit ihrer strategischen Ausrichtung übereinstimmen, andererseits auch nur dort, wo entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen betreffend ein Geschäftsfeld vorliegen. Vor der Einführung neuer Produkte oder der Bearbeitung neuer Geschäftsfelder ist ein standardisierter Prüfungslauf zu absolvieren, in dem sämtliche Risiken analysiert und aufbereitet werden. Erst nach entsprechender Prüfung werden neue Produkte oder Geschäftsfelder vom Vorstand freigegeben. Organisation der Risikosteuerung in der VKB-Bank Die zentrale Verantwortung für das Risikomanagement liegt gemäß den gesetzlichen Vorgaben beim Gesamtvorstand. Der Vorstand entscheidet über die Risikopolitik und 29
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