Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl - Donau-Universität Krems

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Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl - Donau-Universität Krems
Haustechnik und Folgekosten

   Helmut Floegl
   Donau-Universität Krems

  Kompetenz Klima-Engineering
  28.03.2007

Dipl.-Ing. Dr. Helmut Floegl

Department für Bauen und Umwelt
Fachbereich Facility Management und Sicherheit
Donau-Universität Krems
Dr. Karl Dorrek Straße 30
A-3500 Krems

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Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl - Donau-Universität Krems
Die Haustechnik von Immobilien*

         FCs

               Quelle: Risikopotenzial Gebäudetechnik, J. Domej, 2005

GRUNDAUFGABEN DER HAUSTECHNIK
1. Ent-/ Versorgung >
2. Funktionalität / Komfort / Unterstützung bei Behinderung
3. Schutz / Sicherheit / mildert Folgeschaden
4. Behaglichkeit
5. Information
6. Transport

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Die Haustechnik steigende Komplexität

             Quelle: Risikopotenzial Gebäudetechnik, J. Domej, 2005

Abwehrender Brandschutz
- Schutz / Sicherheit / mildert Folgeschaden

abwehrender Brandschutz
 - Feuerwehr
 Ortsfeste Löschanlagen
 - Sprinkler und Sprühnebelanlagen
 - Handfeuerlöscher
 - Gaslöschanlagen
 - Oxyredanlagen
 - Hydranten
 - Schaumlöschalagen

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Gebäude: Aus Immobilien werden Maschinen

       Kosten, Komplexität der Haustechnik

                                                                                                   Errichtungskosten
                                                                                         40% der
                                                                                27%
      Zeit, Entwicklung                                            © viennaairport.com      © Beyer.co.at

          Quelle: Risikopotenzial Gebäudetechnik, J. Domej, 2005

 Abhängiger Mensch und Gebäude von Haustechnik
 Entwicklung der Gebäudetechnik und die treibenden Faktoren
 Treibende Faktoren für die Haustechnikentwicklung:
 -Vorzugsklima (bedingt durch Architektur)
 -Funktionalität
 -Konzentration im Sinne der Dichte und Zentralisierung
 -Schutz (Sicherheit, Brandschutz, …)
 -Nutzungsformen und Arten (z.B. div Büroformen, Lifestyle)

 Gebäude immer größer und immer mehr Tragwerk (Skelett) und Glas (als Haut)
 dh Leichtbauweise dh ohne Haustechnik nicht nutzbar
 Haustechnik wurde zu den Organen (Lunge Herz …)

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Das Gebäude – lebenszyklisch betrachtet

     Planung+Bau                      Betrieb

                 stellung
                 Fertig-

                                                                        Abriss
                               laufende Nutzungsänderung

      1          2               3                4                   5

                    1       Planung

                    2       Errichtung

                    3       Betrieb und Nutzung

                    4       Umbau und Sanierung

                    5       Abriss und Entsorgung

Lebenszykluskosten

Unter dem Begriff der Lebenszykluskosten eines Gebäudes wird hier die Summe aller Kosten,
die ein Gebäude im Laufe seines Lebenszyklus von der Objektentwicklung über die
Objekterrichtung und die Objektnutzung bis hin zu seiner Beseitigung verursacht,
verstanden. Darunter fallen die
• Gesamtkosten der Errichtung z.B. lt. ÖNORM B 1801-1 (Grund, Aufschließung,
• Bauwerkskosten, Einrichtung, Außenanlagen, Honorare, Nebenkosten, Reserven);
• Nutzungskosten z.B. gemäß ÖNORM B 1801-2 (Kapitalkosten, Abschreibungen,
  Steuern und Abgaben, Verwaltungskosten, Betriebskosten, Erhaltungskosten);
• Reinvestitionskosten / Sanierungskosten
• Beseitigungskosten (am Ende der Nutzungsdauer des Objekts)
Da die Kosten zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, sind sie vergleichbar zu machen.
Dazu werden üblicherweise dynamische Investitionsrechnungsmodelle verwendet
Für das Facility Management ist eine Kostenrechnung des Gebäudes über seine gesamte
Lebensdauer inkl. seiner Entsorgungskosten relevant: Es wird daher, wenn es in den
Planungsprozess eingebunden wird, auf flexible vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und von
vornherein auf die Vermeidung nicht nutzbarer Flächen schauen.
In den Lebenszykluskosten müssen auch allfällige Sanierungskosten, die sich durch kurze
Lebenszyklen verwendeter Baumaterialien oder Bauteile ergeben, sowie die Abriss- und
Entsorgungskosten mit betrachtet werden. Darüber hinaus sind zusätzliche anfallende
Kosten, die sich aus einer Ökobilanz noch ergeben, mit zu berücksichtigen. Auch wenn die
entsprechenden Kalkulationen heute noch nicht verlangt werden, werden die entsprechen-
den Kosten während der zukünftigen langen Lebensdauer eines zu planenden neuen Ge-
bäudes im Rahmen zukünftiger Vorschriften real (zumindest als Reduktion des Marktwertes
der Immobilie) auftreten.

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Lebenszyklus
     kosten

Die Lebenszykluskosten nach ÖNORM strukturiert
Die Errichtung eines größeren Hochbaus läuft nach Vorschriften und Regeln die bis ins Detail
strukturiert sind, ab. (In Österreich ÖNORM B1801 Teil 1-4, in Deutschland DIN 278). Die
Tabelle beschreibt in der Übersicht die Phasen der Objektentwicklung, wobei die
Vorschriften selbst auf die Bedarfsplanungsphase und auf die Nutzungsphase nicht eingeht:
Das heißt, der Nutzen wird in der Objektplanung als solcher nicht thematisiert, er wird als
Angabe vorweg und statisch angenommen. Es geht in dieser Planung nur um das Bauobjekt
an sich - die Planung geht vom Groben ins Feine. Die Inbetriebnahmephase ist als Übergabe
(Gewährleistung) noch spezifiziert, die Nutzungsphase hat entsprechend den Vorschriften
keine Relevanz.

Kosten
Ziel der klassischen Projektplanung ist die immer genauer werdende Kostenschätzung, nur
bezogen auf die Errichtungskosten.
Die Gesamtkosten (0-9) einer Immobilie ergeben sich aus den Grundkosten (0) und den
Errichtungskosten (1-9), letztere unterteilt man in die eigentlichen Baukosten (1-6) und
Honorare (7), Nebenkosten (8) und Reserven (9),
Die Baukosten (1-6) setzen sich aus den Aufschließungskosten (1), den Bauwerkskosten (2:
Rohbau, 3: Technik, 4: Ausbau) sowie den Kosten der Einrichtung (5) und den Kosten für
die Außenanlagen (6) zusammen.

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Lebenszykluskosten nach ISO/DIS 15686-5

      LCC Life Cycle Costs            Lebenszykluskosten ohne Abriss/Entsorgung
      WLC Whole Life Costs            Lebenszykluskosten inkl. Abriss
      TLC Through Life Costs          Nutzungskosten

Buildings and constructed assets — Service life planning —
Part 5:
Whole life costing
This part of ISO 15686 describes procedures for performing WLC analyses of buildings and
constructed assets and their parts. These analyses take into account cash flows, e.g.
relevant incomes, expenditures and externalities arising from acquisition through operation
to disposal.
These analyses typically include a comparison between options or an estimate of future
costs at portfolio, project or component level.

5.3.3 Use and maintenance
The use and maintenance phase is usually the longest phase in the life cycle of constructed
assets. Although the activities undertaken to use and/or maintain the assets can shorten or
lengthen the service life, the use and maintenance phase is often neglected. The timing of
the use and maintenance phase activities is very important in Whole Life Costing and
forecasting their time of occurrence is essential. The separately identifiable costs associated
with use and maintenance often occur repeatedly. They are likely to represent a large share
of the total WLCs of the constructed asset and often detailed analysis of major cost
headings will be necessary (e.g. to achieve an acceptable
balance between capital and maintenance, operation and management costs, or to limit
unacceptable risks of failure in-use).

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Kostenbetrachtung Office Park Flughafen

  Beispiel:
  Bürogebäude mit ca. 25.000 m² NGF
  Vergleich von 20 gleichwertigen Objekten
  mit folgenden Parametern:

  kompakte Bauweise
  ca. 10 – 12 Geschosse
  Glasfassade, mechanischer Sonnenschutz
  Frischluftversorgung durch mechanische
  Lüftung
  Trakttiefe 14 – 16 m

  Quelle: H. Steinberger, immovement

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Ergebnisse infrastruktureller Optimierung - VIE Office Park
                                                     Beispiel: Optimierung
                                                     der Aufzüge
                                                    vorher 16 Aufzüge,
                                                    optimiert: 10 Aufzüge

       Aufzüge im
       Zentralbereich

Beispiel 2 - Aufzüge
Der ursprüngliche Vorentwurf enthielt – ausgelöst durch Anforderungen der Zugangs-
kontrolle, der Feuerwehr und Flexibilitätsanforderungen an die vermietbaren Flächen 16
Aufzüge
Gemeinsam im Team konnte eine Lösung entwickelt werden, die mit 10 Aufzügen
auskommt. Diese ökonomische Optimierung Optimierung bringt eine bemerkenswerte
Einsparung in den Lebenszykluskosten.

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Die Betriebsführung von Immobilien

        Betriebsführung

        ¡ Der Betrieb umfasst den größten Lebens-
          abschnitt im Lebenszyklus der Immobilie

        ¡ die Betriebskosten sind der größte Anteil
          in den Lebenszykluskosten moderner Gebäude

        ¡ die technischen Anlagen sind komplex und müssen
          viele Vorschriften beachten

        À Es herrscht bei Bauherren, Architekten und sogar bei technischen
        ÎFachplanern ein großer Wissensmangel über Aufwand und Kosten
          von Planungsentscheidungen vor

     Quelle: Betriebs- und Instandhaltungsstrategie, J. Domej, Lehrgang Facility Management, 2006

Die Betriebsführung einer Immobilie
erstreckt sich von der Inbetriebnahme bis zum Abriss dieser..(Nutzungsphase) und das ist
in der Regel das 20 bis 30-fache der Zeit der Projektentwicklung, Planung und Errichtung.
Dieser Teil des Lebenszyklus einer Immobilie verursacht den größten Kostenanteil, erbringt
aber auch den entsprechenden Nutzen.
Da die Instandhaltung gemäß den Normen ein Teil der Betriebsführung ist, ist eine den
übergeordneten Unternehmenszielen bzw. dem Kerngeschäft entsprechende Strategie zu
entwickeln und umzusetzen. Die Entwicklung und Umsetzung dieser beeinflusst entschei-
dend die Folge- (Nutzungs)kosten, die Werterhaltung und die Verfügbarkeit.
Für den möglichst effektiven              Mitteleinsatz ist eine          vorausschauende           Planung   /
Budgetierung erforderlich.
Dies gilt vor allem bei Unternehmen mit einem großen Immobilienbestand.

Es herrscht bei den Beteiligten Bauherr, Architekten und sogar bei technischen Fachplanern
ein großer Wissensmangel über den Folgeaufwand und die Folgekosten von Planungs-
entscheidungen vor. Planungsentscheidungen werden nach Moden getroffen, für eine
Lösung werden bestehende oder in Bau befindliche Gebäude betrachtet und das
Prospektwissen von Lieferanten technischer Komponenten unkritisch übernommen.
Die Handlungsmaxime "high tech is high quality" prägt die Planung moderner Bauwerke
und ein allfällig hoher Betriebsführungsaufwand

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Die Arbeiten der technischen Betriebsführung

       Inbetriebnahme & Übernahme
       Betätigen/Bedienen
       Stellen
       Überwachen
       Störungen beheben
       Prüfungen durchführen
       Instandhaltung
       Inspektion
       Wartung
       kleine Instandsetzung
       kleine Umbauten
       große Instandsetzung
       Übergeben/
       Außerbetriebnehmen

     Quelle Betriebs- und Instandhaltungsstrategie, J. Domej, Lehrgang Facility Management, 2006

Die Betriebsführung einer Immobilie

Inbetriebnahme & Übernahme
 = bestimmungsgemäßen Zustand errichten und Übernahme in die Betriebsführung (i.A.
                        auch Verantwortungsübergag)
Betätigen /Bedienen beinhaltet:
Stellen                 beinhaltet alle notwendigen Stell- oder Schaltvorgänge zum
                        definitionsgemäßen Anlagenbetrieb
Überwachen              inkl. die Überprüfen aller Vorgänge und Zustände
Störungen beheben       inkl. die Beseitigung von Gefahrenzuständen und
                        Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit, die Beseitigung von
                        Unterbrechungen und Beeinträchtigungen des Betriebes
Prüfungen durchführen   inkl. die fristgerechte Durchführen von sicherheitstechnisch
                        notwendigen Prüfungen an prüfpflichtigen Bauteilen,
                        Ausrüstungen, Anlagen und Anlageteilen
Instandhaltung beinhaltet
Inspektion              inkl. Maßnahmen zur Beurteilung des Ist-Zustandes
Wartung                 inkl. Maßnahmen zur Bewahren des Soll-Zustandes
kleine Instandsetzung   inkl. Maßnahmen im geringen Umfang zur Wiederherstellung
                        des Sollzustandes
kleine Umbauten         (als Teil der Betriebsführung)
große Instandsetzung    inkl. Maßnahmen zur Wiederherstellung des Sollzustandes

Übergeben / Außerbetriebnehmen

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Was ist Instandhaltung? *

       Instandhaltung, Begriffe*

     * Definition nach GEFMA 122

Begriffe der Instandhaltung
Die kleine Instandsetzung umfasst im wesentlichen Schönheitsreparaturen am Gebäude
und an technischen Anlagen, sowie die Wiederherstellung des Sollzustandes durch
Austausch von Verschleißteilen (Leuchtmittel, Filter, Lager, Keilriemen, Armaturen, udgl.)
oder Reparatur oft beanspruchter Teile (z.B. Fenster, Tür- und Torverschlüsse,
Schließzylinder, Schalter, Steckdosen, Sanitärarmaturen und Sanitäraccessoires, udgl.)
welche durch das Betriebspersonal oder im Zuge von Wartungsarbeiten durchgeführt
werden.
In Gebäuden sind kleine Umbauten, wie sie üblicherweise von Hausmeistern erbracht
werden, im Allgemeinen in der Betriebsführung eingeschlossen. Hierzu gehören z.B. das
Ändern des Anschlags von Türen, kleine Änderungen an Einbauten, Reorganisation der
Möblierung, udgl. Bei den gebäudetechnischen Anlagen fallen kleine Umbauten, z.B. durch
geänderte Nutzungsbedingungen in dieses Leistungsbild, sofern diese Arbeiten nicht
gewerberechtliche Voraussetzungen oder spezielle Ausbildungen erfordern.

Große Instandsetzung inkludiert die Aufgaben: Befundaufnahme, Störungsbehebung,
Reparatur oder Ersatz von Teilen, kompletten Baugruppen oder Bauelementen durch
andere mit gleicher Funktion und gleichem technischen Standard. Ziel dabei ist die
Wiederherstellung des Sollzustandes einer Immobilie und deren technischen Anlagen. Sie
ist eine Leistung im Sinne des Unterhalts.
Es ist oft erforderlich und /oder sinnvoll für wichtige Anlagen oder Einrichtungen
entsprechende Ersatzteile, Ersatzaggregate vor Ort vorzuhalten, was jedoch eine
Verwaltung dieser und Bindung von Kapital verursacht. Wobei die Frage der raschen
Verfügbarkeit von Ersatz zu prüfen ist.
Bei besonders erfolgskritischen Anlagen oder Anlagen mit Komponenten geringer
Verfügbarkeit sind redundante Einrichtungen / Systeme empfehlenswert.

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Strategische Ziele der Instandhaltung*

         buchhalterische
              - Buchwerte
         monetäre                               Wert-
              - Reparaturbedarf               erhaltung
         funktionale
              - technische Tüchtigkeit

                                               Instand-
         Betriebszeit
                                                haltung
         Soll-Arbeits-
         parameter           Verfüg-                               Optimierte
         zulässige           barkeit                                Kosten
         Toleranzen
         und Grenzwerte

     * In Anlehnung an J. Domej, 2004 und IFMA Deutschland, 2002

Werterhaltung*
Grundsätzlich wird zwischen buchhalterischer, monetärer und funktionaler Werterhaltung
unterschieden. Die buchhalterische Bewertung, wie z.B. Abschreibungsmethode,
Abschreibungszeiträume udgl. wird hier noch nicht berücksichtigt.

Die monetäre Bewertung ergibt sich aus dem Sanierungs- und Reparaturbedarf der
gebäudetechnischen Anlagen. Zur Feststellung dieses Bedarfes ist es oft notwendig, ein
Begutachtungsverfahren      einzuleiten.   Dieses   Bewertungsverfahren     muss     unter
Berücksichtigung der historischen Instandhaltungsstrategien erfolgen. Diese Verfahren sind
jedoch teilweise subjektiv und sehr teuer.

Die funktionale Bewertung kann während der gesamten Nutzungsphase der
gebäudetechnischen Anlagen durchgeführt werden und stellt eine ausreichend vertretbare
Möglichkeit der Feststellung der Werterhaltung einer gebäude-technischen Anlage dar. Bei
der funktionalen Bewertung werden mindestens einmal jährlich Wartungs- und
Inspektionsprotokolle, Messprotokolle, optischer Zustand der Anlagen, Störungshäufigkeit,
Nutzerbefragungen, Energieverbrauch.

Unter Verfügbarkeit von Gebäuden und deren Einbauten wird die Gewährleistung der
Leistungsfähigkeit in einer definierten Betriebszeit verstanden. (IFMA D)
Bei der Betrachtung der Verfügbarkeit müssen die Betriebszeit, in der die Anlage oder Teile
der Anlage zur Nutzung zur Verfügung stehen müssen, die Soll- Arbeitsparameter sowie
zulässige Toleranzen und Grenzwerte
*J. Domej, Instandhaltungsstrategien LV Facility Management 2004

   28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                   13
Strategische Ziele der Instandhaltung*

         buchhalterische
              - Buchwerte
         monetäre                               Wert-
              - Reparaturbedarf               erhaltung            • Minimierte
         funktionale                                                 Lebenszykluskosten
              - technische Tüchtigkeit
                                                                   • Wartung- und Inspektions-
                                                                   • Instandsetzungskosten
                                               Instand-              sind Gegenspieler
         Betriebszeit
                                                haltung
         Soll-Arbeits-
         parameter           Verfüg-                               Optimierte
         zulässige           barkeit                                Kosten
         Toleranzen
         und Grenzwerte

     * In Anlehnung an J. Domej, 2004 und IFMA Deutschland, 2002

Optimierung der Kosten
Das Ziel der geplanten Instandhaltung ist es das Betriebs- und Alterungs-verhalten von
Bauteilen in der Weise zu steuern, dass sich durch entsprechendes Betreiben (inkl.
Instandhaltung – siehe Definitionen) deren Lebensdauer derart einstellt, dass die
Lebenszykluskosten minimiert werden. Dabei sollen die Kosten (inkl. Folgekosten) für den
Betrieb minimiert, die Kosten für die Schadensbeseitigung und Instandsetzungsarbeiten gar
nicht anfallen bzw. möglichst weit hinaus geschoben werden und andererseits die Kosten
für die Wartungsarbeiten nicht so hoch werden, dass sie die voraussichtliche Schadensfolge
bzw. Instandhaltungskosten übersteigen.

Um eine Optimierung der Kosten durchführen zu können, ist zunächst einmal eine
Betrachtung der Kosten sowohl für die Wartung und Inspektion als auch für die
Instandsetzung durchzuführen Aus den Erfahrungen von Betreibern führen Einsparungen in
der Wartung nach ca. 3 Jahren zu einem hohen Anstieg der Instandsetzungskosten, so
dass auf längere Sicht die Gesamtkosten Wartung und Instandsetzung der Variante
"Instandhaltung ohne Wartung" nach ca. 7 Jahren die Kosten der Variante "Instandhaltung
mit Wartung" übersteigen.
Dazu kommen noch Ausfallzeiten und Komfortverluste.
Definition der IFMA: „Unter Optimierung der Kosten sind die Maßnahmen und Strategien zu
verstehen, die zur Minimierung aller Kosten über einen definierten Betrachtungszeitraum
führen, auch wenn damit Einbußen bei der Verfügbarkeit und der Werterhaltung
verbunden sind.“
Die Realisierung der Kostenoptimierung erfolgt in erster Linie durch eine Einschränkung
des Leistungsumfanges oder eine Verlängerung des Leistungsturnus, so lange keine
Ertüchtigungsmaßnahmen / Modernisierung vorgenommen werden.

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Klassifizierung von Instandhaltungsmaßnahmen
        Klassifizierung nach                        Klassifizierung nach Bauteil
        Anforderung oder Ziel
                                            1    Gebäudehülle     Außenanlagen
        • Sicherheit                        2                     Fassade
                                            3                     Außenfenster
        • Gesetzliche                       4                     Außentüren
          Anforderungen                     5
                                            6
                                                                  Dach
                                                                  Blitzschutz
        • Sicherheit/Energie                7                     Sonstiges
                                            8    Gebäudetechnik   Sanitäre Anlagen
        • Werterhaltung                     9                     Elektroverteiler
                                            10                    Nachrichtentechnik
        • Verbesserung                      11                    Heizhaus
                                            12                    Heizungsleitungen
        • Energiesparmaßnahme               13                    Heizkörper
                                            14                    Heizungsregelung

        Klassifizierung nach                15
                                            16   Innenausbau
                                                                  Lüftungsanlage
                                                                  Keller
        Priorität                           17                    Stiegenhaus
                                            18                    Gänge
        A kritisch/notwendig                19                    Innentüren

        B sinnvoll/gute Investition
                                            20   Innenausbau      Kanzlei

        C unkritsch/

Klassifizierung von Instandhaltungsmaßnahmen
Betriebsführung und im speziellen Instandhaltung verursacht den größten Teil der
Lebenszykluskosten einer Immobilie, selbst wenn die Kosten entsprechend der Barwert-
methode auf den Fertigstellungszeitpunkt abgezinst betrachtet werden.
Die seit den fünfziger Jahren errichteten Bauwerke erzeugen in der Nutzungs- und
Betriebsphase in der Regel im höher werdende Folgekosten. Immobilienbetreiber ver-
suchen gerade im Bereich der technischen Betriebsführung und gerade bei der Instand-
haltung einen rigorosen Sparkurs zu fahren.

Eine merkbare Reduktion der Wartung und Inspektion birgt ein höheres Risiko von
Schadensfällen mit sich. Nach etwa 3 Jahren wird die damit verbundene Steigerung der
Instandsetzungskosten höher als die eingesparten Wartungs- und Inspektionskosten.

In der Regel ist das Instandhaltungsbudget großer Immobilienbestände meist deutlich
kleiner als der finanzielle Bedarf notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen.
Basierend auf der ABC-Methode sind alle Instandhaltungsmaßnahmen, die im Gebäude-
bestand erforderlich sind, zu klassifizieren - wobei eine Klassifizierung nach Bauteil und eine
Klassifizierung nach Anforderung oder Ziel zu setzen ist. Die Prioritäten sind im Einver-
nehmen zwischen Eigentümer, Nutzer und Verwalter/Betreiber zu setzen.
Dem Ansatz des Zielkostenmanagements entsprechend ist dann die Liste der klassifizierten
Projekte/laufenden Vorhaben zu reihen und im Budgetrahmen unterzubringen.

   28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                       15
Lebenszyklusbetrachtungen als Planungsinstrument
                                         Grundkosten
                                           Bodenwert
                           Bauteilrelevante Lebenszykluskosten

                  Baukosten      Betriebskosten         Erneuerung     Abbruch
                                                                      Entsorgung
                Planungs- und   Inspektion, Wartung
                 Nebenkosen     kleine instandsetzung

                                     Reinigung

                                      Wasser
                                   Abwasser, Müll
                                               Folgekosten
                                       Lebenszykluskosten
                Unberücksichtigte - nicht zuordenbare Lebenszykluskosten

                                Gebäudeinfor- Leit-              geänderte
                                mationssysteme systeme            Nutzung
                                 Aktualisierung              Umzüge    Umbauten
                                Inventarisierung

Bauteilrelevante Lebenszykluskosten
Die Berechnung der bauteilrelevanten Lebenszykluskosten auf eine Element-Detailkosten-
berechnung des Architekten aufsetzend, stellt eine neue Methodik dar, um lebenszyklische
Betrachtungen von Gebäuden schon in der Planungsphase anstellen zu können. Alle auf
Bauteile zu beziehenden Folgekosten werden rechnerisch den ihnen am meisten ent-
sprechenden Bauteilen zugeordnet. So werden z.B. die Grundreinigungskosten der Büros den
entsprechenden Bodenelementen (Teppichböden, Fliesen u.s.w), die Glasreinigung den
entsprechenden Glaselementen zugeordnet. Die Betriebs-, Betriebsführungs- und Energie-
kosten wurden den entsprechenden gebäudetechnischen Gewerken zugeteilt, auch wenn
diese einen komplexen Wechselbezug zu anderen Bauelementen (Fassadenelementen)
aufweisen.
Unberücksichtigte bauteilrelevante Lebenszykluskosten
Bei den Innenausbauteilen wird von einer normalen rechnerischen Abnützung, die über die
Lebensdauer des entsprechenden Bauteils definiert wird, ausgegangen. Das Modell
berücksichtigt darüber hinaus gehende Zusatzkosten die aus allfälligen Umbauten bzw.
zusätzlichen Nutzungskosten aus einer geänderten Nutzung (neue Mieter, neues Nutzungs-
konzept) entstehen, nicht. Diese Kosten lassen sich aus Planungssicht nicht abschätzen,
haben aber in Wechselwerkung dazu auch keine direkt zuordenbare Planungsrelevanz.

  28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                 16
Lebenszyklusbetrachtungen als Planungsinstrument

                 Fertigstellung

                                                                                                     Entsorgung
                                              erneuerung

                                                               erneuerung
                  Errichtung
                                    Betrieb
       Konzept
       Planung

                                              Bauteil-

                                                               Bauteil-
       Idee

        Jahr                 0                       10                   20                 30            n
        Jahr =               0                   k                  2k
                                     Bauteil-           Bauteil-             Bauteil-        Bauteil-
                                  lebenszyklus       lebenszyklus         lebenszyklus    lebenszyklus
                                                                                                 n
         l=                                      1                    2              l = INT[ k ]
        K Kosten E Erstinvestition,                         F Folgeinvestitionen
                                                     q 1                                  q kl
        K=                   E                F(     d
                                                       )            ...              F(   d
                                                                                            )

Zumeist werden die daraus entstehenden Kosten vom entsprechenden Nutzer bezahlt und
nicht als der Teil der bauteilrelevanten Lebenszykluskosten gesehen. Alle indirekten, nicht
zuordenbaren FM-Kosten (CAFM-System, Leitsysteme und ihre Veränderung, Kosten der
Aktualisierung, Inventarisierung, Umzugskosten sind naturgemäß in diesem Modell nicht
enthalten. Ihre Kosten fallen zwar zusätzlich im Lebenszyklus an, sie sind aber in der
Planungs- und Errichtungsphase nicht über Planungsentscheidungen steuerbar. Das Modell
geht davon aus, dass diese Kosten planungsinvariant sind. Zielsetzung des Modells ist es,
bauteilbezogene lebenszyklische Betrachtungen anzustellen, um Bauentscheidungen damit
zu begründen.

für die einzelnen Bauteile werden Bauteillebenszyklen in Rechnung gestellt, von denen für
jeden Zyklus Neubeschaffungs- und Entsorgungskosten angesetzt werden. Die gebäude-
technischen Anlagen sind diejenigen Bauteile, die hier am meisten ins Gewicht fallen,
werden für sie Lebensdauern zwischen 10 und 20 Jahren kalkulatorisch eingesetzt, was bei
einer rechnerischen Gesamtlebensdauer eine ein bis dreifache Neuinvestition mit zuge-
höriger Entsorgung der rückgebauten Anlage bedeutet.

Ein Zeithorizont von 33 Jahren erfordert bei lebenszyklischen Betrachtungen auch die
Entwicklung von Kostenszenarien, was die Preisentwicklung von Strom und Energie
bedeutet. Es wären auch Überlegungen für eine thermische Sanierung der meist trans-
parenten Außenhülle (bei einem modernen Gebäude etwa 25-35% der Gebäudekosten) in
20 Jahren als Szenario anzudenken, weil dann möglicherweise entsprechende Fassaden mit
günstigem U-Wert (k-Wert) zu Verfügung stehen werden.

   28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                                       17
Die Kosten – lebenszyklisch betrachtet
                                                                       Nicht-
                                                                      planbare
                                                                       Folge-
                                                                       kosten
                                                  100 Mio €
                                                                       Folge-
                                                   20 Jahre
                                                                       kosten

                                                                     50% TGA

        50 Mio €                                    50 Mio €
                                                                    Errichtungs-
                                                                       kosten

                       27% TGA                                       27% TGA

                     Errichtungskosten                         Bauteilrelevante
                                                               Lebenszykluskosten

Mathematisches Modell
Die Berechnung der Lebenszykluskosten erfolgt nach der Barwertmethode bezogen auf den
Errichtungszeitpunkt. Diese Methode wird den internationalen Liegenschaftsbewertungs-
methoden entsprechend als DCF (Discounted Cash Flow) Method bezeichnet. Dieses Ver-
fahren ist ein dynamisches Verfahren, das alle regelmäßigen und unregelmäßigen Kosten,
die während des Lebenszyklus des Gebäudes auftreten werden, erfassen diese auf den
Errich-tungszeitpunkt kapitalisieren kann, um sie mit Errichtungskosten direkt vergleichen zu
können.
Die Erfassung der Kosten bezieht sich auf die Baukosten, technische Betriebs-, Instand-
haltungs- und Betriebsführungskosten, auf die Reinigungskosten und auf die entspre-
chenden Erneuerungskosten von Bauteilen oder ihren Bestandteilen mit rechnerischen
Lebensdauern und den entsprechenden Entsorgungskosten. Es werden keine Finanzie-
rungskosten berücksichtigt.
Das Modell verwendet die Bezeichnungen und Annahmen der ÖNORM B1801 sowie der SIA
480 (Wirtschaftlichkeitsrechnung im Hochbau)
                               q
                       q k   (( d )kl - 1)
           K=E+F(      d
                         )
                               q
                             (( d )k - 1)

   V     Vervielfältiger
   q     1 + p/100
   p     Kapitalisierungszinssatz in %
   k     Nutzungsdauer in Jahren
   l     Anzahl der Erneuerungszyklen
   n     Gesamtnutzungsdauer in Jahren

   28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                     18
Kosten in der Nutzungsphase

                                         Untersuchter Bereich
                                     Nutzungskosten pro m² pro a

                                                                                       Kosten €    Anteil in %

       Kapitalkosten                                                                   211,67         54,8%
       Abschreibungen                                                                   91,67         23,7%
       Steuern / Abgaben                                                                 5,54         1,4%
       Verwaltungskosten                                                                5,06          1,3%
       Betriebskosten                                                                   63,98         16,6%
                                      Versorgung ( Verbräuche)                           20,3          5,3%
                                      Entsorgung                                         1,52          0,4%
                                      Techn. Dienstleistungen                           13,54          3,5%
                                      Reinigung                                         15,91          4,1%
                                      Sicherheit                                         9,88          2,6%
                                      Sonst. Dienstleistungen (Versicherungen)           2,83          0,7%
       Erhaltungskosten                                                                  8,35         2,2%

                                                                                       386,27        100,0%

Verwaltung – Betrieb – Erhaltung (Nutzung)

                             Erhaltungskosten
                                    11%
      Sonst. Dienstleistungen                                      Verwaltungskosten
        (Versicherungen)                                                  7%
                4%
              Sicherheit                                                                          Versorgung ( Verbräuche)
                 13%                                                                                       25%

                                                                                                  Entsorgung
                                                                                                      2%
                         Reinigung
                           21%                                                   Techn. Dienstleistungen
                                                                                          17%
Nutzungskosten und Kapitalkosten

                                                    Erhaltungskosten
                           Betriebskosten                  2%
     Verwaltungskosten          17%
            1%
    Steuern / Abgaben
           1%

                                                                                                       Kapitalkosten
                                                                                                           55%
               Abschreibungen
                    24%

 28. März 2007, Haustechnik und Folgekosten Helmut Floegl                                                                    19
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