HEUCHELEI ZUM STRACHE-VIDEO: LAUT AFD HABEN "TÄTER KEIN RECHT AUF DATENSCHUTZ" - VOLKSVERPETZER

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HEUCHELEI ZUM STRACHE-VIDEO: LAUT AFD HABEN "TÄTER KEIN RECHT AUF DATENSCHUTZ" - VOLKSVERPETZER
Heuchelei zum Strache-Video:
Laut AfD haben „Täter kein
Recht auf Datenschutz“

„Kein Datenschutz für Täter“ (außer
es    sind     rechtspopulitische
Politiker)
Ich möchte hier nur eine kleine Gegenüberstellung von Anspruch
und Wirklichkeit bei der Politik der AfD machen. Im Zuge des
Strache-Videos, welches zum Zerbrechen der österreichischen
Regierung führte, da darin das ganze Ausmaß der Korruption
aufgedeckt wurde, hat sich die AfD auch ein wenig geäußert.
Der Skandal reichte von zugeschanzten Regierungsaufträgen im
Gegenzug für illegale Wahlkampfspenden bis hin zur
ideologischen Gleichschaltung einer Zeitung im Sinne der FPÖ.

Es war ein harter Schlag gegen die FPÖ, aber auch gegen die
gleichgesinnte AfD, die stets die Nähe zur Partei gesucht hat
und ihre Gemeinsamkeiten betonte. An der Deutlichkeit des
Falles gibt es eigentlich nichts zu leugnen. Es sei denn, man
will die Verantwortung und die Konsequenzen einfach
abstreiten. Und das macht die AfD mit ihren typischen
Whataboutismen, Ablenkungen oder einfach Schweigen:

 Whataboutismen, Ablenkungen & Schweigen: So reagieren AfD und
HEUCHELEI ZUM STRACHE-VIDEO: LAUT AFD HABEN "TÄTER KEIN RECHT AUF DATENSCHUTZ" - VOLKSVERPETZER
Co auf das Strache Video

ABlenkungen          mit      der    frage      nach     dem
ersteller
Die Frage, wer das Video gemacht hat, zu welchem Zweck und vor
allem: Warum es fast zwei Jahre dauerte, bis es an die
Öffentlichkeit gelangte ist in der Tat interessant und
wichtig. Dass es aber richtig war, dass Spiegel und
Süddeutsche das Video veröffentlicht haben, steht außer Frage.
Doch die Parolen der AfD lassen nicht diesen Eindruck
erwecken. Ihre PolitikerInnen, aber auch Rechtsextreme aus
ihrem Dunstkreis halten gar das Anfertigen der Aufnahmen für
weitaus verwerflicher als das, was enthüllt wurde. Mehr dazu:

 Rechtsextreme Schuldzuweisungen an Böhmermann und Co: Nur
 Strache allein hat Schuld!

Vor allem, da es ja weder nur folgenloses Gerede gewesen war,
und auch keine „singuläre Angelegenheit“ (Meuthen), wie
weitere Recherchen beweisen (Quelle). Das (altbekannte Opfer-
)Narrativ sieht so aus: Die Aufnahmen wurden illegal
angefertigt und Strache ist hier ein Opfer von irgendwelchen
Machenschaffen. Hier sei nur kurz auf die Täter-Opfer-Umkehr
und die Verharmlosung des Falles hingewiesen.
AfD retweetet „datenschutzrechtliche Bedenken“
Verschwörungstheorien, Gerede von „Staatsstreich“ – Die Schuld
wird den Aufnehmenden zugeschoben

Pure Heuchelei
Also die AfD – sofern sie nicht zum Vorfall schweigt –
verbreitet die Darstellung, dass durch das Strache-Video die
„Privatsphäre“ verletzt worden sei und er das Opfer ist.
Nebenbei sei gefragt, ob die AfD das auch so sehen würde, wenn
es um einen ÖVP oder SPÖ-Politiker gehandelt hätte (Spoiler:
Natürlich nicht). Oder noch besser: Gilt diese Privatsphäre
auch für Kleinkriminelle, deren Verbrechen nicht von
derartiger staatstragender Bedeutung sind? Und um es auf die
Spitze zu treiben: Gar kriminelle, abgelehnte Asylbewerber?

Überraschung: Natürlich misst die AfD hier mit zweierlei Maß.
Und das ist keine Unterstellung von mir, das kann ich ganz
schön an ihrem eigenen Grundsatzprogramm beweisen, das sie
erst im Februar neu geupdatet hat (Hier nachlesen). Da steht
ganz schön unter Punkt 3.6. „Kein Datenschutz für Täter“:

 „In der Vergangenheit hat ein ideologisch motiviertes
 übertriebenes    Maß  an   Datenschutzmaßnahmen    die
 Sicherheitsbehörden   gelähmt  und   unverhältnismäßig
 bürokratisiert. Die Folge ist mangelnde Sicherheit für
 rechtschaffene Bürger und Datenschutz für Täter.“ –
 Grundsatzprogramm AfD

Q.E.D. & „Mut zur Wahrheit“
Und noch etwas: Ist die Partei nicht die, die „Mut zur
Wahrheit“ verspricht? Die Aufnahmen sind die Wahrheit. Warum
hat die AfD anscheinend so ein Problem damit, dass sie
veröffentlicht wurden? Die Antwort ist natürlich, weil es der
AfD niemals um die Wahrheit oder um irgendeines dieser
Bedenken ging. Sondern nur um Opportunismus, Populismus und
daran, an die Macht zu kommen. Genau das, was das Strache-
Video eben so deutlich zeigt. Der Patriotismus geht nur so
weit, bis man das eigene Land an einen russischen Oligarchen
verkaufen kann.

Der Twitter-Nutzer @Fred73699729, der auf Twitter auf genau
diesen Widerspruch aufmerksam machte, wurde dazu übrigens
passenderweise umgehend dafür von der AfD geblockt. Was soll
man dazu sagen? Kein Mut zur Wahrheit, und die vermeintlichen
Positionen werden nur so lange beibehalten, wie es der eigenen
Sache nützt.

 Für die selbsternannten Datenschützer aus der rechten Szene,
 die sich über #IbizaGate und #Strachevideo aufregen, hier ein
 Auszug aus dem #AfD Grundsatzprogramm.
 Unter „3.6 Kein Datenschutz für Täter“
 findet sich folgender Text:

 —    Fred    (@Fred73699729) May 19, 2019

Artikelbild: Screenshot Süddeutsche

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Analyse: Was das Strache-
Video   über  den  globalen
Rechtsextremismus aussagt

Die maske fällt
Heute ist also dieses Video explodiert [1] [2], auf dem der
Vizekanzler der Republik Österreich, HC Strache, nicht nur den
welt-hässlichsten Pullover präsentiert, sondern auch noch
ausnahmslos alle demokratischen Errungenschaften seines Landes
erst verrät und anschließend verkauft.

Beispiele gefällig? Zu verdeckten Parteispenden
sagt Strache:
 – „Ja, es gibt ein paar sehr Vermögende. Die zahlen zwischen
 500.000 und eineinhalb bis zwei Millionen…Die zahlen aber
 nicht an die Partei, sondern an einen gemeinnützigen Verein…
 Das musst Du (der ebenfalls anwesende Klubchef Johann Gudenus
 übersetzt ins Russische, Anm.) erklären: Verein. Du musst
 erklären, dass das nicht an den Rechnungshof geht.“

– Strache erklärt offenbar den Modus operandi, um Spenden am
Rechnungshof vorbeizulotsen.
Zur Vergabe von Aufträgen an die                 russische
Geschäftspartnerin sagt Strache:
 – „Schau, und dann sind wir genau beim Thema Strabag,
 Autobahnen. Du, das Erste in einer Regierungsbeteiligung, was
 ich heute zusagen kann, ist: Der Haselsteiner (Hans Peter,
 Anm.) kriegt keine Aufträge mehr. So, dann haben wir ein
 Riesenvolumen an infrastrukturellen Veränderungen. Wenn da
 eine Qualität da ist und ein qualitativer Anbieter da ist…bin
 ich der Erste, der sagt…dann sag‘ ich ihr, dann soll sie
 nämlich eine Firma wie die Strabag gründen, weil alle
 staatlichen Aufträge, die jetzt die Strabag kriegt, kriegt
 sie dann.“

– Strache über die Strabag und die mögliche Auftragsvergabe
unter seinem Regierungseinfluss.

Zur Übernahme der Kronen Zeitung und der
anschließenden Gleichschaltung der Medien sagt
Strache:
 –   „Schau,    schau,     sobald    sie   (die    russische
 Gesprächspartnerin, Anm.) die Kronen Zeitung übernimmt…sobald
 das der Fall ist, müssen wir ganz offen reden…Da müssen wir
 uns zusammenhocken, müssen sagen: So, da gibt es bei uns in
 der Krone, zack, zack, zack, drei, vier Leute, die müssen
 gepusht werden. Drei, vier Leute, die müssen abserviert
 werden. Und wir holen gleich noch mal fünf neue rein, die ma
 aufbauen. Und das ist der Deal.“

Und die Sicherung von mehr Einfluss auf die größte
österreichische Tageszeitung.
– „Wennst die Kronen Zeitung hast, bist der bestimmende
Faktor. Und wenn du darüber hinaus einen TV-Sender noch
lukrierst, bestimmst du alles.“ – Strache über seine
Medienpläne.“ [3]
Nun könnte man zusammenfassend sagen, dass offensichtliche
Nazis [4] [5] und Nazisympathisanten [6] ihrer Russland-
Affinität frönen [7] [8] [9], Journalisten beschimpfen [10]
[11] [12], Parteispenden am Rechnungshof vorbeischleusen [13]
[14] [15], sich als Partei der kleinen Leute gerieren [16]
[17] [18], dabei aber hauptsächlich damit beschäftigt sind,
ihren elitären Freunden Posten, Aufträge und Einfluss
zuzuschanzen [19] [20] [21] und beim Anblick osteuropäischer
Frauen alles Blut vom Hirn in den (mutmaßlich
tageslichtuntauglichen) Pillemann fließen lassen [22] [23]
[24].

Und? Wissen Sie von wem im letzten Absatz die Rede war?
Die FPÖ? Die AfD? Oder gar Donald J. Trump?

Es sagt einiges aus über den Zustand unserer Welt, wenn man
die Rechtsextremen, die sich aufgemacht haben Parlamente und
Regierungen zu erobern, nicht einmal mehr an ihrer
Staatsverachtung, geschweige denn an ihren Taten,
auseinanderhalten kann.

Der globale Rechtsextremismus
Es sagt aber auch einiges aus über den globalen
Rechtsextremismus, der in all seinen Facetten mit den immer
selben Mechanismen die Erosion des Rechtsstaates vorantreibt
und die lebendige Demokratie zu Fall bringt. Vordergründig
geht es ihm zwar stets um dieselbe rassistische Erzählung vom
Fremden, der herkommt, um Arbeit und Frauen zu rauben und
dabei Krankheiten und Kriminalität einschleppt.

Hintergründig jedoch, und das ist das beeindruckende an diesem
Video, sind es nicht die rassistischen Stereotype, sondern der
harte gesellschaftliche Klassenkampf, der auch diesen
Machtapparat anzutreiben scheint: Erst übernimmt die russische
Geschäftspartnerin die einflussreichste Tageszeitung der
Republik und verhilft über die darauf folgende positive
Berichterstattung der FPÖ zum Wahlsieg, die im im Anschluss an
ihren Einzug in die Regierung Aufträge an ebenjene
Geschäftspartnerin vergibt, die wiederum mit dem neu-
verdienten Geld verdeckte Parteispenden an die FPÖ tätigt, was
dieser wiederum zu weiteren Wahlsiegen verhelfen würde. Ein
Kreislauf? Ein Teufelskreis.

Sprachlosigkeit
Unbeachtet und unerwähnt bleiben die vielen Österreicherinnen
und Österreicher, die ihre Hoffnung in diese Partei gelegt
haben, verbunden mit dem Wunsch, dass sich nach Jahrzehnten
des Stillstandes endlich etwas änderte. Die sich als
Einheimische erhofften, dass ihnen ein besseres Leben bevor
stünde, wenigstens im Vergleich zu den Ausländern. Die bei
allem verengten Blick allerdings vergessen haben nach oben zu
schauen und die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen oben
und unten, zwischen arm und reich zu befragen, die
ausgerechnet diese vermeintlich patriotischste Partei doch
bekämpfen wollte.

Welche Prioritäten Strache selbst in seinen politischen
Erwägungen und Auseinandersetzungen an den Tag legt, lässt
sich abschließend an folgendem Zitat nachvollziehen.

„Typische rechtspopulistische Phrasen verwendet Strache an
jenem Abend im Juli 2017, den der FPÖ-Chef auf Anfrage als
„feucht-fröhlich“ bezeichnet, selten. Zwar erwähnt er die
angebliche Islamisierung Europas. Aber wichtiger scheinen ihm
andere Dinge zu sein. Mehrmals raunt der FPÖ-Chef seinem
Vertrauten Gudenus zu, wie attraktiv er die Gastgeberin finde:
„Bist du deppert, die ist scharf.““ [25]

Irgendwie bleibt man letztlich, trotz aller Worte, sprachlos
zurück…

++++++++++

PS.: Die Hooligans Gegen Satzbau haben den österreichischen
Freunden übrigens aktualisierte #Strache-Wahlplakate für die
Europawahl zur Verfügung gestellt [26].

 Griaß di HC Strache.Wir haben Ihr Europawahl-Material
 überarbeitet. Dieses können Sie sich auf unserer Webseite…

 Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Freitag, 17. Mai 2019

Originaltext auf Facebook     (Hier   entlang!)   Artikelbild:
Hooligans Gegen Satzbau

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