KMU-MEM haben die Talsohle durchschritten - Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer Mai 2021: Rückblick -Aktuelle Lage -Ausblick - BAK Economics
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Medienmitteilung/ Sperrfrist: Donnerstag, 20. Mai 2021, 10.00 Uhr Weinfelden, 20. Mai 2021 Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer Mai 2021: Rückblick –Aktuelle Lage –Ausblick KMU-MEM haben die Talsohle durchschritten Der Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer vom Mai 2021 zeigt ein insgesamt erfreuliches Bild: Die KMU der MEM-Branche sehen das Licht am Ende des Tunnels. Wurde das Geschäftsklima im Januar 2021 noch als klar negativ eingeschätzt, wird es jetzt als praktisch neutral eingestuft. In fast allen Bereichen sind klare Entspannungstendenzen zu erkennen. Sorgen bereiten derzeit allerdings die Unterbrüche in den Lieferketten. Die MEM-Branche ist immer noch mit beträchtlichen Herausforderungen konfrontiert, die Situation hat sich aber im ersten Jahresviertel insgesamt verbessert. Dies zeigt die im April 2021 bei mehr als 200 Swissmechanic-Mitgliedsunternehmen durchgeführte Befragung. Gemäss den befragten Unter- nehmen ist das Geschäftsklima im April 2021 klar freundlicher als im Januar: Fast die Hälfte schätzt die Lage mittlerweile als günstig ein. Das ist das beste Ergebnis seit Juli 2019. Bei den Herausforde- rungen hat der Auftragsmangel an Bedeutung verloren, Lieferketten und Materialbeschaffung hin- gegen dazugewonnen. Klare Entspannungstendenzen bei Auftragseingängen, Umsätzen und Kapazitätsauslastung Im ersten Quartal 2021 hat sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert. Beim Umsatz ist eine Stabilisierung erkennbar. Die Exporte – welche das erste Mal wieder im Plus lagen – bestätigen dieses Bild. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in der Kapazitätsauslastung wider, welche im April 2021 mit 85 Prozent bereits wieder den Vor-Covid-Wert erreicht hat. Zögerliche Wende im Personalbereich Im Personalbereich (Ausfälle, Entlassungen, Kurzarbeit) deutet sich ebenfalls eine Wende an, die jedoch typischerweise zögerlicher vonstattengeht. Umso bemerkenswerter ist laut Jürg Marti, Direk- tor Swissmechanic Schweiz, die Entwicklung im Bereich der beruflichen Grundbildung: «Der Lehrstel- lenmarkt ist – nicht zuletzt dank dem Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen – relativ krisen- resistent. Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den MEM- Berufen Automatiker*innen, Automatikmonteur*innen, Polymechaniker*innen und Produktions- mechaniker*innen zwar nicht ganz so hoch wie 2019, aber – bis auf die Polymechaniker*innen – höher als 2018.» Supply-Chain-Probleme Die Ausnahme von der positiven Grundtendenz ist, dass es in den Lieferketten momentan kräftig knirscht. Die Branche spürt die globalen Kapazitätsengpässe im Frachthandel und meldet Engpässe bei der Verfügbarkeit von Vorleistungen wie beispielsweise Rohmaterialien und Mikro-Chips. Die Unterbrüche haben gemäss den befragten KMU wieder das Niveau von April 2020 erreicht. Verant- wortlich sind aber weniger Restriktionen in der Schweiz, sondern vielmehr konjunkturelle Aufholef- fekte und globale Verschiebungen in Konsum- und Produktionsmustern. Zu einem denkbar ungünsti- gen Zeitpunkt kam die Suez-Havarie hinzu, welche aber mittlerweile behoben ist. Ausblick Trotz der Herausforderungen im Supply-Chain-Bereich ist davon auszugehen, dass die Konjunktur der MEM-Branche 2021 zunehmend Fahrt aufnehmen wird. Für das zweite Quartal erwarten die befrag- ten KMU eine starke Steigerung der Aufträge und Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal, wobei hier Aufholeffekte eine wichtige Rolle spielen.
Für weitere Auskünfte: ‒ Roland Goethe, Präsident Swissmechanic, roland.goethe@goethe.swiss, +41 55 646 80 78 ‒ Dr. Jürg Marti, Direktor Swissmechanic, j.marti@swissmechanic.ch, +41 79 127 05 27 SWISSMECHANIC ist der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEM-Branche. Die 1400 angeschlossenen Betriebe beschäftigen mehr als 70'000 Mitarbeitende, davon 6000 Lernende, und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden Schweizer Franken. Der Verband ist in 15 regionale Sektionen und eine Branchenorganisation gegliedert. Swissmechanic-Geschäftsklima-Index für KMU-MEM 20 positiv 17 10 3 0 -5 Geschäftsklima neutral -10 -20 -20 -26 negativ -30 -39 -43 -40 -54 -53 -50 -60 Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr 19 19 19 20 20 20 20 21 21 Auslastung der Produktionskapazitäten 100% 93% 91% 90% 87% 85% 80% 85% 77% 72% 70% 74% 70% 60% Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr 19 19 19 20 20 20 20 21 21
Neu: inkl. Geschäftsklima-Index Geschäftsklima-Index für für KMU-MEM KMU-MEM
Herausgeber Swissmechanic Felsenstrasse 6 8570 Weinfelden www.swissmechanic.ch Ansprechpartner Dr. Jürg Marti Direktor Swissmechanic T +41 71 626 28 00, j.marti@swissmechanic.ch Redaktionsteam Dr. Jürg Marti, Swissmechanic Dr. Claudia Frey Marti, Swissmechanic Mark Emmenegger, BAK Economics Michael Grass, BAK Economics Martin Peters, BAK Economics Copyright Alle Inhalte dieser Studie, insbesondere Texte und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt bei BAK Basel Economics AG, Güterstrasse 82, 4053 Basel. Die Studie darf mit Quellenangabe zitiert werden („Quelle: BAK Economics“). Copyright © 2021 by BAK Economics AG Alle Rechte vorbehalten
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Editorial Die MEM-Branche hat die Talsohle durchschritten Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Swissmechanic-Mitgliedsunternehmen Der neue Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer zeigt ein insgesamt erfreuliches Bild: Die KMU der MEM-Branche sehen das Licht am Ende des Tunnels. Wurde das Geschäftsklima im Januar 2021 noch als klar negativ eingeschätzt, wird es jetzt als praktisch neutral eingestuft. Das ist das beste Ergebnis seit Juli 2019. Die im April 2021 durchgeführte Befragung zeigt für unsere Branche klare Entspannungstendenzen in fast allen Bereichen. So ist bei den Corona- Kennzahlen eine deutliche Verbesserung feststellbar, und auch die Auftragseingänge, Umsätze und Kapazitätsauslastung haben sich positiv entwickelt. Kurzum: Die MEM-Branche hat die Talsohle durchschritten. Eine Ausnahme von der positiven Grundtendenz stellen die Unterbrüche in den Lieferketten dar, welche wieder stark zugenommen haben. Waren es im Januar 2021 noch 23%, haben im April 2021 43% der Unternehmen mit Unterbrüchen in den Lieferketten zu kämpfen. Damit ist eine ähnliche Grössenordnung wie vor einem Jahr erreicht, als 42% der befragten Unternehmen dieses Problem nannten. Doch die Ursachen haben sich verändert. Vor einem Jahr waren die vielerorts geschlossenen Grenzen und Lockdown-Massnahmen für die Unterbrüche in den Lieferketten verantwortlich. Heute führen globale Verschiebungen in Konsum- und Produktionsmustern sowie konjunkturelle Aufholeffekte zu Kapazitätsengpässen im internationalen Frachthandel und bei der Verfügbarkeit von Vorleistungen wie beispielsweise Rohmaterialien und Mikro-Chips. Temporär verschärft wurde das Problem durch die mittlerweile behobene Suez-Havarie. Dass die Schweizer Wirtschaft die Covid-Krise so erfolgreich meistert, ist zum einen auf das grosse Engagement in jedem einzelnen Unternehmen zurückzuführen. Sie, liebe Swissmechanic-Mitgliedsunternehmen, haben in der aktuellen Krise Durchhaltevermögen, Flexibilität und Innovationsfähigkeit bewiesen und haben es geschafft, die Talsohle zu durchschreiten. Zum anderen haben die staatlichen Unterstützungsmassnahmen mitgeholfen, die Wirtschaft zu stabilisieren, Arbeitsplätze zu erhalten und einen Know-how-Verlust zu verhindern. Deshalb braucht es am 13. Juni ein JA des Schweizer Stimmvolkes zum Covid-19-Gesetz. Wie immer danken wir allen Swissmechanic-Mitgliedsunternehmen, die an der Quartalsbefragung teilgenommen haben, für diese wertvolle Unterstützung. Wir freuen uns über Ihr Interesse am Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg. Herzlich Nicola Tettamanti Präsident Wirtschaftskommission Swissmechanic 3
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Makroökonomisches Umfeld Die Schweizer Wirtschaft steht vor einer grossen Aufholjagd. A1. Szenarien zur Entwicklung des Schweizer Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist BIPs letztes Jahr in Folge der Covid-19-Pandemie um 210 Niveau des realen -3.0 Prozent eingebrochen (vgl. A1 und A2). Damit BIPs im jeweiligen kam die Schweiz international gesehen glimpflich Quartal Positives Szenario: Die davon. Bei unseren Nachbarländern bspw. reichte 200 Massnahmen können unerwartet schnell gelockert werden und die die Spannweite des Einbruchs von -5.3 Prozent in Erfolgsmeldungen lösen eine Deutschland bis -8.9 Prozent in Italien. Dies darf Konsumeuphorie aus aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die 190 Covid-Rezession für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlich kräftig ausfällt. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009, der stärksten Rezession im 180 Zeitraum 1980-2019, fiel das BIP «nur» um -2.1 Prozent. Basisszenario 170 Auch der Jahresauftakt 2021 verlief wegen der Negatives Szenario: Lockdown-Massnahmen zur Eindämmung der Mutiertes Virus macht zweiten Welle rezessiv, wobei insbesondere die Anpassung der Impfungen und länger andauernde kontaktintensiven Dienstleistungen wie das 160 Restriktionen erforderlich Gastgewerbe betroffen waren. BAK Economics geht jedoch davon aus, dass sich die breite Verfügbarkeit und Akzeptanz von Impfstoffen im 150 Laufe des zweiten Quartals spürbar auf das 22Q1 19Q1 19Q2 19Q3 19Q4 20Q1 20Q2 20Q3 20Q4 21Q1 21Q2 21Q3 21Q4 22Q2 22Q3 22Q4 Pandemiegeschehen auswirken wird und die letzten Restriktionen im dritten Quartal aufgehoben werden können. Dies ebnet den Weg für einen A2. Überblick Konjunkturkennzahlen (Basisszenario) nachhaltigen Aufschwung, den BAK für den Sommer 2021 erwartet. Für die wichtigsten 2019 2020 2021 2022 internationalen Märkte wird von einer ähnlichen Entwicklung ausgegangen. Reales BIP 1.1% -3.0% 3.9% 3.5% Beschäftigung (FTE) 1.6% 0.0% 0.6% 1.3% Trotz den Startschwierigkeiten zum Jahresbeginn prognostiziert BAK für das Gesamtjahr 2021 eine Arbeitslosenquote 2.3% 3.2% 3.0% 2.7% kräftige Erholung des realen BIPs um 3.9 Prozent. Inflation 0.4% -0.7% 0.5% 0.5% Die Aufholjagd dürfe 2022 in einem ähnlich hohen Tempo (3.5%) weitergehen (vgl. A1 und A2). Wechselkurs EUR/CHF 1.11 1.07 1.10 1.12 Die Corona-Massnahmen des Bundes zur Leitzinsen -0.8% -0.8% -0.7% -0.8% Stabilisierung der Wirtschaft erweisen sich als 10-jährige Zinsen -0.5% -0.5% -0.2% 0.0% effektiv (vgl. A2): 2020 stagnierte die Beschäftigung – der grosse Kahlschlag blieb der Schweiz also erspart. Dieses und nächstes Jahr ist auf dem Arbeitsmarkt mit einer Beschleunigung zu rechnen (0.6% bzw. 1.3%). Die Arbeitslosenquote Quelle: BAK Economics, BFS, SNB dürfte bereits letztes Jahr mit 3.2 Prozent den Höhepunkt erreicht haben (2021: 3.0%). 4
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Marktentwicklung MEM-Branche Die MEM-Branche hat die Talsohle hinter sich. A3. Nominale Exporte der MEM-Branche Die Indikatoren zeigen im ersten Quartal 2021 2019 2020 2021 Erholungstendenzen für die MEM-Brache an. Die MEM-Subbranchen Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Exporte (vgl. A3) lagen gegenüber dem Vorjahres- Metallerzeugung -15% -17% -37% -16% 1% 20% quartal das erste Mal wieder im Plus. Die Metallerzeugnisse 1% 4% -19% -6% -5% 2% Produzentenpreise (vgl. A4) haben sich stabilisiert. Elektronik und Optik -2% -1% -15% -7% 3% 6% Der Schweizer PMI (Purchasing Manager Index), welcher die Stimmung der Einkaufsmanager in der Elektr. Medtech -2% -4% -29% -3% -9% -9% Industrie misst (nicht nur der MEM-Branche), Elektr. Ausrüstungen 0% -6% -18% -6% -5% 7% erreichte im April sogar einen neuen Höchststand Maschinenbau -11% -17% -22% -13% -5% 5% (vgl. A5). Die Swissmechanic Quartalsbefragung Automobile & Komp. 0% -7% -34% -8% 3% 11% von KMU der MEM-Branche bestätigt dieses Bild. Sonstiger Fahrzeugbau 14% -21% -52% -25% 4% -4% Eine Ausnahme stellen jedoch Unterbrüche in den Medizinaltechnik -2% -4% -29% -3% -9% -9% Lieferketten dar (vgl. A6). Diese haben im April Total MEM-Branche -4% -8% -24% -9% -3% 3% (43% der Unternehmen) gegenüber Januar (23%) wieder zugenommen und praktisch das A4. Produzentenpreise der MEM-Branche Vorjahresniveau (42%) erreicht. Verantwortlich sind 2019 2020 2021 nicht primär die Lockdown-Massnahmen in der MEM-Subbranchen * Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Schweiz zum Jahresbeginn 2021, sondern Metallerzeugung -6% -7% -8% -4% -2% 6% konjunkturelle Aufholeffekte und globale Metallerzeugnisse -1% -1% -1% -1% 0% 0% Verschiebungen in Konsum- und Produktions- mustern. Diese führen zu internationalen Elektronik und Optik 0% 1% 0% 0% 0% 0% Kapazitätsengpässen im Frachthandel und Elektr. Medtech -1% 0% -1% -1% 0% -1% Engpässen bei der Verfügbarkeit von Elektr. Ausrüstungen 0% -1% -1% 0% 1% 1% Rohmaterialien und Vorleistungsgütern wie bspw. Maschinenbau 0% 0% 0% 0% 0% 0% Halbleiter oder Mikro-Chips. Die mittlerweile behobene Suez-Havarie hat das Problem Automobile & Komp. -2% -3% -5% -3% -2% -1% zwischenzeitlich noch verschärft. Medizinaltechnik -2% -2% -3% -2% -2% -1% Total MEM-Branche * -1% -1% -1% -1% 0% 0% Trotz der Herausforderungen im Supply-Chain- * Ohne Sonstiger Fahzeugbau (keine BFS Preisdaten verfügbar) Bereich ist stark davon auszugehen, dass die Konjunktur der MEM-Branche 2021 zunehmend A5. Stimmung der Schweizer Einkaufsmanager (PMI) Fahrt aufnehmen wird. So tief der Fall im letzten 65 Jahr ausfiel, so überdurchschnittlich wird die positiv Expansion der Branche in diesem Jahr sein. 60 55 Stimmung Trotz Kurzarbeitsentschädigung hat die Covid-Krise 50 neutral in der MEM-Branche Spuren auf dem Arbeitsmarkt 45 hinterlassen. Im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft 40 hat die Branche 2020 Arbeitsplätze abbauen negativ 35 müssen. Auch wenn sich für das laufende Jahr bereits eine Stabilisierung abzeichnet, wird der Jan 17 Jul 17 Jan 18 Jul 18 Jan 19 Jul 19 Jan 20 Jul 20 Jan 21 2019er Personalbestand in der MEM-Branche wohl erst 2023 wieder erreicht werden. Quelle: BAK Economics, EZV, procure.ch 5
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Quartalsbefragung – Corona-Spezial Im April 2021 ist gegenüber Januar 2021 für die MEM-Branche bei allen Corona- Kennzahlen eine Verbesserung feststellbar. Mit einer Ausnahme: Die Unterbrüche in den Lieferketten haben zugenommen – verantwortlich dafür sind Kapazitäts- engpässe im internationalen Frachthandel, bei Rohmaterialien und Chips. A6. Auswirkungen der Corona-Krise A7. Massnahmen aufgrund der Corona-Krise Anteil der Finanzielle Lage und Produktion Unternehmen Personal und Betrieb Apr 20 Jul 20 Okt 20 Jan 21 Apr 21 Apr 20 Jul 20 Okt 20 Jan 21 Apr 21 Liquiditäts- Kurzarbeit 35% 24% 24% 25% 19% 67% 71% 70% 66% 55% probleme angemeldet Ernsthaftes Einstellungs- 6% 5% 4% 5% 2% 72% 73% 70% 62% 50% Konkursrisiko stopp Unterbrüche 42% 19% 17% 23% 43% Entlassungen 16% 27% 28% 24% 18% Lieferkette Ausfall Betriebs- 25% 12% 15% 29% 15% 1% 1% 0% 0% 0% Arbeitskräfte schliessung A8. Effektive Kurzarbeit in Prozent der Gesamtarbeitszeit A9. Ausgaben In 2021Q1 im Vergleich zur Planung (Ø aller MEM-Unternehmen) gesenkt aufrechterhalten erhöht 48% 44% FuE-Ausgaben 19% 68% 13% 24% 22% Weiterbildungsausgaben 19% 72% 8% 19% Investitionen 37% 52% 11% 20 Q2 20 Q3 20 Q4 21 Q1 21 Q2 erwartet Quelle: BAK Economics, Quartalsbefragung Swissmechanic 6
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Quartalsbefragung – Rückblick Im ersten Quartal 2021 hat sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahres- quartal (2020 Q1) verbessert. Beim Umsatz ist eine Stabilisierung erkennbar. Die EBIT-Marge und die Personalentwicklung fallen zwar noch schwächer aus als vor einem Jahr, weisen aber eine Verlangsamung der Abwärtsdynamik auf. A10. Auftragseingang A11. Umsatz Veränderung ggü. Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorjahresquartal 5% 8% 4% 6% 16% 11% 15% 10% 14% 15% 15% 12% 11% 26% 12% 24% 16% 33% 21% 15% 21% 22% 20% 40% 19% 35% 23% 24% 25% 26% 33% 34% 41% 28% 27% 41% 83% 68% 62% 67% 76% 75% 79% 70% 66% 60% 60% 62% 51% 42% 38% 33% 33% 26% 19 Q2 19 Q4 20 Q2 20 Q4 19 Q1 19 Q3 20 Q1 20 Q3 21 Q1 19 Q1 19 Q2 19 Q3 19 Q4 20 Q1 20 Q2 20 Q3 20 Q4 21 Q1 sinkend unverändert steigend sinkend unverändert steigend A12. EBIT-Marge A13. Personalentwicklung Veränderung ggü. Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorjahresquartal 6% 6% 7% 9% 5% 7% 7% 10% 11% 10% 17% 17% 12% 19% 16% 23% 23% 31% 25% 20% 20% 33% 41% 36% 42% 61% 57% 54% 37% 62% 59% 58% 62% 63% 54% 65% 69% 73% 70% 60% 48% 53% 41% 40% 36% 39% 23% 29% 34% 29% 22% 20% 15% 11% 19 Q1 19 Q2 19 Q3 19 Q4 20 Q1 20 Q2 20 Q3 20 Q4 21 Q1 20 Q4 21 Q1 19 Q1 19 Q2 19 Q3 19 Q4 20 Q1 20 Q2 20 Q3 verschlechtert unverändert verbessert Personalabbau unverändert Personalaufbau Quelle: BAK Economics, Quartalsbefragung Swissmechanic 7
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Quartalsbefragung – Aktuelle Lage Gemäss den befragten Unternehmen ist das Geschäftsklima im April 2021 klar freundlicher als im Januar: Fast die Hälfte schätzt die Lage mittlerweile als günstig ein. Bei den Herausforderungen hat der Auftragsmangel an Bedeutung verloren, Lieferketten und Materialbeschaffung hingegen dazugewonnen. Die Kapazitätsauslastung hat das Vor-Covid-Niveau erreicht. A14. Aktuelles Geschäftsklima A15. Durch Auftragsbestand gesicherte Produktion in Wochen Bei 78% der Unternehmen ist die Produktion 10% 3% 3% 1% 3% 1% 2% 2% 5% durch den aktuellen Auftragsbestand für 8% 11% 20% mindestens vier Wochen gesichert (vor drei 24% 17% 78% Monaten: bei 72% der Unternehmen) 33% 72% 41% Bei 46% der Unternehmen für 54% 49% mindestens acht Wochen (vor 57% 57% drei Monaten: bei 39% der 54% Unternehmen) etc. 57% 46% 62% 58% 39% Jan 21 47% 46% 29% Apr 21 34% 22% 32% 31% 27% 18% 10% 22% 10% 11% 7% 12% 4% 2% 1% 8% 7% Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr min 4 min 8 min 12 min 16 min 20 min 24 19 19 19 20 20 20 20 21 21 Wochen sehr ungünstig eher ungünstig eher günstig sehr günstig A16. Auslastung der Produktionskapazitäten A17. Herausforderungen (Ø aller Unternehmen der MEM-Branche) Wo den Unternehmen mit Produktionsbehinderungen der Schuh drückt 100% Jan 20 Apr 21 93% Bei «Sonstiges» 91% wurden insbes. Probleme in den 87% Auftragsmangel 78% 52% Lieferketten und 90% bei der 85% Beschaffung genannt. Sonstiges 24% 41% 80% 85% 77% 72% Mangel an Arbeitskräften 22% 28% 70% 74% 70% Unzureichende Produktionskap. 17% 15% 60% Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr 19 19 19 20 20 20 20 21 21 Finanzielle Restriktionen 2% 10% Quelle: BAK Economics, Quartalsbefragung Swissmechanic 8
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Quartalsbefragung – Ausblick Für das zweite Quartal 2021 wird bei den Aufträgen und Umsätzen mit einer kräftigen Zunahme gegenüber dem Vorjahresquartal (2020 Q2) gerechnet, was teilweise auf Aufholeffekte zurückzuführen ist. In geringerem Mass wird auch eine Erholung der Margen- und Personalentwicklung erwartet. A18. Erwarteter Auftragseingang 2021 Q2 A19. Erwarteter Umsatz 2021 Q2 Veränderung ggü. Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorjahresquartal sinkend sinkend 12% 16% steigend steigend 48% unverändert 46% 40% unverändert 38% A20. EBIT-Marge 2021 Q2 A21. Personalentwicklung 2021 Q2 Veränderung ggü. Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorjahresquartal Personal sinkend Personal abgebaut steigend aufgebaut 13% 21% 32% 21% unverändert unverändert 48% 67% Quelle: BAK Economics, Quartalsbefragung Swissmechanic Quartalsbefragung Die Quartalsbefragung der Swissmechanic Mitgliedsunternehmen wurde zwischen dem 6. und 26. Apr. 2021 durch BAK Economics durchgeführt. Insgesamt haben 218 Unternehmen teilgenommen. Der KMU-Anteil beträgt 98 Prozent; der Anteil der Unternehmen, deren hauptsächliches Geschäftsfeld (>50% des Umsatzes) die Lohnfertigung ist, 61 Prozent. In den Charts zur Befragung wird – sofern nicht anderweitig deutlich gemacht – angegeben, wieviel Prozent der Unternehmen, welche die jeweilige Frage beantwortet haben, die entsprechenden Antworten gegeben haben. 9
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Synthese Die KMU der MEM-Branche sehen das Licht am Ende des Tunnels. Wurde das Geschäftsklima im Januar 2021 noch als klar negativ eingeschätzt, wird es jetzt als praktisch neutral eingestuft. Die Befragung zeigt für die MEM klare Entspannungstendenzen in fast allen Bereichen, inklusive Aufträgen, Umsätzen und Kapazitätsauslastung. Eine Ausnahme davon stellen Supply-Chain- Probleme dar. Trotzdem ist für die MEM-Branche im Jahresverlauf mit einem kräftigen Konjunkturaufschwung zu rechnen. Die bei mehr als 200 Swissmechanic Mitgliedsunternehmen im April 2021 durchgeführte Befragung zeigt, dass die KMU der MEM-Branche das Geschäftsklima mittlerweile als fast neutral einstufen. Das ist eine signifikante Verbesserung gegenüber Januar und das beste Ergebnis seit Juli 2019 (vgl. A22). Die MEM-Branche ist immer noch mit beträchtlichen Herausforderungen konfrontiert, die Situation hat sich aber im ersten Jahresviertel insgesamt verbessert. Dies schliesst die Auftragseingänge und Umsätze ein, welche im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal leicht zugenommen haben. Die Exporte – welche das erste Mal wieder im Plus lagen – bestätigen dieses Bild. Für das zweite Quartal erwarten die befragten KMU sogar eine starke Steigerung der Aufträge und Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal, wobei hier Aufholeffekte eine wichtige Rolle spielen. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in der Kapazitätsauslastung wider, welche im April mit 85 Prozent bereits wieder den Vor-Covid-Wert erreicht hat (vgl. A23). Im Personalbereich (Ausfälle, Entlassungen, Kurz- arbeit) deutet sich ebenfalls eine Wende an, die jedoch typischerweise zögerlicher vonstatten geht. Die Ausnahme von der positiven Grundtendenz ist, dass es in den Lieferketten momentan kräftig knirscht. Die Branche spürt die globalen Kapazitätsengpässe im Frachthandel und meldet Engpässe bei der Verfügbarkeit von Vorleistungen wie bspw. Rohmaterialien und Mikro-Chips. Die Unterbrüche haben gemäss den befragten KMU wieder das Vorjahresniveau erreicht. Verantwortlich sind aber weniger Restriktionen in der Schweiz, sondern vielmehr konjunkturelle Aufholeffekte und globale Verschiebungen in Konsum- und Produktionsmustern. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kam die Suez-Havarie hinzu, welche aber mittlerweile behoben ist. A22. Swissmechanic KMU-MEM Geschäftsklima-Index A23. Auslastung der Produktionskapazitäten (Ø aller Unternehmen der MEM-Branche) 20 positiv 17 100% 10 93% 3 91% 0 Geschäftsklima -5 neutral 90% 87% 85% -10 -20 -20 -26 80% 85% 77% negativ -30 72% -39 -43 -40 70% 74% -50 -54 -53 70% -60 60% Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr 19 19 19 20 20 20 20 21 21 19 19 19 20 20 20 20 21 21 BAK Economics rechnet damit, dass in der Schweiz und den wichtigsten internationalen Märkten im Zuge der fortschreitenden Durchimpfung im Sommer 2021 eine nachhaltige Konjunkturerholung einsetzt. Nach dem tiefen Fall im letzten Jahr ist für die MEM-Branche 2021 mit einer stark über- durchschnittlichen Expansion zu rechnen, trotz der Herausforderungen im Supply-Chain Bereich. 10
Wirtschaftsbarometer 2021/Mai Methodik des Swissmechanic Geschäftsklima-Index für KMU-MEM An der Quartalsbefragung von Swissmechanic werden die Unternehmen nach dem aktuellen Geschäftsklima gefragt. Der Geschäftsklima-Index ist der Saldo der gewichteten positiven und negativen Antworten. Konkret wird der Indexwert so berechnet: Anteil Unternehmen mit Antwort „sehr günstig“ * 100 + Anteil Unternehmen mit Antwort „eher günstig“ * 50 – Anteil Unternehmen mit Antwort „eher ungünstig“ * 50 – Anteil Unternehmen mit Antwort „sehr ungünstig“ * 100. Ein Indexwert 0 bedeutet, dass das Geschäftsklima im Durchschnitt neutral beurteilt wird – Pessimisten und Optimisten halten sich die Waage. Indexwerte kleiner 0 deuten auf ein pessimistisches, Indexwerte grösser 0 auf ein optimistisches Geschäftsklima. Der Maximalwert des Index beträgt 100 (das Geschäftsklima ist gemäss allen Umfrageteilnehmern "sehr günstig"), der Minimalwert -100 (das Geschäftsklima ist gemäss allen "sehr ungünstig"). Der Index wird jeweils im ersten Monat des Quartals erhoben. 11
Informationen Swissmechanic ist der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEM-Branche (Maschinen, Elektro und Metall). Angeschlossen sind die mechanisch-technischen und elektrotechnisch-elektronischen Berufsgruppen sowie Branchen- und Fachorganisationen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Der Verband wurde 1939 in Zürich gegründet. Schwerpunktmässig richtet sich die Swissmechanic Verbandspolitik nach den Bedürfnissen der Klein- und Mittelbetriebe (KMU), seien dies Zulieferer, Hersteller eigener Produkte oder Dienstleister. Swissmechanic umfasst 15 selbständige Sektionen, eine nationale Organisation (Swissmechanic Schweiz in Weinfelden, TG) und zusätzlich assoziierte Organisationen. Insgesamt vertritt Swissmechanic rund 1'400 Mitgliedsunternehmen mit rund 70'000 Mitarbeitenden, davon etwa 6’000 Auszubildende. Swissmechanic wird seit Oktober 2014 vom Glarner Unternehmer und FDP-Politiker Roland Goethe präsidiert. Die operative Führung der nationalen Organisation Swissmechanic Schweiz obliegt Dr. Jürg Marti. Weitere Informationen unter www.swissmechanic.ch BAK Economics AG (BAK) ist das unabhängige Schweizer Institut für Wirtschaftsforschung und ökonomische Beratung. Gegründet in Basel unterhält BAK seit 2017 einen Standort in Zürich und ist seit 2019 zudem mit einem Standort in Lugano vertreten. BAK steht seit 1980 für die Kombination von wissenschaftlich fundierter empirischer Analyse und deren praxisnaher Umsetzung. Neben der klassischen Wirtschaftsforschung bietet BAK auch verschiedene ökonomische Beratungsdienstleistungen für Unternehmen an. Strategie Marketing Finanzen PR Beschaffung HR Marktanalysen Risikoanalysen Technologieanalysen Standortanalysen Chancen- & Lohngleichheit Lohnverhandlungen Footprint-Analysen Kenntnis und Verständnis der Konsequenzen von globalen konjunkturellen Entwicklungen, politischen Entscheidungen am heimatlichen Produktionsstandort oder grossen Trends für die Produktions- und Absatzmärkte sind von hoher strategischer Bedeutung für Unternehmen. Hier setzen wir an: Economic Intelligence für Ihr Unternehmen. Weitere Informationen unter https://consult.bak-economics.com
www.swissmechanic.ch
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