Flashlight Möbel-News - Rückblick auf die Möbelbranche

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Flashlight Möbel-News
Rückblick auf die Möbelbranche
                                                                                      Ausgabe JUNI – 25.06.2021

MÖBELINDUSTRIE
Materialengpässe in der Möbelindustrie verschärfen sich
In der deutschen Möbelindustrie spitzt sich die Versorgungssituation für wichtige Zulieferprodukte weiter zu. In
einer aktuellen Verbandsumfrage geben rund 70 % der Möbelhersteller an, dass sich die Materialverfügbarkeit im
Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat weiter verschlechtert habe. Die Produktion sei bei etwa der Hälfte der
Unternehmen aufgrund von Materialengpässen bereits eingeschränkt.
Die Lieferengpässe nahmen im Mai über fast alle Vormaterialien hinweg zu. Am stärksten betroffen seien aktuell
Metallteile, Beschläge und Funktionselemente. Für diese Produktgruppen klagen knapp 80 % der Befragten über
Knappheiten. Bei Spanplatten berichten etwa 70 % von einer angespannten Versorgungslage. Massive Engpässe gäbe
es ferner bei MDF- und HDF-Platten, Polsterschäumen, elektronischen Bauteilen und Verpackungsmaterialien. Auch
Stoff- und Lederbezüge seien knapp. Dies spiegle sich auch bei den aktuellen Preisentwicklungen für die
Vormaterialien wider.
Für das dritte Quartal 2021 wurden den Möbelherstellern weitere Preiserhöhungen angekündigt. Die starken und
schnellen Preissteigerungen bei den Zulieferprodukten setzen die Möbelindustrie enorm unter Druck und verändern
die Kalkulationsbasis erheblich.
Rund 60 % der Hersteller von Massivholzmöbeln kritisieren insbesondere, dass die vertraglich vereinbarten
Lieferzeiten von den Zulieferern nicht eingehalten würden. Überdurchschnittliche Preiserhöhungen gäbe es vor allem
bei Eichenholz. Aber auch Buche, Nussbaum und Nadelhölzer hätten sich verteuert.
Quelle: Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM),6. Juni 2021

Nobilia: Werk V beginnt mit der Produktion in Saarlouis
Nur zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich fährt die Produktion von Küchenmöbeln im ersten Bauabschnitt des
neuen Werk V auf einer Produktionsfläche von 105.000 m2 hoch.
Dem Bau war eine intensive Suche nach einem strategisch und logistisch gut gelegenen Standort vorausgegangen.
Mit Saarlouis wurde ein Standort in der Mitte Europas gewählt, der zudem nah an dem großen Exportmarkt
Frankreich liegt. Auch weiter entfernte Exportmärkte können vom Saarland aus logistisch gut angebunden werden.
Nach nur einjähriger Planungszeit erfolgte im Mai 2019 der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des neuen
Werkes. Der Gebäudehallenkomplex wurde in nur etwa zwölf Monaten Bauzeit fertiggestellt. Nach der Fertigstellung
des Gebäudes vor etwa einem Jahr wurde mit der Industrialisierung der Produktionshalle begonnen.
Das neue Werk ist für Nobilia ein wichtiger Meilenstein, um das weitere Unternehmenswachstum sicherzustellen.
Nobilia ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und hat dabei das Produktspektrum im Hinblick auf
internationale Märkte und neue Warengruppen wie Bad- und Wohnmöbel erweitert. Das Investitionsvolumen in
Saarlouis wird etwa 200 Mio. EUR betragen.
Die Küchen werden in Saarlouis analog zur Produktion in Verl kommissionsweise gefertigt. Das neue Werk ist so
geplant, dass in der Endausbaustufe dort mit mehr als 1.000 Mitarbeitern täglich über 1.600 Küchen gebaut werden
können. Dabei ist die Werksplanung aufgebaut, dass die Ausbringungsmenge sukzessive und bedarfsgerecht
hochgefahren werden kann. Aktuell fertigen rund 100 Mitarbeiter etwa 100 Küchen pro Tag.
Quelle: Saarlouis, 21. Mai 2021

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Sedus Stoll AG: Respektabler Gewinn beim Jahresabschluss 2020
Mit einem Umsatz von 184,0 Mio. EUR musste die Sedus Stoll Gruppe im Jahr 2020 Umsatzverluste von 12,4 %
hinnehmen. Dennoch konnte das Geschäftsjahr 2020 mit einem Gewinn von 2,54 Mio. EUR abgeschlossen werden.
In den Monaten März und April 2020 war der Auftragseingang besonders stark eingebrochen. Mit der Entwicklung
von Home-Office-Möbeln und Aerosolschutzwänden konnte Sedus aber schnell neue Bedürfnisse befriedigen und
dadurch weitere Verluste abfedern.
Mit dem im März 2021 gestarteten 20-Millionen-Großprojekt „Futura 2“ wird der Standort Geseke zum
Investitionsschwerpunkt in den nächsten zwei Jahren. Ab Herbst 2021 soll eine neue vollautomatische
Fertigungsanlage betriebsbereit sein. Zum Jahreswechsel 2021/2022 sollen dann die um 9.000 m² erweiterten
Fertigungs- und Lagerhallen bezugsfertig sein.
Das Unternehmen plant so bald wie möglich, an die Erfolge vor der Pandemiezeit anzuknüpfen und die Ergebnisse
wieder auf ein ähnlich hohes Niveau zu bringen.
Quelle: Sedus Stoll AG, 1. Juni 2021

Kvik Küchenlabel eröffnet erstes Franchise-Studio in Hamburg
Der dänische Küchenhersteller Kvik will den deutschen Markt erobern und startet hiermit in Hamburg. Im Juli
eröffnet dort das erste Studio für Küchen, Bad und Schranklösungen. In diesem Jahr soll noch eine zweite Filiale in
Hamburg folgen. In den kommenden Jahren will man in andere deutsche Metropolen expandieren.
Kvik bietet seit 37 Jahren Küchen, Bäder und Schranklösungen in typisch dänischem Design an. Das Unternehmen
betreibt weltweit bereits mehr als 160 Filialen in zwölf Ländern. Bisher konnten die Produkte des Küchenherstellers
aus Jütland von deutschen Kunden nur zum Selbstaufbau im dänischen Onlineshop erworben werden.
Nach einem Rekordjahr 2020 wollen die Dänen in Deutschland weiterwachsen. Dabei wollen sie mit dem innovativen
dänischen Design, kurzen Lieferzeiten, einer überzeugenden Nachhaltigkeitsstrategie und attraktiven Preisen
punkten.
Das dänische Ehepaar Mai und Ralph Nissen, das über 20 Jahre Erfahrung im deutschen Einzelhandel verfügt, ist der
Franchisenehmer für den ersten deutsche Kvik-Store in der Hamburger Altstadt.
Quelle: der Küchenprofi, 8. Juni 2021

MÖBELHANDEL
Ikea eröffnet drittes Planungsstudio in Berlin innerhalb eines Jahres
Am 1. Juni eröffnete Ikea das dritte Planungsstudio in Berlin. In einem Shopping-Center am Borsigturm werden auf
610 qm Ausstellungsfläche Einrichtungsideen präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf der individuellen Beratung bei
komplexen Planungen von Küchen, Kleiderschränken und Wohnzimmeraufbewahrungen.
Seit dem Spätsommer 2020 empfängt Ikea bereits in den Planungsstudios in Pankow und Potsdam Besucher. Mit den
Studios soll ein neues Ikea in den Städten geschaffen werden, um die Menschen dort zu treffen, wo sie sich tagtäglich
aufhalten. So soll ein nahtloses Omnichannel-Erlebnis für die Kunden erreicht werden, unabhängig davon, ob Ikea
seinen Kunden digital oder vor Ort begegnet.
In den Planungsstudios können die Kunden die Ikea-Produkte erleben, testen, planen, bestellen und sich bequem
nach Hause liefern lassen. Inspiration und Beratung eingeschlossen.
Quelle: Berliner Woche, 3. Juni 2021

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Knutzen Home ist neuer Gesellschafter von Alliance
Seit dem 1. Mai 2021 ist das norddeutsche Unternehmen Knutzen Home neues Mitglied bei dem Verband Alliance.
Das Familienunternehmen betreibt zwölf Niederlassungen. Für die Beschaffung von Möbel, Boutique, Leuchten und
Gartenmöbel wird Knutzen in Zukunft auf Alliance setzen. Die Beschaffung der Raumausstattung will der Filialist
jedoch weiterhin über seinen eigenen Verband „Knutzen-EK-Gemeinschaft“ abwickeln.
Zeitgleich zum Eintritt bei der Alliance hat Knutzen das Möbelhaus Wolter aus Brunsbüttel übernommen.
Quelle: HartDran, 20. Mai 2021

MÖBELLOGISTIK
Hermes-Barometer: Der Digitale Wandel kommt nur langsam voran
Die Ergebnisse des 14. Hermes-Barometers „Digitaler Wandel im Supply Chain Management“ beruhen auf der
Befragung von 200 Logistikverantwortlichen und zeigen, dass die digitale Transformation im Bereich der Logistik
schneller voranschreiten könnte.
Die Notwendigkeit eines digitalen Wandels ist den Befragten bekannt. Acht von zehn Befragten konstatierten, dass
Unternehmen in die Digitalisierung der Lieferkette investieren sollten, um sich zukünftige Wettbewerbsvorteile zu
sichern. 30 bzw. 25 % gaben an, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Digitalisierung geschaffen bzw. eine
Strategie zur Digitalisierung der eigenen Lieferkette ausgearbeitet worden sei.
Jedoch komme der digitale Wandel im Supply Chain Management lediglich schleppend voran: Bereits im Jahr 2018
gaben 19 % der Befragten an, mit der Digitalisierung der Lieferkette begonnen zu haben. Drei Jahre später waren es
34 %. Den Transformationsprozess erfolgreich umgesetzt haben gegenwärtig allerdings erst 11 % der Befragten. In
großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden haben bereits 40 % ein Transformationsprogramm
erfolgreich umgesetzt und weitere 40 % haben hiermit begonnen.
Die wichtigsten Ziele der Digitalisierung der Lieferketten seien Kostensenkung, Lean Management und die
Reduzierung von Lagerbeständen. Auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen sei wichtig.
Der schleppende digitale Wandel sei auch der Komplexität und der Sorge des Auftretens möglicher Fehler bei
größeren Transformationsprojekten geschuldet, gaben 42 % der Befragten an. Aufgrund des Fehlens des
erforderlichen Know-how für den digitalen Wandel plant mehr als jedes zweite Unternehmen für die Digitalisierung
der Supply Chain zunehmend auf die Dienste seiner Logistikdienstleister zurückzugreifen (56 %).
Quelle: Hermes, Mai 2021

E-COMMERCE UND VERSANDHANDEL
Platform Group erwirbt Mehrheit an MöbelFirst
The Platform Group hat im Mai 2021 die Mehrheit an der Möbelplattform MöbelFirst erworben. The Plattform Group
betreibt 10 Branchen-Plattformen für 3.500 Händler und steigt mit MöbelFirst nunmehr auch in das Segment Möbel
ein.
MöbelFirst wurde im Jahr 2016 gegründet und bietet 300 Möbelhändler einen zusätzlichen Internet-Vertriebskanal
für den europaweiten Verkauf hochwertiger Design-Möbel. Vertretene Top-Marken sind Rolf Benz, COR, Vitra,
Stressless und USM Haller. Der durchschnittliche Warenkorb liegt bei EUR 2.600. Im Rekordjahr 2020 sei die
Nachfrage nach Design-Möbeln über die Plattform größer als je zuvor gewesen.
Die Plattform MöbelFirst versteht sich als Transaktionsmanager und hat angefangen von den Inhalten, über die
Zahlungsabwicklung bis hin zur Zwei-Mann-Logistik alles selbst in der Hand. The Platform Group strebt an, für
MöbelFirst die Händlerzahl massiv auszuweiten, das Sortiment breiter zu gestalten und das Marketing auszubauen.
Die Händler von MöbelFirst böten genau das richtige Sortiment, um über Cross-Marketing den Kunden von The
Platform Group hochwertige Möbel anzubieten.
Quelle: The Platform Group, 25. Mai 2021

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Platform Group erwirbt auch Stylefy
Stylefy ist die zweite Möbelplattform, die von der Platform Group in kurzer Zeit übernommen wird.
Während bei MöbelFirst vor allem hochpreisige Design-Möbel gehandelt werden, legt Stylefy seinen Fokus auf
Mainstream-Möbel. Der durchschnittliche Warenkorb von Stylefy beträgt EUR 720. Stylefy vertreibt im Gegensatz zu
MöbelFirst ausschließlich Produkte der Eigenmarke. Produziert werden die Möbel von Herstellern in der EU, von
denen viele aus Polen stammen. Aktuell sind Angebote von rund 100 Herstellern gelistet. Verkauft wird in fünf
EU-Länder, am meisten davon nach Deutschland.
Für die Hersteller übernimmt Stylefy als Portal-Betreiber den Verkauf, Zahlungsabwicklung, Logistik und Kunden-
Support. Während bei MöbelFirst lokale Einzelhändler über die Plattform verkaufen, vollzieht Stylefy den Verkauf für
die Hersteller.
Stylefy wurde 2019 gegründet. Standorte liegen in Danzig (Polen), Berlin und der Ukraine. Angeboten werden Sofas,
Betten und Kastenmöbel zwischen 400 und 2.500 EUR. Es wird angestrebt, die Anzahl der angebundenen Partner im
nächsten Schritt auf 250 Hersteller zu erhöhen.
Quelle: neuhandeln.de, 17. Juni 2021

Absatz von W. Schillig auch über Delife
Ab sofort bietet das Online-Möbelhaus Delife auch Polstermöbel von W. Schillig an. Dem sich rasant verändernden
Möbelmarkt solle mit einer Vernetzung und Symbiose starker Partner begegnet werden, um gemeinsam besser auf
die Gegebenheiten des Marktes reagieren zu können.
Quelle: Delife, 7. Juni 2021

STATISTIK
Weniger Unternehmensinsolvenzen im 1. Quartal 2021
Im 1. Quartal 2021 wurden den deutschen Amtsgerichten 3.762 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet.
Das waren 19,7 % weniger als im 1. Quartal 2020.
Als Grund für die niedrige Zahl beantragter Unternehmensinsolvenzen wird auf die ausgesetzte
Insolvenzantragspflicht überschuldeter Unternehmen bis Ende 2020 verwiesen. Das Wiedereinsetzen der
Antragspflicht zeige sich noch nicht in den Ergebnissen für das 1. Quartal 2021. Ausgesetzt ist bis zum 1. Mai 2021
nach wie vor die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020
vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.
Im 1. Quartal 2021 gab es die meisten Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe mit 608 Fällen (1. Quartal 2020:
761, -20,1 %). Im Handel waren es 556 Verfahren (1. Quartal 2020: 788, -29,4 %). Im Gastgewerbe wurden in den
erste drei Monaten des Jahres 415 Insolvenzen gemeldet (1. Quartal 2020: 514, -19,3 %).
Die voraussichtlichen Forderungen aus den beantragten Unternehmensinsolvenzen belaufen sich für das 1. Quartal
2021 auf rund 17,1 Mrd. EUR. Im 1. Quartal 2020 betrugen sie rund 7,3 Mrd. EUR. Der Anstieg der Forderungen bei
gleichzeitigem Rückgang der Anzahl der Unternehmensinsolvenzen zeigt an, dass im 1. Quartal 2021 mehr
wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragten als im Vorjahresquartal.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 10. Juni 2021

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Baugenehmigungen sinken im April 2021 um 22,9 % im Vergleich zum Vormonat
Im April 2021 wurde in Deutschland der Bau von 29.637 Wohnungen genehmigt. Dies waren saison- und
kalenderbereinigt 22,9 % weniger als im außerordentlich starken März 2021. Im Zeitraum Januar bis April 2021
wurden 13,8 % mehr Baugenehmigungen für Wohnungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum erteilt.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im April 2021 insgesamt 25.449 Wohnungen genehmigt. Das waren
saison- und kalenderbereinigt 25,0 % weniger als im Vormonat. Die Zahl der Baugenehmigungen für
Einfamilienhäuser sank um 43,0 %, für Zweifamilienhäuser um 33,3 % und für neue Mehrfamilienhäuser waren es
8,0 % weniger Baugenehmigungen. Bei Wohnungen, die durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden
entstehen, gab es 16,3 % weniger Baugenehmigungen.
Für den Zeitraum Januar bis April 2021 ergab sich im Vergleich zum Vorjahr bei neu zu errichtenden Wohngebäuden
ein Plus von 13,3 %. Dieses Plus zieht sich über alle Gebäudearten hinweg (Einfamilienhäuser: +20,0 %,
Zweifamilienhäuser: +49,5 %, Mehrfamilienhäuser: +5,2 %, Wohnheime: +8,4 %).
Quelle: Statistisches Bundesamt, 15. Juni 2021

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe sinkt im März 2021 um 12,1 %
Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe nahm im März 2021 saison- und kalenderbereinigt
gegenüber dem Februar 2021 um 12,1 % ab. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der reale, kalenderbereinigte
Auftragseingang im März 2021 um 2,0 %. Im 1. Quartal 2021 stiegen die realen Auftragseingänge gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 0,9 %.
Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe betrug im März 2021 rund 8,1 Mrd. EUR. Das waren nominal (nicht
preisbereinigt) 3,2 % mehr als im Vorjahresmonat. Im 1. Quartal stiegen die nominalen Auftragseingänge im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 3,3 %.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 25. Mai 2021

Sinkender Umsatz im Bauhauptgewerbe
Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im März 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 % gesunken. In den
ersten drei Monaten 2021 nahm der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 9,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab.
Dies sei insbesondere auf die Wiederanhebung der Mehrwertsteuersätze zum 1. Januar 2021 zurückzuführen, da
größere Schlussrechnungen bereits im Dezember 2020 gestellt wurden.
Umsatzstärkste Wirtschaftszweige im Bauhauptgewerbe waren die Zimmerei (+8,8 %) sowie „Sonstige spezialisierte
Bautätigkeiten“ (z. B. Betonarbeiten) (+6,4 %), während beim Bau von Straßen und Bahnverkehrsstrecken mit -4,8 %
der größte Umsatzrückgang gegenüber März 2020 festzustellen war.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 10. Juni 2021

4,6 % mehr fertiggestellte Wohnungen im Jahr 2020
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 306.376 Wohnungen fertiggestellt. Dies waren 4,6 % oder 13.374 mehr
als im Vorjahr. Der seit dem Jahr 2011 zu beobachtende Anstieg setzte sich somit weiter fort. Eine höhere Zahl an
fertiggestellten Wohnungen war zuletzt im Jahr 2001 festzustellen (326.187).
Im Jahr 2020 wurden 268.774 Neubauwohnungen in Wohngebäuden (+5,0 % gegenüber 2019) fertiggestellt. Auf
Mehrfamilienhäuser entfielen davon 153.377 Wohnungen (+7,2 %). 87.275 Einfamilienhäuser wurden neu gebaut
(+4,1 %) und 20.472 Zweifamilienhäuser (+6,0 %). In Wohnheimen ging die Anzahl fertiggestellter Wohnungen jedoch
weiter zurück auf 7.650.
Die Zahl der Baugenehmigungen stieg im Jahr 2020 mit 368.589 um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr und lag weiterhin
deutlich höher als die Zahl der Baufertigstellungen. Insgesamt war nunmehr ein Überhang von 779.432 genehmigten,
aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen zu konstatieren. Der Anstieg des Bauüberhangs hält seit 2008 an und
setzte sich auch im Jahr 2020 weiter fort. Er erreichte den höchsten Stand seit 1998 (771.409).
Quelle: Statistisches Bundesamt, 27. Mai 2021

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Möbelumsatz im 1. Quartal 2021 unter Vorjahresniveau
Die Umsätze der Möbelindustrie sanken im 1. Quartal 2021 gegenüber dem 1. Quartal 2020 um 7,7 %. Die
Entwicklung war in den einzelnen Segmenten überwiegend negativ. Die „sonstigen Möbel“ (z. B. Wohn-, Ess- und
Schlafzimmermöbel, nicht gepolsterte Sitzmöbel und Möbelteile) sanken um 19,0 % und gingen damit am stärksten
zurück. Laden- und Objektmöbel nahmen um 7,3 % ab, Büromöbel um 9,4 % und Polstermöbel um 3,6 %. Nur bei
den Küchenmöbeln waren Zuwächse (+7,9 %) zu verzeichnen.
Quelle: VDM, Möbelindustrie – Wirtschaftliche Auswertung 6/2021

Deutsche Möbelausfuhren steigen im ersten Quartal 2021 um fast 9 %
Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie zog im 1. Quartal 2021 erstmals seit 2019 wieder an. Die
Möbelausfuhren stiegen im Vorjahresvergleich um 8,7 % auf 1,98 Mrd. EUR. Für diese Belebung seien
Öffnungsschritte im Möbelhandel auf wichtigen Auslandsmärkten ausschlaggebend gewesen. Die Ausfuhren lagen im
1. Quartal 2021 nicht nur über dem Corona-bedingt eher schwachen Vorjahresquartal, sondern auch deutlich über
dem Niveau des 1. Quartals 2019 (+6,4 %).
Die Möbelverkäufe auf dem wichtigsten Absatzmarkt Frankreich nahmen um knapp 22 % zu. Auch beim Export in die
Schweiz (+12,3 %), nach Österreich (+13,7 %), in die Niederlande (+12,7 %) und nach Belgien (+7,7 %) wurden
Zuwächse erzielt. Die Ausfuhren nach Italien (+26,1 %) und nach Spanien (+19,7 %) stiegen ebenfalls deutlich
gegenüber dem Vorjahr.
Eine Stabilisierung war für die Möbelexporte nach Großbritannien (+0,7 %) festzustellen. Besonders deutlich konnte
die deutsche Küchenmöbelindustrie ihre Ausfuhren in das Vereinigte Königreich um knapp 18 % steigern. Wohn-, Ess-
und Schlafzimmermöbeln erreichten einen Zuwachs von 15,3 %, während die Polstermöbelproduzenten Einbußen
von 4,5 % verzeichneten.
Die Möbelverkäufe in die Vereinigten Staaten, dem wichtigsten außereuropäischen Absatzmarkt sanken um 14,5 %.
Die Ausfuhren nach China stiegen um 5,5 %. Vor allem Küchen (+16,6 %) und Polstermöbel (+18,7 %) waren in China
besonders gefragt.
Die deutschen Möbelimporte stiegen im 1. Quartal 2021 auf 2,4 Mrd. EUR (+12,3 %). Besonders stark stiegen die
Einfuhren aus China (+42,4 %). Damit überholte China den langjährigen Ranglistenersten Polen als wichtigstes
Möbelimportland. Die polnischen Möbelhersteller hatten die Produktion im vergangenen Jahr Corona-bedingt
deutlich herunterfahren, während China die Krise schon früher überwunden hatte. Vor allem in den Segmenten
Polster- und Sitzmöbel sowie Büromöbel stiegen die Importe aus China stark.
Quelle: VDM, 25. Mai 2021

Küchenmöbelindustrie: Umsatz steigt im April um 42 %
Im April 2020 begann sich der Lockdown auch bei den Umsätzen der deutschen Küchenmöbelindustrie bemerkbar zu
machen. Hiervon konnte sich die Küchenmöbelindustrie jedoch in diesem Jahr wieder erholen.
Laut Statistischem Bundesamt stiegen im April 2021 die Umsätze der 50 deutschen Küchenhersteller mit mehr als
50 Beschäftigten um 42,24 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mehr als 467 Mio. EUR wurden mit Küchenmöbeln
umgesetzt.
Der Auslandsumsatz stieg um bemerkenswerte 84,09 % auf 218 Mio. EUR. Die Exportquote betrug im April damit
46,64 %. Der Inlandsumsatz stieg um 18,65 %.
Quelle: Möbelmarkt, 16. Juni 2021

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Starkes Umsatzwachstum im April auch für die Polstermöbelindustrie
Auch die deutsche Polstermöbelindustrie konnte sich im April 2021 von den Pandemie-bedingten Umsatzrückgängen
des Vorjahres erholen. So stieg der Umsatz nach Angaben des Verbandes der Deutschen Polstermöbelindustrie im
April 2021 mit 86,85 Mio. EUR im Vergleich zum April 2020 um 88,82 %.
Der Inlandsumsatz wies mit 49,02 Mio. EUR ein Plus von 55,47 % im Vergleich zum April 2020 auf. Der
Auslandsumsatz stieg auf 37,8 Mio. EUR (+161,50 %). Die Exportquote legte um 12,11 % auf 43,56 % zu.
Quelle: Möbelmarkt, 16. Juni 2021

Geschäftsklima in der Möbelindustrie
Das Geschäftsklima in der deutschen Möbelindustrie verbesserte sich im Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat
leicht von -1 auf +6 Punkte. Ein negativer Trend ergab sich für Wohnmöbel (-7 auf -26 Punkte), für Büromöbel (+15
auf +10 Punkte) und für Polstermöbel (-21 auf -26 Punkte). Für Küchen stieg der das Geschäftsklima jedoch von +5
auf +36 Punkte und für Ladenmöbel von -25 auf -18 Punkte.
Die Beurteilung der Geschäftslage verbesserte sich im Mai gegenüber dem April 2021 von -5 auf +2 Punkte. Die
Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate verbesserte sich im Mai im Vergleich zum Vormonat von
+2 auf +11 Punkte.
Quelle: VDM, Möbelindustrie – Wirtschaftliche Auswertung 6/2021

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