HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
HYDROGRAPHISCHE
ÜBERSICHT ÖSTERREICHS
JULI 2018
         Die Hitzeperiode in der zweiten Monatshälfte sorgte für den bereits fünften überdurchschnittlich
warmen Monat im heurigen Jahr. Feuchte, atlantische Kaltfronten blieben auch im Juli aus, zu wenig Regen
und die hohe Verdunstung verstärkten das Austrocknen der Böden und die Abflüsse in den Gewässern redu­
zierten sich bis zum Monatsende vielerorts auf ein Niederwasserniveau.

       LUFTTEMPERATUR UND NIEDERSCHLAG
         Die ersten Julitage waren noch relativ kühl. Im niederösterreichischen Zwettl am Kamp war es am
2. Juli mit einem Minimum von 2,3 °C sogar ausgesprochen kalt. Danach wurde es in ganz Österreich konti­
nuierlich wärmer. Mit dem Beginn der Hitzeperiode ab dem 25. Juli stieg die Hitzebelastung an, da es auch –
vor allem im Osten – auch in der Nacht nicht mehr unter 20 °C abkühlte. Dazu erreichte die Lufttemperatur
in ganz Österreich Tagesmaxima zwischen 33 °C und 36 °C. In der Wiener Innenstadt gab es im Juli 14
Tropennächte (Minimum größer al 20 °C), das vieljährigen Mittel wäre hier 8 Nächte (ZAMG).

Am wärmsten war es mit Abweichungen von mehr als +2,5 °C in Vorarlberg. Mit positiven Abweichungen
vom vieljährigen Mittel zwischen 1,5 °C bis 2,0 °C folgen Osttirol, Oberösterreich südlich der Donau, das
niederösterreichische Wald- und Weinviertel, das Burgenland und Wien. Relativ am kühlsten war es mit
Abweichungen von +1,0 C in Salzburg, in Kärnten und in der nördlichen Steiermark (siehe Abbildung 1).

Das österreichweite Mittel der Lufttemperatur blieb im Juli 2018 1,4 °C über dem vieljährigen Vergleichs­
wert.

                Abbildung 1: Abweichung der Lufttemperatur im Juli 2018 vom Normalwert 1981-2010

Niederschläge in einem normalen mitteleuropäischen Sommer bringen atlantische Kaltfronten. Im Mittel ist
in Österreich alle 3 bis 6 Tage mit dem Durchzug einer solchen Front zu rechnen. Im Frühjahr und Sommer
2018 beschränkten sich die Frontpassagen auf wenige Fälle. Der Großteil der bisherigen Niederschläge fiel
im April, Mai und Juni - vor allem im Südosten und im Westen von Österreich - aus lokalen, dafür umso
heftigeren Gewittern. Auch die Niederschlagsmenge im Juli 2018 blieb in vielen Regionen Österreichs deut­
lich unter dem Durchschnitt. Nur entlang der Donau vom Tullnerfeld bis Hainburg und im westlichen Wein­
viertel brachten vorwiegend lokale, konvektive Niederschlagsereignisse die Monatsniederschlagssumme bis
zu +50 % über das Monatsmittel. Im restlichen Österreich war es abermals deutlich zu trocken. Am stärksten
von der anhaltenden Trockenheit betroffen war Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg und Oberösterreich. Hier
fielen nur 30-50 % der mittleren Niederschlagssumme (Abbildung 2).

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Die bisherige Jahresbilanz der Niederschlagssumme von Jänner bis einschließlich Juli zeigt wie in den Vor­
monaten nur überdurchschnittliche Monatssummen (+ 15 %) in Osttirol, in Kärnten und in der südlichen
Steiermark. In Wien und im Burgenland entsprach der Niederschlag, mit geringen Defiziten, dem Mittel­
wert. In allen anderen Gebieten blieb die Niederschlagssumme bis zum Juli zwischen -15 und -40 % unter
dem Wert der Vergleichsperiode 1981-2010 (siehe Abbildung 3). Vor allem in der Periode von Februar bis
Juli 2018 fehlt in Vorarlberg, in Nordtirol, und in Oberösterreich die Hälfte des mittleren Niederschlags.
Damit verlängerte sich die bereits seit März 2018 anhaltende Trockenheit in vielen Regionen Österreichs um
einen weiteren Monat. Die Kombination: wenig Niederschlag und deutlich überdurchschnittliche Lufttempe­
ratur, verstärkt den Trockenstress der Wälder, führt zu Ernteverlusten an landwirtschaftlichen Kulturen und
vermindert die Futtermittelproduktion landwirtschaftlicher Betriebe. Auch die Energieerzeugung aus der
Wasserkraft wird durch die Niederwassersituation an vielen Gewässern deutlich reduziert.

Bezogen auf ganz Österreich liegt die Niederschlagssumme von Jänner bis Juli 2018 -13 % unter dem Nor­
malwert. Die österreichweite Bilanz der vergangenen 12 Monate (August 2017 bis Juli 2018) ist mit einem
Defizit von -5 % noch einigermaßen ausgeglichen, regional zeigen sich aber große Unterschiede.

 Abbildung 2: Abweichung der Niederschlag Monatssumme im               Abbildung 3: Abweichung der Niederschlagssumme von Jänner
 Juli 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010                             2018 bis Juli 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010

        ABFLUSSVERHÄLTNISSE
        Auf Grund des verbreitet fehlenden Niederschlags ist im Juli 2018 keine niederschlagsbedingte Ab­
flussreaktion an den Messstellen dieser Übersicht beobachtet worden. Der fehlende Regen im Juli reduzier­
ten die Abflüsse in den Fließgewässern und die Wasserstände der Seen in fast allen Einzugsgebieten auf ein
Niederwasserniveau. Nur die Abflussfracht der Leitha im Osten Österreichs, blieb durch wiederholt aufge­
tretene Starkniederschläge Ende Juni und in der ersten Juli-Hälfte mit +20% über dem Durchschnitt. Auch
die Anzahl der Starkniederschlagsereignisse reduzierte sich im Vergleich zum Mai und Juni stark. Nur am 4.
und 5. des Monats in der Südsteiermark und am 21. Juli in Niederösterreich verursachten Starkniederschläge
lokale Überflutungen und Schäden in Siedlungsgebieten. Die Abflüsse vieler Fließgewässer zeigen Anfang
August eine ausgeprägte Niederwassersituation.

         Am Pegel Kennelbach/Bregenzer Ache erreichte das Juli Abflussmonatsmittel weniger als 8 m³/s,
der vieljährige Mittelwert für den Juli beträgt hier 50 m³/s, ein so geringer Abflusswert wurde seit 1951 noch
nie gemessen. Kleinere Gewässer wie der Ruggbach im Nordwesten Vorarlbergs der ein Einzugsgebiet von
ca. 8 km² entwässert ist am Monatsende trockengefallen.

        Die an der Thaya und an der March im niederösterreichischen Wald- und Weinviertel bereits seit
2015 an vielen Tagen beobachtete Unterschreitung des Niederwasserkennwertes Q95% (Abfluss der im Mittel
an 346 Tagen des Jahres überschritten wird) hat sich auch im Jahr 2018 sehr oft wiederholt. Die Abfluss­
fracht am Pegel Angern an der March erreichte im Juli 2018 nur ein Viertel, am Pegel Raabs an der Thaya
nur ein Fünftel des vieljährigen Mittelwertes (siehe Tabelle 1)

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Die über alle Pegel dieser Charakteristik gemittelte Juli-Bilanz der Abflüsse ist stark von der Trockenheit
geprägt und weist ein Abflussdefizit von fast -40 % auf. Die österreichweit gemittelte Abflussbilanz der
vergangenen 12 Monate (August 2017 bis Juli 2018) entspricht noch dem Mittelwert. Deutlich zu wenig
Abfluss in den vergangenen 12 Monaten, ist an den Gewässern im Mühl- und Waldviertel (Maltsch, Lain­
sitz, Thaya und March) zu verzeichnen (siehe Abbildung 4).

                                                                                                             Raabs/Thaya
                                                                                                                37%

                                                                                                          Korneuburg/Donau
                                                                                        Kienstock/Donau         98%            Angern/March
                                                                                             100%                                  52%
                                                                       Wels/Traun             %
                                                                         92%                        Lilienfeld/Traisen
                                                    Salzburg/Salzach                Opponitz/Ybbs          90%
     Kennelbach/Bregenzerach                             109%                           96%                                  Dt. Haslau/Leitha
             108%                                                                                                                  99%

 Lustenau/Rhein                                                                      Admont/Enns
     112%                                                                              109%
                            Innsbruck/Inn                                                                                  Neumarkt/Raab
                                110%                                                                                          113%
                                                                                                     Mureck/Mur
                                                                               Gumisch/Gurk            119%
                                                                                  90%

                                                                                           Krottendorf/Lavant
                                                               Federaun/Gail
                                                                                                 122%
                                                                  108%
  Abbildung 4: Vergleich der Jahresabflussfracht (August 2017 bis Juli 2018 )in % vom Mittelwert 1981 – 2010 (orange: 115 %)

Die Abflüsse der Donau erreichten an keinem Tag im Juli den Mittelwert. An den Donaupegeln Kienstock
und Korneuburg fehlen auf die mittlere Juli-Abflussfracht fast 40 % was einem Wasservolumen von ca. 2,3
km³ entspricht. In den letzten Juli-Tagen wurden an beiden Donaupegeln die historischen Tiefstwerte der
Tagesmittel (Messbeginn 1897) am jeweiligen Tag unterschritten (Abbildung 21 und 22).

Der Wasserstand des Bodensees sank im Monatsverlauf kontinuierlich um ca. 40 cm, auf ein Wasserspie­
gel-Niveau das ca. 60 cm unter dem vieljährigen Tagesmittel am letzten Julitag liegt (Abbildung 23). Histo­
rische Tiefststände wurden noch nicht erreicht.

Der Wasserstand des Neusiedler Sees zeigt windbedingt Schwankungen von ca. +/- 10 cm. Bis zum Mo­
natsende reduzierte sich der Wasserstand um ca. -5 cm auf ein Niveau, ca. -10 cm unter dem vieljährigen
Mittelwert (Abbildung 24).

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Vergleichsreihe
1981-2010) an den Pegeln dieser monatlichen Übersicht in Prozenten. Dabei entspricht der Wert 100 % dem
Mittelwert. Angaben 100 % zeigen überdurch­
schnittliche Monatsmittelwerte. Dargestellt werden in dieser Tabelle immer die letzten 12 Monate inklusive
dem aktuellen Berichtsmonat.

Messstelle               Gewässer          Aug     Sep      Okt     Nov        Dez   Jan     Feb     Mrz     Apr      Mai     Juni    Juli
Lustenau                 Rhein                87     153     114      124      128    171     155       97     166     127       86         53
Kennelbach               Bregenzerach         87     174     174      168      120    310     129       72     118      71       40         15
Innsbruck                Inn                102      140     109      114      123    118     119       88     166     145     104          65
Salzburg                 Salzach            110      142     122      121      108    166     109       80     152      99       87         73
Federaun                 Gail                 75     180      47       49      140    159     109      108     194     124       88         73
Krottendorf              Lavant             112      145     106       87      114    137     114      116     141     177     136          73
Gumisch                  Gurk               114      201     109       90      122    157     132      135     162     170     177          89
Mureck                   Mur                148      133      86      105      104    128     116      117     155     138     113          67
Wels-Lichtenegg          Traun                82     126     144      144      101    190      82       50      96      61       67         60
Admont                   Enns               157      137     125      143      120    210     134       85     153      73       63         63
Opponitz-Mirenau         Ybbs                 67     145     171      146      114    183      86       61      79      42     101          61
Lilienfeld               Traisen              69     114     116      123      110    154      97       68      65      61       73         80
Raabs an der Thaya       Thaya                13      27      43       46       32      70     52       31      21      24       73         22
Angern                   March                30      59      72       93       85    101      64       38      35      30       27         26
Deutsch Haslau           Leitha               70     101     106      107       93    109      99       83      75      71     159     120
Neumarkt                 Raab                 33      76      38       54       87      97    120      191     107     302     195          92
Kienstock                Donau              101      124     113      126      106    185     107       69      94      82       77         62
Korneuburg               Donau              101      124     112      124      105    182     105       68      93      80       76         61

             Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Au­
             gust 2017 bis Juli 2018) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Abbildung 5: Abflussganglinie Pegel Lustenau-Rhein           Abbildung 6: Abflussganglinie Pegel Kennelbach-Bregenzerache

Abbildung 7 : Abflussganglinie Pegel Innsbruck - Inn           Abbildung 8: Abflussganglinie Pegel Salzburg - Salzach

Abbildung 9: Abflussganglinie Pegel Federaun - Gail            Abbildung 10: Abflussganglinie Pegel Krottendorf - Lavant

Abbildung 11: Abflussganglinie Pegel Gumisch – Gurk            Abbildung 12: Abflussganglinie Pegel Mureck - Mur

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Abbildung 13: Abflussganglinie Pegel Wels Lichtenegg - Traun           Abbildung 14: Abflussganglinie Pegel Admont – Enns

Abbildung 15: Abflussganglinie Pegel Opponitz - Ybbs                   Abbildung 16: Abflussganglinie Pegel Lilienfeld – Traisen

Abbildung 17: Abflussganglinie Pegel Raabs – Thaya                     Abbildung 18: Abflussganglinie Pegel Angern an der March

Abbildung 19: Abflussganglinie Pegel Deutsch Haslau - Leitha           Abbildung 20: Abflussganglinie Pegel Neumarkt an der Raab

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Abbildung 21: Abflussganglinie Pegel Kienstock - Donau           Abbildung 22: Abflussganglinie Pegel Korneuburg – Donau

Abbildung 23: Wasserstand Pegel Bregenz - Bodensee               Abbildung 24: Wasserstand am Pegel Neusiedl-Neusiedler See

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
GRUNDWASSER
        In Vorarlberg sank das Grundwasser im Juli fast überall ab, vereinzelt wurden auch in etwa gleich­
bleibende Werte gemessen. In schnell reagierenden Bereichen des Bregenzer Walds und im Kleinwalsertal
wurde um den 8. und 24. Juli jeweils eine kleinere Grundwasserspitze registriert. Zu Monatsende lagen die
Grundwasserstände vielerorts – besonders im Montafon, Bregenzer Wald und Kleinwalsertal – im Bereich
des bisher gemessenen Minimums für diese Jahreszeit.

In Tirol trat zunächst vielerorts um den 7. Juli noch eine Grundwasserspitze auf bevor die Grundwasserstän­
de auch hier absanken. Nur vereinzelt wurde um den 23. Juli eine zweite kleinere Spitze registriert. Einzige
Ausnahme bildete der Norden des Ötztals wo das Grundwasser den ganzen Juli kontinuierlich anstieg. Be­
sonders in Nordtirol wurden zu Monatsende an vielen Messstellen Werte im Bereich des bisherigen Mini­
mums gemessen.

In Salzburg wurde im Oberpinzgau ebenfalls um den 7. Juli eine Grundwasserspitze verzeichnet und rund
um die Stadt Salzburg sowie etwas nördlich davon stieg das Grundwasser in den ersten sieben bis elf Tagen
noch an, sonst wurden durchwegs sinkende Grundwasserstände beobachtet. Im Saalachbecken wurden Ende
Juli neue Minima für diese Jahreszeit registriert.

In Kärnten herrschten im Juli sinkende Verhältnisse vor. Nur im Westen wurde gebietsweise eine kleinere
Grundwasserspitze um den 7. Juli registriert und in Teilen des Jauntals stagnierten die Werte diesen Monat.
Während in den Gebieten mit höherer Speicherfähigkeit im Osten Kärntens die Grundwasserstände noch
überdurchschnittlich waren, lagen sie im Osten Kärntens zu Monatsende teilweise im Bereich des Mini­
mums.

Auch in Oberösterreich wurden im Juli überall sinkende Grundwasserstände beobachtet. Lediglich im Frei­
städter Becken stiegen die Werte in der zweiten Monatshälfte etwas an. In einzelnen Gebieten wurden zu
Monatsende Spiegellagen im Bereich des jahreszeitlichen Minimums oder etwas darunter erreicht.

In Niederösterreich und Wien wurden im Unteren Ennstal und in Teilen des Südlichen Tullner Felds in der
ersten Julihälfte, im Lainsitzgebiet im ersten Monatsdrittel steigende Werte und danach sinkende Werte ge­
messen. Im Ybbstal, Erlauftal, Pielachtal und in Wien südlich der Donau setzte sich der Anstieg vom Ende
des Vormonats noch kurze Zeit fort bevor sinkende Verhältnisse eintraten. In Wien wurden diese dann von
geringen Anstiegen ab dem 6. und 22. Juli unterbrochen. Im Südlichen Machland, in der Ybbser Scheibe, im
Pöchlarner Feld, im Traisental, im Marchtal, im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte sowie in Teilen
des Nördlichen Tullner Felds und des Marchfelds sank das Grundwasser den ganzen Juli über ab. In Wiener
Bereichen des Marchfelds und ganz im Süden des Wiener Beckens dagegen stieg das Grundwasser den gan­
zen Monat an. Im restlichen Marchfeld und in Teilen des Südlichen Tullner Felds stagnierte es. In den übri­
gen Teilen des Südlichen und bereichsweise im Nördlichen Tullner Felds sowie im Zayatal stieg das
Grundwasser zweimal – ab 5. bzw. ab 20. Juli – etwas an, sank in der Folge aber etwa im gleichen oder et­
was geringerem Maße wieder ab. Im übrigen Nördlichen Tullnerfeld und im Göllersbachtal wurden die sin­
kenden Verhältnisse nur ab dem 20. Juli von einem geringen Anstieg unterbrochen. Im Horner Becken gin­
gen die sinkenden Werte im letzten Monatsdrittel in gleichbleibende und in Teilen des Wiener Beckens in
steigende Werte über.

In der Steiermark sank das Grundwasser bei etwas Bewegung im Juli überwiegend ab. Im Ennstal Kainach­
tal und Saßtal wurden die sinkenden Verhältnisse zwischen 5. und 8 Juli von vorübergehend steigenden
Werten unterbrochen. Im Sulmtal und in Teilen des Raabtals waren dem Absinkprozess zwei Grundwasser­
spitzen um den 6 und 15. Juli aufgesetzt. Im Feistritztal waren die Verhältnisse über den ganzen Monat ge­
sehen gleichbleibend, doch traten immer wieder gebietsweise unterschiedlich Grundwasserspitzen auf.

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Auch im Burgenland wurden im Juli überwiegend sinkende Grundwasserstände beobachtet. In Teilen des
Gebiets Heideboden und im Raabtal kam es zu Beginn des ersten Monatsdrittels zu einem geringfügigen
Anstieg. In anderen Teilen des Gebiets Heideboden, stellenweise im Seewinkel, im Wulkatal und Tauchen­
bachtal war dies zu Beginn des letzten Julidrittels der Fall. In Teilen des Lafnitztals wurde zu beiden Zeit­
punkten ein Anstieg registriert.

 Abbildung 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven
                bzw. negativen Schwankungsbreite [%]

 Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungs­
                breite [%] an den dargestellten Messstellen
Messstelle                           Grundwassergebiet         Aug     Sep    Okt    Nov   Dez   Jan   Feb   Mär   Apr   Mai   Jun   Jul
309385 Bregenz                       Rheintal              -8   20   36   26   32                 32     6    -7     2   -24   -64 -96
309393 Altenstadt                    Rheintal               4   32   42   53   60                103    89    74    82    43     9   -9
330431 Münster                       Unteres Inntal        18   78   35   53   60                114    78   -49   125    45   -58 -95
330670 Lienz                         Lienzer Becken      -152 -140 -121 -112 -103                -82   -84   -79   -49   -37   -48 -65
347781 Bergham                       Saalachbecken        -43 -23 -27     40   53                 71    78    11     5   -23   -74 -156
320549 Gries                         Unteres Salzachtal    -3   25   52   30   44                 84    11   -33   -13   -24    20 -32
338632 Maria Saal                    Zollfeld             -45   89   19   10   73                 54    16    40    43   138    38    9
318089 Klagenfurt                    Klagenfurter Becken    0   97    8   19 110                  63    14    46    35    57    20 -12
307777 Marchtrenk                    Welser Heide         -29 -39 -18 -16 -11                     42    17    -9   -18   -49   -59 -72
323568 Posch                         Südl. Linzer Feld    -64 -63 -62 -54 -28                     16   -17   -46   -56   -89   -80 -98
327437 Wieselburg                    Erlauftal              0   40   41   42   70                 67    23    -9    -7   -27    12 -11
303370 Oberzögersdorf                Nördl. Tullner Feld  -34 -33 -30 -28 -28                    -24   -26   -29   -38   -42   -56 -54
301929 Wr. Neustadt-Heizhaus         Südl. Wiener Becken -24 -34 -38 -34 -27                     -18   -11    -7    -9   -13   -18 -19
312850 Wien 21                       Marchfeld             13   18   19   21   21                 25    23    23    17    12     7    9
343715 Frojach                       Oberes Murtal         77 100 -39 -68 -19                     -6   -75   -47    86    34   -55 -75
311522 Untergralla                   Leibnitzer Feld      -77 -62 -64 -45 -17                     -6     3    31    73   118    58   13
306043 St. Andrä am Zicksee          Seewinkel            -50 -49 -55 -57 -53                    -48   -50   -42   -34   -31   -22 -35
345728 Neumarkt an der Raab          Raabtal              -74 -23 -44     -7   58                 79    34    56    73    73    26   40

 Tabelle 3: Legende zur Tabelle 2
          Klasse   Farbe          Klasse   Farbe            Klasse   Farbe
        < -100%                                          > +100%
 -100% bis -25 %           -25% bis +25%           +25% bis +100%

                                                                         --­ 9 --­
HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JULI 2018 - BMNT
Abbildung 26: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 27: Grundwasserstandstagesmittel
               309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B                           309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A

Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 29: Grundwasserstandstagesmittel
               330431 Münster, Bl 1                                   330670 Lienz, Bl 2

Abbildung 30: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 31: Grundwasserstandstagesmittel
               347781 Bergham, Bl 1                                   320549 Gries, Br 15

Abbildung 32: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 33: Grundwasserstandstagesmittel
               338632 Maria Saal, Bl 219                              318089 Klagenfurt Bl 204

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Abbildung 34: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 35: Grundwasserstandstagesmittel
               307777 Marchtrenk, Br 21.9                                 323568 Posch, Bl 2122.10

Abbildung 36: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 37: Grundwasserstandstagesmittel
               327437 Wieselburg, Bl 339                                  303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009

Abbildung 38: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 39: Grundwasserstandstagesmittel
               301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl                           312850 Wien 21, Br 21-32

Abbildung 40: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 41: Grundwasserstandstagesmittel
               343715 Frojach, Bl 2191                                    311522 Untergralla, Bl 3810

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Abbildung 42: Grundwasserstandstagesmittel                    Abbildung 43: Grundwasserstandstagesmittel
                306043 St. Andrä am Zicksee, Br 107                           345728 Neumarkt an der Raab, Bl 7

GESCHRIEBEN VON

DIin Maga Jutta EYBL, DI Reinhold GODINA
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT)
Abteilung I/4 - Wasserhaushalt (HZB)
Marxergasse 2
1030 Wien

e-Mail: wasserhaushalt@bmnt.gv.at
Internet: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

RECHTLICHE HINWEISE

Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisorischem Charakter. Der
hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung I/4 - Wasserhaushalt im BMNT, behält
sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Die Daten sind auch nicht als Beweismittel in einem
juristischen Verfahren zu verwenden. Haftungs- und Gewährleistungsansprüche sind ebenfalls ausgeschlos­
sen.

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