HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 Vom Frühsommer im April zum Hochsommer im Mai. Wärmer als im heurige Mai war es zuletzt vor mehr als 150 Jahren, im Jahr 1868. Wie im Vormonat, gab es große Unterschiede in der Niederschlags verteilung. Trocken im Westen und Norden, relativ feucht im Süden. LUFTTEMPERATUR UND NIEDERSCHLAG Selbst die Tage der Eisheiligen vom 11. bis 14. Mai waren heuer überdurchschnittlich warm. Nur zur Monatsmitte, ab dem Tag der kalten Sophie gab es für drei Tage leicht unterdurchschnittliche Temperaturen (ZAMG). Auch im Hochgebirge war die Lufttemperatur ungewöhnlich mild. Am ZAMG Sonnblick- Observatorium wurden nur 8 statt 17 Eistage registriert. Im Österreich-Mittel war der Mai um +2,6 °C wär mer als das klimatologische Mittel des Vergleichszeitraumes 1981-2010. Laut ZAMG war es nur im Jahr 1811 (+3,3 °C) und im Jahr 1868 mit +2,8 °C wärmer als heuer. In allen Regionen Österreichs wurde der Vergleichswert überschritten (siehe Abbildung 1). Am wärmsten war es mit Abweichungen von mehr als +2,5 °C vom Salzburger Flachgau bis ins Weinviertel, im Burgenland und in der Oststeiermark. Relativ am kühlsten war es mit Abweichungen von +1,5 C bis +2,0 °C in Osttirol und in Kärnten entlang der Drau und der Gail (ZAMG). Abbildung 1: Abweichung der Lufttemperatur im Mai 2018 vom Normalwert 1981-2010 Die räumliche Verteilung des Niederschlags bzw. der niederschlagsarmen Regionen im Mai 2018, ist ähn lich wie jene in den Vormonaten Februar bis April. Im Westen und in den Regionen nördlich des Alpen hauptkammes von Salzburg bis Niederösterreich regnete es wenig, im Süden hingegen – in Kärnten und der Südsteiermark – überdurchschnittlich viel. Zwar entsprach die auf die Fläche Österreichs gemittelte Nieder schlagssumme mit 99 % im Wesentlichen dem Erwartungswert, zwei unterschiedliche Regionen jedoch, sind hervorzuheben. Viel Niederschlag gab es in Unterkärnten und in der Südsteiermark, wo der Mai - Ver gleichswert um 60 bis 70 % überschritten wurde. In weiten Teilen Oberösterreichs und im Salzburger Flach gau blieb der Mai durchwegs trocken. Hier fehlen auf den Normalwert zwischen 30 bis 40 % an Nieder schlag (Abbildung 2). Defizite zwischen 20 und 40 % vom Vergleichswert verzeichneten auch die westli chen Bundesländer Vorarlberg und Tirol. Eine große Anzahl lokaler Gewitterniederschläge mit vereinzelt Starkregencharakter brachten die Niederschlagsmonatssumme in Niederösterreich mit einer Abweichung von -10 %, in die Nähe des Normalwertes. In Burgenland und in Wien lag die Monatssumme im Mai zwi schen 10-20 % darüber. -- 1 --
Die bisherige Jahresbilanz der Niederschlagssumme von Jänner bis einschließlich Mai zeigt wie im April nur überdurchschnittliche Monatssummen in Osttirol, in Kärnten und in der südlichen Steiermark. In Tirol und im Burgenland entsprach der Niederschlag, mit geringen Defiziten, dem Mittelwert. In allen anderen Gebie ten blieb die Niederschlagssumme in den ersten fünf Monaten des Jahres zwischen 10 und 40 % unter dem Wert der Vergleichsperiode 1981-2010. Damit verlängerte sich die bereits seit März 2018 anhaltende Tro ckenheit im Norden und Nordosten Österreichs um einen weiteren Monat und hat sich auch weiter nach Westen in den Salzbuger Flachgau ausgedehnt. Die Kombination: wenig Niederschlag und deutlich über durchschnittliche Lufttemperatur im Mai, verstärkte in diesen Gebieten den Trockenstress der Wälder. Von kleinen Trinkwasserversorgern wurden erste Engpässe in der Wasserverfügbarkeit gemeldet. Bezogen auf ganz Österreich liegt die Niederschlagssumme von Jänner bis Mai 2018 -8 % unter dem Nor malwert. Die Bilanz der vergangenen 12 Monate (Juni 2017 bis Mai 2018) ist im Wesentlichen ausgegli chen, zeigt aber in den Bundesländern Ober- und Niederösterreich, Burgenland und in Wien Defizite zwi schen -10 und -25 %, die durch den Überschuss im Westen – Ausnahme Vorarlberg – und im Süden ausge glichen werden (siehe Abbildung 3). Abbildung 2: Abweichung der Niederschlag Monatssumme im Abbildung 3: Abweichung der Niederschlagssumme von Juni Mai 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010 2017 bis Mai 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010 ABFLUSSVERHÄLTNISSE Im ersten und letzten Monatsdrittel verging kaum ein Tag ohne Ereignisse mit Unwetter Schadens meldungen. Von kleinen lokalen Starkregenereignissen heimgesucht wurden dabei besonders die Regionen im Osten Kärntens, der West- und Oststeiermark, die Bucklige Welt in Niederösterreich und Burgenland, das niederösterreichische Industriegebiet, sowie das Wald- und Weinviertel. Die online übertragenen Pegel der Oberläufe in diesen Gebieten verzeichneten rasche, kurzfristige Anstiege auf Abflussspitzen in der Grö ßenordnung zwischen HQ5 bis HQ10. An den Pegeln im Mittel- bis Unterlauf reduzierten sich die Abfluss spitzen auf Grund des lokalen Niederschlagscharakters maximal auf Anstiege bis zur erhöhten Wasserfüh rung. In den alpinen Einzugsgebieten im Westen und Süden Österreichs war der Abfluss noch stark vom Anteil der Schneeschmelze beeinflusst. Eine Ausnahme davon ist der Abfluss an der Bregenzer Ache. Der Monatsmittelwert blieb am Pegel Kennelbach fast -30 % unter dem langjährigen Mittelwert. In den schneefreien Einzugsgebieten nördlich des Alpenhauptkammes vom Flachgau in Salzburg bis in den Norden und Osten Österreichs – in Oberösterreich, im Mostviertel, im Mühl-, Wald- und Weinviertel – fie len die Abflüsse entsprechend der niederschlagsarmen Situation, deutlich in den Niederwasserbereich. Die Gewässer im Süden Österreichs verzeichneten im Mai fast durchwegs überdurchschnittliche Abflüsse zwi schen +25 bis +80 %. Am Pegel Neumarkt an der Raab wurde 2018 der Mai-Mittelwert um das Dreifache überschritten. Der Tagesmittelwert von 110 m³/s am 15.5. ist der höchste seit 30 Jahren an diesem Tag beo bachtete Wert, bzw. das zweithöchste seit 1991 im Mai erreichte Tagesmittel (siehe Tabelle 1). -- 2 --
Nördlich des Alpenhauptkammes von Oberösterreich bis in den Nordosten Niederösterreichs haben die nie derschlagsarmen Monate seit Februar 2018 weiterhin Auswirkungen auf den Abfluss. Auch die Wasserstän de der Seen im Flachgau und im Oberösterreichischen Salzkammergut fallen seit Mitte März kontinuierlich und erreichten bzw. unterschritten zum Mai-Monatsende die niedersten Pegelstände seit Messbeginn. An der Thaya im Waldviertel und an der March hat sich an der Niederwassersituation auch im Mai wenig geändert. Zwar wurden an der Thaya an im Mai drei Abflussreaktionen auf lokale Niederschlagsereignisse beobachtet, die Abflussspitzen erreichten aber nicht annähernd den vieljährigen Mittelwert. Der Monatsmit telwert des Abflusses im Mai 2018 betrug nur ca. 25 % des vieljährigen Vergleichswertes, am Pegel Angern an der March ist es ebenfalls nur ein Drittel des mittleren Abflusses. An der Ybbs im Niederösterreichischen Mostviertel fehlen ebenfalls fast 60 % auf den Vergleichswert. Die über alle Pegel dieser Charakteristik gemittelte Mai-Bilanz der Abflüsse liegt, dank der Schneeschmelze in den alpinen Gebieten im Bereich des Mittelwertes. Die österreichweit gemittelte Abflussbilanz der ver gangenen 12 Monate (Juni 2017 bis Mai 2018) entspricht ebenfalls dem Mittelwert. Deutlich zu wenig Ab fluss in den vergangenen 12 Monaten, ist an den Gewässern im Mühl- und Waldviertel (Maltsch, Lainsitz, Thaya und March) und an der Leitha zu verzeichnen (siehe Abbildung 4). Raabs/Thaya 34% Korneuburg/Donau Kienstock/Donau 99% Angern/March 100% 52% Wels/Traun % 92% Lilienfeld/Traisen Salzburg/Salzach Opponitz/Ybbs 89% Kennelbach/Bregenzerach 110% 92% Dt. Haslau/Leitha 119% 84% Lustenau/Rhein Admont/Enns 113% 111% Innsbruck/Inn Neumarkt/Raab 108% 93% Mureck/Mur Gumisch/Gurk 113% 97% Krottendorf/Lavant Federaun/Gail 117% 102% Abbildung 4: Vergleich der Jahresabflussfracht (Juni 2017 bis Mai 2018 )in % vom Mittelwert 1981 – 2010 (orange: 115 %) Die Abflüsse der Donau entsprachen zu Monatsbeginn den Mittelwerten. Bis zur Monatsmitte reduzierten sie sich bis zur vieljährigen Niederwasserführung und stiegen dann - für einige Tage - auf mittlere Tagesmit telwerte. Die Abflusswerte in den letzten Maitagen lagen zwischen Niederwasser und Mittelwasser. Die Abflussfracht der Donau im Mai 2018, erreichte damit ca. 80 % des Vergleichswertes (Abbildung 21 und 22) betrug am Pegel Kienstock ca. 5,2 km³. Der Wasserstand des Bodensees stieg im Monatsverlauf kontinuierlich um ca. 30 cm, auf ein Wasserspie gel-Niveau das ca. 20 cm über dem vieljährigen Tagesmittel am letzten Maitag liegt (Abbildung 23). Der Wasserstand des Neusiedler Sees zeigt windbedingt zum Monatsanfang Differenzen von ca. 20 cm. Am 6.5.2018 wurde mit 115,5 m ü. Adria das heurige Monatsminimum am Pegel Neusiedl gemessen. Bis zum Monatsende erhöhte sich der Wasserstand um ca. 5 cm auf ein Niveau, welches dem vieljährigen Mit telwert entspricht (Abbildung 24). -- 3 --
Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Vergleichsreihe 1981-2010) an den Pegeln dieser monatlichen Übersicht in Prozenten. Dabei entspricht der Wert 100 % dem Mittelwert. Angaben 100 % zeigen überdurch schnittliche Monatsmittelwerte. Dargestellt werden in dieser Tabelle immer die letzten 12 Monate inklusive dem aktuellen Berichtsmonat. Messstelle Gewässer Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Lustenau Rhein 81 70 87 153 114 124 128 171 155 97 166 127 Kennelbach Bregenzerach 40 133 87 174 174 168 120 310 129 72 118 71 Innsbruck Inn 85 73 102 140 109 114 123 118 119 88 166 145 Salzburg Salzach 76 95 110 142 122 121 108 166 109 80 152 99 Federaun Gail 41 54 75 180 47 49 140 159 109 108 194 124 Krottendorf Lavant 54 96 112 145 106 87 114 137 114 116 141 177 Gumisch Gurk 64 72 114 201 109 90 122 157 132 135 162 170 Mureck Mur 58 72 148 133 86 105 104 128 116 117 155 138 Wels-Lichtenegg Traun 50 78 82 126 144 144 101 190 82 50 96 61 Admont Enns 61 81 157 137 125 143 120 210 134 85 153 73 Opponitz-Mirenau Ybbs 46 71 67 145 171 146 114 183 86 61 79 42 Lilienfeld Traisen 72 72 69 114 116 123 110 154 97 68 65 61 Raabs an der Thaya Thaya 17 24 13 27 43 46 32 70 52 31 21 24 Angern March 32 27 30 59 72 93 85 101 64 38 35 30 Deutsch Haslau Leitha 61 59 70 101 106 107 93 109 99 83 75 71 Neumarkt Raab 36 37 33 76 38 54 87 97 120 191 107 302 Kienstock Donau 66 81 101 124 113 126 106 185 107 69 94 82 Korneuburg Donau 66 81 101 124 112 124 105 182 105 68 93 80 Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Juni 2017 bis Mai 2018) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
Abbildung 5: Abflussganglinie Pegel Lustenau-Rhein Abbildung 6: Abflussganglinie Pegel Kennelbach-Bregenzerache Abbildung 7 : Abflussganglinie Pegel Innsbruck - Inn Abbildung 8: Abflussganglinie Pegel Salzburg - Salzach Abbildung 9: Abflussganglinie Pegel Federaun - Gail Abbildung 10: Abflussganglinie Pegel Krottendorf - Lavant Abbildung 11: Abflussganglinie Pegel Gumisch – Gurk Abbildung 12: Abflussganglinie Pegel Mureck - Mur -- 5 --
Abbildung 13: Abflussganglinie Pegel Wels Lichtenegg - Traun Abbildung 14: Abflussganglinie Pegel Admont – Enns Abbildung 15: Abflussganglinie Pegel Opponitz - Ybbs Abbildung 16: Abflussganglinie Pegel Lilienfeld – Traisen Abbildung 17: Abflussganglinie Pegel Raabs – Thaya Abbildung 18: Abflussganglinie Pegel Angern an der March Abbildung 19: Abflussganglinie Pegel Deutsch Haslau - Leitha Abbildung 20: Abflussganglinie Pegel Neumarkt an der Raab -- 6 --
Abbildung 21: Abflussganglinie Pegel Kienstock - Donau Abbildung 22: Abflussganglinie Pegel Korneuburg – Donau Abbildung 23: Wasserstand Pegel Bregenz - Bodensee Abbildung 24: Wasserstand am Pegel Neusiedl-Neusiedler See -- 7 --
GRUNDWASSER In Vorarlberg herrschten im Mai bei etwas Bewegung meist leicht sinkende oder in etwa gleichblei bende Verhältnisse. Gebietsweise wurde um die Monatsmitte ein meist kurzfristiger geringfügiger Anstieg verzeichnet. Im Leiblachtal, im Süden des Montafons und in Teilen des Bregenzer Walds sank das Grund wasser den ganzen Monat kontinuierlich ab. Lediglich im Klostertal wurden den ganzen Mai steigende Wer te verzeichnet. In Tirol war die Situation im Lechtal, Tannheimertal, Unteren Vilstal, im Gebiet Zwischentoren, im Zillertal, Achental, Brixental, Strubtal und in Teilen des Großachengebiets ähnlich wie in Vorarlberg. Die Verhältnis se waren in Summe etwa gleichbleibend oder sinkend und gebietsweise wurde um die Monatsmitte ein klei ner Anstieg registriert. Im Stanzertal, im Inntal und in Teilen des Iseltals stieg das Grundwasser in der ersten Maihälfte an, sank danach einige Tage ab und stieg den restlichen Monat neuerlich an. Im Gebiet Oberes Gericht und in Teilen des Oberen Drautals wurden im ersten Monatsdrittel steigende Werte, im zweiten Drit tel sinkende Werte und im letzten Drittel wiederum steigende Werte gemessen. In Teilen des Ötztals, des Großachentals und des Pustertals wurden den ganzen Mai über sinkende Grundwasserstände beobachtet, im übrigen Ötztal, im Stubaital, in den kleinen Inneralpinen Becken, in den übrigen Teilen des Pustertals, des Iseltals und des Oberen Drautals sowie im Lienzer Becken dagegen den ganzen Monat steigende Grundwas serstände. In Salzburg sank das Grundwasser im Mai verbreitet ab. Im Oberpinzgau und im Süden des Unteren Salzachtals stagnierte es, wobei im Oberpinzgau zur Monatsmitte eine gerinfügige Spitze auftrat. Im Oberen Ennstal stieg das Grundwasser in den ersten beiden Monatsdritteln noch an und sank im Anschluss aber ebenfalls ab. In Kärnten wurden im Mölltal, Oberen Drautal und Lurnfeld in den ersten sieben bis acht Maitagen steigen de oder gleichbleibende Grundwasserstände verzeichnet. Danach sanken sie ab und im letzten Maidrittel stiegen sie wieder an. Im Oberen Gailtal stiegen die Werte in der ersten Maihälfte leicht an, in Teilen des Rosentals stagnierten sie. In der zweiten Monatshälfte sanken sie in beiden Gebieten ab. Im Unteren Gailtal und im übrigen Rosental wurden den ganzen Monat über sinkende Werte gemessen. In Teilen des Unteren Drautals stagnierten die Werte in den ersten beiden Dekaden und sanken danach ebenfalls ab. Im restlichen Unteren Drautal wurde von 9. bis 14. Mai ein mäßiger Anstieg registriert. Im Klagenfurter Becken und im Lavanttal stieg das Grundwasser diesen Monat insgesamt an. Zusätzlich wurden am 4. und um den 15. Mai noch zwei Grundwasserspitzen registriert. Im Zollfeld stieg das Grundwasser in den ersten beiden Monats dritteln an und sank danach etwas ab. Im Metnitztal, Krappfeld und in Teilen des Jauntals stieg das Grund wasser den ganzen Mai über an, im übrigen Jauntal stagnierte es. In Oberösterreich wurden im Mai fast überall sinkende Grundwasserstände beobachtet. Im Vöckla- Agergebiet wurde mancherorts in der letzten Woche und im Kremstal teilweise nach der Monatsmitte ein mäßiger Anstieg verzeichnet. In Niederösterreich und Wien herrschten im Mai überwiegend sinkende oder gleichbleibende Verhältnisse. In Teilen des Südlichen Tullner Felds wurde in den ersten Maitagen ein Anstieg registriert. In der Ybbser Scheibe, Pöchlarner Feld und in Wiener Bereichen des Wiener Beckens wurde etwas nach der Monatsmitte auch ein kleinerer Anstieg verzeichnet. Im Pielachtal, Traisental und Horner Becken stieg das Grundwasser in der letzten Maiwoche an. In der Obersteiermark sank das Grundwasser im Mai in Summe ab. Im Oberen und Mittleren Ennstal sowie im Mürztal wurde der Absinkprozess um die Monatsmitte von einem kleineren Anstieg unterbrochen, im Oberen und Mittleren Murtal sowie im Gebiet Aichfeld-Murboden wurden um den 6. und 16. Mai Grund wasserspitzen registriert. Im Großteil des Grazer Felds wurden den ganzen Mai steigende Werte gemessen. Im Süden des Grazer Felds, im Kainachtal, Sulmtal, Saggautal, Saßtal und Unteren Murtal wurden bei über den gesamten Monat gesehen in etwa gleichbleibenden oder steigenden Grundwasserständen ebenfalls zwei Grundwasserspitzen verzeichnet: die erste meist kleinere um den 5. und die zweite um den 16. Mai. Im -- 8 --
Leibnitzer Feld stagnierten die Grundwasserstände zunächst, von 14. bis 20. Mai stiegen sie dann deutlich an und sanken in der Folge wieder etwas ab. Auch in Teilen des Raabtals und des Feistritztals sowie im Safen- tal unterbrach ein teilweise deutlicher Anstieg zur Monatsmitte die sonst sinkenden oder gleichbleibenden Verhältnisse. Im übrigen Raab- und Feistritztal sowie im Lafnitztal war das Grundwasserniveau nach Ab klingen der Spitze zu Monatsmitte merkbar höher als zuvor und teilweise trat um den 24. Mai eine weitere kleinere Spitze auf. Im nördlichen und mittleren Burgenland waren die Verhältnisse im Mai überwiegend gleichbleibend oder leicht sinkend. Im Südburgenland stieg das Grundwasser nach zunächst ebenfalls sinkenden Werten zwi schen 13. und 17. Mai deutlich an, sank danach aber wiederum ab. Nur in Teilen des Lafnitztal wurden wei ter steigende Werte gemessen. Abbildung 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungs breite [%] an den dargestellten Messstellen Messstelle Grundwassergebiet Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai 309385 Bregenz Rheintal -28 21 -8 20 36 26 32 32 6 -7 2 -24 309393 Altenstadt Rheintal 12 10 4 32 42 53 60 103 89 74 82 43 330431 Münster Unteres Inntal -21 1 18 78 35 53 60 114 78 -49 125 45 330670 Lienz Lienzer Becken -131 -143 -152 -140 -121 -112 -103 -82 -84 -79 -49 -37 347781 Bergham Saalachbecken -126 -92 -43 -23 -27 40 53 71 78 11 5 -23 320549 Gries Unteres Salzachtal -48 21 -3 25 52 30 44 84 11 -33 -13 -24 338632 Maria Saal Zollfeld -15 -38 -45 89 19 10 73 54 16 40 43 138 318089 Klagenfurt Klagenfurter Becken 9 -21 0 97 8 19 110 63 14 46 35 57 307777 Marchtrenk Welser Heide -65 -36 -29 -39 -18 -16 -11 42 17 -9 -18 -49 323568 Posch Südl. Linzer Feld -83 -78 -64 -63 -62 -54 -28 16 -17 -46 -56 -89 327437 Wieselburg Erlauftal -12 5 0 40 41 42 70 67 23 -9 -7 -27 303370 Oberzögersdorf Nördl. Tullner Feld -28 -34 -34 -33 -30 -28 -28 -24 -26 -29 -38 -42 301929 Wr. Neustadt-Heizhaus Südl. Wiener Becken 5 -7 -24 -34 -38 -34 -27 -18 -11 -7 -9 -13 312850 Wien 21 Marchfeld 19 18 13 18 19 21 21 25 23 23 17 14 343715 Frojach Oberes Murtal -113 30 77 100 -39 -68 -19 -6 -75 -47 86 34 311522 Untergralla Leibnitzer Feld -78 -87 -77 -62 -64 -45 -17 -6 3 31 73 118 306043 St. Andrä am Zicksee Seewinkel -39 -44 -50 -49 -55 -57 -53 -48 -50 -42 -34 -31 345728 Neumarkt an der Raab Raabtal -54 -66 -74 -23 -44 -7 58 79 34 56 66 69 Tabelle 3: Legende zur Tabelle 2 Klasse Farbe Klasse Farbe Klasse Farbe < -100% > +100% -100% bis -25 % -25% bis +25% +25% bis +100% -- 9 --
Abbildung 26: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 27: Grundwasserstandstagesmittel 309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B 309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 29: Grundwasserstandstagesmittel 330431 Münster, Bl 1 330670 Lienz, Bl 2 Abbildung 30: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 31: Grundwasserstandstagesmittel 347781 Bergham, Bl 1 320549 Gries, Br 15 Abbildung 32: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 33: Grundwasserstandstagesmittel 338632 Maria Saal, Bl 219 318089 Klagenfurt Bl 204 -- 10 --
Abbildung 34: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 35: Grundwasserstandstagesmittel 307777 Marchtrenk, Br 21.9 323568 Posch, Bl 2122.10 Abbildung 36: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 37: Grundwasserstandstagesmittel 327437 Wieselburg, Bl 339 303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009 Abbildung 38: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 39: Grundwasserstandstagesmittel 301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl 312850 Wien 21, Br 21-32 Abbildung 40: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 41: Grundwasserstandstagesmittel 343715 Frojach, Bl 2191 311522 Untergralla, Bl 3810 -- 11 --
Abbildung 42: Grundwasserstandstagesmittel Abbildung 43: Grundwasserstandstagesmittel 306043 St. Andrä am Zicksee, Br 107 345728 Neumarkt an der Raab, Bl 7 GESCHRIEBEN VON DIin Maga Jutta EYBL, DI Reinhold GODINA Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) Abteilung IV/4 - Wasserhaushalt (HZB) Marxergasse 2 1030 Wien e-Mail: wasserhaushalt@bmnt.gv.at Internet: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus RECHTLICHE HINWEISE Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisorischem Charakter. Der hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung IV/4 - Wasserhaushalt im BMNT, behält sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Die Daten sind auch nicht als Beweismittel in einem juristischen Verfahren zu verwenden. Haftungs- und Gewährleistungsansprüche sind ebenfalls ausgeschlos sen. -- 12 --
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