HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT

 
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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
HYDROGRAPHISCHE
ÜBERSICHT ÖSTERREICHS
MAI 2018
        Vom Frühsommer im April zum Hochsommer im Mai. Wärmer als im heurige Mai war es zuletzt
vor mehr als 150 Jahren, im Jahr 1868. Wie im Vormonat, gab es große Unterschiede in der Niederschlags­
verteilung. Trocken im Westen und Norden, relativ feucht im Süden.

       LUFTTEMPERATUR UND NIEDERSCHLAG
        Selbst die Tage der Eisheiligen vom 11. bis 14. Mai waren heuer überdurchschnittlich warm. Nur zur
Monatsmitte, ab dem Tag der kalten Sophie gab es für drei Tage leicht unterdurchschnittliche Temperaturen
(ZAMG). Auch im Hochgebirge war die Lufttemperatur ungewöhnlich mild. Am ZAMG Sonnblick-
Observatorium wurden nur 8 statt 17 Eistage registriert. Im Österreich-Mittel war der Mai um +2,6 °C wär­
mer als das klimatologische Mittel des Vergleichszeitraumes 1981-2010. Laut ZAMG war es nur im Jahr
1811 (+3,3 °C) und im Jahr 1868 mit +2,8 °C wärmer als heuer. In allen Regionen Österreichs wurde der
Vergleichswert überschritten (siehe Abbildung 1). Am wärmsten war es mit Abweichungen von mehr als
+2,5 °C vom Salzburger Flachgau bis ins Weinviertel, im Burgenland und in der Oststeiermark. Relativ am
kühlsten war es mit Abweichungen von +1,5 C bis +2,0 °C in Osttirol und in Kärnten entlang der Drau und
der Gail (ZAMG).

                Abbildung 1: Abweichung der Lufttemperatur im Mai 2018 vom Normalwert 1981-2010

Die räumliche Verteilung des Niederschlags bzw. der niederschlagsarmen Regionen im Mai 2018, ist ähn­
lich wie jene in den Vormonaten Februar bis April. Im Westen und in den Regionen nördlich des Alpen­
hauptkammes von Salzburg bis Niederösterreich regnete es wenig, im Süden hingegen – in Kärnten und der
Südsteiermark – überdurchschnittlich viel. Zwar entsprach die auf die Fläche Österreichs gemittelte Nieder­
schlagssumme mit 99 % im Wesentlichen dem Erwartungswert, zwei unterschiedliche Regionen jedoch, sind
hervorzuheben. Viel Niederschlag gab es in Unterkärnten und in der Südsteiermark, wo der Mai - Ver­
gleichswert um 60 bis 70 % überschritten wurde. In weiten Teilen Oberösterreichs und im Salzburger Flach­
gau blieb der Mai durchwegs trocken. Hier fehlen auf den Normalwert zwischen 30 bis 40 % an Nieder­
schlag (Abbildung 2). Defizite zwischen 20 und 40 % vom Vergleichswert verzeichneten auch die westli­
chen Bundesländer Vorarlberg und Tirol. Eine große Anzahl lokaler Gewitterniederschläge mit vereinzelt
Starkregencharakter brachten die Niederschlagsmonatssumme in Niederösterreich mit einer Abweichung
von -10 %, in die Nähe des Normalwertes. In Burgenland und in Wien lag die Monatssumme im Mai zwi­
schen 10-20 % darüber.

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Die bisherige Jahresbilanz der Niederschlagssumme von Jänner bis einschließlich Mai zeigt wie im April nur
überdurchschnittliche Monatssummen in Osttirol, in Kärnten und in der südlichen Steiermark. In Tirol und
im Burgenland entsprach der Niederschlag, mit geringen Defiziten, dem Mittelwert. In allen anderen Gebie­
ten blieb die Niederschlagssumme in den ersten fünf Monaten des Jahres zwischen 10 und 40 % unter dem
Wert der Vergleichsperiode 1981-2010. Damit verlängerte sich die bereits seit März 2018 anhaltende Tro­
ckenheit im Norden und Nordosten Österreichs um einen weiteren Monat und hat sich auch weiter nach
Westen in den Salzbuger Flachgau ausgedehnt. Die Kombination: wenig Niederschlag und deutlich über­
durchschnittliche Lufttemperatur im Mai, verstärkte in diesen Gebieten den Trockenstress der Wälder. Von
kleinen Trinkwasserversorgern wurden erste Engpässe in der Wasserverfügbarkeit gemeldet.

Bezogen auf ganz Österreich liegt die Niederschlagssumme von Jänner bis Mai 2018 -8 % unter dem Nor­
malwert. Die Bilanz der vergangenen 12 Monate (Juni 2017 bis Mai 2018) ist im Wesentlichen ausgegli­
chen, zeigt aber in den Bundesländern Ober- und Niederösterreich, Burgenland und in Wien Defizite zwi­
schen -10 und -25 %, die durch den Überschuss im Westen – Ausnahme Vorarlberg – und im Süden ausge­
glichen werden (siehe Abbildung 3).

Abbildung 2: Abweichung der Niederschlag Monatssumme im               Abbildung 3: Abweichung der Niederschlagssumme von Juni
  Mai 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010                            2017 bis Mai 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010

         ABFLUSSVERHÄLTNISSE
        Im ersten und letzten Monatsdrittel verging kaum ein Tag ohne Ereignisse mit Unwetter Schadens­
meldungen. Von kleinen lokalen Starkregenereignissen heimgesucht wurden dabei besonders die Regionen
im Osten Kärntens, der West- und Oststeiermark, die Bucklige Welt in Niederösterreich und Burgenland,
das niederösterreichische Industriegebiet, sowie das Wald- und Weinviertel. Die online übertragenen Pegel
der Oberläufe in diesen Gebieten verzeichneten rasche, kurzfristige Anstiege auf Abflussspitzen in der Grö­
ßenordnung zwischen HQ5 bis HQ10. An den Pegeln im Mittel- bis Unterlauf reduzierten sich die Abfluss­
spitzen auf Grund des lokalen Niederschlagscharakters maximal auf Anstiege bis zur erhöhten Wasserfüh­
rung. In den alpinen Einzugsgebieten im Westen und Süden Österreichs war der Abfluss noch stark vom
Anteil der Schneeschmelze beeinflusst. Eine Ausnahme davon ist der Abfluss an der Bregenzer Ache. Der
Monatsmittelwert blieb am Pegel Kennelbach fast -30 % unter dem langjährigen Mittelwert.

In den schneefreien Einzugsgebieten nördlich des Alpenhauptkammes vom Flachgau in Salzburg bis in den
Norden und Osten Österreichs – in Oberösterreich, im Mostviertel, im Mühl-, Wald- und Weinviertel – fie­
len die Abflüsse entsprechend der niederschlagsarmen Situation, deutlich in den Niederwasserbereich. Die
Gewässer im Süden Österreichs verzeichneten im Mai fast durchwegs überdurchschnittliche Abflüsse zwi­
schen +25 bis +80 %. Am Pegel Neumarkt an der Raab wurde 2018 der Mai-Mittelwert um das Dreifache
überschritten. Der Tagesmittelwert von 110 m³/s am 15.5. ist der höchste seit 30 Jahren an diesem Tag beo­
bachtete Wert, bzw. das zweithöchste seit 1991 im Mai erreichte Tagesmittel (siehe Tabelle 1).

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Nördlich des Alpenhauptkammes von Oberösterreich bis in den Nordosten Niederösterreichs haben die nie­
derschlagsarmen Monate seit Februar 2018 weiterhin Auswirkungen auf den Abfluss. Auch die Wasserstän­
de der Seen im Flachgau und im Oberösterreichischen Salzkammergut fallen seit Mitte März kontinuierlich
und erreichten bzw. unterschritten zum Mai-Monatsende die niedersten Pegelstände seit Messbeginn.

An der Thaya im Waldviertel und an der March hat sich an der Niederwassersituation auch im Mai wenig
geändert. Zwar wurden an der Thaya an im Mai drei Abflussreaktionen auf lokale Niederschlagsereignisse
beobachtet, die Abflussspitzen erreichten aber nicht annähernd den vieljährigen Mittelwert. Der Monatsmit­
telwert des Abflusses im Mai 2018 betrug nur ca. 25 % des vieljährigen Vergleichswertes, am Pegel Angern
an der March ist es ebenfalls nur ein Drittel des mittleren Abflusses. An der Ybbs im Niederösterreichischen
Mostviertel fehlen ebenfalls fast 60 % auf den Vergleichswert.

Die über alle Pegel dieser Charakteristik gemittelte Mai-Bilanz der Abflüsse liegt, dank der Schneeschmelze
in den alpinen Gebieten im Bereich des Mittelwertes. Die österreichweit gemittelte Abflussbilanz der ver­
gangenen 12 Monate (Juni 2017 bis Mai 2018) entspricht ebenfalls dem Mittelwert. Deutlich zu wenig Ab­
fluss in den vergangenen 12 Monaten, ist an den Gewässern im Mühl- und Waldviertel (Maltsch, Lainsitz,
Thaya und March) und an der Leitha zu verzeichnen (siehe Abbildung 4).

                                                                                                             Raabs/Thaya
                                                                                                                34%

                                                                                                          Korneuburg/Donau
                                                                                        Kienstock/Donau         99%            Angern/March
                                                                                             100%                                  52%
                                                                       Wels/Traun             %
                                                                         92%                        Lilienfeld/Traisen
                                                    Salzburg/Salzach                Opponitz/Ybbs          89%
     Kennelbach/Bregenzerach                             110%                           92%                                  Dt. Haslau/Leitha
             119%                                                                                                                  84%

 Lustenau/Rhein                                                                      Admont/Enns
     113%                                                                              111%
                            Innsbruck/Inn                                                                                  Neumarkt/Raab
                                108%                                                                                           93%
                                                                                                    Mureck/Mur
                                                                               Gumisch/Gurk           113%
                                                                                  97%

                                                                                           Krottendorf/Lavant
                                                               Federaun/Gail
                                                                                                 117%
                                                                  102%
  Abbildung 4: Vergleich der Jahresabflussfracht (Juni 2017 bis Mai 2018 )in % vom Mittelwert 1981 – 2010 (orange: 115 %)

Die Abflüsse der Donau entsprachen zu Monatsbeginn den Mittelwerten. Bis zur Monatsmitte reduzierten
sie sich bis zur vieljährigen Niederwasserführung und stiegen dann - für einige Tage - auf mittlere Tagesmit­
telwerte. Die Abflusswerte in den letzten Maitagen lagen zwischen Niederwasser und Mittelwasser. Die
Abflussfracht der Donau im Mai 2018, erreichte damit ca. 80 % des Vergleichswertes (Abbildung 21 und
22) betrug am Pegel Kienstock ca. 5,2 km³.

Der Wasserstand des Bodensees stieg im Monatsverlauf kontinuierlich um ca. 30 cm, auf ein Wasserspie­
gel-Niveau das ca. 20 cm über dem vieljährigen Tagesmittel am letzten Maitag liegt (Abbildung 23).

Der Wasserstand des Neusiedler Sees zeigt windbedingt zum Monatsanfang Differenzen von ca. 20 cm.
Am 6.5.2018 wurde mit 115,5 m ü. Adria das heurige Monatsminimum am Pegel Neusiedl gemessen. Bis
zum Monatsende erhöhte sich der Wasserstand um ca. 5 cm auf ein Niveau, welches dem vieljährigen Mit­
telwert entspricht (Abbildung 24).

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Vergleichsreihe
1981-2010) an den Pegeln dieser monatlichen Übersicht in Prozenten. Dabei entspricht der Wert 100 % dem
Mittelwert. Angaben 100 % zeigen überdurch­
schnittliche Monatsmittelwerte. Dargestellt werden in dieser Tabelle immer die letzten 12 Monate inklusive
dem aktuellen Berichtsmonat.

Messstelle               Gewässer          Juni     Juli    Aug      Sep        Okt    Nov    Dez      Jan     Feb     Mrz     Apr     Mai
Lustenau                 Rhein                81      70       87      153       114   124      128     171     155      97     166      127
Kennelbach               Bregenzerach         40     133       87      174       174   168      120     310     129      72     118          71
Innsbruck                Inn                  85      73      102      140       109   114      123     118     119      88     166      145
Salzburg                 Salzach              76      95      110      142       122   121      108     166     109      80     152          99
Federaun                 Gail                 41      54       75      180       47     49      140     159     109     108     194      124
Krottendorf              Lavant               54      96      112      145       106    87      114     137     114     116     141      177
Gumisch                  Gurk                 64      72      114      201       109    90      122     157     132     135     162      170
Mureck                   Mur                  58      72      148      133       86    105      104     128     116     117     155      138
Wels-Lichtenegg          Traun                50      78       82      126       144   144      101     190      82      50       96         61
Admont                   Enns                 61      81      157      137       125   143      120     210     134      85     153          73
Opponitz-Mirenau         Ybbs                 46      71       67      145       171   146      114     183      86      61       79         42
Lilienfeld               Traisen              72      72       69      114       116   123      110     154      97      68       65         61
Raabs an der Thaya       Thaya                17      24       13       27       43     46       32      70      52      31       21         24
Angern                   March                32      27       30       59       72     93       85     101      64      38       35         30
Deutsch Haslau           Leitha               61      59       70      101       106   107       93     109      99      83       75         71
Neumarkt                 Raab                 36      37       33       76       38     54       87      97     120     191     107      302
Kienstock                Donau                66      81      101      124       113   126      106     185     107      69       94         82
Korneuburg               Donau                66      81      101      124       112   124      105     182     105      68       93         80

             Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Juni
             2017 bis Mai 2018) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Abbildung 5: Abflussganglinie Pegel Lustenau-Rhein           Abbildung 6: Abflussganglinie Pegel Kennelbach-Bregenzerache

Abbildung 7 : Abflussganglinie Pegel Innsbruck - Inn           Abbildung 8: Abflussganglinie Pegel Salzburg - Salzach

Abbildung 9: Abflussganglinie Pegel Federaun - Gail            Abbildung 10: Abflussganglinie Pegel Krottendorf - Lavant

Abbildung 11: Abflussganglinie Pegel Gumisch – Gurk            Abbildung 12: Abflussganglinie Pegel Mureck - Mur

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Abbildung 13: Abflussganglinie Pegel Wels Lichtenegg - Traun           Abbildung 14: Abflussganglinie Pegel Admont – Enns

Abbildung 15: Abflussganglinie Pegel Opponitz - Ybbs                   Abbildung 16: Abflussganglinie Pegel Lilienfeld – Traisen

Abbildung 17: Abflussganglinie Pegel Raabs – Thaya                     Abbildung 18: Abflussganglinie Pegel Angern an der March

Abbildung 19: Abflussganglinie Pegel Deutsch Haslau - Leitha           Abbildung 20: Abflussganglinie Pegel Neumarkt an der Raab

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Abbildung 21: Abflussganglinie Pegel Kienstock - Donau           Abbildung 22: Abflussganglinie Pegel Korneuburg – Donau

Abbildung 23: Wasserstand Pegel Bregenz - Bodensee               Abbildung 24: Wasserstand am Pegel Neusiedl-Neusiedler See

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
GRUNDWASSER
        In Vorarlberg herrschten im Mai bei etwas Bewegung meist leicht sinkende oder in etwa gleichblei­
bende Verhältnisse. Gebietsweise wurde um die Monatsmitte ein meist kurzfristiger geringfügiger Anstieg
verzeichnet. Im Leiblachtal, im Süden des Montafons und in Teilen des Bregenzer Walds sank das Grund­
wasser den ganzen Monat kontinuierlich ab. Lediglich im Klostertal wurden den ganzen Mai steigende Wer­
te verzeichnet.

In Tirol war die Situation im Lechtal, Tannheimertal, Unteren Vilstal, im Gebiet Zwischentoren, im Zillertal,
Achental, Brixental, Strubtal und in Teilen des Großachengebiets ähnlich wie in Vorarlberg. Die Verhältnis­
se waren in Summe etwa gleichbleibend oder sinkend und gebietsweise wurde um die Monatsmitte ein klei­
ner Anstieg registriert. Im Stanzertal, im Inntal und in Teilen des Iseltals stieg das Grundwasser in der ersten
Maihälfte an, sank danach einige Tage ab und stieg den restlichen Monat neuerlich an. Im Gebiet Oberes
Gericht und in Teilen des Oberen Drautals wurden im ersten Monatsdrittel steigende Werte, im zweiten Drit­
tel sinkende Werte und im letzten Drittel wiederum steigende Werte gemessen. In Teilen des Ötztals, des
Großachentals und des Pustertals wurden den ganzen Mai über sinkende Grundwasserstände beobachtet, im
übrigen Ötztal, im Stubaital, in den kleinen Inneralpinen Becken, in den übrigen Teilen des Pustertals, des
Iseltals und des Oberen Drautals sowie im Lienzer Becken dagegen den ganzen Monat steigende Grundwas­
serstände.

In Salzburg sank das Grundwasser im Mai verbreitet ab. Im Oberpinzgau und im Süden des Unteren
Salzachtals stagnierte es, wobei im Oberpinzgau zur Monatsmitte eine gerinfügige Spitze auftrat. Im Oberen
Ennstal stieg das Grundwasser in den ersten beiden Monatsdritteln noch an und sank im Anschluss aber
ebenfalls ab.

In Kärnten wurden im Mölltal, Oberen Drautal und Lurnfeld in den ersten sieben bis acht Maitagen steigen­
de oder gleichbleibende Grundwasserstände verzeichnet. Danach sanken sie ab und im letzten Maidrittel
stiegen sie wieder an. Im Oberen Gailtal stiegen die Werte in der ersten Maihälfte leicht an, in Teilen des
Rosentals stagnierten sie. In der zweiten Monatshälfte sanken sie in beiden Gebieten ab. Im Unteren Gailtal
und im übrigen Rosental wurden den ganzen Monat über sinkende Werte gemessen. In Teilen des Unteren
Drautals stagnierten die Werte in den ersten beiden Dekaden und sanken danach ebenfalls ab. Im restlichen
Unteren Drautal wurde von 9. bis 14. Mai ein mäßiger Anstieg registriert. Im Klagenfurter Becken und im
Lavanttal stieg das Grundwasser diesen Monat insgesamt an. Zusätzlich wurden am 4. und um den 15. Mai
noch zwei Grundwasserspitzen registriert. Im Zollfeld stieg das Grundwasser in den ersten beiden Monats­
dritteln an und sank danach etwas ab. Im Metnitztal, Krappfeld und in Teilen des Jauntals stieg das Grund­
wasser den ganzen Mai über an, im übrigen Jauntal stagnierte es.

In Oberösterreich wurden im Mai fast überall sinkende Grundwasserstände beobachtet. Im Vöckla-
Agergebiet wurde mancherorts in der letzten Woche und im Kremstal teilweise nach der Monatsmitte ein
mäßiger Anstieg verzeichnet.

In Niederösterreich und Wien herrschten im Mai überwiegend sinkende oder gleichbleibende Verhältnisse.
In Teilen des Südlichen Tullner Felds wurde in den ersten Maitagen ein Anstieg registriert. In der Ybbser
Scheibe, Pöchlarner Feld und in Wiener Bereichen des Wiener Beckens wurde etwas nach der Monatsmitte
auch ein kleinerer Anstieg verzeichnet. Im Pielachtal, Traisental und Horner Becken stieg das Grundwasser
in der letzten Maiwoche an.

In der Obersteiermark sank das Grundwasser im Mai in Summe ab. Im Oberen und Mittleren Ennstal sowie
im Mürztal wurde der Absinkprozess um die Monatsmitte von einem kleineren Anstieg unterbrochen, im
Oberen und Mittleren Murtal sowie im Gebiet Aichfeld-Murboden wurden um den 6. und 16. Mai Grund­
wasserspitzen registriert. Im Großteil des Grazer Felds wurden den ganzen Mai steigende Werte gemessen.
Im Süden des Grazer Felds, im Kainachtal, Sulmtal, Saggautal, Saßtal und Unteren Murtal wurden bei über
den gesamten Monat gesehen in etwa gleichbleibenden oder steigenden Grundwasserständen ebenfalls zwei
Grundwasserspitzen verzeichnet: die erste meist kleinere um den 5. und die zweite um den 16. Mai. Im

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HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Leibnitzer Feld stagnierten die Grundwasserstände zunächst, von 14. bis 20. Mai stiegen sie dann deutlich an
und sanken in der Folge wieder etwas ab. Auch in Teilen des Raabtals und des Feistritztals sowie im Safen-
tal unterbrach ein teilweise deutlicher Anstieg zur Monatsmitte die sonst sinkenden oder gleichbleibenden
Verhältnisse. Im übrigen Raab- und Feistritztal sowie im Lafnitztal war das Grundwasserniveau nach Ab­
klingen der Spitze zu Monatsmitte merkbar höher als zuvor und teilweise trat um den 24. Mai eine weitere
kleinere Spitze auf.

Im nördlichen und mittleren Burgenland waren die Verhältnisse im Mai überwiegend gleichbleibend oder
leicht sinkend. Im Südburgenland stieg das Grundwasser nach zunächst ebenfalls sinkenden Werten zwi­
schen 13. und 17. Mai deutlich an, sank danach aber wiederum ab. Nur in Teilen des Lafnitztal wurden wei­
ter steigende Werte gemessen.

 Abbildung 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven
                bzw. negativen Schwankungsbreite [%]

 Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungs­
                breite [%] an den dargestellten Messstellen
Messstelle                           Grundwassergebiet         Jun     Jul   Aug     Sep   Okt   Nov   Dez   Jan   Feb   Mär   Apr   Mai
309385 Bregenz                       Rheintal             -28   21   -8   20   36   26   32                   32     6    -7     2   -24
309393 Altenstadt                    Rheintal              12   10    4   32   42   53   60                  103    89    74    82    43
330431 Münster                       Unteres Inntal       -21    1   18   78   35   53   60                  114    78   -49   125    45
330670 Lienz                         Lienzer Becken      -131 -143 -152 -140 -121 -112 -103                  -82   -84   -79   -49   -37
347781 Bergham                       Saalachbecken       -126 -92 -43 -23 -27       40   53                   71    78    11     5   -23
320549 Gries                         Unteres Salzachtal   -48   21   -3   25   52   30   44                   84    11   -33   -13   -24
338632 Maria Saal                    Zollfeld             -15 -38 -45     89   19   10   73                   54    16    40    43   138
318089 Klagenfurt                    Klagenfurter Becken    9 -21     0   97    8   19 110                    63    14    46    35    57
307777 Marchtrenk                    Welser Heide         -65 -36 -29 -39 -18 -16 -11                         42    17    -9   -18   -49
323568 Posch                         Südl. Linzer Feld    -83 -78 -64 -63 -62 -54 -28                         16   -17   -46   -56   -89
327437 Wieselburg                    Erlauftal            -12    5    0   40   41   42   70                   67    23    -9    -7   -27
303370 Oberzögersdorf                Nördl. Tullner Feld  -28 -34 -34 -33 -30 -28 -28                        -24   -26   -29   -38   -42
301929 Wr. Neustadt-Heizhaus         Südl. Wiener Becken    5   -7 -24 -34 -38 -34 -27                       -18   -11    -7    -9   -13
312850 Wien 21                       Marchfeld             19   18   13   18   19   21   21                   25    23    23    17    14
343715 Frojach                       Oberes Murtal       -113   30   77 100 -39 -68 -19                       -6   -75   -47    86    34
311522 Untergralla                   Leibnitzer Feld      -78 -87 -77 -62 -64 -45 -17                         -6     3    31    73   118
306043 St. Andrä am Zicksee          Seewinkel            -39 -44 -50 -49 -55 -57 -53                        -48   -50   -42   -34   -31
345728 Neumarkt an der Raab          Raabtal              -54 -66 -74 -23 -44       -7   58                   79    34    56    66    69

 Tabelle 3: Legende zur Tabelle 2
          Klasse   Farbe          Klasse   Farbe            Klasse   Farbe
        < -100%                                          > +100%
 -100% bis -25 %           -25% bis +25%           +25% bis +100%

                                                                         --­ 9 --­
HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2018 - BMNT
Abbildung 26: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 27: Grundwasserstandstagesmittel
               309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B                           309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A

Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 29: Grundwasserstandstagesmittel
               330431 Münster, Bl 1                                   330670 Lienz, Bl 2

Abbildung 30: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 31: Grundwasserstandstagesmittel
               347781 Bergham, Bl 1                                   320549 Gries, Br 15

Abbildung 32: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 33: Grundwasserstandstagesmittel
               338632 Maria Saal, Bl 219                              318089 Klagenfurt Bl 204

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Abbildung 34: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 35: Grundwasserstandstagesmittel
               307777 Marchtrenk, Br 21.9                                 323568 Posch, Bl 2122.10

Abbildung 36: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 37: Grundwasserstandstagesmittel
               327437 Wieselburg, Bl 339                                  303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009

Abbildung 38: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 39: Grundwasserstandstagesmittel
               301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl                           312850 Wien 21, Br 21-32

Abbildung 40: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 41: Grundwasserstandstagesmittel
               343715 Frojach, Bl 2191                                    311522 Untergralla, Bl 3810

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Abbildung 42: Grundwasserstandstagesmittel                    Abbildung 43: Grundwasserstandstagesmittel
                306043 St. Andrä am Zicksee, Br 107                           345728 Neumarkt an der Raab, Bl 7

GESCHRIEBEN VON

DIin Maga Jutta EYBL, DI Reinhold GODINA
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT)
Abteilung IV/4 - Wasserhaushalt (HZB)
Marxergasse 2
1030 Wien

e-Mail: wasserhaushalt@bmnt.gv.at
Internet: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

RECHTLICHE HINWEISE

Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisorischem Charakter. Der
hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung IV/4 - Wasserhaushalt im BMNT, behält
sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Die Daten sind auch nicht als Beweismittel in einem
juristischen Verfahren zu verwenden. Haftungs- und Gewährleistungsansprüche sind ebenfalls ausgeschlos­
sen.

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