Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Hydrographische
Übersicht Österreichs
August 2018
Die Hitzeperiode hält drei Wochen an. Lokale Starkregenereignisse verursachten an vielen Tagen Mu­
renabgänge und vorwiegend flächenhaften Abfluss mit Hochwasserschäden. Erst zum Monatsende been­
det ein Kaltluftvorstoß die hochsommerliche Wetterphase. Im Westen und Süden wird die Niederwasser­
periode unterbrochen. Nördlich der Alpen, vom Flachgau bis ins Nordburgenland blieb es bis zum Monats­
ende trocken.

Lufttemperatur und Niederschlag
Die bereits Ende Juli beginnende Hitzeperiode und die Trockenheit wurden erst durch eine Wetterumstel­
lung um den 23. August beendet. Trotz der von Nordwesten zuströmenden Kaltluft in der letzten August­
woche wurde es der nach 1807, 1992, 2003 und 2015 fünftwärmste August der 252-jährigen meteorologi­
schen Messgeschichte Österreichs. Die Temperaturanomalien (Abweichungen vom Mittelwert 1981-2010)
blieben nur in Osttirol, in Kärnten, in Salzburg und in der Steiermark zwischen +1,5 °C und +2,5 °C, sonst
lagen sie überall darüber (siehe Abbildung 1). Im südlichen Oberösterreich, im Wein- und Waldviertel wur­
de der August-Vergleichswert der mittleren Augusttemperatur an einigen Messstellen um +3,5 bis +4,0 °C
überschritten. Das österreichweite Mittel der Lufttemperatur blieb im August 2018 +2,5 °C über dem viel­
jährigen Vergleichswert (ZAMG).

                Abbildung 1: Abweichung der Lufttemperatur im August 2018 vom Normalwert 1981-2010

Österreichweit betrachtet gab es bisher nur im Jänner 2018 eine mit +50% über dem Mittelwert liegende
Niederschlagssumme. Auffallend niederschlagsarm blieb es im April und Juni, wo etwas mehr als 40 % auf
den Vergleichswert fehlen. Ein vergleichsweise moderates, österreichweites Defizit von ca. -15 % im Au­
gust 2018, wurde nur mit lokal großen Unterschieden erreicht. In den bereits seit dem Frühjahr 2018 von
Niederschlagsarmut betroffenen Gebiete in Ober- und Niederösterreich regnete es auch im August wenig.
Hier fehlen 25-50 % auf den Augustmittelwert. Nur im Süden Österreichs sorgten die Niederschläge im
letzten Monatsdrittel in Osttirol (+40 %) für überdurchschnittliche und in Kärnten und der Steiermark für
durchschnittliche Monatssummen (Abbildung 2).

Die bisherige Jahresbilanz der Niederschlagssumme von Jänner bis einschließlich August zeigt überdurch­
schnittliche Monatssummen (+ 15 %) nur in Osttirol, in Kärnten und in der südlichen Steiermark. In allen
anderen Gebieten blieb die Niederschlagssumme bis zum August zwischen -10 und -40 % unter dem Wert

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
der Vergleichsperiode 1981-2010 (siehe Abbildung 3). Vor allem in der Periode von Februar bis August
2018 fehlt in Vorarlberg und Oberösterreich annähernd die Hälfte des mittleren Niederschlags. In Tirol und
Niederösterreich beträgt das Defizit ein Drittel. Damit verlängerte sich die bereits seit März 2018 anhal­
tende Trockenheit in vielen Regionen Österreichs um einen weiteren Monat. Die Kombination: wenig Nie­
derschlag und deutlich überdurchschnittliche Lufttemperatur, verstärkt den Trockenstress der Wälder,
führt zu Ernteverlusten an landwirtschaftlichen Kulturen und vermindert die Futtermittelproduktion land­
wirtschaftlicher Betriebe. Auch die Energieerzeugung aus der Wasserkraft wird durch die Niederwassersi­
tuation an vielen Gewässern deutlich reduziert.

Bezogen auf ganz Österreich liegt die Niederschlagssumme von Jänner bis August 2018 -15 % unter dem
Normalwert. Die österreichweite Bilanz der vergangenen 12 Monate (September 2017 bis August 2018) ist
mit einem Defizit von -5 % noch einigermaßen ausgeglichen, regional zeigen sich aber große Unterschie­
de.

Abbildung 2: Abweichung der Niederschlag Monatssumme im               Abbildung 3: Abweichung der Niederschlagssumme von Jänner
  August 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010                         2018 bis August 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010

Abflussverhältnisse
Die Niederwassersituation ab der zweiten Augusthälfte dominierte die hydrologische Situation im August
2018. Drei Viertel der auf http://ehyd.gv.at dargestellten Messstellen befanden sich zur Monatsmitte im
Niederwasserbereich. Trotzdem waren es lokale Starkregenereignisse die zu Monatsbeginn, in der zwei­
ten Augustwoche und im letzten Monatsdrittel in Vorarlberg, in Tirol, in Salzburg und in der Südsteier­
mark lokal Überschwemmungen und Murenabgänge verursachten. Am ersten Augusttag behinderte ein
Murenstoß aus dem Schnannertal den Abfluss der Rosanna und verursachte durch den Rückstau Schäden
in einem Gewerbegebiet, an der Arlbergbahn und der Arlbergbundesstrasse. Vom 6.8. bis zum 13.8. verur­
sachten Starkniederschläge mit Intensitäten von 60 bis 80 mm/h im Vorarlberger Silvrettagebiet und im
Lechtal, im Tiroler Unterland, im Salzburger Pinzgau, Pongau und Lungau, sowie in der Untersteiermark
Schäden in Millionenhöhe.

        Dass Hochwasserschutzmaßnahmen auch Schäden verhindern können, zeigt ein Bericht der Stei­
ermärkischen Landesregierung. Am 7.8.2018 verursachte ein Gewitter im Bereich Feldbach zwar lokal
Überflutungen, das Rückhaltebecken Tappenberg in Paldau mit Errichtungskosten von € 890.000,- hat
laut einer Kosten/Nutzenuntersuchung Schäden in der Höhe von € 1.000.000,- verhindert und sich damit
mit einem Ereignis amortisiert.

        Vom 20.8. bis 23.8. ereigneten sich täglich Unwetter in Tirol, die Muren auslösten und den Verkehr
im Pitztal, am Hahntennjoch und im Zillertal beeinträchtigten. Am 23.8. war es wiederum eine Gewitter­
front mit kurzeitigen Niederschlägen bis zu 100 mm in 90 min die einen Zivilschutzalarm im Salzburger
Glemmtal (Gemeinden Saalbach Hinterglemm, Maishofen und Viehhofen an der Saalach) auslösten. Am

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Abend des 23.8.2018 erreichte die Saalach bei Viehhofen kurzfristig die HQ30 – Abflussmarke. Am 24.8.
verursachten Gewitter im Niederösterreichischen Industriegebiet (Wechselgebiet) und im Tullnerfeld star­
ken flächenhaften Abfluss mit Wassereintritten in Untergeschosse und Unterführungen. Wie schon öfter
in diesem Jahr lösten diese Ereignisse zahlreiche Feuerwehreinsätze aus.

        Auch am letzten Augusttag waren es wiederholt schwere Gewitter die im Raum Imst Über­
schwemmungen und Murenabgänge verursachten. In einem Kieswerk konnten sich drei Insassen eines
Pkws noch rechtzeitig vor den Geröllmassen in Sicherheit bringen. Zwei weitere Muren gingen unterhalb
des Tschirgants im Bereich der Weißwand auf die Schlierenzauerstraße und die Römerstraße ab. Auch die
Inntalautobahn und die Hahntennjochstraße mussten zwischen Imst und der Passhöhe kurzzeitig gesperrt
werden.

        Die zahlreichen Gewitter im August 2018 verursachten lokal großen Schaden, die Abflussbilanz je­
doch wurde durch die lokalen Starkregen nicht beeinflusst. Bedingt durch die ausgedehnte Hitzeperiode
mit lokal unterschiedlichen Niederschlägen blieb die Abflussfracht der Gewässer Österreichs im August an
allen Messstellen dieser Charakteristik deutlich unter dem vieljährigen Mittelwert. Umgelegt auf ganz
Österreich betrug die Abflussfracht im August nur etwas mehr als die Hälfte des vieljährigen Ver­
gleichswertes.

        Besonders extrem entwickelte sich die Niederwassersituation in Oberösterreich und im Wald- und
Weinviertel in Niederösterreich. Das Augustmittel 2018 des Abflusses betrug am Pegel Raabs an der
Thaya im Waldviertel ca. 350 l/s, das sind gerade einmal 6 % des vieljährigen Vergleichswertes und der
geringste Wert seit Messbeginn im Jahr 1960. An vielen Tagen des Monats lag der Abfluss unter den histo­
rischen Niederwasserwerten. Auch an der March am Pegel Angern wurde der vieljährige Vergleichswert
bereits den siebenten Monat in Folge deutlich unterschritten (siehe Tabelle 1).

        Auf den Vergleichswert der Periode 1981-2010 fehlt der österreichweit gemittelte Abflussbilanz
der vergangenen 12 Monate (September 2017 bis August 2018) 5 %. Von Jänner 2018 bis August 2018 gibt
es ein Abflussdefizit von ca. -10 %. Deutlich zu wenig Abfluss in den vergangenen 12 Monaten, ist an den
Gewässern im Mühl- und Waldviertel (Maltsch, Lainsitz, Thaya und March) zu verzeichnen (siehe Abbil­
dung 4).

                                                                                                               Raabs/Thaya
                                                                                                                  36%

                                                                                                        Korneuburg/Donau
                                                                                         Kienstock/Donau      94%                 Angern/March
                                                                                               95%                                    51%
                                                                        Wels/Traun               %
                                                                          88%                          Lilienfeld/Traisen
                                                     Salzburg/Salzach                Opponitz/Ybbs            90%
     Kennelbach/Bregenzerach                              103%                           94%                                   Dt. Haslau/Leitha
              103%                                                                                                                   99%

 Lustenau/Rhein                                                                        Admont/Enns
      109%                                                                                100%
                             Innsbruck/Inn                                                                                  Neumarkt/Raab
                                 94%                                                                                           118%
                                                                                                        Mureck/Mur
                                                                                 Gumisch/Gurk
                                                                                                          111%
                                                                                    84%

                                                                                              Krottendorf/Lavant
                                                                 Federaun/Gail
                                                                                                    118%
                                                                    108%
  Abbildung 4: Vergleich der Jahresabflussfracht (September 2017 bis August 2018 )in % vom Mittelwert 1981 – 2010 (orange: 115 %)

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Die Abflüsse der Donau erreichten - wie seit Juli - an keinem Tag des Monats den Mittelwert. Vor
allem an vielen Tagen im ersten Monatsdrittel wurden die seit 1896 beobachteten kleinesten Tagesmit­
telwerte unterschritten. An den Donaupegeln Kienstock und Korneuburg fehlen auf die mittlere August-
Abflussfracht von 5,3 km³ fast 50 %. Erst in den letzten Augusttagen erhöhte sich der Abfluss am Pegel
Korneuburg auf über 1000 m³/s, im Vergleich dazu liegt der vieljährige Augustmittelwert bei ca. 2000 m³/s
(Abbildung 21 und 22).

        Der Wasserstand des Bodensees sank im Monatsverlauf um ca. 20 cm auf ein Wasserspiegel-
Niveau das ca. 50 cm unter dem vieljährigen Tagesmittel zum Monatsende liegt (Abbildung 23). Histori­
sche Tiefststände wurden noch nicht erreicht.

       Der Wasserstand des Neusiedler Sees zeigt windbedingt Schwankungen von ca. +/- 10 cm. Bis
zum Monatsende reduzierte sich der Wasserstand um etwas mehr als -5 cm auf ein Niveau ca. -10 cm un­
ter dem vieljährigen Mittelwert (Abbildung 24).

Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Vergleichsreihe
1981-2010) an den Pegeln dieser monatlichen Übersicht in Prozenten. Dabei entspricht der Wert 100 %
dem Mittelwert. Angaben 100 % zeigen über­
durchschnittliche Monatsmittelwerte. Dargestellt werden in dieser Tabelle immer die letzten 12 Monate
inklusive dem aktuellen Berichtsmonat.

Messstelle               Gewässer           Sep     Okt      Nov      Dez        Jan    Feb    Mrz     Apr      Mai     Juni    Juli    Aug
Lustenau                 Rhein                153     114      124     128        171   155      97      166     127      86       53      59
Kennelbach               Bregenzerach        174      174      168     120        310   129      72      118      71      40       15      29
Innsbruck                Inn                 140      109      114      123       118   119      88      166     145     104       65      74
Salzburg                 Salzach             142      122      121     108        166   109      80      152      99      87       73      62
Federaun                 Gail                180       47       49     140        159   109     108      194     124      88       73      70
Krottendorf              Lavant              145      106       87      114       137   114     116      141     177     136       73      71
Gumisch                  Gurk                201      109       90     122        157   132     135      162     170      177      89      75
Mureck                   Mur                  133      86      105     104        128   116      117     155     138     113       67      65
Wels-Lichtenegg          Traun               126      144      144      101       190    82      50       96      61      67       60      36
Admont                   Enns                 137     125      143     120        210   134      85      153      73      63       63      50
Opponitz-Mirenau         Ybbs                145      171      146      114       183    86      61       79      42     101       61      39
Lilienfeld               Traisen             114      116      123      110       154    97      68       65      61       73      80      65
Raabs an der Thaya       Thaya                 27      43       46       32        70    52       31      21      24       73      22       6
Angern                   March                59       72       93       85       101    64      38       35      30      27       26      22
Deutsch Haslau           Leitha              101      106      107       93       109    99      83       75      71     159     120       79
Neumarkt                 Raab                  76      38       54       87        97   120     191      107     302     195       92      84
Kienstock                Donau               124      113      126     106        185   107      69       94      82       77      62      51
Korneuburg               Donau               124      112      124     105        182   105      68       93      80      76       61      51

             Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Septem­
             ber 2017 bis August 2018) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
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Abbildung 5: Abflussganglinie Pegel Lustenau-Rhein           Abbildung 6: Abflussganglinie Pegel Kennelbach-Bregenzerache

Abbildung 7 : Abflussganglinie Pegel Innsbruck - Inn           Abbildung 8: Abflussganglinie Pegel Salzburg - Salzach

Abbildung 9: Abflussganglinie Pegel Federaun - Gail            Abbildung 10: Abflussganglinie Pegel Krottendorf - Lavant

Abbildung 11: Abflussganglinie Pegel Gumisch – Gurk            Abbildung 12: Abflussganglinie Pegel Mureck - Mur

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Abbildung 13: Abflussganglinie Pegel Wels Lichtenegg - Traun           Abbildung 14: Abflussganglinie Pegel Admont – Enns

Abbildung 15: Abflussganglinie Pegel Opponitz - Ybbs                   Abbildung 16: Abflussganglinie Pegel Lilienfeld – Traisen

Abbildung 17: Abflussganglinie Pegel Raabs – Thaya                     Abbildung 18: Abflussganglinie Pegel Angern an der March

Abbildung 19: Abflussganglinie Pegel Deutsch Haslau - Leitha           Abbildung 20: Abflussganglinie Pegel Neumarkt an der Raab

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Abbildung 21: Abflussganglinie Pegel Kienstock - Donau           Abbildung 22: Abflussganglinie Pegel Korneuburg – Donau

Abbildung 23: Wasserstand Pegel Bregenz - Bodensee               Abbildung 24: Wasserstand am Pegel Neusiedl-Neusiedler See

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Grundwasser
In Vorarlberg sank das Grundwasser im August weiterhin fast überall ab, vereinzelt wurden in etwa gleich­
bleibende Werte gemessen. Von 24. bis 27. und dann wieder ab 30. August wurden im Norden des Rhein­
tals, in Teilen des Bregenzerwalds etwas steigende Werte gemessen.

        In Tirol herrschten in den ersten beiden Monatsdritteln überall sinkende Verhältnisse, nur im Stan­
zertal kam es am 1. August zu einem großen Anstieg. Zwischen 20. und 25. August begannen die Werte
dann in vielen Gebieten zu steigen, im Unteren Vilstal, im Gebiet Zwischentoren, im Stanzertal und
Paznauntal erst ganz zu Monatsende. Im Gebiet Oberes Gericht, im Oberinntal und in den langsam reagie­
renden Gebieten (Oberes Lechtal, kleine inneralpine Becken, Teile des Großachengebiets, Lienzer Becken,
etc.) sank das Grundwasser bis Ende August durchwegs ab. Auch in Salzburg setzte sich der schon länger
anhaltende fallende Trend weit in den August hinein fort, doch um den 24. August begannen die Werte
fast überall etwas zu steigen. In Kärnten wurden ebenfalls überwiegend sinkende Werte gemessen. Im
Mölltal, Oberen Drautal, Unteren Gailtal, Klagenfurter Becken und Lavanttal stieg das Grundwasser ab 22.
bzw. 24. August an. In Teilen des Rosentals und im Zollfeld stagnierte es in der letzten Augustwoche.

        Im August sank das Grundwasser auch in Oberösterreich fast durchwegs ab. Lediglich im Freistäd­
ter Becken stagnierten die Werte. Ab dem 25. August begannen die Grundwasserstände im Traun-
Agergebiet, im Eferdinger Becken und im Linzer Feld geringfügig zu steigen. In Niederösterreich und Wien
herrschten wie in den anderen Bundesländern zum größten Teil sinkende Verhältnisse. Ab 24. August
begannen die Werte aber im Ybbstal, in der Ybbser Scheibe, im Erlauftal, im Pöchlarner Feld, im Pielach­
tal, im Großteil des Tullner Felds, im Zayatal, im Marchfeld und im Wiener Bereich das Wiener Beckens
etwas zu steigen oder zu stagnieren. Im Süden des Wiener Beckens stieg das Grundwasser in der ersten
Monatshälfte leicht an und verblieb in der zweiten Hälfte auf dem erreichten Niveau.

        In der Steiermark sank das Grundwasser in vielen Gebieten im August zunächst lange ab und be­
gann dann ab ca. 25. August zu steigen. Im Gebiet Aichfeld-Murboden, im Mittleren Murtal, im Süden des
Grazer Felds, im Kainachtal und in Teilen des Unteren Murtals kam es bereits von 7. bis 12. August zu ei­
nem zwischenzeitlichen Anstieg, im Mürztal und im Saßtal zwischen 2. und 11. August. Im restlichen
Grazer Feld, im übrigen Murtal, sowie im Leibnitzer Feld, im Safental und in Teilen des Raabtals wurden
den ganzen Monat sinkende Werte registriert. In den anderen Teilen des Raabtals und im Feistritztal stag­
nierten die Grundwasserstände, wobei in letzterem gebietsweise auch kurzfristige Spitzen ohne nachhal­
tige Wirkung auftraten.

       Im Burgenland wurden diesen August ebenfalls überwiegend sinkende, vereinzelt auch stagnie­
rende Grundwasserstände beobachtet. Im Seewinkel traten im letzten Monatsdrittel teilweise gleichblei­
bende Verhältnisse ein. In Teilen des Lafnitztals wurde am 2. August ein deutlicher Anstieg registriert.

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Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Abbildung 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven
               bzw. negativen Schwankungsbreite [%]

Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbrei­
               te [%] an den dargestellten Messstellen
 Messstelle                               Grundwassergebiet        Sep       Okt      Nov    Dez   Jan   Feb   Mär    Apr    Mai   Jun   Jul   Aug
 309385 Bregenz                           Rheintal               20  36   26   32                   32     6     -7      2   -24   -64 -96    -73
 309393 Altenstadt                        Rheintal               32  42   53   60                  103    89    74     82     43     9   -9 -30
 330431 Münster                           Unteres Inntal         78  35   53   60                  114    78   -49    125     45   -58 -95 -61
 330670 Lienz                             Lienzer Becken      -140 -121 -112 -103                  -82   -84   -79    -49    -37   -48 -65 -80
 347781 Bergham                           Saalachbecken        -23 -27    40   53                   71    78    11       5   -23   -74 -156 -128
 320549 Gries                             Unteres Salzachtal     25  52   30   44                   84    11   -33    -13    -24    20 -32 -25
 338632 Maria Saal                        Zollfeld               89  19   10   73                   54    16    40     43    138    38    9 -34
 318089 Klagenfurt                        Klagenfurter Becken    97   8   19 110                    63    14    46     35     57    20 -12      0
 307777 Marchtrenk                        Welser Heide         -39 -18 -16 -11                      42    17    -9    -18    -49   -59 -72 -89
 323568 Posch                             Südl. Linzer Feld    -63 -62 -54 -28                      16   -17   -46    -56    -89   -80 -98 -86
 327437 Wieselburg                        Erlauftal              40  41   42   70                   67    23    -9      -7   -27    12 -11     -9
 303370 Oberzögersdorf                    Nördl. Tullner Feld   -33 -30 -28 -28                    -24   -26   -29    -38    -42   -56 -54 -55
 301929 Wr. Neustadt-                                                         -27                  -18           -7          -13        -19 -27
                                          Südl. Wiener Becken -34 -38 -34                                -11           -9          -18
 Heizhaus
 312850 Wien 21                           Marchfeld                     18       19    21     21    25    23    23     17     12     7     9     5
 343715 Frojach                           Oberes Murtal                100      -39   -68    -19    -6   -75   -47     86     34   -55   -75   -75
 311522 Untergralla                       Leibnitzer Feld              -62      -64   -45    -17    -6     3    31     73    118    58    13    -6
 306043 St. Andrä am Zicksee              Seewinkel                    -49      -55   -57    -53   -48   -50   -42    -34    -31   -22   -35   -45
 345728 Neumarkt an der Raab              Raabtal                      -23      -44     -7    58    79    34    56     73     73    26    40     1

Tabelle 3: Legende zur Tabelle 2
        Klasse    Farbe         Klasse     Farbe              Klasse    Farbe
       < -100%                                              > +100%
-100% bis -25 %           -25% bis +25%              +25% bis +100%

                                                                             --­ 9 --­
Hydrographische Übersicht Österreichs August 2018 - BMNT
Abbildung 26: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 27: Grundwasserstandstagesmittel
               309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B                           309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A

Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 29: Grundwasserstandstagesmittel
               330431 Münster, Bl 1                                   330670 Lienz, Bl 2

Abbildung 30: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 31: Grundwasserstandstagesmittel
               347781 Bergham, Bl 1                                   320549 Gries, Br 15

Abbildung 32: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 33: Grundwasserstandstagesmittel
               338632 Maria Saal, Bl 219                              318089 Klagenfurt Bl 204

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Abbildung 34: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 35: Grundwasserstandstagesmittel
               307777 Marchtrenk, Br 21.9                                 323568 Posch, Bl 2122.10

Abbildung 36: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 37: Grundwasserstandstagesmittel
               327437 Wieselburg, Bl 339                                  303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009

Abbildung 38: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 39: Grundwasserstandstagesmittel
               301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl                           312850 Wien 21, Br 21-32

Abbildung 40: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 41: Grundwasserstandstagesmittel
               343715 Frojach, Bl 2191                                    311522 Untergralla, Bl 3810

                                                  --­ 11 --­
Abbildung 42: Grundwasserstandstagesmittel                    Abbildung 43: Grundwasserstandstagesmittel
                306043 St. Andrä am Zicksee, Br 107                           345728 Neumarkt an der Raab, Bl 7

Autorinnen

DIin Maga Jutta EYBL, DI Reinhold GODINA
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT)
Abteilung I/4 - Wasserhaushalt (HZB)

Marxergasse 2
1030 Wien

e-Mail: wasserhaushalt@bmnt.gv.at
Internet: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

Rechtliche Hinweise

Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisorischem Charakter. Der
hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung I/4 - Wasserhaushalt im BMNT, behält
sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Die Daten sind auch nicht als Beweismittel in einem
juristischen Verfahren zu verwenden. Haftungs- und Gewährleistungsansprüche sind ebenfalls ausge­
schlossen.

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